DE3926009A1 - Textiles flaechengebilde zum mulchen in pflanzlichen kulturen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Bodenabdeckung in Obst- und Gemüsebau, Land- und Forstwirtschaft zur Verbesserung der Bodengare und Verhinderung des Unkrautwuchses.

Als eine Methode der Ertragssteigerung bei pflanzlichen Kulturen ist das Mulchen bekannt. Dabei wird der Boden mit verschiedenen organischen Materialien, wie z. B. Stroh, abgedeckt. Die Verwendung derartiger Materialien bringt einen hohen Arbeitsaufwand mit sich. Außerdem stehen sie oft am Einsatzort nicht in ausreichender Menge zur Verfügung und müßten mit hohem Aufwand antransportiert werden.

Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es bekannt, den Boden zwischen den Pflanzenreihen mit Foliebahnen zu bedecken. Dadurch wird der Arbeits- und Transportaufwand erheblich verringert. Die Foliebahnen weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie wasserundurchlässig sind und so ihre Einsetz­ barkeit begrenzt ist, da es nach dem Abdecken nicht mehr möglich ist, Wirkstoffe zur Verbesserung der Bodenquali­ tät in den Boden einzubringen. Zur Bodenabdeckung sind auch verschiedene andere Mittel bekannt (z. B. DE-AS 21 47 649), teilweise unter Verwendung textiler Flächen­ gebilde (z. B. DE-OS 24 62 441), die jedoch einen komplizierten Aufbau aufweisen und zum Mulchen ungeeignet sind.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein textiles Flächen­ gebilde zum Mulchen in pflanzlichen Kulturen zu entwickeln, das mit geringem Aufwand herstellbar und einsetzbar ist, sowie dessen Struktur und Materialauswahl so zu gestalten, daß sowohl eine ausreichende Abdeckung als auch Wasser­ durchlässigkeit gewährleistet ist.

Erfindungsgemäß ist das textile Flächengebilde ein aus dunklen, verrottbaren Fasern bestehender Vliesstoff. In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Vliesstoff ein Wirbelvliesstoff.

Zusätzlich können im Vliesstoff gleichmäßig verteilt Wirkstoffe enthalten sein.

Der erfindungsgemäße Einsatz eines Vliesstoffes, insbe­ sondere aber eines Wirbelvliesstoffes, aus dunklen, ver­ rottbaren Fasern bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum einen ist die Vliesstoffherstellung ein hochproduktives Flächenbildungsverfahren, so daß ein geringer Herstellungs­ aufwand zu verzeichnen ist. Zum anderen wird durch die dunkle Farbe der Boden besser erwärmt. Hier ist auch der besondere Vorteil des Einsatzes eines Wirbelvliesstoffes erkennbar. Dieser ist aufgrund der Art und Weise seiner Herstellung durch eine faserige Oberflächenstruktur ge­ kennzeichnet, die bei anderen Vliesstoffen nur durch zu­ sätzliche Arbeitsgänge erzielbar ist. Diese Struktur führt zu einer besseren Absorption des sichtbaren Wellenbe­ reiches des Lichtes, wodurch bereits ein leichter, dünner Vliesstoff mit geringerer Flächenmasse und da­ durch besserer Wasserdurchlässigkeit einen ausreichenden Mulcheffekt gewährleistet.

Die Verrottbarkeit der Fasern ist ebenfalls von großer Bedeutung. Zum einen wird dadurch der Arbeitsaufwand verringert, da der Vliesstoff nach Erfüllung seiner Auf­ gabe nicht wieder entfernt zu werden braucht, zum anderen wäre eine mehrmalige Verwendung ohnehin kaum möglich. Die erfindungsgemäße Einlagerung von Wirkstoffen in den Vliesstoff bringt je nach Art des Wirkstoffes verschie­ dene Vorteile. So können auf diese Weise je nach Erforder­ nis und in Abhängigkeit von der Pflanzenkultur Insekti­ zide, Fungizide, Mikronährstoffe u. ä. in den Boden einge­ bracht werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, in den Vliesstoff Stoffe einzubringen, die seine Verrottungs­ zeit beeinflussen, und so die Dauer des Mulchens zu steuern.

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungs­ beispieles näher erläutert werden.

In der Tomatenproduktion wird ein Wirbelvliesstoff mit einer Flächenmasse von 90 g/m² eingesetzt. Dieser wurde durch hydrodynamische Verfestigung aus dunklen Baumwoll- Reißfasern hergestellt. Der Vliesstoff enthält außerdem Fungizide und Mikronährstoffe, die dem zur Verfestigung eingesetzten Wasser zugegeben und so gleichmäßig im Vliesstoff verteilt wurden.

Beim Einpflanzen der Tomatenpflanzen werden zwischen den Pflanzenreihen auf die entsprechende Breite zugeschnittene Vliesstoffbahnen ausgelegt.

Es ist ebenfalls möglich, die Vliesstoffbahnen in ihrer durch die Herstellung vorgegebenen Breite zu belassen, den gesamten Boden zu bedecken und die Pflanzen durch den Vliesstoff hindurch einzupflanzen.

Claims (3)

1. Textiles Flächengebilde zum Mulchen in pflanzlichen Kulturen, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächen­ gebilde ein aus dunklen, verrottbaren Fasern be­ stehender Vliesstoff ist.

2. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Vliesstoff ein Wirbelvliesstoff ist.

3. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Vliesstoff gleichmäßig verteilt Wirkstoffe enthalten sind.