DE3919155A1 - Verfahren zum granulieren von fluessiger schlacke - Google Patents
Verfahren zum granulieren von fluessiger schlackeInfo
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Description
Verfahren zum Granulieren flüssiger Schlacke.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Granulieren flüssiger
Schlacke, insbesondere von Schlacke, die bei der Stahlherstellung
nach dem LD-Verfahren anfällt.
In Konverterstahlwerken ist es üblich, die anfallende Schlacke
mittels Schlackepfannen in Schlackeboxen oder Schlackegruben
zu vergießen und danach mit Wasser abzukühlen. Anschließend
erfolgt eine Beräumung der Schlackegruben und eine ganze oder
teilweise Aufbereitung der Schlacke in entsprechenden Aufbereitungsanlagen.
Zur Vermeidung der aufwendigen Aufbereitung
von Stahlwerkschlacke sind Verfahren entwickelt worden, die
eine Verarbeitung der Schlacke im flüssigen Zustand ermöglichen.
Ein derartiges Verfahren wird von M. J. Panfilov auf S. 167
in "Metallurgisches Werk ohne Schlackehalden", Verlag Metallurgÿa,
Moskau 1978, beschrieben. Danach wird flüssige
Schlacke zum Granulieren über eine Rinne einer Düse zugeführt,
aus der Wasser austritt, welches den Schlackestrahl zerschlägt
und die Schlacke einer Primärgranulierung unterzieht, der
sich nachfolgend in einem Wasserbecken eine Sekundärkühlung
anschließt. Diese sowie andere bekannte Granulierverfahren
arbeiten mit relativ hohen Wassermengen von durchschnittlich
3-6 m³/t Schlacke, um ein Zerschlagen des Schlackestrahles
zu erreichen. Gemäß dieser Verfahrensweise ist jedoch kein
produktionssicherer Ablauf des Granuliervorganges möglich,
da durch das Zerschlagen des Schlackestrahles und die damit
verbundene Spritzerbildung im unmittelbaren Düsenbereich
es zu einer Ansatzbildung am Granulierkopf und einem Zusetzen
der Düse kommt.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu finden, mit
dem flüssige Schlacke mit hoher Produktionssicherheit granuliert
werden kann und das dabei entstehende Granulat Eigenschaften
aufweist, die eine ökonomische Verwertung des Produktes
ermöglichen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Granulieren
von flüssiger Schlacke, insbesondere von Schlacke, die bei
der Stahlherstellung nach dem LD-Verfahren anfällt, zu finden,
bei dem Schlacke und Wasser so zusammengeführt werden,
daß eine thermische Zersetzung des Wassers unterbunden und
das Einsatzverhältnis von Wasser zu Schlacke vermindert
werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein
gut ausgebildeter, geschlossener und flächenhafter Wasserstrahl
erzeugt wird, auf dem in einem Winkel von kleiner
90° zur Strahlrichtung ein Schlackestrahl zugeführt wird,
so daß der Schlackestrahl über eine definierte Strecke von
dem mit hoher Geschwindigkeit austretenden Wasserstrahl
geführt und dabei gekühlt wird. Geschwindigkeit und Dicke
des Wasserstrahls sind dabei so bemessen, daß die Oberfläche
des auszubildenden Schlackefilms ein Vielfaches
der Querschnittsfläche des Schlackestrahles beträgt und
das Wärmepotential des entstandenen Schlackefilms wesentlich
unter dem Kühlpotential des Wasserstrahles liegt. Verfahrensgemäß
ist die Geschwindigkeit des Wasserstrahles vor
dem Zusammentreffen mit dem Schlackestrahl mindestens um
20 m/s größer als die Fließgeschwindigkeit der Schlacke,
wobei zur Kühlung der Schlacke eine Wassermenge von mindestens
1 m³/t Schlacke ausreichend ist. Zur Vermeidung
des Durchschlagens des Schlackestrahls durch den Wasserstrahl
ist es erforderlich, daß neben der geeigneten Wahl
der Geschwindigkeit des Wassers, des Auftreffwinkels der
Schlacke und der Wassermenge die Fallhöhe der flüssigen
Schlacke auf den Wasserstrahl gering gehalten wird. Der
ausgebildete Schlackefilm wird zerstört durch den zerfallenden
Wasserstrahl, wodurch sich Granulatteilchen bilden,
die anschließend einer weiteren Kühlung in einem
Wasserbad unterzogen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachfolgend an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Zum Granulieren
wird eine Schlacke verwendet, die bei der Stahlherstellung
in einem Sauerstoffaufblaskonverter anfällt und folgende
Analyse aufweist:
Die Schlacke befindet sich in einer kippbaren Schlackenpfanne
und wird mit einer Temperatur von <1400°C über eine ebene
Rinne einem flächenhaft ausgebildeten Wasserstrahl zugeführt,
der unterhalb der Rinne aus einer ausreichend breiten und
dicken Schlitzdüse austritt. Schlackestrahl und Wasserstrahl
werden in einem Winkel von ca. 60° zusammengeführt, wobei
der Abstand von der Rinnenoberkante zum Wasserstrahl gering
ist, um eine möglichst niedrige Fallhöhe für die Schlacke
zu erreichen. Die Geschwindigkeit des Wasserstrahls beträgt
bei Austritt aus der Düse des Granulatorkopfes ca. 30 m/s,
wodurch die geforderte minimale Differenz von 20 m/s zwischen
den Geschwindigkeiten der beiden Medien mit Sicherheit
eingehalten wird. Auf Grund der erzeugten Geschwindigkeitsdifferenz
bildet sich auf dem Wasserstrahl ein Schlackefilm
aus, dessen Oberfläche ein Vielfaches der Querschnittsfläche
des Schlackenstrahles beträgt und dessen Wärmepotential um
etwa das 3fache unter dem Kühlpotential des Wasserstrahles
liegt. Der Schlackefilm wird vom Wasserstrahl über eine
definierte Wegstrecke geführt. Mit dem anschließenden Zerfall
des Wasserstrahls wird der Schlackefilm zerstört, wodurch
sich Granulatteilchen bilden, welche in einem mit Wasser
gefüllten Becken einer weiteren Kühlung unterzogen werden.
Mit dieser Verfahrensweise wird bei einem Wasserverbrauch
von ca. 1,5 m³/t Schlacke ein Granulat erzeugt, dessen
Korngröße zum überwiegenden Teil in einem Bereich von 1,0-5,0 mm
liegt. Ein derartiges Granulat ist ohne weitere
Aufbereitung als Basen- und Metallträger in Sinteranlagen
der metallurgischen Industrie einsetzbar.
Claims (3)
1. Verfahren zum Granulieren von Schlacke, vorzugsweise Stahlwerksschlacke
mit einem geformten Wasserstrahl und einem
aus einer Rinne auslaufenden Strahl flüssiger Schlacke,
dadurch gekennzeichnet, daß der in einem definierten Bereich
eines flächenhaft ausgebildeten Wasserstrahls unter einem
Winkel von kleiner 90° auftreffende Schlackestrahl zu einem
auf ihm ruhenden Schlackefilm umgeformt und über eine begrenzte
Strecke geführt wird, wobei die Geschwindigkeit
und die Dicke des Wasserstrahls so bemessen sind, daß die
Oberfläche des Schlackefilms ein Mehrfaches der Querschnittsfläche
des Schlackestrahles einnimmt und das Wärmepotential
des Schlackefilms wesentlich unter dem Kühlpotential
des Wasserstrahles liegt und anschließend der
Schlackefilm mit Zerfall des Wasserstrahles zerstört und
in ein Granulat überführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geschwindigkeit des Wasserstrahles mindestens 20 m/s über
der in gleicher Richtung liegenden Komponente der Geschwindigkeit
des Schlackestrahles liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Kühlung der Schlacke eine Wassermenge von mindestens
1 m³/t Schlacke ausreichend ist.
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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---|---|---|---|---|
EP0702092A1 (de) * | 1994-09-19 | 1996-03-20 | Mitsubishi Materials Corporation | Verfahren zum Wassergranulieren calciumferrithaltiger Schlacken |
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US6319434B1 (en) | 1998-02-18 | 2001-11-20 | “Holderbank” Financière Glarus AG | Method for granulating and grinding liquid slag and device for realizing the same |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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MA41841A (fr) | 2015-03-30 | 2018-02-06 | Global Blood Therapeutics Inc | Composés aldéhyde pour le traitement de la fibrose pulmonaire, de l'hypoxie, et de maladies auto-immunes et des tissus conjonctifs |
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1988
- 1988-06-29 DD DD88317267A patent/DD278479A3/de not_active IP Right Cessation
-
1989
- 1989-06-12 DE DE3919155A patent/DE3919155A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DD278479A3 (de) | 1990-05-09 |
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |