DE3915448A1 - Verfahren zum regeln der hinterrad-lenkeinstellung bei einem kraftfahrzeug mit vierrad-lenkung - Google Patents
Verfahren zum regeln der hinterrad-lenkeinstellung bei einem kraftfahrzeug mit vierrad-lenkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln der Hinterrad-
Lenkeinstellung bei einem Kraftfahrzeug mit Vierrad-Lenkung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es sind verschiedene Systeme zum Lenken der Vorder- und der
Hinterräder vorgeschlagen worden, die dazu dienen sollen, die
Lenkstabilität zu verbessern. Ein solches System ist in der
japanischen Patentanmeldung 40-10 728 gezeigt.
Die Hinterrad-Steuersysteme können in zwei Typen unterteilt
werden. Der eine Typ arbeitet in Übereinstimmung mit dem
Lenkwinkel, der andere Typ in Übereinstimmung mit der Lenk
kraft. Beim ersten Typ wird der Lenkwinkel der Hinterräder
in Übereinstimmung mit dem Lenkwinkel der Vorderräder einge
stellt. Beim anderen Typ wird der Lenkwinkel der Hinterräder
in Übereinstimmung mit der auf die Vorder- und die Hinter
räder wirkenden Lenkkraft eingestellt. Die Lenk-Eckfrequenz
liegt beim ersten System im gleichen Bereich wie bei einer
herkömmlichen Zweirad-Lenkung. Das Lenkkraft-abhängige System
hat den Vorteil, daß die Eckfrequenz (d. h. die Eigenfrequenz)
höher als beim Zweirad-Lenksystem einstellbar ist.
Beim zweiten System nimmt die Verstärkungsdämpfung der Gier
geschwindigkeit bezüglich der Lenkung verglichen mit einem
Zweirad-Lenksystem ab. Insbesondere weist der Lenkkraft-
abhängige Typ den Nachteil auf, daß im Verstärkungsfrequenzgang
eine größere Überhöhung auftritt, als bei der Zweirad-
Lenkung.
Die Lenkkraft und die Seitenkraft (Kurvenkraft) auf ein Rad wird
als proportional dem Schlupfwinkel des Rades angenommen. Somit kann man
dem Lenkkraft-abhängigen Typ in zwei (Unter-) Typen unterteilen,
von denen der eine von der Vorderrad-Lenkkraft und der
andere von der Hinterrad-Lenkkraft abhängig ist. Beim ersten
Typ der Lenkwinkel für die Hinterräder in Übereinstimmung mit
dem Schlupfwinkel der Vorderräder eingeregelt, während beim
zweiten Typ der Hinterrad-Lenkwinkel in Übereinstimmung mit
dem Schlupfwinkel der Hinterräder eingestellt wird. Nachdem
beim letztgenannten Typ der Hinterrad-Lenkwinkel nur von den
Bedingungen der Hinterräder abhängt, ist dieser Typ dem ersten
überlegen. Dennoch tritt auch hier das Problem auf, daß eine
stärkere Überhöhung im Verstärkungsfrequenzgang vorliegt als beim
Zweirad-Lenksystem.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß ein
stabiles Lenkverhalten erzielbar ist.
Die Erfindung bezieht sich gleichfalls auf eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens, also einen entsprechend
ausgebildeten Regler mit den dazugehörigen Eingangs-/Ausgangs-
Elementen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird somit ein Verfahren zum
Regeln der Hinterrad-Lenkeinstellung bei einem Kraftfahrzeug
mit Vierrad-Lenkung aufgezeigt, bei dem man den Hinterrad-
Schlupfwinkel ( β r) feststellt, einen Soll-Hinterrad-Lenkwinkel
( δ r) mit der Gleichung
δ r = -G(S)kr β r
herleitet, wobei G(S) eine Ableitungs-Übertragungsfunktion mit
einem Proportionalausdruck l und kr ein Lenkkoeffizient sind,
wobei man weiterhin den Soll-Hinterrad-Lenkwinkel einem Hinterrad-
Einstellsystem derart zuführt, daß diese Hinterräder
auf den Soll-Hinterrad-Lenkwinkel einstellt.
Vorzugsweise lautet die Ableitungsübertragungsfunktion mit
Proportionalausdruck
wobei T eine Zeitkonstante des Hinterrad-Lenkregelsystems und
α eine Proportionalverstärkung sind.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
lautet die Ableitungsübertragungsfunktion
Weitere erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen der Erfindung, die im folgenden anhand
von Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigt
Fig. 1 und 2 Lenksysteme, in denen die vorliegende Erfindung
Anwendung finden kann;
Fig. 3 ein Blockdiagramm zur Erläuterung eines Regelsystems
gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 4 eine Schemadarstellung zur Erläuterung eines
Vorderrades und eines Hinterrades eine Vierrad-
gesteuerten Fahrzeugs;
Fig. 5a und 5b die Frequenzantwortcharakteristik der
Giergeschwindigkeit beim Lenken;
Fig. 6a und 6b die Frequenzantwortcharakteristik der
Lateralbeschleunigung beim Lenken;
Fig. 7a und 7b Bode-Diagramme der Übertragungsfunktionen;
Fig. 8a und 8b Bode-Diagramme einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung; und
Fig. 9 eine Prinzipschaltung zur Erläuterung einer
Ableitungs-Übertragungsfunktion.
Fig. 1 zeigt ein Lenksystem, das mit der vorliegenden Erfindung
versehen werden kann. Dieses System umfaßt ein Vorderrad-Lenksystem
1 für Vorderräder 2 und ein Hinterrad-Lenksystem 3 für
Hinterräder 4. Das Hinterrad-Lenksystem 3 umfaßt eine Zahn
stangenlenkung mit einem Motor 5, einer Ausgangswelle 6, eines
Untersetzungsgetriebes am Motor und eine Ritzelwelle 7. Ein
(nicht gezeigtes) Ritzel an der Ritzelwelle kämmt mit einer
Zahnstange in einer Zahnstangenwelle 8.
An der Zahnstangenwelle 8 sind Dehnungsmeßstreifen 9 als Hinterrad-
Seitenkraftsensoren angebracht, um die Axialkraft auf
die Zahnstange abzutasten, welche durch die Hinterrad-
Seitenkräfte erzeugt wird. Ausgangssignale aus den Dehnungsmeß
streifen 9 werden der Regeleinheit 10 zugeführt. Der Regeleinheit
10 werden außerdem Ausgangssignale eines Fahrzeuggeschwindig
keitssensors 11 zugeführt. Dementsprechend regelt die Einheit
die Lenkstellung der Hinderräder 4, wie dies im folgenden
beschrieben wird.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Lenksystem ist ein Drehmoment
sensor 12 in der Ritzelwelle 7 als Detektor für die Hinterrad-
Seiten-Kraft vorgesehen.
Wie in Fig. 3 gezeigt, werden der Regeleinheit 10 weiterhin
Ausgangssignale von Einrichtungen 13 zum Feststellen des Hinterrad-
Lenkwinkels und Ausgangssignale von Einrichtungen 14
zum Feststellen des Vorrad-Lenkwinkels zugeführt.
Fig. 4 zeigt ein Beispiel eines Vorrades und eines Hinterrades
eines Vierrad-gesteuerten Fahrzeugs. Hierbei sind mit
δ f der Vorderrad-Lenkwinkel, β f der Schlupfwinkel der Vorder
räder, δ r der Lenkwinkel der Hinterräder und mit β r der Schlupf
winkel der Hinterräder bezeichnet. Wenn die Lenkkraft und die
Seitenkraft auf das Vorderrad und auf das Hinterrad proportional
zum Schlupfwinkel sind, so wird der Lenkwinkel δ r der Hinter
räder in Übereinstimmung mit den unten beschriebenen Gleichungen
eingeregelt.
Der Hinterrad-Lenkwinkel δ r für ein Fahrzeug mit Vorderrad-
Lenkwinkel-abhängiger Lenkung ergibt sich zu
δ r = k δ f. (1)
Der Hinterrad-Lenkwinkel δ r des Typs mit Vorderrad-Lenkkraft-
abhängiger Lenkung ergibt sich zu
δ r = -kf β f. (2)
Der Hinterrad-Lenkwinkel δ r beim Typ mit Hinterrad-Lenkkraft-
abhängiger Lenkung ergibt sich zu
δ r = -kr β r. (3)
Hierbei bedeuten, k, kf und kr Lenkkoeffizienten, die Funktionen
der Kraftfahrzeuggeschwindigkeit V sind.
Die Fig. 5a bis 6b zeigen grafische Darstellungen der Frequenz
antwortcharakteristika der Giergeschwindigkeit und der
Lateralbeschleunigung beim Lenken in einem Vierrad-Lenksystem.
In den Grafiken stellt die Kurve I die Charakteristik gemäß
Gleichung (1), die Kurve II gemäß Gleichung (2) und die Kurve
III gemäß Gleichung (3) dar. Die Kurven 2WS zeigen die
Charakteristik eines herkömmlichen Zweirad-Lenksystems.
Aus der Kurve I zeigt sich, daß die Frequenzcharakteristik der
Giergeschwindigkeit des Systems mit Vorderrad-Lenkwinkel-abhängiger
Lenkung im wesentlichen gleich der Kurve 2WS ist. Die
Eckfrequenzen der Systeme mit Lenkwinkel-abhängigen Lenkungen
gemäß den Gleichungen (2) und (3) liegen höher als beim Zweirad-
Lenksystem, wie dies sich aus den Kurven II, III und 2WS
ergibt.
Andererseits nimmt aber die Dämpfung der Charakteristik ab,
so daß die Giergeschwindigkeit einen überhöhten Peak im Frequenz
bereich aufweist.
Mit der vorliegenden Erfindung soll ein Verfahren aufgezeigt
werden, durch das der Peak im Frequenzgang des Hinterrad-
Lenkkraft-abhängigen Lenksystems verringert werden soll.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Hinterrad-Lenkkraft,
oder die Hinterrad-Seitenkraft (Kurvenkraft) oder der Hinterrad-
Schlupfwinkel festgestellt und ein Regelsignal (Soll-Signal) mit einem
Proportional- und einem Differential-Anteil (voreilende Phase) oder mit
einem Proportional-Anteil und einer positiven Phasenverschiebung
wird in Übereinstimmung mit dem festgestellten Parameter
hergeleitet. Die Hinterräder werden in Übereinstimmung mit dem
Regelsignal eingestellt.
Wenn die Hinterrad-Lenkkraft oder die Hinterrad-Seitenkraft
proportional zum Hinterrad-Schlupfwinkel ( β r) ist, so läßt
sich das Verfahren zum Regeln des Hinterrad-Lenkwinkels δ r
(Soll-Lenkwinkel) mit folgender Gleichung ausdrücken:
r = -G(S) kr β r. (4)
Hierbei stellt G(S) die Ableitungsübertragungsfunktion mit
einem Proportional-Ausdruck dar.
Die Kurven IV in den Grafiken nach den Fig. 5a bis 6b zeigen
die charakteristischen Kurven, die mit der Gleichung (4)
erreicht werden.
Aus den Abbildungen geht hervor, daß - obwohl die Überhöhung
in der Giergeschwindigkeitskurve im wesentlichen gleich der
nach der Kurve I ist - die Verstärkung im höherfrequenten
Bereich zunimmt, so daß sich eine flacher verlaufende Kurve
ergibt. Weiterhin wird die Phasenverzögerung im Vergleich mit
der Kurve I extrem verringert, so daß die Lenkcharakteristik
und die Fahreigenschaften des Kraftfahrzeugs verbessert
werden. Die Lateralbeschleunigungs-Charakteristik ist dieselbe
wie die Kurve für die Giergeschwindigkeit.
Die Ableitungsübertragungsfunktion G(S) in der Gleichung (4)
ergibt sich zu
Hierbei sind α die Proportionalverstärkung und T die Zeitkonstante
der Ableitungsfunktion.
Die Gleichung (5) wird im folgenden erläutert.
Die Fig. 7a und 7b zeigen ein Bode-Diagramm zur Erläuterung
der Übertragungsfunktion, wenn α<0 ist. Wie in Fig. 7a gezeigt,
ist dann, wenn die Verstärkung g bei 0 liegt (g ≈ 0 dB)
die Frequenz
Nachdem die Übertragungsfunktion |G(S)| ≒ 1 ist, wird der Hinterrad-Lenkwinkel δ r zu
δ r = -kr β r. Wenn
so ergeben sich die Verstärkung und die Übertragungsfunktion zu
und
Aus diesem Grund ergibt sich für den Hinterrad-Lenkwinkel δ r
Wenn
so ergeben sich die Verstärkung bzw. die Übertragungsfunktion zu
g ≒ 20 log10 (| + α ) [dB]
und
|G(S)| ≒ 1 + α .
Damit ergibt sich der Hinterrad-Lenkwinkel δ r zu δ r = -(1 + α ) kr β r.
Mit anderen Worten ergibt sich im Frequenzbereich
ein Verlauf ohne Peak, in welchem die Verstärkung δ r = -kr β r.
Im Frequenzbereich
liegt ein Peak vor. In diesem Frequenzbereich liegt der Hinterrad-
Lenkwinkel in Phase mit den Vorderrädern und steigt auf
einen hohen Wert, der
mal so groß ist wie der im Frequenzbereich der Funktion
so daß dadurch die Verstärkung flacher verläuft.
Im oberen Frequenzbereich
bleibt der Lenkwinkel δ r = -(l + α ) kr β r ohne Anhebung
des phasengleichen Lenkwinkels, um ein Absinken der Verstärkung
zu verhindern. Auf diese Weise kann eine geeignete Frequenz
antwortcharakteristik erhalten werden, wie dies durch die Kurven
IV in den Fig. 5a und 5b gezeigt ist.
Die in den Fig. 6a und 6b gezeigten Kurven IV zeigen ebenfalls
geeignete charakteristische Verläufe.
Der Lenkvorgang bei einem festen Lenkwinkel wird - wie im folgenden
beschrieben - bei einem Vierrad-Lenksystem stabilisiert,
welches eine Phasenführungscharakteristik von
gemäß Gleichung (5) hat, wenn die Proportionalverstärkung α
folgendermaßen eingestellt wird:
Hierbei ist 0<kr<1. Die Antwort bei fester Regelung wird,
wie folgt beschrieben, stabilisiert.
Die Gleichung für die Bewegung in Seitwärtsrichtung (in der
Y-Achsenrichtung) und die Gleichung der Bewegung in Richtung
des Giermoments um den Schwerpunkt (in der Z-Achsenrichtung)
ergibt sich zu
Hierbei bedeuten
m die Masse des Kraftfahrzeugkörpers,
V die Kraftfahrzeuggeschwindigkeit,
β der Schlupfwinkel des Kraftfahrzeugkörpers,
ψ die Gier-Winkelgeschwindigkeit,
Kf die Vorderrad-Kurvenkraft,
kr die Hinterrad-Kurvenkraft,
l der Radstand,
lf die Strecke zwischen den Vorderrädern zum Kraftfahrzeugschwerpunkt,
lr die Strecke zwischen den Hinterrädern und dem Schwerpunkt und
I das Gier-Massenträgheitsmoment.
V die Kraftfahrzeuggeschwindigkeit,
β der Schlupfwinkel des Kraftfahrzeugkörpers,
ψ die Gier-Winkelgeschwindigkeit,
Kf die Vorderrad-Kurvenkraft,
kr die Hinterrad-Kurvenkraft,
l der Radstand,
lf die Strecke zwischen den Vorderrädern zum Kraftfahrzeugschwerpunkt,
lr die Strecke zwischen den Hinterrädern und dem Schwerpunkt und
I das Gier-Massenträgheitsmoment.
Die Gleichungen (7) und (8) können über eine Laplace-Transformation
wie folgt ausgedrückt werden:
Die charakteristische Gleichung ergibt sich zu
Diese Gleichung (10) kann wie folgt ersetzt werden:
as³ + bs² + cs + d = 0. (11)
Hierin bedeuten:
Der Stabilitätsfaktor Ar des (Hinterrad-Lenkkraft-abhängigen)
Vierrad-Lenksystems ergibt sich zu
In der Gleichung (16) ist der Ausdruck
der Stabilitätsfaktor A eines Zweirad-gelenkten Fahrzeugs,
wobei A < 0 ist.
Die Stabilität der charakteristischen Gleichung (11) wird
über das Routh-Stabilitätskriterium festgelegt. Die Gleichung
(11) ist dann stabil, wenn die folgenden Bedingungen gegeben
sind:
(Notwendige Bedingung)
Die Vorzeichen der Koeffizienten a, b, c und d in jedem Ausdruck sind dieselben;
(Hinreichende Bedingungen)
Die Vorzeichen der Koeffizienten
(Notwendige Bedingung)
Die Vorzeichen der Koeffizienten a, b, c und d in jedem Ausdruck sind dieselben;
(Hinreichende Bedingungen)
Die Vorzeichen der Koeffizienten
Aus der Gleichung (15) ergibt sich, daß der Koeffizient d
größer als 0 ist, und zwar dann, wenn der Koeffizient a sich
ergibt zu
insbesondere wenn
(hierbei ist 0<kr<1).
(Notwendige Bedingung)
Die Koeffizienten b, c und d werden jeweils größer 0. Damit bekommen die Koeffizienten a, b, c und d dasselbe Vorzeichen.
(Hinreichende Bedingung)
(Notwendige Bedingung)
Die Koeffizienten b, c und d werden jeweils größer 0. Damit bekommen die Koeffizienten a, b, c und d dasselbe Vorzeichen.
(Hinreichende Bedingung)
Aus diesem Grund wird der Koeffizient e zu
und die Koeffizienten a, b, c und d bekommen dasselbe Vorzeichen.
In der obigen Gleichung ist b′ ein Ausdruck in jeder
Klammer der Gleichung (13). c′ ist der erste Ausdruck der
Gleichung (14).
Bei der zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Ableitungsübertragungsfunktion G(S) wie folgt ausgedrückt:
Im folgenden wird die Gleichung (17) beschrieben.
Die Fig. 8a und 8b zeigen Bode-Diagramme der Übertragungs
funktion. Wie in der Abbildung gezeigt, wird bei einer Frequenz
die Verstärkung g kleiner 0 (dB) und die Übertragungsfunktion
|G(S)| kleiner 1.
Auf diese Weise wird der Hinterrad-Lenkwinkel δ r zu
δ r < -kr β r.
Wenn die Frequenz f klein wird, so wird die Übertragungsfunktion
|G(S)| zu 0. Auf diese Weise wird der Hinterrad-Lenkwinkel
δ r im wesentlichen zu Null. Die stationäre Verstärkung wird
im wesentlichen gleich der eines Zweirad-Lenksystems. Dies ist
ein wesentlicher Punkt bei dieser Ausführungsform.
Wenn
so wird die Verstärkung zu 0 (dB) und die Übertragungsfunktion
|G(S)| zu 1.
Der Hinterrad-Lenkwinkel δ r wird zu δ r = -kr β r.
Wenn die Frequenz ist, so ergibt sich die Verstärkung
zu g<0 (dB) und die Übertragungsfunktion |G(S)| wird größer 1.
Der Hinterrad-Lenkwinkel δ r ist δ r<-kr β r.
Im Frequenzbereich von
steigt die Übertragungsfunktion G(S) proportional zur Frequenz
bis sie zu einem Wert A über 1 wird. Auf diese Weise wird der
In-Phasen-Hinterrad-Lenkwinkel (die Hinterräder werden in derselben
Richtung wie die Vorderräder gelenkt) graduell auf
einen Wert angehoben, der A-mal so groß ist wie der eines
herkömmlichen Zweirad-Lenksystems, wodurch die Verstärkung
verringert wird.
Im höheren Frequenzbereich von
wird der Lenkwinkel zu
δ r = -α kr β r und bleibt dort, um so den In-Phasen-Lenkwinkel
zu steigern und ein Absinken der Verstärkung zu verhindern.
Auf diese Weise kann eine geeignete Frequenzantwortcharakteristik
erhalten werden.
Fig. 9 zeigt eine Schaltung zur Darstellung der abgeleiteten
Übertragungsfunktion, wobei T = CR.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden große Überhöhungen in
der Frequenzcharakteristik der Gierratenverstärkung eliminiert.
Der Abfall der Gierratenverstärkung im hohen Frequenzbereich
wird verhindert, so daß sich eine flache Verstärkungscharakteristik
und eine Verringerung der Antwortverzögerung ergeben.
Auf diese Weise kann ein Vierrad-Lenksystem mit besonders guten
Lenkeigenschaften für Kraftfahrzeuge versehen werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Regeln der Hinterrad-Lenkeinstellung bei einer
Kraftfahrzeug-Vierrad-Lenkung mit einem Hinterrad-Lenksystem,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hinterrad-Schlupfwinkel ( β r) festgestellt wird;
ein Soll-Hinterrad-Lenkwinkel ( δ r) hergeleitet wird, wobei δ r = -G(S)kr β r,
worin G(S) eine Ableitungsübertragungsfunktion mit einem Proportional ausdruck und kr ein Lenkkoeffizient sind,
und daß der Soll-Hinterrad-Lenkwinkel dem Hinterrad-Lenksystem zugeführt wird und dieses die Hinterräder auf den Soll-Hinterrad- Lenkwinkel einstellt.
der Hinterrad-Schlupfwinkel ( β r) festgestellt wird;
ein Soll-Hinterrad-Lenkwinkel ( δ r) hergeleitet wird, wobei δ r = -G(S)kr β r,
worin G(S) eine Ableitungsübertragungsfunktion mit einem Proportional ausdruck und kr ein Lenkkoeffizient sind,
und daß der Soll-Hinterrad-Lenkwinkel dem Hinterrad-Lenksystem zugeführt wird und dieses die Hinterräder auf den Soll-Hinterrad- Lenkwinkel einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Ableitungsübertragungsfunktion die Funktion
verwendet wird, wobei T eine Zeitkonstante des Hinterrad-
Lenksystems und α eine Proportionalverstärkung sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Ableitungsübertragungsfunktion die Funktion
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Proportionalverstärkung ( α ) folgenden Bedingungen gehorcht:
0 < α < (1-kr)/kr (0 < kr < 1) .
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1989
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- 1989-05-15 GB GB8911082A patent/GB2220898A/en not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
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