DE3920853A1 - Vorrichtung zur einstellung des steuerwinkels von fahrzeugraedern - Google Patents
Vorrichtung zur einstellung des steuerwinkels von fahrzeugraedernInfo
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- B62D6/00—Arrangements for automatically controlling steering depending on driving conditions sensed and responded to, e.g. control circuits
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einstel
lung des Steuerwinkels mindestens eines lenkbaren Ra
des eines Fahrzeugs, mit Sensormitteln zur Erfassung
des Einschlagwinkels eines Lenkrades des Fahrzeugs
und mit einem Regler, der in Abhängigkeit von einem
von der Fahrgeschwindigkeit und dem Einschlagwinkel
abhängigen Sollwert den durch Lenkradverstellung er
zeugten Steuerwinkel des Rades korrigierend nach
führt.
Konventionelle Automobile weisen große Unterschiede
bezüglich ihrer Reaktion auf Steuerkommandos, Brems
manöver und Beschleunigungsvorgänge auf. Kleine
Sportwagen reagieren beispielsweise gegenüber großen
Limousinen unterschiedlich. Ferner ist die Reaktion
eines bestimmten Fahrzeuges abhängig von der Zula
dung, von dem Zustand seiner Reifen oder von dem
Straßenzustand usw., so daß der Fahrer stets eine ad
aptive Steuerung vornehmen muß.
Die Fahrwerkseigenschaften lassen sich durch aktive
oder semiaktive Feder/Dämpfungsanordnungen verbes
sern. Hierunter sind parallel zu der Fahrzeugfederung
liegende Aktuatoren zu verstehen, die in Abhängigkeit
von den jeweils vorliegenden Fahrzustandsgrößen be
einflußt werden.
Bei konventionellen Fahrzeugen ist stets ein gutmüti
ges Kurvenverhalten, nämlich ein neutrales oder un
tersteuerndes Verhalten angestrebt.
Die dynamischen Eigenschaften eines Fahrzeugs werden
natürlich auch über die Lenkung mitbestimmt. Einer
seits soll der Fahrer entlastet und andererseits eine
hohe Fahrsicherheit erzielt werden. So zeigt die DE-
OS 37 34 477 eine Vorrichtung zur Steuerung des Lenk
winkels der Räder eines Fahrzeuges, bei der der
Lenkrad-Einschlagwinkel und die Fahrgeschwindigkeit
über ein Bezugswert-Bestimmungssystem einem Regler
zugeführt werden, der Stellmittel für lenkbare Räder
ansteuert. Dem Regler werden ferner Daten eines Fahr
zeugüberwachungssystems zugeführt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Einstellung des
Steuerwinkels mindestens eines lenkbaren Rades eines
Fahrzeugs mit den im Hauptanspruch genannten Merkma
len hat demgegenüber den Vorteil, daß durch die Be
wertungsstufe stets ein neutrales oder untersteuern
des Verhalten des Fahrzeuges bei Kurvenfahrten vor
liegt, so daß - weitgehendst unabhängig von dem je
weils gegebenen Fahrzustand - keine kritische Reak
tion auftritt, die das Fahrzeug für den Fahrer nicht
- bzw. schwer beherrschbar machen würde. Erfindungs
gemäß ist also zumindest ein neutral steuerndes Fahr
zeug angestrebt, dessen Steuerwinkel den Kurvenradius
bestimmt, selbst wenn die Geschwindigkeit oder die
Seitenbeschleunigung des Fahrzeugs wechselt. Sofern
eine Untersteuerung realisiert ist, erfordert dies
vom Fahrer keine besonderen Anforderungen, denn bei
spielsweise ist bei einem frontgesteuerten Fahrzeug
bei entsprechend großen Geschwindigkeiten in der Kur
venfahrt lediglich ein Zuwachs des Steuerwinkels er
forderlich. Dieser Zuwachs wird durch den Gegenstand
der Erfindung selbsttätig realisiert. Ein untersteu
erndes Fahrzeug bleibt somit bei festem Steuerwinkel
stabil. Die Sollwert-Anpaßschaltung verhindert, daß
sich ein übersteuerndes Verhalten einstellt, da die
ses oberhalb einer kritischen Geschwindigkeit zur In
stabilität bei festem Steuerwinkel führen würde. Über
die erfindungsgemäß vorgesehene dynamische Zeitfunk
tionsstufe läßt sich der korrigierende Eingriff des
Reglers zeitabhängig festlegen, so daß optimale Be
dingungen für eine Kurvenfahrt vorliegen. Insgesamt
wird die aktuelle Reaktion des Fahrzeugs durch den
Regler mit der Reaktion eines idealen Fahrzeugs verg
lichen, wobei der Regler auftretende Abweichungen
zwischen der aktuellen Reaktion und der des idealen
Modells ausgleicht, wobei dieser Ausgleich über die
dynamische Zeitfunktionsstufe in ihrem zeitlichen Ab
lauf beeinflußt wird. Selbstverständlich sind dabei
praktische Grenzen für den Regler gesetzt, denn wenn
die Modellantwort des idealen Fahrzeugs zu sehr von
der Reaktion des realen Fahrzeugs abweicht, werden
derart große Korrekturen notwendig, daß diese be
grenzt werden müssen bzw. können. Eine derartige Ein
schränkung läßt sich durch eine entsprechend be
grenzte Autorität des Reglers relativ zum Fahrer er
zielen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind kritische Situationen des Fahrzustandes auf
Grund der erfindungsgemäßen Steuerungsunterstützung
einfacher von dem Fahrer kontrollierbar als ohne Reg
lerunterstützung. Das Regelsystem erweitert somit die
Kontrollfähigkeiten des Fahrers. Dieses ist insbeson
dere deshalb möglich, weil der Fahrer von unerwünsch
ten Effekten entlastet wird, was insbesondere durch
das neutrale oder untersteuernde Verhalten und durch
die individuelle, insbesondere von bestimmten Fahrzu
standsdaten abhängige zeitliche (dynamische) Beein
flussung durch die Zeitfunktionsstufe gewährleistet
ist.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß die Bewertungsstufe eine Wertung mit einem
Faktor vornimmt, der kleiner oder höchsten "1" ist.
Diese Bewertung stellt ein neutrales bzw. untersteu
erndes Verhalten sicher.
Die Zeitfunktionsstufe kann nach einem weiteren Aus
führungsbeispiel der Erfindung als Verzögerungsglied
ausgebildet sein. Insbesondere kommt ein Verzöge
rungslied erster Ordnung (PT1-Glied) zum Einsatz.
Für das genannte neutrale oder untersteuernde Verhal
ten nimmt die Ausgangsgröße der Zeitfunktionsstufe
maximal den Wert "1" an.
Sofern die Zeitfunktionsstufe Ausgangswerte liefert,
die an sich größer als "1" sind, wird der Faktor der
ihr vorgeschalteten Bewertungsstufe derart gewählt,
daß die Ausgangsgröße der Gesamtschaltung (Bewer
tungsstufe und Zeitfunktionsstufe) maximal den Wert
"1" annimmt.
Vorzugsweise ist der Faktor der Bewertungsstufe von
einer oder mehreren Fahrzustandsgrößen, insbesondere
der Fahrgeschwindigkeit abhängig. Dieses kann auch
bei der Zeitfunktionsstufe realisiert sein, das
heißt, daß deren Ausgangsgröße eine zeitabhängige
Funktion von einer oder mehreren Fahrzustandsgrößen,
insbesondere der Fahrgeschwindigkeit ist.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Einschlagwinkel des Lenkrads als erste Ein
gangsgröße auf einen Multiplizierer gegeben wird, dem
als zweite Eingangsgröße die Fahrgeschwindigkeit zu
geführt wird und daß die das Produkt der erster und
zweiten Eingangsgröße darstellende Ausgangsgröße an
eine die geometrischen Abmessungen des Fahrgestells
berücksichtigende Bemessungsschaltung angeschlossen
ist. Für die Erfassung des Einschlagwinkels ist ein
entsprechender Sensor vorgesehen. Dies gilt auch für
die Erfassung der Fahrgeschwindigkeit, wobei vorzugs
weise das Tachometer verwendet wird.
Vorzugsweise bildet die Bemessungsschaltung den Kehr
wert des Achsabstandes des mit Vorder- und Hinter
achse versehenen Fahrzeugs. Insgesamt wird durch den
Multiplizierer und durch die Bemessungsschaltung die
sogenannte Ackermann-Bedingung erfüllt.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß der Einschlagwinkel einer Summierstelle zu
geführt wird, an die als weitere Eingangsgröße der
Ausgang des Reglers angeschlossen ist und daß der
Ausgang der Summierstelle als Stellgröße für das
lenkbare Rad dient. Diese Anordnung führt dazu, daß
sich der durch die Lenkradverstellung ergebende Steu
erwinkel des lenkbaren Rades korrigiert wird.
Vorzugsweise ist die Sollwert-Anpaßschaltung derart
ausgebildet, daß ihre Ausgangsgröße eine gewünschte
Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs ist. Unter "ge
wünschte Giergeschwindigkeit" ist die von dem ge
schilderten erfindungsgemäßen Modell-Referenz-Steu
erungssystem gelieferte Ausgangsgröße zu verstehen.
Die tatsächliche Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs
wird vorzugsweise durch Sensoren ermittelt oder aus
den Daten einer oder mehreren Fahrzustandsdaten, ge
gebenfalls in Verbindung mit Fahrzeugdaten berechnet.
Sie wird dem Regler als Ist-Wert zugeführt.
Sofern der Reglungsprozeß nicht von der Giergeschwin
digkeit des Fahrzeugs, sondern von der Querbeschleu
nigung abhängig gemacht werden soll, ist dem zweiten
Eingang des Multiplizierers eine Quadrierschaltung
vorgeschaltet, der die Fahrgeschwindigkeit zugeführt
wird. Die Quadrierschaltung bildet somit das Quadrat
der Fahrgeschwindigkeit, so daß am Ausgang der Soll
wert-Anpaßschaltung das Produkt aus der gewünschten
Giergeschwindigkeit und der Fahrgeschwindigkeit zur
Verfügung gestellt wird, was der Querbeschleunigung
entspricht. Die Querbeschleunigung wird einer Sum
mierstelle des Reglers zugeleitet, an der ferner auch
die tatsächliche Querbeschleunigung des Fahrzeugs an
geschlossen ist. Letztere wird durch Sensoren gemes
sen oder durch Fahrzustandsgrößen, gegebenenfalls in
Verbindung mit Fahrzeuggrößen, berechnet.
Schließlich ist es vorteilhaft, wenn die Ausgangs
größe des Reglers und/oder der Einschlagwinkel des
Lenkrades auf die lenkbaren Vorder- und/oder Hinter
räder des Fahrzeugs wirken. Hierbei ist eine Vielzahl
von Variationen denkbar. Das Fahrzeug kann front-
oder heckgesteuert aber auch front- und heckgesteuert
sein. Demzufolge ist es möglich, die Vorderräder
durch das Lenkrad und die Hinterräder durch den Reg
ler zu steuern. Dieses kann auch umgekehrt erfolgen,
das heißt, die Vorderräder werden durch den Regler
und die Hinterräder durch das Lenkrad gesteuert. Fer
ner ist unter Zwischenschaltung einer geeigneten Sum
mierstelle eine Vorderradsteuerung derart möglich,
daß sowohl das Lenkrad als auch der Regler auf die
Vorderräder wirken. Die Hinterräder werden dann nicht
gesteuert. Nach einer anderen Ausführungsform werden
die Vorderräder nicht gesteuert, vielmehr wirken
Lenkrad und Regler auf die Hinterräder. Weiterhin ist
es möglich, daß die Vorderräder von dem Lenkrad und
dem Regler; die Hinterräder ausschließlich von dem
Regler gesteuert werden. Letzteres kann auch umge
kehrt werden, das heißt, die Vorderräder werden von
dem Regler und Hinterräder von dem Lenkrad und dem
Regler gesteuert. Schließlich bleibt noch folgende
Variante übrig: Vorder- und Hinterräder werden sowohl
durch das Lenkrad als auch durch den Regler gesteu
ert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Einstellung des Steuer
winkels mindestens eines lenkbaren Rads,
die mit einer Sollwert-Anpaßschaltung ver
sehen ist,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung,
wobei die Sollwert-Anpaßschaltung detail
liert wiedergegeben ist und
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vor
richtung gemäß der Fig. 2.
Das Blockschaltbild gemäß Fig. 1 zeigt einen Fahrer
1 eines Fahrzeugs 2. Das Fahrzeug 2 bewegt sich auf
einer Straße 3, die entsprechende Unebenheiten, eine
entsprechende Neigung usw. aufweist. Der Fahrer 1
führt Steuerkommandos 4, Bremskommandos 5 und Be
schleunigungskommandos 6 (Gasgeben) aus. Dieses be
wirkt eine Vielzahl von störenden Einwirkungen 7 auf
das Fahrzeug 2. Das Steuerkommando 4 wird einer Sum
mierstelle 8 als Eingangsgröße zugeführt, an die eine
weitere Eingangsgröße 9 angeschlossen ist. Bei der
Eingangsgröße 9 handelt es sich um die Ausganggröße
eines Reglers 10. Der Ausgang 11 der Summierstelle 8
stellt eine Stellgröße 12 für die nicht dargestell
ten, zu lenkenden Räder des Fahrzeugs 2 dar.
Aus dem Vorstehenden ist erkennbar, daß ein durch den
Einschlagwinkel des Lenkrades des Fahrzeugs 2 hervor
gerufendes Steuerkommando 4 zu einem gewünschten
Steuerwinkel αd führt und daß - durch Addition mit
der Ausgangsgröße 9 des Reglers 10 hieraus ein
korregierter Steuerwinkel α gebildet wird. Die lenk
baren Räder des Fahrzeugs 2 werden demgemäß mit dem
korregierten Steuerwinkel α eingeschlagen.
Der gewünschte Steuerwinkel αd wird ferner einer
Sollwert-Anpaßschaltung 13 zugeführt, an deren Aus
gang 14 ein Sollwert 15 zur Verfügung steht, der -
mit positivem Vorzeichen - einer Summierstelle 16 zu
geleitet wird.
Das Fahrzeug 2 weist den jeweiligen Fahrzustand er
fassende, nicht eingestellte Sensoren auf, aus denen
ein Istwert 17 gebildet wird. Der Istwert 17 wird
über die Leitung 18 - mit negativem Vorzeichen - der
Summierstelle 16 zugeleitet. Der Ausgang 19 der Sum
mierstelle 16 stellt die Eingangsgröße (Regelabwei
chung 20) für den Regler 10 zur Verfügung.
Über die in der Fig. 1 zur Verdeutlichung symbolisch
eingezeichnete Wirkverbindung 21 wird die Istgröße
ferner dem Fahrer 1 zur Kenntnis gebracht, das heißt,
dieser wird - je nach Fahrzustandssituation - den
Einschlagwinkel des Lenkrades verändern, so daß sich
der jeweils gewünschte Steuerwinkel αd einstellt.
Die Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Darstel
lung gemäß Fig. 1. Gezeigt sind Fahrer 1, Fahrzeug
2, Regler 10 sowie die Summierstellen 8 und 16. Die
Sollwert-Anpaßschaltung 13 ist detalliert darge
stellt. Sie setzt sich aus einem Multiplizierer 22,
einer diesem nachgeschalteten Bemessungsschaltung 23,
einer Bewertungsstufe 24 und einer Zeitfunktionsstufe
25 zusammen.
Der vom Fahrer 1 gewünschte Steuerwinkel αd wird als
erste Eingangsgröße 26 dem Multiplizierer 22 zuge
führt. Nicht dargestellte Sensoren ermitteln die
Fahrgeschwindigkeit u des Fahrzeugs 2, die als zweite
Eingangsgröße 27 an dem Multiplizierer 22 an
geschlossen ist. Die Ausgangsgröße 28 des Multipli
zierers 22 wird der Bemessungsschaltung 23 zugeführt,
deren Ausgang 29 zur Bewertungsstufe 24 führt. Der
Ausgang 30 der Bewertungsstufe 24 ist an den Eingang
31 der Zeitfunktionsstufe 25 angeschlossen, die an
ihrem Ausgang 32 den Sollwert 15 aufweist, der - wie
bereits beschrieben - der Summierstelle 16 zugeführt
wird.
Die Fahrgeschwindigkeit u wird ferner über die Lei
tungen 33 und 34 an die Bewertungsstufe 24 und die
Zeitfunktionsstufe 25 übertragen.
Die Anordnung ist nun so ausgebildet, daß die Bemes
sungsschaltung 23 den Kehrwert des Achsabstandes des
mit Vorder- und Hinterachse versehenen Fahrzeugs bil
det. Der Achsabstand setzt sich aus den Strecken a
und b zusammen, wobei die Strecke a den Abstand zwi
schen der Vorderachse und dem Schwerpunkt des Fahr
zeugs und der Abstand b die Strecke zwischen dem
Schwerpunkt und der Hinterachse des Fahrzeugs kenn
zeichnet.
Die Bewertungsschaltung 24 nimmt eine Bewertung ihrer
Eingansgröße mit einem Faktor (F(·)) vor. Dieser Fak
tor (F(·)) kann von einer oder mehreren Fahrzustands
größen abhängig sein. Dieses ist in der Fig. 2 durch
den in Klammern gesetzten Punkt angedeutet; das
heißt, der Klammerausdruck kann eine oder mehrere
Fahrzustandsgrößen beinhalten. Bei dem in der Fig. 2
dargestellten Ausführungsbeispiel wird als Fahrzu
standsgröße die Fahrgeschwindigkeit u berücksichtigt.
Diese wird - wie beschrieben - über die Leitung 33
zugeführt.
Die Zeitfunktionsstufe 25 weist eine Funktion Y (t)
auf, das heißt, sie bewertet ihre Eingangsgröße mit
einer zeitabhängigen Variablen. Diese Variable kann
von einer oder mehreren Fahrzustandsgrößen abhängig
sein. Insofern gilt das bereits zur Bewertungsstufe
24 gesagte in entsprechender Weise. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 wird der Zeitfunk
tionsstufe 25 die Fahrgeschwindigkeit u zugeführt.
Die Zeitabhängigkeit der Zeitfunktionsstufe 25 ist in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Verzöger
ungsglied, insbesondere als PT1-Glied ausgebildet.
Dieses bedeutet, daß das dem Eingang 31 zugeführte
Signal zeitverzögert an den Ausgang 32 gelangt, wobei
die Größe der Zeitverzögerung von der Fahrgeschwin
digkeit u abhängig ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 wird als
Sollwert 15, das heißt, also als Ausgangsgröße der
Sollwert-Anpaßschaltung 13 die gewünschte Gierge
schwindigkeit rd des Fahrzeugs 2 verwendet. Dement
sprechend wird über die Leitung 18 die tatsächliche,
sensorisch ermittelte Giergeschwindigkeit r des Fahr
zeugs 2 als Istwert zugeleitet.
Der Faktor (F(·)) der Bewertungsstufe 24 ist derart
gewählt, daß der Sollwert 15 kleiner oder höchstens
gleich "1" ist. Hierdurch wird sichergestellt, daß
das Fahrzeug 2 ein untersteuerndes oder höchstens ein
neutrales Verhalten in Kurvenfahrten aufweist. Die im
Multiplizierer 22 vorgenommene Multiplikation des ge
wünschten Steuerwinkels αd mit der Fahrgeschwindig
keit u und die anschließende Bewertung durch die Be
messungsschaltung 23 führt zu der sogennanten Acker
mann-Bedingung, die von der Bewertungsstufe 24 mit
einem entsprechenden Faktor (F(·)) beaufschlagt wird
und anschließend die Zeitfunktionsstufe 25 durch
läuft.
In der Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, wobei - gegenüber den zu
vor erwähnten Figuren - gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind. In Abweichung zu dem
vorhergesagten, ist dem zweiten Eingang des Multipli
zierers 22 eine Quadrierschaltung 35 vorgeschaltet,
der als Eingangsgröße 36 die Fahrgeschwindigkeit u
zugeführt wird. Mithin stellt die zweite Eingangs
größe 27 des Multiplizierers 22 das Quadrat der Fahr
geschwindigkeit u dar. Insofern steht am Ausgang 32
der Sollwert-Anpaßschaltung 13 die mit der Fahrge
schwindigkeit u multiplizierte gewünschte Gierge
schwindigkeit rd zur Verfügung. Dieses ergibt die ge
wünschte Gierbeschleunigung Ad, die als Sollwert 15
an die Summierstelle 16 angeschlossen ist. Demzufolge
wird der Summierstelle 16 als Istwert 18 die tatsäch
liche Querbeschleunigung A zugeleitet, die durch ge
eignete Sensoren ermittelt wird.
Ein Vergleich der Fig. 2 und 3 zeigt, daß dem
Fahrzeug 2 gemäß Fig. 2 der korregierte Steuerwinkel
α zugeleitet wird, der die Stellung der Vorderräder
des Fahrzeugs 2 beeinflußt. Die Hinterräder werden
nicht gesteuert. In der Fig. 3 hingegen werden
sowohl die Vorder- als auch die Hinterräder des Fahr
zeugs 2 gesteuert. Dieses erfolgt derart, daß auf die
Vorderräder sowohl der durch die Lenkradstellung vor
gegebene Einschlagwinkel und auch die Reglerausgangs
größe wirkt und die Stellung der Hinterräder aus
schließlich durch den Regler 10 beeinflußt werden. Es
sind in der Praxis noch weitere Varianten denkbar;
hierzu wird auf die entsprechenden Ausführungen in
der Beschreibungseinleitung verwiesen.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Einstellung des Steuerwinkels min
destens eines lenkbaren Rades eines Fahrzeugs, mit
Sensormitteln zur Erfassung des Einschlagwinkels ei
nes Lenkrades des Fahrzeugs und mit einem Regler, der
in Abhänigkeit von einem von der Fahrgeschwindigkeit
und dem Einschlagwinkel abhängigen Sollwert den durch
Lenkradverstellung erzeugten Steuerwinkel des Rades
korrigierend nachführt, gekennzeichnet
durch eine Sollwert-Anpaßschaltung (13), die eine
ein neutrales oder untersteuerndes Verhalten des
Fahrzeugs (2) erzeugende Bewertungsstufe (24)
und/oder eine dynamische Zeitfunktionsstufe (25) auf
weist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bewertungsstufe
(24) eine Bewertung mit einem Faktor (F(·)) vornimmt,
der einen kleineren oder höchstens den Wert
aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zeitfunktionsstufe (25) ein Verzögerungsglied
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verzögerungsglied ein PT1-Glied (Verzöge
rungsglied 1. Ordnung) ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgangsgröße der Zeitfunktionsstufe (25) ma
ximal den Wert "1" annimmt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewertungsstufe (24) einen derart gewählten
Faktor (F(·)) aufweist, daß die Ausgangsgröße der
Zeitfunktionsstufe (25) maximal den Wert "1" annimmt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß
die Größe des Faktors (F(·)) von einer oder mehreren
Fahrzustandsgrößen, insbesondere der Fahrgeschwin
digkeit (u) abhängig ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß
die Funktion (Y(t)) der Zeitfunktionsstufe (25) von
einer oder mehreren Fahrzustandsgrößen, insbesondere
der Fahrgeschwindigkeit (u) abhängig ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einschlagwinkel des Lenkrads als erste Ein
gangsgröße (26) auf einen Multiplizierer (22) gegeben
wird, dem als zweite Eingangsgröße (27) die Fahrge
schwindigkeit (u) zugeführt wird und daß die das
Produkt der ersten und zweiten Eingangsgröße (26, 27)
darstellende Ausgangsgröße an eine die geometrischen
Abmessungen des Fahrgestells des Fahrzeugs (2) be
rücksichtigende Bemessungsschaltung (23) angeschlos
sen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
chen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bemessungsschaltung (23) den Kehrwert des
Achsabstandes (a+b) des mit Vorder- und Hinterachse
versehenen Fahrzeugs (2) bildet.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einschlagwinkel einer Summierstelle (8) zuge
führt wird, an die als weitere Eingangsgröße (9) der
Ausgang des Reglers (10) angeschlossen ist und daß
der Ausgang (11) der Summierstelle (8) als Stellgröße
für das lenkbare Rad dient.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgangsgröße der Sollwert-Anpaßschaltung (13)
die gewünschte Giergeschwindigkeit (rd) ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß die tatsächliche Giergeschwindigkeit (r) des
Fahrzeugs (2) durch Sensoren gemessen oder durch
Fahrzustandsgrößen gegebenenfalls unter Heranziehung
von Fahrzeuggrößen berechnet wird und als Istwert
(18) an den Regler (10) angeschlossen ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß dem zweiten Eingang des Multiplizierers (22) eine
Quadrierschaltung (35) vorgeschaltet ist, der die
Fahrgeschwindigkeit (u) zugeführt wird.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß die tatsächliche Querbeschleunigung (A) des Fahr
zeugs (2) durch Sensoren gemessen oder durch Fahrzu
standsgrößen gegebenenfalls unter Heranziehung von
Fahrzeuggrößen berechnet wird und als Istwert (18) an
den Regler (10) angeschlossen ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgangsgröße des Reglers (10) und/oder der
Einschlagwinkel des Lenkrads auf die lenkbaren Vor
der- und/oder Hinterräder des Fahrzeugs (2) wirken.
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