DE3917546C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Reinigen von
Reaktorkühlmittel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die
insbesondere dazu geeignet ist, die Strah
lenbelastung zu mildern, die während planmäßiger Inspek
tionen aufgrund der Anwesenheit einer Rohrleitung auftreten
kann, die zur Entnahme von Reaktorkühlmittel am Boden eines
Druckbehälters vorgesehen ist.
Gemäß der nichtgeprüften JP-Patentveröffentlichung
58-2 01 094 ist ein konventionelles Reaktorkühlmittel-Reini
gungssystem zur Verwendung in einer Siedewasserreaktoran
lage allgemein so ausgelegt, daß Reaktorkühlmittel aus dem
Reaktordruckbehälter durch eine Rohrleitung, die an den
tiefsten Teil des Druckbehälters angeschlossen ist, und eine
Rohrleitung, die von einer Primärkreislaufumwälzleitung
abzweigt, entnommen wird. Die Kühlmittelströme in beiden
Rohrleitungen vermischen sich in einem Primärcontainment,
und das Kühlmittel durchströmt einen Wärmetauscher, eine
Pumpe und eine Reinigungseinheit, die einen Teil des Reak
torkühlmittel-Reinigungssystems bildet. Danach vermischt
sich dieses Reaktorkühlmittel mit dem durch eine Reaktor
speisewasserleitung zugeführten Wasser und wird zum Druck
behälter des Reaktors zurückgeführt.
Die am untersten Teil des Reaktordruckbehälters angeordnete
Rohrleitung hat folgende Funktionen: Die erste Funktion ist
der Austrag der Crudkomponente, die sich am Boden des
Druckbehälters ansammelt, aus dem Druckbehälter zusammen
mit dem Reaktorkühlmittel. Die zweite Funktion ist die
vollständige Abführung des Reaktorkühlmittels aus dem
Druckbehälter zum Zweck der Inspektion oder Modifizierung.
Die dritte Funktion ist die Umwälzung von Niedrigtempera
tur-Reaktorkühlmittel, das im unteren Teil des Reaktor
druckbehälters stagniert, mittels des Reaktorkühlmittel
Reinigungssystems (ohne Einsatz irgendeines Umwälzsystems),
wenn sich der Reaktor im heißkritischen Nullastzustand
befindet, in dem der Normalbetrieb des Reaktors nicht
stattfindet.
Die an den untersten Teil des Druckbehälters angeschlossene
Rohrleitung ist so ausgelegt, daß sie das Reaktorkühlmittel
aus dem Inneren des den Reaktorkern umgebenden Kernmantels
direkt in den Außenbereich des Reaktordruckbehälters ab
führt. Wenn daher ein Störfall, z. B. ein Bruch in einer
solchen Rohrleitung, auftritt, wird das Reaktorkühlmittel
durch ein Kernnotkühlsystem in den Reaktorkern eingespeist.
Selbst nach dem Fluten des Reaktorkerns wird jedoch die
Ableitung des Reaktorkühlmittels durch die Rohrleitung
fortgesetzt. Es ist daher nicht möglich, die Rohrleitung
aus einem Rohr mit hinreichend großem Durchmesser herzu
stellen, und der Durchmesser dieser Rohrleitung liegt übli
cherweise bei 1/4 bis 1/5 des Durchmessers einer Rohrlei
tung für die Entnahme von Wasser im Umwälzleitungssystem.
Infolgedessen besteht die Tendenz, daß die im Reaktorkühl
mittel enthaltene Crudkomponente sich an der Innenfläche
der Rohrleitung ansetzt, und es besteht die Gefahr, daß die
Dosisrate der Rohrleitung ansteigt.
Die Auslaßrohrleitung und die Einlaßrohrleitung der Primär
kreislaufumwälzleitung sind an den Reaktordruckbehälter in
der Außenseite des Kernmantels (nicht gezeigt) des Reaktors
angeschlossen. Selbst wenn also ein teilweiser Bruch der
Primärkreislaufumwälzleitung auftritt, wird nach dem Fluten
des Reaktorkerns durch das Kernnotkühlsystem das Reaktor
kühlmittel im Reaktorkern nicht durch die Umwälzleitung
direkt in das Äußere des Reaktordruckbehälters abgeleitet.
Es ist daher möglich, den Durchmesser der Umwälzleitung zu
vergrößern, um ein Ansetzen von Crud an der Innenfläche der
Umwälzleitung zu verhindern.
Ferner liegt die an den untersten Teil des Druckbehälters
angeschlossene Rohrleitung an einer konstruktionsmäßig
tieferen Stelle. Daraus folgt, daß das Verhältnis der Länge
von horizontal verlaufenden Rohrabschnitten zur Gesamtlänge
einer solchen Rohrleitung groß ist. Dies führt ebenfalls
dazu, daß der im Reaktorkühlmittel enthaltene Crudanteil an
der Innenfläche der Rohrleitung haftet, wodurch die Dosis
rate der Rohrleitung erhöht wird.
Wie oben beschrieben, haftet beim Stand der Technik der
Crudanteil im Reaktorkühlmittel an der Innenfläche der
Rohrleitung, die an den untersten Teil des Druckbehälters
angeschlossen ist, was zu einer Erhöhung der Dosisrate der
Rohrleitung führt. Diese Erhöhung der Dosisrate bildet eine
Strahlungsquelle, die zu einer Erhöhung der Dosisrate der
Umgebung im Primärcontainment während planmäßiger Inspek
tionen führt. Beim Stand der Technik wird dieses Problem
jedoch nicht berücksichtigt, und es ist daher nicht möglich
zu verhindern, daß Personal, das das Primärcontainment zur
Durchführung planmäßiger Inspektionsarbeiten betreten muß,
einer starken Strahlenbelastung ausgesetzt wird. Um diese
Strahlenbelastung zu vermindern, wurde bereits vorgeschla
gen, daß eine Abschirmung aus Blei, Eisen od. dgl. verwen
det wird. Bei diesem Vorschlag wird zwar eine Blei- oder
Eisenplatte direkt auf der Rohrleitung montiert, es ist
aber erforderlich, eine Stütze einzubauen, damit das Ge
wicht der Abschirmung nicht direkt auf die Rohrleitung
einwirkt, und der Einbau einer solchen Stütze führt zu
einer Kostenerhöhung. Ferner wird durch den Einbau dieser
Stütze unweigerlich der verfügbare Arbeitsraum im Primär
containment verkleinert, was zu einer Verschlechterung des
Arbeitswirkungsgrads während planmäßiger Inspektionen
führt.
Aus der Druckschrift US-PS 43 12 703 ist eine Rohrleitung in
einem Wärmetauscher bekannt, die zum Absaugen von Abfall
material, das sich am Boden des Behälters bildet, dient und
die von ihrem offenen Ende im Behälter nach oben verläuft und
durch die Seitenwand des Wärmetauschers nach außen geführt ist
(Fig. 4, Bezugsziffer 104).
Aufgabe der Erfindung ist daher die Verminderung der Strah
lenbelastung von Personal während planmäßiger Inspektionen
durch Verminderung der Dosisrate einer Rohrleitung, die an
den untersten Teil eines Reaktordruckbehälters angeschlos
sen ist, ohne daß dadurch die Funktionsfähigkeit der Rohr
leitung beeinträchtigt wird.
Da das Anhaften von im Reaktorkühlmittel enthaltenem Crud
an der Innenfläche der Rohrleitung zu einer Steigerung der
Dosisrate der Rohrleitung führt, ist es ferner die Auf
gabe, das Anhaften von Crud an der Innenfläche der Rohrlei
tung zu verhindern.
Diese Aufgabe wird bei einer Einrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Dabei wird die
Erscheinung genützt, daß der Crudanteil um so leichter an
der Innenfläche der Rohrleitung haftet, je kleiner die
Strömungsgeschwindigkeit in der Rohrleitung ist bzw. je
größer der Anteil horizontaler Rohrleitungsabschnitte ist.
Ferner wird bei der Erfindung das Stahlblech des Reaktor
druckbehälters selbst als Abschirmung genützt, ohne daß
eine zusätzliche Abschirmung benötigt wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der
Einrichtung zum Reinigen von Reaktorkühl
mittel;
Fig. 2 schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel
der Einrichtung zum Reinigen von Reaktorkühl
mittel;
Fig. 3 schematisch ein drittes Ausführungsbeispiel
der Einrichtung zum Reinigen von Reaktorkühl
mittel;
Fig. 4 eine Grafik, die den Schwächungsfaktor einer
Dosisrate relativ zu der Dicke eines Stahl
blechs zeigt; und
Fig. 5 schematisch eine konventionelle Einrichtung
zum Reinigen von Reaktorkühlmittel.
Nach Fig. 1 hat das erste Ausführungsbeispiel der Einrich
tung zum Reinigen von Reaktorkühlmittel eine Rohrleitung
11, deren unteres Ende sich am Boden eines Reaktordruck
behälters 1 befindet, eine Rohrleitung 4, die von einer
Primärkreislaufumwälzleitung 3 abzweigt und an die Rohr
leitung 11 angeschlossen ist, einen regenerativen Wärme
tauscher 5, einen nichtregenerativen Wärmetauscher 6, eine
Pumpe 7, eine Reinigungseinheit 8, eine von der Reinigungs
einheit 8 zu einer Reaktorspeisewasserleitung 9 verlaufende
Leitung 15 und ein an der höchsten Stelle C in der Leitung
11 angeordnetes Siphonbremsventil 13.
Die Leitung 11 zur Entnahme des Reaktorkühlmittels im
Druckbehälter 1 ist so angeordnet, daß sie durch die Sei
tenwand des Druckbehälters 1 an einer Stelle E verläuft,
die höher als die Lage des Reaktorkerns 12 im Druckbehälter
1 ist.
Im Normalbetrieb des Reaktors und während des heißkriti
schen Nullastzustands des Reaktors ist das Siphonbremsven
til 13 geschlossen, so daß keine Verbindung zur Atmosphäre
besteht. Die im unteren Teil des Reaktordruckbehälters 1
angesammelte Crudkomponente strömt durch die Leitung 11
zusammen mit dem Reaktorkühlmittel und vermischt sich dann
mit dem durch die Zweigleitung 4 strömenden Reaktorkühl
mittel. Die Crudkomponente, die sich mit der Kühlmittel
komponente der Zweigleitung 4 vereinigt hat, durchläuft den
regenerativen Wärmetauscher 5 und den nichtregenerativen
Wärmetauscher 6 und wird dann von der Pumpe 7 in die Reini
gungseinheit 8 gefördert. Nachdem die Crudkomponente durch
die Reinigungseinheit 8 beseitigt ist, strömt das Reaktor
kühlmittel durch die Leitung 15 in die Reaktorspeisewasser
leitung 9 und zurück zum Reaktordruckbehälter 1.
Während einer Inspektion oder Modifizierung des Reaktors
ist das Siphonbremsventil 13 geschlossen, um die Verbindung
zur Atmosphäre zu blockieren. Das Reaktorkühlmittel im
Druckbehälter 1 strömt aus diesem zusammen mit der im
Bodenteil des Druckbehälters 1 angesammelten Crudkomponen
te. Dann wird das Reaktorkühlmittel durch eine Leitung
(nicht gezeigt) in einen anderen Teil geleitet, ohne daß es
dem Druckbehälter 1 durch die Speisewasserleitung 9 wieder
zugeführt wird.
Wenn ein teilweiser Verlust von Reaktorkühlmittel z. B.
durch einen Bruch der Leitung 11 außerhalb des Druckbehäl
ters 1 auftritt, wird die benötigte Reaktorkühlmittelmenge
in den Reaktordruckbehälter 1 von einem Notkernkühlsystem
(nicht gezeigt) in den Druckbehälter 1 nachgefüllt, so daß
der Reaktorkern 12 wieder mit Reaktorkühlmittel geflutet
ist. Wenn der Druck im Reaktorkern 12 auf Atmosphärendruck
abfällt, öffnet das ferngesteuerte Ventil 13 für die
Siphonbremse zur Atmosphäre, um den Siphoneffekt aufzuhe
ben. Wenn daher die Wasserzuführung in den Reaktorkern 12
unterbrochen wird, fällt der Wasserspiegel im Reaktorkern
12 nicht unter die Höhe der Stelle C, an der das Siphon
bremsventil 13 und die Leitung 11 miteinander verbunden
sind. Anschließend kann das Reaktorkühlmittel wiederum um
den Betrag aufgefüllt werden, der einem Abfall des Wasser
spiegels aufgrund von Verdampfung entspricht, und daher ist
es möglich, den Reaktorkern 12 mittels eines Nachwärmelei
stungs-Beseitigungssystems (nicht gezeigt) zu kühlen.
Da bei diesem Ausführungsbeispiel die Stelle E, an der die
Leitung 11 vom Druckbehälter 1 zur Außenseite verläuft,
höher als die Lage des Reaktorkerns 12 gewählt ist, kann
sichergestellt werden, daß die Leitung ein ausreichend
großes Gefälle gegenüber der konventionellen Anordnung hat,
bei der eine entsprechende Leitung an die tiefste Stelle
des Reaktordruckbehälters angeschlossen ist. Infolgedessen
kann die Crudkomponente im Reaktorkühlmittel, die an der
Innenfläche der Leitung 11 anhaftet, durch die Schwerkraft
wirkung mengenmäßig verringert werden.
Da die Leitung 11 im Reaktordruckbehälter 11 aufwärts ver
läuft, ist die Leckagestrahlung aus dem Teil der Leitung
11, der im Druckbehälter 1 aufgenommen ist, von dem Stahl
blech des Druckbehälters abgeschirmt. Nach Fig. 4, die die
Beziehung zwischen der Stahlblechdicke und dem Schwächungs
faktor der Strahlungsquelle zeigt, kann der Pegel der
Strahlungsquelle (1,5 MeV) des Reaktorkühlmittels auf ca.
1/100 durch das Stahlblech (Dicke ca. 16 cm) des Reaktor
druckbehälters 1 verringert werden. Wie vorstehend be
schrieben, kann die Strahlungsdosis in der Atmosphäre eines
Primärcontainments 10 während planmäßiger Inspektionsarbei
ten verringert werden, und außerdem ist es möglich, die
Strahlenbelastung von Personal, das während planmäßiger
Inspektionsarbeiten im Primärcontainment 10 arbeiten muß,
zu mindern.
Wenn in der Leitung zur Entnahme von Reaktorkühlmittel
durch den untersten Teil des Reaktordruckbehälters ein
Schaden auftreten sollte, kann dieser leicht behoben
werden.
Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Einrich
tung. Dabei sind gleiche Teile wie in Fig. 1 mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet. Die Einrichtung von Fig. 2 unter
scheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 dadurch, daß die
von der Primärkreislaufumwälzleitung 3 abzweigende und an
die Leitung 11 angeschlossene Leitung nicht vorhanden ist.
Beim Betrieb der Einrichtung nach Fig. 2 wird das Reaktor
kühlmittel aus dem Reaktordruckbehälter 1 nur durch die
Leitung 11 entnommen. Es ist daher möglich, den Durchsatz
von Reaktorkühlmittel, das am untersten Teil des Druckbe
hälters 1 durch die Leitung 11 entnommen wird, zu steigern
und dadurch die Strömungsgeschwindigkeit von Reaktorkühl
mittel in der Leitung 11 zu erhöhen. Infolgedessen kann die
Crudmenge im Reaktorkühlmittel, die an der Innenfläche der
Leitung 11 haftet, verringert werden, und außerdem kann die
Dosisrate der Leitung 11 verringert werden, und zwar durch
den synergistischen Effekt einer Erhöhung der Strömungs
geschwindigkeit von Reaktorkühlmittel und einer Verminde
rung der Crudmenge, die an der Innenfläche der Leitung 11
haftet, infolge des starken Gradienten der Leitung.
Da von der Primärkreislaufumwälzleitung 3 keine Leitung
abzweigt, kann die Schweißstelle entfallen, die die Primär
kreislaufumwälzleitung 3 und die Kühlmittelentnahmeleitung
4 miteinander verbindet. Dadurch kann die Zahl der Teile,
die während einer Wiederholungsprüfung bei laufendem Reak
tor zu überprüfen sind, verringert werden, wodurch die
Strahlenbelastung ebenfalls verringert werden kann.
Fig. 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Einrich
tung. Dabei sind wiederum gleiche Teile wie in Fig. 1 mit
denselben Bezugszeichen bezeichnet. Die Einrichtung unter
scheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 dadurch, daß sie
eine automatische Regeleinheit 14 zur Regelung des Öffnens
und Schließens des Siphonbremsventils 13 aufweist.
Wenn im Betrieb der Reaktorkühlmittel-Reinigungseinrichtung
von Fig. 3 die Leitung 11 zur Entnahme des Reaktorkühl
mittels am untersten Teil des Druckbehälters 1 außerhalb
des Druckbehälters 1 beschädigt ist und dadurch ein Kühl
mittelverluststörfall auftritt, wird ein Druckmeßgerät P
verwendet, um den Druck- und Wasserpegel im Reaktor sowie
den Druck in der Leitung zu überwachen. Wenn festgestellt
wird, daß (a) der Druck im Reaktordruckbehälter 1 auf einen
Pegel gleich dem Atmosphärendruck gefallen ist und daß (b)
der Wasserspiegel im Reaktordruckbehälter zur Position E
gefallen ist, an der die Leitung 11 durch die Seitenwand
des Druckbehälters 1 geht, wird die Regeleinheit 14 wirksam
und öffnet das Siphonbremsventil 13, so daß der Störfall
sehr schnell und korrekt behandelt wird.
Fig. 5 zeigt den Aufbau einer konventionellen Reaktorkühl
mittel-Reinigungseinrichtung für eine Siedewasserreaktor
anlage. Das Kühlmittel im Druckbehälter 1 wird aus dem
Primärcontainment 10 durch eine Leitung 2 entnommen, die an
das Unterende des Druckbehälters 1 und die Zweigleitung 4,
die von der Primärkreisumwälzleitung 3 abzweigt, ange
schlossen ist. Das Reaktorkühlmittel durchströmt dann den
regenerativen Wärmetauscher 5, den nichtregenerativen Wär
metauscher 6, eine Reinigungspumpe 7 für Reaktorkühlmittel
und eine Einheit 8 zum Entfernen radioaktiven Materials in
dieser Reihenfolge. Dann wird das Reaktorkühlmittel zum
Druckbehälter 1 durch die Reaktorspeisewasserleitung 9
rückgeführt. Bei diesem konventionellen Beispiel sind keine
Gegenmaßnahmen zur Verminderung der Dosisrate der Entnahme
leitung 2 für Reaktorkühlmittel, die an den Boden des
Druckbehälters 1 angeschlossen ist, vorgesehen.
Gemäß der Erfindung werden die folgenden Vorteile erzielt:
- (1) Da die Leitung zur Entnahme von Reaktorkühlmittel aus dem Druckbehälter an einer Stelle herausgeführt ist, die höher als der unterste Teil des Druckbehälters liegt, kann die Länge des horizontal verlaufenden Teils der Leitung verringert werden, so daß die Crudmenge, die an der Innen fläche der Leitung im Reaktor anhaftet, abnimmt. Infolge dessen wird die Stärke der Strahlungsquelle verringert, und die resultierende Strahlenbelastung kann weiter gemildert werden.
- (2) Die Leitung zur Entnahme von Reaktorkühlmittel verläuft im Reaktordruckbehälter zu einer Stelle, die höher als der tiefste Teil des Druckbehälters liegt, daher dient die Seitenwand des Druckbehälters als Abschirmung. Infolgedes sen kann ein Teil der Leitung als Strahlenquelle, die zu Strahlenbelastung beiträgt, ausgeschlossen werden.
- (3) Da die Leitung zur Entnahme von Reaktorkühlmittel im Reaktordruckbehälter zu einer Stelle verläuft, die höher als der tiefste Teil des Druckbehälters liegt, kann die Reaktorkühlmittelmenge verringert werden, die bei einem Störfall aus dem Druckbehälter ausströmt.
- (4) Wenn die Rohrleitung, die von der Primärkreislaufum wälzleitung zur Entnahme eines Teils des Reaktorkühlmittels abzweigt, entfällt, kann die Strömungsgeschwindigkeit in der Entnahmeleitung für Kühlmittel aus dem Reaktorkern gesteigert werden, so daß die an der Innenfläche dieser Leitung haftende Crudmenge verringerbar ist.
- (5) Selbst bei einem Störfall, nachdem der Druck im Reak tordruckbehälter auf einen Pegel gleich Atmosphärendruck gefallen ist, wird eine Siphonbremse sowohl auf das Innere als auch das Äußere des Reaktordruckbehälters zur Wirkung gebracht, wenn der Wasserspiegel im Druckbehälter die Stel le erreicht hat, an der die Leitung zur Entnahme von Wasser aus dem Reaktorkern durch die Seitenwand des Druckbehälters geht, so daß der Reaktorkern im gefluteten Zustand gehalten wird. Es ist daher möglich, mit dem Störfall in einfacher Weise fertig zu werden.
- (6) Die Eintrittsöffnung der Leitung zur Entnahme von Was ser aus dem Reaktorkern liegt am untersten Teil des Reak tordruckbehälters. Infolgedessen kann bei einer Entwässe rung des Reaktordruckbehälters infolge des Siphon-Effekts das gesamte Reaktorkühlmittel aus dem Druckbehälter abge zogen werden.
Claims (6)
1. Einrichtung zum Reinigen von Reaktorkühlmittel, mit
einer Rohrleitung (11) zur Entnahme von Wasser aus einem
Reaktorkern (12), wobei die Rohrleitung gesondert von
einer Primärkreislaufumwälzleitung (3) vorgesehen ist und ihr
offenes Ende am Unterende eines Reaktordruckbehälters (1)
liegt, und mit einer Einheit (8) zum Reinigen von radioaktivem
Material, die an die Rohrleitung angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohr
leitung (11) ausgehend von ihrem offenen Ende im Reaktordruck
behälter (1) aufwärts und durch die Seitenwand des Reaktor
druckbehälters (1) nach außen verläuft.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine Zweigleitung (4)
außerhalb des Reaktordruckbehälters, die von der Primärkreis
laufumwälzleitung (3) abzweigt und mit der Rohrleitung (11)
verbunden ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohr
leitung (11) und die Primärkreislaufumwälzleitung (3) außer
halb des Reaktordruckbehälters (1) nicht miteinander verbunden
sind und außerhalb des Reaktordruckbehälters (1) voneinander
unabhängige Umwälzleitungssysteme bilden.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohr
leitung (11) nahe der höchsten Stelle ihres außerhalb des
Reaktordruckbehälters liegenden Teils mit einem Siphonbrems
ventil (13) versehen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Teil
der Rohrleitung (11), in den das Siphonbremsventil (13) ein
gebaut ist, an einer Stelle liegt, die höher als die Lage des
Reaktorkerns (12) ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
gekennzeichnet durch eine automatische Regel
einheit (14) zur Regelung des Öffnens und Schließens des
Siphonbremsventils (13), die das Siphonbremsventil dann öff
net, wenn der Druck im Reaktordruckbehälter auf einen Pegel
gleich Atmosphärendruck gefallen ist, und der Wasserspiegel im
Reaktordruckbehälter auf die Höhe gefallen ist, bei der die
Rohrleitung durch die Seitenwand des Reaktordruckbehälters
geführt ist.
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