DE3930824A1 - Hartschaumstoff sowie verfahren zur herstellung desselben - Google Patents
Hartschaumstoff sowie verfahren zur herstellung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Hartschaumstoff, insbesondere weitgehend geschlossen
zelligen Polyurethan- oder Polyisocyanuratschaumstoff, dessen zellige Struktur durch
Aufschäumen von Hartschaumrohstoffen, insbesondere von Polyolen und Isocyanaten,
mit einem physikalischen Blähmittel, ggf. unter zusätzlicher Verwendung eines Akti
vators und/oder Stabilisators erzeugt worden ist, mit einem Gehalt an dem verwen
deten Blähmittel in den Zellen.
Unter Hartschaumstoffen versteht man bekanntlich Kunststoffe mit einer durch ein
Schäumungsverfahren erzeugten zelligen Struktur, mit vergleichsweise niedrigem
Raumgewicht sowie mit geringer Wärmeleitfähigkeit. Gegebenenfalls kann das
Schäumungsverfahren gleich mit der Kunststoffherstellung gekoppelt werden. Man
verwendet die Hartschaumstoffe vielfach als Dämmstoffe zum Schallschutz und/oder
als Wärmeisolation im Bauwesen, in der Kühl- und Wärmetechnik, z. B. für Haus
haltsgeräte, zur Herstellung von Verbundwerkstoffen, etwa als Sandwichelemente,
oder auch als Schaumkunstleder, ferner als Dekorations-, Modell-, Verpackungs- und
Polstermaterial.
Hartschaumstoffe auf Polyurethan- bzw. Polyisocyanuratbasis sind bekannt und wer
den beispielweise durch exotherme Reaktion eines Polyols mit einem Isocyanat her
gestellt, wobei die Reaktionsgeschwindigkeit durch einen geeigneten Aktivator ein
stellbar ist. Zum Aufschäumen dient ein Blähmittel geeigneter Siedepunktlage, das
im Polyol löslich ist und bei Erreichen des Siedepunktes aufschäumt und dadurch die
Porenstruktur erzeugt. Zur Verbesserung der Fließfähigkeit ist und/oder wird dem
Polyol im allgemeinen Wasser zugesetzt, das mit dem Isocyanat unter Bildung von
CO2 reagiert und als zusätzliches Blähmittel wirkt.
Dieser Prozeß ist stochastisch. Je nach Nukleierung, die sich z. B. durch Luftbeladung
des Reaktionsgemisches erzielen läßt, ergeben sich unterschiedlich große Zellen.
Das Ziel einer jeden Entwicklung von insbesondere zu Isolierzwecken einzusetzenden
Hartschaumstoffen ist, möglichst viele kleine und geschlossene Zellen zu erzielen.
Die Wärmeleitung eines Hartschaumstoffes setzt sich aus vier Komponenten zusam
men, nämlich:
- - Konvektion in den Poren
- - Wärmeleitung des Blähmittels
- - Wärmeleitung des Polymers
- - Wärmestrahlung.
Bei den heute üblichen kleinen Porendurchmessern von 0,2 bis 0,5 mm spielt die
Konvektion keine Rolle mehr. Die Auswahl des Blähmittels sollte u. a. unter dem
Aspekt niedriger Wärmeleitung des Gases erfolgen.
Die Wärmeleitung des Polymers läßt sich durch die Reduzierung des Anteils der Ge
rüststruktur (zugunsten der Zellmembran) verringern. Der letzte Anteil läßt sich
günstig durch kleinere Zellendurchmesser beeinflussen.
Die am besten isolierenden Hartschaumstoffe sind z. Z. sehr feinzellige Typen mit
einem hohen Anteil eines Blähgases niedriger Wärmeleitzahl in den Zellen.
Es ist allgemein bekannt, zur Herstellung von Hartschaumstoffen als physikalische
Blähmittel Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW's) zu verwenden. Eine besondere und
verbreitete Bedeutung haben sie bei der Herstellung von Hartschaumstoffen auf Po
lyurethan- und Polyisocyanuratbasis, die ausgehend von Polyolen und Isocyanaten her
gestellt werden, erlangt. Herstellungstechnisch zeichnet sich die Verwendung von
FCKW's besonders dadurch aus, daß sie in den verwendeten Polyolen sehr gut löslich
sind. Ihr über den üblichen Temperaturen im Arbeitsbereichumfeld liegender Siede
bereich steht in einer vorteilhaften Relation zu den bei der Herstellung auftretenden
Reaktionstemperaturen. Funktionstechnisch zeichnet sich die Verwendung der
FCKW's dadurch aus, daß diese Polyurethane bzw. Polyisocyanurate nicht angreifen.
Die vergleichsweise schlechte Wärmeleiteigenschaft der FCKW's begünstigt ferner
einen niedrigen Wärmedurchgangswert durch den fertigen Hartschaumstoff.
Die mannigfache und weit verbreitete Anwendung von Hartschaumstoffen führt
zwangsläufig dazu, daß entsprechend große Mengen an FCKW's zum Einsatz kommen,
wobei sich spätestens bei der Entsorgung der Hartschaumstoffe die Chloranteile der
FCKW's als im äußersten Maße umweltschädlich erweisen. Die Folgen sind hinläng
lich bekannt.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, Hartschaumstoffe ohne FCKW's oder zu
mindest mit verringertem FCKW-Anteil als Blähmittel herzustellen und zum Einsatz
zu bringen.
Die Arbeit von M. Mann und B. Phillips "FCKW-Blähmittel in Hartschaumstoffen",
veröffentlicht in der Zeitschrift "Kunststoffe", 79 (1989), Seiten 328-333 zeigt den
derzeitigen Stand der Technik und die Problematiken bei der Verwendung von Er
satzstoffen, z. B. teilhalogenierten Kohlenwasserstoffen (H-FCKW), als Blähmittel an
stelle von FCKW auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Hartschaumstoff, insbesondere auf Polyurethan- und
Polyisocyanuratbasis bereitzustellen, bei dessen Herstellung auf die Verwendung
von FCKW's verzichtet werden kann, und der infolgedessen in seinen Zellen auch
keine FCKW's enthält, die bei der Entsorgung in die Umwelt gelangen könnten.
Es wurde gefunden, daß sich die gestellte Aufgabe dadurch lösen läßt, daß man die
zur Herstellung von Hartschaumstoffen bisher verwendeten polaren, in den Hart
schaumrohstoffen löslichen physikalischen Blähmittel, insbesondere auf Fluorchlorkoh
lenwasserstoffbasis, durch in den Hartschaumrohstoffen unlösliche oder praktisch un
lösliche unpolare bzw. praktisch unpolare Blähmittel ersetzt und diese mittels ei
nes Lösungsvermittlers oder Emulgators in den Hartschaumrohstoff einarbeitet.
Es wurde somit gefunden, daß man zur Herstellung von Hartschaumstoffen mit vor
teilhaften Eigenschaften nicht nur, wie bisher angenommen, in den Hartschaum roh
stoffen lösliche Blähmittel verwenden kann, sondern daß man zu Hartschaumstoffen
eines ausgezeichneten Gebrauchswertes auch dann gelangt, wenn man sie unter Ver
wendung von unpolaren oder praktisch unpolaren und damit unlöslichen bzw. prak
tisch unlöslichen Blähmitteln und eines Lösungsvermittlers oder Emulgators herstellt.
Zielführend wurde ferner gefunden, daß der Einsatz von unpolaren und praktisch un
polaren physikalischen Blähmitteln unter den erfindungsgemäßen Bedingungen nicht
nur große entsorgungstechnische Vorteile bietet, sondern daß sich durch den Einsatz
der beschriebenen Blähmittel unter Einsatz eines Emulgators auch Hartschaumstoffe
mit besonders vorteilhaften Eigenschaften, insbesondere definierter und dabei extrem
geringer Zellengröße und dadurch extrem geringer Wärmeleitfähigkeit herstellen las
sen. Die Alterungsbeständigkeit ist sowohl bei Verwendung von Lösungsvermittlern
als auch bei Verwendung von Emulgatoren hervorragend.
Gegenstand der Erfindung sind somit Hartschaumstoffe sowie Verfahren zu ihrer
Herstellung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet sind.
Bei den erfindungsgemäßen Hartschaumstoffen handelt es sich um solche, die ausge
hend von üblichen bekannten Hartschaumrohstoffen unter Anwendung üblicher
Schäumungstechniken unter Einsatz eines physikalischen Blähmittels und bedarfswei
sen Hinzufügung eines chemischen Blähmittels hergestellt werden können, z. B. auf
der Basis von Polyurethanen und Polyisocyanuraten.
Aus dem Bereich der zur Verfügung stehenden unpolaren Blähmittel ist das für den
Einzelfall geeignete Blähmittel im wesentlichen nach den Gesichtspunkten seiner
Verträglichkeit mit dem Lösungsvermittler oder Emulgator und seinem Siedepunkt
auszuwählen. Es soll im Hartschaumrohstoff unlöslich oder praktisch unlöslich sein,
d. h. seine Löslichkeit im Hartschaumrohstoff soll gleich Null oder nur so gering
sein, daß es nur mittels eines Emulgators oder Lösungsvermittlers in einer für die
Durchführung einer praxisgerechten Schäumung erforderlichen Menge in den Hart
schaumrohstoff eingeführt werden kann.
Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von unpolaren, von Chlor vollstän
dig freien fluorierten Kohlenwasserstoffen erwiesen, insbesondere von vollfluorierten
Kohlenwasserstoffen, wofür Perfluorpentan der Formel C5F12 ein vorteilhaftes Bei
spiel ist. Die Verwendung von Perfluorpentan hat sich insbesondere deshalb als be
sonders vorteilhaft erwiesen, weil es einen Siedepunkt von 28°C hat, der in einen
für die Praxis besonders vorteilhaften Siedebereich von 20-60°C fällt.
Ein anderes, erfindungsgemäß verwendbares physikalisches Blähmittel ist z. B. Per
fluorhexan (C6F14), dessen Siedepunkt von 57°C ein verzögertes Aufschäumen be
wirkt.
Gegebenenfalls können auch Mischungen von unpolaren Blähmitteln des beschriebe
nen Typs untereinander und/oder mit polaren Blähmitteln, z. B. teilhalogenierten Koh
lenwasserstoffen, beispielsweise CHCl2CF3 (R123) und CH3 CCl2F (R141b) ein
gesetzt werden. Beispielsweise können bis zu 50 Vol.-% der unpolaren Blähmittel
durch polare Blähmittel ersetzt werden, ohne daß die günstigen funktionellen Eigen
schaften des Hartschaumstoffes wesentlich beeinträchtigt werden.
Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Hartschaumstoffes geeignete Lösungsver
mittler sind Stoffe, die die in dem Hartschaumrohmaterial unlöslichen oder praktisch
unlöslichen Blähmittel in einem der Hartschaumrohstoffe löslich machen. Dies be
deutet, daß Lösungsvermittler der verschiedensten Stoffklassen eingesetzt werden
können. Als besonders vorteilhaft hat sich jedoch die Verwendung von Lösungsver
mittlern mittlerer Polarität erwiesen. Besonders geeignete Lösungsvermittler sind
z. B. Dichlorethan oder Dichlormethan.
Der Anteil des Lösungsvermittlers im Blähmittel wird zweckmäßig möglichst klein
gehalten. In der Regel liegt der Anteil bei unter 10 Vol.%.
Die zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Hartschaumstoffes geeigneten Emulga
toren können anorganischer wie auch organischer Natur sein Anorganische Emulga
toren, die sich als besonders vorteilhaft zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Hartschaumstoffes erwiesen haben, sind z. B. solche auf SiO2-Basis, d. h. Kieselgele,
insbesondere solche mit Korngrößen von 2 µm bis 25 µm und einem Porendurchmes
ser von 60 bis 100 A. Derartige Emulgatoren sind im Handel erhältlich, z. B. von der
Firma Merck unter der Bezeichnung Kieselgel 60 bzw. LiChrosorb Si60.
Besonders geeignet sind ferner anorganische Emulgatoren auf Titandioxidbasis. Ge
gebenenfalls können auch Mischungen verschiedener Emulgatoren verwendet werden,
z. B. Mischungen aus SiO2 und TiO2.
In vorteilhafter Weise verwendbare Emulgatoren organischer Natur sind beispielsweise
Stärke (Amylum solubile) sowie ferner Dextrin.
Der Einsatz von Stärke als Emulgator hat sich insbesondere dann besonders vorteil
haft erwiesen, wenn besonders feinporige Hartschaumstoffe hergestellt werden sol
len.
Der Gewichtsanteil des Emulgators im Blähmittel liegt zweckmäßig bei 2 bis 5
Gew.%.
Bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Hartschaumstoffes auf Polyurethan-Ba
sis verfährt man somit z. B. in der Weise, daß man der Polyolkomponente unter zu
sätzlicher Einbringung eines Lösungsvermittlers oder Emulgators das Blähmittel bei
mischt, wobei man zweckmäßig zuerst das Blähmittel mit dem Lösungsvermittler
oder Emulgator vermischt und das erhaltene Gemisch anschließend in Polyol ein
bringt, worauf man das erhaltene Gemisch durch möglichst intensives, tunlichst
maschinelles Vermischen mit der Isocyanatkomponente zur Reaktion bringt, bei der
der Hartschaumstoff aufgeschäumt und ausgehärtet wird. Es ist auch möglich, ent
sprechend mit Emulgator dotiertes Polyol zu verwenden, in das dann das an sich
darin unlösliche Blähmittel emulgierend einbringbar ist.
In vorteilhafter Weise verrührt man somit z. B. einen Emulgator, wie Kieselgel, Ti
tandioxid oder Stärke mit einem vollfluorierten Kohlenwasserstoff, wie Perfluorpen
tan, worauf man das Gemisch in die Polyolkomponente einrührt. Durch intensives
Verrühren beider Phasen wird eine dickflüssige, stabile Emulsion erhalten, die mit
der Isocyanatkomponente zu dem gewünschten Hartschaumstoff verschäumbar ist.
Beispielsweise kann das Gewichtsverhältnis von Polyol zu Isocyanat zu Blähmittel zu
Emulgator bei ca. 100 : 160 : 18 : 0,5 liegen.
Typische geeignete Aktivatoren und Stabilisatoren, die zur Herstellung der erfin
dungsgemäßen Hartschaumstoffe eingesetzt werden können, sind z. B. tertiäre Amine
bzw. Silicone, die normalerweise in die Polyole eingearbeitet sind.
Bisher war es äußerst schwierig, bei Hartschaumstoffen, z. B. auf Polyurethanbasis,
Feinzellen von kleiner als 0,1 mm Durchmesser zu erzielen. Ganz unmöglich war es,
die Größe dieser Feinzellen vorzugeben.
Erfindungsgemäß läßt sich eine definierte Zellengröße z. B. dadurch erzielen, daß man
einen Hartschaumrohstoff, z. B. das Polyol, und das Blähmittel mit Emulgator zu ei
ner Emulsion vermischt, wobei die kohärente Phase aus dem Polyol und die disperse
Phase aus dem Blähmittel mit Emulgator besteht. Durch Auswahl eines geeigneten
Emulgators (z. B. Kieselgel definierter Korngröße und Porigkeit) läßt sich die Größe
der Blähmitteltröpfchen vorgeben. Beim Vermischen dieser Emulsion mit der Isocy
anatkomponente vermischt sich diese mit der kohärenten Phase, ohne die disperse
Phase zu beeinflussen. Durch die Reaktionswärme wird der Siedepunkt des Blähmit
tels überschritten, so daß Zellen entstehen, deren gasförmiger Blähmittelgehalt ex
akt dem flüssigen Inhalt der Tröpfchen der Emulsion entspricht.
Bei der Emulgierung lassen sich Treibmitteltröpfchen mit weniger als 20 µm Durch
messer erzielen Bei der Vermischung des Polyols mit dem Isocyanat beispielsweise
bleiben die Tröpfchen unverändert. Bei Erreichen des Siedepunktes geht jedes einzel
ne Blähmitteltröpfchen in den gasförmigen Zustand über und bildet eine Zelle. Aus
dem Unterschied der Dichte des Blähmittels im flüssigen und gasförmigen Zustand
ergibt sich bei den in Frage kommenden Blähmitteln eine Vergrößerung des Volu
mens auf das 100- bis 200fache. Damit ist es z. B. möglich, Polyurethan-Hart
schaumstoffe mit definierter Zellengröße von kleiner als 0,1 mm zu erzeugen.
Als Emulgatoren eignen sich insbesondere Kieselgele definierter Korngröße und Po
rigkeit oder Stärke (Amylum solubile).
Dadurch, daß der erfindungsgemäße Hartschaumstoff bei Verwendung von Emulgato
ren aus einer Emulsion und nicht aus einer Lösung des Blähmittels im Hartschaum
rohstoff, z. B. im Polyol entsteht, wird eine sehr feine gleichmäßige Zellstruktur er
reicht. Wegen der niedrigen Wärmeleitzahl des Blähmittels lassen sich z. B. Polyure
than-Hartschaumstoffe herstellen, deren niedrige Wärmeleitfähigkeit fast die theo
retisch möglichen Werte erreichen.
Für die Wärmeleitfähigkeit eines Hartschaumstoffes ist in erster Linie die Zusam
mensetzung des Zellgases maßgeblich. Die typische Zellgas-Zusammensetzung eines
Trichlorfluormethan (R11)-getriebenen Schaumes besteht aus 0 bis 10 Vol.% Luft,
20 bis 30 Vol.% CO2 und 60 bis 70 Vol.% CCl3 F. Bei hochisolierenden Hartschaum
stoffen ist der Blähmittel-Anteil weiter erhöht.
Da die Herstellung eines erfindungsgemäßen Hartschaumstoffes aus einer Emulsion
erfolgt, kann der Prozentsatz an Blähmittel in den Zellen bis auf nahezu 100% er
höht werden, was in Verbindung mit der niedrigen Wärmeleitzahl des Blähmittels ei
nen optimalen Hartschaumstoff ergibt.
Es hat sich ferner gezeigt, daß alle bisher bekannten FCKW's und H-FCKW's mit
den Kunststoffen, die für Deckschichten verwendet werden, reagieren. Dies sind bei
spielsweise im Kühlschrankbau im wesentlichen schlagzähe Polystyrole (SB) bzw.
Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS).
Im Falle von Trichlorfluormethan (R11) beispielsweise hat man beständige Polysty
role bzw. ABS-Typen entwickeln müssen. H-FCKW's, wie z. B. CHCl2 CF3 (R123)
und CH3CCl2F (R141b) lösen bzw. quellen SB und ABS an, so daß hier neuar
tige Kunststoffe bzw. beständige Varianten entwickelt werden müssen.
Beim Einsatz eines inerten, unpolaren Fluorkohlenwasserstoffs können demgegenüber
die vorhandenen Materialien eingesetzt werden, da keine Schädigung eintritt.
Schließlich ist bekannt, daß die bekannten Hartschaumstoffe im Laufe der Zeit al
tern. Die Wärmeleitfähigkeit nimmt zu, weil Luft und ggf. Feuchtigkeit in den
Hartschaumstoff und dessen Zellen - relativ schnell - eindiffundieren und das Bläh
mittelgas - sehr langsam - ausdiffundiert. Es ist daher bekannt, die Alterung durch
spezielle diffusionsdichte Deckschichten, z. B. durch metallische Folien zu verhindern.
Die üblichen Kunststoffe SB und ABS stellen für die erfindungsgemäß eingesetzten
Blähmittel sehr gut wirksame Diffusionsbarrieren dar und lassen sich von diesen
nicht anlösen, so daß die Blähmittel sehr wirksam am Austritt aus dem Hart
schaumstoff auch langfristig gehindert werden. Auch die Polyurethan-Zellmembranen
selbst sind weitgehend diffusionsdicht und ebenfalls durch das erfindungsgemäße
Blähmittel nicht anlösbar, so daß das Alterungsverhalten sehr günstig ist.
Im Falle konventioneller Polyurethan-Hartschaumstoffe beispielsweise werden die
Hartschaumrohstoffe flüssig in die Schäumformen eingetragen. Erst nach einer be
stimmten Zeit (cream time) wird der Schaum cremeartig. Während dieser Zeit muß
ein Gehäuse sehr gut abgedichtet sein, um die flüssigen Komponenten am Austritt
zu hindern.
Ein erfindungsgemäß unter Verwendung eines Emulgators hergestellter Schaum ist
sogleich nach dem Austritt aus dem Mischkopf cremeartig.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Dazu wurden erstellt:
Hartschaumstoffe gemäß der Erfindung nach folgenden Rezepturansätzen (GT = Gewichtsteile der Komponenten)
Hartschaumstoffe gemäß der Erfindung nach folgenden Rezepturansätzen (GT = Gewichtsteile der Komponenten)
Ansatz A
5000 g = 100 GT Polyol, OH-Zahl: 370 ±10, Wassergehalt: 3,15 Gew.-%
8050 g = 161 GT Isocyanat MDI
900 g = 18 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
27 g = 0,54 GT Kieselgel, Korngröße 5 µm, Porendurchmesser 60 Å
8050 g = 161 GT Isocyanat MDI
900 g = 18 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
27 g = 0,54 GT Kieselgel, Korngröße 5 µm, Porendurchmesser 60 Å
Ansatz B
8 000 g = 100 GT Polyol, OH-Zahl: 370 ±10, Wassergehalt: 3,15 Gew.-%
12 880 g = 161 GT Isocyanat MDI
1 920 g = 24 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
57,6 g = 0,72 GT Kieselgel, Korngröße 5-10 µm, Porendurchmesser 60 Å
12 880 g = 161 GT Isocyanat MDI
1 920 g = 24 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
57,6 g = 0,72 GT Kieselgel, Korngröße 5-10 µm, Porendurchmesser 60 Å
Ansatz C
5000 g = 100 GT Polyol, OH-Zahl: 450 ±15, wasserfrei
120 g = 2,4 GT Wasser
7700 g = 154 GT Isocyanat MDI
1800 g = 36 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
54 g = 1,08 GT Kieselgel, Korngröße 2-25 µm, Porendurchmesser 60 Å
120 g = 2,4 GT Wasser
7700 g = 154 GT Isocyanat MDI
1800 g = 36 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
54 g = 1,08 GT Kieselgel, Korngröße 2-25 µm, Porendurchmesser 60 Å
Ansatz D
5000 g = 100 GT Polyol, OH-Zahl: 370 ±10, Wassergehalt: 3,15 Gew.-%
8050 g = 161 GT Isocyanat MDI
1300 g = 26 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
39 g = 0,78 GT Kieselgel, Korngröße 2-25 µm, Porendurchmesser 60 Å
8050 g = 161 GT Isocyanat MDI
1300 g = 26 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
39 g = 0,78 GT Kieselgel, Korngröße 2-25 µm, Porendurchmesser 60 Å
Ansatz E
100 GT Polyol, OH-Zahl: 370 ±10, Wassergehalt: 3,15 Gew.-%
161 GT Isocyanat MDI
25 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
0,75 GT Kieselgel, Korngröße 2-25 µm, Porendurchmesser 60 Å
161 GT Isocyanat MDI
25 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
0,75 GT Kieselgel, Korngröße 2-25 µm, Porendurchmesser 60 Å
Ansatz F
100 GT Polyol, OH-Zahl: 370 ±10, Wassergehalt: 3,15 Gew.-%
161 GT Isocyanat MDI
25 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
1 GT Stärke (Amylum solubile)
161 GT Isocyanat MDI
25 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
1 GT Stärke (Amylum solubile)
Ansatz G
100 GT Polyol, OH-Zahl: 370 ±10, Wassergehalt: 3,15 Gew.-%
161 GT Isocyanat MDI
15 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
0,45 GT Kieselgel, Korngröße 5 µm, Porendurchmesser 60 Å
161 GT Isocyanat MDI
15 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
0,45 GT Kieselgel, Korngröße 5 µm, Porendurchmesser 60 Å
Ansatz H
100 GT Polyol, OH-Zahl: 370 ±10, Wassergehalt: 3,15 Gew.-%
161 GT Isocyanat MDI
12,5 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
12,5 GT FCKW R123 (CHCl₂CF₃), Siedepunkt 28,7°C
0,75 GT Kieselgel, Korngröße 2-25 µm, Porendurchmesser 60 Å
161 GT Isocyanat MDI
12,5 GT Perfluorpentan (C₅F₁₂), Siedepunkt 28°C
12,5 GT FCKW R123 (CHCl₂CF₃), Siedepunkt 28,7°C
0,75 GT Kieselgel, Korngröße 2-25 µm, Porendurchmesser 60 Å
und Hartschaumstoffe nach dem Stand der Technik zu Vergleichszwecken nach fol
genden Rezepturansätzen
Ansatz R
100 GT Polyol, OH-Zahl: 370 ±10, Wassergehalt: 3,15 Gew.-%
161 GT Isocyanat MDI
18 GT Trichlorfluormethan (R11)
161 GT Isocyanat MDI
18 GT Trichlorfluormethan (R11)
Ansatz S
100 GT Polyol, OH-Zahl: 450 ±15, Wassergehalt: 1,8 Gew.-%
154 GT Isocyanat MDI
36 GT Trichlorfluormethan (R11)
154 GT Isocyanat MDI
36 GT Trichlorfluormethan (R11)
Ansatz T
100 GT Polyol, OH-Zahl: 300 ±10, Wassergehalt: 3,8 Gew.-%
161 GT Isocyanat MDI
blähmittelfrei
161 GT Isocyanat MDI
blähmittelfrei
Beispielsweise sind erhältlich: Polyol mit der OH-Zahl 370 ±10 und einem Wasser
gehalt von 3,15% unter der Bezeichnung Voratec SD 110 von der Fa. Dow; Polyol
mit der OH-Zahl 450 ±15 unter der Bezeichnung Voratec SD 107 von der Fa. Dow;
Isocyanat MDI unter der Bezeichnung Desmodur 44v20 der Fa. Bayer AG.
Bei den drei verschiedenen Ansätzen A, B und C aus jeweils einem Polyol, einem
Isocyanat, einem Blähmittel und einem Emulgator, wurde in der Weise verfahren,
daß zunächst das Blähmittel mit dem Emulgator vermischt wurde, worauf die Mischung
mit dem Polyol verrührt wurde. Die auf diese Weise erhaltene Emulsion wurde
zusammen mit dem Isocyanat in einer Schäummaschine vom Typ HK 245, Hersteller
Fa. Hennecke, verschäumt.
Aus den erhaltenen Hartschaumstoffen wurden Platten einer Größe von 18 × 18 × 3 cm3
zugeschnitten und untersucht.
Es wurden die in der folgenden Tabelle 1 zusammengestellten Daten erhalten:
Den erhaltenen Daten läßt sich entnehmen, daß mit steigendem Blähmittelanteil die
Wärmeleitfähigkeit wie gewünscht abnimmt. Die anderen technologischen Werte ent
sprechen annähernd den heute eingesetzten Polyurethan-Hartschaumstoffen.
Platten einer Größe von 18 × 18 × 3 cm3 aus den Ansätzen A und B wurden einem
Alterungstest unterworfen, wobei sie in einem Wärmeschrank bei 60°C gelagert wur
den. Zu Vergleichszwecken wurden dem gleichen Test Platten gleicher Größe unter
worfen, die aus bekannten Hartschaumstoffen gemäß Ansatz R hergestellt und zuge
schnitten wurden. Von den gelagerten Platten wurde in Zeitabständen (Tagen) die
Wärmeleitzahl (WLZ) gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Ta
belle 2 zusammengestellt.
Aus den erhaltenen Daten ergibt sich, daß die WLZ-Werte der erfindungsgemäßen
Hartschaumstoffe niedriger sind als die WLZ-Werte des Hartschaumstoffes nach dem
Stande der Technik, mit 50% reduziertem R11-Gehalt.
Ausgehend vom Ansatz D, wurden weitere Hartschaumstoffplatten einer Größe von
18 × 18 × 3 cm3 hergestellt und einem Alterungstest bei 90°C unterworfen. Zu
Vergleichszwecken wurden entsprechende Platten mitgetestet, die aus mit Trichlor
fluormethan (R11) erhaltenen Hartschaumstoffe nach Ansatz R zugeschnitten wur
den. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 3 zusammengestellt.
Aus den erhaltenen Daten ergibt sich, daß die WLZ-Werte des erfindungsgemäßen
Schaumstoffes nach Erreichen des Endzustandes geringer sind als die WLZ-Werte des
Hartschaumstoffes nach dem Stande der Technik.
Dieses Beispiel zeigt, daß ein erfindungsgemäßer Hartschaumstoff den weiteren Vor
teil eines geringen Wasseraufnahmevermögens aufweist.
Verschiedene Hartschaumstoffwürfel einer Größe von 3 × 3 × 3 cm3 wurden über
mehrere Wochen in Wasser von 90°C aufbewahrt. In Zeitabständen wurde die Wasser
aufnahme in Vol.-% ermittelt. Den getesteten Hartschaumstoffwürfeln lagen folgen
de Rezepturen nach dem Stande der Technik gemäß den Ansätzen R, S, T und nach
der Erfindung gemäß Ansatz B zugrunde.
Die erhaltenen Meßwerte sind in der folgenden Tabelle 4 zusammengestellt.
Weiterhin zeigte sich, daß der erfindungsgemäße Hartschaumstoff wie gute Hart
schaumstoffe nach dem Stand der Technik hydrolysebeständig ist, wie sich auch an
hand eines Druckfestigkeitstests gemäß Tabelle 5 nachweisen läßt.
Dieses Beispiel zeigt, daß sich nach dem Verfahren der Erfindung insbesondere als
Isolierschäume verwendbare Hartschaumstoffe mit definierter geringer Zellengröße,
die unter der Zellengröße von herkömmlich mit FCKW geschäumten Hartschaum
stoff liegt, in Abhängigkeit vom verwendeten Emulgator und dessen Korngröße, her
stellen lassen.
Es wurden nach der Erfindung Ansätze E, F, G und nach dem Stand der Technik ein
Ansatz R verschäumt.
Hartschaumstoffe gemäß der Erfindung nach den Ansätzen E, F und G sowie gemäß
dem Stand der Technik nach Ansatz R wurden bezüglich der erzielten Zellendurch
messer untersucht. Die ermittelten mittleren Zellendurchmesser der Hartschaum
stoffe sind in der folgenden Tabelle 6 zusammengestellt.
Dieses Beispiel zeigt, daß sich der erfindungsgemäße Hartschaumstoff ausgezeichnet
als Isolierschaumstoff in Kühlschränken verwenden läßt.
Mit dem Ansatz B wurden zwei Schränke vom Typ KIL 1600 geschäumt. Ermittelt
wurden die Wärmedurchgangszahlen der Kühlschränke (k · A-Werte (W/K)). Zu Ver
gleichszwecken wurden die entsprechenden Werte im Falle von Kühlschränken gemes
sen, die mit zwei anderen Hartschaumstoffen isoliert wurden.
Diesen beiden anderen Hartschaumstoffen lagen Rezepturen nach Ansatz R und An
satz S zugrunde.
Die erhaltenen Meßwerte sind in der folgenden Tabelle 7 zusammengestellt.
Die ermittelten Werte bestätigen die für erfindungsgemäße Hartschaumstoffe vor
teilhafte niedrige Wärmeleitung.
In manchen Fällen kann es, um unpolares Triebmittel einzusparen, zweckmäßig sein,
mit Mischungen aus einem erfindungsgemäß eingesetzten unpolaren Blähmittel und
einem herkömmlichen polaren Blähmittel zu arbeiten. Auch in diesem Falle lassen
sich vorteilhafte Hartschaumstoffe herstellen.
Ausgehend vom Ansatz H wurde ein feinporiger Schaum erhalten, der sich zu Hart
schaumplatten ausgezeichneter Eigenschaften verarbeiten ließ.
Entsprechend günstige Ergebnisse wurden dann erhalten, wenn mit geringeren Antei
len an CHCl2CF3 (R123) gearbeitet wurde.
Je nach den sonstigen Gegebenheiten und Einsatzzielen wird bei der Hartschaumstoff
herstellung mit Wasserzusatz gearbeitet. Der Wassergehalt verbessert bei der Her
stellung der Hartschaumstoffe die Fließfähigkeit des sich in den Formen bilden
den und verteilenden Schaums, so daß auch komplizierte Formen gut ausgefüllt wer
den. Andererseits verschlechtert der Wassergehalt jedoch die guten Wärmedämmei
genschaften des fertigen Hartschaumstoffes.
Claims (37)
1. Hartschaumstoff, insbesondere weitgehend geschlossenzelliger Polyurethan- oder
Polyisocyanuratschaumstoff, dessen zellige Struktur durch Aufschäumen von
Hartschaumrohstoffen, insbesondere von Polyolen und Isocyanaten, mit einem
physikalischen Blähmittel, ggf. unter zusätzlicher Verwendung eines Aktivators
und/oder Stabilisators erzeugt worden ist, mit einem Gehalt an dem verwende
ten Blähmittel in den Zellen, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hartschaumstoff in den Zellen ein physikalisches, unpolares oder schwach, d. h.
praktisch unpolares Blähmittel enthält, das in zumindest einen der Hartschaum
rohstoffe, in dem dieses Blähmittel an sich unlöslich oder praktisch unlöslich
ist, unter (a) Verwendung eines Lösungsvermittler und/oder (b) eines Emulgators
eingebracht worden ist.
2. Hartschaumstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als Blähmit
tel einen von Chlor freien, fluorierten Kohlenwasserstoff enthält.
3. Hartschaumstoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er einen voll
fluorierten Kohlenwasserstoff enthält.
4. Hartschaumstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß er Blähmittel mit einem Siedebereich von 20 bis 60°C enthält.
5. Hartschaumstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß er als fluorierten Kohlenwasserstoff Perfluorpentan (C5F12) enthält.
6. Hartschaumstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß er als Blähmittel unlösliche bzw. praktisch unlösliche Blähmittel unter
schiedlicher chemischer Art enthält.
7. Hartschaumstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß er ein in zumindest einem der für die Einbringung relevanten Hartschaum
stoffe praktisch unlösliches Blähmittel aus unpolaren und polaren Blähmittel
komponenten unterschiedlicher chemischer Art enthält.
8. Hartschaumstoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der polare Bläh
mittel-Anteil höchstens gleich dem unpolaren Blähmittel-Anteil ist.
9. Hartschaumstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß er einen anorganischen Emulgator enthält.
10. Hartschaumstoff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß er Kieselgel
enthält.
11. Hartschaumstoff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß er Titandioxid
enthält.
12. Hartschaumstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß er einen organischen Emulgator enthält.
13. Hartschaumstoff nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß er als organi
schen Emulgator Stärke (Amylum solubile) enthält.
14. Hartschaumstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lösungsvermittler Dichlormethan ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Hartschaumstoffes, insbesondere eines weitge
hend geschlossenzelligen Polyurethan- oder Polyisocyanuratschaumstoffes, dessen
zellige Struktur durch Aufschäumen von Hartschaumrohstoffen, insbesondere von
Polyolen und Isocyanaten mit einem physikalischen Blähmittel, ggf. unter zu
sätzlicher Verwendung eines Aktivators und/oder Stabilisators, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Aufschäumen der Hartschaumrohstoffe ein physikalisches,
unpolares oder praktisch unpolares Blähmittel verwendet wird, das in zumindest
einem der Hartschaumrohstoffe, in den das Blähmittel einzubringen ist, an sich
unlöslich oder praktisch unlöslich ist und das in diesen bzw. diese der Hart
schaumrohstoffe mittels (a) eines Lösungsvermittlers und/oder (b) eines Emulga
tors vor Beginn der chemischen Reaktion eingebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle der Her
stellung eines Polyurethan- oder Polyisocyanurat-Hartschaumstoffes das Bläh
mittel unter Erzeugung einer Emulsion in die Polyolkomponente eingearbei
tet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Blähmittel zu
nächst mit dem Emulgator vermischt wird, daß dieses Gemisch in der Polyol
komponente unter Bildung einer Emulsion verteilt wird und daß die erhaltene
Emulsion mit der Isocyanatkomponente vereinigt und verschäumt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
das Blähmittel unter Verwendung eines Emulgators mit der Polyolkomponente zu
einer Emulsion mit Blähmitteltröpfchen eines Durchmessers von weniger als 20 µm
verarbeitet wird, bevor die Emulsion mit der Isocyanatkomponente ver
einigt und verschäumt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß als
Blähmittel ein chlorfreier, fluorierter Kohlenwasserstoff verwendet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß als Blähmittel ein
vollfluorierter Kohlenwasserstoff verwendet wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, gekennzeichnet durch die Ver
wendung von Blähmitteln mit einem Siedebereich von 20 bis 60°C.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21, gekennzeichnet durch die Ver
wendung von Perfluorpentan (C5F12) als Blähmittel.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 22, gekennzeichnet durch die Ver
wendung von unpolaren Blähmitteln unterschiedlicher chemischer Art als Bläh
mittel.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 23, gekennzeichnet durch die Ver
wendung eines in zumindest einem der für die Einbringung relevanten Hart
schaumstoffe praktisch unlöslichen Blähmittels aus unpolaren und polaren Bläh
mittelkomponenten.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der polare Blähmit
tel-Anteil höchstens gleich dem unpolaren Blähmittel-Anteil ist.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 25, gekennzeichnet durch die Ver
wendung eines anorganischen Emulgators.
27. Verfahren nach Anspruch 26, gekennzeichnet durch die Verwendung von Kiesel
gel als Emulgator.
28. Verfahren nach Anspruch 26, gekennzeichnet durch die Verwendung von Titan
dioxid als Emulgator.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 25, gekennzeichnet durch die Ver
wendung eines organischen Emulgators.
30. Verfahren nach Anspruch 29, gekennzeichnet durch die Verwendung von Stär
ke (Amylum solubile) als Emulgator.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 30, gekennzeichnet durch die Ver
wendung von Dichlormethan als Lösungsvermittler.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzielung eines Hartschaumstoffes mit im wesentlichen homogener Zellstruktur
eine gleichförmige Tröpfchengröße aufweisende Emulsion aus Polyol und Bläh
mittel unter Verwendung eines Emulgators verwendet wird.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß der Emulgator be
züglich seiner Art, seiner Größe und seiner Beschaffenheit entsprechend des zu
erzielenden gleichförmigen Durchmessers der Blähmitteltröpfchen der Emulsion
ausgewählt ist.
34. Verfahren nach den Ansprüchen 32 und 33, dadurch gekennzeichnet, daß zur Er
zielung eines Hartschaumstoffes mit einer mittleren Zellengröße von < 0,1 mm
eine Emulsion aus Polyol und Blähmittel unter Verwendung eines Emulgators mit
einer mittleren Tröpfchengröße von < 20 µm verwendet wird.
35. Verfahren nach den Ansprüchen 32 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß zur Er
zielung eines Hartschaumstoffes mit einem mittleren Zellendurchmesser von ca.
0,17 mm als Emulgator Kieselgel (SiO2) mit einer Korngröße von 2 bis 25 µm
und einer Porigkeit von 60 Å verwendet wird.
36. Verfahren nach den Ansprüchen 32 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß zur Er
zielung eines Hartschaumstoffes mit einem mittleren Zellendurchmesser von ca.
0,12 mm als Emulgator Kieselgel (SiO2) mit einer Korngröße von 5 µm und ei
ner Porengröße von 60 Å verwendet wird.
37. Verfahren nach den Ansprüchen 32 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß zur Er
zielung eines Hartschaumstoffes mit einem mittleren Zellendurchmesser von ca.
0,085 mm als Emulgator Stärke (Amylum solubile) verwendet wird.
Priority Applications (19)
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AT90112116T ATE129265T1 (de) | 1989-06-28 | 1990-06-26 | Hartschaumstoff sowie verfahren zur herstellung desselben. |
DK90112116.0T DK0405439T3 (da) | 1989-06-28 | 1990-06-26 | Hård skumplast samt fremgangsmåde til fremstilling af denne |
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KR1019900009624A KR910000879A (ko) | 1989-06-28 | 1990-06-28 | 경질기포제 및 그 제조방법 |
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TR90/0641A TR24672A (tr) | 1989-06-28 | 1990-06-28 | Kati yapay suenger ve bunun elde edilmesine yarayan yoentem. |
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US10988593B2 (en) | 2013-12-19 | 2021-04-27 | Basf Se | Composition that is suitable for producing polyurethane foams and that contains at least one nucleating agent |
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Publication number | Publication date |
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DE3936245A1 (de) | 1991-01-03 |
RU2060260C1 (ru) | 1996-05-20 |
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