DE3925357C1 - - Google Patents
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- DE3925357C1 DE3925357C1 DE3925357A DE3925357A DE3925357C1 DE 3925357 C1 DE3925357 C1 DE 3925357C1 DE 3925357 A DE3925357 A DE 3925357A DE 3925357 A DE3925357 A DE 3925357A DE 3925357 C1 DE3925357 C1 DE 3925357C1
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Reinstsilicium für die Halbleiterindustrie wird
heutzutage nahezu vollständig durch Pyrolyse eines
Trichlorsilan-Wasserstoff-Gemischs hergestellt.
Verwendet man Dichlorsilan an Stelle von Trichlorsilan,
lassen sich bei dieser Abscheidung bedeutend höhere
Raum/Zeit-Ausbeuten realisieren. Auch die irreversible
Pyrolyse von Monosilan erlaubt die Herstellung von
Reinstsilicium mit hohen Raum/Zeit-Ausbeuten.
Andererseits läßt sich Dichlorsilan in der
Organosilanchemie für die Herstellung von
Diorganhalogensilanen des Typs R₂SiCl₂ durch doppelte
Hydrosilylierung verwenden. Mit diesen Diorganosilanen
können durch Kettenverlängerung lineare
Organopolysiloxane oder bei Anwesenheit funktioneller
Gruppen im Organorest durch Kettenvernetzung
dreidimensional vernetzte Polymere erhalten werden.
Einen besonders günstigen Zugang Dichlorsilan und zu
Monosilan erlaubt die Dismutierung von Chlorsilanen.
Dichlorsilan wird durch Dismutierung von Trichlorsilan
an einem Katalysator nach folgender Gleichung erhalten:
2 SiHCl₃ SiH₂Cl₂ + SiCl₄
Monosilan kann katalytisch durch Dismutierung von
Dichlorsilan nach folgender Gleichung erhalten werden:
3 SiH₂Cl₂ SiH₄ + 2 SiHCl₃
Beide Reaktionen sind Gleichgewichtsreaktionen; es
stellt sich bei unendlich langer Reaktionszeit ein nur
von der Temperatur und von den Partialdrucken der
Reaktanden abhängiges Gleichgewicht ein.
Es ist eine Vielzahl von Verfahren zur Dismutierung von
Chlorsilanen beschrieben worden, bei denen die Umsetzung
mit einem in den Chlorsilanen löslichen Katalysator
durchgeführt wurde. Auch ist es möglich, die
Dismutierung in einem mit den Chlorsilanen mischbaren
Reaktionsmedium, in dem der Katalysator gelöscht ist, zu
vollziehen. Alle diese Verfahren leiden jedoch unter den
teuren und oft schwierigen Trennproblemen.
In der DE 37 11 444 A1 ist zwar schon ein Verfahren zur Dismutierung von
Trichlorsilan durch Leiten des Trichlorsilans über eine Aminoorganopoly
siloxanverbindung als Katalysator angegeben. Das Verfahren beschränkt
sich auf den Einsatz flüssigen Trichlorsilans und führt die Dismutierung
bei einer Temperatur von 10 bis 50°C bei Normaldruck oder einem Druck
zwischen 0,8 bis 1,2 bar durch.
Die als Katalysator vorgeschlagenen Verbindungen beschränken sich auf
tertiäre Amine, welche durch Hydrolyse, vorzugsweise in Gegenwart von
kugelförmigem SiO₂-Trägermaterial, eines Dialkylamino-trialkoxysilans
der Zusammensetzung
(CxH2x+1O)₃Si(CH₂)zN(CyH2y+1)₂
wobei x=1-4,
y=1-10, z=1-3 ist, in immobilisierter Form erhältlich sind.
Bei diesen Verbindungen ist indes an jeweils ein Stickstoffatom nur
eine einzige Organosilylgruppe gebunden, so daß das daraus gebildete
Organopolysiloxan in seinen Eigenschaften immer noch stark organischen
Polymeren ähnelt.
Organische Polymere
besitzen keineswegs ideale Eigenschaften in bezug
auf thermische und mechanische Stabilität, Beständigkeit
gegenüber chemischen Angriffen, Zugänglichkeit der
funktionellen Gruppen und Löslichkeit im verwendeten Lösungsmittel.
Es können deshalb Probleme dadurch auftreten,
daß das organische Gefüge nicht im erforderlichen Umfang
druck- und temperaturstabil ist oder im verwendeten
Reaktionsmedium zu stark quillt, angelöst wird, verklebt
oder die funktionellen Gruppen mangelhaft oder überhaupt
nicht zugänglich sind oder eine relativ rasche
Aminabspaltung stattfindet.
Aufgabe der Erfindung ist es, Katalysatoren für die
Chlorsilan-Dismutierung zu finden, die die oben
beschriebenen Nachteile organischer Polymere
nicht aufweisen und ein geeignetes
Dismutierungsverfahren unter Einsatz dieser
Katalysatoren zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Patentanspruch 1 angegebene Verfahren gelöst.
Danach werden zur Chlorsilan-Dismutierung polymere Organosiloxanamin-
und Organosiloxanammoniumverbindungen in reiner Form
oder als Copolykondensate verwendet, die
Eigenschaften, wie festliegende Struktur,
Nichtquellbarkeit, eine hohe Temperaturbeständigkeit,
Unlöslichkeit und gute Zugänglichkeit der funktionellen
Gruppen besitzen und keine Neigung zu einer
Aminabspaltung aufweisen. Diese Polymeren können sowohl geformt
als auch ungeformt in der Gas- oder Flüssigphase
eingesetzt werden.
Die im Anspruch 1 und dem Unteranspruch 2 unter
a) bis d) angegebenen Katalysatoren sind bezüglich ihrer
Zusammensetzung und Herstellbarkeit in folgenden Druckschriften beschrieben:
Ungeformter Katalysator gemäß a) DE 31 20 214 A1
Geformter Katalysator gemäß a) DE 38 00 563 C1
Ungeformter Katalysator gemäß b) DE 38 37 418 A1
Geformter Katalysator gemäß b) DE 39 25 359 C1
Ungeformter Katalysator gemäß DE 38 37 416 A1
Geformter Katalysator gemäß c) DE 39 25 360 C1
Ungeformter Katalysator gemäß d) DE 31 20 195 A1
Geformter Katalysator gemäß DE 38 00 564 C1
Ungeformter Katalysator gemäß a) DE 31 20 214 A1
Geformter Katalysator gemäß a) DE 38 00 563 C1
Ungeformter Katalysator gemäß b) DE 38 37 418 A1
Geformter Katalysator gemäß b) DE 39 25 359 C1
Ungeformter Katalysator gemäß DE 38 37 416 A1
Geformter Katalysator gemäß c) DE 39 25 360 C1
Ungeformter Katalysator gemäß d) DE 31 20 195 A1
Geformter Katalysator gemäß DE 38 00 564 C1
Bevorzugt verwendet man als Katalysator entweder gemäß a) ein tertiäres
polymeres Amin aus Einheiten
N(CH₂-CH₂-CH₂SiO3/2)₃
oder gemäß b) ein statistisches Copolykondensat, Block-Copolykondensat bzw.
ein Gemisch davon im Verhältnis
oder gemäß c) ein statistisches Copolykondensat, Block-Copolykondensat,
bzw. ein Gemisch davon im Verhältnis
oder gemäß d) eine polymere Ammoniumverbindung aus
[CH₃C)N(CH₂CH₂CH₂SiO3/2)₃]⁺ Cl--Einheiten
oder aus
[(N(CH₂CH₂CH₂SiO3/2)₄]⁺ Cl--Einheiten
Mittels der genannten Katalysatoren lassen sich mit hoher Raum/Zeit-Ausbeute
sowohl in flüssiger Phase als auch in der Gasphase Chlorsilane
dismutieren. So läßt sich z. B. Trichlorsilan zu Dichlorsilan und Sili
ciumtetrachlorid und Dichlorisilan zu Monosilan, Monochlorsilan und
Trichlorsilan dismutieren.
Es wurden folgende Katalysatoren auf
Polyorganosiloxanbasis in getrockneter Form eingesetzt
Katalysator | |
I | |
N[(CH₂)₃ SiO3/2] [gemäß a)] | |
II | N[(CH₂)₃) SiO3/2]₃ · SiO₂ [gemäß a)] |
III | HN[(CH₂)₃SiO3/2]₂ · 0,2 N[(CH₂)₃ SiO3/2]₃ · SiO₂ [gemäß b)] |
IV | [H₂N-(CH₂)₂-NH-(CH₂)₂-NH-(CH₂)₃ SiO3/2] · N[(CH₂)₃-SiO3/2]₃ [gemäß c)] |
V | {(H₃C)N[(CH₂)₃ SiO3/2]₃}⁺Cl- [gemäß d)] |
VI | H₂N-(CH₂)₃ SiO3/2]₃ · N[(CH₂)₃ SiO3/2]₃ [gemäß c)] |
Als Vergleichskatalysator wurde ein Ionenaustauscherharz mit einem
Polystyrolgerüst und endständigen N(CH₃)₃-Gruppen verwendet.
Der Katalysator wurde jeweils in ein auf konstanter Temperatur gehaltenes
Rohr von 1,4 cm Durchmesser in einer Schütthöhe von
jeweils 22 cm eingefüllt. Die Drucke lagen zwischen 1
und 10 bar absolut. Die zudosierte Menge an Chlorsilan
wurde gemessen und die entstehenden Produkte
gaschromatographisch bestimmt. Die Ergebnisse sind in
nachstehender Tabelle aufgeführt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Dismutierung von Chlorsilanen, insbesondere von Trichlorsilan
und Dichlorsilan, durch Überleiten der Chlorsilane über
einen aus einer Aminoorganopolysiloxanverbindung bestehenden Katalysator,
wobei für flüssiges Chlorsilan die Temperatur von 25 bis 55°C
bzw. bei Anwendung von erhöhtem Druck bis 100°C und der Druck 1 bis
10 bar absolut betragen und eine Verweilzeit von 1 bis 1000 sec.
eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Einsatz von gasförmigen Chlorsilanen eine Temperatur von 55
bis 100°C und eine Verweilzeit von 0,01 bis 100 sec. eingehalten wird
und daß ein ungeformter oder ein Kugelform vorliegender Katalysator
verwendet wird, der
- a) ein tertiäres oder sekundäres, gegebenenfalls mittels silicium-, titan- und/oder aluminiumhaltigen Vernetzern vernetztes Polyorganosiloxanamin ist, wobei R⁴ =Alkylen mit C₁-C₁₀, Cyloalkylen mit C₅-C₈ oder und R³ = R¹ oder R², H, Alkyl mit C₁-C₁₀, Cycloalkyl mit C₅-C₈ oder Benzyl sind, oder
- b) ein gegebenenfalls mittels silicium-, titan-, zirkon- und/oder aluminiumhaltigen Vernetzern vernetztes Organosiloxanamin-Copolykondensat aus Einheiten ist, wobei R⁶ = direkt an N bzw. X gebundenes Alkylen mit C₁-C₁₀, Cycloalkylen mit C₅-C₈ oder X = N-H, N-CH₃, N-C₂H₅, -S-, -S₂-, -S-, -S₂-, -S₃-, -S₄-, P-C₆H₅. R′′ = H oder ein Alkyl mit C₁-C₅ sind, oder
- c) ein gegebenenfalls mittels silicium-, titan-, zirkon- und/oder aluminiumhaltigen Vernetzern vernetztes Organosiloxanamin-Copolykondensat aus Einheiten ist, wobei R⁵ = direkt an N bzw. an X gebundenes Alkylen mit C₁-C₁₀, Cycloalkylen mit C₅-C₈ oder X = -NH₂, -NH-(CH₂)₂-NH₂, -N(CH₃)₂, -N(C₂H₅)₂, -NH-(CH₂)₂-NH-(CH₂)₂-NH₂, -Cl, -Br, -J, -SH, -P(C₆H₅)₂, und R′′ = H oder Alkyl mit C₁-C₅ sind, oder
- d) ein gegebenenfalls mittels silicium-, titan- und/oder aluminium
haltigen Vernetzern vernetzte polymere Verbindungen der Formel
sind, wobei
R⁵ = Alkylen mit C₁-C₁₀, Cycloalkylen mit
C₅-C₈ oder
R³ und/oder R⁴ = R¹ und R² oder H, Alkyl mit
C₁-C₂₀, Cycloalkyl mit C₅-C₈ oder Benzyl und
X ein 1 bis 3 wertiges Anion sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß ein ungeformter Katalysator gemäß a) mit einer spezifischen Oberfläche
von 0,1 bis 3000 m²/g und einem Teilchendurchmesser von 1 cm
bis 1 µm, ein ungeformter Katalysator gemäß b) oder c) mit einer spe
zifischen Oberfläche von 0,1 bis 1000 m²/g und einem Teilchendurchmesser
von 1 cm bis 1 µm, ein ungeformter Katalysator gemäß d) mit
einer spezifischen Oberfläche von 0,1 bis 2000 m²/g und einem Teil
chendurchmesser von 1 cm bis 1 µm, insbesondere 1,5 bis 0,1 mm ein kugelförmiger Katalysator
gemäß a) mit einem Durchmesser von 0,01 bis 3,0 mm, einer spezifischen
Oberfläche von 0,1 bis 1000 m²/g, einem spezifischen Porenvolumen
von 0 bis 6,0 ml/g und einer Schüttdichte von 50 bis 1000 g/l,
ein kugelförmiger Katalysator gemäß b) oder c) mit einem
Durchmesser von 0,01 bis 3,0 mm, insbesondere 0,1 bis 2,0 µm, einer spezifischen Oberfläche von
0,1 bis 1000 m²/g, insbesondere bis 700 m²/g, einem spezifischen Porenvolumen von 0 bis 6,0 ml/g
und einer Schüttdichte von 50 bis 1000 g/l, insbesondere 100 bis 800 g/l, oder ein kugelförmiger
Katalysator gemäß d) mit einem Durchmesser von 0,01 is 3,0 mm, einer
spezifischen Oberfläche von 0,1 bis 1000 m²/g, einem spezifischen
Porenvolumen von 0 bis 5,0 ml/g, einer Schüttdichte von 50 bis 1000 g/l
und einer volumenbezogenen Trockensubstanz von 50 bis 750 g/l
eingesetzt wird.
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