DE3924232A1 - Verfahren zur herstellung eines methylpolysilans mit einstellbarer glasuebergangstemperatur - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines methylpolysilans mit einstellbarer glasuebergangstemperaturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Methylpolysilanen mit einstellbaren rheologischen Eigen
schaften, und sie bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren
zur Herstellung solcher Methylpolysilane durch katalytische
Umverteilung (Redistribution) von Alkoxydisilanen und auf
die hierdurch erhaltenen Methylpolysilane.
In den letzten Jahren sind Verfahren zur Herstellung von
Siliciumcarbidkeramiken aus polymeren Silanvorläufern, wie
Methylpolysilanen, entwickelt worden. Siliciumcarbid verfügt
über eine Reihe wünschenswerter Eigenschaften, wie chemische
Inertheit, Halbleitereigenschaften, extreme Härte und Stabi
lität bei sehr hohen Temperaturen. Siliciumcarbidkeramiken
werden daher in elektrischen Heizungen, Ofenauskleidungen,
Auspufftöpfen, Schleifmitteln, Raketenspitzen und Teilen von
Fahrzeugmotoren und Turbomotoren verwendet. Ferner können
polymere Vorläufer auch zur Bildung von Fasern und dünnen
Filmen oder Beschichtungen aus Siliciumcarbid angewandt wer
den, die bisher unter Verwendung anorganischer Quellen für
Siliciumcarbid nur äußerst schwierig hergestellt werden konn
ten.
Sollen die Vorläuferpolymeren für Keramiken zu Fasern ver
sponnen werden, dann sind für diese Polymeren rheologische
Eigenschaften hoch erwünscht, aufgrund derer sich daraus
Fasern durch herkömmliche Trockenspinnverfahren oder
Schmelzspinnverfahren bilden lassen. Das Molekulargewicht
eines Polymers hat zwar einen gewissen Einfluß auf seine
Eignung zum Verspinnen, doch stellt die Glasübergangstempera
tur des Polymers einen starken Indikator dafür dar, ob sich
ein bestimmtes Polymer zu Fasern verspinnen läßt. Im allge
meinen soll ein verspinnbares Polymer eine Glasübergangstem
peratur im Bereich von 50°C bis 200°C, und insbesondere von
70°C bis 150°C, haben.
Es gibt bisher noch kein Verfahren, durch das sich keramische
Vorläuferpolymere herstellen lassen, die über einstellbare
rheologische Eigenschaften verfügen, wie beispielsweise
steuerbare Glasübergangstemperaturen.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung von
Methylpolysilanen, welche einstellbare rheologische Eigen
schaften unter Einschluß einstellbarer Glasübergangstempera
turen aufweisen, so daß sich solche Polymere besser zu Fasern
verspinnen lassen. Diese Methylpolysilane sind halogenfrei,
und zu ihrer Herstellung können Gemische von alkoxyfunktionel
len Disilanen als Ausgangsmaterialien verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Her
stellung eines Methylpolysilans mit einer einstellbaren Glas
übergangstemperatur, das darin besteht, daß ein Reaktionsge
misch aus wenigstens einem alkoxyfunktionellen Disilan, das
aus Disilanen mit drei und vier Alkoxygruppen, die an die
Siliciumatome gebunden sind, und Gemischen hiervon ausge
wählt ist, und aus einem Dialkoxydisilan in einer zur Ein
stellung der Glasübergangstemperatur des zu bildenden Poly
mers ausreichenden Menge auf eine Temperatur im Bereich von
etwa 0°C bis etwa 200°C erhitzt wird. Diese Umsetzung wird
in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt, der als Quelle
für Alkoxidionen dient, so daß hierdurch die Umverteilungs
reaktion katalysiert wird. Durch diese Umverteilungsreaktion
werden oligomere und längerkettige polymere Silane gebildet,
die in ihrer Polymerkette mehr als sieben Siliciumatome ent
halten.
Die bei diesem Verfahren als Nebenprodukt gebildeten flüch
tigen Alkoxysilane werden im Verlauf der Umsetzung vom Reak
tionsgemisch abgetrennt. Das Reaktionsgemisch wird so lange
umgesetzt, daß sich hierdurch ein alkoxyfunktionelles Methyl
polysilan bilden kann, das über eine eingestellte Glasüber
gangstemperatur verfügt. Hierauf kann der Katalysator vom
gebildeten alkoxyfunktionellen Methylpolysilan durch geeigne
te Maßnahmen abgetrennt werden, wie durch Auflösen des Reak
tionsprodukts in einem Lösungsmittel und durch Filtrieren
zur Entfernung des Katalysators.
Die Umsetzung wird vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen
etwa 200°C und etwa 320°C durchgeführt, und bei dieser Tem
peratur können die flüchtigen monomeren Nebenprodukte
destillativ vom Reaktionsgemisch entfernt werden. Insbeson
dere wird die Umsetzung bei einer Temperatur zwischen etwa
250°C und etwa 300°C durchgeführt. Die Erhitzung des Reakions
gemisches muß mit einiger Vorsicht vorgenommen werden. Vor
zugsweise wird das Reaktionsgemisch so erhitzt, daß sich
pro Minute eine Temperaturerhöhung um etwa 1°C bis etwa 5°C
ergibt.
Der zu verwendende Katalysator ist entweder direkt oder in
direkt eine Quelle für Alkoxidionen und stellt daher bei
spielsweise ein Alkalimethoxid oder Alkalialkoxid mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen dar. Die Menge an vorhandenem Katalysa
tor macht vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 10,0 Gewichtspro
zent und insbesondere etwa 1,0 Gewichtsprozent aus. Die als
Ausgangsmaterialien verwendeten Alkoxydisilane enthalten
vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome in den Alkoxysubsti
tuenten. Methoxysubstituenten und Ethoxysubstituenten sind
besonders bevorzugt.
Das als Produkt erhaltene Methylpolysilan hat eine Glasüber
gangstemperatur, die vorzugsweise im Bereich von etwa 20°C
bis etwa 200°C, und insbsondere im Bereich von etwa 70°C
bis etwa 150°C, liegt. Die nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren hergestellten Methylpolysilane können unter Anwendung
üblicher Spinntechniken ohne weiteres zu Fasern verarbeitet
werden. Andererseits können diese Methylpolysilane auch als
Bindemittel, Beschichtungen und Filme für keramische Zusam
mensetzungen angewandt werden. Durch Pyrolyse lassen sich
aus diesen Methylpolysilanen keramische Zusammensetzungen
erzeugen. Diese Polymeren sind halogenfrei, so daß sie die
jeweiligen Anlagen und Vorrichtungen weniger stark korrodie
ren und kein HCl oder HBr bilden, wenn sie pyrolysiert wer
den.
Aufgabe der Erfindung ist, wie bereits erwähnt, die Schaffung
neuer Methylpolysilane, die einstellbare rheologische Eigen
schaften unter Einschluß einstellbarer Glasübergangstempera
turen aufweisen. Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe
und die damit verbundenen Vorteile können der folgenden Be
schreibung und den Patentansprüchen im einzelnen entnommen
werden.
Die Erfindung beinhaltet eine katalytische Umverteilung be
stimmter alkoxyfunktioneller Disilane als Ausgangsmaterialien
unter Bildung von Methylpolysilanen, die über Alkoxysubsti
tuenten und Polymerkettenlängen verfügen, welche mehr als
7 Siliciumatome enthalten. Durch geeignete Auswahl der Aus
gangsmaterialien lassen sich die rheologischen Eigenschaften
unter Einschluß der Glasübergangstemperatur der gebildeten
Methylpolysilane so steuern und einstellen, daß sie innerhalb
eines engen wünschenswerten Temperaturbereichs liegen. Hier
bei hat sich gezeigt, daß die Menge an difunktionellem Di
silan, welche dem Reaktionsgemisch zugesetzt wird, einen
direkten Einfluß auf die Erniedrigung der Glasübergangstempe
ratur des zu bildenden Polymers hat. Die als Ausgangsmate
rialien zu verwendenden Disilane enthalten wenigstens ein
Disilan, das aus Disilanen ausgewählt ist, die 3 und 4
Alkoxygruppen, welche an die Siliciumatome gebunden sind,
enthalten und in der Alkoxygruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome
aufweisen. Methoxysubstituierte und ethoxysubstituierte
Disilane sind bevorzugt.
Zur Steuerung und Einstellung der rheologischen Eigenschaf
ten des Polymers werden die trifunktionellen und/oder tetra
funktionellen Disilane zur Bildung eines Reaktionsgemisches
mit einer wirksamen Menge eines dialkoxyfunktionellen Disi
lans versetzt. Die hiervon zu verwendende Menge kann zwar
von den jeweils gewählten Ausgangsmaterialien abhängen, doch
hat sich gezeigt, daß bereits ein Zusatz von nur 1 Molprozent
an difunktionellem Disilan einen Einfluß auf die Erniedri
gung der Glasübergangstemperatur des erhaltenen Methylpoly
silanpolymers hat. Vorzugsweise wird das difunktionelle Di
silan dem Reaktionsgemisch in einer Menge von etwa 2 bis etwa
20 Molprozent zugesetzt, wobei sich mit steigender Menge an
difunktionellem Disilan ein stärkerer Einfluß auf die Er
niedrigung der Glasübergangstemperatur ergibt.
Zu Disilanen, welche sich als Ausgangsmaterialien eignen, ge
hören trisubstituierte und tetrasubstituierte Alkoxydisilane.
Die alkoxyfunktionellen Gruppen können 1 bis 4 Kohlenstoff
atome enthalten. Alkoxygruppen mit mehr als 4 Kohlenstoff
atomen erhöhen die sterische Hinderung für die katalysierte
Umverteilungsreaktion und haben hohe Siedepunkte. Methoxy
funktionelle und ethoxyfunktionelle Gruppen sind bevorzugt.
Beispiele für Trialkoxysilane und Tetraalkoxysilane, die
sich erfindungsgemäß anwenden lassen, sind unter anderem
1,2-Dimethyl-1,1,2,2-tetramethoxydisilan und 1,1,2-Trimethoxy-1,2,2-trimethyldisilan.
Geeignete dialkoxyfunktionelle
Ausgangsmaterialien, welche als Mittel zur Steuerung und
Einstellung der rheologischen Eigenschaften und der Glas
übergangstemperaturen dienen, sind unter anderem 1,2-Di
ethoxy-1,1,2,2-tetramethyldisilan, 1,2-Dimethoxy-1,1,2,2-
tetramethyldisilan und 1,2-Dibutoxy-1,1,2,2-tetramethyldi
silan.
Die dialkoxyfunktionellen, trialkoxyfunktionellen und tetra
alkoxyfunktionellen Disilane können durch Umsetzung der ent
sprechenden chlorsubstituierten Disilane mit Methanol oder
Trimethylorthoformiat unter Anwendung des in J. Organo
metallic Chem. 128, Seite 173 (1977) (Watanabe et al.) be
schriebenen Verfahrens hergestellt werden. Eine Quelle für
chlorsubstituierte Disilane ist eine Komponente des Rück
stands, der sich beim direkten Syntheseverfahren von Organo
chlorsilanen ergibt. In der Praxis werden die im Rückstand
vorhandenen Disilane durch einfache Destillation von den mo
nomeren Silanen getrennt.
Die Umverteilungsreaktion wird durchgeführt, indem die als
Ausgangsmaterialien dienenden alkoxyfunktionellen Disilane
zusammen mit dem zur Steuerung und Einstellung der rheolo
gischen Eigenschaften benötigten difunktionellen Disilan mit
einer solchen Menge des jeweiligen Katalysators behandelt
werden, daß hierdurch die Umverteilungsreaktion eingeleitet
wird. Die hierfür benötigte Menge an Katalysator macht vor
zugsweise etwa 0,1 bis etwa 10,0 Gewichtsprozent und insbe
sondere etwa 1,0 Gewichtsprozent aus. Der beim erfindungsge
mäßen Verfahren zu verwendende Katalysator ist ein nucleo
philes Agens, das entweder direkt oder indirekt eine Quelle
für Alkoxidionen darstellt.
Zu direkten Quellen für Alkoxidionen gehören Alkalialkoxide,
wie Lithiummethoxid, Kaliummethoxid oder Natriummethoxid und
entsprechende andere Alkoxide. Vorzugsweise wird ein Kata
lysator gewählt, dessen Alkoxidsubstituent den Substituenten
des Ausgangsmaterials entspricht. Werden als Ausgangsmate
rial beispielsweise methoxyfunktionelle Disilane angewandt,
dann wird vorzugsweise ein Alkalimethoxid als Katalysator
verwendet. Es kann auch ein Katalysator angewandt werden,
der zur Bildung von Alkoxidionen in situ befähigt ist. Zu
Beispielen für geeignete Katalysatoren gehören n-Butyllithium
oder metallisches Lithium, Kalium oder Natrium.
Als Ausgangsmaterialien können für die Umsetzung entweder
einzelne trifunktionelle und tetrafunktionelle Disilane oder
Gemische hiervon angewandt werden. Ausgangsmaterial, Mittel
zur Steuerung und Einstellung der rheologischen Eigenschaften
und Katalysator werden als Reaktionsgemisch auf eine Tempera
tur erhitzt, bei welcher die als Nebenprodukt gebildeten
monomeren Silane aus der Umverteilungsreaktion abdestillieren
und somit abgetrennt werden.
Die Temperatur des Reaktionsgemisches muß so hoch sein, daß
es zu einer Destillation und Abtrennung der monomeren Neben
produkte kommt, darf jedoch nicht so hoch sein, daß hier
durch das Reaktionsgemisch geliert oder fest wird. Der bevor
zugte Temperaturbereich liegt zwischen etwa 200°C und etwa
320°C, wobei Temperaturen im Bereich von etwa 250°C bis etwa
300°C besonders bevorzugt sind. Der bevorzugte Temperaturbe
reich dürfte höher sein als bei den bekannten Verfahren. Wer
den tetrafunktionelle Disilane als Ausgangsmaterial verwen
det, dann kann bei Temperaturen am unteren Ende des angege
benen Bereichs gearbeitet werden.
Die Umsetzung kann ohne Lösungsmittel oder in Anwesenheit
eines Lösungsmittels, wie Tetrahydrofuran, durchgeführt wer
den. Die Gegenwart eines Lösungsmittels während der anfäng
lichen Stufen der Reaktion kann zu einer Beschleunigung der
Umsetzung beitragen. Das Lösungsmittel kann während der spä
teren Stufen der Umsetzung entfernt werden. Die Umsetzung
wird in einer inerten Atmosphäre durchgeführt. Hierfür ist
Argon bevorzugt, wobei jedoch auch andere Inertgase, wie
Stickstoff, angewandt werden können. Das Reaktionsgemisch
muß vor Sauerstoff oder Feuchtigkeit geschützt sein.
Die Umsetzung wird so lange durchgeführt, bis alle flüchti
gen Nebenprodukte destillativ aus dem Reaktionsgemisch ent
fernt sind. Das Reaktionsgemisch soll so langsam erhitzt
werden, daß es zu einer fraktionierten Abtrennung der Mono
meren von den sich im Reaktionsgemisch bildenden Dimeren und
Oligomeren kommt. Eine Erhitzung in einem Ausmaß von etwa 1°C
bis etwa 5°C pro Minute hat sich als geeignet erwiesen.
Nach beendeter Umsetzung unter Bildung der Methylpolysilane
kann der Katalysator vom Polymer in jeder geeigneten Weise
entfernt werden. Vorzugsweise wird das Polymer hierzu in
einem Lösungsmittel gelöst, das nicht mit dem Methylpoly
silanpolymer reagiert, und Beispiele für solche Lösungsmit
tel sind Toluol, Tetrahydrofuran, Acetonitril oder gesättig
te Kohlenwasserstoffe, wie Hexan oder Heptan. Die Lösung
kann dann zur Abtrennung von eventuell noch vorhandenem Ka
talysator filtriert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung
halogenfreier Methylpolysilane, die einstellbare und steuer
bare rheologische Eigenschaften unter Einschluß einstellbarer
und steuerbarer Glasübergangstemperaturen aufweisen, so daß
sich diese Methylpolysilane besonders gut entweder durch
Schmelzspinntechniken oder durch Trockenspinntechniken zu
Fasern verarbeiten lassen. Ferner können die erfindungsgemäß
erhältlichen Methylpolysilane auch als keramische Vorläufer
verwendet werden, wie als Bindemittel oder Träger für kera
mische Pulver.
Durch die Gegenwart difunktioneller Alkoxydisilane als
Mittel zur Steuerung und Einstellung der rheologischen
Eigenschaften im Ausgangsmaterial werden in das Polymer
grundgerüst direkt Dialkylsiliciumgruppen eingebaut, und
hierbei dürfte es sich um den Mechanismus handeln, durch
welchen die rheologischen Eigenschaften des Polymers ge
steuert und eingestellt werden. Sind am Polymer weniger Ver
zweigungspunkte vorhanden, dann ist das Polymer stärker
linear, so daß die erhaltene Masse eine niedrigere Glasüber
gangstemperatur aufweist. Durch die bekannten Verfahren un
ter Verwendung von halogenfunktionellen Disilanen konnten
in das Polymer keine solchen difunktionellen Disilane einge
baut werden. Ferner ergibt ein Einbau langkettiger Alkyl
gruppen in die alkoxyfunktionellen Gruppen des Polymers
keine Erniedrigung der Glasübergangstemperatur des Polymers.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Methylpolysilane eignen
sich auch als Photoresists, Beschichtungen für elektronische
Vorrichtungen und Beschichtungen für keramische Gegenstände,
um hierdurch die Oxidationsbeständigkeit und Wärmestabilität
und auch die Verschleißfestigkeit zu verbessern. Ferner kön
nen diese Methylpolysilane auch als Infiltrantien für Ver
bundgegenstände verwendet werden.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Methylpolysilane mit einge
stellter Glasübergangstemperatur können direkt oder nach
Derivatisierung durch Umsetzung der Alkoxyfunktionen unter
Bildung von Methylpolysilanen mit anderen funktionellen
Gruppen angewandt werden. Hierzu gehören Umsetzungen mit
Organoalkaliverbindungen, wie Methyllithium, zwecks Ersatz
der Alkoxygruppen durch Alkylgruppen, Umsetzungen mit
Grignard-Reagenzien (RMgBr) zwecks Ersatz der Alkoxygruppen
durch Alkylgruppen oder Umsetzungen mit Alkalimetallhydriden
zwecks Ersatz der Alkoxygruppen durch Hydridgruppen. Ferner
können gewünschtenfalls auch Chlorfunktionen oder sonstige
Halogenfunktionen durch Umsetzung mit Acetylchlorid oder
einem sonstigen Acetylhalogenid eingeführt werden. Eine
Aminofunktion läßt sich in die Methylpolysilane beispiels
weise durch Umsetzung der Chlorgruppen oder sonstigen Halo
gengruppen mit einem Amin, wie mit Monomethylamin, einführen.
Die erfindungsgemäß erhältlichen neuen Methylpolysilane kön
nen durch Pyrolyse in keramische Materialien umgewandelt
werden, indem das jeweilige Polymere in einer inerten At
mosphäre während etwa 0,1 bis etwa 4 Stunden auf Tempera
turen von etwa 1000°C bis etwa 1600°C erhitzt wird. Je nach
den am Polymer vorhandenen funktionellen Gruppen können dabei
Siliciumcarbidverbindungen oder auch SiCN-Verbindungen gebil
det werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter be
schrieben. Sie dienen lediglich zur Erläuterung der Erfin
dung und sollen ihren Schutzumfang in keiner Weise beschrän
ken.
Alle in diesen Beispielen erwähnten Manipulationen werden in
trockenen Glasapparaturen und unter einer Argonatmosphäre
durchgeführt, sofern nichts anderes gesagt ist. Das benötig
te Toluol wird vor seiner Anwendung unter Argonatmosphäre
aus Natrium destilliert. Die 1H-NMR-Spektren sind entweder
mit einem Varian-Spektrometer EM 360 oder EM 390 ermittelt
worden. Die FTIR-Spektren sind mit einem Nicolet-Spektro
meter 5 DX ermittelt worden. Die GPC-Daten sind mit einem
duPont Instruments GPC-Gerät bestimmt worden, das mit einem
SP4100 Integrator von Spectra Physics ausgerüstet ist, dessen
Brechungsindexdetektoren und Ultraviolettlichtdetektoren
von duPont Instruments stammen. Die TGA-Daten und TMA-Daten
sind mit dem thermomechanischen Analysator vom Typ 940 von
duPont und mit einem TGA-Gerät von Omnitherm, das an den
Rechner 2066 von Omnitherm angeschlossen ist, erhalten wor
den. Für die gaschromatographischen Analysen wird das GC-Ge
rät vom Typ 3700 von Varian verwendet, das mit einem Wärme
leitfähigkeitsdetektor ausgerüstet ist, wobei eine Säule
mit den Abmessungen 3,2 mm×3,95 m verwendet wird, die mit
15 Prozent OV-210 auf säuregewaschenem Chromasorb P bepackt
ist. Die Sauerstoffanalysen werden mit einem Sauerstoffana
lysator von LECO durchgeführt, der mit einem Sauerstoffdeter
minator 316 (Modell 783700) und einem Elektrodenofen EF100
ausgerüstet ist. Die Bestimmung des Siliciumgehalts erfolgt
durch Anwendung einer Schmelztechnik, die in einer Umwand
lung des Siliciummaterials in lösliche Formen von Silicium
und einer Analyse des gelösten Materials zur Ermittlung
des Gesamtgehalts an Silicium durch Atomabsorptionsspek
troskopie besteht. Die Mengen an Kohlenstoff, Wasserstoff
und Stickstoff werden mit dem Elementaranalysator 240-XA
von Control Equipment Corporation analysiert. Alle Prozent
angaben verstehen sich in Gewichtsprozent, sofern nichts
anderes gesagt ist. Die Methylgruppe wird abgekürzt durch
Me bezeichnet.
Ein Methylpolysilanpolymer (MPS) wird unter Verwendung eines
Gemisches von Trialkoxydisilanen und Tetraalkoxydisilanen
als Ausgangsmaterialien hergestellt. Ein 100 ml fassender
Dreihalskolben, der mit einem Argoneinleitrohr, einem mecha
nischen Rührer und einer 15 cm Vigreux-Kolonne ausgerüstet
ist, die mit einem Kurzwegdestillationskopf mit einem gekühl
ten (-78°C) Auffangkolben verbunden ist, wird auf 0°C gekühlt.
Der Kolben wird zuerst mit 6,80 ml einer 1,55 molaren Lö
sung von Butyllithium in Hexan (0,0105 Mol) und dann mit
0,400 ml (0,32 g, 0,01 Mol) absolutem Methanol versetzt.
Der Kolben wird auf Raumtemperatur erwärmt und mit 32,213 g
Methoxydisilanen (30,8 : 42,6 GC-Flächenverhältnis von
(MeO)2MeSiSi(OMe)Me2 und Syn-(MeO)4Si2Me2) versetzt.
Unter einem langsamen Argonstrom wird das Reaktionsgemisch
während einer Zeitdauer von 5 Stunden bis auf 300°C erhitzt (äußeres
Thermoelement). Die flüchtigen Bestandteile werden im gekühlten
Auffangkolben gesammelt. Nach 30 Minuten langer Umsetzung
bei 300°C wird das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abge
kühlt. Der Rückstand wird in 40 bis 50 ml trockenem und von
Gas befreitem Toluol gelöst, und die Toluollösung wird
durch einen Filterhilfebauschen (Celite) filtriert, der sich
auf einer Sinterglasnutsche mittlerer Porengröße befindet.
Das Filtrat wird unter verringerem Druck eingeengt, wodurch
sich 5,65 g (Ausbeute = 17,5 Prozent) eines gelben löslichen
Harzes ergeben. Das Destillat (23,97 g) besteht aus 6,8
Flächenprozent Hexanen, 18,2 Flächenprozent Me2Si(OMe)2 und
73,0 Flächenprozent MeSi(OMe)3.
Das Polymer wird analysiert, und die dabei erhaltenen Ergeb
nisse gehen aus der folgenden Aufstellung hervor.
Tg=92,6°C
TGA (1000°C, N₂)=44,6 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,30 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 3,47 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=5,4 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2889 (m), 2834 (m), 2074 (w), 1406 (m), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 835 (m), 766 (s), 681 (m), 519 (s)
GPC Mw=4775 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 1786 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
Elementaranalyse=55,1 Prozent Silicium, 2,3 Prozent Kohlen stoff und 8,6 Prozent Wasserstoff.
TGA (1000°C, N₂)=44,6 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,30 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 3,47 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=5,4 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2889 (m), 2834 (m), 2074 (w), 1406 (m), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 835 (m), 766 (s), 681 (m), 519 (s)
GPC Mw=4775 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 1786 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
Elementaranalyse=55,1 Prozent Silicium, 2,3 Prozent Kohlen stoff und 8,6 Prozent Wasserstoff.
Unter Verwendung der Apparatur, der Katalysatormengen und des
Isolierungsverfahrens von Beispiel 1 wird ein Methylpolysilan
ausgehend von 22,98 g Methoxydisilanen (30,8 : 42,6 GC-Flächen
verhältnis von (MeO)2MeSiSi(OMe)Me2 und Syn-(MeO)4Si2Me2)
und von 5900 g (0,033 Mol) 1,2-Dimethoxy-1,1,2,2-tetra
methyldisilan hergestellt.
Unter einem langsamen Argonstrom wird das Reaktionsgemisch
während einer Zeitdauer von 5 Stunden bis auf 340°C (äußeres
Thermoelement) erhitzt. Die flüchtigen Bestandteile werden im gekühlten
Auffangkolben gesammelt. Nach 30 Minuten langer Umsetzung
bei 300°C wird das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abge
kühlt. Nach Aufarbeitung ergeben sich 5,31 g (Ausbeute=
18,4 Prozent) eines gelben löslichen Harzes. Das Destillat
(22,028 g) besteht aus 13,8 Flächenprozent Hexanen, 21,4
Flächenprozent Me2Si(OMe)2 und 60,4 Flächenprozent
MeSi(OMe)3.
Das Polymer wird analysiert, und die dabei erhaltenen Ergeb
nisse gehen aus der folgenden Aufstellung hervor. Der Zusatz
des dialkoxyfunktionellen Disilans bewirkt, wie ersichtlich,
eine Erniedrigung der Glasübergangstemperatur des erhaltenen
Polymers auf unter Raumtemperatur.
Tg=Viskoses Öl
TGA (1000°C, N₂)=8,2 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,26 Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 3,40 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), 3,48 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=5,4 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2826 (m), 2074 (w), 1406 (m), 1244 (m), 1188 (w), 1082 (s), 1032 (sh), 835 (m), 766 (s), 681 (m)
GPC Mw=(gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 974 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
TGA (1000°C, N₂)=8,2 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,26 Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 3,40 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), 3,48 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=5,4 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2826 (m), 2074 (w), 1406 (m), 1244 (m), 1188 (w), 1082 (s), 1032 (sh), 835 (m), 766 (s), 681 (m)
GPC Mw=(gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 974 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
Unter Verwendung der Apparatur, der Katalysatormengen und des
Isolierungsverfahrens von Beispiel 1 wird ein Methylpolysilan
ausgehend von 31,50 g (0,15 Mol), 1,2-Dimethyl-1,1,2,2,-tetra
methoxydisilan hergestellt. Unter einem langsamen Argonstrom
wird das Reaktionsgemisch während einer Zeitdauer von 2 Stun
den bis auf 260°C (äußeres Thermoelement) erhitzt und dann auf
Raumtemperatur abgekühlt. Die flüchtigen Bestandteile werden
im gekühlten Auffangkolben gesammelt. Nach Aufarbeitung er
geben sich 5,12 g (Ausbeute=16,3 Prozent) eines gelben
löslichen Harzes.
Das Polymer wird analysiert, und die dabei erhaltenen Ergeb
nisse gehen aus der folgenden Aufstellung hervor.
Tg=<200°C
TGA (1000°C, N₂)=64,4 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,40 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 3,50 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=3,1 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2834 (w), 1462 (w), 1406 (w), 1244 (s), 1180 (w), 1074 (s), 758 (s), 681 (m), 513 (s)
GPC Mw=23 543 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 4457 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
Elementaranalyse=46,8 Prozent Silicium, 32,0 Prozent Kohlenstoff und 8,3 Prozent Wasserstoff
TGA (1000°C, N₂)=64,4 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,40 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 3,50 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=3,1 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2834 (w), 1462 (w), 1406 (w), 1244 (s), 1180 (w), 1074 (s), 758 (s), 681 (m), 513 (s)
GPC Mw=23 543 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 4457 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
Elementaranalyse=46,8 Prozent Silicium, 32,0 Prozent Kohlenstoff und 8,3 Prozent Wasserstoff
Unter Verwendung der Apparatur, der Katalysatormengen und
des Isolierungsverfahrens von Beispiel 1 wird ein Methylpo
lysilan ausgehend von 31,50 g (0,15 Mol) 1,2-Dimethyl-1,1-
2,2-tetramethoxydisilan hergestellt. Unter einem langsamen
Argonstrom wird das Reaktionsgemisch während einer Zeitdauer
von 2 Stunden bis auf 210°C (äußeres Thermoelement) erhitzt und
dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Die flüchtigen Bestandteile werden
im gekühlten Auffangkolben gesammelt. Nach Aufarbeitung
ergeben sich 5,19 g (Ausbeute=16,5 Prozent) eines gelben
löslichen Harzes. Das Destillat (23,97 g) besteht aus
13,1 Flächenprozent Hexanen und 85,6 Flächenprozent
MeSi(OMe)3.
Das Polymer wird analysiert, und die dabei erhaltenen Ergeb
nisse gehen aus der folgenden Aufstellung hervor.
Tg=<200°C
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,42 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 0,86 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), 3,53 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=2,9 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2834 (m), 2074 (w), 1454 (w), 1406 (w), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 758 (s), 681 (m), 519 (s)
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,42 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 0,86 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), 3,53 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=2,9 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2834 (m), 2074 (w), 1454 (w), 1406 (w), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 758 (s), 681 (m), 519 (s)
Unter Verwendung der Apparatur, der Katalysatormengen und des
Isolierungsverfahrens von Beispiel 1 wird ein Methylpolysilan
ausgehend von 31,50 g (0,15 Mol) syn-(MeO)4 Si2Me2 und
1,335 g (0,0075 Mol) (MeO) 2Si2Me4 hergestellt. Unter einem
langsamen Argonstrom wird das Reaktionsgemisch während einer
Zeitdauer von 2 Stunden bis auf 210°C (äußeres Thermoelement)
erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Die flüchtigen Be
standteile werden im gekühlten Auffangkolben gesammelt. Nach Aufarbeitung erge
ben sich 6,096 g (Ausbeute=18,6 Prozent) eines gelben lös
lichen Harzes. Das Destillat (23,24 g) besteht aus 11,0
Flächenprozent Hexanen, 0,6 Flächenprozent Me2Si(OMe)2 und
87,0 Flächenprozent MeSi(OMe)3.
Das Polymer wird analysiert, und die dabei erhaltenen Ergeb
nisse gehen aus der folgenden Aufstellung hervor. Der Zusatz
des dialkoxyfunktionellen Disilans bewirkt, wie ersichtlich,
eine Erniedrigung der Glasübergangstemperatur des erhaltenen
Polymers.
Tg=82,0°C
TGA (1000°C, N₂)=64,9 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,29 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe) und 3,50 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=3,09 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2826 (m), 1462 (w), 1406 (w), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 766 (s), 681 (m)
GPC Mw=3451 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 1536 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
Elementaranalyse=49,2 Prozent Silicium, 31,4 Prozent Kohlenstoff und 9,1 Prozent Wasserstoff
TGA (1000°C, N₂)=64,9 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,29 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe) und 3,50 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=3,09 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2826 (m), 1462 (w), 1406 (w), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 766 (s), 681 (m)
GPC Mw=3451 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 1536 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
Elementaranalyse=49,2 Prozent Silicium, 31,4 Prozent Kohlenstoff und 9,1 Prozent Wasserstoff
Unter Verwendung der Apparatur, der Katalysatormengen und
des Isolierungsverfahrens von Beispiel 1 wird ein Methylpoly
silan ausgehend von 31,52 g (0,15 Mol) syn-(MeO)4Si2Me2 und
2,670 g (0,015 Mol) syn-(MeO)2Si2Me4 hergestellt.
Unter einem langsamen Argonstrom wird das Reaktionsgemisch
während einer Zeitdauer von 3 Stunden bis auf 211°C (äußeres Thermo
element) erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Die flüch
tigen Bestandteile werden im gekühlten Auffangkolben gesammelt.
Nach Aufarbeitung ergeben sich 6,08 g (Ausbeute=18 Pro
zent) eines gelben löslichen Harzes. Das Destillat (25,4 g)
besteht aus 6,7 Flächenprozent Hexanen, 1,1 Flächenprozent
Me2Si(OMe)2 und 90,6 Flächenprozent MeSi(OMe)3.
Das Polymer wird analysiert, und die dabei erhaltenen Ergeb
nisse gehen aus der folgenden Aufstellung hervor. Der Zusatz
von 9 Molprozent des dialkoxyfunktionellen Disilans hat, wie
ersichtlich, einen noch größeren Einfluß auf die Erniedrigung
der Glasübergangstemperatur des erhaltenen Polymers.
Tg=71,7°C
TGA (1000°C, N₂)=53,2 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,29 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 3,38 (Zentreum eines breiten Singuletts, SiOMe), 3,49 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=3,09 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2826 (w), 1447 (w), 1406 (w), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 835 (m), 766 (s), 681 (m)
Elementaranalyse=48,2 Prozent Silicium, 31,4 Prozent Kohlenstoff und 9,0 Prozent Wasserstoff
GPC Mw=2984 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 1374 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
TGA (1000°C, N₂)=53,2 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,29 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 3,38 (Zentreum eines breiten Singuletts, SiOMe), 3,49 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=3,09 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2826 (w), 1447 (w), 1406 (w), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 835 (m), 766 (s), 681 (m)
Elementaranalyse=48,2 Prozent Silicium, 31,4 Prozent Kohlenstoff und 9,0 Prozent Wasserstoff
GPC Mw=2984 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 1374 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
Unter Verwendung der Apparatur, der Katalysatormengen und
des Isolierungsverfahrens von Beispiel 1 wird ein Methylpo
lysilan ausgehend von 31,50 g (0,15 Mol) syn-(MeO)4Si2Me2
und 3,333 g (0,0187 Mol) syn-(MeO)2Si2Me4 hergestellt.
Unter einem langsamen Argonstrom wird das Reaktionsgemisch
während einer Zeitdauer von 2 Stunden bis auf 210°C (äußeres Thermo
element) erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Die flüchtigen
Bestandteile werden im gekühlten Auffangkolben gesammelt. Nach
Aufarbeiten ergeben sich 5,26 g (Ausbeute=15,1 Prozent)
eines gelben löslichen Harzes. Das Destillat (26,6 g) be
steht aus 10,9 Flächenprozent Hexanen, 1,2 Flächenprozent
Me2Si(OMe)2 und 86,9 Flächenprozent MeSi(OMe)3.
Das Polymer wird analysiert, und die dabei erhaltenen Ergeb
nisse gehen aus der folgenden Aufstellung hervor. Der Zusatz
von 11,0 Molprozent des dialkoxyfunktionellen Disilans hat,
wie ersichtlich, einen noch größeren Einfluß auf die Ernied
rigung der Glasübergangstemperatur des erhaltenen Polymers.
Tg=36,1°C
TGA (1000°C, N₂)=40,23 Prozent Rückstand
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2826 (m), 1462 (w), 1406 (w), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 766 (s), 681 (m)
GPC Mw=1843 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 1289 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
Elementaranalyse=48,2 Prozent Silicium, 33,2 Prozent Kohlenstoff und 9,2 Prozent Wasserstoff
TGA (1000°C, N₂)=40,23 Prozent Rückstand
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2826 (m), 1462 (w), 1406 (w), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 766 (s), 681 (m)
GPC Mw=1843 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 1289 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
Elementaranalyse=48,2 Prozent Silicium, 33,2 Prozent Kohlenstoff und 9,2 Prozent Wasserstoff
Unter Verwendung der Apparatur, der Katalysatormengen und
des Isolierungsverfahrens von Beispiel 1 wird ein Methylpo
lysilan ausgehend von 31,50 g (0,15 Mol) syn-(MeO)4Si2Me2
und 4,00 g (0,0225 Mol) syn-(MeO)2Si2Me4 hergestellt.
Unter einem langsamen Argonstrom wird das Reaktionsgemisch
während einer Zeitdauer von 2,75 Stunden bis auf 210°C (äußeres Thermo
element) erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Die flüchtigen
Bestandteile werden im gekühlten Auffangkolben gesammelt.
Nach Aufarbeiten ergeben sich 5,91 g (Ausbeute = 16,6 Pro
zent) eines gelben löslichen Harzes. Das Destillat (25,9 g)
besteht aus 13,0 Flächenprozent Hexanen, 1,1 Flächenprozent
Me2Si(OMe)2 und 83,4 Flächenprozent MeSi(OMe)3.
Das Polymer wird analysiert, und die dabei erhaltenen Ergeb
nisse gehen aus der folgenden Aufstellung hervor. Der Zusatz
des dialkoxyfunktionellen Disilans hat, wie ersichtlich, den
Einfluß einer Erniedrigung der Glasübergangstemperatur des
Polymers. Durch Vergleich der Glasübergangstemperaturen der
Polymeren der Beispiele 4 bis 8 ergibt sich, daß der Zusatz
zunehmend höher werdender Mengen des dialkoxyfunktionellen
Disilans die Glasübergangstemperatur des erhaltenen Polymers
zunehmend stärker erniedrigt.
Tg=12,8°C
TGA (1000°C, N₂)=33,8 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,29 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 3,38 (Zentrum eines breiten Singuletts, 3,50 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=3,2 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2826 (m), 2074 (w), 1462 (w), 1406 (w), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 1026 (sh), 766 (s), 681 (m)
GPC Mw=46 995 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 1036 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
TGA (1000°C, N₂)=33,8 Prozent Rückstand
¹H-NMR-Spektrum (CDCl₃), δ (ppm)=0,29 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiMe), 3,38 (Zentrum eines breiten Singuletts, 3,50 (Zentrum eines breiten Singuletts, SiOMe), Verhältnis von SiMe : SiOMe=3,2 : 1,0
FTIR (Dünnfilm), cm-1 (Intensität)=2953 (m), 2895 (m), 2826 (m), 2074 (w), 1462 (w), 1406 (w), 1244 (m), 1180 (w), 1074 (s), 1026 (sh), 766 (s), 681 (m)
GPC Mw=46 995 (gewichtsmittleres Molekulargewicht), Mn= 1036 (zahlenmittleres Molekulargewicht)
Bei diesem Beispiel wird versucht, die Glasübergangstempe
ratur eines Methylpolysilans durch Zusatz langkettiger Alkyl
trimethoxysilane zum Polymer zu erniedrigen. Ein 100 ml
fassender Dreihalskolben, der mit einem Argoneinleitrohr,
einem mechanischen Rührer und einer 15 cm Vigreux-Kolonne aus
gerüstet ist, die mit einem Kurzwegdestillationskopf mit
einem gekühlten (-78°C) Auffangkolben verbunden ist, wird
auf 0°C gekühlt. Der Kolben wird zerst mit 6,80 ml einer
1,55 molaren Lösung von n-Butyllithium in Hexan (0,0105 Mol)
und dann mit 0,400 ml (0,32 g, 0,01 Mol) absolutem Methanol
versetzt. Der Kolben wird auf Raumtemperatur erwärmt und mit
31,50 g (0,15 Mol) syn-(MeO) 4Si2Me2 und 1,749 g (0,0075 Mol)
(MeO)3SiC8H17 versetzt. Unter einem langsamen Argonstrom
wird das Reaktionsgemisch während einer Zeitdauer von 2,50
Stunden bis auf 206°C (äußeres Thermoelement) erhitzt und dann auf Raum
temperatur abgekühlt. Die Destillatausbeute beträgt 25,5 g. Der
Rückstand ist in Toluol unlöslich, was zeigt, daß es sich hier
bei um ein hochvernetztes Polymer handelt, das eine sehr
hohe Glasübergangstemperatur hat.
Unter Verwendung der Apparatur, der Katalysatormengen und
des Isolierungsverfahrens von Beispiel 9 wird ein alkyl
modifiziertes Methylpolysilan ausgehend von 31,50 g (0,15
Mol) syn-(MeO)4Si2Me2 und 3,508 g (0,015 Mol)
(MeO)3SiC8H17 hergestellt. Unter einem langsamen Argon
strom wird das Reaktionsgemisch während einer Zeitdauer von
1,5 Stunden bis auf 200°C (äußeres Thermoelement) erhitzt und dann auf
Raumtemperatur abgekühlt. Der Rückstand ist in Toluol unlöslich,
was zeigt, daß es sich hierbei um ein hochvernetztes Poly
mer handelt, das eine sehr hohe Glasübergangstemperatur hat.
Unter Verwendung der Apparatur, der Katalysatormengen und
des Isolierungsverfahrens von Beispiel 9 wird ein alkyl
modifiziertes Methylpolysilan ausgehend von 31,50 g (0,15
Mol) syn-(MeO)4Si2Me2 und 4,08 g (0,022 Mol) Methylphenyl
dimethoxysilan (PhMeSi(OMe)2) hergestellt. Unter einem lang
samen Argonstrom wird das Reaktionsgemisch während einer
Zeitdauer von 3,0 Stunden bis auf 217°C (äußeres Thermoelement) er
hitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Die Destillatausbeute be
trägt 26,2 g. Der Rückstand wird in Toluol gelöst, und ein Teil
hiervon wird gaschromatographisch analysiert, wodurch sich
ergibt, daß etwa 8 Flächenprozent des Analysats aus
PhMeSi(OMe)2 bestehen. Unter der Annahme eines Antwort
faktors von 1 für sowohl das Disilan als auch das PhMeSi(OMe)2
entspricht dies etwa 4 g an PhMeSi(OMe)2. Dies bedeutet, daß
das PhMeSi(OMe)2 nicht in das Polymer eingebaut worden ist.
Proben der nach den Beispielen 1 sowie 3 bis 8 hergestellten
Methylpolysilanpolymeren werden zur Belegung ihrer Brauchbar
keit als keramische Vorläufer einer Pyrolyse unterzogen.
Hierzu werden die Proben in Aluminiumoxidschiffchen einge
wogen, die sich in einem unter inerter Atmosphäre gehaltenen
VAC-Schrank befinden. Die Proben werden jeweils in einem
Säckchen dicht eingeschlossen in einen Lindberg-Rohrofen mit
einem Durchmesser von etwa 5 cm übertragen. Die Proben wer
den aus dem Säckchen entfernt und rasch in das Zentrum des
Rohrofens gebracht. Der Rohrofen wird auf ein Vakuum von
0,65 mbar evakuiert und dann mit ultrahochreinem Argon rück
gefüllt. Dieses Evakuierungs-Rückfüll-Verfahren wird weitere
zweimal wiederholt. Das Rohr wird ständig und gleichmäßig
mit Argon gespült, und die Proben werden mit einer Geschwin
digkeit von 5°C pro Minute auf 1200°C erhitzt und 2 Stunden
auf 1200°C gehalten. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wer
den die Schiffchen aus dem Ofen entnommen, wobei der Inhalt
abgewogen und bezüglich des Gehalts an Silicium, Sauerstoff,
Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff analysiert wird.
Die bei diesen Elementaranalysen erhaltenen Daten gehen aus
der folgenden Tabelle 1 hervor.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Methylpolysilans mit
einer einstellbaren Glasübergangstemperatur, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- a) ein Reaktionsgemisch aus wenigstens einem alkoxyfunk tionellen Disilan, das aus Disilanen mit drei und vier Alkoxygruppen, die an die Siliciumatome gebunden sind, und Gemischen hiervon ausgewählt ist, und aus einem Di alkoxydisilan in einer zur Einstellung der Glasüber gangstemperatur des zu bildenden Polymers ausreichenden Menge auf eine Temperatur im Bereich von etwa 0°C bis etwa 200°C in Gegenwart eines Katalysators, der eine Quelle für Alkoxidionen ist, erhitzt wird,
- b) die als Nebenprodukt gebildeten flüchtigen Alkoxysilan materialien vom Reaktionsgemisch abgetrennt werden,
- c) das Reaktionsgemisch so lange umgesetzt wird, bis ein alkoxyfunktionelles Methylpolysilan mit einer einge stellten Glasübergangstemperatur gebildet ist, und
- d) der Katalysator vom gebildeten alkoxyfunktionellen Methylpolysilan abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die gebildeten Methylpolysilane durch ein Spinnverfahren zu
Fasern verarbeitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die gebildeten Methylpolysilane zu keramischen Fasern pyro
lysiert werden.
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