DE3919648A1 - Winkelschrauber - Google Patents
WinkelschrauberInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Winkelschrauber nach der Gattung
des Anspruchs 1.
Ein gattungsgemäßer Winkelschrauber ist bekannt durch die
DE-OS 32 09 395. Darin ist vorgeschlagen, einen Winkelschrauber mit
Winkelkopf mit einem an sich in Geradschraubern bekannten Kupplungs
system zu versehen. Dieses enthält eine Trennkupplung mit einer
Drehmomentüberrastkupplung zum Unterbrechen der Kraftübertragung vom
Schraubermotor zur axialverschiebbaren Schrauberspindel. Das Ein
kuppeln erfolgt dabei durch eine Axialbewegung der Schrauberspindel
beim Aufsetzen auf ein zu schraubendes Teil gleich zu Beginn eines
jeden Schraubvorganges.
Für einen Einbau im Winkelkopf besitzt dieses bekannte Kupplungs
system eine zu große Baulänge. Es kann daher nur im rechtwinklig
dazu angeordneten Motor- und Getriebegehäuse eingebaut werden. In
dieser Einbauposition sind im Unterschied zu Geradschraubern zusätz
liche Betätigungsmittel für die Trennkupplung notwendig, damit diese
funktioniert und damit eine Axialverschiebung an der Trennkupplung
wirksam wird. Dagegen müßte beim Winkelschrauber diese Axialver
schiebung sozusagen "um die Ecke" geleitet werden, um das Kupplungs
system ohne größere Veränderungen übernehmen zu können. Die ent
sprechenden Mittel zur Umleitung dieser Axialverschiebung hätten
jedoch bedeutende Entwicklungskosten bedingt.
Um diesen Aufwand zu vermeiden, wurde der bekannte Winkelschrauber
so ausgestaltet, daß nach jedem Schraubvorgang die Trennkupplung von
Hand gespannt werden konnte. Spannmittel ist ein Hebel mit Bowdenzug
oder ein Hebel mit Schaltgestänge. Diese Anordnung ist aufwendig,
kompliziert und störanfällig. Der Bedienaufwand im Vergleich zu
Geradschraubern ist höher.
Der erfindungsgemäße Winkelschrauber mit den kennzeichnenden Merk
malen des Anspruchs 1, ermöglicht die Automatisierung des bewährten,
bei Geradschraubern bekannten Kupplungssystems, bestehend aus einer
Trennkupplung mit einer längsbeweglichen Schrauberspindel und einer
Drehmomentüberrastkupplung zum Unterbrechen der Kraftübertragung vom
Schraubermotor zur Schrauberspindel. Der besondere Vorteil im Ver
gleich zu Geradschraubern besteht darin, daß mit dem Winkelschrauber
ohne jeden, über ein Halten und Führen des Winkelschraubers hinaus
gehenden Kraftaufwand beliebig viele Schraubvorgänge aufeinander
folgend möglich sind. Eine gesonderte Handhabe zum Einrücken der
Trennkupplung mit den entsprechenden Übertragungsmitteln ist über
flüssig.
Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Be
schreibung mit zugehöriger Zeichnung erläutert. Fig. 1 zeigt einen
Teil-Längsschnitt des Winkelschraubers, Fig. 2 zeigt einen Längs
schnitt des Getriebes mit benachbarten Teilen.
In Fig. 1 bilden ein Motorgehäuse 1, ein Getriebegehäuse 2, ein
Winkelkopfgehäuse 3 und ein Handgriffgehäuse 4 ein Gesamtgehäuse für
einen Winkelschrauber. Das Motorgehäuse 1 nimmt einen Elektromotor,
den Schraubermotor 5, auf. Dessen Motorwelle 6 ist über die im Ge
triebegehäuse 2 angeordneten Teile mit der Schrauberspindel 20 kop
pelbar. Das winkelkopfseitige Ende der Schrauberspindel 20 bildet
ein Kegelrad 53, das in Wälzlagern 54 im Winkelkopfgehäuse 3 lagert.
Das Kegelzahnrad 53 steht im Eingriff mit einem Gegenkegelzahnrad
59. Dieses lagert in Wälzlagern 60, 62 im Winkelkopfgehäuse 3 und
trägt ein Sechskantstück 63 mit einer Rastsicherung 71 zur Aufnahme
einer nicht mitdargestellten Schraubendreherklinge oder eines
Sechskantsteckschlüssels. Im Handgriffgehäuse 4 ist eine Schalthand
habe 55 für einen Schalter 56 zum Ein- und Ausschalten des Schrau
bermotors 5 angeordnet und über eine Achse 57 drehbar gelagert. Ein
Anschlußkabel 58 führt über den Schalter 56 zum Schraubermotor 5.
In Fig. 2 ist die Motorwelle 6 in einem Rollenlager 7 im Getriebe
gehäuse 2 gelagert und endseitig als Ritzel 8 ausgebildet. Das
Ritzel 8 kämmt mit von einem Kupplungsteil 10 zentral getragenen
Planetenrädern 9. Diese stützen sich an einer feststehenden Gegen
verzahnung 11 am Getriebegehäuse 2 ab. Das Kupplungsteil 10 sitzt
drehbar und verschiebbar auf einer Schaltwelle 12, die parallel
zur Motorwelle 6 angeordnet ist. Eine zwischen dem Kupplungsteil 10
und dem Ritzel 8 auf der Schaltwelle 12 sitzende Schraubenfeder 13
beaufschlagt das Kupplungsteil 10 stets zum Winkelkopfgehäuse 3 hin.
Im Getriebegehäuse 2 sitzt ein Lager 14 für eine Mitnehmerhülse 15.
Diese trägt radial außen Planetenräder 16, die auf einer Seite mit
einer feststehenden Gegenverzahnung 17 des Getriebegehäuses 2 und
auf der entgegengesetzten Seite mit einem Ritzel 18 kämmen. Das
Ritzel 18 ist das winkelkopfseitige Ende eines zylindrischen Schub
stückes 19 und hat, ebenso wie die Planetenräder 16 und die Gegen
verzahnung 17, eine Schrägverzahnung. Diese weist einen Schrägungs
winkel auf, der mit Sicherheit Selbsthemmung ausschließt. Winkel
kopfseitig nimmt die Mitnehmerhülse 15 zentral, längsverschiebbar
und drehsicher eine Schrauberspindel 20 auf. Die Schrauberspindel 20
fluchtet mit dem Schubstück 19.
Das handgriffseitige Ende des Schubstückes 19 ist in einer Bohrung
21 einer Bundhülse 22 zentral, längsverschiebbar und drehsicher ge
lagert. Ebenso greift das winkelkopfseitige Ende der Schaltwelle 12
- von der Handgriffseite her - in die Bohrung 21 und ist in dieser
drehbar gelagert. In der Bohrung 21 ist zwischen der Schaltwelle 12
und dem Schubstück 19 eine Kugel 23 angeordnet, die auf der Winkel
kopfseite das Schubstück 19 berührt. Eine Schraubenfeder 24 stützt
sich an der Kugel 23 ab und ist in einer zentralen Stufenbohrung 25
der Schaltwelle 12 geführt. An deren Ende stützt sich die Feder 24
gegen eine weitere Kugel 26 ab. Der Kugel 26 ist ein Anschlagstift
27 am inneren Ende der Stufenbohrung 25 zugeordnet. Eine Radialboh
rung 28 führt vom Ende der Stufenbohrung 25 durch den Mantel der
Schaltwelle 12 hindurch und nimmt eine kleinere Kugel 29 auf. Die
Kugel 26 beaufschlagt und hält die auf sie abgestützte, kleinere
Kugel 29 unter der Wirkung der Schraubenfeder 24 radial nach außen.
Der Anschlagstift 27 verhindert beim Zusammenbauen des Winkelschrau
bers, daß während der Montage die kleinere Kugel 29 in die Bohrung
25 fällt.
Die winkelkopfseitige Stirnfläche des Kupplungsteils 10 besitzt eine
Freidrehung 30. Aus deren Stirnfläche ragen Kupplungszähne 31 her
vor. Diesen sind Gegenzähne 32 zugeordnet, die auf einer Kupplungs
hülse 33 sitzen. Die Kupplungshülse 33 übergreift einen Bund einer
Gewindehülse 34 und ist mit dieser durch ein Gewinde 35 verschraubt.
Die Kupplungshülse 33 übergreift auch das handseitige Ende der Bund
hülse 22, die dort einen Bund 36 bildet. Der Bund 36 hat stirnseitig
Zähne 37 mit der Funktion einer Drehmomentüberrastkupplung. Ein
topfförmig gestalteter Boden 39 der Kupplungshülse 33 hat radiale
Aufnahmebohrungen für Zylinderrollen 40. An diesen Zylinderrollen 40
liegen die Stirnflächen der Zähne 37 unter Beaufschlagung der Bund
hülse 22 durch eine Schraubenfeder 41 an. Diese findet ihr Widerla
ger an einem Stützring 42, der an der Gewindehülse 34 anliegt. Der
außen abgeschrägte Stützring 42 drückt eine Kugel 44 in eine Längs
nut 45 in der Kupplungshülse 33. Ein Feststellbolzen 47 ist in einer
Radialbohrung 46 in der Wand des Getriebegehäuses 2 geführt. Das
winkelkopfseitige Ende der Kupplungshülse 33 nahe der Radialbohrung
46 hat Zähne 48, die den nicht mit dargestellten Zähnen eines Spezi
alstellschlüssels, ähnlich einem Bohrfutter-Schlüssel, zugeordnet
sind.
Das Getriebegehäuse 2 und das Winkelkopfgehäuse 3 sind mittels einer
Gewindehülse 49 und eines Sprengringes 50 verbunden. Mit nicht im
einzelnen beschriebenen Mitteln kann das Winkelkopfgehäuse 3 in ver
schiedenen Drehstellungen um die Längsachse des Getriebegehäuses 2
des Winkelschraubers arretiert werden.
Zum Einschrauben, beispielsweise einer Sechskantschraube, wird der
Winkelschrauber mit dem entsprechenden Innensechskantsteckschlüssel
oder einem Schlitzschrauberbit gemeinsam mit der von diesem gehal
tenen Schraube auf das Schraubenloch bzw. auf die bereits mit weni
gen Umdrehungen fixierte bzw. vorgeschraubte Sechskantschraube auf
gesetzt. Durch Drücken der Schalthandhabe 55 wird der Schraubermotor
5 eingeschaltet und das Kupplungsteil 10 angetrieben. Durch die
Schrägverzahnung des Ritzels 18 bzw. der Planetenräder 16 wird das
Schubstück 19 gemeinsam mit der Kugel 23 in Betrachtungsrichtung
nach rechts verschoben. Dabei werden die Feder 24, die Kugel 26 und
die kleine Kugel 29 beaufschlagt, gespannt und damit wirkbereit.
Gleichzeitig wird die Antriebsbewegung des Schraubermotors 5 über
die Kupplungshülse 33 auf die Schrauberspindel 20 übertragen. Diese
treibt über die Gegenzahnräder 53, 59 das Sechskantstück 63 und da
mit die zu schraubende Schraube an.
Ist beim Festziehen der Schraube das eingestellte Grenzdrehmoment
erreicht, laufen die Zylinderrollen 40 auf die Rücken der Zähne 37
auf. Dadurch wird die Trennkupplung, bestehend aus der Kupplungs
hülse 33 und dem Kupplungsteil 10, zum Motorgehäuse 1 hin gedrängt.
Kurz vor Erreichen des Gipfelpunkts der Zähne 37 kommt das Kupp
lungsteil 10 in eine Lage, in der die kleinere Kugel 29 von der
Kugel 26 in die Freidrehung 30 im Kupplungsteil 10 gedrängt ist.
Sobald der Gipfelpunkt der Zähne 37 überschritten ist, fällt die
Kupplungshülse 33 mit ihren Zylinderrollen 40, infolge der Kraft der
Feder 41, schlagartig in die Lücken zwischen den Zähnen 37 zurück.
Das Kupplungsteil 10 wird zurückgehalten durch die kleine Kugel 29.
Dabei wird der Eingriff der Kupplungszähne 31, 32 gelöst und somit
der Antrieb auf die Schraube unterbrochen. Wird die Schalthandhabe
55 losgelassen, dann wird der Schraubermotor 5 abgeschaltet.
Dadurch, daß kein Drehmoment mehr an der Schrauberspindel 20, bzw.
am Schubstück 19 wirksam ist, kehrt dieses infolge axialer Verschie
bung durch die Schraubenfeder 24 in seine Ausgangsposition zurück.
Dabei entspannt sich die Schraubenfeder 24 soweit, daß ihre Kraft
nicht mehr ausreicht, die kleinere Kugel 29 gegen die Wirkung der
auf das Kupplungsteil 10 wirkenden Schraubenfeder 13 in ihrer Sperr
stellung zu halten. Das in seine Einrückstellung zurückkehrende
Kupplungsteil 10 drückt die kleinere Kugel 29 zurück in ihre Radial
bohrung 28 in der Schaltwelle 12. Die Startbereitschaft des Schrau
bers ist nun hergestellt. Ein neuer Einschraubzyklus kann beginnen.
Soll das übertragbare Grenzdrehmoment verändert werden, so wird mit
tels eines nicht mit dargestellten Spezialschlüssels über die Zähne
48 die Gewindehülse 34 gegenüber der Kupplungshülse 33 axial so ver
stellt, daß sich die Vorspannung der Schraubenfeder 41 in der ge
wünschten Weise ändert. Je höher die Vorspannung, desto größer ist
das Grenzdrehmoment. Dessen ungewolltes Verändern wird durch den
Druck des Stützringes 42 auf die Kugel 44 in der Längsnut 45 ver
hindert.
Eine Anwendung der Erfindung in Geradschraubern würde diese von bis
her funktionsnotwendiger axialer, vom Bedienenden aufzubringender
Kraftwirkung befreien. Dies könnte die Arbeit z.B. in schwierigen
Montagepositionen erleichtern. Für bestimmte Standardschraubfälle
ist die Anwendung einer erfindungsgemäßen Abschaltkupplung in Auto
matik-Schraubstationen von besonderem Vorteil.
Bei verschwenkbar ausgestaltetem Winkelkopf ist der erfindungsgemäße
Winkelschrauber auch als Geradschrauber anwendbar.
Claims (3)
1. Winkelschrauber mit einer mehrteiligen Schrauberspindel (20),
einer durch Längsverschiebung ein- und ausrückbaren Trennkupplung (10,
19, 22, 33), die als Drehmomentüberrastkupplung zum Unterbrechen der
Kraftübertragung vom Schraubermotor (5) auf die Schrauberspindel
(20) ausgestaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennkupplung
(10, 19, 22, 33) eingerückt ist, sobald der Schraubermotor (5)
stillsteht und daß beim Drehen der vorher unbewegten Schrauberspin
del (20) mindestens eine Feder (24) oder dergl. gespannt wird, die
Arretiermittel (26, 29) beaufschlagt, welche - in an sich bekannter
Weise, solange sie beaufschlagt sind - die Trennkupplung (10, 19,
22, 33) nach Überschreiten eines Grenzdrehmomentes ausgerückt halten.
2. Winkelschrauber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Ritzel (18) mit Schrägverzahnung oder Steilgewinde oder dergl. an
der Schrauberspindel (20) selbst oder an einem in deren axialer Ver
längerung mit dieser gekoppelten Teil mit einem relativ zur Schrau
berspindel (20) oder zum gekoppelten Teil drehbaren Schubstück (19)
mit passender Gegenverzahnung oder dergl. so zusammenwirkt, daß bei
Drehung der Schrauberspindel (20) in Einschraubdrehrichtung dieses
Schubstück (19) eine die Feder (24) spannende Axialverschiebung aus
führt.
3. Winkelschrauber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
durch Verstellen des Winkelkopfgehäuses (3) der Winkelschrauber als
Geradschrauber verwendbar ist.
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