DE3915148A1 - Beschleunigungstriebwerk ohne duese mit geringer normierter laenge - Google Patents
Beschleunigungstriebwerk ohne duese mit geringer normierter laengeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Beschleunigungstriebwerk eines
Selbstantriebsflugkörpers, wie einer Rakete, der mit einem
mehrere Kanäle aufweisenden Propergolblock beladen ist.
Die Verwendung von Triebwerken ohne Düse mit einem einzigen
Kanal ist insbesondere für die Beschleunigung von Stau
strahl-Triebwerken mit integriertem Beschleuniger bekannt
(vgl. US-A-35 35 881). Es handelt sich dabei um Triebwerke
mit einer normierten Länge unter 6. Unter "normierter Länge"
eines Zylinders wird das Verhältnis L/D seiner Länge L zu
seinem Durchmesser D verstanden.
Die Verbrennungsgeschwindigkeiten von Verbund-Propergol
blöcken sind zu gering, um in einem Kanal mit einer normier
ten Länge unter 6 einen Schallquerschnitt aufzubauen. Da die
normierte Länge des Kanals an die normierte Länge des Blocks
gebunden ist, ist es schwierig, Propergolblöcke mit einer
normierten Länge unter 6 zu verwenden. Bei einigen Anwen
dungen jedoch verhindert der Raumbedarf die Verwendung von
Blöcken mit einer normierten Länge über 6.
So benötigt beispielsweise die Verbrennungskammer eines mit
Kerosin betriebenen Staustrahl-Triebwerks mit einem Durch
messer von 350 mm nur eine Länge von 800 mm. D.h., daß die
normierte Länge nur etwa 2,3 beträgt. Andererseits weist sie
ein genügend großes Volumen auf, um das für die Beschleu
nigung des so motorisierten Flugkörpers bis zur sog. Über
gangsgeschwindigkeit notwendige Propergol unterzubringen,
d.h. bis zu der Geschwindigkeit, bei der das Staustrahl-
Triebwerk die Aufgabe des Beschleunigers übernimmt. Eine
Verlängerung kommt daher nicht in Frage.
Gemäß dem aktuellen Stand der Technik würde man nun nicht
einen Beschleuniger ohne Düse integrieren, sondern einen
klassischen Beschleuniger mit einer auswerfbaren Düse, die
in der Düse des Staustrahl-Triebwerks angebracht ist, da sie
aus Gründen der Betriebsdrücke einen sehr viel geringeren
Querschnitt hat, und beim Abschalten des Beschleunigers
abgeworfen wird, was eine Gefahr insbesondere dann darstel
len kann, wenn der Flugkörper vom Flugzeug abgeschossen
wird.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Beschleunigungs
triebwerk mit einer normierten Länge unter 6 anzugeben, das
ohne Düse funktioniert.
Die Aufgabe wird mit dem Beschleunigungstriebwerk gemäß
Hauptanspruch gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Beschleunigungstriebwerk, das einen
Propergolblock mit Axialkanal aufweist und mit dem Trieb
werkskörper durch einen Verbrennungsinhibitor verbunden ist,
ist dadurch gekennzeichnet, daß einerseits der Propergol
block eine normierte Länge von 2,5-6 und mindestens sechs
identische periphere Kanäle und andererseits an der
Stirnseite mit dem Triebwerkskörper
verbundene Beschläge aufweist, die einen Freiraum zwischen
der Stirnseite des Propergolblocks und dem Boden des Trieb
werks bilden, wobei der Axialkanal und die peripheren Kanäle
in diesen Freiraum durch Öffnungen in den Beschlägen einmün
den und am entgegengesetzten Ende (dem stromabwärts gelege
nen Ende) mit einem sich ausweitenden Teil enden.
Das erfindungsgemäße Beschleunigungstriebwerk funktioniert
ohne Düse, obwohl es einen Propergolblock mit einer normier
ten Länge, d.h. einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser
L/D, von 2,5-6 aufweist.
Jeder der einzelnen Kanäle hat eine ausreichende normierte
Länge, damit die Gasgeschwindigkeit die Schallgeschwindig
keit in einem Querschnitt nahe dem stromabwärts gelegenen
Ende des Kanals erreicht, und weist, stromabwärts von diesem
Querschnitt, einen sich ausweitenden Teil auf, in dem die
Gase mit annehmbarem Wirkungsgrad entspannt werden können.
Diese Kanäle münden in die Rückseite des Blocks so ein, daß
die Resultierende der Schubvektoren durch die Achse des zu
beschleunigenden Flugkörpers getragen wird.
Dadurch, daß alle Kanäle in den an der Stirnseite des Blocks
gelegenen Freiraum einmünden, hat dieser Raum die Funktion
einer Druckausgleichkammer; die Entwicklung des Drucks mit
der Zeit ist in jedem Kanal so, daß zu jedem Zeitpunkt
praktische gleiche Drücke herrschen. Um die Verbrennungs
rückstände möglichst gering zu halten, sind die peripheren
Kanäle auf ein oder zwei konzentrischen Kreisen angeordnet,
wobei es sechs oder zwölf Kanäle sind. Gemäß einer bevor
zugten Ausführungsform weist der Block 7 Kanäle auf, d.h.
einen Axialkanal und sechs periphere Kanäle.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die
sechs peripheren Kanäle zu dem Axialkanal parallel.
Außerdem befinden sich die peripheren Kanäle einer solchen
Beladung in einem Abstand von der Außenfläche des Propergol
blocks, der der Hälfte des Abstands entspricht, der die
Kanäle untereinander trennt.
Der Mittelkanal kann einen runden oder hexagonalen Quer
schnitt haben.
Die auf dem oder den konzentrischen Kreis(en) angeordneten
peripheren Kanäle können einen Querschnitt haben, der einer
seits an die Art des verwendeten Propergols angepaßt ist, um
die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Kanälen zum
Zeitpunkt der Verbrennung zu begrenzen, und andererseits den
möglichen Anfall an Verbrennungsrückständen berücksichtigt.
Diese Kanäle können daher als Querschnitt entweder einen
Kreis, ein regelmäßiges Hexagon, ein Pentagon oder ein Tra
pez haben, wobei die große Basis des Trapez gewellt oder
gerade sein kann. Zweckmäßigerweise haben die peripheren
Kanäle einen Querschnitt, der im wesentlichen ein gleich
schenkliges Trapez ist. Die Bedeutung der Trapezform liegt
darin, die Verbrennungsrückstände auf ein Minimum zu vermin
dern und eine wirkungsvolle Verbrennung und somit einen
wirkungsvollen Gasdurchsatz so lange wie möglich aufrechtzu
erhalten.
Der Druckunterschied Δ P zwischen den beiden Endflächen des
Propergolblocks wird durch die bedeutende normierte Länge
der Kanäle vergrößert. Der so durchbohrte Propergolblock ist
jedoch zerbrechlicher als ein Block mit nur einem einzigen
Kanal und um so mehr als ein Block mit Frontalverbrennung.
Dem Fachmann ist die seitliche Verbindung des Propergol
blocks mit dem Triebwerkskörper mit Hilfe eines Verbren
nungsinhibitors bekannt. Im Fall des mehrfach durchbohrten
Propergolblocks wurde festgestellt, daß diese Befestigung
ungenügend ist.
Der Propergolblock des erfindungsgemäßen Triebwerks weist
auf seiner Stirnseite Beschläge auf, die mit dem Triebwerks
körper verbunden sind und einen Freiraum zwischen der Stirn
seite des Propergolblocks und dem Boden des Triebwerks bil
den, wobei der Axialkanal und die peripheren Kanäle in
diesen Freiraum durch Öffnungen in den Beschlägen einmünden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Be
schläge aus einer durchbohrten Platte, deren Öffnungen, in
der gleichen Anzahl wie die Kanäle des Propergolblocks, sich
vis-à-vis der peripheren Kanäle und des Axialkanals befin
den. Die Platte ist an der Stirnseite des Propergolblocks
mit Hilfe des Verbrennungsinhibitors befestigt.
Der so gebildete Freiraum zwischen den auf der Stirnseite
des Propergolblocks angebrachten Beschlägen und dem Boden
des Triebwerks bildet eine Ausgleichskammer für den inneren
Druck, die die sich im Verlauf der Verbrennung möglicher
weise bildenden Druckunterschiede vermindert. Diese Vor
sichtsmaßnahme ist gerechtfertigt: Wenn bei fortschreitender
Verbrennung der immer dünner werdende Abstand zwischen zwei
Kanälen einem Druckunterschied ausgesetzt ist, so kann am
Ende der Verbrennung ein vorzeitiges Brechen des noch nicht
verbrannten Propergols verursacht werden, mit dem Risiko,
daß Propergolfragmente ausgeworfen werden, und eine Unregel
mäßigkeit des Verbrennungsendes auftreten kann, was wiederum
zu einem wesentlichen Verlust an Wirkungsgrad führt. Diese
Druckausgleichskammer, die sich an der Stirnseite des Be
schleunigungspropergols befindet, kann stromabwärts des
Gasgenerators eines Staustrahl-Triebwerks angeordnet sein.
Die an der Stirnseite des Propergols angeordneten Beschläge
haben Öffnungen, die es dem Verbrennungsgas, d.h. dem Druck,
ermöglichen, sich zwischen den Kanälen über die Ausgleichs
kammer zu verteilen. Diese Öffnungen können genau die
Anfangsform der Kanäle des Propergols, oder eine
völlig verschiedene Form haben. Beispielsweise können die
Kanäle eine Trapezform und die Öffnungen der Beschläge zy
lindrisch oder kegelstumpfförmig sein.
Der Vorteil von zylindrischen oder kegelstumpfförmigen Öff
nungen ist die Möglichkeit, diese Beschläge für die zweite
Antriebsstufe wiederzuverwenden, und zwar bei einem Stau
strahl-Triebwerk, um die Verbrennungsgassträhle zu vertei
len; die Beschläge werden dann als Verteiler-Einspritzdüse
verwendet.
Die Beschläge sind an dem Triebwerkskörper befestigt und
umfassen eine Inhibierung, insbesondere den das Propergol
befestigenden Inhibitor, auf dem Befestigungsring des Trieb
werks. Der Inhibitor, der die Beschläge schützen soll, kann
auf der einen oder anderen Seite aufgebracht werden, vor
zugsweise wird er jedoch auf der Rückseite der Beschläge,
d.h. zwischen dem Propergolblock und den Beschlägen selbst
aufgebracht, so daß eine zu große Erhitzung vermieden wird.
Das erfindungsgemäße Triebwerk bildet vorzugsweise die Be
schleunigungsstufe eines Staustrahl-Triebwerks. Dabei befin
det sich das Stromabwärtsende des Propergolblocks im Bereich
der Düse des Staustrahl-Triebwerks und vorzugsweise auf der
Höhe des sich ausweitenden Teils dieser Düse, da mit einer
solchen Struktur mehr Propergol in dem Triebwerkskörper
untergebracht werden kann.
Jeder Kanal endet mit einem sich ausweitenden Teil, um das
Entspannen der Gase zu verbessern. Beim Beschleunigungsblock
eines Staustrahl-Triebwerks befindet sich dieser ausgewei
tete Bereich auf der Höhe der Düse des Triebwerks.
Das Propergol verbrennt in parallelen Schichten, am Ende der
Verbrennung bleiben sog. Verbrennungsrückstände auf der
Peripherie des internen Inhibitors, der mit dem Triebwerk
verbunden ist; die zentralen Rückstände werden ausgeworfen.
Gemäß einer ersten Variante können diese Verbrennungsrück
stände teilweise dadurch verhindert werden, daß als Verbren
nungsinhibitor ein Material verwendet wird, daß ins Innere
der äußeren zylindrischen Fläche des Propergolblocks in
mindestens zwei auf der Höhe dieser Rückstände befindlichen
Zonen eindringt, wodurch Längsrillen gebildet werden.
Dadurch wird das Auftreten von Verbrennungsunregelmäßigkei
ten während des Betriebs des Staustrahl-Triebwerks vermie
den.
Gemäß einer anderen Variante werden diese Rückstände voll
ständig und schnell dadurch entfernt, daß eine Zweifach
zusammensetzung als Block verwendet wird, wobei das Proper
gol mit der höheren Verbrennungsgeschwindigkeit in den Zonen
auf der Höhe der äußeren Verbrennungsrückstände angeordnet
ist.
Erfindungsgemäß wird vorzugsweise ein Verbundpropergol mit
einem Polybutadien mit endständigen Hydroxylgruppen als Bin
demittel und bis zu 5 Masse-% Ferrocen-Katalysatoren verwen
det.
Die Erfindung wird anhand der Abbildungen erläutert; es
zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Triebwerk, das als
integrierter Beschleuniger eines Staustrahl-
Triebswerks verwendet wird;
Fig. 2 einen Querschnitt AA′ des Beschleunigungs
triebwerks gemäß Fig. 1;
Fig. 3 die theoretischen Druckkurven in den periphe
ren Kanälen und im Mittelkanal des Propergol
blocks des Beschleunigungstriebwerks, aufge
tragen gegen die Verbrennungszeit;
Fig. 4 die Druckkurve in Funktion der Verbrennungs
zeit und
Fig. 5 die Schubkurve in Funktion der Verbrennungs
zeit.
Gemäß Fig. 1 besteht ein Staustrahl-Triebwerk mit integrier
tem Beschleuniger aus einem erfindungsgemäßen Beschleuni
gungstriebwerk 1 und einem Gasgenerator 2.
Die Verbrennungskammer des Gasgenerators wird Primärkammer 3
genannt. Die Verbrennungskammer des Beschleunigungstrieb
werks, in der sich am Anfang ein Propergolblock befindet,
wird Sekundärkammer 4 genannt.
Der Körper 5 des Beschleunigungstriebwerks 1 ist an seiner
Stirnseite mit Lufteinlaßöffnungen 6, die während der Be
schleunigungsstufe mit Deckel verschlossen sind, und an
seinem Stromabwärtsende mit einer Düse 8 mit großem Quer
schnitt ausgerüstet, die zur Entspannung der Verbrennungs
gase des Staustrahl-Triebwerks bestimmt und am Anfang mit
einem Deckel 9 verschlossen ist.
Die Sekundärkammer des Staustrahl-Triebwerks ist mit einem
Beschleunigungs-Propergolblock 10 mit einem Polybutadien
mit endständigen Hydroxylgruppen (PBHT) als Bindemittel
ausgerüstet, der von einem Mittelkanal 11 und sechs läng
lichen peripheren Kanälen 12 durchbohrt ist. Dieser Block 10
hat einen Durchmesser von 191 mm und eine Länge von 500 mm,
d.h. eine normierte Länge von 2,61.
Dieser mehrfach durchbohrte Propergolblock 10 ist seitlich
mit dem Triebwerkskörper 5 mit Hilfe eines Verbrennungs
inhibitors 13 verbunden. An der Stirnseite dieses Blocks
befindet sich eine Platte 14, die kegelstumpfförmige Öff
nungen 15 aufweist, die sich gegenüber den peripheren Kanä
len 12 und des Mittelkanals 11 des Propergolblocks 10 befin
den und auch in gleicher Anzahl vorhanden sind. Die Platte
14 wird mit einem Verbrennungsinhibitor an dem Propergol
block 10 befestigt.
Das Stromabwärtsende des Propergolblocks 10 befindet sich
auf der Höhe des sich ausweitenden Teils der Düse 8, die
peripheren Kanäle 12 und der Mittelkanal 11 enden mit einem
sich ausweitenden Teil 16.
Der Gasgenerator ist mit einem Propergolblock ausgerüstet,
der zu wenig Sauerstoff enthält und reduzierende Gase 18
freisetzt einen Mittelkanal 19 aufweist und mit der
Primärkammer 3 verbunden ist.
Der Propergolblock mit dem geringen Sauerstoffgehalt nimmt
nicht den ganzen Raum der primären Verbrennungskammer ein:
Ein Freiraum 20 ist zwischen der durchbohrten Platte 14 und
dem Stromabwärtsende des Blocks 18 zur Bildung einer Druck
ausgleichskammer vorgesehen.
Ein Anzünder 21 ist am Stirnende des Mittelkanals des Pro
pergolblocks mit geringem Sauerstoffgehalt 18 angeordnet.
Dieser Anzünder 21 könnte genausogut auf der Höhe des Frei
raums 20 angeordnet sein.
Gemäß Fig. 2 ist der mehrfach durchbohrte Propergolblock 10
seitlich mit dem Körper 5 des Beschleunigungstriebwerks 1
mit einem Verbrennungsinhibitor 13 verbunden. Dieser Block
weist einen hexagonalen Mittelkanal 11 mit einer Höhe von 42
mm und sechs periphere Kanäle 12 auf, die auf einem konzen
trischen Kreis um den Mittelkanal 11 angeordnet sind.
Die sechs peripheren Kanäle 12 haben einen Querschnitt im
wesentlichen in Form eines gleichschenkligen Trapez, eben
falls eine Höhe von 42 mm und sind so angeordnet, daß ihre
Seiten paarweise parallel sind.
Der Verbrennungsinhibitor 13 dringt ins Innere der zylind
rischen Außenfläche des Propergolblocks 10 in drei Zonen,
die auf der Höhe der Verbrennungsrückstände 22 sind, ein,
wodurch drei den Kanälen parallele Längsrillen 23 entstehen.
Beim Abschuß eines Flugkörpers, der mit einem derartigen
Staustrahl-Triebwerk mit integriertem Beschleuniger ausgerü
stet ist, durchqueren die Verbrennungsgase des Anzünders 21
den Mittelkanal 19 des Gasgeneratorblocks 18 und dringen
durch die Öffnungen der Platte 14 in die Kanäle des mehrfach
durchbohrten Blocks 10 des Beschleunigers ein und entzünden
ihn. Der Druck in dem nicht vom Propergol besetzten Volumen
(Kanäle des Beschleunigerblocks, Ausgleichskammer, Kanal des
Gasgeneratorblocks) steigt schnell an und verursacht den
Auswurf des Deckels 9, wodurch die Verbrennungsgase des
Beschleunigers freigesetzt werden und der Flugkörper be
schleunigt wird.
Da die Verbrennungsgase des Anzünders 21 den Mittelkanal des
Gasgeneratorblocks 18 durchqueren, verursachen sie auch da
die Pyrolyse. Die während der Verbrennung des Beschleunigers
entstandenen Pyrolysegase werden mit den Verbrennungsgasen
des Beschleunigers freigesetzt und sind für den folgenden
Betrieb des Staustrahl-Triebwerks verloren, sie tragen je
doch etwas zur Beschleunigung des Flugkörpers bei.
Der mehrfach durchbohrte Propergolblock 10 brennt in etwa
1,8 s ab; die Freisetzung der Verbrennungsgase beschleunigt
den Flugkörper bis zu einer ausreichenden Geschwindigkeit,
damit das Staustrahl-Triebwerk den Beschleuniger ablöst.
Die Verbrennung erfolgt in parallelen Schichten. Wie aus
Fig. 3 ersichtlich, nimmt die Druckkurve in Funktion der
Zeit ab, der Druck in den peripheren Kanälen 12 entspricht
im wesentlichen dem auf der Höhe des Mittelkanals 11,
wodurch das Risiko eines vorzeitigen Brechens des Blocks
vermindert ist. Außerdem ermöglichen die Rillen 23 auf der
Höhe der Verbrennungsrückstände einen klaren Abbruch der
Verbrennung.
Wenn die Verbrennung des mehrfach durchbohrten Propergol
blocks 10 beendet ist, nimmt der Druck in der Verbren
nungskammer ab, was wiederum zum Auswurf der Deckel 7 durch
die sekundäre Verbrennungskammer 4 und zu massiver Luftzufuhr
durch die Öffnungen 6 führt.
Die Pyrolysegase des Generators entzünden sich spontan mit
der Luft bei den herrschenden Druck- und Temperaturbedin
gungen. Die Temperatur des brennenden Gemisches von Luft und
Pyrolysegas steigt beträchtlich an, das Gemisch wird durch
die Düse mit großem Querschnitt 8 freigesetzt; der Betrieb
des Staustrahl-Triebwerks wird auf diese Weise eingeleitet.
Fig. 4 und 5, die die Abschußkurve einer mehrfach durchbohr
ten Beschleunigungsladung darstellen, zeigen, daß die
Zündung der Ladung nach 20 ms erfolgt und daß die Ver
brennung 1,8 s dauert. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Druck
erhöhung an den Kurven festgestellt, die auf dem Auswurf der
inneren Rückstände beruht.
Die Druck- und Schubkurven sind mit denen von bekannten
Ladungen mit einem einzigen Kanal und ohne Düse vergleich
bar, d.h. eine abfallende Druckkurve und eine leicht anstei
gende Schubkurve.
Claims (14)
1. Beschleunigungstriebwerk mit einem Propergolblock (10),
der seitlich mit dem Triebwerkskörper mit Hilfe eines
Verbrennungsinhibitors verbunden ist, und einem Axial
kanal (11) ,
dadurch gekennzeichnet, daß
einerseits der Propergolblock eine normierte Länge von 2,5 bis 6 und mindestens sechs identische periphere Ka näle (12) aufweist und
andererseits die Stirnseite des Propergolblocks mit dem Triebkörper verbundene Beschläge aufweist, die einen Freiraum (20) zwischen der Stirnseite des Propergolblocks und dem Boden des Triebwerkkörpers bilden, wobei der Axialkanal und die peripheren Kanäle in diesen Freiraum durch Öffnungen in den Beschlägen einmünden und am entge gengesetzten Ende mit einem sich ausweitenden Teil (16) enden.
dadurch gekennzeichnet, daß
einerseits der Propergolblock eine normierte Länge von 2,5 bis 6 und mindestens sechs identische periphere Ka näle (12) aufweist und
andererseits die Stirnseite des Propergolblocks mit dem Triebkörper verbundene Beschläge aufweist, die einen Freiraum (20) zwischen der Stirnseite des Propergolblocks und dem Boden des Triebwerkkörpers bilden, wobei der Axialkanal und die peripheren Kanäle in diesen Freiraum durch Öffnungen in den Beschlägen einmünden und am entge gengesetzten Ende mit einem sich ausweitenden Teil (16) enden.
2. Triebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Propergolblock (10) nur sechs periphere Kanäle (12)
aufweist.
3. Triebwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die sechs peripheren Kanäle (12) zu dem Axialkanal (11)
parallel sind.
4. Triebwerk nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die peripheren Kanäle (12) einen Querschnitt prak
tisch in Form eines gleichschenkligen Trapez haben.
5. Triebwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es die Beschleunigungsstufe eines
Staustrahl-Triebwerks mit integriertem Beschleuniger
bildet.
6. Triebwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Stromabwärtsende des Propergolblocks (10) auf
der Höhe des sich ausweitenden Teils der Düse (8) des
Staustrahl-Triebwerks befindet.
7. Triebwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das den Block (10) bildende mehrfach
durchbohrte Propergol einen Ferrocen-Katalysator ent
hält.
8. Triebwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschläge aus einer durchbohrten
Platte (14) bestehen, deren Öffnungen (15) gegenüber den
peripheren Kanälen (12) und dem Axialkanal (11) sind.
9. Triebwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die durchbohrte Platte (14) an der Stirnseite des Pro
pergolblocks mit dem Verbrennungsinhibitor befestigt
ist.
10. Triebwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es einen Anzünder umfaßt, der zumin
dest teilweise auf der Höhe des Freiraums (20) angeord
net ist.
11. Triebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnungen (15) der Befestigungs
platte (14) die Einspritzöffnungen der reduzierenden
Gase der stromaufwärts des Triebwerks befindlichen
Ladung darstellen.
12. Triebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verbrennungsinhibitor (13) ins
Innere der zylindrischen Außenfläche des Propergolblocks
in mindestens zwei, sich auf der Höhe der äußeren Ver
brennungsrückstände (22) gelegene Zonen eindringt.
13. Triebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Propergolblock (10) eine Zwei
fachzusammensetzung ist, in der das Propergol mit der
größeren Verbrennungsgeschwindigkeit in den Zonen ange
bracht ist, die sich auf der Höhe der äußeren Verbren
nungsrückstände (22) befinden.
14. Triebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Propergolblock (10) ein Ver
bundpropergol mit einem Polybutadien mit endständigen
Hydroxylgruppen als Bindemittel ist.
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