DE3918486A1 - Verfahren zur herstellung eines mineralwollefilzes sowie nach diesem verfahren hergestellter filz - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines mineralwollefilzes sowie nach diesem verfahren hergestellter filzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Mineralwollefilzes gemäß dem Anspruch 1 sowie ei
nen nach diesem Verfahren hergestellten Filz.
Produkte, insbesondere Dämmstoffe aus Mineralfasern
werden zur Verbesserung ihrer Eigenschaften mit orga
nisch-chemischen Additiven, wie z.B. Staubbindemitteln,
Hydrophobierungsmitteln, Glättungs- und Gleitmitteln
sowie anderen Zusätzen imprägniert. Es ist ferner be
kannt, wärmehärtbare Kunststoffe wie beispielsweise
Phenolharze als Additiv zuzusetzen, um den einzelnen
Mineralfasern im Verbund eine gewisse Formstabilität zu
verleihen.
Derartig imprägnierte Mineralwollefilze neigen insbe
sondere bei erstmaliger Einwirkung von Wärme zu einer
gewissen Geruchsbildung durch Zersetzung und Abgabe
gasförmiger Bestandteile des organisch-chemischen Addi
tivs. Soll ein derart imprägnierter Mineralwollefilz zur
Wärmeisolierung beispielsweise in haushaltsüblichen
Herden, Backöfen usw. verwendet werden, so führt der
erstmalige Betrieb des mit Mineralwollefilzen gedämmten
wärmetechnischen Gerätes unter Umständen zu einer den
Verbraucher störenden Geruchsbelästigung, da sich die
organisch-chemischen Bestandteile der auf die Fasern des
Mineralwollefilzes aufgebrachten Additive bei erhöhter
Temperatur zersetzen und somit zu der oben erwähnten Ge
ruchsbelästigung führen können.
Daher wurde in der Vergangenheit zur Vermeidung solch
störender Geruchsbildungen der mit einem organischen
Additiv versehene Mineralwollefilz vor Verwendung in
einem wärmetechnischen Gerät ausgeglüht, um eine Zer
setzung der organischen Bestandteile des Additivs bzw.
der Additive bereits direkt nach der Herstellung zu be
wirken. Als Nachteil dieser Hochtemperaturbehandlung der
Mineralfasern trat jedoch eine gewisse Versprödung der
Fasern auf, so daß eine Tendenz zum Brechen einzelner
Fasern in grobe Fragmente in Erscheinung trat. Die hier
durch mögliche Neigung zur Staubbildung der ausgeglühten
Mineralwollefilze erfordert wiederum zusätzliche Maß
nahmen zum Staubschutz bei der Verarbeitung.
Auch bei der Vernadelung von Mineralwollefilzen muß ein
Nadelhilfsmittel, eine sogenannte Avivage, als Additiv
auf die Fasern aufgebracht werden. Solche Avivagen wer
den vielfach auf Mineralölbasis - also ebenfalls auf
organisch-chemischer Grundlage - hergestellt. Des weite
ren können solche zur Vernadelung gut geeigneten Aviva
gen mineralölhaltige Zubereitungen von beispielsweise
Alkylphenolpolyglykolethern sowie überwiegend nichtio
nische Emulgatoren ebenfalls organisch-chemischen Ur
sprungs enthalten.
Sollen nun Nadelfilze, die mit derartigen Avivagen be
handelt wurden, bei höherer Temperatur eingesetzt wer
den, so ergibt sich der Nachteil, daß die organisch-
chemischen Produkte sich zersetzen und zu einer mögli
chen Geruchsbelästigung führen können, so daß auch hier
ggf. ein Ausglühen der vernadelten Filze erforderlich
sein kann.
Aufgrund der oben beschriebenen Nachteile des Standes
der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren zur Herstellung von Mineralwollefilzen zu
schaffen, durch welches Mineralwollefilze guter Festig
keit hergestellt werden können, die insbesondere beim
erstmaligen Einsatz unter höheren Temperaturen nur we
nige oder gar keine geruchsbelästigenden Stoffe abge
ben.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des
Anspruchs 1.
Dadurch, daß der silikatische Rohstoff wie Basalt, Dia
bas, Glas usw. nach seiner Zerfaserung mit einem was
serlöslichen polymeren Phosphat als Additiv unter Ver
wendung von Wasser als Trägerstoff versehen wird, treten
die Mineralwollefasern nur mit rein anorganischen Stof
fen in Kontakt. Solche anorganischen Phosphate sind
erheblich temperaturstabiler als organische Additive, so
daß sie sich unmittelbar im Anschluß an den Zerfase
rungsvorgang sehr gut auf die heißen Fasern aufdüsen
lassen und dadurch bereits auch hierbei keine Zerset
zungsprodukte mit eventuell störender oder gar schädli
cher Geruchsbelästigung auftreten. Ferner verleiht die
erhöhte thermische Stabilität des erfindungsgemäßen Ad
ditivs dem fertigen Mineralwollefilz ein einwandfreies
Verhalten gegenüber zu dämmenden heißen Flächen, so daß
die Gefahr einer Gruchsbelästigung durch die Berührung
mit den heißen Flächen nicht mehr gegeben ist. Insbe
sondere ist ein Ausglühen zu diesem Zweck nicht mehr
erforderlich, wodurch vor allem neben einer erheblichen
Energieeinsparung keine besonderen Maßnahmen hinsicht
lich Umweltverschmutzung durch die bei einem Ausglühen
zwangsläufig entstehenden Zersetzungsprodukte erfor
derlich sind. Ganz abgesehen davon, daß durch den Weg
fall einer Ausglühstrecke geringere Investitionen für
eine Fertigungslinie anfallen. Schließlich haben anor
ganische wasserlösliche polymere Phosphate den Vorteil,
daß diese Verbindungen bei Ankonzentrierung, etwa durch
Wasserverdunstung bei Aufbringung einer wäßrigen Lösung
eines wasserlöslichen polymeren Phosphates auf die noch
heiße Mineralfaser eine Viskositätserhöhung bis hin zur
sirupösen Konsistenz erfährt. Durch die hiermit verbun
dene Klebrigkeit des den einzelnen Mineralfasern anhaf
tenden wasserlöslichen polymeren Phosphates wird ein
Zusammenhalt der einzelnen Mineralfasern zu einem Mine
ralwollefilz erzielt, d. h., die wäßrige Lösung eines
solchen anorganischen Phosphates wirkt als Bindemittel.
Aufgrund der hohen Viskosität des in dem Mineralwolle
filz ankonzentrierten wasserlöslichen polymeren Phos
phats kann ein solcher Mineralwollefilz - ohne Anwendung
einer zusätzlichen Avivage - entweder sofort auf der
Produktionslinie oder bei Bedarf auch später einwandfrei
vernadelt werden. Der Grund hierfür liegt darin, daß das
in den Mineralfasern verbleibende anorganische, wasser
lösliche polymere Phosphat durch die Verdunstung seines
Trägerstoffes Wasser eine hohe Viskosität erreicht, wo
durch das wasserlösliche polymere Phosphat gleichzeitig
als Avivage wirkt. Hierbei läßt die hohe Viskosität des
wasserlöslichen polymeren Phosphates eine Gleitbewegung
der von den Nadeln erfaßten Fasern in ihre Verankerungs
position im Nadelfilz zu, hält aber nach Beendigung der
Einwirkung der Nadeln infolge der hohen Viskosität die
Fasern in der Lage, in die sie durch den Nadelungs
vorgang im Mineralwollefilz gebracht wurden. Gleichzei
tig wird auch der Zusammenhalt zwischen benachbarten
Fasern verbessert und so erreicht, daß die Einwirkung
der Nadeln nicht auf je eine Faser oder ganz wenige Fa
sern pro Nadel beschränkt ist, sondern von den unmit
telbar von den Nadeln erfaßten Fasern eine Mitnahme
wirkung auf benachbarte Fasern ausgeht und so die Fes
tigkeit des durch Nadelung entstandenen Nadelfilzes
weiter verbessert wird. Aus der oben beschriebenen Ein
flußnahme der Nadeleinwirkung auf einen größeren Umge
bungsbereich der jeweiligen Nadel folgt, daß die gesamte
Mineralwollebahn - trotz des nur punktuellen Eindringens
der Nadeln - mit ebener Oberfläche und mit vergleichs
weise hoher Rohdichte wie ein dickes textiles Tuch vor
liegt, ähnlich einer Wolldecke guter Festigkeit und
Handhabbarkeit sowie bestmöglicher Verformbarkeit.
Eine Behandlung bei erhöhter Temperatur kann unterblei
ben, weil die hohe Viskosität der in den vernadelten
Mineralwollefilzen verbleibenden restlichen Phosphate
mit sirupartiger Konsistenz ausreichende Haltekräfte
ergibt, so daß die Nadelfilze ihre einmal durch das Na
deln eingenommene Raumform im wesentlichen beibehalten.
Wird nun ein Mineralwollefilz, der mit einem wasserlös
lichen polymeren Phosphat behandelt wurde, in einem wär
metechnischen Gerät zur Wärmeisolierung verwendet, so
treten auch bei erstmaligem Gebrauch dieses wärmetech
nischen Gerätes keinerlei störende Gerüche auf.
Damit steht erstmals ein Verfahren zur Herstellung eines
Mineralwollefilzes zur Verfügung, bei dem ein rein an
organisch-chemisches und darüber hinaus noch biologisch
abbaubares, nicht toxisches Additiv als Bindemittel zum
Einsatz kommt, welches bei Bedarf zugleich als Avivage
zum Vernadeln eines derart hergestellten Mineralwolle
filzes dienen kann.
Die Maßnahmen des Anspruchs 2 haben den Vorteil, daß
durch die Verwendung der verschieden kondensierten
Phosphateinheiten sich ganz spezielle auf den jeweiligen
Mineralfasertyp adaptierte Viskositäts- bzw. Acidi
tätsbedingungen einstellen lassen.
Die Verwendung linear kondensierter Phosphate als was
serlösliche polymere Phosphate gemäß Anspruch 3 hat den
Vorteil, daß hier eine Reihe von Handelsprodukten mit
verschiedenen mittleren Kettenlängen und damit ver
schiedenen Aciditäten zur Verfügung steht.
Wasserlösliche polymere Phosphate, die kondensierte
Phosphate mit mittleren Kettenlängen bzw. Ringgrößen von
mehr als drei Phosphateinheiten gemäß Anspruch 4 auf
weisen, führen zu einer gezielten Auswahl der entspre
chenden Viskositäten und Aciditäten, so daß über die
mittlere Kettenlänge bzw. Ringgröße des wasserlöslichen
polymeren Phosphates ein Parameter zur Verfügung steht,
durch den eine sehr genaue und fein differenzierte Ein
stellung von Viskosität bzw. Acidität für eine ganz be
stimmte Mineralfaserart eingestellt werden kann.
Unter mittlerer Kettenlänge bzw. Ringgröße wird hierbei
das Maximum einer Gauss′schen Verteilung über alle mög
lichen Kettenlängen bzw. Ringgrößen verstanden, so daß
die Angabe einer mittleren Kettenlänge bzw. Ringgröße
von beispielsweise drei Phosphateinheiten das Vorliegen
von sowohl Monophosphaten als auch kondensierten Phos
phaten mit erheblich mehr als drei Phosphateinheiten
beinhaltet.
Linear kondensierte, wasserlösliche polymere Phosphate
mit mittleren Kettenlängen von sieben Phosphateinheiten
gemäß Anspruch 5 als Additiv bei der Herstellung eines
Mineralwollefilzes zu verwenden, hat den Vorteil, daß
eine wäßrige Lösung eines solchen Phosphates eine opti
male Zusammenwirkung von Viskosität und Acidität, insbe
sondere für Mineralwollefilze aus Steinwolle aufweist.
Sollte es jedoch erforderlich sein, aus Gründen, die dem
jeweiligen Verwendungszweck entsprechen, wasserlösliche
polymere Phosphate nach Anspruch 6 zu verwenden, so kann
vorteilhafterweise der pH-Wert immer in einen für die
Mineralfaser unschädlichen Bereich eingestellt werden,
welches beispielsweise im zu stark sauren Bereich mit
Natronlauge und/oder Puffersubstanzen, die dem Fachmann
wohlbekannt sind, bewerkstelligt werden kann.
Einen pH-Bereich zu wählen, der gemäß Anspruch 7 vor
zugsweise zwischen pH 6 und pH 8 liegt, hat den Vorteil,
daß dieser pH-Bereich insbesondere für die Mineralfasern
der Steinwollefilze derart günstig liegt, daß keinerlei
Schädigungen der Mineralfasern durch chemischen Angriff
auftreten.
Die Verwendung von Erdalkali- und/oder Alkali-Salzen
gemäß Anspruch 8 hat den Vorteil, daß diese Salze der
wasserlöslichen polymeren Phosphorsäuren in besonders
großer Vielfalt und günstig auf dem Markt zur Verfügung
stehen, wobei das entsprechende Natriumsalz aus preis
lichen und qualitativen Gründen zur Herstellung von Mi
neralwollefilzen bevorzugt wird.
Ein wasserlösliches polymeres Phospat, insbesondere eine
wäßrige Lösung eines Natriumsalzes einer polymeren Phos
phorsäure gemäß Anspruch 9 direkt im Anschluß an die
Zerfaserung im Fallschacht auf die Mineralfasern aufzu
bringen, hat den Vorteil, daß dieses - in Form seiner
wäßrigen Lösung - auf die noch heißen Mineralfasern auf
gebracht wird, wodurch es Wasser verliert und sich damit
seine Viskosität drastisch erhöht, so daß hierdurch das
wasserlösliche polymere Phosphat - wie bereits oben er
wähnt - als Bindemittel wirkt und so am Ende der Pro
duktionslinie ein Mineralwollefilz zur Verfügung steht,
der frei von jeglichen organischen Bindemitteln ist.
Bei Verwendung einer wäßrigen Lösung gemäß Anspruch 10
wird in dem hier angegebenen Konzentrationsbereich das
Phosphat in einer Menge aufgebracht, die nach Ankonzen
trieren durch Verdunstung von Lösungswasser sowohl eine
gute Bindemittelwirkung als auch eine gute Avivagewir
kung ergibt.
Ferner bereiten Lösungen solcher Konzentrationen kei
nerlei Probleme im Leitungszuführungssystem, so daß eine
solche wäßrige Lösung problemlos mit den bereits in
stallierten Leitungs- und Düsenvorrichtungen auf die
Mineralfasern aufgedüst werden kann.
Gemäß Anspruch 11 kann die mit einem wasserlöslichen
polymeren Phosphat behandelte Mineralwollebahn direkt
einem Nadelungsvorgang unterzogen werden, wobei keine
zusätzliche Avivage erforderlich ist. Dies geschieht
besonders bevorzugt gleich im Anschluß an die Herstel
lung des Mineralwollefilzes, so daß am Ende der Produk
tionslinie ein Nadelfilz aus Mineralwolle zur Verfügung
steht, der kein organisch-chemisches Additiv enthält.
Falls erforderlich, ist es jedoch auch ohne weiteres
möglich, daß der Nadelungsvorgang nicht direkt im
Anschluß an den Auftrag des wasserlöslichen polymeren
Phosphates auf die Fasern geschieht, sondern vielmehr
kann der so behandelte Mineralwollefilz auch erheblich
später, d. h. beispielsweise 14 Tage später, einem Na
delungsvorgang unterzogen werden, wobei auch hier keine
zusätzliche Avivage eingesetzt werden muß.
In den Ansprüchen 12 und 13 sind ein bindemittelhaltiger
Filz bzw. ein Nadelfilz angegeben, die mittels der Er
findung erzielbar sind.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung
ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen.
Eine Basalt- oder Diabasschmelze wird nach herkömmlichen
Verfahren, beispielsweise nach dem in der
DE-OS 38 07 420.2 beschriebenen Verfahren zerfasert.
Unmittelbar im Anschluß an die Zerfaserung wird im Be
reich des Fallschachtes eine wäßrige Lösung von Tar
gon® 41, einem linear kondensierten Natriumpolyphosphat
mit einer mittleren Kettenlänge von sieben Phosphatein
heiten, hergestellt von der Firma Benckiser-Knapsack
GmbH, 6802 Ladenburg in einer Konzentration von 30
Gew.-% auf die noch heißen Mineralfasern aufgebracht.
Die verwendete wäßrige Lösung von Targon® 41 hat - ohne
Einstellung - einen pH-Wert von ca. pH 7 und liegt damit
im für Mineralwolle optimalen Bereich. Durch die Ver
dunstung des Trägerstoffes Wasser wird das als was
serlösliches polymeres Phosphat verwendete Targon® 41 auf
eine Konzentration von ca. 2%, bezogen auf die trockenen
Mineralfasern ankonzentriert. Durch die somit erreichte
Ankonzentrierung entsteht ein Bindemittel auf anorgani
scher Basis, welches die Mineralfasern aufgrund seiner
hohen Zähigkeit, die etwa der Konsistenz von Honig
entspricht, in ihrer gegenseitigen Lage fixiert, wobei
die Mineralwollebahn dann ihrem Verwendungszweck ent
sprechend weiterverarbeitet bzw. konfektioniert wird.
Zur Herstellung eines Nadelfilzes wird zunächst ein Mi
neralwollefilz gemäß Beispiel 1 hergestellt, mit dem
Unterschied, daß Targon® 41, welches als wasserlösliches
polymeres Phosphat dient, in einer Konzentration von 15
Gew.-% im Fallschacht im Anschluß an die Zerfaserung auf
die Mineralwollefasern aufgedüst wird. Durch entspre
chende Verdunstung an Wasser auf den noch heißen Mine
ralfasern verliert das Additiv Wasser, so daß sich eine
Konzentration des als wasserlösliches polymeres Phosphat
dienenden Targon® 41 von ca. 1%, bezogen auf die trocke
nen Mineralfasern, einstellt. Ebenso wie im Beispiel 1
wird durch die Zunahme der Viskosität ein Zusammenhalt
der Mineralwollefasern gewährleistet.
Diese Bahn wird dann auf der Produktionslinie einem Na
delungsvorgang unterzogen. Hierbei wird aufgrund der
beachtlichen Klebrigkeit des als wasserlösliches poly
meres Phosphat dienenden Targon® 41 die sonst übliche
Rückfederung der einzelnen Mineralfasern nach dem Nadeln
derart unterdrückt, daß man ohne eine zusätzliche Avi
vage einen einwandfreien Nadelfilz erhält. Durch die
überraschende Avivage-ähnliche Wirkung des hier verwen
deten Targon® 41 verbessern sich die Gleitfähigkeit und
insbesondere Geschmeidigkeit der Fasern derart, daß die
beim Nadelvorgang betroffenen Fasern geschmeidig in den
Mineralwollefilz eindringen. Ferner werden dabei die
durch die hohe Viskosität des polymeren Phosphates
teilweise an den unmittelbar von dem Nadelvorgang be
troffenen Fasern anhaftenden weiteren Mineralfasern im
Hinblick auf die hohe Arbeitsgeschwindigkeit ebenfalls
mit in den Mineralwollefilz eingezogen, so daß hierdurch
hohe Verschlingungsgrade erreicht werden. Dabei tritt
nur eine geringe Tendenz zur Staubbildung auf, da
aufgrund der verbesserten Geschmeidigkeit und Gleitung
der Fasern gegeneinander nur ein geringer Anteil an Mi
neralfasern einer schädlichen mechanischen Spannung
ausgesetzt wird und somit diese im wesentlichen nicht
brechen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Nadelfilze sind aufgrund ihrer mechanischen Stabilität
leicht zu transportieren und lassen sich leicht weiter
verarbeiten, wie stanzen.
Da hiermit ein Nadelfilz auf rein anorganisch-chemischer
Basis zur Verfügung steht, entfällt das im Stande der
Technik übliche Ausglühen des Bindemittels bzw. der
Avivage, wodurch zum einen ein erheblicher Zeit- und zum
anderen ein beträchtlicher Energiegewinn erzielt werden
kann. Ein mit einer solchen anorganischen Avivage be
handelter Nadelfilz zeigt eine ähnliche gute Staubbin
dung wie Nadelfilze, die bisher mit Avivagen auf Mine
ralölbasis vernadelt, jedoch nicht ausgeglüht wurden.
Da der erfindungsgemäße Nadelfilz keine organischen Ad
ditive enthält, eignet sich solch ein Nadelfilz als
Dämmstoff besonders in allen wärmetechnischen Geräten,
insbesondere solchen in haushaltstechnischen bzw. kü
chentechnischen Geräten wie Herden, Backröhren usw.
Die übrigen relevanten Eigenschaften wie Festigkeit,
chemisches Verhalten gegenüber Kontaktstoffen usw. sind
mit denen der bislang mit organischen Additiven verna
delten Nadelfilzen identisch oder sogar besser.
Die erfindungsgemäßen Nadelfilze erfüllen in jeder Hin
sicht die Liefervorschriften der Herstellerfirmen für
haushaltstechnische Geräte; dies gilt insbesondere für
die vielfach störende Geruchsbelästigung - die aufgrund
der rein anorganischen Natur der verwendeten Additive
ohnehin nicht auftritt - sowie für deren Staubbinde
verhalten.
Des weiteren muß ein mit Targon® 41 als wasserlöslichem
polymeren Phosphat behandelter Mineralwollefilz nicht
unmittelbar auf der Produktionslinie einem Nadelungs
vorgang unterzogen werden, sondern die Vernadelungser
gebnisse nach einem Tag, einer Woche und sogar nach 5
Wochen sind praktisch identisch mit denjenigen, die er
zielt werden, wenn der Mineralwollefilz unmittelbar auf
der Produktionslinie einem Vernadelungsvorgang unterzo
gen wird.
Auch ist eine 24-stündige Lagerung eines mit Targon® 41
als wasserlöslichem anorganischem polymeren Phosphat
hergestellten Rohfilzes bei erhöhter Temperatur von
60°C und mehr für einen Vernadelungsvorgang unschäd
lich.
Die erfindungsgemäßen Roh- und Nadelfilze können wie
gewohnt konfektioniert und gelagert werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein Nadelfilz
auf Mineralwollebasis mit rein anorganisch-chemischen
Additiven zur Verfügung gestellt werden, wobei der Na
delfilz auch bei Temperaturen über 400°C keinerlei üble
Gerüche emittiert.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines Mineralwollefilzes,
bei dem durch ein Zerfaserungsaggregat Mineralwol
lefasern erzeugt und mit einem wasserlöslichen
polymeren Phosphat als Additiv unter Verwendung von
Wasser als Trägerstoff versehen sowie zur Bildung
der Bahnform abgelegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wasserlösliche polymere Phosphate verwendet
werden, die linear und/oder verzweigt und/oder
cyclisch kondensierte Phosphateinheiten aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß linear kondensierte Phosphate als
wasserlösliche polymere Phosphate verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß kondensierte Phosphate
mit mittleren Kettenlängen bzw. Ringgrößen von über
drei Phosphateinheiten als wasserlösliche polymere
Phosphate verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß linear kondensierte
Phosphate mit mittleren Kettenlängen von sieben
Phosphateinheiten als wasserlösliche polymere Phos
phate verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von kon
densierten Phosphaten mit mittleren Kettenlängen
bzw. Ringgrößen von drei bis sechs sowie mit mehr
als sieben Phosphateinheiten als wasserlösliches
polymeres Phosphat der pH-Wert des Phosphates auf
einen mineralfaserunschädlichen Bereich eingestellt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der pH-Einstellbereich zwischen pH 6 und pH 8
liegt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Erdalkali- und/oder
ein Alkali-, insbesondere ein Natriumsalz einer
polymeren Phosphorsäure als wasserlösliches polyme
res Phosphat verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche
polymere Phosphat nach der Zerfaserung des ge
schmolzenen Rohmateriales im Fallschacht auf die
Fasern aufgebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das wasserlösliche polymere Phospat in Konzen
trationen von 15 bis 30 Gew.-% in Form einer wäßri
gen Lösung auf die Fasern aufgebracht wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralwollebahn
einem Nadelungsvorgang unterzogen wird.
12. Bindemittelhaltiger Filz aus Mineralwolle, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bindemittel das Additiv ge
mäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10 ist.
13. Nadelfilz aus Mineralwolle, dadurch gekennzeichnet,
daß als Nadelhilfsmittel das Additiv gemäß wenig
stens einem der Ansprüche 1 bis 10 ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3918486A DE3918486A1 (de) | 1989-06-06 | 1989-06-06 | Verfahren zur herstellung eines mineralwollefilzes sowie nach diesem verfahren hergestellter filz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3918486A DE3918486A1 (de) | 1989-06-06 | 1989-06-06 | Verfahren zur herstellung eines mineralwollefilzes sowie nach diesem verfahren hergestellter filz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3918486A1 true DE3918486A1 (de) | 1990-12-13 |
Family
ID=6382206
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3918486A Withdrawn DE3918486A1 (de) | 1989-06-06 | 1989-06-06 | Verfahren zur herstellung eines mineralwollefilzes sowie nach diesem verfahren hergestellter filz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3918486A1 (de) |
-
1989
- 1989-06-06 DE DE3918486A patent/DE3918486A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |