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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dismutierung mindestens eines
Halogensilans unter gleichzeitiger Verminderung des Gehaltes von
Fremdmetall und/oder eine Fremdmetall enthaltende Verbindung in
einem Verfahrensschritt des mindestens einen Halogensilans und des
erhaltenen mindestens einen Silans, indem mindestens ein Halogensilan
der allgemeinen Formel I, HnSiClm (I), wobei n und m ganzzahlig sind und
n = 1, 2 oder 3 und m = 1, 2 oder 3 und n + m = 4 sind, mit einem
partikulären, organischen, aminofunktionellen Harz in Kontakt
gebracht wird und mindestens ein Silan der allgemeinen Formel II,
HaSiClb (II), wobei
a und b ganzzahlig sind und a = 0, 2, 3 oder 4 und b = 0, 1, 2 oder
4 mit a + b = 4 sind, in einem Schritt gewonnen wird, und der Gehalt
an Fremdmetall und/oder Fremdmetall enthaltenden Verbindungen in
dem Silan gegenüber dem Halogensilan der Formel I vermindert
ist. Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung dieses Harzes
zur Dismutierung von Halogensilanen und als Adsorber von Fremdmetallen
oder Fremdmetall enthaltenden Verbindungen in einem Verfahren zur
Herstellung von Monosilan.
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In
der Halbleiter- und der Solarindustrie werden Siliciumverbindungen,
Si-H enthaltende Siliciumverbindungen, wie Dichlorsilan oder Silan/Monosilan,
hoher und höchster Reinheit benötigt. Auch Siliciumverbindungen,
die in der Mikroelektronik zum Einsatz kommen, wie beispielsweise
zur Herstellung von hochreinem Silicium mittels Epitaxie oder Siliciumnitrid
(SiN), Siliciumoxid (SiO), Siliciumoxinitrid (SiON), Siliciumoxicarbid (SiOC)
oder Siliciumcarbid (SiC), müssen besonders hohe Anforderungen
an Ihre Reinheit erfüllen. Dies gilt insbesondere bei der
Herstellung dünner Schichten dieser Materialien. In der
Chip-Herstellung führt eine Kontamination der Siliciumverbindungen
mit metallischen Verunreinigungen zu einer unerwünschten
Dotierung der epitaktischen Schichten, z. B. epitaktische Siliciumschichten.
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Beispielsweise
wird Siliciumtetrachlorid (SiCl4) unter
anderem zur Herstellung von Lichtwellenleitern verwendet. Für
diese Anwendungen wird SiCl4 in sehr hoher
Reinheit benötigt. Insbesondere sind dabei metallische
und/oder auf Metallen basierende Verunreinigungen von maßgeblichem
Nachteil, selbst wenn sie nur im Bereich der Nachweisgrenze oder
in Mengen von wenigen μg/kg (= ppb) enthalten sind. Metallische Verunreinigungen
in Halogensilanen beeinflussen das Dämpfungsverhalten von
Lichtwellenleitern negativ, indem sie die Dämpfungswerte
erhöhen und damit die Signalübertragung reduzieren.
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Zudem
ist hochreines HSiCl3 zur Herstellung von
Monosilan oder Monosilan zur thermischen Zersetzung zu Reinst-Silicium
ein wichtiger Einsatzstoff bei der Herstellung von Solar- oder Halbleitersilicium.
Allgemein sind Halogensilane hoher Reinheit, im Bereich der Elektronik,
der Halbleiterindustrie als auch in der Pharmazeutischen Industrie
begehrte Ausgangsverbindungen.
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Die
Herstellung von Wasserstoff enthaltenden Chlorsilanen oder Monosilan
erfolgt durch Dismutierung von höheren Chlorsilanen in
Gegenwart eines Dismutierungskatalysators zur schnelleren Einstellung
des chemischen Gleichgewichtes. So wird Monosilan (SiH
4),
Monochlorsilan (ClSiH
3) und auch Dichlorsilan
(DCS, H
2SiCl
2) aus
Trichlorsilan (TCS, HSiCl
3) unter Bildung
des Koppelprodukts Siliciumtetrachlorid (STC, SiCl
4) hergestellt.
Entsprechende Verfahren und aminfunktionalisierte anorganisch geträgerte
und Organopolysiloxan-Dismutierungskatalysatoren offenbaren die
DE 3711444 C2 und
DE 3925357 C1 .
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Bedingt
durch den Herstellprozess von beispielsweise Tetrachlorsilan oder
Trichlorsilan aus Silicium werden die im Silicium vorliegenden Verunreinigungen
meist ebenfalls chloriert und teilweise mit in die nachfolgenden
Syntheseschritte verschleppt. Insbesondere die chlorierten metallischen
Verunreinigungen wirken sich nachteilig bei der Herstellung von
Bauteilen im Bereich der Elektronik aus, insbesondere die schwer
abtrennbaren gelösten Verbindungen. Eine nahezu vollständige
Entfernung der Metalle und Halbmetalle, die den Metall zugerechnet
werden, vor oder nach der nachfolgenden Dismutierung ist aufwendig
und teuer.
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Die
Abtrennung von Bor enthaltenden Verunreinigungen aus Siliciumverbindungen
mit CH
3CN unter Bildung von Komplexen höher
siedender Bor-Addukte offenbart die
US
2812235 . Die Abtrennung der Addukte bedingt einen weiteren
kostenträchtigen Verfahrensschritt. In der Regel eine Kolonnen-Destillation,
wie eine Rektifikation. Alternativ kann die Abtrennung auch durch
Adsorption an Adsorber erfolgen, die anschließend mechanisch,
z. B. mittels Filtration, oder destillativ abgetrennt werden müssen.
Bekannte Adsorber sind Aktivkohlen, Kieselsäuren, beispielsweise
pyrogene Kieselsäuren, oder Silikate, wie Montmorillonite,
sowie Zeolithe, beispielsweise Wessalith F20, und organische Harze,
wie Amberlite XAD4.
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Aus
der
DE 28 52 598 ist
ein aufwendiges dreistufiges Reinigungsverfahren unter Verwendung
von zunächst kationischen Harzen, und nachfolgend anionischen
Harzen und im dritten Schritt von Aktivkohle offenbart.
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Der
vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftliches
und einfacheres Verfahren zu entwickeln, das die Wasserstoff enthaltenden
Silane oder Chlorsilane in hoher Reinheit liefert. Ferner bestand
die Aufgabe die Anwendung von Verfahren effizienter zu gestalten.
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Gelöst
werden die Aufgaben entsprechend den Angaben in den Patentansprüchen,
bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen
sowie detailliert in der Beschreibung dargelegt.
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Überraschend
wurde gefunden, dass durch In-Kontaktbringen mindestens eines eingesetzten
Halogensilans der Formel I mit einem partikulären, insbesondere
rein organischen, aminofunktionellen Harz, bevorzugt einem dialkylamino-
oder dialkylaminomethylen-funktionalisierten bzw. trialkylammonium-
oder trialkylammoniummethylen-funktionalisierten Divinylbenzol-Styrol-Copolymer,
mindestens ein Silan der allgemeinen Formel II und/oder auch ein
Halogensilan der Formel II gewonnen wird, in dem der Gehalt an Fremdmetall und/oder
Fremdmetall enthaltender Verbindung gegenüber dem eingesetzten
Halogensilan der Formel deutlich vermindert ist. Somit wurde überraschend
gefunden, dass ein dialkylamino- oder dialkylaminomethylen-funktionalisiertes
bzw. trialkylammonium- oder trialkylammoniummethylen-funktionalisiertes
Divinylbenzol-Styrol-Copolymer sowohl als Dismutierungskatalysator
als auch gleichzeitig als Adsorptionsmittel in einem einzigen Verfahrensschritt
verwendet werden kann, um aus eingesetzten Halogensilanen der Formel
I, insbesondere aus Trichlorsilan haltigen Halogensilanen, gereinigte
Silane der Formel II zu gewinnen. Bevorzugte gereinigte Dismutierungsprodukte
sind Dichlorsilan und besonders bevorzugt Monosilan. Das eingesetzte
amino-funktionalisierte Harz wirkt als Adsorptionsmittel und Katalysator.
Es wird erfindungsgemäß im Wesentlichen wasserfrei
und frei von organischen Lösemitteln in das Verfahren bzw.
die Verwendung eingesetzt.
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Gegenstand
der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Dismutierung mindestens
eines Halogensilans; und gegebenenfalls einer Halogensilan enthaltenden
Mischung; unter gleichzeitiger Verminderung des Gehaltes von Fremdmetall
und/oder einer Fremdmetall enthaltenden Verbindung des mindestens
einen Halogensilans und unter Erhalt mindestens einen Silans,
- – indem mindestens ein Halogensilan
der allgemeinen Formel I, HnSiClm
(I) wobei n
und m ganzzahlig sind und n = 1, 2 oder 3 und m = 1, 2 oder 3 sind
und der Maßgabe n + m = 4, bevorzugt sind n = 1 und m =
3 (Trichlorsilan); wobei bevorzugt das Halogensilan in das Verfahren
kontinuierlich oder diskontinuierlich zudosiert und/oder unter Rückfluss
geführt wird;
- – mit einem partikulären, organischen; insbesondere
rein organischen; aminofunktionellen Harz in Kontakt gebracht wird
und mindestens ein Silan der allgemeinen Formel II, bevorzugt zwei
Silane oder eine Mischung enthaltend mindestens ein Silan der Formel
II, HaSiClb
(II) wobei
a und b ganzzahlig sind und a = 0, 2, 3 oder 4 und b = 0, 1, 2 oder
4 mit a + b = 4 sind, bevorzugt mit x = 0, 2 oder 4 und y = 4, 2
oder 0; und insbesondere das Halogensilan der Formel I ungleich
dem Silan der Formel II ist,
- – gewonnen wird, in dem der Gehalt an Fremdmetall und/oder
Fremdmetall enthaltenden Verbindungen gegenüber dem Halogensilan
der Formel I vermindert ist. Erfindungsgemäß erfolgt
die Dismutierung des Halogensilans und die Gewinnung des gereinigten
Silans, des Halogensilans oder einer Mischung enthaltend diese in
einem einzigen Verfahrensschritt, insbesondere während
einer Reaktivdestillation oder Reaktivrektifikation zur Herstellung
von Monosilan (a = 4) und/oder Dichlorsilan (a = 2, b = 2) aus Trichlorsilan
(n = 1, m = 3) und Trichlorsilan enthaltenden Teilströmen.
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Gegenstand
der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Dismutierung eines Halogensilans
der Formel I unter Erhalt eines Silans der Formel I, wobei das Silan
der Formel I ungleich dem eingesetzten Halogensilan der Formel II
ist, und insbesondere mit dem In-Kontaktbringen mit dem Harz dismutiert
und zugleich um einen Gehalt an Fremdmetall und/oder Fremdmetall
enthaltender Verbindung vermindert wird.
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Bevorzugt
wird das Verfahren so durchgeführt, dass Trichlorsilan
sowohl diskontinuierlich oder kontinuierlich dem Verfahren zugeführt
wird und zugleich in einem Trichlorsilan haltigen Teilstrom mit
dem Harz in Kontakt gebracht wird. Der Trichlorsilan haltige Teilstrom
kann durch die Reaktivdestillation oder Reaktivrektifikation zustande
kommen.
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Die
Reaktivdestillation ist durch Kombination von Reaktion und destillativer
Trennung in einer Vorrichtung, insbesondere einer Kolonne und gegebenenfalls
in einem der Kolonne zugeordneten Seitenreaktor gekennzeichnet.
Durch die ständige destillative Entfernung der jeweiligen
leichtest siedenden Verbindung in jedem Raumelement wird stets ein
optimales Gefälle zwischen Gleichgewichtszustand und tatsächlichem
Gehalt an leichter siedender Verbindung, wie Monosilan, aufrechterhalten,
so dass eine maximale Reaktionsgeschwindigkeit resultiert.
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Besonders
eignet sich das wasserfreie und lösemittelfreie Harz zur
Dismutierung und Reinigung des Halogensilans der Formel I, so dass
nach der destillativen Abtrennung des Silans der Formel II, insbesondere des
Monosilans, keine weiteren Reinigungsschritte, wie In-Kontaktbringen
mit Aktivkohlen mehr notwendig sind. Das gewonnene Silan der Formel
I kann direkt thermisch zu Reinst-Silicium zersetzt werden, das
bevorzugt in der Solar- und Elektronikindustrie verwendet wird.
Gleichfalls kann das so erhaltene Siliciumtetrachlorid unmittelbar
zur Herstellung von SiO2 zur Herstellung
von Lichtwellenleitern eingesetzt werden.
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Für
das erfindungsgemäße Verfahren und auch die erfindungsgemäße
Verwendung ist es ganz wesentlich, dass das Harz im Wesentlichen
wasserfrei und frei von organischen Lösemitteln ist. Bevorzugt
wird das Harz, wie Amberlyst® A21
oder A26OH, bereits wasserfrei und lösemittelfrei in das
Verfahren und gegebenenfalls in die Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens unter Schutzgasatmosphäre, wie unter Stickstoff,
Argon, eingebracht. Dies wurde bislang großtechnisch für
nicht durchführbar gehalten. Daher wird im Stand der Technik
der Katalysator oder ein Adsorptionsmittel erst in der Anlage, in
der er/es zur Anwendung kommt, mit organischen Lösemitteln
gewaschen oder in organischen Lösemitteln in die Anlage überführt
und anschließend von den organischen Lösemitteln
befreit. Bevorzugt kann auch eine Mischung des Harzes mit anderen
Adsorptionsmitteln oder Dismutierungskatalysatoren eingesetzt werden,
um eine optimale Verminderung des Gehaltes an Fremdmetallen, wie
Eisen, Aluminium und auch Halbmetallen, wie Bor, zu erzielen.
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Definitionsgemäß gilt
ein Harz als im Wesentlichen wasserfrei und frei von organischen
Lösemitteln, wenn der Gehalt an Wasser oder organischem
Lösemittel jeweils in Bezug auf das Gesamtgewicht des Harzes kleiner
2,5 Gew.-% bis beispielsweise 0,0001 Gew.-% ist, insbesondere kleiner
1,5 Gew.-%, vorzugsweise kleiner 1,0 Gew.-%, bevorzugt kleiner 0,5
Gew.-%, besonders bevorzugt 0,3 Gew.-%, besser kleiner 0,1 oder
ideal unter 0,01 Gew.-% bis hin zur Nachweisgrenze beträgt,
beispielsweise bis 0,0001 Gew.-%.
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Dabei
ist es von besonderem Vorteil, dass der Fremdmetallgehalt und/oder
der Gehalt der Fremdmetall enthaltenden Verbindung, – in
der Regel handelt es sich um einen Restgehalt an Fremdmetall oder
Fremdmetall enthaltender Verbindung, der sich destillativ schlecht
bzw. nicht weiter abtrennen lässt – insbesondere unabhängig
voneinander, jeweils auf einen Gehalt im Bereich von unter 100 μg/kg,
insbesondere unter 75 μg/kg, bevorzugt unter 25 μg/kg,
vorzugsweise unter 15 μg/kg, besonders bevorzugt unter
10 μg/kg reduziert werden kann. Der Grad der Verminderung
des Fremdmetallgehaltes ist auch durch das Verhältnis Harz
zu Halogensilan und/oder Silan und die Kontaktzeit bestimmt. Der
Fachmann weiß, wie die optimalen Behandlungsbedingungen
zu ermitteln sind.
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Das
erfindungsgemäße verwendete rein organische, aminofunktionelle
Harz eignet sich in hervorragender Weise zur Dismutierung und zugleich
zur adsorptiven Abtrennung von destillativ schlecht abtrennbaren Fremdmetall
enthaltenden Verbindungen, die sich in den Halogensilanen und/oder
den gebildeten Silanen der Formel II lösen oder vollständig
darin gelöst sind. Die adsorptive Abtrennung der Fremdmetall
enthaltenden Verbindungen erfolgt vermutlich durch Komplexbildung
der Fremdmetall enthaltenden Verbindung und dem Harz. Partikulär
vorliegende Fremdmetalle werden anscheinend eher mechanisch vom
partikulär gepackten Harz zurückgehalten.
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Die
Bestimmung der Fremdmetalle oder der Fremdmetall enthaltenden Verbindungen
kann in der Regel durch quantitative Analysemethoden, wie sie dem
Fachmann an sich bekannt sind, erfolgen, beispielsweise mittels
Atomabsorptionsspektroskopie (AAS) oder Photometrie, insbesondere
durch Induktiv-gekoppelte-Plasma-Massen-Spektrometrie (ICP-MS) sowie
Induktiv-gekoppelte-Plasma-optische Emissions-Spektrometrie (ICP-OES) – um
nur einige Möglichkeiten zu nennen. Das Adsorptionsmittel
ist im Wesentlichen wasserfrei und lösemittelfrei. Über
Karl-Fischer (DIN 51 777) kann der Wassergehalt
im Adsorptionsmittel bestimmt werden und der Lösemittelgehalt
ist beispielsweise mittels TGA-MS, TGA-IR oder anderen, dem Fachmann
bekannten analytischen Methoden nachweisbar. Als Lösemittel
gelten Alkohole, wie Methanol, Ethanol, oder Aceton und aromatische
Lösemittel, wie Toluol.
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Als
Fremdmetalle und/oder Fremdmetall enthaltende Verbindungen werden
jene angesehen, bei denen das Metall oder Halbmetall nicht Silicium
entspricht. Die Adsorption des mindestens eines Fremdmetalls und/oder
Fremdmetall enthaltenden Verbindung erfolgt insbesondere selektiv
aus den Halogensilanen und/oder Silanen, dabei kann die Adsorption
sowohl in Lösung als auch in der Gasphase erfolgen. Als
Fremdmetalle oder Fremdmetall enthaltende Verbindungen werden auch
Halbmetalle oder Halbmetalle enthaltende Verbindungen verstanden,
wie beispielsweise Bor und Bortrichlorid.
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Insbesondere
handelt es sich bei den zu vermindernden Fremdmetallen und/oder
Fremdmetall enthaltenden Verbindungen um Metallhalogenide, Metallhydrogenhalogenide
und/oder Metallhydride sowie Mischungen dieser Verbindungen. Metallhalogenide
können mit sehr guten Ergebnissen entfernt werden. Beispiele
dafür können Aluminiumtrichlorid oder auch Eisen-(III)-chlorid
sowie auch mitgeschleppte partikuläre Metalle sein, die
aus kontinuierlich ablaufenden Prozessen stammen können.
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Bevorzugt
können die Gehalte an Bor, Aluminium, Kalium, Lithium,
Natrium, Magnesium, Calcium und/oder Eisen reduziert werden, besonders
bevorzugt kann der Gehalt an Bor und Eisen in dem Halogensilan und/oder
Silan deutlich reduziert werden, insbesondere werden auf diesen
Metallen basierende Verbindungen abgetrennt. Wie vorstehend dargelegt,
liegen die Verbindungen häufig gelöst in der Zusammensetzung
vor und lassen sich destillativ schlecht abtrennen, wie beispielsweise
BCl3.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Verwendung eignen sich besonders für die Abtrennung bzw.
Reduzierung von Fremdmetall enthaltenden Verbindungen deren Siedepunkt
im Bereich des Siedepunktes eines Silans der Formel II liegt oder
mit diesem als Azeotrop übergehen würden. Diese Fremdmetall
enthaltenden Verbindungen können teilweise nur schwer destillativ
oder überhaupt nicht abgetrennt werden. Als Siedepunkt,
der im Bereich des Siedepunktes eines Silans liegt, wird ein Siedepunkt
angesehen, der im Bereich von ±20°C des Siedepunktes
eines der Silane der Formel II bei Normaldruck (etwa 1013,25 hPa
oder 1013,25 mbar) liegt.
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Die
zu adsorbierenden Verbindungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie
in der Regel in dem Halogensilan, Silan oder der Mischung enthaltend
diese vollständig gelöst vorliegen und sich nur
schlecht destillativ abtrennen lassen.
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Im
Allgemeinen kann das Fremdmetall und/oder die Fremdmetall enthaltende
Verbindung um 50 bis 99 Gew.-% vermindert werden. Bevorzugt wird
der Fremdmetallgehalt um 70 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise um 70 bis
99 Gew.-%, besonders bevorzugt um 85 bis 99 Gew.-% vermindert. Für
Eisen enthaltende Halogensilane, Silane oder Mischungen enthaltend
diese ermöglicht das Verfahren eine Reduktion des Restgehaltes
um 70 Gew.-%, vorzugsweise 95 bis 99 Gew.-%. Im Allgemeinen kann
beispielsweise der Eisengehalt um 50 bis 99 Gew.-%, bevorzugt 70
bis 99 Gew.-% und der Borgehalt um wenigstens 90 Gew.-%, bevorzugt
um 95 bis 99,5 Gew.-% reduziert werden, insbesondere in einem Verfahrensschritt,
bevorzugt direkt im Rahmen des Disproportionierungsschrittes.
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Der
Fremdmetallgehalt und/oder der Gehalt der Fremdmetall enthaltenden
Verbindung in dem Halogensilan, Silan oder Mischung enthaltend diese
kann bevorzugt in Bezug auf die metallische Verbindung, insbesondere
unabhängig voneinander, jeweils auf einen Gehalt im Bereich
von unter 100 μg/kg bis hin zur Nachweisgrenze, insbesondere
von unter 25 μg/kg, bevorzugt unter 15 μg/kg,
besonders bevorzugt 0,1 bis 10 μg/kg bis hin zur jeweiligen
Nachweisgrenze reduziert werden.
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Zur
Durchführung des Verfahrens können besonders bevorzugt
als rein organische aminofunktionelle Harze amino-funktionalisierte,
aromatische Polymere mit alkylfunktionalisierten sekundären,
tertiären- und/oder quartären Amino-Gruppen eingesetzt
werden. Die Alkylgruppen können linear, verzweigt oder
cyclisch sein, bevorzugt sind Methyl oder Ethyl. Erfindungsgemäß können
amino-funktionalisierte Divinylbenzol-Styrol-Copolymere eingesetzt
werden, d. h. Divinylbenzol vernetztes Polystyrol-Harz, wobei die
aus der Gruppe der dialkylamino-funktionalisierten bzw. dialkylaminomethylen-funktionalisierten
Divinylbenzol-Styrol-Copolymere oder trialkylammoniumfunktionalisierten
bzw. trialkylammoniummethylen-funktionalisierten Divinylbenzol-Styrol-Copolymere,
insbesondere mit Alkyl gleich Methyl oder Ethyl, besonders bevorzugt
sind die jeweils di- oder trimethyl-substituierten vorgenannten
Spezies.
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Neben
den dimethylamino-funktionalisierten mit Divinylbenzol vernetzten,
porösen Polystyrol-Harzen, können auch weitere
mit quartären und zugleich gegebenenfalls tertiären
Amino-Gruppen funktionalisierte mit Divinylbenzol vernetzte, poröse
Polystyrol-Harze in dem erfindungsgemäßen Verfahren
oder zur erfindungsgemäßen Verwendung in dem Verfahren
eingesetzt werden. Die Harze zeichnen sich alle durch eine hohe
spezifische Oberfläche, Porosität und hohe chemische
Beständigkeit aus.
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Die
nachfolgenden Formeln erläutern idealisiert die Struktur
der zuvor genannten funktionalisierten Divinylbenzol-Styrol-Copolymere:
wobei
R' für einen polymeren Träger, insbesondere mit
Divinylbenzol vernetztes Polystyrol, d. h. Divinylbenzol-Styrol-Copolymer,
steht, Alkyl unabhängig vorzugsweise für Methyl,
Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl oder i-Butyl steht und A
⊝ unabhängig für
ein Anion – beispielsweise, aber nicht ausschließlich – aus
der Reihe OH
⊝ (Hydroxy), Cl
– (Chlorid), CH
3COO
– (Acetat) oder HCOO
– (Formiat)
steht, insbesondere für OH
⊝.
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Als
besonders geeignet für das erfindungsgemäße
Verfahren oder die Verwendung erweist sich mit Divinylbenzol vernetztes
Polystyrol-Harz mit tertiären Amino-Gruppen als Dismutierungskatalysator
und zugleich als Adsorptionsmittel, wie Amberlyst® A
21 ein Ionenaustauscherharz basierend auf Divinylbenzol vernetztem
Polystyrol-Harz mit Dimethylamino-Gruppen am polymeren Rückgrat
des Harzes. Amberlyst® A21 ist ein
schwach basisches Anionenaustauscherharz, das in Form der freien
Base und in sphärischen Kügelchen mit einem mittleren
Durchmesser von etwa 0,49 bis 0,69 mm und einem Wassergehalt von
bis zu 54 bis 60 Gew.-% in Bezug auf das Gesamtgewicht erworben
werden kann. Die Oberfläche liegt bei etwa 25 m2/g und der mittlere Porendurchmesser bei
400 Angstrom.
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Gleichfalls
kann Amberlyst® A 26 OH, der auf
einem quartären trimethylaminofunktionalisierten Divinylbenzol-Styrol-Copolymer
basiert und eine stark poröse Struktur aufweist, im erfindungsgemäßen
Verfahren und zur erfindungsgemäßen Verwendung
eingesetzt werden. Der mittlere Partikeldurchmesser des Harzes liegt üblicherweise
bei 0,5 bis 0,7 mm. Das Harz wird als ionische Form (so genannte
Hydroxid-Form, „OH”) vertrieben. Der Wassergehalt
kann 66 bis 75 Gew.-% in Bezug auf das Gesamtgewicht betragen. Die
Oberfläche beträgt etwa 30 m2/g
bei einem mittleren Porendurchmesser von 290 Angstrom.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren in dem ein rein organisches,
insbesondere im Wesentlichen wasserfreies und lösemittelfreies,
aminofunktionelles Harz zur Dismutierung mindestens eines Halogensilans
und zur Verminderung des Gehaltes von Fremdmetall und/oder eine
Fremdmetall enthaltende Verbindung dieser und der Dismutierungsprodukte,
d. h. der Formel I und/oder II, mit
- – (i)
Trichlorsilan, der Formel I, in Kontakt gebracht wird und, ein Silan
der Formel II, wie Monosilan, Monochlorsilan, Dichlorsilan und Tetrachlorsilan
oder ein Gemisch enthaltend mindestens zwei der genannten Verbindungen
gewinnt, oder mit
- – (ii) Dichlorsilan, der Formel I, in Kontakt gebracht
wird und, ein Silan der Formel II, wie Monosilan, Monochlorsilan,
Trichlorsilan und Siliziumtetrachlorid oder ein Gemisch aus mindestens
zwei der genannten Verbindungen gewinnt, und nach dem in Kontaktbringen
in (i) oder (ii) der Gehalt an Fremdmetall oder Fremdmetall enthaltender
Verbindung vermindert ist.
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Ein
besonderer Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, dass sich nicht, wie in den Verfahren des Standes der
Technik der Gehalt an Verunreinigungen in den höher chlorierten
Halogensilanen, wie Tetrachlorsilan, anreichert. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren können sowohl reines Monosilan, Dichlorsilan,
Monochlorsilan als auch reines Tetrachlorsilan, gegebenenfalls nach
destillativer Trennung, erhalten werden. Nachfolgende oder vorgelagerte
Schritte zur Abtrennung von Fremdmetallen oder Fremdmetall enthaltenden
Verbindungen oder organischen Verunreinigungen, mit Ausnahme von
ggf. Phosphor enthaltenden Verbindungen können unterbleiben.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein partikuläres, organisches,
aminofunktionelles Harzes, bevorzugt gemäß vorstehender
Definition, zur Dismutierung mindestens eines Halogensilans der
allgemeinen Formel I und zur im Wesentlichen gleichzeitigen Verminderung
des Gehaltes mindestens eines Fremdmetalls und/oder mindestens einer
Fremdmetall enthaltenden Verbindung des Halogensilans und des erhaltenen
mindestens einen Silans der Formel II oder Mischungen enthaltend
diese, verwendet, wobei die Formeln I und II wie vorstehend definiert
sind.
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Bevorzugt
erfolgt die Verwendung zur Dismutierung eines Halogensilans oder
von Mischungen umfassend Halogensilane und, die insbesondere gleichzeitige
Verwendung, zur Verminderung des Gehaltes mindestens eines Fremdmetalls
und/oder mindestens einer Fremdmetall enthaltenden Verbindung mindestens
eines Halogensilans, Silans oder Mischungen umfassend Halogensilane
nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren, besonders bevorzugt
nach einem der Ansprüche 1 bis 8. Erfindungsgemäß wird
das Harz im Wesentlichen wasserfrei und frei von organischen Lösemitteln
eingesetzt.
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Im
Allgemeinen wird das erfindungsgemäße Verfahren
oder die erfindungsgemäße Verwendung von aminofunktionellen
Harzen zur Dismutierung und Adsorption in einem Verfahrensschritt
derart durchgeführt, dass zunächst das Harz gegebenenfalls
1) mit hochreinem, deionisierten Wasser gewaschen wird, und 2) anschließend
das Wasser enthaltende Harz, ohne weitere Behandlung, unter Anlegen
von Unterdruck bzw. Vakuum und gegebenenfalls unter Regulierung
der Temperatur wasserfrei hergestellt wird, insbesondere bei einer
Temperatur unterhalb 200°C; wobei gegebenenfalls in einem
3) Schritt ein Vakuumbrechen mittels Inertgas oder getrockneter
Luft erfolgt; und der wasserfrei und lösemittelfreie Katalysator
nach Schritt 2) oder 3) erhalten wird. Im nachfolgenden Schritt
kann der so hergestellte Katalysator mit dem Halogensilan der Formel
I zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in Kontakt gebracht werden, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 10.
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Bevorzugt
wird das Harz unter Vakuum bei erhöhter Temperatur, besonders
bevorzugt unterhalb 150°C behandelt. Gemäß einer
Alternative kann das Behandlungsverfahren des Harzes auch ohne Schritt
1) durchgeführt werden. Die Behandlung des aminofunktionellen
Harzes erfolgt vorzugsweise im Temperaturbereich zwischen –196°C
bis 200°C, insbesondere zwischen 15°C bis 175°C,
bevorzugt zwischen 15°C bis 150°C, besonders bevorzugt
zwischen 20°C bis 135°C, ganz besonders bevorzugt
zwischen 20°C bis 110°C, wobei hier der Temperaturbereich
von 20°C bis 95°C besonders bevorzugt ist. Üblicherweise
wird die Behandlung nach dem Einstellen der Temperatur im Temperaturbereich
zwischen 60°C bis 140°C, insbesondere zwischen
60°C und 95°C, durchgeführt, vorzugsweise
unter Unterdruck und gegebenenfalls unter Bewegung des partikulären
Harzes.
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Dabei
ist es bevorzugt, wenn die Behandlung des aminofunktionellen Harzes
unter Unterdruck zwischen 0,0001 mbar bis 1012 mbar (mbar absolut)
erfolgt. Insbesondere liegt der Unterdruck bei Werten zwischen 0,005
mbar bis 800 mbar, bevorzugt zwischen 0,01 mbar bis 600 mbar, besonders
bevorzugt zwischen 0,05 bis 400 mbar, weiter bevorzugt zwischen
0,05 mbar bis 200 mbar, vorteilhafter zwischen 0,05 mbar bis 100
mbar, insbesondere zwischen 0,1 mbar bis 80 mbar, besser zwischen
0,1 mbar bis 50 mbar, noch besser zwischen 0,001 bis 5 mbar, noch
bevorzugter liegt der Druck unter 1 mbar. Vorzugsweise wird ein
Unterdruck bzw. Vakuum zwischen 50 mbar bis 200 mbar vorzugsweise
bis auf kleiner 1 mbar und 50 mbar bei erhöhter Temperatur,
insbesondere bei 15°C bis 180°C, besonders bevorzugt
zwischen 20°C bis 15000 eingestellt. Bevorzugt wird bei
unter 100°C und einem Druck im Bereich von 100 bis 0,001
bis 100 mbar behandelt, vorzugsweise zwischen 0,001 bis 70 mbar.
Die Schwankungsbreite des bestimmbaren Wassergehaltes kann um plus/minus
0,3 Gew.-% liegen.
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Die
vorstehende Behandlung des aminofunktionellen, bis zu 40 bis 70
Gew.-% Wasser enthaltenden Harzes im Temperaturbereich zwischen
80°C bis 140°C unter Unterdruck bei 50 mbar bis
200 mbar bis zu kleiner 1 mbar hat sich als besonders vorteilhaft
zur Einstellung eines Wassergehaltes von unter 2 Gew.-%, bevorzugt
von unter 0,8 Gew.-% bis unter 0,5 Gew.-%, unter gleichzeitigem
Erhalt der Struktur erwiesen. Zudem kann unter diesen Bedingungen
die Trocknung großtechnisch in einer akzeptablen Verfahrensdauer
erfolgen. Auf die Verwendung von organischen Lösemitteln
kann gänzlich verzichtet werden, um das Harz als Dismutierungskatalysator
und als Adsorptionsmittel zur Herstellung hochreiner Silane der
Formel I und/oder hochreinem Tetrachlorsilan einsetzen zu können.
Besonders hervorzuheben ist, dass das Harz durch die Trocknung unter
Unterdruck seine innere poröse Struktur und seiner äußeren
Form, und damit seine Aktivität als Adsorptionsmittel und
zugleich Dismutierungskatalysator erhält und beibehält.
Der Wassergehalt des so behandelten aminofunktionellen Harzes liegt
vorzugsweise unter 2,5 Gew.-%, besonders vorzugsweise zwischen 0,00001 bis
2 Gew.-%.
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Der
Wassergehalt kann beispielsweise nach Karl-Fischer bestimmt werden
(Karl-Fischer Titration, DIN 5 777). Die nach der
erfindungsgemäßen Behandlung einstellbaren Wassergehalte
des aminofunktionellen Harzes liegen zweckmäßig
zwischen 0, d. h. mit KF nicht detektierbar, und 2,5 Gew.-%, insbesondere
zwischen 0,0001 Gew.-% bis 2 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,001 bis
1,8 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,001 bis 1,0 Gew.-%, weiter
bevorzugt zwischen 0,001 bis 0,8 Gew.-%, besser zwischen 0,001 bis
0,5 Gew.-%, 0,001 bis 0,4 Gew.-% oder 0,001 bis 0,3 Gew.-%. Gleichzeitig
erlaubt die genannte Behandlung des Harzes den Erhalt der Struktur
des Dismutierungskatalysators und Adsorptionsmittels unter Vermeidung
eines Einsatzes organischer Lösemittel.
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Die
vorstehend genannte Behandlungsmethode des Harzes gewährleistet,
dass im reaktiv/destillativen Reaktionsbereich mit Katalysatorbett
ein im Wesentlichen wasserfreies, lösemittelfreies und
zugleich hochreines Harz, welches frei von Verunreinigungen ist,
eingesetzt werden kann. Somit führt das Harz selbst zu
keinem zusätzlichen Eintrag von Verunreinigungen, die beispielsweise
mit einem Sumpfprodukt aus einer reaktiv/destillativ arbeitenden
Anlage entfernt werden müssten.
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Zur
Dismutierung des mindestens einen Halogensilans der Formel I und
zur Verminderung des Gehaltes an Fremdmetall oder Fremdmetall enthaltenden
Verbindungen wird das Harz, wie vorstehend beschrieben behandelt,
um eine Hydrolyse der aufzureinigenden Silane zu unterbinden, unter
Schutzgasatmosphäre mit den Halogensilanen in Kontakt gebracht,
gegebenenfalls wird gerührt. Geeigneterweise erfolgt das
In-kontaktbringen bei Raumtemperatur und Normaldruck über
mehre Stunden. Üblicherweise wird das Halogensilan zwischen
1 Minute bis zu 10 Stunden, in der Regel bis zu 5 Stunden mit dem
Harz in Kontakt gebracht. Die Gewinnung oder Abtrennung der dismutierten
und gereinigten Silane und/oder Halogensilane erfolgt in der Regel durch
Destillation. Alternativ ist es bevorzugt das Verfahren reaktiv/destillativ,
wie vorstehend beschrieben durchzuführen.
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Ebenfalls
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines nach dem vorstehenden
Verfahren behandelten Harzes zur Dismutierung von Chlorsilanen und
zur Adsorption, insbesondere zur gleichzeitigen Adsorption, von
Fremdmetallen und diese enthaltenden Verbindungen, insbesondere
zur Herstellung von Dichlorsilan, Monochlorsilan oder Monosilan
aus höher substituierten Chlorsilanen, die gegenüber
den Edukten reiner sind. Bevorzugt kann das behandelte Harz zur
Dismutierung von (i) Trichlorsilan unter Erhalt von Monosilan, Monochlorsilan,
Dichlorsilan und Tetrachlorsilan oder eines Gemisches enthaltend
mindestens zwei der genannten Verbindungen oder (ii) Dichlorsilan
eingesetzt werden und Monosilan, Monochlorsilan, Trichlorsilan und
Siliziumtetrachlorid oder ein Gemisch aus mindestens zwei der genannten
Verbindungen gewonnen werden.
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Besonders
bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren
in ein mehrstufiges Gesamtverfahren zur Herstellung von Reinst-Silicium
integriert, das die folgenden Schritte umfasst, 1) Herstellen von
Trichlorsilan, 2) Disproportionieren und Adsorption von Fremdmetallen
oder Fremdmetalle enthaltenden Verbindungen, 3) Destillation zu
Reinst-Silan der Formel II und 4) thermische Zersetzung des Silans
(Monosilan) zu Reinst-Silicium. Als Reinst-Silan wird ein Silan
verstanden, das zur Herstellung von Reinst-Silicium zur Anwendung
als Solarsilicium oder Halbleitersilicium geeignet ist.
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Die
Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher
erläutert ohne sie auf diese Beispiele zu beschränken.
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Beispiel 1.1
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Vorbehandlung
des Harzes bzw. der reinen Adsorptionsmittel. Die Adsorptionsmittel
werden vor der Verwendung in dem Verfahren sorgfältig getrocknet,
um eine Hydrolyse der aufzureinigenden Halogensilane zu verhindern.
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Beispiel 1.2
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Allgemeine
Verfahrensvorschrift zur Behandlung des mit Fremdmetallen und/oder
metallischen Verbindungen kontaminierten Halogensilans.
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Eine
definierte Menge an amino-funktionalisiertem Harz oder Adsorptionsmittel
werden in eine 500 ml Rührapparatur, umfassend einen Glasvierhalskolben
mit Kühler (Wasser, Trockeneis), Tropftrichter, Rührer, Thermometer
und Stickstoffanschluss, vorgelegt und unter Vakuum (< 1 mbar) und das
a) amino-funktionalisierte Harz sowie AmberliteTM XAD
4 bei 95°C getrocknet und b) die weiteren Adsorptionsmittel
bei 170°C jeweils über 5 Stunden getrocknet, nachfolgend
wird mit trockenem Stickstoff langsam belüftet und abgekühlt.
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Anschließend
erfolgt die Zugabe von 250 ml des Halogensilans über den
Tropftrichter. Über einen Zeitraum von 5 Stunden wird der
Adsorptionsvorgang unter Normaldruck bei Raumtemperatur unter Schutzgasatmosphäre
durchgeführt. Abgetrennt wird das Adsorptionsmittel vom
Silan, indem es über eine Fritte (Por. 4) in einen evakuierten
500-ml-Glaskolben mit Ablassvorrichtung gezogen wird. Nachfolgend
wird der Glaskolben mit Stickstoff belüftet und in eine
mit Stickstoff gespülte Schottglasflasche abgelassen.
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Beispiel 1.3 – Vergleichsbeispiel
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Das
folgende Beispiel wurde gemäß der allgemeinen
Verfahrensvorschrift mit den hier angegebenen Mengen durchgeführt.
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36,0
g Amberlite
TM XAD 4 wurden gemäß der
allgemeinen Vorschrift, wie unter Beispiel 1.2 beschrieben, vorbehandelt
und 250 ml Trichlorsilan zugegeben. Die Metallgehalte vor und nach
der Behandlung wurden mittels ICP-MS bestimmt. Der Trichlorsilan
Gehalt wurde gaschromatographisch bestimmt (Flächenprozent). Tabelle 1.3 Fremdmetallgehalte vor und nach der Behandlung:
Metall | Gehalt
vor Behandlung | Gehalt
nach Behandlung |
Bor | 1100 μg/kg | 13 μg/kg |
Eisen | 130 μg/kg | 7,9 μg/kg |
GC: | | |
Trichlorsilan | 99,9% | 99,9% |
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Beispiel 1.4 – Vergleichsbeispiel
-
Das
folgende Beispiel wurde gemäß der allgemeinen
Verfahrensvorschrift mit den hier angegebenen Mengen durchgeführt.
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36,9
g Montmorillonit K 10 wurden, wie in der allgemeinen Vorschrift
unter Beispiel 1.2 beschrieben, vorbehandelt und 250 ml Trichlorsilan
zugegeben. Die Metallgehalte vor und nach der Behandlung wurden
mittels ICP-MS bestimmt. Der Trichlorsilan Gehalt wurde gaschromatographisch
bestimmt (Flächenprozent). Tabelle 1.4 Fremdmetallgehalte vor und nach der Behandlung:
Metall | Gehalt
vor Behandlung | Gehalt
nach Behandlung |
Aluminium | 18 μg/kg | < 0,9 μg/kg |
Bor | 1100 μg/kg | 54 μg/kg |
Eisen | 3,1 μg/kg | 1,3 μg/kg |
GC: | | |
Trichlorsilan | 99,9% | 99,9% |
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Beispiel 1.5 – Vergleichsbeispiel
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Das
folgende Beispiel wurde gemäß der allgemeinen
Verfahrensvorschrift mit den hier angegebenen Mengen durchgeführt.
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20,0
g Wessalith F 20 wurden, wie in der allgemeinen Vorschrift unter
Beispiel 1.2 beschrieben, vorbehandelt und 250 ml Trichlorsilan
zugegeben. Die Metallgehalte vor und nach der Behandlung wurden
mittels ICP-MS bestimmt. Der Trichlorsilan Gehalt wurde gaschromatographisch
bestimmt (Flächenprozent). Tabelle 1.5 Fremdmetallgehalte vor und nach der Behandlung:
Metall | Gehalt
vor Behandlung | Gehalt
nach Behandlung |
Aluminium | 130 μg/kg | 66 μg/kg |
Bor | 1100 μg/kg | < 10 μg/kg |
Eisen | 130 μg/kg | 4,0 μg/kg |
GC: | | |
Trichlorsilan | 99,9% | 99,9% |
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Beispiel 1.6 – erfindungsgemäß
-
Das
folgende Beispiel wurde gemäß der allgemeinen
Verfahrensvorschrift mit den hier angegebenen Mengen durchgeführt.
-
14,2
g Amberlyst
® A21 (Trockenmasse)
wurden, wie in der altgemeinen Vorschrift unter Beispiel 1.2 beschrieben,
vorbehandelt und 250 ml Trichlorsilan zugegeben. Die Metallgehalte
vor und nach der Behandlung wurden mittels ICP-MS bestimmt. Die
Zusammensetzung wurde gaschromatographisch bestimmt (Flächenprozent). Tabelle 1.6 Fremdmetallgehalte vor und
nach der Behandlung sowie Zusammensetzung:
Metall | Gehalt
vor Behandlung | Gehalt
nach Behandlung |
Bor | 840 μg/kg | 72 μg/kg |
Eisen | 31 μg/kg | 8 μg/kg |
GC: | | |
Trichlorsilan | 99,9% | 91,7% |
Siliciumtetrachlorid | - | 5,5% |
Dichlorsilan | - | 2,8% |
Monochlorsilan | - | < 0,1% |
- * Monochlorsilan konnte in Spuren nachgewiesen
werden. Aufgrund der niedrigen Siedepunkte konnten die Reaktionsprodukte
Monochlorsilan und Monosilan nicht quantitativ in der Reaktionsmischung
zurückgehalten werden.
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Beispiel 1.7 – erfindungsgemäß
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Das
folgende Beispiel wurde gemäß der allgemeinen
Verfahrensvorschrift mit den hier angegebenen Mengen durchgeführt.
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80,2
g Amberlyst
® A21 (28,9 g Trockenmasse)
wurden, wie in der allgemeinen Vorschrift unter Beispiel 1.2 beschrieben,
vorbehandelt und 250 ml Trichlorsilan zugegeben. Die Zusammensetzung
wurde gaschromatographisch bestimmt (Flächenprozent). Tabelle 1.7 – Zusammensetzung
GC | Gehalt
vor Behandlung | Gehalt
nach Behandlung |
Trichlorsilan | 99,9% | 87,8% |
Siliciumtetrachlorid | - | 8,4% |
Dichlorsilan | - | 3,6% |
Monochlorsilan* | - | < 0,1% |
- * Monochlorsilan konnte in Spuren nachgewiesen
werden. Aufgrund der niedrigen Siedepunkte konnten die Reaktionsprodukte
Monochlorsilan und Monosilan nicht quantitativ in der Reaktionsmischung
zurückgehalten werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3711444
C2 [0005]
- - DE 3925357 C1 [0005]
- - US 2812235 [0007]
- - DE 2852598 [0008]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 51 777 [0021]
- - DIN 5 777 [0042]