DE3916093A1 - Lithotriptor - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Lithotriptor mit einem Wandler
zur Erzeugung von fokussierten Ultraschall-Stoßwellen, wo
bei der Fokus auf das jeweils zu zerstörende Konkrement
oder Gewebe ausrichtbar ist, und mit einem bildgebenden
diagnostischen System zur Ortung des Konkrementes oder Ge
webes, welches an einem Rahmen angeordnet ist, der zwecks
Ortung in verschiedenen Bildebenen um eine Achse verschwenk
bar ist.
Bei bekannten Lithotriptoren erfolgt die bei jeder Litho
tripsie erforderliche, der Zerstörung eines Steines mittels
Ultraschall-Stoßwellen vorausgehende Ortung des Steines
durch ein Röntgensystem. Beispielhaft sei hier auf die
aus dem DE-GM 85 15 656, dem DE-GM 85 28 785 und dem DE-GM
85 34 425 ersichtlichen Geräte hingewiesen.
Für eine derartige Ortung sind (mindestens) zwei Durch
leuchtungsebenen notwendig. Üblicherweise verwendet man
hierzu die sogenannte AP-Projektion und eine dieser gegen
über um 30° verschwenkte Projektion. Nach erfolgter Ortung
des zu zerstörenden Steines werden dessen räumliche Koordi
naten elektronisch ermittelt. Mittels einer komplizierten
Elektronik und Mechanik wird hernach der Ultraschall-Stoß
wellenwandler nun so geführt, daß sein Fokus in den durch
die ermittelten räumlichen Koordinaten festgelegten Bereich
zu liegen kommt. Erst dann ist die Applikation von Ultra
schall-Stoßwellen möglich und medizinisch sinnvoll.
Bei den bekannten Lithotriptoren wird es als nachteilig
empfunden, daß der Stoßwellenwandler nach der Ortung des
zu zerstörenden Konkrementes mittels des Röntgensystems erst
mit seinem Fokus auf das Konkrement ausgerichtet werden muß,
um den Patienten nicht aus der Lage zu bringen, in welcher
das Konkrement geortet worden ist. Darüber hinaus ist mit den
bekannten Geräten eine bei vielen Indikationen angezeigte
Ultraschall-Ortung des Konkrementes nicht möglich.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
einen Lithotriptor anzugeben, bei dem eine Röntgenortung
und eine Ultraschall-Ortung des zu zerstörenden Konkrementes
gleichzeitig oder jeweils für sich ohne Positionsänderung
des Patienten möglich ist. Eine Röntgen-Echtzeitortung so
wohl während der Stoßwellenapplikation, als auch während
der Verstellung der Ortungssysteme soll durchführbar sein.
Ausgehend von einem Lithotriptor mit den Merkmalen des Ober
begriffes des Anspruches 1 wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Ortungssysteme im Wandler angeordnet und gegenüber
der Wandlerachse derart versetzt sind, daß sich die Wandler
achse und die Achsen der Ortungssysteme im Fokus des Wandlers
schneiden.
Die versetzte Anordnung des Röntgenstrahlers gegenüber der
Wandlerachse hat den Vorteil, daß die Verschwenkbewegung
des Röntgensystems ausgehend von der vertikalen Ausrichtung
der Wandlerachse in einem geteilten Winkel um die Röntgen
strahlerachse ausgeführt werden kann. Ist die Röntgen
strahlerachse beispielsweise um 15° gegenüber der Wandler
achse versetzt, so bedarf es lediglich einer Verschwenkbe
wegung des Röntgensystems von ±15° um die Röntgenstrahler
achse, um die bereits erwähnte AP-Projektion und die 30°-
Projektion zu erzeugen. Bei einer sogenannten Untertisch
anordnung der Einheit aus Röntgenstrahler, Ultraschall-
Ortungswandler und Stoßwellenwandler wird durch den ge
teilten Verschwenkwinkel ein größerer Verfahrweg der Einheit
in vertikaler Richtung erzielt, als dies bei Ausführung
einer Verschwenkbewegung in einem ungeteilten Winkel möglich
wäre, da die Einheit im letzteren Falle eher an die Unter
seite des Behandlungstisches stoßen würde.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Iso-Zentrum
für die Schwenkbewegung des Röntgensystems bzw. dessen
Rahmens der erwähnte Fokus, wobei die gedachte Verlängerung
der Schwenkachse des Rahmens bei jeder Schwenkstellung den
Fokus schneidet. Hierdurch erübrigt sich ein Verfahren der
Einheit aus dem Röntgenstrahler, Ultraschall-Ortungswandler
und dem Stoßwellenwandler, da der Fokus des Stoßwellen
wandlers bei einer Verschwenkbewegung des Röntgensystems
zwecks Ortung des Konkrementes oder des Gewebes stets auf
dieses ausgerichtet ist.
Im übrigen kann der Stoßwellenwandler ein piezoelektrischer,
ein magnetostriktiver Wandler oder ein Wirbelstromwandler
sein, wobei diese selbstfokussierend oder fokussierend über
eine akustische Linse ausgebildet sind oder ein Reflektor
system aufweisen. Aber auch ein Einsatz eines Wandlers mit
einer Funkenentladungsstrecke ist durchaus möglich. Vor
zugsweise ist der Wandler kalottenförmig ausgebildet, so
daß die von ihm ausgesendeten Ultraschall-Stoßwellen von
vornherein auf einen Fokus gerichtet sind.
Die Ultraschall-Ortungswandler können beispielsweise be
kannte B-Scanner sein.
Da der Stoßwellenwandler mit den vorgenannten Ortungs
systemen ausgestattet ist, kann eine Ortung des Konkre
mentes oder des Gewebes sowohl mit Hilfe des Röntgensystems
als auch mittels des Ultraschall-Ortungswandlers vorge
nommen werden. Auch eine Real-Time-Beobachtung des Zer
störungsvorganges des Konkrementes oder des Gewebes bei
Applikation von Stoßwellen ist wahlweise mit einem der
beiden Ortungssystemen oder gleichzeitig mit beiden Ortungs
systemen möglich.
Ein Ultraschall-Ortungswandler ist vorteilhafterweise
spiegelsymmetrisch zum Röntgenstrahler in bezug auf die
Wandlerachse angeordnet. Ist der Röntgenstrahler bei
spielsweise um 15° gegenüber der Stoßwellenwandlerachse
versetzt, so ist der Ultraschall-Ortungswandler diametral
zu diesem ebenfalls um 15° gegenüber der Stoßwellenwandler
achse versetzt angeordnet. Durch diese Maßnahme wird
erreicht, daß der Ortungswandler nicht oder nur im ge
ringen Maße in die vom Röntgenstrahler ausgehende Röntgen
strahlkeule hineinragt.
Wenn bei dem erfindungsgemäßen Lithotriptor die vom Stoß
wellenwandler erzeugten Stoßwellen über eine Flüssigkeit
als Ankopplungsmedium auf den Körper des Patienten über
tragen werden, kann es für eine verbesserte Röntgenortung
vorteilhaft sein, wenn auf dem Röntgenstrahler ein gas
gefüllter und zur Umgebung hin abgeschlossener Tubus
vorgesehen ist, dessen Querschnitt dem Querschnitt der vom
Röntgenstrahler zu Ortungszwecken ausgesandten Röntgen
strahlerkeule entspricht. Dadurch wird einer Dämpfung der
Röntgenstrahlung im Ankopplungsmedium entgegengewirkt, da
durch, daß der Tubus das Ankopplungsmedium auf dem Wege
der Röntgenstrahlung vom Röntgenstrahler zum Patienten
körper verdrängt.
Es ist vorteilhaft, wenn der Tubus etwa genausoweit in den
Stoßwellenwandler hineinragt wie ein Ultraschall-Ortungs
wandler.
In einer weiteren Ausführungsform ist der Tubus entlang
der Achse des Röntgenstrahlers verfahrbar. Hierdurch ist
es möglich, ein optimales Verhältnis zwischen einerseits
einer guten Röntgenbildqualität und andererseits einer
möglichst geringen Abschattung des Stoßwellenfeldes zu
erzielen.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausführungs
form des Lithotriptors ist dadurch gegeben, daß das dem
Fokus zugewandte Ende des Tubus mit einem mit Gas füllbaren
Ballon abgeschlossen sein kann. Hierdurch kann bei der
vorerwähnten Ausführungsform zwischen dem Tubusende und
dem Patientenkörper gegebenenfalls noch befindliches An
kopplungsmedium vollständig verdrängt werden. Zum Zwecke
einer optimalen Röntgenortung kann der Ballon mittels einer
Druckpumpe über eine geeignete Leitung mit Gas aufgepumpt
werden. Nach erfolgter Ortung kann der Ballon mittels
einer Vakuumpumpe evakuiert werden, so daß die Stoßwellen
vom Stoßwellenwandler während der Therapie wieder optimal
durch das Ankopplungsmedium an den Patientenkörper ange
koppelt werden. Um den Druck während des Aufblasens des
Ballons im Ankopplungsmedium konstant zu halten, kann ein
dem Volumen des Ballons stets entsprechendes Volumen der
Ankopplungsflüssigkeit einem an sich bekannten Ausgleich
system zugeführt werden. Während des Ablassens des Gases
aus dem Ballon über die erwähnte Vakuumpumpe kann die
zuvor dem Ausgleichssystem zugeführte Ankopplungsflüssig
keit wieder zurückgeführt werden.
Eine vorteilhafte Möglichkeit zur Positionierung des Fokus
auf das Konkrement oder das zu zerstörende Gewebe ist
gegeben, wenn der Behandlungstisch, auf dem der Patient
ruht, in den Koordinaten X, Y und Z verfahrbar ist, wobei
das Röntgensystem zusammen mit dem Wandler in den Koordi
naten X, Y und Z ortsfest und um den Fokus schwenkbar ange
ordnet ist.
Im Falle der schon erwähnten Untertischanordnung weist
die Platte des Behandlungstisches eine Öffnung zum Durch
tritt der Röntgenstrahlen und der Ultraschallwellen auf.
Der betreffende Körperteil, in welchem sich das Konkrement
oder das zu zerstörende Gewebe befindet, ist dabei im
Bereich der erwähnten Öffnung positioniert.
Es ist aber auch möglich, den erfindungsgemäßen Lithotrip
tor in einer sogenannten Übertischanordnung zu betreiben.
Hierbei befindet sich der Bildverstärker des Röntgen
systems unterhalb des Patienten, die Einheit aus Stoß
wellenwandler, Röntgenstrahler und Ultraschall-Ortungs
wandler hingegen über dem Patienten. Dies bietet beispiels
weise Vorteile für die Therapie zur Zerstörung von Gallen
blasensteinen. In diesem Falle braucht die Platte des Be
handlungstisches natürlich keine Öffnung aufzuweisen,woraus
eine verbesserte Patientenlagerung resultiert. Es ist ver
ständlich, daß die Platte des Behandlungstisches hierbei
aus röntgenstrahlendurchlässigem Material, beispielsweise
Plexiglas, bestehen sollte. Andernfalls ware eine
Röntgenortung nicht möglich.
Schließlich kann vorgesehen sein, das Röntgensystem zu
sammen mit dem Stoßwellenwandler an dem schon erwähnten
Rahmen anzuordnen, der mittels eines an einer vorzugsweise
vertikalen Säule angreifenden Antriebes in vertikaler Rich
tung verfahrbar, um die Achse der Säule und um die Schwenk
achse des Rahmens um einen Winkel verschwenkbar ist. Bei
kleinen Verschwenkwinkeln, beispielsweise ±15° um die
Ruhelage wird es sich um den oben erwähnten geteilten Ver
schwenkwinkel zum Zwecke der Röntgenortung des Konkrementes
bzw. Gewebes handeln. Bei einem Schwenkwinkel von 180° wird
das System beispielsweise von einer Untertischanordnung der
Einheit aus Stoßwellenwandler, Röntgenstrahler und Ultra
schall-Ortungswandler in eine Übertischanordnung dieser
Einheit gebracht. Hernach kann das System wiederum zu
Ortungszwecken um kleine Winkel, beispielsweise wieder um
±15°, geschwenkt werden.
Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert: Hierbei zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des Litho
triptors mit einen in den Koordinaten X, Y, und
Z verfahrbaren Behandlungstisch,
Fig. 2 die Einheit aus einem Stoßwellenwandler, einem
Röntgenstrahler und einem Ultraschall-Ortungs
wandler in einer Untertischanordnung und den
Bildverstärker, wobei die Verschwenkbewegung
zum Zwecke der Röntgenortung schematisch ange
deutet ist,
Fig. 3 eine Ausführungsform der Einheit aus Stoßwellen
wandler, Röntgenstrahler und Ultraschall-
Ortungswandler,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der Einheit aus
Stoßwellenwandler, Röntgenstrahler und Ultra
schall-Ortungswandler,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform des Lithotriptors,
und
Fig. 6 eine noch weitere Ausführungsform des Litho
triptors.
Im Folgenden sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen
bezeichnet.
Die Einheit aus einem Stoßwellenwandler 1, dem Röntgen
strahler 2 und dem Ultraschall-Ortungswandler 4, welche
weiter unten näher beschrieben wird, ist an einem freien
Schenkel eines U-förmigen Rahmens 7 angeordnet. Am anderen
Schenkel dieses Rahmens 7 ist dieser Einheit gegenüberlie
gend ein Bildverstärker 3 befestigt. Der U-förmige Rahmen
7 weist eine Schwenkachse 6 auf, um welche der Rahmen 7
mittels eines Antriebes, wie weiter unten ausgeführt, um
einen Winkel α verschwenkbar ist. Der Lithotriptor weist
einen Behandlungstisch, bestehend aus der Platte 8 und
dem Tischständer 14 auf. Ein im Tischständer 14 unterge
brachter Antrieb (nicht dargestellt) vermag die Platte 8
in den Koordinaten X, Y und Z zu verfahren, so daß der
Fokus 5 des Stoßwellenwandlers 1 exakt auf das im Körper
eines auf der Platte 8 zu liegen kommenden Patients befind
liche zu zerstörende Konkrement oder Gewebe ausrichtbar ist.
In der Platte 8 befindet sich eine Öffnung 12, in welcher
der das zu zerstörende Konkrement oder Gewebe enthaltende
Körperteil eines Patienten gelagert wird.
Wie schon aus Fig. 1 ersichtlich, ist der Röntgenstrahler
2 und der Ultraschall-Ortungswandler 4 in dem Stoßwellen
wandler 1 angeordnet und gegenüber der Stoßwellenwandler
achse derart versetzt, daß sich die Wandlerachse, die
Röntgenstrahlerachse und die Achse des Ultraschall-Or
tungswandlers 4 im Fokus 5 des Stoßwellenwandlers 1
schneiden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Fokus 5 das Iso-Zentrum für die Schwenkbewegung des
Röntgensystems 2, 3 bzw. dessen Rahmens 7. Die gedachte
Verlängerung der Schwenkachse 6 des Rahmens 7 schneidet
dabei bei jeder Schwenkstellung den Fokus, wie dies sche
matisch in Fig. 1 dargestellt ist.
Bei dem dargestellten Lithotriptor ist der Ultraschall-
Ortungswandler 4 spiegelsymmetrisch zum Röntgenstrahler 2
in bezug auf die Stoßwellenwandlerachse versetzt ange
ordnet.
Der Stoßwellenwandler 1 und die mit ihm verbundenen Teile
lassen sich aus der dargestellten Untertischanordnung
durch Verschwenkung des Rahmens um einen Winkel α = 180°
in eine sogenannte Übertischanordnung bringen. Wenn auch
die Untertischanordnung eine nur geringe Belastung des Be
dienungspersonals durch Röntgenstrahlung ermöglicht und ihr
im allgemeinen der Vorzug zu geben sein wird, kann es bei
einigen Therapien angezeigt sein, die Übertischanordnung
zu verwenden.
Der Vorteil der versetzten Anordnung des Röntgenstrahlers
2 im Stoßwellenwandler 1 wird anhand der Fig. 2 er
läutert.
Fig. 2 zeigt die Einheit aus Stoßwellenwandler 1, Rönt
genstrahler 2 und Ultraschall-Ortungswandler 4 in einer
Untertischanordnung unterhalb der Platte 8 sowie den dem
Röntgenstrahler 2 gegenüberliegend am Rahmen (hier nicht
dargestellt) angeordneten Bildverstärker.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Röntgen
strahler 2 in der Kalotte des Stoßwellenwandlers 1 der
art versetzt angeordnet, daß die Achse des Röntgenstrahlers
2 und die Achse des Stoßwellenwandlers 1 einen Winkel von
15° einschließen. Spiegelsymmetrisch zum Röntgenstrahler
2 ist diesem diametral gegenüberliegend der Ultraschall-
Ortungswandler 4 angeordnet.
Wie schon oben ausgeführt, ist es bei der Röntgenortung
des zu zerstörenden Konkrementes oder Gewebes erforder
lich, den Patientenkörper in zwei Ebenen zu durchstrahlen.
Überlicherweise wird dies mit einer sogenannten AP-Pro
jektion, bei welcher die Röntgenstrahlen den Patienten
körper senkrecht durchstrahlen, und mit einer dieser gegen
über um 30° verschwenkten Projektion vorgenommen.
Um dies mit dem erfindungsgemäßen System zu erreichen, be
darf es für die AP-Projektion einerVerschwenkung lediglich
um einen Winkel α 1 von 15° und für die 30°-Projektion
lediglich um einen Winkel a 2 von 15° in die andere Rich
tung, jeweils von der Ruhelage aus gesehen, bei welcher
die Achse des Stoßwellenwandlers 1 senkrecht steht. Hier
durch wird ein größtmöglicher Verfahrweg in Richtung des
Doppelpfeiles A erreicht, auf welchem das System gegebenen
falls so bewegt werden muß, daß der Fokus 5 mit dem zu
zerstörenden Konkrement oder Gewebe koinzident ist.
Der Vorteil der versetzten Anordnung des Röntgenstrahlers
im Stoßwellenwandler 1 ergibt sich in anschaulicher Weise
aus der folgenden Betrachtung: Würde der Röntgenstrahler
beispielsweise zentral im Stoßwellenwandler 1 angeordnet
sein, so würde der Verfahrweg des Systems auf die Platte
8 hin erheblich dadurch begrenzt werden, daß der Stoß
wellenwandler 1 bei der Ausführung einer Verschwenkbewegung
um einen (ungeteilten) Winkel von 30° an die Unterseite
der Platte 8 stoßen würde.
Fig. 3 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausführungsform
der Einheit aus Stoßwellenwandler 1, Röntgenstrahler 2
und Ultraschall-Ortungswandler 4. Zur besseren Ankopplung
des Stoßwellenwandlers 1 an den Körper des Patienten ist
die Kalotte des Wandlers 1 mit einer Flüssigkeit als An
kopplungsmedium 13, bspw. Wasser, gefüllt und nach außen
hin mit einer Membran 12 abgeschlossen.
Auf den Röntgenstrahler 2 ist vorliegend ein gasgefüllter
und zur Umgebung hin abgeschlossener Tubus 10 angeordnet.
Der Querschnitt des Tubus 10 ist dem Querschnitt der vom
Röntgenstrahler 2 zu Ortungszwecken ausgesandten Röntgen
strahlkeule angepaßt. Der Tubus 10 verdrängt das An
kopplungsmedium 13 dauerhaft. Hierdurch wird die Dämpfung
der Röntgenstrahlung im Ankopplungsmedium im Sinne einer
besseren Röntgenortung herabgesetzt. Wie schematisch ange
deutet, ist der Tubus 10 entlang der Achse des Röntgen
strahlers 2 verfahrbar.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist das dem Fokus
5 zugewandte Ende des Tubus 10 mit einem Ballon 11 abge
schlossen. Der Ballon 11 ist mit Hilfe einer (nicht darge
stellten) Pneumatik mit Gas füllbar bzw. evakuierbar.
Wenn zu Zwecken der Röntgenortung der Weg der Röntgen
strahlen durch das Ankopplungsmedium 13 weiter verkürzt
werden soll, so wird der Ballon 11 mit Gas aufgeblasen.
Das dabei verdrängte Ankopplungsmedium 13 wird in einem
(nicht dargestellten) Ausgleichssystem aufgefangen, damit
der Druck innerhalb des von der Membran 12 eingeschlossenen
Raums konstant bleibt. Zur Einleitung der Applikation der
Ultraschall-Stoßwellen wird der Ballon 11 durch die (nicht
dargestellte) Pneumatik evakuiert. Gleichzeitig wird das
zuvor im (nicht dargestellten) Ausgleichssystem aufge
fangene Ankopplungsmedium 13 wieder zurückgeführt. Hierdurch
wird die einwandfreie Ankopplung des Stoßwellenwandlers 1 a an
den Patientenkörper während der Therapie gewährleistet.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist im übrigen der
Ultraschall-Ortungswandler 4 mit einem Scannergetriebe 15
verbunden, welches ihn längs seiner Längsachse verfahren
und um seine Achse zu drehen vermag.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des
Lithotriptors. Hier ist die Einheit aus dem Stoßwellen
wandler 1, Röntgenstrahler 2 und Ultraschall-Ortungswandler
4 sowie der Bildverstärker 3 an einem Rahmen 7 angeordnet,
der über die Schwenkachse 6 mittels eines an einer ver
tikalen Säule 32 angreifenden Antriebes 9 in vertikaler
Richtung verfahrbar ist. Darüber hinaus gestattet der Antrieb
9 die Ausführung einer Bewegung in Richtung der Koordinate
Y und eine Verschwenkbewegung um die Achse der Säule 32 um
einen Winkel ϕ sowie ein Verschwenken um die Schwenkachse
6 des Rahmens 7 um einen Winkel α.
Der Antrieb 9 gestattet im übrigen Verschwenkbewegungen um
kleine Winkel α, beispielsweise um ±15°, zu Ortungs
zwecken, aber auch die Verschwenkung um große Winkel, bei
spielsweise um 180°, zum Zwecke der Überführung des Systems
von einer Untertischanordnung hin zu einer Übertischanord
nung.
Fig. 6 schließlich zeigt eine noch weitere Ausführungs
form des Lithotriptors.
Hierbei ist die Einheit aus Stoßwellenwandler 1, Röntgen
strahler 2 und Ultraschall-Ortungswandler 4 gemeinsam mit
dem Bildverstärker 3 konfokal um den Fokus 5 auf der bogen
förmig gekrümmten Führung 16 verschwenkbar und den Winkel
α (in beiden Richtungen). Mit dem System in geeigneter
Weise verbundene Rollen 17 oder dergleichen rollen auf
oder an der Führung 16 ab, so daß eine Verschwenkbewegung
um den Winkel α, beispielsweise um ±15°, zu Ortungs
zwecken ausgeführt werden kann.
Claims (9)
1. Lithotriptor mit einem Wandler zur Erzeugung von fokussierten
Ultraschall-Stoßwellen, wobei der Fokus auf das jeweils zu
zerstörende Konkrement ausrichtbar ist, und mit mindestens
einem bildgebenden diagnostischen Röntgensystem zur Ortung
des Konkrementes oder Gewebes, dessen Röntgenstrahler und
dessen dem Röntgenstrahler mit Abstand gegenüberliegender
Bildverstärker an einem Rahmen angeordnet sind, der zwecks
Ortung in verschiedenen Bildebenen um eine Achse verschwenk
bar ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mindestens ein
Röntgenstrahler (2) und ein Ultraschall-Ortungswandler (4)
in dem Wandler (1) angeordnet und gegenüber der Wandler
achse derart versetzt sind, daß sich die Wandlerachse, die
Röntgenstrahlerachsen und die Achsen des Ultraschall-
Ortungswandler im Fokus (5) des Wandlers (1) schneiden.
2. Lithotriptor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Iso-Zentrum für die Schwenkbewegung des Röntgensystems
(2, 3) bzw. dessen Rahmens (7) der Fokus (5) des Wandlers
ist, wobei die gedachte Verlängerung der Schwenkachse (6)
des Rahmens (7) bei jeder Schwenkstellung des Fokus (5)
schneidet.
3. Lithotriptor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Ultraschall-Ortungswandler (4) spiegelsymetrisch
zum Röntgenstrahler (2) in bezug auf die Wandlerachse ange
ordnet ist.
4. Lithotriptor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf dem Röntgenstrahler (2) jeweils ein
gasgefüllter und zur Umgebung hin abgeschlossener Tubus
(10) vorgesehen ist, dessen Querschnitt mindestens dem
Querschnitt der vom Röntgenstrahler zu Ortungszwecken aus
gesandten Röntgenstrahlkeule entspricht.
5. Lithotriptor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tubus (10) zu Ortungszwecken entlang der Achse des
Röntgenstrahlers (2) verfahrbar ist.
6. Lithotriptor nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das jeweils dem Fokus (5) zugewandte Ende des Tubus
(10) mit einem mit Gas füllbaren Ballon (11) abgeschlossen
ist.
7. Lithotriptor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Positionierung des Fokus (5) auf das
zu zerstörende Konkrement oder Gewebe ein in den Koordinaten
X, Y, Z verfahrbarer Behandlungstisch (8, 14) vorgesehen ist,
auf dem der zu behandelnde Patient zum liegen kommt, und
daß die Ortungssysteme (2, 3, 4) zusammen mit dem Wandler (1)
in den Koordinaten X, Y, Z ortsfest und um den Fokus (5)
schwenkbar angeordnet sind.
8. Lithotriptor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ortungssysteme (2, 3, 4) zusammen mit
dem Wandler (1) an dem Rahmen (7) angeordnet sind, der
mittels eines an der Säule (32) angreifenden Antriebs (9)
in Richtung der Koordinaten Y und Z verfahrbar, um die
Achse der Säule (32) um einen Winkel ϕ und um die Schwenk
achse (6) des Rahmens (7) um einen Winkel α verschwenkbar
ist.
9. Lithotriptor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ortungssysteme (2, ,3, 4) mit dem
Wandler (1) an dem Rahmen (7) angeordnet und gemeinsam auf
einer bogenförmig gekrümmten Führung (16) konfokal um
den Fokus (5) verschwenkbar sind.
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