DE3920169A1 - Einrichtung und verfahren zur untersuchung des daempfungsverlaufs eines lichtwellenleiters - Google Patents
Einrichtung und verfahren zur untersuchung des daempfungsverlaufs eines lichtwellenleitersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Untersuchen des
Dämpfungsverlaufs eines Lichtwellenleiters mit einem optischen
Sender mit einem Signaleingang, der mit Testimpulsen eines Im
pulsgenerators beaufschlagbar ist, mit einem optischen Verzwei
ger, über den ein Ende des zu untersuchenden Lichtwellenleiters
an den optischen Sender angeschlossen ist, mit einem optischen
Empfänger, der über den optischen Verzweiger an das eine Ende
des Lichtwellenleiters angeschlossen ist und mit einer dem op
tischen Empfänger ausgangsseitig nachgeordneten Filtereinheit,
an deren Ausgang ein analoges Ausgangssignal abgreifbar ist.
Bei einer derartigen bekannten (GB-20 92 743 A) Einrichtung
wird ein optischer Sender durch Testimpulse eines Impulsgenera
tors zur Aussendung von Lichtimpulsen angeregt. Die Lichtimpulse
werden über einen optischen Verzweiger in einen zu unter
suchenden Lichtwellenleiter eingekoppelt. Aufgrund der Dämpfung
(Rayleigh-Rückstreuung) im Lichtwellenleiter und an Störstellen
des Lichtwellenleiters (Fresnel-Reflexionen) reflektierte
Lichtsignale gelangen über den optischen Verzweiger auf einen
von einer Fotodiode gebildeten optischen Empfänger. Ein dem
optischen Empfänger nachgeordneter Signalverarbeitungszweig
enthält neben Verstärkerelementen ein Integrierglied, das als
eine als Tiefpaßfilter ausgestaltete Filtereinheit wirkt. Am
Ausgang des Tiefpaßfilters der bekannten Einrichtung ist ein
analoges Ausgangssignal abgreifbar, das den Dämpfungsverlauf
des zu untersuchenden Lichtwellenleiters abbildet. Dieses
Ausgangssignal ist signaltheoretisch durch eine Summation
zeitbegrenzter e-Funktionen infolge der Rayleigh-Rückstreuung
beschreibbar, an deren Stoßstellen sich Dirac-Impulse infolge
von Fresnel-Reflexionen befinden können. Die Abbildung des
Dämpfungsverlaufs läßt sich signaltheoretisch unter Berücksich
tigung der spektralen Rauschleistungsdichte des optischen Em
pfängers als Faltungsprodukt der Impulsantwort eines Tiefpaß
filters mit einer aus der spektralen Rauschleistungsdichte des
optischen Empfängers und dem Faltungsprodukt des Testimpulses
mit dem Dämpfungsprofil des zu untersuchenden Lichtwellen
leiters gebildeten Summe (vgl. G1-1) deuten.
gLPF(t) = | p(t) * del(t) + nRX(t) | * hLPF(t) (G1-1)
mit:
gLPF(t): Ausgangssignal des Tiefpaßfilters,
p(t): Testimpuls,
del(t): Dämpfungsprofil des zu untersuchenden Lichtwellenleiters,
nRX(t): spektrale Rauschleistungsdichte des optischen Empfängers,
hLPF(t): Impulsantwort des Tiefpaßfilters.
gLPF(t): Ausgangssignal des Tiefpaßfilters,
p(t): Testimpuls,
del(t): Dämpfungsprofil des zu untersuchenden Lichtwellenleiters,
nRX(t): spektrale Rauschleistungsdichte des optischen Empfängers,
hLPF(t): Impulsantwort des Tiefpaßfilters.
Damit ist ersichtlich, daß Abbildungsfehler auftreten, deren
zeitliche Dauer durch die Dauer des Faltungsproduktes des
Testimpulses mit der Impulsantwort des des Tiefpaßfilters
bestimmt ist. Unter der Impulsantwort eines Systems wird die
Systemreaktion (d. h. das Ausgangssignal) eines Systems bei
eingangsseitiger Beaufschlagung mit einem Dirac-Impuls verstan
den (vgl. zum Beispiel Otto Mildenberger "Grundlagen der Systemtheorie
für Nachrichtentechniker", Hanser Verlag, 1981, S. 48-50). An
das Tiefpaßfilter werden daher die folgenden widersprüchlichen
Forderungen gestellt: Das Tiefpaßfilter soll, um einen mög
lichst hohen Signalrauschabstand zu erzielen, einerseits eine
niedrige Grenzfrequenz aufweisen.
Um durch die Filterung einen möglichst geringen Meßfehler zu
verursachen, ist andererseits eine hohe Grenzfrequenz des
Tiefpaßfilters gewünscht. Besonders groß ist der durch die
Tiefpaßfilterung entstehende Meßfehler dort, wo das Rückstreu
signal - an Sprungstellen, an denen sich der Dämpfungsverlauf
des zu untersuchenden Lichtwellenleiters sprunghaft ändert,
oder an Fresnel-Reflexionen verursachenden Störstellen - große
Wertänderungen erfährt. Damit kann das in der bekannten Ein
richtung verwendete Tiefpaßfilter nur einen Kompromiß der
obengenannten Forderungen darstellen.
Es ist zwar aus einem Aufsatz von F. Sischka ("Gut codiert ist
schnell gemessen" in "Elektronik", 3/05. 02. 1988, Seiten 76 ff.)
bekannt, eine Rauschunterdrückung durch Mittelung über eine
große Anzahl von Meßwerten vorzunehmen, dies führt jedoch zu
sehr langen Meßzeiten. Bei einer digitalen Mittelung sind
außerdem infolge der Amplitudendiskretisierung und der
begrenzten Dynamik bei der A/D-Wandlung nicht beliebig große
Signalrauschabstandsgewinne zu erzielen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur
Untersuchung des Dämpfungsverlaufs von Lichtwellenleitern der
eingangs genannten Art zu schaffen, deren Ausgangssignal einen
möglichst günstigen Signalrauschabstand bei geringem Meßfehler
aufweist und mit der auch im Bereich großer Wertänderungen
des Rückstreusignals Aussagen über den Dämpfungsverlauf
des zu untersuchenden Lichtwellenleiters gemacht werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fil
tereinheit ein signalangepaßtes Filter ist. Unter einem signal
angepaßten Filter ist ein Filter zu verstehen, dessen Impuls
antwort ein zeitinverses Abbild des zu filternden Signals ist.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, daß
der durch das signalangepaßte Filter bestimmte Abbildungsfehler
auf eine bestimmte Zeitspanne exakt begrenzt ist. Da die zeit
liche Dauer des Abbildungsfehlers durch die Dauer des Faltungs
produktes aus dem Testimpuls und der Impulsantwort des signal
angepaßten Filters bestimmt ist, ist aufgrund der Zeitbegren
zung der Impulsantwort eines signalangepaßten Filters auf die
doppelte Impulsdauer des Testimpulses nämlich auch der Abbil
dungsfehler in seiner zeitlichen Dauer auf die doppelte Im
pulsdauer begrenzt. Der Abbildungsfehler der erfindungsgemäßen
Einrichtung hängt in seiner zeitlichen Ausdehnung also nicht
vom Verlauf des Signals infolge einer Stör- oder Sprungstelle
des zu untersuchenden Lichtwellenleiters ab. Die erfindungs
gemäße Einrichtung zeichnet sich in vorteilhafter Weise auch
durch einen außerordentlich günstigen Signalrauschabstand des
Ausgangssignals aus. Dies führt zu einer erheblichen Vermin
derung der erforderlichen Meßzeiten.
Eine vorteilhafte Fortbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung
sieht vor, daß das signalangepaßte Filter ein Convolver ist,
der einen ersten mit dem optischen Empfänger verbundenen Ein
gang und einen weiteren mit den zeitinversen Testimpulsen des
Impulsgenerators beaufschlagbaren Eingang aufweist. Dazu kann
beispielsweise ein sogenannter Oberflächenwellen-Convolver ver
wendet werden, der zwei Signaleingänge aufweist, die jeweils
von einem Eingang eines Interdigital-Wandlers gebildet sind.
Jeder Interdigital-Wandler wandelt die anliegenden Eingangs
signale in Oberflächenwellen um, die sich längs einer durch
eine Integrationselektrode vorgegebenen Spur aufeinanderzube
wegen. Ein an der Integrationselektrode abgreifbares Ausgangs
signal entspricht dem Faltungsprodukt der Eingangssignale und
ist damit ein Maß für die Korrelation der Eingangssignale. Ein
derartiger Convolver zeichnet sich durch einen einfachen und
robusten Aufbau aus. Die Impulsantwort des als signalangepaßtes
Filter verwendeten Convolvers ist durch das an seinem weiteren
Signaleingang anliegende Eingangssignal bestimmt. Damit ver
leiht der Convolver der erfindungsgemäßen Einrichtung den
Vorteil, außerordentlich schnell - praktisch in Echtzeit - an
die veränderbaren Testimpulse des Impulsgenerators anpaßbar zu
sein. Als Oberflächenwellen-Convolver kommt beispielsweise ein
in einem Aufsatz von Dr. techn. H.-P. Graßl in "Elektronik",
6/22. 03. 1985, Seiten 61 ff., beschriebenes Oberflächenwellen-
Bauelement in Betracht.
Es ist zwar eine Einrichtung zur Untersuchung von Lichtwel
lenleitern bekannt (F. Sischka, Elektronik 3/05. 02. 1988, Seiten
76 ff.), bei der zur Auswertung der aus dem zu untersuchenden
Lichtwellenleiter zurückgestreuten Signale ein Korrelator ver
wendet wird; bei dieser bekannten Einrichtung werden aus kom
plementären Codes (Golay-Codes) gebildete Impulszüge in den zu
untersuchenden Lichtwellenleiter eingekoppelt und die aus dem
zu untersuchenden Lichtwellenleiter zurückgestreuten Signale
verstärkt und einem A/D-Wandler zugeführt. Erst nach dieser
A/D-Wandlung erfolgt eine Korrelation mit den ursprünglichen
Codes. Im Bereich von Fresnel-Reflexionen hervorrufenden Stör
stellen ist die bei der bekannten Einrichtung verwendete Korre
lationstechnik nicht anwendbar, weil das in diesem Fall auftre
tende relativ hohe Rückstreusignal zu einem Überlauf des A/D-
Wandlers führt. In diesem Fall erfolgt eine Umschaltung in
einen besonderen Betriebsmodus, in dem die Codelänge auf Eins
reduziert wird und die bekannte Einrichtung damit in dem ein
gangs erläuterten konventionellen Betrieb mit Einzelimpulsen
arbeitet. Da die A/D-Wandlung bei der bekannten Einrichtung vor
der Korrelation erfolgt, haben die Amplitudendiskretisierung
und die begrenzte Dynamik des A/D-Wandlers eine erhebliche Ver
schlechterung des Signalrauschabstandes in diesem besonderen
Betriebsmodus zur Folge. Die Untersuchung des zu untersuchenden
Lichtwellenleiters ist im Bereich von Fresnel-Reflexionen her
vorrufenden Störstellen daher mit einem Fehler behaftet, der
in diesem Bereich zeitlich nicht begrenzt ist, sondern von dem
zeitlichen Verlauf des von der Fresnel-Reflexion verursachten
Rückstreusignals abhängig ist.
Im normalen Betriebsmodus der bekannten Einrichtung ist eine
relativ hohe konstante Leistung des optischen Senders erforder
lich, so daß eine Erwärmung des optischen Senders unvermeidlich
ist. Schon eine geringfügige Erwärmung des optischen Senders
führt bei der Korrelation der rückgestreuten Signale zu erheb
lichen Verfälschungen des Meßergebnisses durch ausgeprägte Neben
maxima. Um dies zu vermeiden, ist eine aufwendige Regelung
der ausgesandten Lichtenergiemenge erforderlich. Das bei der
Verwendung der Impulszüge (Golay-Codes) entstehende relativ
breite Gesamtsignal bedeutet außerdem, daß von der Kennlinie
des optischen Empfängers ein relativ weiter Bereich als Ar
beitsbereich herangezogen werden muß. Das erfordert, daß der
optische Empfänger in einem relativ weiten Bereich linear sein
und eine große Dynamik aufweisen muß. Außerdem führen Über
steuerungen des optischen Empfängers zu einer Verbreiterung
des Abbildungsfehlers.
Demgegenüber ist bei der erfindungsgemäßen Einrichtung der Abbil
dungsfehler auf die zweifache Impulsdauer des Testimpulses be
schränkt. Weil der optische Empfänger der erfindungsgemäßen Ein
richtung nur in einem schmalen Bereich seiner Kennlinie betrie
ben wird, ist kein optischer Empfänger mit einer hochlinearen
Kennlinie in einem weiten Bereich erforderlich; damit ist in vor
teilhafter Weise als optischer Empfänger beispielsweise eine
preisgünstige und leistungsstarke AP-Diode (Avalanche-Diode) ver
wendbar, die über keine hochlineare Kennlinie verfügt. Die erfin
dungsgemäße Einrichtung weist darüber hinaus hinsichtlich des
schaltungstechnischen Aufwandes den Vorteil auf, daß sie die Un
tersuchung des gesamten zu untersuchenden Lichtwellenleiters in
einem einzigen Betriebsmodus und damit mit einer einzigen Schal
tungsanordnung erlaubt. Da die Impulsantwort des signalangepaßten
Filters durch das an dem weiteren Eingang des Convolvers an
liegende Signal bestimmt ist, bleiben Temperaturschwankungen des
signalangepaßten Filters ohne Einfluß auf dessen Impulsantwort
und das Ausgangssignal der erfindungsgemäßen Einrichtung.
Ein Verfahren zur Untersuchung eines Lichtwellenleiters mit der
erfindungsgemäßen Einrichtung sieht vor, daß durch Logarithmie
rung und zeitliche Ableitung des Ausgangssignals des signal
angepaßten Filters eine Hilfsgröße gebildet wird, daß geprüft
wird, ob ein Zeitintervall existiert, in dem die Hilfsgröße
nicht konstant ist und daß beim Auffinden eines solchen, gerade
der doppelten Impulsdauer der Testimpulse entsprechenden
Zeitintervalls aus Kenntnis des Dämpfungsverlaufs des zu unter
suchenden Lichtwellenleiters im Anschluß an das Zeitintervall der
Dämpfungsverlauf in dem dem Zeitintervall entsprechenden Ab
schnitt des zu untersuchenden Lichtwellenleiters durch Extra
polation bestimmt wird. Weil der infolge einer Störstelle oder
Sprungstelle des zu untersuchenden Lichtwellenleiters auftre
tende Abbildungsfehler der erfindungsgemäßen Einrichtung exakt
auf die doppelte Impulsdauer der Testimpulse begrenzt ist, kann
aus dem Verlauf der zeitlichen Ableitung des logarithmierten Aus
gangssignals auf das Vorliegen einer Sprungstelle oder einer Fres
nel-Reflexionen verursachenden Störstelle geschlossen werden,
wenn dieser Verlauf in einem der doppelten Impulsdauer des Test
impulses entsprechenden Zeitintervall nicht konstant ist. Da
der ermittelte Dämpfungsverlauf des Lichtwellenleiters nach der
Zeitspanne mit keinem Abbildungsfehler des signalangepaßten Fil
ters mehr behaftet ist, kann aus diesem Verlauf durch Extrapo
lation weitgehend fehlerfrei auf den Verlauf innerhalb des dem
Zeitintervall entsprechenden Abschnitts geschlossen werden.
Eine vorteilhafte Fortbildung des erfindungsgemäßen Verfah
rens besteht darin, daß beim Auffinden eines die doppelte Im
pulsdauer der Testimpulse übersteigenden Zeitintervalls die
Impulsdauer der Testimpulse vermindert wird. Überschreitet das
Zeitintervall den doppelten Wert der Imulsdauer der Testim
pulse, so ist dies ein zuverlässiges Indiz für das Vorhanden
sein mindestens einer weiteren Störstelle, wobei die mindestens
zwei Störstellen mit der durch die Impulsdauer der Testimpulse
vorgegebenen örtlichen Auflösung nicht auflösbar sind. Diese
Erkenntnis kann in vorteilhafter Weise dazu benutzt werden, die
Impulsdauer der Testimpulse so weit zu vermindern, daß eine
Ortsauflösung erreicht wird, mit der die Störstellen unter
scheidbar sind.
Im Hinblick auf den zur Signalverarbeitung zu treibenden
schaltungstechnischen Aufwand ist es besonders günstig, wenn
die Extrapolation mit dem logarithmierten Ausgangssignal des
signalangepaßten Filters durchgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einfacher Weise derart
automatisiert werden, daß ausgehend von einer vorgegebenen
Impulsdauer der Testimpulse zunächst soweit eine Verminde
rung der Impulsdauer erfolgt, bis sämtliche Zeitintervalle,
während der die Hilfsgröße nicht konstant ist, in ihrer Inter
valldauer gerade der dann eingestellten doppelten Impulsdauer
der Testimpulse entsprechen und dann die Extrapolation an
den Sprung- und/oder Störstellen erfolgt.
Die Erfindung wird im weiteren anhand der Zeichnung erläutert;
es zeigt
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen
Einrichtung,
Fig. 2 einen schematischen Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Fig. 3 das Ausgangssignal und die zeitliche Ableitung des
logarithmierten Ausgangssignals der erfindungsgemäßen Ein
richtung bei einem gegebenen Dämpfungsprofil eines zu unter
suchenden Lichtwellenleiters.
Nach Fig. 1 enthält eine Einrichtung 1 zur Untersuchung des
Dämpfungsverlaufs eines Lichtwellenleiters 10 mit einem
Dämpfungsprofil del(t) und einer Fresnel-Reflexionen ver
ursachenden Störstelle 12 einen optischen Sender 15, dessen
Eingang 16 mit rechteckförmigen Testimpulsen p(t) mit einer
Impulsdauer Tp eines Impulsgenerators 17 beaufschlagbar ist.
Von dem optischen Sender 15 ausgesendete Lichtimpulse, die in
ihrem zeitlichen Verlauf den Testimpulsen p(t) entsprechen,
werden über einen optischen Verzweiger 18 in ein Ende 20 des zu
untersuchenden Lichtwellenleiters 10 eingekoppelt. Gemäß dem
Dämpfungsprofil del(t) (Rayleigh-Rückstreuung) und infolge der
Störstelle 12 (Fresnel-Reflexion) rückgestreutes Licht gelangt
über den optischen Verzweiger 18 auf einen Eingang eines
optischen Empfängers 22. Das Ausgangssignal des optischen
Empfängers 22 ist auf einen Eingang 25 eines Oberflächenwellen-
Convolvers 26 geführt. Ein weiterer Eingang 27 des Oberflä
chenwellen-Convolvers 26 ist mit einem weiteren Ausgang 28 des
Impulsgenerators 17 verbunden, an dem zeitinverse Testimpulse
p(-t) anliegen. Ausgangsseitig ist an dem Oberflächenwellen-
Convolver 26 ein Ausgangssignal gMF(t) abgreifbar.
Der Oberflächenwellen-Convolver 26 stellt ein signalangepaßtes
Filter dar, dessen Impulsantwort durch das an seinem Eingang 27
angelegte Eingangssignal bestimmt ist, das durch zeitliche In
vertierung der Testimpulse p(t) des Impulsgenerators 17 gebil
det ist, mit denen der Triggereingang 16 des optischen Senders
15 beaufschlagt wird. Sofern es sich bei den verwendeten Test
impulsen um symmetrische Impulsformen handelt, entsprechen die
zeitinversen Testimpulse p(-t) den Testimpulsen p(t). Beim Auf
treten eines Testimpulses p(t) sendet der optische Sender 15
einen entsprechenden Lichtimpuls aus, der über den optischen
Verzweiger 18 in den zu untersuchenden Lichtwellenleiter 10
eingekoppelt wird. Trifft dieser Lichtimpuls auf die Störstelle
12, wird ein Signal zurückgestreut (Fresnel-Reflexion), dessen
Pegel mehrere Größenordnungen über dem Pegel des infolge der
Dämpfung gemäß dem Dämpfungsprofil del(t) (Rayleigh-Rückstreu
ung) rückgestreuten Nutzsignals liegt. Die Dynamik des gesamten
rückgestreuten Signals ist somit außerordentlich groß, wogegen
der Pegel des rückgestreuten Nutzsignals (Rayleigh-Rückstreu
ung) unter dem Rauschpegel des optischen Empfängers 22 liegt.
Mit Hilfe des als signalangepaßtes Filter eingesetzten Ober
flächenwellen-Convolvers 26 läßt sich einerseits ein hoher
Signalrauschabstand realisieren und andererseits ist der Ab
bildungsfehler, der bei Signalen infolge Sprung- oder Stör
stellen (Fresnel-Reflexionen) auftritt, auf die doppelte Länge
der Impulsdauer Tp der Testimpulse p(t) exakt begrenzt. Es läßt
sich zeigen, daß der auftretende Abbildungsfehler des Dämpfungs
profils des zu untersuchenden Lichtwellenleiters nach einer
Zeitspanne von der doppelten Impulsdauer Tp eines Testimpulses
p(t) vom Zeitpunkt des Auftretens der Fresnel-Reflexion an
lediglich ein konstanter Verstärkungsfehler ist, der dem
Quadrat der Impulsdauer Tp annähernd proportional ist. Bei Ver
wendung des Oberflächenwellen-Convolvers 26 als signalange
paßtes Filter ist eine sogenannte Timing-Bedingung zu berück
sichtigen. In der Timing-Bedingung spiegelt sich der physika
lische Prozeß der Faltung in dem Oberflächenwellen-Convolver 26
wieder; die an seinen Eingängen 25 und 27 anliegenden elektri
schen Signale werden durch Interdigital-Wandler in Oberflächen
wellen gewandelt, die sich auf einer durch eine Integrations
elektrode vorgegebenen Spur aufeinanderzubewegen. Die physi
kalische Länge der Integrationselektrode bestimmt die Integra
tionsdauer Ti des Faltungsvorganges. Um ein dem Faltungsprodukt
der Eingangssignale proportionales Ausgangssignal gMF(t) zu
erhalten, müssen sich die zu verarbeitenden Eingangssignale
vollständig gewandelt als Oberflächenwellen unter der Integra
tionselektrode befinden. Daraus ergibt sich eine zeitliche
Begrenzung der Dauer TBE des zu verarbeitenden, am Signal
eingang 25 des Oberflächenwellen-Convolvers anliegenden
Ausgangssignals des optischen Empfängers 22 nach der Formel:
TBE kleiner = 2 · (Ti-2·Tp) (G1-2)
mit:
TBE: Dauer des Rückstreusignals,
Ti: Integrationsdauer des Oberflächenwellen-Convolvers 26,
Tp: Impulsdauer des Testimpulses p(t).
TBE: Dauer des Rückstreusignals,
Ti: Integrationsdauer des Oberflächenwellen-Convolvers 26,
Tp: Impulsdauer des Testimpulses p(t).
Periodisiert man das am Signaleingang 27 anliegende Eingangs
signal - nämlich die zeitinversen Testimpulse p(-t) - des Ober
flächenwellen-Convolvers 26 mit einer Periode von Ti, so ist
die Verarbeitung beliebig langer Rückstreusignale möglich. Das
auf diese Weise erhaltene Ausgangssignal gMF(t) des Oberflächen
wellen-Convolvers 26 weist dann redundante Anteile aus sequen
tiellen Blöcken auf, wobei die Länge der Blöcke durch den Term
(Ti-2·Tp) gegeben ist. Durch eine entsprechende Abtastung
können die redundanten sequentiellen Blöcke ausgeblendet
werden, so daß nur das Nutzsignal zur weiteren Verarbeitung zur
Verfügung steht.
Fig. 2 zeigt einen Ablaufplan eines Verfahrens zur Untersuchung
des Dämpfungsverlaufs eines Lichtwellenleiters 10 mit einer
Einrichtung 1, wie sie in der Fig. 1 beschrieben ist. Wie be
reits beschrieben, wird in den zu untersuchenden Lichtwellen
leiter 10 ein Lichtimpuls eingekoppelt und das seinem Däm
pfungsprofil del(t) entsprechende Ausgangssignal gMF(t) am
Ausgang der Einrichtung 1 abgegriffen. In einer Signalverarbei
tungsstufe 32 wird anschließend - gegebenenfalls nach Mittelung
über mehrere Messungen - durch Logarithmierung des Betrages des
Ausgangssignals gMF(t) und anschließende Ableitung nach der
Zeit eine Hilfsgröße DMF(t) gebildet. Die Hilfsgröße DMF(t)
wird anschließend in einer Diskriminierungsstufe 33 daraufhin
untersucht, ob sie während eines (oder mehrerer) Zeitintervalls
TF, das größer oder gleich der doppelten Impulsdauer Tp des
Testimpulses p(t) ist, nicht konstant ist. Ist die Hilfsgröße
DMF(t) konstant, wird dies durch eine Anzeigeeinrichtung 40
angezeigt. Dies ist in der Fig. 2 durch ein Untersuchungsergeb
nis N der Diskriminierungsstufe 33 angedeutet, das gemäß Pfeil
35 der Anzeigeeinrichtung 40 zugeführt wird. Beträgt das Zeit
intervall TF exakt die doppelte Impulsdauer Tp, wird durch Ex
trapolation in einer Extrapolationsvorrichtung 38 der Dämpfungs
verlauf bis zu der Sprungstelle bzw. der die Fresnel-Reflexion
verursachenden Störstelle ermittelt und das Ergebnis der
Anzeigeeinrichtung 40 zugeführt.
Zur Erläuterung des Extrapolationsverfahrens ist im oberen
Diagramm der Fig. 3 ein (idealer) Verlauf des Dämpfungsprofils
del(t) des zu untersuchenden Lichtwellenleiters (vgl. Fig. 1)
dargestellt. Man erkennt zu einem Zeitpunkt ts eine ausgeprägte
Spitze infolge einer Fresnel-Reflexion an einer Störstelle. Da
die Laufzeiten der rückgestreuten Signale und die ihre Rück
streuung verursachenden Bereiche des zu untersuchenden Licht
wellenleiters in direktem Zusammenhang stehen, erfolgen im
Zusammenhang mit der Erläuterung der Fig. 3 Angaben bestimm
ter Orte des zu untersuchenden Lichtwellenleiters durch Angabe
der entsprechenden Entstehungszeitpunkte der rückgestreuten
Signale. Der zeitliche Verlauf des Dämpfungsprofils del(t)
stellt in Bereichen zwischen einem Zeitpunkt t₀ und einem
Zeitpunkt ts sowie nach einem Zeitpunkt ts bis zu einem
Zeitpunkt te eine e-Funktion dar.
Das untere Diagramm der Fig. 3 zeigt das reale Ausgangssignal
gMF(t) der Einrichtung 1 nach Fig. 1. Außerdem ist der Betrag
der durch zeitliche Ableitung des Logarithmus des Betrages des
Ausgangssignals gMF(t) gebildeten Hilfsgröße DMF(t) (vgl. Fig.
2) strichpunktiert in seinem qualitativen Verlauf eingetragen.
Man erkennt einen Sprung des Ausgangssignals gMF(t) im Bereich
zwischen dem Zeitpunkt t₀ und einem Zeitpunkt t₁, der durch das
Einkoppeln des Lichtimpulses in den zu untersuchenden Lichtwel
lenleiter bedingt ist. Das Ausgangssignal gMF(t) fällt von
einem Maximalwert gMFmax zum Zeitpunkt t1 kontinuierlich bis
zum Zeitpunkt ts ab. Im Intervall t₁ bis ts ist die Hilfsgröße
DfMF(t) konstant. Zum Zeitpunkt ts tritt (z. B. an einer Stör
stelle 12 [siehe Fig. 1]) eine Fresnel-Reflexion auf, die zu einer
Unstetigkeit des Ausgangssignals gMF(t) führt. Nach einem Zeit
intervall TF = 2 Tp setzt das Ausgangssignal gMF(t) zu einem
Zeitpunkt t₂ seinen kontinuierlichen Verlauf fort. Im Zeitinter
vall TF = t₂-ts = 2 Tp ist die Hilfsgröße DMF(t) nicht
konstant. Das Zeitintervall TF ist exakt auf die doppelte
Impulsdauer Tp begrenzt. Damit ist erkennbar, daß im Bereich
des Zeitpunkts ts der Einfluß nur einer (Fresnel-Reflexionen
verursachenden) Störstelle zum Tragen kommt. Daher kann durch
rückwärtige Extrapolation des Verlaufs des Ausgangssignals
gMF(t) nach dem Zeitpunkt t₂ auf den Dämpfungsverlauf im Be
reich der Störstelle geschlossen werden; diese Extrapolation
ist in Fig. 3 durch Punkte P angedeutet. Der Endbereich des zu
untersuchenden Lichtwellenleiters stellt zum Zeitpunkt te eine
weitere Störstelle dar, die für die Untersuchung des Lichtwellen
leiters aber außer Betracht bleiben kann. In gleicher Weise
kann ein Dämpfungssprung im Dämpfungsprofil des zu untersuchen
den Lichtwellenleiters bestimmt werden, indem der durch Extra
polation gebildete Wert des Ausgangssignals gMF(t) unmittelbar
nach der Sprungstelle von dem Wert des Ausgangssignals gMF(tsp)
an der Sprungstelle substrahiert wird.
Würde das Zeitintervall TF nach Fig. 3 die Dauer von 2·Tp über
steigen, wird eine weitere Untersuchung des Lichtwellenleiters
zumindest in dem entsprechenden Abschnitt mit einer verkürzten
Impulsdauer Tp vorgenommen, um im Bereich des Zeitpunkts ts
eine erhöhte Auflösung zu ermöglichen; dies ist in der Fig. 2
durch einen Pfeil 42 angedeutet, der eine Einflußnahme auf die
Impulsdauer Tp symbolisiert, sofern die Bedingung TF größer 2 Tp
erfüllt ist. Wird als signalangepaßtes Filter ein Oberflächen
wellen-Convolver in der in Fig. 1 gezeigten Anordnung verwen
det, erfolgt bei Veränderung der Impulsdauer Tp in vorteil
hafter Weise automatisch eine Anpassung der Impulsantwort des
signalangepaßten Filters.
Claims (6)
1. Einrichtung zum Untersuchen des Dämpfungsverlaufs eines
Lichtwellenleiters (10)
- - mit einem optischen Sender (15) mit einem Signaleingang (16), der mit Testimpulsen (p(t)) eines Impulsgenerators (17) beaufschlagbar ist,
- - mit einem optischen Verzweiger (18), über den ein Ende (20) des zu untersuchenden Lichtwellenleiters (10) an den optischen Sender (15) angeschlossen ist,
- - mit einem optischen Empfänger (22), der über den optischen Verzweiger (18) an das eine Ende (20) des Lichtwellenleiters (10) angeschlossen ist und
- - mit einer dem optischen Empfänger (22) ausgangsseitig nachgeordneten Filtereinheit, an deren Ausgang (30) ein analoges Ausgangssignal (gMF(t)) abgreifbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Filtereinheit ein signalangepaßtes Filter (26)
ist (Fig. 1).
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das signalangepaßte Filter (26) ein Convolver ist, der einen
ersten mit dem optischen Empfänger (22) verbundenen Eingang
(25) und einen weiteren mit zeitinvertierten Testimpulsen
(p(-t)) des Impulsgenerators beaufschlagbaren Eingang (27)
aufweist (Fig. 1).
3. Verfahren zum Untersuchen eines Lichtwellenleiters mit
einer Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß durch Logarithmierung und zeitliche Ableitung des Ausgangssignals (gMF(t)) des signalangepaßten Filters (26) eine Hilfsgröße (DMF(t)) gebildet wird,
- - daß geprüft wird, ob ein Zeitintervall (TF) existiert, in dem die Hilfsgröße (DMF(t)) nicht konstant ist, und
- - daß beim Auffinden eines solchen, gerade der doppelten Im pulsdauer (Tp) der Testimpulse entsprechenden Zeitintervalls (TF) aus Kenntnis des Dämpfungsverlaufs des zu untersuchenden Lichtwellenleiters (10) im Anschluß an das Zeitintervall (TF) der Dämpfungsverlauf in dem dem Zeitintervall (TF) entspre chenden Abschnitt des zu untersuchenden Lichtwellenleiters (10) durch Extrapolation bestimmt wird (Fig. 2, Fig. 3).
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim Auffinden eines die doppelte Impulsdauer (Tp) der Test
impulse übersteigenden Zeitintervalls (TF) die Impulsdauer (Tp)
der Testimpulse vermindert wird (Fig. 2).
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Extrapolation mit dem logarithmierten Ausgangssignal des
signalangepaßten Filters durchgeführt wird.
Priority Applications (4)
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