DE3914170C1 - Pastille prepn. contg. vitamin(s) etc. - by dosing concave mould with liq. sol or gel mixt. contg. active ingredient, gelatin and water - Google Patents
Pastille prepn. contg. vitamin(s) etc. - by dosing concave mould with liq. sol or gel mixt. contg. active ingredient, gelatin and waterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pastillen, wobei
eine Wirkstoffe und übliche Additive enthaltende, bei erhöhter Tempera
tur plastische Rezepturmasse in Pastillenform überführt, abgekühlt und
getrocknet wird, nach diesem Verfahren hergestellte Pastillen sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die bekannte und immer noch am häufigsten praktizierte Technik zur
Herstellung von Pastillen nach dem sogenannten Mogul-Verfahren ist nach
heutigen GMP-Richtlinien nicht mehr zu empfehlen. Danach wird die
wäßrige Pastillenmasse in Stärke gegossen und darin getrocknet. Die
Stärke wird mehrmals benutzt. Dabei kommt sie mit unterschiedlichen
Chargen oder sogar mit unterschiedlichen Präparaten mit der Folge in
Berührung, daß die Reinheit des Wirkstoffs in den einzelnen Pastillen
beeinträchtigt wird. Die nach dem Mogul-Verfahren hergestellten
Pastillen beruhten fast aus ausnahmslos auf der Basis von Gummi
arabicum. Gummi arabicum bedingt beim Trocknen auftretende
eingezogene Oberflächen, so daß einseitig konkave Formen entstehen,
was nachteilig ist. Die Unterseite ist stets flach. Gummi arabicum ist
durch unsichere Liefersituationen und stark schwankende Preise nicht
mehr der wünschenswerte Hilfsstoff, so daß man sich häufig nach Ersatz
umgesehen hat, dies jedoch bis heute ohne Erfolg.
Die EP-O 2 25 050 beschreibt ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art. Sie geht davon aus, daß die schrittweise Herstellung eines Produktes
bis zur Endverpackung als kostspieliger Nachteil empfunden werden muß.
Daher soll das Formgeben und Verpacken der Darreichungsformen in
einem Schritt erfolgen. Ausgangsmaterial bestimmter Rezepturen werden
daher in sogenannte Durchdrückpackungen gefüllt, so daß die einge
schlossene Masse beim Gebrauch durch die Deckfolie gedrückt und dann
verfügbar ist. Die Verpackung stellt gleichzeitig das formgebende Ele
ment dar. Der separate Schritt der Formgebung entfällt also. Nach der
GB-PS 10 60 258 wird eine Flüssigkeit eingekapselt. Die Kapselwand
beruht auf Gelatine, während die innere Flüssigkeit billiger Natur sein
kann, z. B. auf der Basis von Polyethylenglykol. Verarbeitet wird eine
geschmolzene, homogen fließende Masse auf der Grundlage von Gelatine
wobei die Masse in zwei kontinuierliche Ströme aufgeteilt wird, mit
denen das Einkapselungsverfahren abläuft. Der Grundgedanke der GB-PS
11 44 915 stellt darauf ab, unterschiedliche Rezepturmassen miteinander
zu kombinieren, um nach dem Trocknen eine Pastille zu bilden. Beispiel
haft wird angegeben, daß die Ausgangsmassen in Formen gegossen
werden, ohne deutlich zu machen, welche Gestalt sie haben. In diesen
Formen werden sie zwei Tage lang bei 50°C gehärtet. Die
DE-OS 35 15 211 stellt ein Verfahren heraus, bei dem der Pastillen
ausgangsmasse ein Trockensubstanzgehalt von mehr als 80 Gew.-% ver
liehen wird, wonach Geschmack und Farbe je nach Bedarf durch
Dosierung von Farbstoffen, Aromastoffen, Zitronensäure und/oder
anderen Geschmacksstoffen in der Masse eingeregelt werden. Darauf wird
das Ganze in Abwesenheit von Luft vermischt, bevor ein dosiertes Gießen
von einer Gießkammer in mit Trennmitteln behandelten Kunst
stoff-Formen erfolgt. Danach werden die Formen in einem Kühltunnel
auf Zimmertemperatur abgekühlt. Nach dem Abkühlen werden sie umge
kehrt und die Pastillen auf ein Förderband ausgedrückt, auf dem sie zur
Verpackungsstation geleitet werden. Nähere Einzelheiten über die Art
und Weise des Ausdrückens der Pastillen werden nicht angegeben. Als
Ausgangsmaterialien werden Gummi arabicum, Stärke, Pektin, Agar und
Mischungen hiervon, eventuell mit Zusatz von Gelatine, angegeben.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene be
kannte Verfahren so weiterzubilden, daß es einfach und präzise gemäß
den GMP-Richtlinien durchgeführt werden kann und Pastillen der
gewünschten Symmetrie unter modernen hygienischen Bedingungen
gefertigt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine auf einer
Sol-/Gel-Beziehung beruhende wäßrige Rezepturmasse, die Gelatine als
Trägersubstanz enthält, wobei auf 25 bis 50 Gew.-% Teile Gelatine etwa 30
bis 60 Gew.-Teile Wasser entfallen, mit einer Temperatur von etwa 45
bis 75°C in an der Öffnung enger gestaltete konkave Hohlformen
eindosiert wird, in denen sie unter Abkühlen erstarrt, die erstarrten Form
linge aus den Hohlformen durch Ausbildung eines Vakuums über der
Öffnung der Hohlform und/oder durch Anlegen von Druckluft an
Öffnungen der Unterseite der Hohlformen und/oder durch Einführung eines
Stößels durch den unteren Teil der Hohlform entnommen und
anschließend getrocknet werden.
Die Erfindung ermöglicht ein hygienisch einwandfreies, dosiergenaues
Verfahren zur Herstellung von Pastillen. Es können unterschiedliche
Formen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gefertigt werden, scharfe
Ränder beim Auftrocknen vermieden und die bisher nicht erreichte
wünschenswerte Symmetrie der Formen erreicht werden, d. h. die durch
das Trocknen eingezogene Oberfläche der bisherigen Pastillen kann eben
oder sogar leicht nach oben gewölbt gestaltet werden. Dies wird durch
die oben beschriebenen Lösungsmerkmale der Erfindung erreicht, die
nachfolgend detailliert beschrieben werden sollen.
Ausgangsmaterial des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine wäßrige
Rezepturmasse, die als Trägersubstanz bzw. Bindemittel Gelatine enthält.
Dabei fallen auf 25 bis 50 Gew.-Teile
Gelatine etwa 30 bis 60 Gew.-Teile Wasser. Die Mischung aus Gelatine
und Wasser wird vorzugsweise vorgequollen und bei erhöhter Temperatur
geschmolzen, insbesondere bei etwa 50 bis 70°C, vorzugsweise bei etwa
60°C. Bei der Auswahl der jeweiligen Gelatine unterliegt die Erfindung
keinerlei wesentlichen Beschränkungen.
In die oben angesprochene wäßrige Lösung der Gelatine werden die
Wirkstoffe sowie weitere übliche Additive eingearbeitet. Bei den
Wirkstoffen kann es sich beispielsweise um Pflanzenextrakte, ätherische
Öle, Mineralien, Vitamine oder Arzneistoffe jeder Art handeln.
Je nach gewünschter Konsistenz können der Rezepturmasse auch
weitere Hydrokolloide und Hilfsstoffe mit verdickenden Eigenschaften,
wie Zelluloseether, Guar Gummi, Tragant, Carrageen, Stärken, modifi
zierte Stärken, Agar Agar, Gummi arabicum, Pektine, Alginate,
Carbopole, Zellulose, Xanthan, Bentonite und/oder hochdisperse
Kieselsäure beigemischt werden.
Der Wasseranteil der wäßrigen Rezepturmasse wird, wenn es von Vorteil
ist, durch Einverleibung von Weichmachern, wie Glycerol, Propylenglycol
Polyethylenglycol, Acetyltributylcitrat, Triacetin, Dibutyltartrat, Dibutyl
phthalat, Sorbit, Sorbitangemische und/oder Glucosesirup, Zuckeraus
tauschstoffen, wie Xylit, Mannit, Sorbit, Fructose und Zuckersirupen,
herabgesetzt.
Wenn im Rahmen der Erfindung von einer bei erhöhter Temperatur
"plastischen" Rezepturmasse als Ausgangsmaterial gesprochen wird, dann
soll das bedeuten, daß diese bei Raumtemperatur fest ist und die darin
enthaltene Gelatine bei erhöhter Temperatur über die allgemein bekannte
Sol-/Gel-Geziehung zumindest wieder teilweise in den Sol-Zustand über
geht. Die bei der erhöhten Temperatur plastische Rezepturmasse läßt
sich anhand der nachfolgend geschilderten Dosiereinrichtungen ohne
weiteres in die verschiedenen Hohlformen einfüllen, in denen bei ab
sinkender Temperatur ein Erstarren stattfindet. Die
Dosiertemperatur bzw. die Temperatur der in die Hohlform einzudosieren
den Rezepturmasse liegt zwischen etwa 45 und 75°C, insbesondere zwischen 55
und 65°C.
Die warme Rezepturmasse auf der Basis von Gelatine mit den weiteren
genannten Additiven wird anhand einer geeigneten Dosiereinrichtung in
an der Öffnung enger gestaltete
konkave Hohlformen, die insbesondere aus Edelstahl oder aus Kunst
stoffen, wie Polytetrafluorethylen bestehen, eindosiert. Diese Hohlformen
werden in gewünschter Form und Größe in Edelstahl- oder PTFE-Platten
eingefräst. Die Ränder der Hohlformen sind vorzugsweise nicht steil,
sondern rund und nach oben enger gestaltet. Der Begriff "konkav" soll im
Rahmen der Erfindung weitestgehend verstanden werden. Diese konkave
Form muß keineswegs glatt gerundet sein, sondern kann auch abgerundete
Ecken (Würfel) aufweisen und muß im Ergebnis lediglich einen weiteren
Durchmesser aufweisen als die Öffnungen, durch die die warme
Rezepturmasse in die konkave Hohlform eindosiert wird. Die darin
eingegossene Rezepturmasse erstarrt in der Hohlform und in deren
Gestalt (Form). Beim Auftrocknen bleibt der Rand der erstarrten
Rezepturmasse rund und bildet keine scharfen Kanten.
Die warme Rezepturmasse kann anhand verschiedener Dosiereinrich
tungen in die Hohlformen eindosiert werden, so beispielsweise über
Zahnrad-, Membran- und Kolbenpumpen. Die warme Rezepturmasse wird
hierbei kontinuierlich oder im Takt dem Dosiersystem zugeführt, wobei
sie über Druck und Zeit gesteuert durch feine Düsen in die Form
eindosiert wird.
Als Dosiergeräte können insbesondere heizbare, mit hohem Druck
arbeitende Aggregate verwendet werden, die ansteuerbare Ventile
besitzen, gegen die Kolben- oder Zahnradpumpen einen gleichmäßig hohen
Druck aufbauen. Durch zeitlich genau begrenztes Öffnen der Ventile wird
eine stets gleichbleibende Menge der abzufüllenden Rezepturmasse ausge
tragen. Eingebaute Düsen oder Füllnadeln sorgen für eine saubere Füllung
der Hohlformen. Der Druck, unter dem die Dosierung erfolgt, liegt in der
Regel über 1 bar und hängt von der Viskosität der zu dosierenden
erwärmten Rezepturmasse ab.
Grundgeräte des vorstehend beschriebenen Typs von Abfüllanlagen werden
z. B. durch die beiliegende Fig. 1 erläutert. Wesentliche Elemente derar
tiger Geräte sind ein heizbarer Vorwärm-Aufheiztank 1, aus dem die zu
dosierende warme Rezepturmasse mit Hilfe von in den Tank ragenden
Zahnradpumpen 2 unter regulierbarem Druck und Bypass-Steuerung in
heizbare Hochdruckschläuche 3 gebracht wird. Die Geräte können einen
oder mehrere Ausgänge für Schlauchanschlüsse haben. In den Schläuchen
kann ein Druck bis zu 160 bar entstehen. Die Schläuche münden in
heizbare Dosierköpfe 4, die mit Ventilen und Düsen 5 ausgerüstet sind.
Mit Hilfe gesteuerter Preßluft werden nach Millisekunden berechnete
Ventilöffnungs- und schließspiele bewirkt, wobei je nach anstehendem
Druck vor dem Ventil bei gleichen Drücken und Öffnungszeiten gleich viel
Rezepturmasse ausgetragen wird. Eventueller Fadenbildung der zu
verspritzenden Rezepturmassen kann durch unterschiedliche Düsengrößen
und Temperaturveränderungen an den Düsenköpfen begegnet werden. Neben
als Injektionsnadeln ausgebildeten Düsen können auch Kegeldüsen, Zwei-
und Mehrfachdüsen sowie Flächendüsen eingesetzt werden. Eine Regel-
und Steuerungselektronik 6 sorgt für die Überwachung und Einhaltung
vorgegebener Werte für Druck und Temperatur. Durch Synchronisations
schaltung können Drehzahl der Zahnradpumpen und Geschwindigkeit eines
die Hohlformen tragenden Bandes angeglichen werden.
Um die speziellen Zwecke der vorliegenden Erfindung ganz besonders zu
erfüllen, werden an den Grundgeräten Modifikationen vorgenommen, die
es z. B. erlauben, die Spitzköpfe so anzuordnen, daß sie an den
vorbeigleitenden Hohlformen Mehrfachspritzungen pro Form vornehmen
können. Gleichzeitig werden sie verfahrbar installiert, um Füllgutproben
zu analytischen Zwecken, z. B. zur Bestimmung der Homogenität des Füll
gutes oder des Spritzgewichtes, entnehmen zu können.
Da mehrere Spritzköpfe gleichzeitig eingesetzt und von einer Zentral
einheit gesteuert werden können, lassen sich 100 000 und mehr Formen
pro h füllen. Eine Limitierung des Ausstoßes wird durch den
mechanischen Vorschub der Hohlformen und die Menge der abzufüllenden
Einzeldosierung gegeben. Es wird eine Dosiergenauigkeit von ± 2%
erreicht.
Die Dosiergenauigkeit der einzelnen Spritzköpfe kann durch separates
Ausfahren aus der Füll-Linie und durch separates Spritzen in ein
Wägeschälchen überprüft werden.
Sobald die warme Rezepturmasse in die beschriebenen Hohlformen
eindosiert wird, vollzieht sich dort ein Erstarren dieser Masse mit dem
Ergebnis, daß eine feste Pastille mit vergleichsweise hohem Wassergehalt
vorliegt. Um diese aus der Hohlform zu entfernen, kann man sich
verschiedener Verfahren bedienen. So kann es von Vorteil sein, die innere
Oberfläche der jeweiligen Hohlform mit einer die Haftung herab
setzenden Trennmittel zu versehen. Es ist vorzugsweise ein Trennmittel,
das gegenüber der Rezepturmasse eine entgegengesetzte Affinität
aufweist, wie ein lipophiles Trennmittel.
Die Entnahme der erstarrten Pastillen aus den Hohlformen kann in viel
fältiger Weise erfolgen. Sie erfolgt in der aus den
anliegenden Fig. 2 bis 4 ersichtlichen Weise. So können die Pastillen aus
Hohlformen, die an der Unterseite mit Löchern versehen sind, mit
Druckluft ausgeblasen werden, wie es in Fig. 4 dargestellt wird. Eine
zweite Möglichkeit, dargestellt in Fig. 2, ermöglicht die Entnahme der
Pastillen von der Oberseite durch Anlegen von Vakuum, d. h. mit Hilfe
von Saugvorrichtungen. Ferner besteht nach Fig. 3 die Möglichkeit, die
gelierten Pastillen aus den an der Öffnung enger gestalteten Hohlformen
mit Stößeln herauszustoßen, die die Unterseite der Formen bilden und
mit deren Hilfe die Pastillen nach dem Erstarren ausgestoßen werden
können.
Die aus den Hohlformen entnommenen Pastillen werden unter
kontrollierten Klimabedingungen getrocknet. Vorzugsweise erfolgt dies
durch Ausbreiten der Pastillen auf Tabletts bei kontrollierten
Klimabedingungen von etwa 20 bis 30% relativer Luftfeuchtigkeit und 20
bis 30°C. Je nach Zusammensetzung der Pastille dauert das Trocknen
etwa 2 bis 5 Tage. Die oben angegebenen Bereiche können in Einzelfällen
zur Optimierung auch unter- bzw. überschritten werden. Sollte ohne Be
einträchtigung der Qualität der erhaltenen Pastillen eine Beschleunigung
des Trocknungsprozesses möglich sein, dann kann eine etwa 1 bis
3-stündige Trocknung in rotierenden und gut klimatisierten Trommeln
vorgeschaltet werden.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen im wesentlichen
darin, daß Pastillen mit der wünschenswerten
Symmetrie nach einem einfachen und vorteilhaft steuerbaren sowie
hygienisch einwandfreien Verfahren erhalten werden können. Das Aus
gangsmaterial in Form von Gelatine ist günstig zu verarbeiten, führt
innerhalb der Hohlformen kurz nach dem Eindosieren zu einer schnellen
Gelierung und läßt sich ohne Zerstörung der angestrebten Symmetrie aus
den an der Öffnung enger gestalteten konkaven Hohlformen entfernen, um danach der gesteuerten
Trocknung unterzogen zu werden.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. Die
Vielfalt der Möglichkeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens kann durch
die Beispiele nur angedeutet werden.
Gelatine|34,9% | |
Guarmehl | 10,0% |
Lycasin | 15,0% |
Lakritzextrakt | 10,0% |
Pfefferminzöl | 0,1% |
Wasser | 30,0% |
Auf der Grundlage dieser Rezeptur wird die Fertigmischung wir folgt
hergestellt:
Gelatine, Lycasin und Wasser werden gemischt und 30 min quellen
gelassen. Die Masse wird auf 65°C erwärmt, Guarmehl und Lakritz
extrakt werden homogen untergemischt, die Masse wird entlüftet. Pfeffer
minzöl wird ohne Anlegen von Vakuum eingearbeitet, wobei Luft
einschlüsse zu vermeiden sind.
Gelatine|40,0% | |
Johannisbrotkernmehl | 2,0% |
Guarmehl | 6,0% |
wäßrige Sorbitlösung (70%ig) | 20,0% |
Cetylpyridinium | 0,1% |
Hexylresorcin | 0,07% |
Chlorophyll | 0,03% |
Eukalyptusöl | 0,15% |
Menthol | 0,15% |
Wasser | 31,5% |
Auf der Grundlage dieser Rezeptur wird die Fertigmischung wie folgt
hergestellt:
Gelatine, Sorbitlösung und Wasser werden gemischt und 30 min quellen
gelassen. Die Masse wird auf 65°C erwärmt, Guar- und Johannisbrotkern
mehl und die vorgemischten Arzneistoffe incl. Chlorophyllin werden
homogen untergemischt, die Masse wird entlüftet. Menthol und
Eukalyptusöl werden ohne Anlegen von Vakuum eingearbeitet, wobei Luft
einschlüsse zu vermeiden sind.
Gelatine|31,0% | |
Carrageen | 3,0% |
Isländisch Moos Extrakt | 36,0% |
Himbeeraroma | 0,2% |
Cochenillerot A | 0,1% |
Wasser | 29,7% |
Auf der Grundlage dieser Rezeptur wird die Fertigmischung wie folgt
hergestellt:
Gelatine, Carrageen, Isländisch Moos Extrakt und Wasser werden
gemischt und ca. 30 min quellen gelassen. Die Masse wird auf 60°C
erwärmt. Cochenillerot wird zugefügt und homogen eingearbeitet. Die
Masse wird entlüftet. Das Himbeeraroma wird ohne Anlagen von Vakuum
eingearbeitet, wobei Lufteinschlüsse zu vermeiden sind.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Pastillen, wobei eine Wirkstoffe und übliche Additive enthaltende,
bei erhöhter Temperatur plastische Rezepturmasse in Pastillenform überführt, abgekühlt und
getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf einer Sol-/Gel-Beziehung beruhende
wäßrige Rezepturmasse, die Gelatine als Trägersubstanz enthält, wobei auf 25 bis 50 Gew.-Teile
Gelatine etwa 30 bis 60 Gew.-Teile Wasser entfallen, mit einer Temperatur von etwa 45 bis 75°C in an
der Öffnung enger gestaltete konkave Hohlformen eindosiert wird, in denen sie unter Abkühlen
erstarrt, die erstarrten Formlinge aus den Hohlformen durch Ausbildung eines Vakuums über der
Öffnung der Hohlform und/oder durch Anlegen von Druckluft an Öffnungen an der Unterseite der
Hohlformen und/oder durch Einführen eines Stößels durch den unteren Teil der Hohlform
entnommen und anschließend getrocknet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die innere Oberfläche der
Hohlformen ein die Haftung herabsetzendes Trennmittel aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einfüllen der warmen
Rezepturmasse kontinuierlich über Zahnradpumpen in ein Dosiersystem erfolgt, das die
Rezepturmasse über Druck und Zeit gesteuert durch Düsen in die Hohlformen dosiert.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einfüllen der
Rezepturmasse über Membranpumpen erfolgt, die die Rezepturmasse einem Dosiersystem im Takt
zuführen, das die Rezepturmasse über Druck und Zeit gesteuert durch Düsen in die Hohlformen
dosiert.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Einfüllen der Rezepturmasse über Kolbenpumpen erfolgt, wobei das zu dosierende Volumen der
Rezepturmasse eingestellt werden kann.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rezepturmasse Farbstoffe, Aromen, Süßstoffe, Konservierungsstoffe und/oder Gleitmittel enthält.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rezepturmasse so viel Wirkstoffe enthält, daß sie nach dem Trocknen hiervon bis zu 50% enthält.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rezepturmasse zusätzlich Hydrokolloide und verdickende Hilfsstoffe enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als verdickende Hilfsstoffe
Zelluloseether, Guar Gummi, Tragant, Carrageen, Stärken, modifizierte Stärken, Agar Agar, Gummi
arabicum, Pektine, Alginate, Carbopole, Zellulose, Xanthan, Bentonite und/oder Aerosil beigemischt
werden.
10. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wasseranteil der Rezepturmasse durch Einverleibung von Weichmachern, Zuckeraustausch
stoffen und/oder Sirupen reduziert und damit in Folge die Konsistenz der Pastillen weicher oder
härter gestaltet wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trocknen der aus den Hohlformen entnommenen Pastillen unter definierten Klimabedingungen
so lange durchgeführt wird, bis der Gelatinegehalt etwa 30 bis 80 Gew.-% beträgt.
12. Pastillen, erhältlich nach einem Verfahren gemäß mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die konkaven Hohlformen der Vorrichtung aus Edelstahl oder aus
Polytetrafluorethylen bestehen und in dieses Material die gewünschten Formen eingefräst sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893914170 DE3914170C1 (en) | 1989-04-28 | 1989-04-28 | Pastille prepn. contg. vitamin(s) etc. - by dosing concave mould with liq. sol or gel mixt. contg. active ingredient, gelatin and water |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893914170 DE3914170C1 (en) | 1989-04-28 | 1989-04-28 | Pastille prepn. contg. vitamin(s) etc. - by dosing concave mould with liq. sol or gel mixt. contg. active ingredient, gelatin and water |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3914170C1 true DE3914170C1 (en) | 1990-11-22 |
Family
ID=6379740
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893914170 Expired - Lifetime DE3914170C1 (en) | 1989-04-28 | 1989-04-28 | Pastille prepn. contg. vitamin(s) etc. - by dosing concave mould with liq. sol or gel mixt. contg. active ingredient, gelatin and water |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3914170C1 (de) |
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-
1989
- 1989-04-28 DE DE19893914170 patent/DE3914170C1/de not_active Expired - Lifetime
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