DE3923179A1 - Treibmittelzusammensetzung fuer eine pralltasche und verfahren zum entwickeln von stickstoffgas - Google Patents

Treibmittelzusammensetzung fuer eine pralltasche und verfahren zum entwickeln von stickstoffgas

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine gasbildende Treib­ mittelzusammensetzung zum schnellen Aufblasen eines gegen Aufprall schützenden Kissens oder Pralltasche mit einem inerten nicht toxischen Gas für die Verwendung in Fahrzeug- Abbremssystemen.
Aufblasbare Pralltaschen zum Schutz von in Fahrzeugun­ fälle verwickelten Fahrern und Insassen sind gut bekannt. Gewöhnlich enthalten sie entzündbare chemische Reaktions­ teilnehmer, welche auf dem Wege einer exothermen Reaktion ein Gas entwickeln, wenn sie durch eine Abfühleinrichtung, die auf eine durch den heftigen Aufprall des Fahrzeugs auf ein anderes Objekt verursachte schnelle Geschwindigkeitsab­ nahme anspricht, aktiviert werden.
Solche chemischen Reaktionsteilnehmer müssen eine ver­ gleichsweise kurze Reaktionszeit (10 bis 60 Millisekunden) aufweisen, um die erforderliche Aufblasgeschwindigkeit zu erzielen, welche auch als "T/P-50-Wert" bezeichnet wird (die Zeit, welche nötig ist, um 50% des Spitzendrucks zu errei­ chen). Darüberhinaus ist es sehr wichtig, daß (a) das frei­ gesetzte Gas im wesentlichen nicht-toxisch und nicht- korrosiv ist; (b) daß die exotherme Reaktion nicht soviel Hitze entwickelt, daß die Pralltasche oder ein Fahrzeugin­ sasse Schaden erleidet; (c) daß die Treibmittelzusammenset­ zung unter normalen Fahrbedingungen unter Einschluß eines weiten Bereichs von Umgebungstemperaturen sowohl Stabilität als auch Reaktivität über lange Zeiträume hinweg beibehält,; und daß (d) das verpackte Treibmittel sowie die Tasche selbst kompakt und leicht ist und im Bereich der Lenksäule oder der Stirnwand aufbewahrt werden kann.
Übliche gasbildende chemische Reaktionsteilnehmer ent­ halten gewöhnlich ein Azidsalz, welches Stickstoffgas bilden kann, wenn es mit einem Oxidationsmittel umgesetzt wird, z.B. ein Alkalimetall-Azid in Kombination mit einem Oxid eines Metalls, welches in der elektrochemischen Spannungs­ reihe niedriger als das Metall des Azids liegt (wie Eisen, Titan oder Kupfer), wie in US-Patent 38 95 098 beschrieben ist, oder ein Erdalkalimetall-Azid und das Oxidationsmittel, wie in US-Patent 38 83 373 beschrieben, oder ein Alkalime­ tall-Azid mit gewissen Metallhalogeniden, wie in US-Patent 41 57 648 beschrieben.
Typische solche Reaktionen, wie in US-Patent 38 95 098 beschrieben, sind:
2 NaH₃ + CuO   3 N₂ + Cu + Na₂O (1)
6 NaN₃ + Fe₂O₃   9 N₂ + 2 Fe + 3 Na₂O (2)
wobei elementares Kupfer oder Eisen und Natriumoxid (Na2O) als Nebenprodukte erhalten werden.
Während die Übergangsmetalle wie Kupfer und Eisen ge­ ringe Toxizität in ihrer Elementarform aufweisen, sind Na2O und vergleichbare Alkali-und Erdalkali-Metalloxide mögli­ cherweise sowohl korrosiv als auch toxisch aufgrund ihrer basischen Natur. Insbesondere kann Stickstoffgas, welches durch Umsetzung eines Metallazides mit Oxidationsmitteln, wie oben beschrieben, erhalten wurde, eine wesentliche Menge inhalierbarer Schadstoffe wie Metalloxide und entsprechende Hydroxide enthalten.
Es besteht deshalb ein Bedarf an einer gaserzeugenden Treibmittelzusammensetzung zum schnellen Aufblasen eines Kissens zum Schutz gegen Aufprall oder einer Pralltasche mit einem inerten nicht toxischem Gas, welches frei von gefähr­ lichen Schadstoffen ist.
Erfindungsgemäß handelt es sich um eine gasbildende Treibmittel-Zusammensetzung, welche ein Azid eines Alkali­ oder Erdalkalimetalls und eine oxidierende Verbindung eines nichttoxischen Übergangsmetallelements enthält und welche gekennzeichnet ist dadurch, daß die oxidierende Verbindung ein Oxid des Übergangsmetalls in einer Menge von bis zu etwa 70% des stöchiometrischen Äquivalents des Azids einschließt, und daß der Rest des stöchiometrischen Äquivalents zum Azid aus einem Modifizierungs-Bestandteil besteht, welcher durch die Formel
Me x An₀
dargestellt wird und in welcher Me Eisen oder Kupfer und An ein Anion einer sauerstoffhaltigen anorganischen Säure ist, wobei das Anion zur Umsetzung mit dem Metallazid-Bestandteil befähigt ist, in der schwächer basische nicht-toxische Ne­ benprodukte als das dem Metallazid entsprechende Metallhy­ droxid erhalten werden, und wobei x und 0 positive Zahlen sind, von denen keine den Wert von etwa 4 übersteigt und die zusammen eine Summe von etwa 5 nicht übersteigen.
Vorzugsweise ist das Anion einer sauerstoffhaltigen anorganischen Säure
-[(OH)₂CO₃]-4, -(CO₃)-2, -(PO₄)-3, -(HPO₃)-2
-(HPO₄)-2, -(P₂O₇)-4, -(SiO₄)-4, -(BO₃)-3
-(B₄O₇)-2, -(B₂O₅)-4, -(SO₄)-2, -(SO₃)-2
-(S₂O₇)-2, oder -(HSO₄)-1
Besonders bevorzugt besteht der modifizierende Bestand­ teil aus Kupferphosphat, Kupfercarbonat, Eisenphosphat oder Eisencarbonat.
Die sich ergebende, dem Modifizier-Bestandteil zuzu­ schreibende Konkurrenzreaktion oder modifizierende Reaktion kann durch die folgenden Gleichungen (3-7) veranschaulicht werden, wobei Natriumazid als typischer Azid-Bestandteil eines Metalls der Gruppe 1 verwendet wird (a):
NaN₃ + MeAn → NaAn + 3/2 N₂ + Me (3)
6 NaN₃ + Cu₃ (PO₄)₂ → 9 N₂ + 2 Na₃PO₄ + 3 Cu (4)
4 NaN₃ + Cu₂ (OH)₂CO₃ → 6 N₂ + 2 NaOH + Na₂CO₃ + 2 Cu (5)
2 NaN₃ + FeCO₃ → 3 N₂ + Na₂CO₃ + Fe (6)
3 NaN₃ + FePO₄ → 9/2 N₂ + Na₃PO₄ + Fe (7)
Die Mengen von (b) Oxid und (c) Modifizierbestandteil zusammen können die stöchiometrische Menge des verfügbaren Azidbestandteils geringfügig überschreiten, und das Verhält­ nis von Oxid zum Modifizierbestandteil kann so verändert werden, daß eine im wesentlichen vollständige Reaktion des Azidbestandteils und ein annehmbar niedriger Gehalt an Me­ talloxid (oder -Hydroxid) als Nebenprodukt sichergestellt wird, unter gleichzeitigem Aufbau eines Stickstoffgasdruckes innerhalb der gewöhnlich veranschlagten Zeitdauer von etwa 10-400 Millisekunden. Abgesehen von diesen Überlegungen kön­ nen die Reaktionsparameter nach Bedarf verändert werden, je nach dem verwendeten Material unter Einbeziehung des Volu­ mens und der Aufmachung der Pralltasche sowie der zum gege­ benen Zeitpunkt wirksamen Sicherheitsstandards.
Die Treibmittelzusammensetzung wird vorzugsweise in der üblichen Form von Pellets oder Tabletten verwendet, um eine Entmischung von Treibmittelbestandteilen möglichst gering zu halten, welche durch Stoß oder Vibration verursacht werden könnte, und um eine Vorhersage der Reaktionsgeschwindigkeit zu ermöglichen. Außerdem enthalten die Treibmittelzusammen­ setzungen gewöhnlich die üblicherweise bei der Herstellung von Tabletten verwendeten Zusätze, einschließlich eines Bin­ demittels wie mikrokristalline Zellulose, Di-Kalziumphosphat oder Polyvinylpyrrolidon. Organische Zusätze dieser Art sollten etwa 5 Gewichtsprozent der Treibmittelzusammenset­ zung nicht überschreiten und sollten so ausgewählt sein, daß das Auftreten von Kohlenmonoxyd vermieden oder gering gehal­ ten wird.
Gleitmittel wie Magnesium- oder andere -Stearate (0,1 bis 1,0%) können ebenso einbezogen werden, um das Tablettie­ ren zu erleichtern, ebenso kann ein wasserabweisendes Mate­ rial wie Ethylzellulose, Zelluloseacetat oder Nitrozellulose einbezogen werden, um das im allgemeinen hygroskopische Azid vor Feuchtigkeit zu schützen, und ebenso einen Verbrennungs­ beschleuniger wie Amoniumperchlorat.
Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Treibmittelzusam­ mensetzungen können Prozentanteile (a) Metallazid, (b) Oxi­ dationsmittel, und (c) Modifiziermittel enthalten, deren Menge bei (a) etwa 40%-73%, bei (b) 0%-25% und bei (c) 10%-60%, bezogen auf das Gewicht, und vorzugsweise etwa 40%-73%, 0-10% und 27%-60% entspricht. Der Rest (gewöhnlich 10% oder weniger) kann aus einem oder mehreren der genannten Zusätze bestehen.
Die Treibmittelzusammensetzungen können üblicherweise durch feuchte oder trockene Granulierung der Bestandteile, Zumischung der Zusätze und Pressen zu Pellets hergestellt werden.
Anlagen zur Gaserzeugung, Entzündungsvorrichtungen, sowie Abfühleinrichtungen, die zur Anwendung mit den erfin­ dungsgemäßen Treibmittelzusammensetzungen geeignet sind, sind sämtliche gut bekannt, z.B. aus den US-Patenten 34 50 414, 39 04 221, 37 41 585, und 40 94 028.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele und Tabellen näher erläutert.
Beispiel 1
A. 27,8 g trockenes, pulverisiertes Natriumazid (er­ hältlich von Charkit Chemical Corporation, Darien CT.) und 31,9 g reagenzienreines Kupfer (II) Phosphat Cu3(PO4), (erhältlich von Pfaltz & Bauer, eine Abteilung der Aceto Chemical Co., Waterbury, CT) werden innig gemischt, mit Was­ ser zu einer klebrigen Konsistenz befeuchtet, 24 Stunden bei 55°C im Ofen getrocknet und dann 24 Stunden bei 25°C ge­ trocknet. Das Material wird zerkleinert, indem man die er­ haltenen Agglomerate durch ein 8-mesh-Sieb hindurchdrückt, dann werden die feinen Anteile unter Verwendung eines 20- mesh-Siebes herausgeschüttelt und dabei ein mit S-1 bezeich­ netes granuliertes Treibmittel erhalten.
Eine verschließbare Versuchsbombe vom Inhalt 180 cc wird mit 11 Gramm Treibmittelgranulat S-1 und 0,6 Gramm ei­ nes handelsüblichen granulierten Zündpulvers *3 beschickt und die Reaktion auf anerkannte übliche Weise unter Verwen­ dung eines elektrischen Zünders in Gang gesetzt. Der Bomben­ versuch wird wiederholt und die erhaltenen Versuchsdaten unter Verwendung eines Norland-3001-Wellenform-Analysators aufgearbeitet (Druck gegenüber Zeit in 0,001 Sek.- Intervallen), um den Spitzendruck (P) und die Schnelligkeit (Q) der Gasbildungsreaktion zu ermitteln. Der feste Rück­ stand jedes Schußversuchs wird dann mit destilliertem Wasser extrahiert, filtriert, und einheitlich zu einer 0,2­ gewichtsprozentigen Feststofflösung verdünnt, anschließend mit einem pH-Meter getestet und die Ergebnisse in Tabelle I eingetragen.
B. 31,7 Gramm trockenes pulverisiertes Natriumazid be­ stehend aus 69,7% KNO₃, 24,5% Bor und 5,8% Laminac- Bindemittel, (IP-10-Pulver von Tracor MB-Asscoiates, East Camden, AR.) und 28,0 Gramm reagenzienreines Kupfer(II)- Carbonat Cu2(OH)2CO3 werden innig vermischt, befeuchtet, getrocknet und wie im Beispiel IA granuliert und abgesiebt. Elf Gramm der erhaltenen Treibmittel-Granulat-Probe, be­ zeichnet als S-2 sowie 0,6 Gramm handelsübliches Zündpulver­ granulat (erhältlich von Aldrich Chemical Co., Inc. Milwau­ kee, WI) werden dann in die 180-cc-Versuchsbombe desselben Typs gegeben, eingeschlossen und die Reaktion wie oben in Gang gesetzt. Die Daten aus wiederholten Versuchen werden ausgewertet und in Tabelle I dargestellt.
C. Ein Vergleichsversuch, bezeichnet als C-1, wird in der Art der Beispiele IA und IB wie oben durchgeführt unter Verwendung von 37,2 Gramm granuliertem Natriumazid und 22,8 Gramm Kupfer(II)-Oxid (erhältlich von CP Chemicals Inc. of Sewaren, NJ), zusammen mit demselben Gewicht an Treibmittel und Zündpulver wie in IA . Die erhaltenen Versuchsdaten wer­ den ausgewertet wie oben und in Tabelle I dargestellt.
D. 31,7 g trockenes pulverisiertes Natriumazid und 28,3 g reagenzienreines Eisen (II)-Carbonat (FeCO3) werden innig vermischt, befeuchtet und getrocknet und wie in IA gemäß obigen Versuch granuliert. Dann werden 11 Gramm der erhaltenen Treibmittel-Granulatprobe (S-3) und 0,6 g Zünd­ pulver-Granulat wie oben in eine gleichartige 180-cc- Versuchsbombe gegeben, eingeschlossen und gezündet. Die Da­ ten aus wiederholten Versuchen werden ausgewertet wie oben und in Tabelle I eingetragen.
E. 33,8 g trockenes pulverisiertes Natriumazid und 26,2 g reagenzienreines Eisen(III)-Phosphat (FePO4) (erhält­ lich von Strem Chemicals, Inc., Newburyport, MA) werden in­ nig vermischt, befeuchtet, getrocknet und wie in IA granu­ liert. 11 Gramm der erhaltenen Granulatprobe (S-4) und 0,6 Gramm Zündpulver-Granulat werden wie oben in eine gleichar­ tige 180-cc-Bombe gegeben, eingeschlossen, gezündet, und die Versuchsdaten wie oben ausgewertet und in Tabelle I einge­ tragen.
F. 42,6 Gramm trockenes pulverisiertes Natriumazid und 17,4 Gramm pigmentreines Eisen(III)-Oxid (Fe2O3) (erhältlich von Pfizer Minerals, Pigments & Metals Div., New York, NY) werden vermischt, befeuchtet, getrocknet und wie oben granu­ liert. 11 Gramm der erhaltenen Vergleichsmischung (C-2) und 0,6 Gramm Zündpulvergranulat werden in eine gleichartige 180-cc-Versuchsbombe gegeben, eingeschlossen und umgesetzt. Die Versuchsergebnisse werden wie oben aufgearbeitet und in Tabelle I eingetragen.
Beispiel II
Beispiel I wird wiederholt unter Verwendung eines ta­ blettierten Treibmittels (Tabletten mit 0,25′′ Durchmesser (0,09-0,11 g), hergestellt mit Hilfe einer Tablettierma­ schine vom Modell Stokes A-3), das 8 Gewichtsprozent mikro­ kristalline Zellulose als Bindemittel und 0,5 Gewichtspro­ zent Magnesiumstearat als Gleitmittel enthält, wobei Ergeb­ nisse erhalten werden, welche mit den aus dem Versuch S-1 erhaltenen Werten vergleichbar sind hinsichtlich Druckent­ wicklung, Schnelligkeit und merklich erniedrigter OH⁻-Kon­ zentration im verdünnten Extrakt, verglichen mit einer auf ähnliche Weise tablettierten Vergleichsprobe.
Beispiel III
Beispiel II wird wiederholt unter Verwendung von Ka­ liumazid als Azid-Bestandteil (a) des Treibmittels , wobei die Versuchsergebnisse vergleichbare Vorteile gegenüber der entsprechenden Vergleichsprobe (C-1) zeigen, im Hinblick auf Druckentwicklung, Schnelligkeit und erniedrigter OH⁻- Konzentration im verdünnten Extrakt.
Tabelle I
Beispiel IV
Beispiel I wird wiederholt unter Verwendung von (a) Natriumazid (52,4 g), (b) Eisen-(III)-Oxid (16,3 g) und (c) Eisen-(II)-Carbonat (11,3 g), welche wie oben vermischt und granuliert werden. 11 Gramm davon werden mit 0,6 g Zündpul­ ver zusammengegeben und wie oben in eine 180-cc-Versuchs­ bombe gegeben und eingeschlossen. Die Reaktion wird in Gang gesetzt und die Testergebnisse ausgewertet und in die fol­ gende Tabelle II als S-5 eingetragen.
Beispiel V
Beispiel I wird wiederholt unter Verwendung von (a) Natriumazid (46,6 g), (b) Eisen-(III)-Oxid (7 g) und (c) Eisen-(II)-Carbonat (26,4 g), welche vermischt und granu­ liert werden. 11 Gramm davon werden mit 0,6 g Zündpulver zusammengegeben und wie oben in eine 180-cc-Versuchsbombe gegeben und eingeschlossen. Die Reaktion wird in Gang ge­ setzt, die Versuchsergebnisse ausgewertet und in die folgen­ de Tabelle II als S-6 eingetragen.
Tabelle II

Claims (10)

1. Gasbildende Treibmittelzusammensetzung, welche ein Azid eines Alkali- oder Erdalkalimetalls und eine oxi­ dierende Verbindung eines nicht-toxischen Übergangsmetalle­ lements enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die oxidierende Verbindung ein Oxid des Übergangsmetallelements in einer Menge von bis zu etwa 70% des stöchiometrischen Äquivalents des Azids einschließt und daß der Rest des stöchiometrischen Äquivalents zum Azid aus einem Modifizierungsbestandteil besteht, welcher durch die Formel Me x An₀dargestellt wird, und in welcher Me Eisen oder Kupfer und An ein Anion einer sauerstoffhaltigen anorganischen Säure ist, wobei das Anion zur Umsetzung mit dem Metallazid-Bestandteil befähigt ist, bei der schwächer basische nicht-toxische Ne­ benprodukte als das dem Metallazid entsprechende Metallhy­ droxid erhalten werden, und wobei x und 0 positive Zahlen sind, von denen keine den Wert von etwa 4 übersteigt und die zusammen eine Summe von etwa 5 nicht übersteigen.
2. Treibmittelzusammensetzung gemäß Anspruch 1, weiterhin gekennzeichnet dadurch, daß die Menge des Oxids des Übergangsmetallelements bis ungefähr 30% des stöchiome­ trischen Äquivalents des Azids ausmacht.
3. Treibmittelzusammensetzung gemäß Anspruch 1 oder 2, weiterhin gekennzeichnet dadurch, daß sie, auf das Ge­ wicht bezogen, ungefähr 40% bis 73% Metallazid, ungefähr 0% bis 25% Oxid und ungefähr 10% bis 60% Modifizierungsbestand­ teil enthält.
4. Treibmittelzusammensetzung gemäß Anspruch 1 oder 2, weiterhin gekennzeichnet dadurch, daß sie, bezogen auf das Gewicht, ungefähr 40% bis 73% Metallazid, ungefähr 0% bis 10% Oxid und ungefähr 27% bis 60% Modifizierungsbestand­ teil enthält.
5. Treibmittelzusammensetzung gemäß jedem der vorher­ gehenden Ansprüche 1, 2 oder 3, weiterhin gekennzeichnet da­ durch, daß das Anion einer sauerstoffhaltigen anorganischen Säure -[(OH)₂CO₃]-4, -(CO₃)-2, -(PO₄)-3, -(HPO₃)-2
-(HPO₄)-2, -(P₂O₇)-4, -(SiO₄)-4, -(BO₃)-3
-(B₄O₇)-2, -(B₂O₅)-4, -(SO₄)-2, -(SO₃)-2
-(S₂O₇)-2, oder -(HSO₄)-1ist.
6. Treibmittelzusammensetzung gemäß jedem der vorher­ gehenden Ansprüche, weiterhin gekennzeichnet dadurch, daß der Modifizierungsbestandteil Kupferphosphat ist.
7. Treibmittelzusammensetzung gemäß jedem der An­ sprüche 1 bis 5, weiterhin gekennzeichnet dadurch, daß der Modifizierungsbestandteil Kupfercarbonat ist.
8. Treibmittelzusammensetzung gemäß jedem der An­ sprüche 1 bis 5, weiterhin gekennzeichnet dadurch, daß der Modifizierungsbestandteil Eisenphosphat ist.
9. Treibmittelzusammensetzung gemäß jedem der An­ sprüche 1 bis 5, weiterhin gekennzeichnet dadurch, daß der Modifizierungsbestandteil Eisencarbonat ist.
10. Verwendung einer entzündbaren Treibmittelzusammen­ setzung gemäß jedem der vorhergehenden Ansprüche in einer aufblasbaren, gegen Aufprall schützenden, Pralltasche eines Fahrzeugs, welche die genannte entzündbare Treibmittelzusam­ mensetzung enthält, um bei Aktivierung durch auf eine rasche Geschwindigkeitsverminderung des Fahrzeugs ansprechende Ab­ fühleinrichtung über eine exotherme Reaktion ein Gas zum Aufblasen der Tasche zu bilden.
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