DE3920025C2 - Additivgemische auf Basis von Alkyl-, Alkyl-hydroxyalkyl- und/oder Hydroxyalkylzellulosen für Mörtel, Spachtelmassen und/oder Putzmassen auf Gipsbasis und ihre Anwendung in diesen Bauhilfsmitteln - Google Patents
Additivgemische auf Basis von Alkyl-, Alkyl-hydroxyalkyl- und/oder Hydroxyalkylzellulosen für Mörtel, Spachtelmassen und/oder Putzmassen auf Gipsbasis und ihre Anwendung in diesen BauhilfsmittelnInfo
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Description
Die heute üblichen modernen Arbeitstechniken auf dem Gebiet des
Aufbringens von Mörteln, Putzmassen und/oder Spachtelmassen auf
Gipsbasis und insbesondere der Einsatz von sogenannten Maschinen
putzen sowie das Streben nach Kosteneinschränkung, stellen heute
beträchtliche Anforderungen an die Wirkung, den Einfluß auf die
Verarbeitbarkeit der damit hergestellten Baustoffe sowie die Si
cherheit dieser Bauhilfsmittel bei ihrem Einsatz.
Um Putze leichter verarbeitbar zu machen, sind in der Vergangenheit
verschiedene Wege eingeschlagen worden. Die meisten zielten darauf
ab, das spezifische Gewicht der Mörtel zu vermindern. Hierzu werden
beispielsweise - durch Mitverwendung tensidischer Komponenten -
Luftporen in den Mörtel eingeführt. Als Nachteil sind damit bisher
das sogenannte Ribbeln und Rollen des Putzes beim Auftrag sowie ein
Abfall der Festigkeitswerte festzustellen.
Es ist versucht worden, durch Mitverwendung eines porigen körnigen
Materials, beispielsweise von Perlite oder anderen Leichtzuschlag
stoffen, zum Ziel zu kommen. Diese Variante ist jedoch für die
Praxis im allgemeinen zu kostspielig.
Weiterhin ist vorgeschlagen worden, durch Einsatz von modifizierten
Additiven, z. B. durch Einsatz von mit Polyacrylamid modifizierten
Methylzellulosen, die Wasseraufnahme des Putzes zu erhöhen. Aller
dings führt der Einsatz auch solcher modifizierten Methylzellulo
sen, speziell bei der Herstellung von Maschinenputz, nur zu gering
fügig höherer Wasseraufnahme im Vergleich zum Einsatz unmodifi
zierter MC-Typen. Höher modifizierte Typen sind darüberhinaus
scherempfindlich und wegen erhöhter Klebrigkeit schlecht verarbeit
bar.
EP-A-2 0295 628 beschreibt ein auf Zellulosederivaten basierendes
Additivgemisch zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und/oder
Pastenstruktur von Mörteln, Spachtelmassen und/oder Putzmassen auf
Gipsbasis, das wasserlösliche Zellulosederivate und Polyacrylamide
und/oder Stärkeether enthält.
Aus DE 31 05 576 A1 ist eine Baustoffmischung für den Grubenausbau,
Mörtel oder Beton, bestehend aus Zement, Zuschlägen und Wasser be
kannt, wobei diese Mischung gleichzeitig Zuschläge wie Zellulose
ether zusammen mit Polyacrylamiden enthalten kann. Zum Erzielen
bestimmter Eigenschaften können der hier beschriebenen Baustoff
mischung für den Grubenausbau weiterhin Luftporenbildner, Beton
verflüssiger, Betondichtungsmittel, Betonverzögerer, Erhärtungsbe
schleuniger, Erstarrungsbeschleuniger, Flugasche, Betonite, Ton-
Kieselgur und ähnliches zugesetzt werden.
Aus DE 33 02 988 A1 sind Gipsmischungen mit nichtionischen Zellu
loseethern und weiteren üblichen Hilfsstoffen bzw. Füllstoffen be
kannt.
Die Deutsche Patentanmeldung W 5713 IVc/80b, bekanntgemacht am 21.
Juni 1956, betrifft Mörtelmischungen zur Verfestigung poröser
Baumassen aus Erde, Gestein, Mauerwerk, Beton und dergleichen.
Diese können Zelluloseether in Form von trockenen Pulvern ent
halten. Weiterhin wird beschrieben, daß diesen Mitteln Zement
dispersionsmittel wie Kondensationsprodukte der Naphthalin
sulfonsäure mit Formaldehyd, Sulfitablauge, Salze der Lignin
sulfonsäuren, ligninsulfonsaures Calcium und dergleichen zugesetzt
werden können.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein auf Zellulosederivaten
basierendes Additivgemisch zur Verfügung zu stellen, das insgesamt
zu einer Verbesserung der Verarbeitbarkeit und/oder der Pasten
struktur von Mörteln, Spachtelmassen und/oder Putzmassen auf Gips
basis führt. Die Erfindung will insbesondere die Verarbeitung
solcher Massen mit erhöhter Scherstabilität ermöglichen, so daß
sich schließlich neben einer lockeren, cremigen Struktur auch ge
rade bei der Verarbeitung in der Maschine höhere Wasser-/Gips-Ver
hältnisse und die damit letztlich erhältlichen Verarbeitungsvor
teile erzielen lassen.
Der Begriff der Zellulosederivate erfaßt dabei in der folgenden
Erfindungsbeschreibung Produkte aus der Gruppe der Alkylzellulosen,
der Alkyl-hydroxyalkylzellulosen bzw. der Hydroxyalkylzellulosen.
Der DS-Wert der Alkylzellulosen liegt dabei zwischen 1,5 bis 1,8 -
bezogen auf Alkylsubstitution. Bei den Alkyl-hydroxyalkylzellulosen
liegt der DS-Wert (bezogen auf Alkylsubstitution) zwischen 1,3 und
1,9 bei einem Hydroxyalkyl-MS-Wert zwischen 0,05 und 0,8, während
bei den Hydroxyalkylzellulosen der entsprechende MS-Wert ( bezogen
auf die Hydroxyalkylsubstitution) im Bereich von 1,5 bis 3,5 liegt.
Der DP der Zellulosederivate liegt bevorzugt zwischen 1500 und
4000. Die 2%-igen wäßrigen Lösungen zeigen insbesondere Viskosi
tätswerte zwischen etwa 2000 und 40 000 mPas (2%ig nach Brookfield
bei 20 UpM und 20°C).
Die technische Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe geht von der
überraschenden Erkenntnis aus, daß der gemeinsame Einsatz der im
folgenden angegebenen Komponenten - unter Mitverwendung von Zellu
losederivaten der genannten Art als Additiv-Hauptkomponente - zur
angestrebten Verbesserung führt. Bei diesen paarig eingesetzten
Hilfskomponenten handelt es sich einerseits um an sich bekannte
Verdicker für gipsgebundene Massen der beschriebenen Art und ande
rerseits um Verflüssiger solcher mit Wasser erhärtenden Gipsmassen.
Ihr gemeinsamer Einsatz und ihre Kombination mit den Zellulosede
rivaten führen zu Gips-basierten Werkstoffen, die im Naßzustand
eine cremig-sahnige Beschaffenheit aufweisen und sich überraschend
stabil gegenüber Scherwirkung bei der maschinellen Herstellung und
Verarbeitung erweisen.
Gegenstand der Erfindung sind dementsprechend in einer ersten Aus
führungsform Alkylzellulose, Alkyl-hydroxyalkylzellulose und/oder
Hydroxyalkylzellulose (im folgenden als "Zellulosederivate be
zeichnet) enthaltende Additivgemische für die Verbesserung der Be
schaffenheit der Pastenstruktur und/oder der Verarbeitbarkeit von
Mörteln, Spachtelmassen und/oder Putzmassen auf Gipsbasis mit den
Merkmalen des Anspruchs 1.
Die Erfindung betrifft in einer weiteren Ausführungsform die Ver
wendung solcher Additivgemische in Mörteln, Putzmassen und/oder
Spachtelmassen auf Gipsbasis in solchen Mengen, daß deren Verar
beitbarkeit verbessert und insbesondere die Zerstörung der von den
Additivgemischen zunächst aufgebauten Pastenstruktur der Mörtel in
der Putzmaschine deutlich vermindert wird.
Die Erfindung betrifft schließlich Gips-basierte Bauhilfsmittel der
genannten Art, die durch einen Gehalt der Additivgemische aus
übergeordneten Mengen an Zellulosederivaten und untergeordneten
Mengen der Kombination von Verdickern und Verflüssigern für mit
Wasser erhärtende Gipsmassen gekennzeichnet sind.
Dem hier betroffenen Fachmann sind die Fachbegriffe der Verdicker
und der Verflüssiger für Mörtel, Spachtelmassen und/oder Putzmassen
auf Gipsbasis vertraut. Sogenannte Verdicker sind insbesondere
wasserlösliche synthetische Polymerverbindungen mit Verdickungs
wirkung, wobei hier der Stoffklasse der Polyacrylamide besondere
Bedeutung zukommt. In der Praxis eingesetzte Verdicker auf dieser
Basis umfassen nichtionische Polyacrylamide ebenso wie anionisch
und/oder kationisch modifizierte Polyacrylamidverbindungen. Die
kationisch modifizierten Polyacrylamidverbindungen zeichnen sich
durch besondere Wirksamkeit aus, aber auch die nichtionischen
Polyacrylamide sind häufig bevorzugte Vertreter dieser Stoffklas
sen. Bekannte weitere Verdicker für Gips-basierte Systeme der be
schriebenen Art sind Stärkeether und hier insbesondere Hydroxyal
kylstärken sowie Carboxymethylzellulosen. Ein besonders wirkungs
voller Vertreter dieser Art ist die Hydroxypropylstärke, wobei hier
mittlere Substitutionsgrade von 0,5 bis 1,5 bevorzugt sind. Die
verschiedenen Verdickertypen der hier beschriebenen Art können
einzeln oder auch in Kombination miteinander eingesetzt werden. Auf
dem Gebiet der Polyacrylamid-Verbindungen haben sich Polymere mit
mittleren Molekulargewichten im Bereich von 1 bis einige Millionen
als besonders geeignet erwiesen. Nicht-ionogene Polyacrylamid-Ver
bindungen besitzen bevorzugt mittlere Molekulargewichte im Bereich
von 1 bis 3 Mio., kationisch modifizierte Polyacrylamidverbindungen
liegen in der bevorzugten Ausführungsform mit ihren mittleren
Molekulargewichten im Bereich von 3 bis 5 Mio., auch die anionisch
modifizierten Polyacrylamidverbindungen liegen bevorzugt in einem
mittleren Molekulargewichtsbereich von einigen Millionen.
Auch der Begriff des Verflüssigers für hydraulisch erhärtende
Gips-basierte Wirkstoffe der beschriebenen Art ist dem Fachmann
vertraut. Es handelt sich hierbei in aller Regel um Sulfonsäure- bzw.
Sulfonatgruppen enthaltende Kondensationsprodukte natürlichen
und/oder synthetischen Ursprungs. Das bekannteste Beispiel für
solche Verflüssiger auf Naturstoffbasis sind die erfindungsgemäß
einzusetzenden Ligninsulfonate. Weitere charakteristische Beispiele
für synthetische Verflüssiger, im Sinne der vorliegenden Erfindung,
dieser Art sind die unter Melment® bekannt gewordenen sulfonierten
Melamin/Formaldehydharz-Kondensationsprodukte.
Ein weiteres bekanntes
Beispiel für Verflüssiger sind Kondensate auf Basis von Naphtha
linsulfonsäuren und Formaldehyd. Auch in dieser Klasse der Ver
flüssiger können einzelne bestimmt ausgewählte Vertreter oder
Stoffmischungen mehrerer dieser Vertreter erfindungsgemäß zum
Einsatz kommen.
Das erfindungsgemäße Additivgemisch enthält - jeweils als Trock
enstoff bestimmt - die ausgewählten Zellulosederivate als Haupt
bestandteil in einer Menge von 80 bis 95 Gew.-%, die mit unterge
ordneten Mengen einerseits der verdickend wirkenden Komponenten und
andererseits der verflüssigend wirkenden Zusatzstoffe vermischt
ist. Bevorzugt sind erfindungsgemäß insbesondere Additivgemische
dieser Art, die 85 bis 90 Gew.-% Zellulosederivate zusammen mit den
Verdickern und den Verflüssigern enthalten. Diese beiden zuletzt
genannten Zusatzstoffe können in einer wichtigen Ausführungsform in
etwa gleichen Gewichtsanteilen im Gemisch vorliegen und machen da
bei insbesondere 9 bis 13 Gew.-% des Additiv-Trockengemisches aus.
Alle Gewichtsprozent-Angaben beziehen sich hierbei auf das jewei
lige Trockengewicht der Einzelkomponenten bzw. des Additivgemisches.
Besonders wichtige Vertreter für die im Rahmen der Erfindung ein
gesetzten Zellulosederivate sind Zellulosemischether, die überwie
gende Mengen an Alkylsubstituenten neben untergeordneten Mengen an
Hydroxyalkylsubstituenten enthalten. Besonders wichtig sind dabei
entsprechende Mischether, die den Methylrest als Alkylsubstituenten
und den Hydroxyethylrest als Hydroxyalkylsubstituenten aufweisen.
Zu den bevorzugten Substitutionsgraden - DS bzw. MS - gelten die
zuvor angegebenen Zahlenwerte.
Im praktischen Einsatz hat sich gezeigt, daß bereits sehr geringe
Zusatzmengen dieser Additivgemische bei den Gips-basierten Mörteln,
Putzmassen und/oder Spachtelmassen zu substantiellen Verbesserungen
in ihrer Verarbeitbarkeit und in ihrer Gesamtbeschaffenheit führen.
So kann als breiter Bereich eine Zusatzmenge des Additivgemisches
von 0,1 bis 1,2 Gew.-% (Trockengewicht bezogen auf Trockengewicht
der Gips-basierten Masse) angegeben werden. Im einzelnen gilt dabei
zusätzlich das Folgende:
Gipsmörtel, die beispielsweise für eine Auftragsstärke im Bereich von 10 bis 20 mm vorgesehen sind, können bereits durch den Zusatz von 0,1 bis 0,3 Gew.-% (wiederum jeweils als Trockenmasse be rechnet) im angestrebten Ausmaß verbessert werden. Die in dünnerer Schichtstärke aufgetragenen Spachtelmassen oder Glättputze be nötigen ein erhöhtes Wasserrückhaltevermögen und damit einen hö heren Gehalt an Zellulosederivaten. Hier ist es zweckmäßig, das beschriebene Additivgemisch in Mengen von etwa 0,6 bis 0,8 Gew.-% - auch hier wieder jeweils auf Trockengewicht bezogen - zuzusetzen.
Gipsmörtel, die beispielsweise für eine Auftragsstärke im Bereich von 10 bis 20 mm vorgesehen sind, können bereits durch den Zusatz von 0,1 bis 0,3 Gew.-% (wiederum jeweils als Trockenmasse be rechnet) im angestrebten Ausmaß verbessert werden. Die in dünnerer Schichtstärke aufgetragenen Spachtelmassen oder Glättputze be nötigen ein erhöhtes Wasserrückhaltevermögen und damit einen hö heren Gehalt an Zellulosederivaten. Hier ist es zweckmäßig, das beschriebene Additivgemisch in Mengen von etwa 0,6 bis 0,8 Gew.-% - auch hier wieder jeweils auf Trockengewicht bezogen - zuzusetzen.
Die Additivgemische sind als eigenständige Komponente handelsfähig
und können beim Ansetzen des Gips-basierten Werkstoffes der Ge
samtmasse zugesetzt und darin eingearbeitet werden. Die Erfindung
umfaßt aber auch Gipsmörtel, Gipsspachtelmassen und/oder Gipsputz
massen, die insbesondere in Trockenform vorliegen, beim Einsatz zur
Abmischung mit der benötigten Wassermenge vorgesehen sind und sich
durch einen geringen Gehalt bevorzugt 0,1 bis 1,2 Gew.-% (be
rechnet jeweils auf Trockenmasse) des erfindungsgemäßen Additiv
gemisches auszeichnen.
Der jeweilige Aufbau der Gips-basierten Werkstoffe entspricht im
übrigen dem allgemeinen Wissen des Standes der Technik. Verwiesen
wird in diesem Zusammenhang insbesondere auf die Literaturstelle
Ullmann, Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 12,
289 ff, insbesondere Unterkapitel 5.3, Seite 308. Bedingt durch
eine erhöhte Scherstabilität der erfindungsgemäß aufgebauten
Stoffkombination in der Putzmaschine lassen sich höhere Wasser-/-
Gipswerte erzielen. Zusammen mit einer synergistisch auftretenden
Unterdrückung der durch die mitverwendeten Zellulosederivate und
Verdicker erzeugten Klebrigkeit lassen sich die Mörtel vor allem
beim ersten Aufziehen deutlich besser und leichter verarbeiten als
herkömmliche Rezepturen.
In den nachfolgenden Beispielen werden die drei Grundrezepturen 1
bzw. 1a, 2 und 3 - die jeweils praxisbezogenen Stoffmischungen
entsprechen - einmal mit einem herkömmlichen Additivgemisch (CE-
Additiv herkömmlich) und zum Vergleich mit einem erfindungsgemäßen
Additivgemisch (CE-Additiv erfindungsgemäß) versetzt und verarbei
tet. In diesen drei paarig angesetzten Vergleichsversuchen werden
jeweils die Stoff- und Verarbeitungseigenschaften im Rahmen einer
praxisüblichen Beurteilung bestimmt und miteinander verglichen.
Im einzelnen gilt dabei das Folgende:
Als erfindungsgemäßes CE-Additiv wird das folgende Stoffgemisch eingesetzt:
Als erfindungsgemäßes CE-Additiv wird das folgende Stoffgemisch eingesetzt:
- - 89 Gew.-% eines Methyl-hydroxyethylzellulosemischethers mit einem Methyl-DS von 1,53 und einem Hydroxyethyl-MS von 0,3, Viskosität der 2 gew.-%-igen wäßrigen Lösung 20 000 mPas (Brookfield), 20°C, 20 UpM.
- - 5 Gew.-% Calciumligninsulfonat (zuckerfrei) als Verflüssiger.
- - 6 Gew.-% eines kationisch modifizierten Polyacrylamids (Visko sität der 1 gew.-%-igen Lösung in 10 Gew.-% wäßriger NaCl- Lösung: 220 mPas (Brookfield), 20°C, 20 UpM) als Verdickungs mittel.
Herkömmliches CE-Additivgemisch:
- - 98 Gew.-% des Methyl-hydroxyethylzellulosemischethers wie oben angegeben.
- - 2 Gew.-% eines nicht-ionogenen Polyacrylamids (Verseifungsgrad 0 bis 5%) mit einer Viskosität - unter den oben angegebenen Bedingungen - von 700 mPas als Verdickungsmittel.
Im ersten vergleichenden Versuchspaar (Rezepturen 1 und 1a) be
schreibt die Rezeptur 1 ein handelsübliches Stoffgemisch nach dem
Stand der Technik, dem zur Verarbeitungsverbesserung Perlite in der
angegebenen Menge zugesetzt worden ist. Die entsprechenden Stoff
mischungen im Sinne der Erfindung enthalten diesen Perlite-Zusatz
nicht, sind aber sonst - bis auf den Austausch des CE-Additivs -
mit der Rezeptur 1 identisch.
In den nachfolgenden Vergleichspaaren, zunächst zur Rezeptur 2 und
den nachfolgenden Vergleichspaaren, zunächst zur Rezeptur 2 und
dann zur Rezeptur 3 werden jeweils identische Stoffgemische nur
unter Austausch des CE-Additivs zusammengestellt und ausgetestet.
Die untersuchten Stoffgemische sind die folgenden:
Die erfindungsgemäße Rezeptur zeichnet sich trotz Weglassen des
Perlite-Anteils (der zur Verarbeitungsverbesserung mitverwendet
wurde) durch leichtere und bessere Verarbeitbarkeit aus. Der durch
Weglassen der Perlite normalerweise absinkende Wasserfaktor und
damit die Ergiebigkeit wurde voll kompensiert.
Der mit erfindungsgemäßem CE-Additiv hergestellte Putz war cre
miger, buttriger und deutlich leichter verarbeitbar. Parallel
konnte eine höhere Ergiebigkeit festgestellt werden.
Claims (8)
1. Alkylzellulose, Alkyl-hydroxyalkylzellulose und/oder Hydroxy
alkylzellulose ("Zellulosederivate") enthaltende Additivgemische
für die Verbesserung der Beschaffenheit und/oder der Verarbeit
barkeit von Mörteln, Spachtelmassen und/oder Putzmassen auf Gips
basis, dadurch gekennzeichnet, daß sie 80 bis 95 Gew.-% Zellulose
derivate (Gew.-% als Trockengewicht und bezogen auf Additiv-
Trockengemisch) zusammen mit untergeordneten Mengen einer Kombi
nation von Verdickern ausgewählt aus nichtionischen, anionisch
und/oder insbesondere kationisch modifizierten Polyacrylamiden
und/oder Stärkeethern und Verflüssigern, ausgewählt aus Sulfon
säure- bzw. Sulfonatgruppen enthaltenden Kondensationsprodukten
natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs, Ligninsulfonaten,
Melamin/Formaldehydharz-Sulfonaten und/oder Naphthalinsulfonsäure/
Formaldehyd-Kondensaten für bei Wasserzusatz erhärtende Gipsmassen
enthalten.
2. Additivgemische nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie 85 bis 90 Gew.-%, Zellulosederivate, zusammen mit den Ver
dickern und den Verflüssigern enthalten, die bevorzugt in etwa
gleichen Gewichtsanteilen im Gemisch vorliegen und dabei insbe
sondere 9 bis 13 Gew.-% des Additiv-Trockengemisches ausmachen.
3. Additivgemische nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Stärkeether ausgewählt sind aus Hydroxyalkylstärken.
4. Additivgemische nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Polyacrylamidverbindungen mittlere Molekulargewichte
im Bereich von 1 bis 5 Mio. aufweisen und beim Einsatz von Stärke
ethern Hydroxypropylstärke, insbesondere mit einem mittleren mo
laren Substitutionsgrad (MS) von 0,5 bis 1,5, bevorzugt ist.
5. Additivgemische nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß sie Zellulosederivate der nachfolgenden Definition ent
halten:
- - Alkylzellulosen mit einem DS-Wert von 1,5 bis 1,8,
- - Alkyl-hydroxyalkylzellulosen mit einem DS-Wert (Alkylsubstitution) von 1,3 bis 1,9 und einem MS-Wert (Hydroxyalkylsubstitution) zwischen 0,05 und 0,8 und/oder
- - Hydroxyalkylzellulosen mit einem MS-Wert zwischen 1,5 und 3,5
wobei der bevorzugte DP der Zellulosederivate im Bereich von 1500
bis 4000 liegt.
6. Gipsmörtel, Gipsspachtelmassen und/oder Gipsputzmassen, ge
kennzeichnet durch einen geringen Gehalt des Zellulosederivate ent
haltenden Additivgemisches nach Ansprüchen 1 bis 5, wobei bevorzugt
der Additivgehalt im Bereich von 0,1 bis 1,2 Gew.-% (Trockengewicht
bezogen auf Trockenmasse) liegt.
7. Ausführungsform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Additivgemische Gipsmörteln in Mengen von 0,1 bis 0,3 Gew.-%
(Trockengewicht auf Trockenmasse) und Spachtelmassen und/oder
Putzmassen in Mengen von 0,3 bis 1,2 Gew.-% (Trockengewicht auf
Trockenmasse) zugesetzt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893920025 DE3920025C2 (de) | 1989-06-20 | 1989-06-20 | Additivgemische auf Basis von Alkyl-, Alkyl-hydroxyalkyl- und/oder Hydroxyalkylzellulosen für Mörtel, Spachtelmassen und/oder Putzmassen auf Gipsbasis und ihre Anwendung in diesen Bauhilfsmitteln |
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DE19893920025 DE3920025C2 (de) | 1989-06-20 | 1989-06-20 | Additivgemische auf Basis von Alkyl-, Alkyl-hydroxyalkyl- und/oder Hydroxyalkylzellulosen für Mörtel, Spachtelmassen und/oder Putzmassen auf Gipsbasis und ihre Anwendung in diesen Bauhilfsmitteln |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3920025C2 true DE3920025C2 (de) | 1997-03-27 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893920025 Expired - Lifetime DE3920025C2 (de) | 1989-06-20 | 1989-06-20 | Additivgemische auf Basis von Alkyl-, Alkyl-hydroxyalkyl- und/oder Hydroxyalkylzellulosen für Mörtel, Spachtelmassen und/oder Putzmassen auf Gipsbasis und ihre Anwendung in diesen Bauhilfsmitteln |
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Country | Link |
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