DE3913713A1 - Verfahren und vorrichtung zur behandlung von blechen und metallbaendern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur behandlung von blechen und metallbaendernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Behandlung von Blechen und Metallbän
dern und insbesondere auf eine Kombination aus einem
Walzgerüst und einer nachgeordneten Richtmaschine. Wei
terhin betrifft die Erfindung ein spezielles Dressier-
Walzgerüst sowie eine spezielle Ausgestaltung einer
Richtmaschine.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, gewalzte Bleche
oder Bänder nach einer Dickenreduzierung in einem Walz
gerüst und einer möglicherweise nachfolgend vorgenomme
nen Wärmebehandlung geringfügig zu verformen, um die
Bleche oder Bänder für eine nachfolgende Verarbeitung,
beispielsweise einen Tiefziehvorgang oder ähnliches
vorzubereiten. Üblicherweise erfolgt das Nachwalzen
oder Dressieren (Zustandswalzen) in einem Dressierwalz
werk, mit Hilfe dessen eine sehr geringe Dickenreduzie
rung des Materials erfolgt. Alternativ dazu ist es aus
dem Stand der Technik bekannt, die Bleche oder Bänder
durch eine Walkmaschine zu führen, in welcher das Mate
rial wechselseitig gebogen wird.
Die Notwendigkeit der Nachbehandlung gewalzter, geglüh
ter und gealteter Bänder oder Bleche besteht insbeson
dere bei Stahllegierungen mit niedrigem Kohlenstoffge
halt wegen des Auftretens einer ausgeprägten Streck
grenze und den sich daraus ergebenen Bandknickerschei
nungen und Fließfiguren (Lüdersche Linien). Weiterhin
ist es insbesondere nach längerer Lagerzeit erforder
lich, die Bleche oder Bänder zu dressieren (Zustands
walzung) oder mittels einer Richtmaschine zu Walkrich
ten, um diffusionsbedingte Alterungserscheinungen
(freigesetzte Versetzungen) zu beseitigen.
Die ausschließliche Verwendung eines bekannten Dres
sierwalzwerkes erweist sich bei den bekannten Vorrich
tungen wegen der Biegesteifigkeit der Walzensysteme als
schwierig, da das Walzgut über seine Breite keine
gleichmäßige Dicke aufweist oder über seine Länge un
terschiedlich dick ist, ergeben sich bei dem Dressier
stich (Zustandwalzungsstich) Probleme, da die Stichab
nahme und damit der Dressiervorgang (wegen der nicht
Anpaßbarkeit der Walzen) an unterschiedlichen Blechbe
reichen unterschiedlich ist. Dies führt zu örtlichen
Spannungsunterschieden und, je nach Materialverhalten,
zu Unplanheiten des Walzguts. Weiterhin ist es vielfach
üblich, dem Walzgut im Dressierstich eine spezifische
Oberflächenstruktur aufzuerlegen, um das nachfolgende
Tiefziehen durch Oberflächenschmierung zu verbessern.
Bei Unterschieden in der Dicke des Walzgutes ergeben
sich somit auch unterschiedliche Rauhtiefen der Ober
fläche (unterschiedliche Ölbenetzung).
Die Verwendung bekannter Richtmaschinen gestattet es
zwar, Bleche oder Bänder bei hoher Leistung zu verfor
men, um Alterungserscheinungen bis zu einem gewissen
Grad und Unebenheiten zu beseitigen, es erweist sich
jedoch als nachteilig, daß zur Bedienung einer Richtma
schine ein erhebliches Know-how erforderlich ist, so
daß hohe Anforderungen an die Bedienungsperson gestellt
werden müssen. Weiterhin besteht bei allen bekannten
Richtmaschinen Relativbewegung zwischen dem Walzgut und
den Walzen, so daß entweder die Oberfläche der Walzen
mit Abrieb versetzt und das Walzgut beschädigt wird.
Weiterhin führt die Relativbewegung zwischen dem Walz
gut und den Richtwalzen zu hohen Belastungen der Lage
rungen und des Antriebs der Richtwalzen, so daß die
Reibungsleistung verloren geht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Behandlung von Blechen und Metallbändern zu schaf
fen, welches bei einfacher und betriebssicherer Durch
führbarkeit eine effektive Nachbehandlung der Bleche
und Bänder ermöglicht.
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zur Behandlung von Blechen und Metall
bändern zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau und
betriebssicherer Wirkungsweise die Nachteile des Stan
des der Technik vermeidet und eine den metallurgischen
Anforderungen genügende Nachbehandlung ermöglicht.
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Walzgerüst zu schaffen, mit welchem unter Vermeidung
der aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile bei
einfachem Aufbau und betriebssicherer Wirkungsweise ein
Nachwalzen oder Dressieren von Blechen und Bändern mög
lich ist, ohne daß Schwankungen in der Dimension der
Bänder oder Bleche das Dressierergebnis im wesentlichen
beeinflussen.
Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Richtmaschine zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau
und betriebssicherer Wirkungsweise die aus dem Stand
der Technik bekannten Nachteile vermeidet und ein Wal
ken und Richten von Bändern oder Blechen so ermöglicht,
daß bei Erzielung optimaler metallurgischer Werte eine
hohe Oberflächengüte des zu verarbeitenden Materials
erhalten werden kann.
Hinsichtlich des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die
Aufgabe dadurch gelöst, daß das zu behandelnde Material
einer Dressierwalzung unterworfen wird und nachfolgend
mittels einer Richtmaschine gewalkt und gerichtet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine
Reihe erheblicher Vorteile aus. Die Kombination einer
Dressierwalzung und einer nachfolgenden Walk- und
Richtbehandlung eröffnet die Möglichkeit, Ungleich
mäßigkeiten in den Dimensionen des Walkgutes durch den
Dressierwalzvorgang bei einer geringen Stichabnahme
auszugleichen, während in der nachfolgenden Walk- und
Richtbehandlung sowohl ein Planrichten des Materials
als auch eine metallurgische Beeinflussung hinsichtlich
der Alterungsvorgänge und der ausgeprägten Streckgrenze
durchgeführt werden können.
In einer günstigen Weiterentwicklung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Dressierwalzung mit einem einheit
lichen spezifischen Walzdruck über die gesamte Walz
breite erfolgt. Durch diese Vorgehensweise wird sicher
gestellt, daß alle Bereiche des zu walzenden Materials
in gleicher Weise druckbeaufschlagt werden, so daß ver
mieden werden kann, daß einzelne Bereiche des Walzgutes
unterschiedlich nachgewalzt werden.
Erfindungsgemäß kann es weiterhin günstig sein, daß das
Richten ohne positiven oder negativen Schlupf zwischen
dem Material und den Richtwalzen erfolgt. Durch die
Vermeidung einer Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der
Oberfläche des Materials und der jeweiligen Richtwal
zenoberfläche wird verhindert, daß sich Metallpartikel
auf der Oberfläche der Richtwalze ansammeln und dort
kaltverschweißt werden. Auf die aus dem Stand der Tech
nik bekannte Nachbearbeitung der Richtwalzen kann weit
gehend verzichtet werden, die Standzeiten der Richtwal
zen sind somit erheblich vergrößerbar. Weiterhin wird
die Oberflächengüte des zu bearbeitenden Materials
nicht beeinflußt, so daß insbesondere eine auf das Ma
terial in dem Dressierwalzwerk aufgebrachte Oberflä
chenstruktur nicht zerstört oder beschädigt wird.
Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn das
Material während des Walkens und Richtens unter einer
Zugspannung gehalten wird. Durch diese Maßnahme ist ein
engeres Anliegen des Materials an die Richtwalzen si
chergestellt, so daß der Walk- und Richtvorgang in be
sonders zuverlässiger Weise durchgeführt werden kann,
da das Material jeweils die wahrscheinlichen Konturen
der Richtwalzen annimmt, besonders in dünnerem Richt
gutbereich.
In einer weiteren, besonders günstigen Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß
das Material durch die Richtmaschinen so geführt wird,
daß keine Relativbewegungen zu den Richtwalzen auftre
ten. Durch diese Maßnahme wird insbesondere verhindert,
daß eine Reibung zwischen den Richtwalzen, sowohl in
Bewegungsrichtung des Materials als auch in entgegenge
setzter Richtung auftritt, welche zu Beschädigungen der
Oberfläche des Materials und/oder der Richtwalzen füh
ren könnte und übermäßigen Verschleiß des Antriebes
verursachen kann.
Hinsichtlich des Walzgerüstes wird die Aufgabe erfin
dungsgemäß (siehe Anspruch 6) dadurch gelöst, daß bei
einem Walzgerüst mit einem Paar von Arbeitswalzen und
jeweils je Arbeitswalze zwei Zwischenwalzen, welche
über Stützrollenträger in einem Walzeneinbauständer ge
lagert sind, am Fußbereich des Walzeneinbauständers
eine biegeelastisch verformbare Lagerplatte angeordnet
ist, gegen welche von oben die Stützrollenträger der
unteren Arbeitswalze anliegen, wobei die Lagerplatte
gegen die Walzebene mit Walzdruck hydraulisch belastbar
ist.
Das erfindungsgemäße Walzgerüst zeichnet sich durch
eine Reihe erheblicher Vorteile aus. So ist es erfin
dungsgemäß möglich, das Walzgerüst, bedingt durch die
Vorspannbarkeit (Walzdruck) der Lagerplatte selbsttätig
an das Ouerschnittsprofil des Walzgutes anzupassen, um
auf diese Weise eine einheitliche Verformung und damit
die gewünschten einheitlichen Werkstoffeigenschaften zu
erzielen. Diese können bei Verwendung des erfindungsge
mäßen Walzgerüstes sowohl über die Breite als auch über
die Länge des Walzgutes besonders exakt eingehalten
werden. Durch die elastische Vorspannbarkeit ist es so
mit möglich, sowohl Dimensionsänderungen des Walzguts
in Längsrichtung als auch in Breitenrichtung hinsicht
lich der Nachwalzvorgänge unberücksichtigt zu lassen.
Bevorzugterweise ist die Vorspannung der Lagerplatte
mittels kommunizierend-fluidbeaufschlagbarer Druckele
mente zu ermöglichen. Da die Lagerplatte selbst biegee
lastisch verformbar ist, kann durch die Druckelemente
ein gleichmäßiger Anpreßdruck (Walzdruck) der Arbeits
walzen durch die Regelung erzielt und gehalten werden,
da es bei Verwendung einer Hydraulikschaltung besonders
einfach möglich ist, jeweils unterschiedliche Vorspann
drücke (Walzendrücke) über die Fläche der Lagerplatte
aufzubringen.
Bevorzugterweise ist (gemäß Anspruch 8) für alle Stütz
rollenträger der unteren Arbeitswalze eine im Hub me
chanisch begrenzbare Lagerplatte vorgesehen. Durch die
ses Merkmal wird der Gesamtaufbau des Walzgerüstes we
sentlich vereinfacht, insbesondere können Justier- und
Einstellvorgänge in einfacher und zeitsparender Weise
durchgeführt werden. Weiterhin ist sichergestellt, daß
ein gleichmäßiger Walzdruck der Arbeitswalzen erfolgt.
Die Abstützung der Arbeitswalzen erfolgt bei dem erfin
dungsgemäßen Walzgerüst bevorzugterweise so, daß jeder
Arbeitswalze zwei Zwischenwalzen zugeordnet sind, wel
che jeweils von Stützrollen abgestützt werden. Durch
die Abstützung der Zwischenwalzen ist es möglich, die
biegeelastische Verformung der Lagerplatte direkt auf
die Arbeitswalzen zu übertragen. Dabei erweist es sich
als besonders günstig, wenn sich die Zwischenwalzen
über die gesamte Länge der Arbeitswalzen erstrecken und
die Stützrollen mit einer geringeren Breite ausgebildet
sind, wobei über die Breite einer Zwischenwalze mehrere
Stützrollen vorgesehen sind. Bei dieser Ausführungsform
kann durch die Biegeelastizität des Walzensystems über
die gesamte Walzenbreite zur automatischen, einheitli
chen Aufteilung des Walzdruckes der Arbeitswalzen be
sonders gut ausgenützt werden.
Das erfindungsgemäße Dressierwalzgerüst weist den Vor
teil auf, daß es in üblicher Weise zur Reduktions-Tole
ranzwalzung (Enddickenwalzung) benutzt werden kann, da
es bei Benutzung der formschlüssigen Oberwalzen-Grund
anstellung ohne eingesetzte kraftschlüssige Unterwal
zenanstellung mit einem Sendsimir- oder Zwanzigwalzen
gerüst vergleichbar ist. Und beim Einsatz als Zustands
walzgerüst bei formschlüssigen Oberwalzenanstellung mit
der kraftschlüssigen Unterwalzenanstellung hat das
Dressiergerüst bis jetzt keine Vergleiche, weil die
biegeelastische Lagerplatte mit den formschlüssigen auf
die Walzbreite Unterwalzenanstellung begrenzenden ein
stellbaren Lagerplatte-Hubbegrenzer, die die Auswalzung
(Ondulation) der Band- oder Blechränder verhindern.
Hinsichtlich der Richtmaschine wird die der Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe durch eine Richtmaschine mit
mehreren in Durchlaufrichtung gegeneinander versetzten
oberen und unteren Richtwalzen gelöst, bei welcher eine
Einlaufrichtstrecke, eine nachfolgende Walk- und Richt
strecke und eine Auslauf-Planrichtstrecke vorgesehen
sind.
Die erfindungsgemäße Richtmaschine zeichnet sich durch
eine Reihe erheblicher Vorteile aus. Durch die Auftei
lung der gesamten Richtstrecke in eine Einlaufricht
strecke, eine Walk- und Richtstrecke und eine Auslauf
planrichtstrecke ist es möglich, bei einem Durchlauf
durch eine Maschine eine vollständige und den Anforde
rung gerecht werdende Bearbeitung des Band- oder Blech
materials durchzuführen. Dabei erweist es sich erfin
dungsgemäß als besonders günstig, daß durch die eine
sinnvolle Funktion gewährleistende Kombination dieser
drei Richtstrecken das zu richtende Band oder Blech be
sonders gut geführt (weicher Anbiß; Verformungsanfang)
und gegen die Richtwalzen enger angelegt wird (Bandzug
einfluß in der Richt-Walk-Richtstrecke), so daß stets
eine intensivere Verformung erfolgt.
In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Er
findung ist vorgesehen, daß der Richtwalzenantrieb der
Walk- und Richtstrecke mit einer Geschwindigkeit als
Leitgeschwindigkeit starr angetrieben werden (starr
ohne Schlupfkupplungen), welche bis zu den Schlupfkupp
lungen von den Teilrichtstrecken I und III größer ist
als die Geschwindigkeit der Richtwalzen der Einlauf
richtstrecke und kleiner als die Geschwindigkeit der
Richtwalzen der Auslauf-Planrichtstrecke. Die Durch
laufgeschwindigkeit durch die Walk- und Richtstrecke,
welche im mittleren Teil der Richtmaschine vorgesehen
ist, ist somit erfindungsgemäß die Leitgeschwindigkeit,
welche in optimaler Weise an die Materialien der zu
verarbeitenden Bleche und Bänder und an die Anlagen-Ge
schwindigkeit angepaßt werden kann, während die An
triebsgeschwindigkeit bis zu den Schlupfkupplungen im
Einlaufbereich und im Auslaufbereich von dieser Leitge
schwindigkeit entsprechend abweicht. Dadurch wird si
chergestellt, daß die Bänder oder Bleche stets unter
einem gewissen Zug durch die Richtmaschine bei syn
chroner Geschwindigkeit von dem Richtgut und von den
Richtwalzen von der gesamten Richtstrecke geführt wer
den, welcher ein engeres Anschmiegen der Bleche oder
Bänder an die jeweiligen Richtwalzen fördert. Weiterhin
ist es günstig, daß die Geschwindigkeit der mittleren
Walk- und Richtstrecke so gewählt ist, daß in diesem
Bereich kein Schlupf zwischen dem Band- oder Blechmate
rial und den jeweiligen Richtwalzen auftritt, welcher
zu einer Beschädigung der Walzen und/oder der Oberflä
che der Bänder oder Bleche führen würde.
Bevorzugterweise ist die Geschwindigkeitsdifferenz zwi
schen den einzelnen Richtstrecken so gewählt, daß die
Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der Einlaufricht
strecke und der Walk- und Richtstrecke sowie zwischen
der Walk- und Richtstrecke und der Auslauf-Planricht
strecke jeweils minimal Mischreibungsgrenze, maximal
0,5% beträgt. Ein derartiger Geschwindigkeitsunter
schied sichert eine ausreichende ruckfreie Kraftüber
tragung des zu richtenden Gutes auf die Richtwalzen,
verhindert jedoch andererseits das Auftreten von
Schlupferscheinungen zwischen dem Richtgut und den
Richtwalzen.
Um einen differenzierenden und zuverlässigen Antrieb
der Richtstrecken sicherzustellen, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Einlaufrichtstrecke, die Walk- und
Richtstrecke und die Auslauf-Planrichtstrecke jeweils
mittels separater Antriebe antreibbar sind. Die An
triebe können beispielsweise in Form von Elektromoto
ren, Hydraulikmotoren oder ähnlichen ausgebildet sein.
Alternativ dazu kann es erfindungsgemäß auch möglich
sein, die drei Richtteilstrecken mittels eines gemein
samen Antriebs unter Zwischenschaltung zumindest einer
Verteiler-Getriebestufe anzutreiben.
Bei der letztgenannten Ausgestaltungsform des Antriebs
der Richtstrecken kann es sich weiterhin als besonders
vorteilhaft erweisen, für jeden Antriebsstrang, d. h.
bei den Antriebselementen, welche jeweils den Richt
strecken zugeordnet sind, zumindest eine Schlupfkupp
lung oder Reibungskupplung vorzusehen. Dabei kann es
sich als günstig erweisen, diese Kupplungen so auszuge
stalten, daß sie in ihrem Schlupfverhalten regelbar
sind, so wie dies beispielsweise bei hydrostatischen
Kupplungen möglich ist. Durch die Regelbarkeit kann die
vorgenannte Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den drei
Richtstrecken jeweils exakt eingestellt werden, wobei
auf einfache Weise eine Anpassung an unterschiedliche
Band- oder Blechmaterialien vorgenommen werden kann.
Zur Verhinderung eines Schlupfes zwischen dem Bandmate
rial und den Richtwalzen kann es sich weiterhin als
günstig erweisen, wenn die Richtwalzen der jeweiligen
Richtstrecken mit jeweils gleicher Geschwindigkeit wie
ein durchlaufendes Material antreibbar sind. Diese Art
des Antriebs ist in einfacher Weise durch Einstellung
der Schlupfkupplungen bzw. der separaten Antriebe ge
währleistet.
Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Ein
laufrichtstrecke mehrere von unten mittels Stützrollen
abgestützte untere Richtwalzen umfaßt und daß die
Stützrollen an einem unteren Richtwalzenjoch gelagert
sind, welches um eine parallel zu den Richtwalzen ange
ordnete Achse zur Einlaufseite hin keilförmig öffnend
kippbar ist. Dabei wird das einlaufende Material im Be
reich der ersten Richtwalzen nicht in maximal möglichem
Maße verformt, vielmehr dienen die ersten Richtwalzen
zum sicheren (weicheren) Einfangen und Einführen des
Materials, so daß auch stärker gebogene Bänder oder
Bleche in sicherer Weise verarbeitet werden können.
Erfindungsgemäß befindet sich die Einzelstützverstel
lung in der Einlaufteilrichtstrecke.
In ähnlicher Weise ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
die Auslauf-Planrichtstrecke mehrere mittels Stützrol
len abgestützte untere Richtwalzen umfaßt und daß die
Stützrollen und die Richtwalzen an einem unteren Richt
walzenjoch gelagert sind, welches um eine parallel zu
den Richtwalzen angeordnete Achse zur Auslaufseite hin
keilförmig öffnend kippbar ist. Das auslaufende Mate
rial wird durch die keilförmige Öffnung, d. h. durch
den vergrößerten Abstand zwischen den letzten Richtwal
zen weniger stark verformt und verläßt die Richtma
schine in einem ebenen Zustand.
Die jeweiligen Richtwalzenjoche der Einlaufrichtstrecke
bzw. der Auslauf-Planrichtstrecke sind bevorzugterweise
um eine quer zur Durchlaufrichtung angeordnete Achse
schwenkbar an einem Richtwalzenjoch der mittleren Walk
und Richtstrecke gelagert. Diese übernimmt den Gesamt
richtdruck und kann dabei gleichzeitig als Ständer für
die gesamte Richtmaschine dienen.
Weiterhin kann es sich als besonders günstig erweisen,
wenn der Auslauf-Planrichtstrecke ein Paar von Zugwal
zen nachgeordnet ist, mittels derer das Material aus
der Auslauf-Planrichtstrecke abgezogen werden kann.
Die erfindungsgemäße Richtmaschine weist den Vorteil
auf, daß, im Gegensatz zu den bekannten Wechselbiege
richtmaschinen mit einer keilförmigen Anstellung die
dort bekannten Schlupfprobleme zwischen dem zu bearbei
tenden Material und den Richtwalzen nicht auftreten, da
der Antrieb der Richtwalzen bereits so ausgebildet ist,
daß die zwangsläufig auftretenden Geschwindigkeitsdif
ferenzen (Schlupf) nicht zwischen dem Material und den
Richtwalzen, sondern im Bereich der Drehmoment regelba
ren Schlupfkupplungen der Antriebsstränge der einzelnen
Richtwalzen ausgeglichen werden. Es ist somit möglich,
eine besonders hohe Oberflächengüte des Materials zu
gewährleisten und längere Standzeiten für die Richtwal
zen zu erzielen, da diese nicht durch kaltverschweißte
Materialpartikel rauh und uneben werden und, wie beim
Stand der Technik, nachbearbeitet werden müssen. Erfin
dungsgemäß ist es somit möglich, auch die Bereiche der
Richtmaschine, welche üblicherweise mit einem Schlupf
arbeiten, kraftschlüssig und in einem regelbaren dyna
mischen Zustand zu betreiben. Da es erfindungsgemäß
möglich ist, entweder unter Verwendung von Schlupfkupp
lungen oder unter Verwendung separater Antriebe eine
dynamische Einstellung der Geschwindigkeitsdifferenzen
zwischen dem zu bearbeitenden Material und den Richt
walzen vorzunehmen, ist auch ein konstantes, stickslip
freies Abrollen der Richtwalzen in dem Einlaufbereich
bzw. dem Auslaufbereich möglich. Daraus ergibt sich ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Richtmaschine,
welcher darin liegt, daß es möglich ist, die Vergröße
rung der Bandkrümmungsradien, welche bei den bekannten
Richtmaschinen durch den negativen Schlupf in der
Richtstrecke zusätzlich auftritt, zu beseitigen, so daß
das austretende Band in höherem Maße plan ist. Weiter
hin wird erfindungsgemäß durch die steigende Antriebs-
Geschwindigkeitsdifferenzbildung (größer als die
Mischreibung der Schlupfkupplungen erforderlich aber
kleiner als 0,5%) zwischen den drei Teilrichtstrecken-
Antrieben im Getriebereduktionsteil vor den Verteiler
getrieben, eine Verkleinerung der Bandkrümmungsradien
begünstigt.
Die mittlere Walk- und Richtstrecke kann bei der erfin
dungsgemäßen Richtmaschine, in Abhängigkeit von Richt
guteigenschaften und seine Abmessungen den Anforderun
gen entsprechend, groß ausgebildet sein, so daß in die
sem Bereich eine zuverlässige Bearbeitung des Materials
erfolgt.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Antriebs
der Richtmaschine, insbesondere der Antriebsstränge zu
den einzelnen Richtstrecken werden übermäßige Beanspru
chungen der Lagerungen, der Antriebsstränge und der
Richtwalzen vermieden, so daß bei der erfindungsgemäßen
Richtmaschine bei gleicher Anzahl der Richtwalzen eine
effektivere Richtleistung zu erreichen ist, als bei der
Richtmaschine nach dem Stand der Technik üblich.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch
durch eine Vorrichtung zur Nachbehandlung von Blechen
und Metallbändern gelöst, welche ein Dressierwalzgerüst
und eine nachgeordnete Richtmaschine umfaßt. Durch die
Kombination des Dressierwalzengerüsts und der Richtma
schine ist es möglich, die zu behandelnden Bleche oder
Bänder zunächst mit einem geringen Stich nachzuwalzen
um Rollknicke zu verhindern und anschließend in der
Richtmaschine gleichzeitig zu walken und zu richten.
Auf diese Weise ist es möglich, zum einen in zuverläs
siger Weise eine ausgeprägte Streckgrenze und Alte
rungserscheinungen bei dem Material zu beidseitigen und
zum anderen das Material plan zu richten, wobei sicher
gestellt ist, daß die zur Gefügebehandlung erforderli
che Verformung des Materials in der Richtmaschine er
folgt. Weiterhin erweist es sich als günstig, daß mit
tels des Walzgerüstes eine Bearbeitung der Oberfläche
der Bänder oder Bleche zur Erzielung einer besseren
Ölbenetzung und dadurch einer tiefziehfähigen Mi
krooberfläche möglich ist.
Um das Richtgut durch die Richtmaschine zu transportie
ren, ist erfindungsgemäß weiterhin beim Planrichten von
Metallbändern mit nicht ausreichenden Federungseigen
schaften in sich und Reibungseigenschaften zwischen dem
Richtgut und den Richtwalzen, ein Nachschalten einer
Bandzugeinheit in Duo- oder S-Rollenform erforderlich.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungs
beispielen in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der erfin
dungsgemäßen Richtmaschine;
Fig. 2 eine schematische Seiten-Teilansicht des Auf
baus des Antriebs der in Fig. 1 dargestellten
Richtmaschine;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 + 2 ge
zeigte Richtmaschine und den zugehörigen An
trieb;
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht, teils im
Schnitt, der erfindungsgemäßen Anordnung aus
einem Walzgerüst, der Richtmaschine und einem
Zugwalzpaar;
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht, ähnlich Fig.
2, der in Fig. 4 gezeigten Anordnung, wobei
die jeweiligen Antriebsverhältnisse darge
stellt sind;
Fig. 6 eine Draufsicht, ähnlich Fig. 3, auf eine
weitere Ausgestaltungsform der erfindungsge
mäßen Richtmaschine und des zugehörigen An
triebs;
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform, ähnlich Fig. 6,
der in Fig. 4 gezeigten Anordnung und es zu
gehörigen Antriebs; und
Fig. 8 eine vergrößerte seitliche Teil-Schnittan
sicht des erfindungsgemäßen Walzgerüsts.
In Fig. 1 ist in schematischer Weise eine Seitenansicht
eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Richt
maschine dargestellt. Diese umfaßt obere Richtwalzen 2,
4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18 und untere Richtwalzen 1,
3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19. Die Richtmaschine (die
Wechselbiegerichtstrecke) 20 ist erfindungsgemäß in
drei Bereiche unterteilt, nämlich eine Einlaufricht
strecke I, eine Walk- und Richtstrecke II und eine Aus
lauf-Planrichtstrecke III. Demgemäß sind die Richtwal
zen 1 bis 5 der Einlaufrichtstrecke I, die Richtwalzen
6 bis 14 der Walk- und Richtstrecke II und die Richt
walzen 15 bis 19 der Auslauf-Planrichtstrecke III zuge
ordnet.
Die einzelnen Richtwalzen sind jeweils mittels Stütz
rollen 21 abgestützt, wobei, abgesehen von den jeweils
äußersten Richtwalzen, jeweils eine Stützrolle 21 zur
Abstützung zweier benachbarter Richtwalzen dient.
Die Walk- und Richtstrecke II umfaßt ein unteres Richt
walzenjoch 30, an welchem die unteren Richtwalzen 7, 9,
11 und 13 sowie die zugehörigen Stützrollen 21 gelagert
sind. Die Einlaufrichtstrecke I umfaßt ein unteres
Richtwalzenjoch 29, an welchem die unteren Richtwalzen
1, 3, 5 und die zugehörigen Stützrollen 21 gelagert
sind. Das untere Richtwalzenjoch 29 ist über eine pa
rallel zu den Achsen der Richtwalzen angeordnete
Schwenkachse 22I an dem unteren Richtwalzenjoch 30 der
Walk- und Richtstrecke II gelagert und relativ zu die
ser verkippbar. In gleicher Weise ist ein unteres
Richtwalzenjoch 31 der Auslauf-Planrichtstrecke
mittels einer Schwenkachse 22III an dem unteren Richt
walzenjoch 30 der Walk- und Richtstrecke II gelagert
und relativ zu dieser verschwenkbar. Die unteren Richt
walzen 15, 17, 19 und die zugehörigen Stützrollen 21
der Auslauf-Planrichtstrecke III sind an dem unteren
Richtwalzenjoch 31 gelagert.
Die Lagerung der jeweiligen Stützrollen 21 erfolgt mit
tels Stützrollenträgern 25, 26 und 27, welche den je
weiligen Richtwalzenjochen zugeordnet und mit diesen
verbunden sind. Die jeweils außenliegenden unteren
Richtwalzen 1 und 19 werden von einer Stützrolle 21 ab
gestützt, welche jeweils in einem Stützrollenträger 23
gelagert ist.
Weiterhin umfaßt die erfindungsgemäße Richtmaschine ein
oberes Richtwalzenjoch 28, an welchem obere Stützrol
lenträger 24 gelagert sind, welche die oberen Stützrol
len 21 tragen. Die jeweils außen angeordneten Stützrol
len zur Abstützung der Richtwalzen 2 und 18 sind in ei
nem separaten Stützrollenträger 23 gelagert, welcher,
ebenso wie die unteren Stützrollenträger 23, relativ zu
den Stützrollenträgern einstellbar sind.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist es
möglich, die Einlaufrichtstrecke I und die Auslauf-
Planrichtstrecke III in einem vorgegebenen Winkelbe
reich zu verschwenken, um ein Einführen bzw. Planrich
ten des zu richtenden Materials zu erleichtern und zu
ermöglichen.
In Fig. 2 ist in schematischer Weise die Aufteilung des
Antriebs der einzelnen in Fig. 1 dargestellten Richt
walzen 1 bis 19 abgebildet. Der Antrieb umfaßt An
triebselemente 41 bis 49, welche jeweils, in Art zusam
menwirkender Zahnradpaarungen, durch die Teilkreise der
Zahnräder dargestellt sind, deren Durchmesser das Dreh
moment bzw. die Drehzahl wiedergibt. Durch die Pfeile
sind jeweils die Abhängigkeiten in der Kraftübertragung
dargestellt.
Die Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die in Fig. 1 ge
zeigte Richtmaschine sowie auf den in Fig. 2 schema
tisch gezeigten Antrieb.
Die Richtstrecke 20 ist im vorderen und im hinteren
Richtmaschinen-Ständerrahmen 63 und 64 in den Richtwal
zenlagerbalken 61 und 62 gelagert. Angrenzend an die
Richtstrecke 20 ist antriebsseitig ein Richtmaschine-
Fundamentkasten 65 als Verlängerung des unteren Walk
und Richtmaschinenjoches der Walk- und Richtstrecke
angeordnet, auf welchem die Lagerbalken 58 und 60 zur
Lagerung der Gelenkwellen 59 befestigt sind. Die Lager
balken 60, 61 und 62 sind zweiteilig für die Lagerung
der unteren und oberen Richtwalzen- und Gelenkwellen-
Reihen bestimmt. Dabei sind die unteren Teile der La
gerbalken 60, 61 und 62 jeweils entsprechend der Tei
lung der Richtstrecke 20, untere Richtwalzen- und Ge
lenkwellenreihe 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17 und 19
aufgeteilt, ausgeführt mit Scharnierungen um Schwenk
punkte 22I und 22III. Die oberen Hälften der Lagerbal
ken 60, 61 und 62 für die Lagerungen der oberen Richt
walzen und Gelenkwellen 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 und
18 sind einteilig. Zum Antrieb der Richtwalzen der
Richtstrecke 20 dient bei dem gezeigten Ausführungsbei
spiel Fig. 2, 3, und 7 ein einziger Motor 67, welcher
in form eines Hydraulikmotors, eines Gleichstrom- bzw.
Drehstrom-Elektromotors ausgebildet sein kann.
Zwischen dem Motor 67 und den Gelenkwellen 59 bzw. dem
Drehmoment regelbaren Schlupfkupplungen 56 in der Ein
laufrichtstrecke I und 57 in der Auslauf-Plan-Richt
strecke III Fig. 1, 3 und 7 sind ein Leistungs- und Ge
schwindigkeitsverzweigungsgetriebeteil 48/47 und 48/49,
dreimal Reduktionsstufen 46/45, einmal Leistungsver
zweigungsgetriebeteil 44/44 und 44/44, Fig. 3, 6 und 7,
und dreiteilige Verteilergetriebeteil 1′ bis 5′, 6′ bis
14′ und 15′ bis 19′; Fig. 2 oder 41, 42 und 43 Fig. 3, 6
und 7.
In Fig. 4 ist in seitlicher Darstellung im Schnitt ein
weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, welche ein Walzwerk umfaßt, dem die in
Fig. 1 gezeigte Richtmaschine nachgeschaltet ist. In
Durchlaufrichtung nach der Richtstrecke 20 ist ein Zug
walzenpaar 70 nachgeschaltet, mittels dessen das zu be
arbeitende Richtgut, bei nicht ausreichender Federungs
eigenschaft in sich und nicht ausreichender Reibung
zwischen dem Richtgut und den Richtwalzen, das Richtgut
51 plangerichtet werden kann.
Das in Fig. 4 gezeigte Walzgerüst ist im vergrößerten
Maßstab in Fig. 8 gezeigt und umfaßt einen Walzenein
bauständer 35, in welchem die Lagerplatte 36 mit dem
Stützrollenträger 38 mit Stützrollen 75, Zwischenwalzen
39 und Arbeitswalzen 40 angeordnet sind. Unterhalb der
Lagerplatte 36 sind bei dem gezeigten Ausführungsbei
spiel zwei Walzendruckerzeuger 37 angeordnet, welche
fluidbeaufschlagbar sind und die Lagerplatte 36 in
Richtung auf die Walzebene hin mit Walzdruck belasten
können. Die Lagerplatte 36 wird seitlich mittels Hubbe
grenzer 34 gehalten, welche in den Walzeneinbauständer
35 einschraubbar sind. Wie insbesondere aus Fig. 8 er
sichtlich ist, welche einen unbelasteten Zustand der
Walzdruckerzeuger 37 bzw. der Lagerplatte 36 zeigt, ist
die Lagerplatte 36 so in dem Walzeneinbauständer 35 ge
führt, daß die Randbereiche der Lagerplatte 36 einen
geringen Abstand (Spalt 76) zu dem Walzenständer 35
aufweisen. Durch Betätigung der Walzdruckerzeuger 37
ist es somit möglich, die Lagerplatte 36 um die Dicke
des Spaltes 76 anzuheben und/oder nachfolgend gegen
Walzgut elastisch zu verformen.
Die Fig. 5 zeigt, ähnlich der Fig. 2, eine schematische
Darstellung des Antriebsschemas der in Fig. 4 gezeigten
Anordnung. Der mittlere Bereich der Fig. 5 entspricht
der Fig. 2, so daß auf eine nochmalige detaillierte Be
schreibung verzichtet werden kann. Das Zugwalzenpaar 70
wird über einen Antrieb 50 angetrieben. Weiterhin dient
ein Motor 72 zum Antrieb eines Zwischengetriebes, wel
ches die Arbeitswalzen 40 antreibt. Die Größe der dar
gestellten Kreise entspricht wiederum in schematischer
Weise Zahnradübersetzungen und gibt das Drehzahlver
hältnis wieder.
Die Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf ein weiteres Aus
führungsbeispiel der erfindungsgemäßen Richtmaschine,
ähnlich der in Fig. 3 gezeigten Anordnung. Der Unter
schied zu der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform be
steht darin, daß drei Motoren 66 (I), 67 (II), 68 (III)
vorgesehen sind, wodurch auf das Verteilergetriebe
48/47, 48/49 des in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbei
spiels verzichtet werden kann.
In Fig. 7 ist eine Draufsicht auf die in Fig. 4 bzw.
Fig. 5 gezeigte Anordnung dargestellt, wobei der An
trieb der Richtmaschine dem in Fig. 1, 2 und 3 gezeig
ten Antrieb entspricht. Zusätzlich sind bei dem in Fig.
7 gezeigten Ausführungsbeispiel Motoren 72 und 69 dar
gestellt, welche über Gelenkwellen 71, 73 das Zugwal
zenpaar 70 bzw. die Arbeitswalzen 40 bzw. die Zwischen
walzen 39 des Walzgerüsts antreiben. Die Motoren 69 und
72 können ähnlich den Motoren 66 bis 68 ausgebildet
sein, wobei diesen Motoren 69 und 72 bei dem in Fig. 7
gezeigten Ausführungsbeispiel ein Getriebe vorgeschal
tet ist.
Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungs
beispiele beschränkt, vielmehr ergeben sich für den
Fachmann vielfältige Abwandlungsmöglichkeiten und Va
riationen. So ist es beispielweise möglich, die elasti
sche Vorspannung des Walzgerüstes sowie das Walzgerüst
selber zu modifizieren, beispielsweise durch Einbau
mehrerer separater Walzdruckerzeuger. Auch die erfin
dungsgemäße Richtmaschine kann in weitem Rahmen vari
iert werden, beispielsweise durch die Veränderung der
Anzahl und der Art der Richtwalzen.
Claims (28)
1. Verfahren zur Behandlung von Blechen und Metallbän
dern, dadurch gekennzeichnet, daß das zu behandelnde
Material (51) einer Dressierwalzung unterworfen wird
und nachfolgend mittels einer Richtmaschine (20) ge
walkt und gerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dressierwalzung mit einheitlichem spezifischem
Walzdruck über die gesamte Walzbreite erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Walken und Richten ohne positiven
oder negativen Schlupf zwischen dem Material (51) und
den Richtwalzen (1 bis 19) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material (51) während des Wal
kens und Richtens unter einer Zugspannung gehalten
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material (51) durch die Richt
maschine (20) so geführt wird, daß keine Relativbewe
gungen zu den Richtwalzen (1 bis 19) auftreten.
6. Walzgerüst mit einem Paar von Arbeitswalzen (40) und
jeweils zwei Zwischenwalzen (39), welche über Stützrol
lenträger (38) in einem Walzeneinbauständer (unten)
(35) bzw. Walzeneinbaustück (oben) (35 a) gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Stützrollen
trägern (38) und dem Walzeneinbauständer (unten) (35)
eine biegeelastisch verformbare Lagerplatte (36) ange
ordnet ist, die eine formschlüssige wie auch kraft
schlüssige Verbindung zwischen dem Walk-Richtmaterial
(51) und dem Walzeneinbauständer (unten) (35) über die
Arbeitswalzen (40), Zwischenwalzen (39) und Stützrol
lenträger (38) ermöglicht.
7. Walzgerüst nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzkraft der Lagerplatte (36) bei kraftschlüs
siger Verbindung (bei Zustandswalzung) mittels fluidbe
aufschlagbarer Druckelemente (37) erfolgt.
8. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 6 oder 7, da
durch gekennzeichnet, daß für alle Stützrollenträger
(38) je ein Lagerplatte-Hubbegrenzer (34) zwischen der
biegeelastisch verformbaren Lagerplatte (36) und dem
Walzeneinbauständer (35) geschaltet ist.
9. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (36) in ihrem An
stellweg über die Breite durch die Kraftwegbegrenzung
über die Breite partiell mittels der Lagerplatte-Hubbe
grenzungen (34) anstellbar ist.
10. Walzgerüst nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützrollenträger (38) mit einer minimal mögli
chen Baubreite bei maximal möglicher Belastbarkeit aus
gebildet sind, wobei über die Breite einer Zwischen
walze (39) mehrere Stützrollenträger (38) vorgesehen
sind.
11. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 6 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (36) an der,
in Durchlaufrichtung des Walzgutes (51) betrachtet,
Vorderseite und an der Rückseite um einen geringen, der
größten Unplanheit entsprechenden, Betrag höhenverän
derbar an dem Walzeneinbauständer (35) gelagert ist.
12. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 6 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Druckelemente (37) unter
einander nicht kommunizierend in einem Abstand zueinan
der im mittleren Bereich der Lagerplatte (36) in dem
Walzeneinbauständer (35) angeordnet sind.
13. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 6 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (36) in ihrer
Länge mittels der Druckelemente (37) biegeelastisch
verformbar ist.
14. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 6 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Arbeitswalzen (40), und
die Zwischenwalzen (39) biegeelastisch ausgebildet
sind.
15. Richtmaschine mit mehreren in Durchlaufrichtung ge
geneinander um 1/2-Walzenteilung versetzten oberen (2,
4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18) und unteren (1, 3, 5, 7,
9, 11, 13, 15, 17, 19) (Fig. 1, 4) Richtwalzen, gekenn
zeichnet durch eine Einlaufrichtstrecke (I) auf dem
Richt-Walzenjoch (29), eine nachfolgende Walk- und
Richtstrecke (II) auf dem Richtwalzenjoch (30) und eine
Auslauf-Planrichtstrecke (III) auf dem Richtwalzenjoch
(31) (Fig. 1,4).
16. Richtmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Richtwalzen (6 bis 14) der Walk- und
Richtstrecke (II) mit einer Geschwindigkeit angetrieben
werden, welche größer ist, als die Geschwindigkeit der
Richtwalzen (1 bis 5) der Einlaufrichtstrecke (I) und
kleiner als die Geschwindigkeit der Richtwalzen (15 bis
19) der Auslauf-Planrichtstrecke (III) (Fig. 1, 4).
17. Richtmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Geschwindigkeitsdifferenz max. 0,5%
beträgt.
18. Richtmaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufrichtstrecke
(I), die Walk- und Richtstrecke (II) und die Auslauf-
Planrichtstrecke (III) jeweils mittels separater An
triebe (66 bis 68) (Fig. 6) antreibbar sind.
19. Richtmaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufrichtstrecke
(I), die Walk- und Richtstrecke (II) und die Auslauf-
Planrichtstrecke (III) mittels eines Antriebs (67)
(Fig. 3, 7) unter Zwischenschaltung zumindest einer
Verteiler-Getriebeeinheit (41 bis 49) (Fig. 2, 3, 5, 6,
7) antreibbar sind.
20. Richtmaschine nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Verteilergetriebe (41 bis 49) für je
den Antriebsstrang zumindest eine Drehmoment regelbare
Schlupfkupplung (56, 57) (Fig. 3, 6, 7) nachgeschaltet
ist.
21. Richtmaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwalzen (1 bis 19)
(Fig. 1, 4) der jeweiligen Richtstrecken (I, II und
III) (Fig. 1, 4) mit jeweils gleicher Geschwindigkeit
wie ein durchlaufendes Material (51) (Fig. 1, 4) an
treibbar sind.
22. Richtmaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufrichtstrecke (I)
mehrere von unten mittels Stützrollen (21) (Fig. 1, 4)
abgestützte untere Richtwalzen (1, 3, 5) (Fig. 1, 4) um
faßt und daß die Stützrollen (21) (Fig. 1, 4) und die
Richtwalzen (1, 3, 5) (Fig. 1, 4) an einem unteren
Richtwalzenjoch (29) gelagert sind, welches um eine
parallel zu den Richtwalzen (1, 3, 5) (Fig. 1, 4) ange
ordnete Achse (22I) (Fig. 1, 4) zur Einlaufseite hin
keilförmig öffnend kippbar ist.
23. Richtmaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auslauf-Flanricht
strecke (III) (Fig. 1, 4) mehrere von unten mittels
Stützrollen (21) (Fig. 1, 4) abgestützte untere Richt
walzen (15, 17, 19) (Fig. 1, 4) umfaßt und daß die
Stützrollen (21) (Fig. 1, 4) und die Richtwalzen (15,
17, 19) (Fig. 1, 4) an einem unteren Richtwalzenjoch
(31) gelagert sind, welches um eine parallel zu den
Richtwalzen (15, 17, 19) angeordnete Achse (22III) zur
Auslaufseite hin keilförmig öffnend kippbar ist.
24. Richtmaschine nach Anspruch 22 oder 23, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Walk- und Richtstrecke (II) ein
unteres Richtwalzenjoch (30) umfaßt, an welchem untere
Richtwalzen (7, 9, 11, 13) und Stützrollen (21) gela
gert sind und an welchem das Richtwalzenjoch (29) der
Einlaufrichtstrecke (I) und das Richtwalzenjoch (31)
der Auslauf-Planrichtstrecke (III) gelagert sind (Fig.
1, 4).
25. Vorrichtung zur Behandlung von Blechen und Metall
bändern, gekennzeichnet durch ein Dressierwalzengerüst
und eine nachgeordnete Richt-Walk-Planrichtstrecke
(20).
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeich
net, daß der Richt-Walk-Planrichtstrecke (20) ein Zug
walzenpaar (70) nachgeordnet ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 25 oder 26, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Walzengerüst nach einem der An
sprüche 6 bis 14 ausgebildet ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 25 bis 27, da
durch gekennzeichnet, daß die Richtmaschine nach einem
der Ansprüche 15 bis 24 ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893913713 DE3913713A1 (de) | 1989-04-26 | 1989-04-26 | Verfahren und vorrichtung zur behandlung von blechen und metallbaendern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893913713 DE3913713A1 (de) | 1989-04-26 | 1989-04-26 | Verfahren und vorrichtung zur behandlung von blechen und metallbaendern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3913713A1 true DE3913713A1 (de) | 1990-10-31 |
Family
ID=6379481
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893913713 Withdrawn DE3913713A1 (de) | 1989-04-26 | 1989-04-26 | Verfahren und vorrichtung zur behandlung von blechen und metallbaendern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3913713A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0615797A1 (de) * | 1993-03-19 | 1994-09-21 | Sms Schloemann-Siemag Aktiengesellschaft | Richtmaschine, insbesondere zum Richten von Blechen und Bändern |
DE19857278A1 (de) * | 1998-11-25 | 2000-06-21 | Austen Bernard Barnes | Vorrichtung und Verfahren für die Verringerung der Krümmung eines Streifens |
WO2002103213A1 (de) * | 2001-06-15 | 2002-12-27 | Ina-Schaeffler Kg | Anordnung zum lagern einer biegerolle |
EP3838437A1 (de) * | 2019-12-18 | 2021-06-23 | Sarcoil Processing Lines, S.L. | Vorrichtung zur verarbeitung von streifenmaterial und verfahren zur verarbeitung von streifenmaterial |
-
1989
- 1989-04-26 DE DE19893913713 patent/DE3913713A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |