DE3915327A1 - Verfahren zur herstellung von kalorienarmen, milchfetthaltigen aufstrichprodukten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kalorienarmen, milchfetthaltigen aufstrichproduktenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung kalorienarmer Auf
strichprodukte, insbesondere von Streichfetten vom Wasser-in-Öl- und Öl-in-
Wasser-Emulsionstyp, deren Fettphase anteilig oder vollständig aus Milchfet
ten zusammengestellt ist.
Unter kalorienarmen Aufstrichprodukten werden solche Produkte verstanden,
die im Vergleich zu Butter oder Margarine mit einem Fettgehalt von 80%
einen deutlich verminderten Fettgehalt aufweisen, der im Bereich von 20
bis 50% liegt, vorzugsweise etwa 40% beträgt. Kalorienarme Aufstrich
produkte sowie Verfahren zu ihrer Herstellung sind beispielhaft aus der
DE-PS 25 08 133, EP-PS 00 76 549, EP-A-0 28 10 277, EP-A-02 37 120, DE-OS
36 13 248 und WO81/01 353 sowie aus DE-PS 26 00 028, EP-A-02 97 690,
DE-A 31 31 416, DE-A 34 35 269 bekannt.
Die Nachteile der in der genannten Patentliteratur beschriebenen Verfah
ren bestehen darin, daß aufwendige Installationen und/oder Technologien
erforderlich sind, und/oder sensorische Probleme auftreten, und/oder die
hergestellten Emulsionen nicht die nötige Stabilität aufweisen. Hinzukommt
unter anderem auch eine bakteriologische Gefährdung der Produkte.
Überraschend wurde nun gefunden, daß in einem Inline-Verfahren der üblicher
weise in milchverarbeitenden und buttererzeugenden Betrieben anfallende Rahm
von 35 bis 40% Milchfettgehalt aufkonzentriert werden kann, anschließend
kontinuierlich durch mechanische Bearbeitung bei 45 bis 70°C die stabile
Rahmemulsion zerstört und das Zwischenprodukt vorzugsweise zum Ansetzen der
Produktemulsion eingesetzt werden kann. Gegebenenfalls kann nach Zerstörung
der Rahmemulsion eine zwischenzeitliche Inline-Separation der Wasser- und
Fettkomponente erfolgen. Nachfolgend können die erforderlichen Additive
(Stabilisatoren und/oder andere pulverförmige Zuschlagstoffe) der Fettphase
zugefügt werden. Nach Rekombination der beiden zwischenzeitlich aufgetrenn
ten Komponenten kann die Produktemulsion vorbereitet werden. Alternativ
können die erforderlichen Additive, sofern nicht wie vorab beschrieben im
separierten Milchfett dispergiert, in einem bakteriologisch inerten Medium
wie Butterfett, Sonnenblumenöl, gehärteten Sojaöl o.ä. oder aber auch in
einer Teilmenge mechanisch zerstörten, aufkonzentrierten Rahms dispergiert
werden. Eine wesentliche Vereinfachung besteht darin, daß nach Zusammen
fügen der Komponenten für die Voremulsion sich in einem technisch wenig auf
wendigen Konditionierungsschritt vor Zugabe von geeigneten Emulgatoren ein
stabiles Zwischenprodukt herstellen läßt. Nach Zugabe der Emulgatoren sowie
nach Zufügen der zur Einstellung der Fettgehaltsstufe im Endprodukt erfor
derlichen Wassermenge, die gegebenenfalls die wasserlöslichen Additive wie
beispielsweise Säureregulatoren oder Kochsalz enthält, kann das Endprodukt
in an sich bekannter Weise unter Anwendung der üblichen Technologien her
gestellt werden.
Die Vorteile des Verfahrens sind wie folgt:
- - kontinuierliches bzw. semi-kontinuierliches Verfahren mit entsprechend vermindertem Infektionsrisiko des Produktes und wirtschaftlicher Herstel lungsweise;
- - Erstellung von Milchhalbfettprodukten sowie Mischfettprodukten ohne den ansonsten erforderlichen Umweg über Butter bzw. Butterfett;
- - störungsfreie und gegen bakteriologische Risiken wenig anfällige Hand habung und Zugabe von erforderlichen Stabilisatoren und/oder Milcheiweiß komponenten;
- - verbesserte sensorische Qualität des Endproduktes im Vergleich zu nach anderen in oben genannten Patentschriften angegebenen Verfahren her gestellten Aufstrichmassen;
- - frei wählbare Einstellung des gewünschten Emulsionstyps (O-W oder W-O) durch Einstellung entsprechender Produktionsparameter sowie durch Verwen dung der jeweils geeigneten Additive.
Nach Vorlage von 29,5 kg aufkonzentriertem und anschließend homogenisiertem
Rahm (80% Fett) werden in einem entsprechend ausgelegten Rührbehälter jeweils
9 kg eines Sojafettes mit den Feststoffwerten N 20-60%, N 30-25%
sowie einer Sonnenblumenöldispersion, in der 2,7 kg Gelatine fein verteilt
sind, hinzugefügt. Durch intensives Rühren wird diese Mischung konditio
niert. Anschließend erfolgt die Zugabe von 56,6 kg Wasser, 0,5 kg Kochsalz
und 0,1 kg wasserlöslicher Aromenkomponenten. Daraufhin wird das Gemisch mit
0,6 kg eines Monodiglycerid-Emulgators versetzt.
Die so erhaltene Wasser-in-Öl-Emulsion wird nach bekannten Verfahren einer
Pasteurisierung bei 82°C für 30 Sekunden und einer Kühlung bei gleichzei
tiger mechanischer Bearbeitung unterworfen. Das auf diese Weise erhaltene
Produkt läßt sich nach bekannten Verfahren abfüllen bzw. abpacken.
Die einzelnen Verfahrensschritte sind in Fig. 1 dargestellt.
70 kg eines aufkonzentrierten Rahms (75% Milchfettgehalt) werden mittels
Homogenisator zersetzt. Nach Vorlage in einem Rührbehälter werden 3 kg
eines reinen Milchfettes, in denen 0,8 kg Pektin dispergiert sind, hin
zugefügt. Die wäßrige Phase, bestehend aus 0,7 kg Kochsalz, 0,1 kg was
serlöslicher Salze und 25 kg Wasser, wird zu der vorgelegten Fettmischung
gegeben.
Nach Beendigung der nachfolgend stattfindenden mechanischen Behandlung
mit Hilfe eines Intensivrührers werden 0,6 kg eines Monodiglycerid-Emulga
tors zugefügt.
Die einzelnen Verfahrensschritte sind in Fig. 1 dargestellt.
38 kg eines auf konzentrierten und anschließend mechanisch bearbeiteten
Rahms (58% Milchfettgehalt) werden durch einen Separator geleitet;
in die Fettphase werden 3,0 kg Gelatine eingebracht. Nach Zusammenführung
der Wasserphase und der Fettphase werden in einem Rührbehälter 9 kg eines
Sojafettes mit den Feststoffwerten N 20-60%, N 30-25% sowie 9 kg
Sonnenblumenöl beigefügt.
Durch intensives Rühren wird die Mischung konditioniert. Anschließend
erfolgt die Zugabe von 40 kg Wasser; 0,5 kg Kochsalz und 0,1 kg wasser
löslicher Aromenkomponenten. Daraufhin wird das Gemisch mit 0,6 kg eines
Monodiglycerid-Emulgators versetzt.
Die weitere Vorgehensweise erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben.
30 kg einer aufkonzentrierten Rahmemulsion (83% Milchfettgehalt) werden
mit Hilfe eines Homogenisators zersetzt. Nach Vorlage in einem Rührbehälter
werden in Pulverform 2 kg Stärke sowie 6 kg Natriumcaseinat hinzugefügt.
Nach intensiver Vermischung und Konditionierung werden 0,6 kg eines
Emulgators vom Typ Monoacylglycero-Phospholipid zugegeben. Die wässrige
Phase, bestehend aus 0,7 kg Kochsalz; 0,2 kg wasserlöslicher Schmelzsalze
und 60,5 kg Wasser, wird der vorgelegten Mischung zugegeben.
Nach Beendigung der Herstellung der Emulsion wird wie in Beispiel 1
beschrieben vorgegangen.
Claims (18)
1. Verfahren zur Herstellung eines Aufstrichproduktes mit einem Fett
gehalt von 20 bis 50% vom Emulsionstyp Wasser-in Öl oder Öl-in-Wasser,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) Trockensubstanzanteile vorab entweder in-line nach zeitweiliger Se paration der Fett- von der Wasserphase oder in separatem Ansatz in Fett dispergiert und anschließend dem Emulsionsansatz zufügt;
- b) die Fettphase Milchfettanteile zwischen 10 und 100% enthält;
- c) das Milchfett aus aufkonzentriertem Rahm entstammt, der vor Aufbe reiten der Emulsion mechanisch bearbeitet wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Trockensubstanzanteile auch im
bearbeiteten Rahm der Stufe 1c) gemäß Anspruch 1 dispergiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Trockensubstanzanteile
Milcheiweißpulver, Eiweiße pflanzlicher Herkunft und/oder Stabilisatoren
sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das für die
Fettphase erforderliche Milchfett aufkonzentriertem Rahm mit einem Ge
halt von 40-85% Fett entstammt, dessen Emulsion vor Aufbereitung der
für das Endprodukt erforderlichen Emulsion durch mechanische Bearbeitung
in einem semi- oder vollkontinuierlichen Verfahren zerstört worden ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Bearbeitung des aufkonzentrierten Rahms mit Hilfe
eines Homogenisators erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bearbeitung des aufkonzentrierten Rahms mit Hilfe geeigneter
Pumpensysteme, zum Beispiel Kreiselpumpen, erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bearbeitung des aufkonzentrierten Rahms mit Hilfe geeigneter
Dispergieraggregate erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sofern ein Mischfettprodukt erhalten werden soll, das Nichtmilchfett
direkt dem mechanisch bearbeiteten Rahm hinzugefügt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die pulverförmigen Zuschlagsstoffe wie Eiweißkomponenten und/oder
Stabilisatoren verschiedenster Art zunächst in Fett dispergiert und
nachfolgend der aufbereiteten Voremulsion zugefügt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
pulverförmigen Zuschlagsstoffe wie Eiweißkomponenten und/oder
Stabilisatoren verschiedenster Art zunächst in aufkonzentriertem,
mechanisch bearbeitetem Rahm dispergiert werden und nachfolgend der
aufbereiteten Voremulsion, die - auf Fettgehalt bezogen -, 0 bis 90%
pflanzliche Öle und Fette enthält, zugefügt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß nach Vermischen der Fett- und Wasserphasen die Voremulsion durch
intensive mechanische Behandlung konditioniert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kon
ditionierungsschritt vor der eigentlichen Herstellung der Emulsion
erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der
Fettphase so gewählt wird, daß der Fettgehalt im Endprodukt 20-50% be
trägt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettkom
ponenten aus pflanzlichen Fetten und Ölen und/oder Milchfetten und/oder
anderen tierischen Fetten oder Mischungen davon, ausgewählt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten
pulverförmigen Zusatzstoffe aus Proteinen und Derivaten davon, Poly
sacchariden und Derivaten davon, Polyglycerolen und Derivaten davon,
Milchbestandteilen oder Mischungen davon, ausgewählt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisa
tor-Konzentration so gewählt wird, daß der Anteil im Endprodukt 0,1 bis
8%, vorzugsweise 0,5 bis 6% beträgt.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentra
tion der Milchbestandteile so gewählt wird, daß der Proteinanteil im End
produkt 0,05 bis 10% beträgt.
18. Aufstrichprodukt des O/W- oder W/O-Emulsionstyps, hergestellt nach
dem Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 17.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893915327 DE3915327C2 (de) | 1989-05-10 | 1989-05-10 | Verfahren zur Herstellung von kalorienarmen, milchfetthaltigen Aufstrichprodukten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893915327 DE3915327C2 (de) | 1989-05-10 | 1989-05-10 | Verfahren zur Herstellung von kalorienarmen, milchfetthaltigen Aufstrichprodukten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3915327A1 true DE3915327A1 (de) | 1990-11-15 |
DE3915327C2 DE3915327C2 (de) | 1997-08-07 |
Family
ID=6380423
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893915327 Expired - Lifetime DE3915327C2 (de) | 1989-05-10 | 1989-05-10 | Verfahren zur Herstellung von kalorienarmen, milchfetthaltigen Aufstrichprodukten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3915327C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4220509A1 (de) * | 1992-06-22 | 1993-12-23 | Wilke Ruediger | Verfahren zur Herstellung von Halbfett |
WO1999039586A1 (en) * | 1998-02-05 | 1999-08-12 | Van Miller | Process and formulation for low temperature spreadable table spread |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2600028C2 (de) * | 1976-01-02 | 1982-06-16 | Molkerei-Zentrale Westfalen-Lippe eG, 4400 Münster | Verfahren zur Herstellung eines Halbfettes auf Milchbasis |
-
1989
- 1989-05-10 DE DE19893915327 patent/DE3915327C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2600028C2 (de) * | 1976-01-02 | 1982-06-16 | Molkerei-Zentrale Westfalen-Lippe eG, 4400 Münster | Verfahren zur Herstellung eines Halbfettes auf Milchbasis |
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WO1999039586A1 (en) * | 1998-02-05 | 1999-08-12 | Van Miller | Process and formulation for low temperature spreadable table spread |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3915327C2 (de) | 1997-08-07 |
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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