DE3914728C2 - Verfahren zur Produktion von Antikörpern gegen Erreger von Infektionskrankheiten und Verfahren zum Nachweis dieser Erreger - Google Patents
Verfahren zur Produktion von Antikörpern gegen Erreger von Infektionskrankheiten und Verfahren zum Nachweis dieser ErregerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Produktion von
Antikörpern gegen Erreger von Infektionskrankheiten, sowie
ein Verfahren zum Nachweis eines Erregers von Infektions
krankheiten unter Verwendung von nach diesem Verfahren
produzierten Antikörpern.
Das Grundprinzip der gesamten Immunologie ist das Zusammenkom
men von Antigen und Antikörper. Hier wird ein Antigen ver
ändert und der benötigte Antikörper produziert. Die Erfindung
beschäftigt sich mit dem Antigen, dem zu produzierenden Anti
körper und einer gezielten Eingriffmöglichkeit beim Zustande
kommen der Antigen-Antikörper-Reaktion mittels enzymatischer
Veränderung des Antigens. Die Produktion eines Antikörper
beinhaltet die Immunisierung eines Tieres und eine ent
sprechende Vielfältigkeit im weiteren Umgang mit dem ge
wonnenen Antikörper.
Aus der Literatur sind zahlreiche Verfahren zum Nachweis der
Erreger von Infektionskrankheiten bekannt. In neuerer Zeit
wurden häufig enzymatische Vorbereitungsstufen eingesetzt, um
Erreger von Gewebe zu trennen. Diese dienten allein bisher da
zu Erreger mittels Verdauung aus Gewebe zu extrahieren, so daß
diese Erreger zu Antigenen zwecks Antikörperproduktion weiter
verarbeitet werden konnten.
Aus der US-3,992,516 ist ein Verfahren zur Reinigung
("purification") von Antigenen bei Pneumocystis carinii
Erregern in mehreren Reinigungsstufen bekannt. Die erste
wird durch Einwirken von proteolytischen Enzymen, bevor
zugt Trypsin, auf das Antigen bewirkt. Anschließend wird
die Reinigung der Antigene durch weitere Maßnahmen fort
gesetzt. Zur Gewinnung eines möglichst spezifischen Anti
serums wird angestrebt, mit einer möglichst reinen Anti
genpräparation zu immunisieren. Wirtsbestandteile wie
beispielsweise Antikörper sind zu entfernen, weil sie
die Antigene des Erregers blockieren können. Das Enzym
wird in der genannten Druckschrift ausschließlich zur
Verdauung von Gewebe und nicht zur Veränderung der Anti
gene des Erregers eingesetzt.
In "Analytical Biochemistry", D. J. Holme und H. Peck,
Longman, London und New York, 1983, Seite 241, wird
die Sandwich-ELISA Methode beschrieben.
In Derwent-Abstract 86-017011/03 zur JP-84 095277 wird
ein Verfahren beschrieben, bei dem die hohe Selektivität
und die Standardisierung des Antikörpers durch Herstellung
eines monoklonalen Antikörper erreicht wird.
Ein spezieller Erreger, auf den die Erfindung besonders ein
geht, ist Pneumocystis carinii.
Pneumocystis carinii ist ein einzelliges Lebewesen, über
dessen Biologie, Ökologie, Pathogenese und Biochemie wenig
genaue Kenntnisse vorliegen. Pneumocystis carinii ist seit
1912 bekannt und war lange von geringer medizinischer Be
deutung. Der Erreger lebt saprophytisch in den Alveolen der
Lungen von Säugetieren und Vögeln. Die Durchseuchung der Be
völkerung ist hoch; es besteht eine latente Infektion ohne
Krankheitswert. Erst wenn der Wirt zellulär oder humoral
immungeschwächt ist (iatrogen, angeboren oder erworben) wird
er krank, weil sich der Erreger dann vermehrt und eine
schwere Pneumonie, die Pneumocystis carinii-Pneumonie (PcP),
verursachen kann.
Somit ist Pneumocystis carinii ein klassischer opportuni
stischer Erreger, und man kann bei Diagnose einer Pneumo
cystose immer davon ausgehen, daß eine Immunschwäche des
Wirtes vorliegt. Die Erkrankung hat im Zeitalter der Immun
schwächen erheblich an Bedeutung zugenommen und tritt fast
ausschließlich bei folgenden Risikopatienten auf:
- 1. Säuglinge und Kinder mit angeborenen primären Immun defekten (z. B. Agammaglobulinämien),
- 2. Säuglinge und Kinder mit erworbenen Störungen des Immunsystems (z. B. Frühgeburten, Mangelernährung),
- 3. Patienten aller Altersklassen, die immunsuppressiv behandelt werden (z. B. Malignome, nach Transplantation) und
- 4. bei AIDS-Patienten.
Der Lebenszyklus von Pneumocystis carinii ist unvollständig
bekannt. Pneumocystis carinii wird von den meisten Autoren
den Protozoen zugeordnet. Es scheint so zu sein, daß dieser
Erreger sowohl Eigenschaften der Protozoen (z. B. Zyste mit
beweglichen "Sporozoiten", Erreger nicht in Kultur anzüchtbar),
als auch der Pilze (z. B. Färbung der Zystenwand mit einer
Pilzfärbung, Grocott-Färbung) in sich vereint. Man unter
scheidet den kleinen amöboiden Trophozoiten (1-7 µm) und
Zystenstadien (reife Zyste mit dicker Wand und Präzysten,
3-6 µm), in denen sich bis zu acht Sporozoiten (1-1,5 µm)
befinden, mit denen der Erreger vermutlich aerogen übertragen
wird. Diese Stadien sind mit verschiedenen mikroskopischen
Techniken und Färbungen unterschiedlich gut nachweisbar. Die
Trophozoiten sind klein, verklumpen miteinander und haben
keine charakteristischen Merkmale, so daß die Orientierung
an der typischen Zyste erfolgen muß. Deshalb finden Färbe
methoden Anwendung, die diese Stadienform nachweisen. Die
beste Methode ist die Grocott-Färbung, bei der nur die
Zystenwand auf Grund einer Reduktion/Oxidation mit an
schließender Gomorri′scher Methenamin-Silbernitrat-Imprägnie
rung schwarz dargestellt wird. Ebenso werden Pilze, Glykogen
und Mucin angefärbt, was die Anwendbarkeit sehr relativiert.
Entscheidend bei dieser Färbung ist das Auftreten von klammer
artigen Strukturen innerhalb der Zystenwand, so daß nur diese
beweisend für die sichere Identifizierung von Pneumocystis
carinii sind. Dieses Merkmal findet man nicht in jeder Zyste,
so daß Probleme bei geringer Erregerzahl und Anfärbung frem
der Partikel auftreten können. Zusätzlich finden Kriterien
wie Form, Größe und Anordnung der Zysten Anwendung, sowie
eine parallel durchzuführende Giemsa-Färbung, die unter
anderem neben Gewebe und Zellkernen, Trophozoiten und Sporo
zoiten nachweist. Die Zysten liegen oft in Clusters in einem
schaumigen Material konglomeriert vor. Dieses Verfahren er
fordert in seiner Gesamtheit also Erfahrung bzw. Zeit in
der Durchführung und sollte spezialisierten Laboratorien
vorbehalten bleiben.
Pneumocystis carinii ist der häufigste opportunistische Er
reger bei AIDS-Patienten. Diese haben in ∼60-70% der Fälle
Pneumocystis carinii-Pneumonie-Episoden mit zum Teil sehr
hoher Rezidivrate. Die Pneumocystis carinii-Pneumonie führt
unbehandelt zum Tode und ist eine der häufigsten Todesur
sachen bei diesem Patientenkollektiv. Man schätzt, daß bis
zum Jahre 1991 100 000 Pneumocystis-carinii-Pneumonie-Fälle
bei AIDS-Patienten in den USA aufgetreten sein werden. Selbst
verständlich wäre die Bedeutung von Pneumocystis carinii bei
nicht HIV-infizierten Patienten größer, wenn man den Erreger
besser nachweisen könnte.
Die Pneumocystis-carinii-Pneumonie kann auf Grund von
klinischen Parametern (Labor, Symptomatik, Röntgen), die un
typisch oder unspezifisch sind, nicht diagnostiziert werden,
sondern nur vermutet werden, und dies teilweise auch nicht
zuletzt wegen der hohen Inzidenz der Pneumocystis-carinii-
Pneumonie unter diesem Patientenkollektiv. Bis zu 50% der
HIV-infizierten erscheinen mit einer Pneumocystis carinii
Pneumonie als Erstmanifestation bei ihrem Hausarzt.
Die Diagnose muß sofort, auch schon bei Verdacht, durch den
Nachweis des Erregers im Untersuchungsmaterial der tiefen
Respirationswege des Patienten gestellt werden, weil dadurch
die Prognose verbessert und empirische komplikationsreiche
Therapien verhindert werden. Die Letalität der Pneumocystis
carinii-Pneumonie war anfänglich sehr hoch, weil die
Laboratoriumsdiagnostik noch standardisiert und geeignete The
rapien entwickelt werden mußten. Diese Konstellation hat sich
verbessert, weil der Kliniker die Krankheit besser kennt,
früher erkennt und vermutet und mit neuen therapeutischen
Konzepten eingreift oder prophylaktisch behandelt. Es bleibt
aber die Tatsache, daß der Kliniker die Laboratoriumsdiagno
stik zwar durchführt, sich aber nicht darauf verlassen kann,
und daraufhin im Rahmen des Möglichen bei begründetem Ver
dacht immer empirisch behandelt. Im übrigen werden diese
Patienten unabhängig von der mikrobiologischen Diagnostik
mit einer prophylaktischen Chemotherapie behandelt. Die
Patienten sind häufig multimorbide, und werden deshalb mit
vielen hochdosierten Medikamenten belastet. Dieses Vorgehen
ist sicherlich bei Patienten mit Pneumocystis carinii-
Pneumonie-Anamnese, Rezidiv-Verdacht und nach Ausschluß
anderer pulmonaler Komplikationen gerechtfertigt. Liegen aber
andere pulmonale Infekte vor, so sollten empirische Therapien
der Pneumocystis carinii-Pneumonie vermieden werden.
Diese Situation ließe sich ändern, wenn dem Arzt eine ver
läßlichere Laboratoriumsdiagnostik geboten wäre.
Da es keine serologische Diagnostik der Pneumocystis carinii-
Pneumonie gibt (wegen der Grunderkrankung bleibt eine Anti
körperbildung aus), muß dem Patienten, der zu diesem Zeit
punkt meist sehr krank ist, invasiv Untersuchungsmaterial
(Bronchioskopie mit bronchoalveolärer Lavage, BAL, oder eine
transthorakale oder transbronchiale Biopsie) entnommen werden,
um den direkten Nachweis des Erregers darin durchführen zu
können. Dieser Nachweis kann mittels konventioneller Methoden
durchgeführt werden. Dafür findet die Grocott-, in Kombination
mit der Giemsa-Färbung, Anwendung. Da konventionelle Methoden
nicht sensitiv bzw. spezifisch genug sind, wird versucht, die
Laboratoriumsdiagnostik der Pneumocystis carinii-Pneumonie
zu verbessern, z. B. durch Schaffung von Alternativen zu den
jetzigen Nachweismethoden des Erregers, oder auch durch den
Nachweis von Antigenen im Serum (Antigenämie).
Angestrebt wird ein direkter immunhistochemischer Nachweis
des Erregers mittels spezifischer Antikörper, z. B. in einem
Immunfluoreszenztest. Diese Methode bietet konventionellen
Methoden gegenüber Vorteile: hohe Spezifität und Sensitivität
vermeiden falsch-positive und -negative Ergebnisse (Konsequenz
für den Patienten), so daß die Letalität der Pneumocystis
carinii-Pneumonie bei AIDS-Patienten, die dank klinischer
Erfahrung und empirischer Chemoprophylaxe zurückgegangen ist,
verbessert wird, bzw. es werden dem vielfach behandelten
Patienten zusätzliche unnötige Therapien oder weitere invasive
Diagnosemaßnahmen erspart. Weiterhin kann die Diagnostik
viel schneller (Notfälle) und umfangreicher durchgeführt
werden, und bleibt nicht mehr spezialisierten Institutionen
vorbehalten.
Ähnlich ist die Situation bei anderen Erregern, die
diese Patienten bevorzugt befallen, wie z. B. Cryptosporidium,
Toxoplasma gondii oder Cryptococcus neoformans. Auch hier sind
immunhistochemische, spezifischere Verfahren für den direkten
Nachweis der Erreger in Patientenmaterial als Alternative zu
konventionellen Methoden wünschenswert.
All diesen Erregern ist gemeinsam, daß sie gegebenenfalls in
mit anderen Antigenen hochkontaminierten Untersuchungs
materialien, wie Sputum oder Stuhl, nachgewiesen werden
müssen, was die Anwendbarkeit von den spezifischeren und
doch empfindlicheren immuntechnischen Nachweisverfahren
beeinträchtigt.
Insofern müssen diese Techniken verbessert werden, damit
sie hier eine Anwendung finden können und Vorteilen den
konventionellen Methoden gegenüber aufweisen.
Der immunhistochemische Nachweis muß einwandfrei ohne un
spezifische oder unerwünschte Reaktionen des Antikörpers mit
Fremdmaterial oder anderen Antigenen durchführbar sein, sonst
hat er keine Vorteile gegenüber konventionellen Methoden.
Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein verbessertes und
einfaches Verfahren zur Diagnostik einer Vielzahl von Er
regern zur Verfügung zu stellen.
Dabei wird ausgegangen von einer enzymatischen Veränderung
von Oberflächenantigenen bei Erregern von Infektionskrank
heiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Produktion von Anti
körpern umfaßt folgende Verfahrensschritte:
- A. Ein den Erreger enthaltendes Gewebe wird mit einem Enzym derart versetzt, daß durch das Einwirken des Enzyms die proteinischen Bestandteile der Erreger oberfläche verändert werden, ohne daß das Gewebe ver daut wird;
- B. Abtrennung der Erregerfraktion vom Gewebe durch physikalische Reinigungsvorgänge;
- C. Gewinnung von Antikörpern durch Immunisieren eines Wirts mit der Erregerfraktion.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus,
daß die Oberflächenantigene durch Einwirkung von Enzymen und
gegebenenfalls durch mechanische Einwirkung teilweise ver
ändert oder zerstört werden, und anschließend die ver
änderten Antigene zur selektiven Produktion von Antikörpern
eingesetzt werden, wobei diese Antikörper spezifischer ein
gesetzt werden können, weil sie nur das veränderte Antigen
wiedererkennen.
Die einwirkenden Enzyme sind proteolytische Enzyme, welche
proteinverwandte Bestandteile der Erregeroberfläche teil
weise verändern oder zerstören. Bei den eingesetzten
Enzymen handelt es sich vorzugsweise um Papain, Trypsin,
Pepsin oder Pronase, wobei Pronase besonders bevorzugt ist.
Die Erreger der Infektionskrankheiten können unterschied
licher Herkunft sein, beispielsweise aus der Gruppe der
Protozoen, wie Cryptosporidium spec., Isospora spec.,
Sarcocystis spec., Toxoplasma gondii und Pneumocystis carinii
oder aus der Gruppe der Pilze, wie Candida spec.,
Cryptococcus neoformans und Aspergillus spec. oder aus der
Gruppe der Bakterien, wie Pneumococcus spec. und Legionella
pneumophila. All diesen Erregern ist gemeinsam, daß ein Teil
ihrer Oberflächenantigenen aus Polysacchariden oder kohlen
hydrat-verwandten Strukturen bestehen und diese somit von
der Proteolyse verschont oder zumindest nicht durch diese
zerstört werden.
Im Anschluß an die Enzymbehandlung erfolgt eine mechanische
Behandlung der veränderten Antigene, insbesondere durch
Einwirkung von Ultraschall. Dadurch werden die Zysten oder
Präzysten des Erregers aufgebrochen, und weitere im Sinne
der vorherigen enzymatischen Behandlung gewünschte Anti
gene befreit.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Nachweis eines Erregers
von Infektionskrankheiten unter Verwendung von nach dem
oben beschriebenen Verfahren produzierten Antikörpern
zeichnet sich dadurch aus, daß die Antikörper mit den
Oberflächenantigenen des Erregers aus einer auf Befall
durch entsprechende Erreger zu untersuchende Probe eine
Verbindung eingehen, wobei die Probe enzymatisch auf die
gleiche Art und Weise behandelt wurde wie das den Erreger
enthaltende Gewebe bei der Produktion der Antikörper.
Vorteilhafterweise wird dabei die eingegangene Verbindung
immuntechnisch, bevorzugt durch einen Immunfluoreszenz
test oder ein Enzyme-linked-Immunosorbent-Assay (ELISA)
nachgewiesen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Nachweis der Erreger
von Infektionskrankheiten gliedert sich in mehrere Schritte:
- a) Von einem infizierten Träger wird den Erreger enthal tendes Gewebe entnommen; dieses Gewebe wird homogeni siert und mit einem proteolytischen Enzym versetzt, wobei das Enzym die Oberfläche des Erregers verändert, ohne daß das Gewebe verdaut wird.
- b) Anschließend wird mit Ultraschall behandelt, wonach zentrifugiert und die das Antigen enthaltende Erreger fraktion abgetrennt wird.
- c) Das Antigen wird einem geeigneten Wirt verabfolgt, worauf das Antiserum, welches die gewünschten Anti körper enthält, gewonnen wird.
- d) Eine auf Befall durch entsprechende Erreger zu unter suchende Probe wird homogenisiert und mit dem selben proteolytischen Enzym wie in Schritt a) ver setzt und anschließend gewaschen.
- e) Die so behandelte Probe wird auf einem Objektträger ge trocknet.
- f) Das unter Punkt c) gewonnene Antiserum wird auf die Probe aufgebracht, welche nach einer Inkubationszeit ge waschen wird.
- g) Die so vorbereitete Probe wird mit an die Antikörper des Antiserums bindenden weiteren Antikörpern, die mit einem fluoreszierenden Farbstoff gekoppelt sind, ver setzt, die Probe gewaschen und nachfolgend die Fluoreszenz beobachtet.
Dabei ist zu bemerken, daß der Erreger bei manchen Infektions
krankheiten nicht aus dem Gewebe gewonnen werden muß, sondern
einer Kultur oder einer infizierten Körperflüssigkeit ent
stammen kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren werden als
proteolytische Enzyme in den beiden Schritten a) und d) je
weils die selben Enzyme eingesetzt, vorzugsweise Papain, Tryp
sin, Pepsin oder Pronase, wobei Pronase besonders bevorzugt ist.
Das erfindungsgemäße Nachweisverfahren läßt sich sowohl
üblicherweise mit polyklonalen Antikörpern als aber auch
mit monoklonalen Antikörpern durchführen. So können im
Schritt a) aus den veränderten Antigenen nach einer der
üblichen Verfahrensweisen monoklonale Antikörper gewonnen
werden, die zum Nachweis des Erregers eingesetzt werden
können, wobei dieser Nachweis mittels einer Antikörper-Anti
gen-Verbindung eines polyklonalen oder monoklonalen Anti
körpers erst durch den Schritt d) ermöglicht wird.
Die Nachweismethode geschieht durch die direkte und optisch
sichtbare Identifizierbarkeit des Erregers in von Menschen
und Tier gewonnenem Untersuchungsmaterial. Der Nachweis wird
mittels indirektem Immunfluoreszenztest und eines Ausstriches
des Untersuchungsmaterials vollzogen. Er ist also zunächst
ein direkter immunhisto- oder immunzytochemischer Nachweis.
Die Antigen-Antikörper-Reaktion wird durch eine Markierung
optisch sichtbar gemacht, z. B. durch Markierung mit Fluorescein-
Isothiocyanat (FITC) oder Dichlorotriazinyl-Amino Fluorescein
(DTAF) konjugierten Anti-Antikörper-Antikörpern. Das erfindungs
gemäße Verfahren kann auf Grund der Verbesserung der ge
wählten Immuntechnik für den Nachweis des Erregers bisherige
Nachweismethoden wie histologische oder chemische Färbungen
ersetzen oder ergänzen, weil Alternativen zu vorliegenden
Nachteilen konventioneller Methoden geboten sind.
Der Vorteil liegt darin, daß die Antigen-Antikörper-Verbin
dung spezifisch ohne unerwünschte Nebenreaktionen auf Grund
des gezielten Eingriffes mit Enzymen eingegangen wird.
Grundsätzlich kann diese Antigen-Antikörper-Verbindung im
Sinne der Erfindung mit einer Vielfalt von Markern, wie
Peroxidase, radioaktiven Substanzen, einem Enzym, einem
fluoreszierenden Farbstoff, einem Marker für die Elektronen
mikroskopie oder einer chemischen Bindung einer Restgruppe,
nachweisbar gemacht werden.
Auf Grund der Allgemeingültigkeit des immunologischen Grund
gesetzes der Antigen-Antikörper-Verbindung, bieten sich
also eine Vielzahl von immuntechnischen Verfahren an, bei
denen diese Verbindung eingegangen und schließlich nach
weisbar gemacht wird.
Dabei läßt sich unterscheiden, ob das Antigen korpuskulär
als Zelle, z. B. die Zyste von Protozoen, oder in gelöster
Form, z. B. als Antigenämie im Serum, vorliegt.
Im ersten Fall erfolgt der Nachweis wie oben genannt immun
zytochemisch, wobei der Erreger morphologisch erkennbar
sichtbar gemacht wird. Im zweiten Fall bedient man sich
eines Enzym-linked-Immuno-Assays, wobei die eingegangene
Antigen-Antikörper-Verbindung mit einem an sich bekanntem
Verfahren mittels eines Indikators (Farbentwicklung) photo
metrisch bestimmt wird.
Im Fall des Erregers Pneumocystis carinii erfolgt der Nach
weis mit den oben aufgezählten
Schritten a) bis g).
Das in den Schritten a) und d) eingesetzte Enzym ist vor
zugsweise Pronase.
Das proteolytische Enzym wirkt in einer Konzentration von
0,002 Gew.-% bis 0,1 Gew.-% für 5 bis 60 Minuten auf das Ge
webe ein. Bevorzugt sind eine Konzentration von 0,01 bis
0,004 Gew.-% und eine Einwirkungszeit von 10 bis 30 Minuten.
Dabei soll die Einwirkungszeit umso kürzer sein, je stärker
die Konzentration des Enzyms ist.
Die Probe, die auf den Befall mit Pneumocystis carinii zu
untersuchen ist, wird nach der Einwirkung des Enzyms mit
einer Pufferlösung gereinigt.
Die im Schritt b) gewonnene Erregerfraktion wird im Falle
des Nachweises von Pneumocystis carinii mit Ultraschall be
handelt. Diese Behandlung soll derart erfolgen, daß die
Zystenwände oder die Wände der Präzysten des Erregers zer
stört werden. Das Ende der Ultraschall-Behandlung wird da
durch erkannt, daß in einem Test keine Zystenwände des Er
regers mehr durch Anfärbung festgestellt werden können. Die
Zentrifugierung wird für etwa 10 bis 60 Minuten bei 2000
bis 4000 × g durchgeführt.
Der Erreger in der Stadienform der Zyste und Präzyste
wurde hochgereinigt (unter möglichst sterilen Bedingungen
gegen eine Kontamination z. B. mit Pilzen) aus menschlicher
Lunge extrahiert. Die Antigene wurden bei der gesamten
Arbeit immer kühl gehalten. So wurde z. B. bei 4°C
zentrifugiert.
Material:
- - Pronase von Streptomyces griseus 5,2 DMC-U/mg,
- - Saccharose als 12-, 24-, 36-, 48- und 60%ige Lösungen in Aqua bidest, (Gewicht zu Volumen);
- - Antibiotika-Cocktail (ABC) aus Streptomycin, Penicillin, Nystatin, Amphotericin B und Gentamycin;
- - PBS pH 7,2 (Phosphate Buffered Saline)
- - menschliche Lunge mit Pneumocystis carinii aus Autopsie material.
Die Saccharose-Gradientenzentrifugation dient der Auf
trennung verschiedener Bestandteile des zystenhaltigen
Lungengewebes in Saccharose-Dichtegradienten. Die Zysten
neigen dazu, untereinander und mit Gewebe zu konglomerieren,
so daß eine milde enzymatische Vorbehandlung für die er
folgreiche zentrifugale saubere Auftrennung unerläßlich
ist. Hierbei werden erfindungsgemäß die Zysten bewußt
chemisch oder morphologisch verändert, d. h. sie haben nach
der Enzymbehandlung nicht mehr die Eigenschaft, sich mit
Gewebe und untereinander zu verklumpen.
(Das Enzym dient nur der Moderation des gesuchten Antigens.
Das Lungengewebe wird nicht verdaut, denn Gewebebrocken sind
bei der Konzentration des Enzyms nicht zu verdauen und folg
lich noch vorhanden. Das ist ein wichtiges Merkmal des er
findungsgemäßen Verfahrens).
Erst diese Überlegung macht die Saccharose-Gradientenzentrifu
gation sinnvoll, weil einzelne Zysten in einem mittlerem
leichteren Gradienten hängen bleiben, während Pilze und
Gewebebrocken, die schwerer sind, in den tieferen Gradi
enten gelangen. Weiterhin werden bestimmte unerwünschte Anti
gene (Trophozoiten), Antigene des Lungengewebes, Makrophagen
u. a. = Proteine) teilweise antigenetisch zerstört und ge
suchte Antigene der Zyste befreit oder zumindest in der anti
genetischen Struktur nicht beeinträchtigt (=Polysaccharide).
Die Lunge (ein ca. 3 cm² großes Stück), die stark mit
Pneumocystis carinii infiziert ist und bei -25°C eingefroren
war, wird aufgetaut, in kleine Stücke zerschnitten und durch
ein Drahtsieb durchgerieben. Dabei wird mit ABC nachgespült,
so daß nur bindegewebige Reste im Sieb zurückbleiben. Das
zystenhaltige Lungenhomogenat (50 ml) wird durch ein feines
Sieb (0,2 mm) gerührt, und diese filtrierte Suspension mit
3000 U/Min. 15 Minuten (ca. 1500 × g) zentrifugiert. Der Boden
satz (ca. 2 cm²) kann jetzt mit 3-4 ml Überstand re
suspendiert, stark durchgeschüttelt und mit 0,004 Gew.-%
Pronase versetzt werden. Nach nochmaligem Durchschütteln
wird die Suspension 30 Minuten bei 37°C inkubiert. Danach
wird sie wieder heftig durchgeschüttelt (mechanische Trennung
der Zysten von Gewebe und untereinander), mit 3000 U/Min. für
15 Minuten abzentrifugiert und das Sediment gewonnen.
Anschließend wird das Sediment nochmals mit
PBS bei 3000 U/Min. 10 Minuten gewaschen. Das gewaschene
Sediment kann bis zur weiteren Verarbeitung eingefroren
werden.
Jetzt können die Saccharoselösungen, mit der 60%igen
beginnend, schichtweise in ein 50 ml Kunststoff-Zentri
fugationsröhrchen zu je 5 ml eingefüllt werden. Die Grenz
schichten werden markiert. Zuletzt werden 10 ml der
obigen Suspension auf den letzten Gradienten (12%) auf
gefüllt. Dieses Röhrchen wird mit 2400 U/Min. 50 Minuten
(ca. 1000 × g) zentrifugiert. Innerhalb der Gradienten bil
den sich klare Schichten. Diese Schicht (ca. 2,5 ml) im
36%igen Gradienten wird vorsichtig abpipettiert, umge
füllt und zweimal mit PBS (5 ml) bei 3000 U/Min. 20 Minuten
gewaschen, d. h. der Überstand wird jedesmal verworfen und
das Sediment (=das rohe Antigen, Zysten + Präzysten =
roAG) erneut resuspendiert. Zuletzt wird nochmals mit
3200 U/Min. für 15 Minuten (ca. 1700 × g) zentrifugiert
und dann bei -25°C für höchstens 2 Monate eingefroren.
Die genaue Konzentration der Pronase (0,004%) und die
Wahl dieses Enzyms wurden in Voruntersuchungen mit einer
größeren Enzymzahl ermittelt. Dabei wurden immer wieder
vergleichbare Konzentrationen und Inkubationszeiten für
eine noch ausreichende Trennung der Zysten aus dem Gewebe
debris bei gleichzeitiger Gewährleistung der möglichst
geringsten Zerstörung der Erreger mit der gewünschten
Moderation und Immunigenität des Antigens untersucht.
Die Zysten sollten durchaus chemisch verändert werden,
jedoch ihre Form behalten. Sodann wurde in Vorversuchen
immunisiert, um die gewünschte Immunigenität und den Er
folg des erfindungsgemäßen Prinzipes der Enzymtechnik
zu verifizieren. Auch andere Enzyme, wie Kollagenase,
Hyaluronidase und Trypsin wurden untersucht, allerdings
mit weniger Erfolg, d. h. ohne die gleiche Lösung der
Aufgabenstellung.
Die Anzahl der Zysten im rohen Antigen mußte bestimmt
werden, um eine standardisierte Dosis für die Immunisierung
zu ermitteln. Für den Nachweis und die Darstellung der
Zysten (Grocott-Färbung) der "intrazystischen" Körperchen
(Sporozoiten, auch in den Präzysten) wurden konventionelle
Methoden angewandt. Auch bereits mit dem indirekten
Immunofluoreszenztest untersuchte Präparate wurden hinter
her nach Grocott und anschließend nach Giemsa für den Ver
gleich der Methoden "gegengefärbt" (auch mit Phasen
kontrast). Bemerkenswerterweise färben sich die Zysten mit
der Grocott-Färbung ( diese entspricht einer chemischen
Reaktion) nach der enzymatischen Behandlung nicht mehr in
der klassischen Weise an, sondern müssen, besonders wenn
sie freiliegen, länger mit dem Silber imprägniert werden.
Sie sind also unzerstört, aber chemisch verändert vor
handen. Mit der Giemsa-Färbung wurden Verunreinigungen
des rohen Antigens ausgeschlossen; die Grocott-Färbung
diente der Zählung. Es wurden also nur reife Zysten ge
zählt, weil die Präzysten nicht darstellbar sind. Es
wurde aber immer in Stichproben darauf geachtet, daß
genügend Präzysten vertreten waren (rZ:Pz = 3 : 1, nach
Giemsa und Phasenkontrast). Zählung: 1 µl des gepoolten
rohen Antigens wurde als Tropfen in ein Quadrat (3 × 3 mm)
auf einen Objektträger aufgetragen, luftgetrocknet und
angefärbt. Die Länge der Koordinaten des Quadrates wurden
in Gesichtsfeld-Durchmessern (40/0,65 Objektiv) "abge
messen", um die Fläche des Quadrates in Gesichtsfeldern
zu ermitteln. Aus dem Mittelwert der Zystenzahl von
mind. 50 verschiedenen Gesichtsfeldern (gleiches Objektiv)
konnte nun die Zystenzahl pro 1 µl (und somit pro 1 ml)
mittels der Fläche errechnet werden. Von drei solchen
Messungen wurde der Mittelwert der Zystenzahl/ml ermittelt
und das rohe Antigen entsprechend rechnerisch auf 2 Milli
onen (Mio.) Zysten/ml mit sterilem PBS verdünnt.
Das zystenhaltige rohe Antigen wurde zu gelöstem Anti
gen weiterverarbeitet. Dazu wurden 5 ml (10 Mio. reife
Zysten) des rohen Antigens in einem sterilen dickwandigen
Glasrohr (Boden rund), welches im Eisbad stand, für 50
Minuten mit 140 mA Ultraschall-zertrümmert (Bandelin-
Suorex). Dieses zertrümmerte Antigen, welches in Färbungen
kontrolliert wurde (Zerstörung von 90% der Zysten, be
sonders der Wand), wurde mit 4000 U/Min. für 3 Minuten
(ca. 2600 × g) abzentrifugiert. Der kristallklare Über
stand ist das gelöste Antigen, mit dem immunisiert wurde.
Das Sediment enthält Teile von den "wandlosen" Zysten
und einige Reste der Verunreinigungen durch Gewebe.
Im 36%igen Gradienten befinden sich die meisten Zysten,
d. h. Zysten, die frei von Gewebe vorliegen. Diese liegen
einzeln frei von Verunreinigungen vor. Etwaige Pilz
sporen oder Gewebebrocken sind schwerer (48,60%) und die
Trophozoiten leichter (wenn sie klein sind) (12,24%),
bzw. durch das Enzym zerstört (weiterhin ist der osmotische
Druck der Gradienten so stark, daß ihn nur die Zysten
tolerieren können). Wurde die Saccharose-Gradientenzentri
fugation nur mit dem Lungenhomogenat durchgeführt, so ge
langte fast das gesamte Material einschließlich der Zysten
in den 60%igen Gradienten. War nur eine Verunreinigung
durch andere Erreger nachweisbar, so wurde das Material
nicht verwendet oder für andere Zwecke aufbewahrt. Die
Aufarbeitung des Erreger zu gelöstem Antigen ist der ent
scheidende Reinigungsschritt. Dadurch wird das Fremdanti
gen entfernt. Diese Methode ist arbeitsintensiv, aber vom
Prinzip her einfach und somit leicht reproduzierbar.
Die Zysten werden in der Saccharose-Gradientenzentrifuga
tion nicht angereichert, sondern physikalisch gereinigt, so
daß der Arbeitsschritt öfter wiederholt werden muß, bis ge
nügend Erreger extrahiert sind. Sie müssen in der Grocott-
Färbung stärker angefärbt werden, sehen hier nicht mehr
wie in der klassischen Färbung aus (die Wand ist etwas
dicker, wie auch im Phasekontrast ersichtlich und leicht
gekörnt) und sie sind wegen des osmotischen Druckes der
Saccharose etwas kleiner. All dies beeinträchtigt die
Immunogenität des Antigens bei Anwendung des erfindungsge
mäßen Prinzips nicht. Im übrigen werden die Zysten gelöst
und danach ultrazentrifugiert, so daß hierbei erst weitere
Antigene in geeigneter Form aus ihrer Komplexität befreit
werden und zentrifugal gereinigt werden, so daß dadurch die
Immunigenität und Selektion gesteigert werden. Das ist der
wichtigste Reinigungsschritt, denn nach dieser Aufarbeitung
ist das gereinigte Antigen klar. Der Proteingehalt des ge
lösten Antigens wurde mit der Bradford-Methode bestimmt.
Er ist im Verhältnis zur starken Immunigenität dieses
Antigens niedrig: 15,0-21,0 µg/ml bei 0,8 Mio. zertrümmer
ten Zysten pro ml. Dieses Ergebnis spricht dafür, daß andere
Komponenten (beispielsweise Polysaccharide der Zystenwand)
die Eigenschaften dieses Antigens ausmachen. Ebenso verur
sacht dieses gereinigte Antigen eine Antikörper-Produktion
mit Antikörpern, die in der Immunofluoreszenz ein rim
pattern zeigen, d. h. die Reaktion findet überwiegend an der
Wand statt. Dasselbe Antigen, welches nicht ultraschallbe
handelt wurde, aber zur Kontrolle genauso ultrazentrifu
giert wurde, enthielt kein Protein, wodurch indirekt ge
zeigt wird, daß die Zertrümmerung einen Effekt bewirkt.
Es wurden weiße Kaninchen (Rasse Neuseeländer, männliche
Tiere, ca. 1,5 kg, 5 Monate alt) nach folgendem Schema
immunisiert: verabreicht wurden alle sechs Tage viermal
eine gleiche Viertelportion von der Gesamtdosis (2 Mio.
Zysten/Tier).
1. Mal intramuskulär = i.m. (re. Oberschenkel), 1 : 1 mit
komplettem Freud′schen Adjuvans vermischt
2. Mal intramuskular = i.m. (li. Oberschenkel), 1 : 1 mit inkomplettem Freud′schen Adjuvans vermischt
3. Mal subcutan = s.c., 1 : 1 mit inkomplettem Freud′schen Adjuvans
4. Mal subcutan = s.c., ohne Freud′sches Adjuvans.
2. Mal intramuskular = i.m. (li. Oberschenkel), 1 : 1 mit inkomplettem Freud′schen Adjuvans vermischt
3. Mal subcutan = s.c., 1 : 1 mit inkomplettem Freud′schen Adjuvans
4. Mal subcutan = s.c., ohne Freud′sches Adjuvans.
Vor der Immunisierung und alle 2 Wochen danach (bis zu
30 Wochen) wurde aus dem Ohr Blut abgenommen, dieses nach
der Gerinnung mit 3000 U/Min. 15 Minuten abzentrifugiert
und das Serum eingefroren (-25°C). Der Titer gegen
Pneumocystis carinii-Zysten wurde in einem indirekten
Immunfluoreszenztest bestimmt (Zysten mit Enzymbehandlung
wie aus der Antigen-Herstellung, ebenso aber auch mit
Zysten von der Ratte und ohne Pronasebehandlung). Der
Titer ist die vorletzte Verdünnung des Serums, bei dem
die Zysten noch apfelgrün fluoreszieren.
Neben dem geschilderten Vorgang mit der Immunisierung mit
dem gelösten Antigen wurden auch andere Antigene aus
probiert, um die Wahl des geeigneten Antigens für die
definitive Anwendung für eine geeignete Methode zur
Herstellung des gewünschten polyklonalen Antikörpers zu
bestätigen. Parallel zu den Immunisierungen mit gelöstem
Antigen wurde vergleichend auch mit ganzen Zysten
(gleiche Methode wie oben, also auch enzymbehandelt)
= roAG und mit Zysten ohne Pronase = OP (nur das rohe
zystenhaltige Lungenhomogenat vor der Enzymbehandlung)
immunisiert. Ohne Pronase deswegen, weil ausgeschlossen
werden sollte, daß die schlechte Immunigenität der Zysten
im rohen Antigen nicht auf die Pronase zurückzuführen
ist. Aus der Tabelle 1 können die Unterschiede des Titer
verlaufes entnommen werden.
Gelöstes Antigen:
Titeranstieg ist signifikant, mit einem Peak von 1 : 1280 in der zweiten Woche. Danach fällt der Titer bis zur 10 Woche auf 1 : 240 ab. Im Zeitraum von ca. 1-4 Wochen kann also der höchste Titer erwartet wer den. Die Zysten stellen sich bei den Titerbestimmungen als stark apfelgrün fluoreszierende Gebilde (mit rim pattern, d. h. mit Randbetonung der Fluoreszenz = die Antikörper-Antigen-Reaktion ist an der Wand so intensiv, daß dieser optische Eindruck entsteht) ohne unspezifische Fluoreszenz dar.
Titeranstieg ist signifikant, mit einem Peak von 1 : 1280 in der zweiten Woche. Danach fällt der Titer bis zur 10 Woche auf 1 : 240 ab. Im Zeitraum von ca. 1-4 Wochen kann also der höchste Titer erwartet wer den. Die Zysten stellen sich bei den Titerbestimmungen als stark apfelgrün fluoreszierende Gebilde (mit rim pattern, d. h. mit Randbetonung der Fluoreszenz = die Antikörper-Antigen-Reaktion ist an der Wand so intensiv, daß dieser optische Eindruck entsteht) ohne unspezifische Fluoreszenz dar.
Rohes Antigen:
der Titeranstieg mit Peak fehlt, auch bei Dosisverdopplung. Das bedeutet, daß die schlechte Immunigeni tät auf das Antigen in seiner physikalischen Beschaffenheit zurückzuführen ist. Die Zysten stellten sich wie unter gAG beschrieben dar, doch konnte manchmal eine unspezifische Fluoreszenz in Gewebematerial beobachtet werden. Das rim pattern war hier nicht ausgeprägt.
der Titeranstieg mit Peak fehlt, auch bei Dosisverdopplung. Das bedeutet, daß die schlechte Immunigeni tät auf das Antigen in seiner physikalischen Beschaffenheit zurückzuführen ist. Die Zysten stellten sich wie unter gAG beschrieben dar, doch konnte manchmal eine unspezifische Fluoreszenz in Gewebematerial beobachtet werden. Das rim pattern war hier nicht ausgeprägt.
Titerbestimmungen durch indirekten Immunofluoreszenztest
(menschliche Zysten) nach Immunisierung von Neuseeländer-
Kaninchen mit verschiedenen Pneumocystis carinii-Antigenen.
gAG: gelöstes Antigen; roAG: rohes Antigen (= ganze Zysten);
Kontrollen: OP: Antigen ohne Pronase, Dosis nicht bestimmbar,
neg.: ohne Immunisierung; Peak: erster höchster Titer mit
mindestens dreifachem Anstieg (signifikanter Anstieg);
?: nicht bestimmbar; M: Median X; K: Kaninchen. Siehe auch
Abb. 1.
Die Tabelle 1 zeigt, daß man mit derselben Erregerzahl als Do
sis unterschiedliche Ergebnisse erhält, wobei mit dem gelösten
Antigen sehr hohe Titer mit kleiner Dosis erreicht werden.
Antigen ohne Pronase: hierbei ist zwar ein Titeranstieg (nicht
signifikant) zu verzeichnen, doch waren die Zysten teilweise
überhaupt nicht identifizierbar, weil eine massive unspezifi
sche Fluoreszenz mit jeglichem Material vorlag (= klassisches
polyklonales Antiserum, welches unkontrolliert mit all dem
reagiert, mit dem es hergestellt wird). Das liegt daran, daß
mit Lungenhomogenat immunisiert wurde. Es mußte Lungenhomo
genat für diesen Versuch verwendet werden, weil die Extraktion
der Erreger ohne Enzym kaum möglich ist.
Die Titer der Tabelle 1 wurden mit pronasebehandelten Zysten
durchgeführt. Sämtliche Titerbestimmungen wurden auch mit
anderen Antigenen durchgeführt, um festzustellen, wie die Anti
sera reagieren. Bei Untersuchungen der Sera der Tabelle 1 mit
Zysten von der Ratte, waren die Titer im Durchschnitt immer
einen Titer niedriger. Das bedeutet, daß diese polyklonalen
Antikörper Erreger aus der Ratte zwar nachweisen, aber es
liegen antigenetische Unterschiede der Erreger verschiedener
Wirtsherkunft vor, so daß es richtig war, polyklonale Anti
körper für den Nachweis von Pneumocystis carinii im Menschen
mit menschlichen Erregern herzustellen. Bei dem Versuch, mit
diesem polyklonalen Antikörper, der ja nur pronasemoderiertes
Antigen "kennt", Zysten ohne Pronasebehandlung nachzuweisen,
zeigte sich, daß die Erreger in deutlich geringerer Zahl
und unvollständig dargestellt wurden. Ebenso war störende
unspezifische Fluoreszenz aufgetreten. Auf Grund dieser
schlechten Ergebnisse bei der Identifizierbarkeit der Zysten
in ihrer Nativform, wurde klar, daß das gesuchte Antigen
offensichtlich erst nach Inkubation mit dem Enzym optimal
erkannt wird. Ebenso wird die unspezifische Fluoreszenz so
drastisch gemindert, daß dieses Vorgehen äußerst vorteilhaft
ist.
Weiterhin wurden Tupfpräparate (positive Lunge) mit ähnlichen
Ergebnissen untersucht, um festzustellen, ob der polyklonale
Antikörper hier auch wirkt, so daß im Test später auch
Biopsien untersucht werden können.
Ähnliche Ergebnisse in Bezug auf die Titerbestimmung nach
Immunisierung mit den genannten verschiedenen Antigenen
wurden mit Mäusen (Balb/cJ und NMRI) und Ratten (Sprague
Dawley) ermittelt, was die Ergebnisse mit den Kaninchen
untermauert und das erfindungsgemäße Verfahren besser be
gründet. Es wurden andere Träger auch aus dem Grunde ver
gleichend immunisiert, insbesondere Balb/c-Mäuse, weil ge
zeigt werden sollte, daß die Wahl des Antigens und des
Immunisierungsschemas auch geeignet sind, monoklonale Anti
körper gegen Pneumocystis carinii unter Anwendung der
enzymatischen Veränderung des Antigens herzustellen.
Die Pronase beeinträchtigt nicht die Immunigenität der
Epitope, die für die Immunantwort der Gruppe gAG verantwort
lich waren. Diese Epitope könnten Polysaccharide oder
ähnliches sein (Kohlenhydrate in anderer Form, z. B. Glyko
proteine), weil diese nicht vom Enzym angegriffen oder
zumindest nicht zerstört werden. Sie werden sicherlich
enzymatisch und durch die Aufarbeitung zu gAG günstig frei
gesetzt, weil das roAG die Polysaccharide des gAG ja auch
enthalten müßte, doch fehlte offensichtlich die richtige
Verfügbarkeit letzterer.
Die Wirkung der Pronase ist sehr breit in der Proteolyse,
und sie wirkt, einzigartig unter den proteolytischen Enzymen,
auch gegen bestimmte strukturelle Komponenten, wie N-
acethylhexosamine, Mucin und Glykoproteine.
- 1) PBS-Puffer pH 7,2
- 2) Gepuffertes Glycerin
- 3) Evans Blue-Stammlösung 6 Waschbehälter mit PBS (PBS 1-6)
- 4) Konjugat
FITC-konjugiertes Ziege-Anti-Kaninchen (IgG H+L) oder ein
anderes, z. B. Ziege-Anti-Kaninchen F(ab)₂.
Gebrauchsverdünnung:
- I. 0,5 ml Evans-Stammlösung + 9,5 ml PBS
- II. 0,5 ml gelöstes Konjugat + 9,5 ml aus I. 1 : 20
Wird 1 : 40 verdünnt in Eppendorf-Gefäße abgefüllt und
stehend eingefroren.
Wird nach Bedarf angesetzt: in 100,0 ml PBS kommen
0,004 g Pronase. Diese Lösung (0,004 Gew.-%) wird verpackt
und für höchstens 2 Monate im Kühlschrank (+4°C) auf
bewahrt.
Der Objektträger mit 10 Feldern wird so eingeteilt, daß
8 Felder für das zu untersuchende Material (1-8, d. h. 4
Patienten) und je ein Feld für die positive (+K) und
für die negative (⌀ K) Kontrolle zur Verfügung stehen.
Die positiven und negativen Kontrollen werden aus positiver
und negativer bronchoalveolärer Lavage hergestellt: die
bronchoalveoläre Lavage mit 3000 U/Min. 15 Minuten
(∼1500 × g) zentrifugieren, das Sediment (1 ml) mit
5,0 ml Enzymlösung auffüllen und 30 Minuten/37°C inku
bieren. Daraufhin einmal in PBS waschen (3500 U/Min.
15 Minuten, ∼2000 × g) und das Sediment entsprechend ver
dünnt verwenden. Es werden pro Objektträger je Kontrolle
40 µl aufgetragen, luftgetrocknet und daraufhin bis zum
Gebrauch unfixiert eingefroren.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, das Enzym anzuwenden:
Version 1:
Pronasebehandlung auf dem Objektträger - das Untersuchungsmaterial wird zunächst 2 × gewaschen (3500 U/5 Minuten, ∼2000 × g, vorher mit PBS pH 7,2 ver dünnen, gut durchschütteln). Danach wird das Sediment in 1,0 ml des Überstandes resuspendiert, auf den Objekt träger aufgetragen (dicker Tropfen, mind. 40 µl), luft getrocknet, in Methanol 5 Minuten fixiert und wieder ge trocknet (37°C 3 Minuten). Bei bronchoalveolärer Lavage sind 2 (80 µl), bei Sputum 4 Proben (160 µl) pro Unter suchungsmaterial aufzutragen. Pronasebehandlung: auf jedes Feld mit Untersuchungsmaterial (nur diese) 40 µl von Enzym lösung auftragen, 30 Minuten/37°C in Feuchtkammer inkubieren, mit Aqua bidest. abspülen und trocknen.
Version 1:
Pronasebehandlung auf dem Objektträger - das Untersuchungsmaterial wird zunächst 2 × gewaschen (3500 U/5 Minuten, ∼2000 × g, vorher mit PBS pH 7,2 ver dünnen, gut durchschütteln). Danach wird das Sediment in 1,0 ml des Überstandes resuspendiert, auf den Objekt träger aufgetragen (dicker Tropfen, mind. 40 µl), luft getrocknet, in Methanol 5 Minuten fixiert und wieder ge trocknet (37°C 3 Minuten). Bei bronchoalveolärer Lavage sind 2 (80 µl), bei Sputum 4 Proben (160 µl) pro Unter suchungsmaterial aufzutragen. Pronasebehandlung: auf jedes Feld mit Untersuchungsmaterial (nur diese) 40 µl von Enzym lösung auftragen, 30 Minuten/37°C in Feuchtkammer inkubieren, mit Aqua bidest. abspülen und trocknen.
Version 2:
Pronasebehandlung im Zentrifugationsröhrchen - das Untersuchungsmaterial wird wie oben zentrifugiert, das Sediment (1,0 ml) mit 5,0 ml Enzymlösung aufgefüllt, kräftig geschüttelt, für 30 Minuten/37°C inkubiert und zweimal wie oben gewaschen. Der restliche Vorgang wie Version 1.
Pronasebehandlung im Zentrifugationsröhrchen - das Untersuchungsmaterial wird wie oben zentrifugiert, das Sediment (1,0 ml) mit 5,0 ml Enzymlösung aufgefüllt, kräftig geschüttelt, für 30 Minuten/37°C inkubiert und zweimal wie oben gewaschen. Der restliche Vorgang wie Version 1.
Ist das Sputum/die bronchoalveoläre Lavage sehr zähflüssig
oder purulent, muß das Untersuchungsmaterial nach Version 2
behandelt werden, weil das Untersuchungsmaterial enzymatisch
aufgelöst wird und dann gewaschen wird, bevor es auf den
Objektträger kommt, so daß eine bessere Reinigung statt
findet.
Biopsiematerial wird als Tupfpräparat wie Version 1 auf einen
größeren Objektträger aufgetragen. Im übrigen können auch
histologische Schnitte angefertigt werden; diese werden
ebenfalls nach Version 1 behandelt.
Durchführung des Immunfluoreszenztestes:
- 1. Auf jedes Feld werden 40 µl von dem Antiserum aufge tragen, 15 Minuten/37°C in Feuchtkammer inkubiert, 3 × 5 Minuten in PBS pH 7,2 (PBS 1-3) schaukelnd gewaschen, mit Aqua bidest. abgespült und getrocknet.
- 2. Auf jedes Feld werden 30 µl vom Konjugat aufgetragen, 15 Minuten/37°C in Feuchtkammer inkubiert, 3 × 5 Minuten wie ad 1 gewaschen (PBS 4-6), mit Aqua bidest. abge spült und getrocknet.
- 3. Zwei Tropfen gepuffertes Glycerin auf den Objektträger aufgetragen, eingedeckt und unter dem Fluoreszenz mikroskop abgelesen.
Dauer:
1 Std./50 Min. Der Immunfluoreszenztest kann auch in Notfällen schneller durchgeführt werden (kürzer waschen).
1 Std./50 Min. Der Immunfluoreszenztest kann auch in Notfällen schneller durchgeführt werden (kürzer waschen).
Ergebnis des Immunfluoreszenztestes:
Wird das Untersuchungsmaterial gleich auf den Objektträger aufgetragen und erst dann mit Pronase behandelt, so liegen die Zysten überwiegend wie in der Grocott-Färbung in "Clusters" auf dem Objektträger. Wendet man die bessere Version 2 an, so ist die Möglichkeit geboten, das Unter suchungsmaterial neben der enzymatischen Behandlung auch kräftig durchzuschütteln. Dabei werden die Zysten mit Hilfe des Enzyms zusätzlich mechanisch aus den Konglomeraten ge trennt, so daß ein besseres Ergebnis erzielt wird, weil mehr Zysten für die Antikörper erreichbar sind.
Wird das Untersuchungsmaterial gleich auf den Objektträger aufgetragen und erst dann mit Pronase behandelt, so liegen die Zysten überwiegend wie in der Grocott-Färbung in "Clusters" auf dem Objektträger. Wendet man die bessere Version 2 an, so ist die Möglichkeit geboten, das Unter suchungsmaterial neben der enzymatischen Behandlung auch kräftig durchzuschütteln. Dabei werden die Zysten mit Hilfe des Enzyms zusätzlich mechanisch aus den Konglomeraten ge trennt, so daß ein besseres Ergebnis erzielt wird, weil mehr Zysten für die Antikörper erreichbar sind.
Die positive Kontrolle stellt die Pneumocystis carinii-
Zysten als pleomorph-ovale, teils runde, oft in Gruppen
(4-5 Zysten) an Zelldetritus gebundene stark apfelgrüne
fluoreszierende Gebilde dar.
In der negativen Kontrolle ist keine Fluoreszenz nach
weisbar.
Auf Grund der Erkenntnisse über den Umgang mit der Pronase
wurde eine größere Stichprobe an Untersuchungsmaterial unter
sucht. Dasselbe Untersuchungsmaterial wurde parallel ohne
Pronase (IIFT OP) und mit Pronase (IIFT Pro) behandelt und
mit dem entwickelten Immunfluoreszenztest untersucht
(Tabelle 2). Es fand die Version 2 Anwendung, bei der die
Erreger besser aus den Clusters herausgetrennt werden, so
daß die Zysten überwiegend frei lagen.
Dabei stellte sich folgendes heraus:
- - der IIFT Pro ist 10% sensitiver (relativer Wert) als die Grocott-Färbung. In zwei Fällen ist dies darauf zurück zuführen, daß nur sehr wenig Zysten vorhanden waren, die aber im Immunfluoreszenztest wegen der starken Fluoreszenz der Zystengruppe nicht zu übersehen waren.
In einem Fall trat eine unspezifische Fluoreszenz auf (Nr. 20), die
auf eine zu dicke Beschichtung des Objektträgers zurückge
führt werden konnte, weil sie bei Wiederholung des Immun
fluoreszenztestes nicht mehr auftrat.
- - der IIFT OP ist um vieles weniger sensitiv als der IIFT Pro und unspezifische Fluoreszenz war häufig, so daß die An wendung des Enzyms ihre Bestätigung findet.
- - fast alle diese Untersuchungsmaterialien, besonders Sputum, sind hochkontaminiert mit anderen Erregern, überwiegend Pilzen (in der Grocott-Färbung gesichtet). In keinem der 30 Präparate traten beim IIFT Pro Probleme in der Auswertung des Ergebnisses auf Grund von Kreuzreaktionen auf.
Weiterhin wurde untersucht, was für Stadien im Immun
fluoreszenztest nachgewiesen werden. Einzelne Präparate des
IIFT Pro wurden mit Grocott für die Darstellung der reifen
Zysten gegengefärbt und das Resultat fotografisch doku
mentiert.
Die Ergebnisse zeigen, daß der Immunfluoreszenztest insge
samt mehr Erreger nachweist. Das liegt daran, daß der Immun
fluoreszenztest auch Präzysten darstellt und die Grocott-
Färbung nicht, und daran, daß die Zysten zuvor im Immun
fluoreszenztest mit Pronase chemisch verändert wurden, so
daß die Antikörper die Zysten hochspezifisch wiederfinden
konnten.
Untersuchungen für die Anwendbarkeit des polyklonalen Anti
serums zum Nachweis von Zysten und Präzysten mittels Immun
fluoreszenztest in bronchoalveolärer Lavage (= BAL) und
induziertem Sputum (= Sp). OP=Material ohne Pronasebehandlung;
Pro=selbiges nach Inkubation mit Pronase.
Im Immunfluoreszenztest werden mehr Zysten nachgewiesen,
was die höhere Sensitivität des Immunfluoreszenztestes gegen
über der Grocott-Färbung erklärt, wobei sicherlich ein Teil
davon Präzysten sind.
Bei richtiger Vorbereitung kann jedes Untersuchungsmaterial
(auch Sputum) untersucht werden. Die Pronase hat eine hervor
ragende mucinlösende Wirkung, was für purulentes Material
oder zähflüssiges Sputum sehr nützlich ist, so daß die An
wendung des Enzyms diesbezüglich einen weiteren Vorteil
bietet, weil keine gesonderte Mucolyse in einem weiteren
Arbeitsschritt erforderlich ist.
Claims (12)
1. Verfahren zur Produktion von Antikörpern gegen Erreger
von Infektionskrankheiten, bei dem folgende Verfahrens
schritte durchgeführt werden:
- A. Ein den Erreger enthaltendes Gewebe wird mit einem Enzym derart versetzt, daß durch das Einwirken des Enzyms die proteinischen Bestandteile der Erreger oberfläche verändert werden, ohne daß das Gewebe ver daut wird;
- B. Abtrennung der Erregerfraktion vom Gewebe durch physikalische Reinigungsvorgänge;
- C. Gewinnung von Antikörpern durch Immunisieren eines Wirts mit der Erregerfraktion.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das einwirkende Enzym ein proteolytisches Enzym ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als proteolytisches Enzym Pronase, Papain, Trypsin
oder Pepsin eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erreger aus der Gruppe der
Protozoen Cryptosporidium spec., Isospora spec.,
Sarcocystis spec., Toxoplasma gondii und Pneumocystis
carinii oder aus der Gruppe der Pilze Candida spec.,
Cryptococcus neoformans Aspergillus spec. oder aus
der Gruppe der Pneumococcus spec. und Legionella
pneumophila stammen.
5. Verfahren zum Nachweis eines Erregers von Infektions
krankheiten unter Verwendung von nach dem Verfahren
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 produzierten Anti
körpern, dadurch gekennzeichnet, daß die Antikörper
mit den Oberflächenantigenen des Erregers aus einer auf
Befall durch entsprechende Erreger zu untersuchende
Probe eine Verbindung eingehen, wobei die Probe enzyma
tisch auf die gleiche Art und Weise behandelt wurde wie
das den Erreger enthaltende Gewebe bei der Produktion
der Antikörper.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die eingegangene Verbindung immuntechnisch, bevorzugt
durch einen Immunfluoreszenztest oder ein Enzyme-linked-
Immunosorbent-Assay (ELISA) nachgewiesen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß von einem infizierten Träger den Erreger ent haltendes Gewebe entnommen wird, dieses Gewebe homo genisiert und mit einem proteolytischen Enzym versetzt wird, wobei das Enzym die Oberfläche des Erregers verändert, ohne daß das Gewebe verdaut wird,
- b) daß anschließend mit Ultraschall behandelt wird, wo nach zentrifugiert und die das Antigen enthaltende Erregerfraktion abgetrennt wird,
- c) daß das Antigen einem geeigneten Wirt verabfolgt wird, worauf das Antiserum, welches die gewünschten Anti körper enthält, gewonnen wird,
- d) daß eine auf Befall durch entsprechende Erreger zu untersuchende Probe homogenisiert und mit demselben proteolytischen Enzym wie in Schritt a) versetzt und anschließend gewaschen wird,
- e) daß die so behandelte Probe auf einem Objektträger getrocknet wird,
- f) daß das unter Punkt c) gewonnene Antiserum auf die Probe aufgebracht wird, welche nach einer Inkubations zeit gewaschen wird,
- g) daß die so vorbereitete Probe mit an die Antikörper des Antiserums bindenden weiteren Antikörpern, die mit einem fluoreszierenden Farbstoff gekoppelt sind, versetzt wird, die Probe gewaschen und nachfolgend die Fluoreszenz beobachtet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als proteolytisches Enzym Pronase, Papain, Trypsin
oder Pepsin eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem gemäß Schritt a) veränderten Antigenen mono
klonale oder polyklonale Antikörper gewonnen werden,
welche zum Nachweis des Erregers eingesetzt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß Pneumocystis carinii nachgewiesen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das proteolytische Enzym in einer Kon
zentration von 0,002 bis 0,1 Gew.-% für eine Zeit von 5
bis 60 Minuten, bevorzugt in einer Konzentration von
0,004 bis 0,01 Gew.-% für eine Zeit von 10 bis 30 Minu
ten auf das Gewebe einwirkt.
12. Verwendung von proteolytischen Enzymen wie Pronase,
Papain, Trypsin oder Pepsin zur Veränderung der Ober
flächen von Erregern in einem Verfahren gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 11.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893914728 DE3914728C2 (de) | 1989-04-28 | 1989-04-28 | Verfahren zur Produktion von Antikörpern gegen Erreger von Infektionskrankheiten und Verfahren zum Nachweis dieser Erreger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893914728 DE3914728C2 (de) | 1989-04-28 | 1989-04-28 | Verfahren zur Produktion von Antikörpern gegen Erreger von Infektionskrankheiten und Verfahren zum Nachweis dieser Erreger |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3914728A1 DE3914728A1 (de) | 1990-10-31 |
DE3914728C2 true DE3914728C2 (de) | 1996-10-02 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893914728 Expired - Fee Related DE3914728C2 (de) | 1989-04-28 | 1989-04-28 | Verfahren zur Produktion von Antikörpern gegen Erreger von Infektionskrankheiten und Verfahren zum Nachweis dieser Erreger |
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CN110938127B (zh) * | 2019-12-17 | 2022-03-11 | 河南科技大学 | 米氏肉孢子虫抗原、编码基因、重组抗原、试剂盒及应用 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3992516A (en) * | 1974-10-30 | 1976-11-16 | Sook Kyung Lim | Direct fluorescent antibody composition and method for P. Pneumocystis carinii |
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1989
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Also Published As
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---|---|
DE3914728A1 (de) | 1990-10-31 |
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