DE3927737A1 - Vorrichtung zum selbstkatheterismus - Google Patents
Vorrichtung zum selbstkatheterismusInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Selbstka
theterismus mit einem Harnröhrenkatheter.
Rückenmarksgeschädigte oder querschnittsgelähmte Per
sonen, die ihre Blase in regelmäßigen Abständen ent
leeren müssen, bedienen sich des Selbstkatheterismus.
Die Harnröhre soll dabei schonend, unter Sterilbedin
gungen und ohne Hilfe einer weiteren Person katheteri
siert werden. Dazu wird üblicherweise ein Gleitmittel,
welches auch Lokalanaesthetica und Desinfektionsmittel
enthalten kann, vor dem Einführen des Katheters in die
Harnröhrenmündung appliziert. Zudem werden z.B. von
Frauen häufig kleine Spiegel verwendet, mit deren Hilfe
die Kathetereinführung kontrolliert wird. Der bei dem
Eigenkatheterismus durch einen Katheter ohne Verschluß
oder Hahn abfließende Urin entleert sich entweder in
die Toilette, auf der die Patientin sitzt, oder in eine
kleine Schüssel, die sich die Patientin zwischen die
Oberschenkel stellt. Sie befindet sich dann im Schnei
dersitz. Um den Urin nicht in die Umgebung zu dirigie
ren, muß dann das extracorporale Ende des Katheters in
die Toilette oder Schüssel gebogen werden. Dies ist
häufig schwierig, da aufgrund des verminderten Gefühls
der Zeitpunkt, in dem der Katheter in die Blase ein
dringt, nicht erkannt wird und der Urinfluß plötzlich
einsetzt.
Die existierenden Sets enthalten Einzelteile, mit deren
Hilfe folgender Ablauf beim Selbstkatheterismus möglich
ist:
- 1. Reinigung des Genitalbereiches mit Tupfern und Desinfektionsmittellösung,
- 2. Aufsuchen der Harnröhrenmündung mit Spiegel und Applizieren des Gleitmittels mit Hilfe einer Spritze,
- 3. erneutes Aufsuchen der Harnröhrenmündung mit dem Harnröhrenkatheter,
- 4. Einschieben des Katheters bis in die Blase,
- 5. Umbiegen des Katheterendes zum Abfluß des Urins in die Toilette oder in die Schale und
- 6. Entfernen des Katheters.
Dies ist zusammengenommen sehr umständlich und mit vie
len Möglichkeiten des Mißlingens verbunden, so daß eine
vereinfachte, elegantere Lösung für die Querschnittsge
schädigten angestrebt wird. Die Erfindung löst diese
Probleme durch die in Anspruch 1 gekennzeichnete Vor
richtung.
Mit dieser Vorrichtung gelingen die Applikation des
Gleitmittels und das Einführen des Katheters in einem
Anwendungsschritt und unter Sicht, so daß die Harnröh
renmündung nur einmal aufgesucht werden muß. Das Gleit
mittelreservoir der Injektionsvorrichtung wird mit
Gleitmittel gefüllt geliefert. Sobald der mit der In
jektionsvorrichtung verbundene Harnröhrenkatheter ca.
0,5 cm weit in die Harnröhrenmündung eingeführt wurde,
wird bei geschlossenem seitlichem Flüssigkeitsauslaß
durch Injektionsbetätigung das Gleitmittel in die Harn
röhre appliziert. Dabei ist der seitliche Flüssigkeits
auslaß geschlossen. Nach kurzer Wartezeit wird der
Harnröhrenkatheter weiter eingeführt. Wenn die Spitze
des Harnröhrenkatheters die Blase erreicht hat, wird
der Flüssigkeitsauslaß an der unteren Seitenwand der
Injektionsvorrichtung geöffnet und der durch den Harn
röhrenkatheter gegen die Injektionsvorrichtung strömen
de Urin fließt durch den offenen Flüssigkeitsauslaß ab.
Der Flüssigkeitsauslaß wird von der Anwenderin der Vor
richtung so plaziert, daß er nach unten weist, so daß
der Urin problemlos in eine Schale oder die Toilette
abfließt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfüllt so
mit mindestens vier Funktionen:
- - sie ist ein Reservoir für Gleitmittel,
- - sie bildet ein Griffstück für den Harnröhrenkathe ter,
- - sie enthält einen Ventil- oder Verschlußmechanis mus für den Urinablauf und
- - sie bildet einen Umlenkteil für den Urinablauf, so daß dieser automatisch nach unten fließt.
Eine fünfte Funktion der Vorrichtung besteht darin, daß
die Injektionsvorrichtung als Träger für einen Konvex
spiegel dient, so daß die Vorrichtung die Selbstkathe
terisierung auf einer normalen Toilette zuläßt, auf der
bisher ohne Spiegel gearbeitet werden mußte (daher un
steril infolge einer taktilen Suche nach der Harnröh
renöffnung).
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Injektionsvorrichtung als Spritze, be
stehend aus einem Spritzenzylinder mit Katheteran
schlußstutzen am vorderen Ende, einem Kolben und einer
Kolbenstange ausgebildet ist und daß der Flüssigkeits
auslaß eine Öffnung in der Umfangswand am hinteren Ende
des Spritzenzylinders ist, die sich bei zurückgezogenem
Kolben vor dessen Stirnfläche befindet. Die Verwendung
einer Spritze als Injektionsvorrichtung ist günstig,
weil die Stellung des Kolbens den Verschluß bzw. die
Freigabe der Öffnung praktisch selbsttätig bewirkt. In
gleitmittelgefülltem Zustand ist der Kolben über die
Öffnung hinweg nach vorne geschoben, so daß sie ver
schlossen ist und sie wird erst bei Beendigung der An
saugphase des Kolbens geöffnet.
Da die Öffnung des Flüssigkeitsauslasses sich bei zu
rückgezogenem Kolben vor dessen Stirnfläche befindet,
wird diese erst dann frei, wenn der Kolben in seine
maximale rückwärtige Position gezogen worden ist, so
daß ein vorzeitiger Urinauslauf aus dem Spritzenzylin
der verhindert wird. Außerdem ist eine Spritze günstig,
weil ein kleiner Spiegel mit dem Spritzenzylinder ver
bunden werden kann, der die Betrachtung der Harnröhren
mündung beim Einführen des Harnröhrenkatheters ermög
licht. Es entfällt eine extra Aufstellung und Orien
tierung des Spiegels bei jeder Blasenentleerung. Vor
teilhafterweise ist der Kolben in dem Spritzenzylinder
durch eine Anschlagkante am hinteren Ende gegen Heraus
ziehen gesichert. Damit kann der Urin nur durch die
Öffnung in der Umfangswand des Spritzenzylinders ab
fließen und ein versehentliches axiales Öffnen des
Spritzenzylinders durch vollständiges Herausziehen des
Kolbens ist unmöglich.
Vorzugsweise ist die Öffnung in der Umfangswand des
Spritzenzylinders zu einem auf dem Spritzenzylinder
angebrachten Aufdruck um 180° versetzt. Die Öffnung
befindet sich also immer auf der Längshälfte des Sprit
zenzylinders, die dem Aufdruck abgewandt ist und die
Anwenderin weiß, wenn sie die Schrift sieht, daß der
Urin nach unten aus der Öffnung abläuft.
Die Öffnung in der Umfangswand des Spritzenzylinders
kann ein Loch mit geschlossenem Rand oder ein am hinte
ren Ende offener axialer Schlitz sein. Bei beiden Aus
führungsformen ist gewährleistet, daß die Öffnung erst
dann freigegeben wird, wenn der Kolben sich in seiner
zurückgezogenen Endlage befindet.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Er
findung ist die Injektionsvorrichtung als Quetschbe
hälter ausgebildet. An dem Quetschbehälter ist ein er
ster Hülsenteil vorgesehen, der mit einem den Harnröh
renkatheter tragenden passenden zweiten Hülsenteil zu
sammengesteckt ist. Beide Hülsenteile weisen seitliche
Lochungen auf, welche zur Bildung des Flüssigkeitsaus
lasses zur gegenseitigen Deckung bringbar sind. Die
beiden Hülsenteile können konisch oder kreiszylindrisch
sein und sind relativ zueinander drehbar. Der Ventil
aufbau entspricht dem Aufbau von Hahnküken in Hähnen
von Flüssigkeitsbehältern. Während dei Applikation des
Gleitmittels durch Zusammendrücken des Quetschbehälters
sind die beiden Hülsenteile in bezug aufeinander so
positioniert, daß die Lochungen sich nicht decken und
der Flüssigkeitsauslaß verschlossen ist. Nachdem das
Gleitmittel in die Harnröhre hineingedrückt worden ist,
wird der Harnröhrenkatheter so weit vorgeschoben, daß
seine Spitze die Blase erreicht. Sodann wird der erste
Hülsenteil mit dem entspannten Quetschbehälter in bezug
auf den zweiten Hülsenteil mit dem Harnröhrenkatheter
gedreht, bis die Lochungen sich überdecken und der Urin
abfließt.
Der Harnröhrenkatheter ist an seiner Spitze mit einem
endständigen zentralen Loch mit verrundeten Kanten ge
staltet. Zum Verschluß des Loches dient eine Kappe, die
auf das Spitzenende des Harnröhrenkatheters aufgesteckt
ist und einen vorzeitigen Austritt des Gleitmittels aus
der Injektionsvorrichtung verhindert.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfin
dung schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine als Spritze ausgebildete Injektionsvor
richtung in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Spritze nach Fig.
1 mit geöffnetem Flüssigkeitsauslaß,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das hintere Ende einer
Spritze mit abgewandeltem geöffnetem Flüssig
keitsauslaß,
Fig. 4 eine Rückansicht der Anordnung nach Fig. 3,
Fig. 5 eine als Quetschbehälter ausgebildete Injek
tionsvorrichtung in perspektivischer Ansicht
mit konischem Ventilmechanismus, und
Fig. 6 eine als Quetschbehälter ausgebildete Injek
tionsvorrichtung in perspektivischer Ansicht
mit kreiszylindrischem Ventilmechanismus.
Bei der Vorrichtung zum Selbstkatheterismus gemäß Fig. 1
und 2 besteht die Injektionsvorrichtung aus einer
Einwegspritze 10 mit einem Spritzenzylinder 11, in dem
ein Kolben 12 längsverschiebbar ist, der mittels einer
Kolbenstange 13 betätigbar ist. Der Spritzenzylinder 11
ist an seinem vorderen Ende durch eine unsymmetrisch
kegelförmige Stirnwand 14 verschlossen, die in ihrem
Scheitelbereich einen konischen Katheteranschlußstutzen
15 aufweist. Auf dem Katheteranschlußstutzen 15 steckt
ein Ende eines kurzen Harnröhrenkatheters 20, der an
seiner Spitze ein zentrales endständiges Loch 21 mit
verrundeter Kante 22 besitzt. Die Spitze des Harnröh
renkatheters 20 ist im Neuzustand der Vorrichtung durch
eine Kappe 23 verschlossen (Fig. 1).
An einer hinteren koaxialen Öffnung 16 des Spritzen
zylinders 11 befindet sich eine radial einwärts gerich
tete ringförmige Anschlagkante 17, gegen die die Rück
fläche 12 b des Kolbens 12 anstößt, um ein Herausziehen
des Kolbens 12 aus dem Spritzenzylinder 11 zu verhin
dern. Die Anschlagkante 17 liegt in gleicher Ebene mit
einer radialen äußeren Griffplatte 18, die länglich
gestaltet ist und den Spritzenzylinder 11 an diametral
entgegengesetzten Seiten überragt. Wenn der Kolben 12
die in Fig. 2 erkennbare, vollständig zurückgezogene
Position eingenommen hat, gibt seine Stirnfläche 12a
eine Öffnung 19 frei, die in der Umfangswand des Sprit
zenzylinders 11 im Bereich seines hinteren Endes aus
gebildet ist. Die Öffnung 19 ist bei dem Beispiel der
Fign. 1 und 2 ein Loch mit geschlossenem Rand. Das Loch
kann kreisförmig, oval oder beliebig anders geformt
sein. Um 180° versetzt zu der Öffnung 19 befindet sich
auf dem Spritzenzylinder 11 ein Aufdruck, z. B. eine
Skalierung 24. Wenn diese für die Anwenderin sichtbar
ist, weiß sie, daß die Öffnung 19 nach unten gerichtet
ist.
Auf dem Spritzenzylinder 11 ist ein Konvexspiegel 25 so
befestigt, daß seine Spiegelfläche dem Harnröhrenkathe
ter 20 zugewandt ist. Als Halterung für den Spiegel 25
dient eine Federklemme 26, die den Spritzenzylinder 11
umspannt.
Fig. 1 veranschaulicht die Vorrichtung zum Selbstkathe
terismus zu Beginn der Benutzung. Dabei befindet sich
der Kolben 12 im Bereich der vorderen Hälfte des Sprit
zenzylinders 11 und die zwischen der Stirnfläche 12a
des Kolbens 12 und der Stirnwand 14 des Spritzenzylin
ders 11 gebildete Kammer dient als Gleitmittelreservoir
30. Gleitmittel befindet sich auch in einem Teil des
durch die Kappe 23 verschlossenen Harnröhrenkatheters
20. Nach Abnehmen der Kappe 23 wird unter Orientierung
durch den Spiegel 25 der Harnröhrenkatheter 20 in die
Harnröhrenmündung eingeführt und es wird Gleitmittel in
die Harnröhre appliziert. Dabei wird die Spritze 10 so
gehalten, daß der Aufdruck 24 sich oben befindet. Wenn
die Spitze des Harnröhrenkatheters 20 die Blase er
reicht hat, wird der Kolben 12 in die Position nach
Fig. 2 zurückgezogen. Seine Rückfläche 12b stößt dann
gegen die Anschlagkante 17 an und seine Stirnfläche 12a
liegt hinter der Öffnung 19 des Spritzenzylinders 11,
so daß diese freigegeben ist. Der Urin fließt in Rich
tung des Pfeiles A durch den Harnröhrenkatheter 20 in
das freie Lumen des Spritzenzylinders 11 und strömt vor
der Stirnfläche 12a des Kolbens 12 aus der nach unten
gerichteten Öffnung 19 in einen Auffangbehälter ab.
Nach Einmalgebrauch wird die Vorrichtung entsorgt.
In dem Beispiel nach Fig. 3 ist ein Spritzenzylinder
111 an seinem hinteren Ende in seiner Umfangswandung
mit einem axialen Schlitz 35 versehen, der am hinteren
Ende offen ist. In der dargestellten Position des Kol
bens 12, in der seine Rückfläche 12b gegen eine An
schlagkante 117 anstößt, gibt die Stirnfläche 12a des
Kolbens 12 einen ausreichend großen Längenbereich des
Schlitzes 35 frei, der als Flüssigkeitsauslaß für Urin
wirksam ist. Aus Stabilitätsgründen ist bei dem Bei
spiel der Fig. 3 die an dem Schlitz 35 geteilte kreis
förmige Griffplatte 118 an dem Spritzenzylinder 111
exzentrisch so vorgesehen, daß der dem Schlitz 35 ge
genüberliegende Teil der Griffplatte 118 in Radialrich
tung länger ist als der Teil im Bereich des Schlitzes
35. Der Rand der Griffplatte 118 ist also nach oben
weit von dem Spritzenzylinder 111 weggeführt, damit
sich der Spritzenzylinder 111, dem durch die Aussparung
des Schlitzes 35 ein Wandsegment fehlt, nicht öffnen
kann. Auf diese Weise wird der Kolben 12 zuverlässig an
der Anschlagkante 117 festgehalten und kann nicht nach
hinten aus dem Spritzenzylinder 111 herausrutschen.
Bei dem Beispiel der Fig. 5 ist die Injektionsvorrich
tung als ziehharmonikaartiger Faltenbalg 100 aus gummi
elastischem Material gestaltet, der am hinteren Ende
durch eine Rückwand 99 verschlossen ist. Der Faltenbalg
100 bildet einen hohlen Quetschbehälter, dessen Hohl
raum wenigstens teilweise mit Gleitmittel füllbar ist.
Am vorderen Ende des Faltenbalges 100 ist ein steifer
konischer Hülsenteil 98 angebracht, dessen verjüngtes
Ende nach vorne gerichtet und mit einer zentralen Öff
nung 97 versehen ist. In der Umfangswand des ersten
konischen Hülsenteiles 98 befindet sich ein seitliches
Loch 96 beliebiger Umfangsgestalt, das mit dem Hohlraum
des Hülsenteiles 98 in Verbindung steht. Auf dem ersten
Hülsenteil 98 steckt ein passender zweiter Hülsenteil
95, an dessen offenem verjüngtem Ende ein Harnröhren
katheter 120 befestigt ist, dessen endständiges zen
trales Loch 121 mit verrundeter Kante 122 von einer
Kappe 123 verschließbar ist. In der Seitenwand des
steifen konischen zweiten Hülsenteiles 95 ist ein Loch
94 ausgebildet, das auf der gleichen Umfangslinie wie
das Loch 96 liegt und entsprechende Form und Bemessung
wie dieses hat. Die beiden Hülsenteile 95 und 98 sind
relativ zueinander drehbar, damit die beiden Löcher 94
und 96 zur Deckung bringbar sind, wenn Urin ausströmen
soll. Die beiden Hülsenteile 95 und 98 sind durch Ein
griff einer radialen Nase 93 an dem einen Hülsenteil in
eine Rille 92 an dem anderen Hülsenteil gegen axiales
Abziehen voneinander gesichert. Die Rille 92 erstreckt
sich über einen Teil des Umfanges der Hülsenteile und
ihr eines Ende ist so angeordnet, daß es dann einen
Anschlag für die Nase 93 bildet, wenn die beiden Löcher
94, 96 sich präzise decken. Beim Anschlag der Nase 93
gegen das andere Ende der Rille 92 sind die beiden Lö
cher 94, 96 umfangsmäßig voneinander entfernt und der
Flüssigkeitsauslaß ist verschlossen. In dieser in Fig.
5 gezeigten Grundstellung wird die Vorrichtung mit
Gleitmittel gefüllt geliefert. Der Vorgang des Selbst
katheterismus erfolgt wie im Zusammenhang mit den Bei
spielen der Fig. 1-4 geschildert.
Die Injektionsvorrichtung nach Fig. 6 besteht ebenfalls
aus einem gummielastischen ziehharmonikaartigen Falten
balg 110 mit einer geschlossenen Rückwand 109. An dem
der Rückwand 109 gegenüberliegenden Ende trägt der Fal
tenbalg 110 einen kreiszylindrischen ersten Hülsenteil
108, auf dem ein kreiszylindrischer zweiter Hülsenteil
105 drehbar angeordnet ist. Als Sicherung gegen axiales
Auseinanderziehen der beiden Hülsenteile 105,108 und
als Führung/Anschlag bei ihrer Relativdrehung dient
eine radiale Nase 103, die in eine Umfangsrille 102
eingreift. In dem ersten Hülsenteil 108 ist ein seit
liches Loch 106 beliebiger Gestalt ausgebildet. Der
lichte Querschnitt des ersten Hülsenteiles 108 ist über
seine ganze Länge unverändert und das freie Ende dieses
Hülsenteiles 108 ist offen. Auf dem ersten Hülsenteil
108 steckt ein passender zweiter kreiszylindrischer
Hülsenteil 105, der ebenfalls in seiner Umfangswand ein
Loch 104 aufweist. Durch Drehung der beiden Hülsenteile
105 und 108 lassen sich die beiden identischen Löcher
104 und 106 zur Öffnung des Flüssigkeitsauslasses zur
Deckung bringen. In verschlossenem Zustand bei Ein
spritzen des Gleitmittels haben sie die in Fig. 6 ge
zeigte, gegenseitige Position. Der zweite Hülsenteil
105 ist durch einen Boden 101 an seinem freien Ende
verschlossen. An einen zentralen Durchlaß im Boden 101
ist ein Harnröhrenkatheter 120 angeschlossen, der ein
endständiges Loch 121 mit verrundeten Kanten 122 auf
weist und durch eine Kappe 123 verschließbar ist.
Markierungen auf der Außenfläche des äußeren zweiten
Hülsenteiles 95 bzw. 105 der beiden Ausführungsformen
mit Faltenbalg können der Anwenderin anzeigen, daß das
Loch des festzuhaltenden Hülsenteiles mit dem Harnröh
renkatheter 120 in bezug auf den das andere Hülsenteil
98 bzw. 108 zur Freigabe der Öffnung 94, 96 bzw. 104, 106
gedreht wird, sich unten befindet.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Selbstkatheterismus mit einem
Harnröhrenkatheter,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Harnröhrenkatheter (20; 120) mit einem
Gleitmittelreservoir einer Injektionsvorrichtung
(10; 100; 110) verbunden ist, die einen öffenbaren
seitlichen Flüssigkeitsauslaß (19; 94, 96; 104, 106)
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß an der Injektionsvorrichtung (10; 100; 110)
ein Spiegel (25) befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Injektionsvorrichtung als
Spritze (10), bestehend aus einem Spritzenzylinder
(11) mit Katheteranschlußstutzen (15) am vorderen
Ende, einem Kolben (12) und einer Kolbenstange
(13) ausgebildet ist und daß der Flüssigkeitsaus
laß eine Öffnung (19) in der Umfangswand am hinte
ren Ende des Spritzenzylinders (11) ist, die sich
bei zurückgezogenem Kolben (12) vor dessen Stirn
fläche (12a) befindet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Öffnung in der Umfangswand des Sprit
zenzylinders (11) ein Loch (19) mit geschlossenem
Rand ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Öffnung in der Umfangswand des Sprit
zenzylinders (111) ein am hinteren Ende offener
axialer Schlitz (35) ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Öffnung (19) in der
Umfangswand des Spritzenzylinders (11) zu einem
auf dem Spritzenzylinder (11) angebrachten
Aufdruck (24) um 180° versetzt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Kolben (12) in dem
Spritzenzylinder (11; 111) durch eine Anschlagkante
(17; 117) am hinteren Ende gegen Herausziehen ge
sichert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Injektionsvorrichtung als
Quetschbehälter ausgebildet ist, daß an dem
Quetschbehälter ein erster Hülsenteil (98; 108)
vorgesehen ist, der mit einem den
Harnröhrenkatheter (120) tragenden passenden
zweiten Hülsenteil (95; 105) zusammengesteckt ist
und daß beide Hülsenteile (95, 98; 105, 108)
seitliche Lochungen (94, 96; 104, 106) aufweisen,
welche zur Bildung des Flüssigkeitsauslasses zur
gegenseitigen Deckung bringbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die beiden Hülsen (95, 98) konisch und
relativ zueinander drehbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die beiden Hülsen (105, 108) kreiszylin
drisch und relativ zueinander drehbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der Quetschbehälter als
ziehharmonikaartiger Faltenbalg (100; 110) ausge
bildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze des Harn
röhrenkatheters (20; 120) ein endständiges zen
trales Loch (21; 121) mit verrundeter Kante
(22; 122) besitzt.
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DE3927737A DE3927737C2 (de) | 1989-06-23 | 1989-08-23 | Vorrichtung zum Selbstkatheterismus |
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DE3927737A Expired - Fee Related DE3927737C2 (de) | 1989-06-23 | 1989-08-23 | Vorrichtung zum Selbstkatheterismus |
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Title |
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JUCHLI, Liane: Allgemeine und spezielle Kran- kenpflege. Ein Lehr- und Lernbuch, 2.Aufl., Georg Thieme Verlag Stuttgart, 1976, S.394-398 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10023892A1 (de) * | 2000-05-17 | 2001-11-29 | Manfred Sauer | Vorrichtung zum Positionieren und Halten der Beine eines Menschen |
CN112426609A (zh) * | 2020-06-29 | 2021-03-02 | 张丽娜 | 一种管体周围润滑以及管体前端内润滑导尿管 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3927737C2 (de) | 1994-01-27 |
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