DE3925554A1

DE3925554A1 - Baugruppentraeger bzw. gehaeuse fuer die aufnahme von elektronische bauelemente aufweisenden steckbaugruppen

Info

Publication number: DE3925554A1
Application number: DE19893925554
Authority: DE
Inventors: Holger Dipl Ing Tuerk
Original assignee: Schroff GmbH
Current assignee: Schroff GmbH
Priority date: 1989-08-02
Filing date: 1989-08-02
Publication date: 1991-02-07

Description

Die Erfindung betrifft Baugruppenträger bzw. Gehäuse für die Auf nahme von elektronische Bauelemente aufweisenden Steckbaugruppen, die in Führungen einführbar und endseitig mit Steckverbindern ver sehen sind, wobei die Steckverbinder mit auf einer Rückwandplatine angeordneten Gegensteckverbindern kuppelbar sind, und wobei die Rückwandplatine Stromversorgungsebenen aufweist, die einerseits über die Steckverbindungen mit den Steckbaugruppen und anderer seits, insbesondere über auf der Rückwandplatine angeordnete Strom schienen, an die Stromversorgung angeschlossen sind.

Derartige Baugruppenträger bzw. Gehäuse sind allgemein bekannt und haben sich bewährt. Durch die Verwendung von Schaltnetzteilen als Stromversorgung in Verbindung mit hochfrequenter Digitaltechnik treten bei derartigen Aufbausystemen mit Rückwandplatinen erhebli che Funkstörprobleme auf. Insbesondere die Stromversorgungsebenen der Rückwandplatine bilden durch ihre großen Flächen und die hohen Schaltfrequenzen des Schaltnetzteiles große parasitäre Koppelkapa zitäten gegen das Gehäuse und gegen die Steckbaugruppen. Infolge dieser Koppelkapazitäten fließen frequenzabhängig zum Teil erhebli che Störströme zum Gehäuse bzw. zum Schutzleiter. Über das Schalt netzteil abfließende Störströme können dessen Regelelektronik em pfindlich stören, was unter Umständen zu Fehlspannungen und daraus resultierende Schäden führt.

Es ist bereits versucht worden, die vorbeschriebenen Funkstörpro bleme durch eine Überdimensionierung des Netzfilters und/oder spe zielle Abschirmmaßnahmen zu lösen. Da die von den Koppelkapazitäten aufgespannten Schleifen und Flächen diese kostenintensiven Maßnah men jedoch wesentlich erschweren, bleibt deren Anwendung häufig er folglos.

Ausgehend vom eingangs beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen anzugeben, die die vorbeschriebenen Störströme auf kostengünstige Weise unschädlich machen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest eine Stromversorgungsebene unter Zwischenschaltung eines Kondensa tors an den Schutzleiter angeschlossen ist. Auf diese Art werden die durch die Koppelkapazität der Stormversorgungsebene bewirkten Störströme auf definiertem Wege kurzgeschlossen, so daß von ihnen keine Gefahr mehr ausgeht.

Um den Weg der Störströme möglichst kurz zu halten, ist es sinn voll, den Kondensator an einen Endbereich der Stromversorgungsebene anzuschließen. Die Wirkung wird weiter verbessert, wenn beide End bereiche der Stromversorgungsebene unter Zwischenschaltung von Kon densatoren an den Schutzleiter angeschlossen werden. Vorzugsweise kann der Kondensator mittelbar über den Gehäuserahmen an den Schutzleiter angeschlossen werden, so daß sich zusätzliche Kabel weitgehend vermeiden lassen.

Obwohl es unter Umständen bereits ausreichend ist, eine Stromver sorgungsebene der Versorgungsspannung über einen Kondensator an den Schutzleiter anzuschließen, um hiermit die Störströme unter einen zulässigen Höchstwert zu bringen, wird nach einem weiteren vorteil haften Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, beide Stromversorgungs ebenen einer Versorgungsspannung unter Zwischenschaltung von Kon densatoren an den Schutzleiter anzuschließen. Hierdurch wird das Störungsniveau insgesamt weiter abgesenkt.

Für den Fall, daß die Rückwandplatine Stromversorgungsebenen für mehrere Versorgungsspannungen aufweist, sollte zumindest eine Stormversorgungsebene der Hauptversorgungsspannung, also derjenigen Versorgungsspannung, welche die größte Leistung liefert, erfin dungsgemäß angeschlossen werden, da diese Spannung in der Regel auch die größten Störströme bewirkt. Falls die den einzelnen Ver sorgungsspannungen zuzuordnenden Leistungen sich nicht wesentlich unterscheiden oder im Laufe der Zeit starken Schwankungen unterwor fen sind, ist es sinnvoll, zumindest eine Stromversorgungsebene je der Versorgungsspannung unter Zwischenschaltung eines Kondensators an den Schutzleiter anzuschließen.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Stromversor gungsebene mittelbar über die zugeordnete Stromschiene an den Kon densator angeschlossen werden. Hierdurch ergibt sich die vorteil hafte Möglichkeit, die erfindungsgemäßen Maßnahmen vorzunehmen, oh ne Änderungen an der Rückwandplatine selbst vornehmen zu müssen. Vorzugsweise ist die Rückwandplatine jedoch mit nach außen geführ ten Anschlußmitteln für den Anschluß zumindest einer Stromversor gungsebene an einen Kondensator versehen, so daß die Kondensatoren gegebenenfalls direkt auf der Rückwandplatine angeordnet werden können.

Als Kondensatoren kommen vorzugsweise Y-Kondensatoren zur Anwen dung, weil bei dieser Kondensator-Kategorie auch bei einem Defekt gewährleistet ist, daß an den Schutzleiter angeschlossene Bauteile nicht spannungsführend werden.

Zusammenfassend ist festzuhalten, daß durch die vorgeschlagenen er findungsgemäßen Maßnahmen eine effektive und kostengünstige Mög lichkeit geschaffen wird, die durch die Koppelkapazitäten der Stromversorgungsebenen bedingten Störströme auf definiertem Wege kurzzuschließen.

Im folgenden soll die Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt in stark schematisierter Darstellung eine Ansicht von hinten in einen erfindungsgemäßen Baugruppenträger bzw. ein er findungsgemäßes Gehäuse bei abgenommener Abdeckung. Es sind ledig lich die für das Verständnis der Erfindung unerläßlichen Bauteile dargestellt.

Das Gehäuse 1 ist lediglich mit seiner Außenkontur angedeutet. Es weist beliebige Befestigungsmittel 2 zur Halterung einer Rückwand platine 3 sowie paarweise angeordnete Führungen 4 zur Aufnahme von Steckbaugruppen 5 auf. Steckverbindungen 6 verbinden nicht darge stellte, elektronische Bauelemente der Steckbaugruppen 5 mit den beiden Stromversorgungsebenen 7 und 8 der mehrlagig aufgebauten Rückwandplatine 3. Die auf der Rückwandplatine 3 angeordneten Strom schienen 9 und 10 werden von der Stromversorgung 11 beaufschlagt, wobei die Stromschiene 9 (ground) über Anschlußpunkte 12 mit der Stromversorgungsebene 7 und die Stromschiene 10 (power) über An schlußpunkte 13 mit der Stromversorgungsebene 10 kontaktiert ist. Die Beaufschlagung der elektronischen Bauelemente erfolgt also über das Netzkabel 14, die Stromversorgung 11, die Stromschienen 9; 10, die Anschlußpunkte 12; 13; die Stromversorgungsebenen 7; 8 und die Steckverbindungen 6 zu den einzelnen Steckbaugruppen 5.

Die Stromversorgungsebenen 7 und 8 sind jeweils mit ihren gegen überliegenden Endbereichen 15; 16 bzw. 17; 18 unter Zwischenschaltung von Kondensatoren 19 an den Gehäuserahmen 20 angeschlossen, so daß durch die Koppelkapazitäten der Stromversorgungsebenen 7; 8 bewirkte Störströme über die Kondensatoren 19, das Gehäuse 1 und den an das Gehäuse 1 angeschlossenen Schutzleiter 21 auf definiertem Wege kurzgeschlossen werden. Die Kondensatoren 19 sind unmittelbar über nach außen geführte Anschlußmittel 22; 23 der Rückwandplatine 3 an die Stromversorgungsebenen 7; 8 angeschlossen.

Bezugszeichenliste

1 Gehäuse bzw. Baugruppenträger
2 Befestigungsmittel
3 Rückwandplatine
4 Führungen
5 Steckbaugruppen
6 Steckverbindungen
7 Stromversorgungsebene (ground)
8 Stromversorgungsebene (power)
9 Stromschiene (ground)
10 Stromschiene (power)
11 Stromversorgung
12 Anschlußpunkte von 7 an 9
13 Anschlußpunkte von 8 an 10
14 Netzkabel
15 Endbereich (links von 7)
16 Endbereich (rechts von 7)
17 Endbereich (links von 8)
18 Endbereich (rechts von 8)
19 Kondensatoren
20 Gehäuserahmen
21 Schutzleiter
22 Anschlußmittel von 7
23 Anschlußmittel von 8

Claims

1. Baugruppenträger bzw. Gehäuse für die Aufnahme von elektroni sche Bauelemente aufweisenden Steckbaugruppen, die in Führungen einführbar und endseitig mit Steckverbindern versehen sind, wo bei die Steckverbinder mit auf einer Rückwandplatine angeordne ten Gegensteckverbindern kuppelbar sind, und wobei die Rück wandplatine Stromversorgungsebenen aufweist, die einerseits über die Steckverbindungen mit den Steckbaugruppen und anderer seits, insbesondere über auf der Rückwandplatine angeordnete Stromschienen, an die Stromversorgung angeschlossen sind, da durch gekennzeichnet, daß zumindest eine Stromversorgungsebene (7; 8) unter Zwischenschaltung eines Kondensators (19) an den Schutzleiter (21) angeschlossen ist.

2. Baugruppenträger bzw. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Kondensator (19) an einen Endbereich (15; 16; 17; 18) der Stromversorgungsebene (7; 8) angeschlossen ist.

3. Baugruppenträger bzw. Gehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß zwei sich gegenüberliegende Endbereiche (15; 16 bzw. 17; 18) der Stromversorgungsebene (7; 8) unter Zwischen schaltung von Kondensatoren (19) an den Schutzleiter (21) ange schlossen sind.

4. Baugruppenträger bzw. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (19) mittelbar über den Gehäuserahmen (20) an den Schutzleiter (21) angeschlossen ist.

5. Baugruppenträger bzw. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß beide Stromversorgungsebenen (7; 8) einer Versorgungsspannung unter Zwischenschaltung von Kondensa toren (19) an den Schutzleiter (21) angeschlossen sind.

6. Baugruppenträger bzw. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5; dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein von Stromversor gungsebenen (7; 8) für mehrere Versorgungsspannungen zumindest eine Stromversorgungsebene (7; 8) der Hauptversorgungsspannung unter Zwischenschaltung eines Kondensators (19) an den Schutz leiter (21) angeschlossen ist.

7. Baugruppenträger bzw. Gehäuse nach Anspruch 6, dadurch gekenn zeichnet, daß zumindest eine Stromversorgungsebene (7; 8) jeder Versorgungsspannung unter Zwischenschaltung eines Kondensators (19) an den Schutzleiter (21) angeschlossen ist.

8. Baugruppenträger bzw. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromversorgungsebene (7; 8) mittelbar über die zugeordnete Stromschiene (9; 10) an den Kon densator (19) angeschlossen ist.

9. Baugruppenträger bzw. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Kondensatoren (19) Y-Kondensa toren zur Anwendung kommen.

10. Rückwandplatine zur Verwendung in einem Baugruppenträger bzw. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich net, daß die Rückwandplatine (3) nach außen geführte Anschluß mittel (22; 23) für den Anschluß zumindest einer Stromversor gungsebene (7; 8) an einen Kondensator (19) aufweist.