DE3911822A1 - Gegossener lagerdeckel aus leichtmetall, insbesondere fuer hubkolbenmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen gegossenen Lager­ deckel aus Leichtmetall mit einer Einlage.

Ein derartiger Lagerdeckel ist beispielsweise aus der DE-OS 31 35 683 bekannt. Dieser bekannte Lagerdeckel ist mit einer Einlage aus Eisen in Streifenform versehen. Diese Einlage dient der Reduzierung der Wärmedehnung des gegossenen Leichtmetalldeckels. Weiter bewirkt diese Einlage eine Erhöhung der Zugfestigkeit quer zur Ver­ schraubung des Lagerdeckels.

Zur Erzielung großer Vorspannkräfte mittels der Ver­ schraubung ist es bei gegossenen Lagerdeckeln ferner denkbar, die Durchgangsbohrungen im gegossenen Lager­ deckel mit Stahlbüchsen auszukleiden.

Durch die vorbeschriebenen Maßnahmen, insbesondere zur Steigerung der Festigkeit, wird der angestrebte Ge­ wichtsvorteil durch die Ausbildung des Lagerdeckels aus Leichtmetall erheblich reduziert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen insbe­ sondere zur Lagerung einer Kurbelwelle in einer Hubkol­ benmaschine dienenden Leichtmetalldeckel aufzuzeigen, der bei Wahrung des Gewichtsvorteiles eine hohe Festig­ keit und einen gegenüber dem Leichtmetall kleineren Wärmedehnwert aufweist.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 vorgeschlagen, daß die Einlage ein aus Kurzfasern gebildeter Formkörper ist, der mit Langfasern verstärkt ist. Insbesondere in Verbindung mit dem Kennzeichen des Anspruches 2, wonach der Formkörper im wesentlichen der Gestalt des Lagerdeckels entspricht, wird mit der Erfindung der Vorteil erzielt, daß der Lagerdeckel bei Wahrung des Gewichtsvorteiles eine hohe Festigkeit und einen gegenüber dem Leichtmetall kleine­ ren Wärmedehnwert aufweist. Mit dem Formkörper aus Kurzfasern wird einerseits die Reduzierung des Wärme­ dehnwertes erreicht und er trägt andererseits wesentlich zur Druckfestigkeit des gegossenen Leichtmetall- Lagerdeckels bei.

Die Biege- und Zugbeanspruchungen des Lagerdeckels werden durch entsprechend angeordnete Langfasern aufge­ nommen, die in einer vorteilhaft einfachen Weise in weiterer Ausgestaltung der Erfindung nach dem Anspruch 3 als Wicklungen in am Außenumfang des Formkörpers umlau­ fenden Nuten vorgesehen werden.

Eine besonders günstige Verteilung der vorgenannten Belastungen über die Höhe des Lagerdeckels wird nach dem Kennzeichen des Anspruches 4 dadurch erreicht, daß der Formkörper zwischen den maschinenseitigen Anschlagflä­ chen und den Spannflächen für die Verschraubung kreuz­ weise verlaufend angeordnete Nuten aufweist. Durch die kreuzweise angeordneten Langfaser-Wicklungen wird ein Teil der Biegebelastungen zusätzlich von der Verschrau­ bung des Lagerdeckels aufgenommen.

Der weitere, quer zur Verschraubung wirkende Anteil der Biegebelastung, der den Lagerdeckel auf Zug beansprucht, wird nach Anspruch 5 durch eine Langfaser-Wicklung aufgenommen, die in einer im Formkörper zusätzlich vorgesehenen und zu den Spannflächen des Lagerdeckels parallel beabstandeten Nut angeordnet ist. Durch diese quer zur Verschraubung des Lagerdeckels angeordnete Langfaser-Wicklung bzw. Bandage ist in vorteilhafter Weise die Biegebelastung der Verschraubung des Lager­ deckels reduziert.

Ein besonders leichter und trotzdem hochfester Lager­ deckel ist schließlich durch die Kombination einer Magnesium-Legierung mit dem aus Kurzfasern gebildeten und durch Langfasern verstärkten Formkörper erreicht.

Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung darge­ stellten bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben.

Ein gegossener Lagerdeckel 1 aus einer Magnesium- Legierung zur Lagerung der Kurbelwelle einer nicht gezeigten Hubkolbenmaschine weist einen durch gestri­ chelte Linien angedeuteten, aus Kurzfasern gebildeten Formkörper 2 auf. Wie aus der einzigen Figur ersicht­ lich, entspricht der Formkörper 2 im wesentlichen der Gestalt des Lagerdeckels 1, wobei der Formkörper 2 im Bereich der halbzylindrischen Lagerbohrung 3 mit deren Kontur übereinstimmen kann. Zur Anordnung von Langfasern weist der Formkörper 2 am Außenumfang umlaufende Nu­ ten 4, 5, 6 auf. Dabei sind die Nuten 4 und 5 zwischen den maschinenseitigen Anschlagflächen 7 des Lager­ deckels 1 und seinen Spannflächen 8 für die nicht gezeigte Verschraubung kreuzweise verlaufend angeordnet. Nahe den Spannflächen 8 des Lagerdeckels 1 ist die Nut 6 parallel beabstandet angeordnet. Die Langfasern werden in den Nuten 4, 5 und 6 jeweils als Wicklungen 9, 10 und 11 angeordnet.

Durchgehende Ausnehmungen 12 für die nicht gezeigte Verschraubung des Lagerdeckels 1 werden vorzugsweise gebohrt.

Claims (6)

1. Gegossener Lagerdeckel aus Leichtmetall, insbeson­ dere für Hubkolbenmaschinen,

• - der eine Einlage aufweist, dadurch gekennzeichnet,
• - daß die Einlage ein aus Kurzfasern gebildeter Formkörper (2) ist,
• - der mit Langfasern (Wicklungen 9, 10, 11) verstärkt ist.

2. Lagerdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Formkörper (2) im wesentlichen der Gestalt des Lagerdeckels (1) entspricht.

3. Lagerdeckel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Formkörper (2) am Außenumfang umlaufende Nuten (4, 5, 6) zur Anordnung von Wicklun­ gen (9, 10, 11) aus Langfasern aufweist.

4. Lagerdeckel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (2) zwischen den maschinenseitigen Anschlagflächen (7) und den Spannflächen (8) für die Verschraubung kreuzweise verlaufend angeordnete Nuten (4, 5) aufweist.

5. Lagerdeckel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (2) eine zu den Spannflächen (8) des Lagerdeckels (1) für die Verschraubung parallel beabstandete Nut (6) auf­ weist.

6. Lagerdeckel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Leichtmetall eine Magnesium-Legierung vorgesehen ist.