DE3911254A1 - Verfahren zur etablierung der komplexen messfaehigkeit homodyner netzwerkanalysevorrichtungen - Google Patents
Verfahren zur etablierung der komplexen messfaehigkeit homodyner netzwerkanalysevorrichtungenInfo
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Description
In der Wechselstromtechnik ist es häufig erforderlich, Meßgrößen, z. B. Ströme
oder Spannungen, nach Betrag und Phasenlage zu vermessen. Die Fähigkeit,
Signale nach Betrag und Phase vermessen zu können, wird im allgemeinen
und somit auch im weiteren als komplexe Meßfähigkeit oder als vektorielle
Meßfähigkeit bezeichnet.
Zur vollständigen Bestimmung der Eigenschaften elektrischer Schaltungen
müssen meist mehrere derartige Größen vermessen werden. Geräte, deren
Aufgabe das Vermessen dieser Kenngrößen ist, werden als Netzwerkanalysatoren
bezeichnet. Sie lassen sich in zwei Gruppen einteilen, und zwar in
skalare und vektorielle Netzwerkanalysatoren, je nachdem, ob die interessierenden
Größen, d. h. die Netzwerkparameter nur dem Betrage nach oder
nach Betrag und Phase bestimmt werden können.
Bei höheren Frequenzen wird es zunehmend schwieriger, die entsprechenden
Informationen der Signale zu bestimmen. In der Regel wird dann das zu
vermessende Signal durch einen heterodynen Mischprozeß in eine Schwingung
niedriger Frequenz umgesetzt, die dann in Amplitude und Phase
dem Hochfrequenzsignal proportional ist, also die interessierende Information
vollständig enthält.
Derartige, nach heterodynem Prinzip arbeitende Geräte verursachen erhebliche
Kosten, so daß oft auf preiswertere homodyn arbeitende Apparaturen
ausgewichen wird. Solche Apparaturen arbeiten mit einem einzigen
Meßsender und sind sehr robust. Ein Nachteil dieses Detektionsprozesses
allerdings ist, daß er nur reellwertige Meßsignale liefert. Im wesentlichen
sind dabei zwei Prinzipien verbreitet. Erstens, die Messung der Amplituden,
was z. B. durch Detektordioden oder Leistungsmesser möglich ist, z. B.
[4], [12]. Zweitens, die Detektion mittels Mischer, die eine dem Realteil des
zu vermessenden komplexen Signales proportionale Information liefert [1].
Im Falle skalarer Netzwerkanalysatoren ist es üblich, lediglich mit der Information
über den Betrag der Meßsignale zu arbeiten. Diese Vorrichtungen
werden hier nicht weiter behandelt.
Zur Realisierung vektorieller Netzwerkanalysatoren muß der Nachteil der reellwertigen
Meßsignale ausgeglichen werden. Dazu wird bei der Amplitudendetektion
oft auf Interferenzprinzipien zurückgegriffen, bei denen zwei
verschiedene Signale in unterschiedlicher Weise superponiert werden. Bei
genügend vielen Superpositionen ist es dann möglich, auf das Verhältnis der
beiden Signale - oder einer dazu proportionalen Größe - zu schließen.
Demgegenüber wird bei der Mischerdetektion meist der Weg beschritten,
daß das zu vermessende Signal einmal direkt und einmal phasenverschoben
vermessen wird. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit von
Meßvorrichtungen mit Mischerdetektion sind Gegenstand des vorliegenden
Antrages.
Zur Erläuterung des Detektionsvorganges sei die Anordnung gemäß Bild 1
betrachtet. Die Amplituden des am Mischer 1 anliegenden und zu detektierenden
Signales a und des Lokaloszillatorsignales b seien so gewählt, daß
der Mischer im linearen Betrieb arbeitet, also
|a|«|b|
gilt. Dann beträgt die durch den Tiefpaß 2 herausgefilterte Gleichspannung
U im eingeschwungenen Zustand
wobei η der reelle Mischerkonversionswirkungsgrad sei. Durch eine geeignete
Wahl der Bezugsebenen ist immer erreichbar, daß
U = η Rea (2)
gilt. Ferner kann ohne Einschränkung der Allgemeinheit der Mischerkon
versionswirkungsgrad zu eins angenommen werden ( η = 1), da er sich
gedanklich in die Kalibiergrößen verlagern läßt, die ebenfalls nicht bekannt
sind und durch entsprechende Messungen bestimmt werden müssen.
Der Mangel der fehlenden komplexen Meßfähigkeit - U in (2) ist nur eine
reelle Größe - kann auf verschiedene Art und Weise behoben werden, dazu
einige erläuternde Vorüberlegungen anhand Bild 2.
Das zu detektierende Signal a wird in dem Signalteiler 3 in zwei Teile
aufgeteilt, wobei
a₁=a, a₂=ka (3)
gilt. Analog zu (2) betragen dann die durch die Tiefpässe 5 und 6 herausgefilterten
Gleichspannungen
U₁=Rea, U₂=Re{ka}. (4)
Durch Einsetzen läßt sich zeigen, daß mit
U(p) = U₁+pU₂ (5)
dann eine fiktive, zu a proportionale und damit komplexwertige Größe
gebildet wird, wenn
gilt. Hierin ist k die effektive Phasenverschiebung, die durch den Phasenschieber
7 erzeugt wird. Ein besonders günstiger Fall ist k = e-j90°, so
daß p = j und U(p) = U₁+jU₂ ist. Aber auch der allgemeine Fall,
daß |k|≠1 und arc(k)≠±90° ist, ist mit (5) und (6) erfaßt, wobei
einschränkend Imk≠0 zu fordern ist.
Eine Problematik ist durch den Umstand gegeben, daß die Charakteristik des
Phasenschiebers im allgemeinen nicht a priori bekannt ist, so daß die effektive
Charakteristik des Phasenschiebers oder wegen (6) gleichbedeutend der
komplexe Wichtungsfaktor p auf geeignete Weise meßtechnisch bestimmt
werden muß. Verbreitet ist die Vorgehensweise, für k einen Näherungswert
anzunehmen und eventuelle Fehler in Kauf zu nehmen. Ein solcher
Näherungswert kann durch externes Vermessen des Phasenschiebers bereitgestellt
werden. Dies ist deshalb nur ein Näherungswert, weil auf Grund der
Verkopplungen des Phasenschiebers mit seiner Beschaltung - z. B. durch
Mehrfachreflexionen - im aktuellen Meßaufbau eine andere effektive Phasenverschiebung
wirksam wird als in der externen Meßapparatur. Die effektive
Charakteristik k des Phasenschiebers muß also in situ bestimmt
werden. Nach dem Stand der Technik kann das z. B. dadurch geschehen, daß
durch Hinzunahme unbekannter binärer Phasenschieber zusätzliche Phasenverschiebungen
erzeugt werden, so daß genügend Meßwerte zur Verfügung
stehen, um die interessierende Größe k oder auch sogleich p bestimmen
zu können, [9]. Die Verfahren, für die mit dem vorliegenden Antrag patentrechtlicher
Schutz begehrt wird, zeichnen sich durch breitere Verwendbarkeit,
eine geringere Zahl der zusätzlich benötigten Bauteile, deutlich geringere Anforderungen
an diese selbst und deutlich geringere Anforderungen an deren
Zusammenschaltung aus. Ferner beschränken sich die Verfahren nicht auf
ein komplexes Voltmeter, sondern beziehen sich auf vollständige Netzwerkanalysatoren,
die meist mehrere verschiedene derartige Meßstellen aufweisen.
Nach der Anwendung der Verfahren ist dann sogleich bei allen Meßstellen die
komplexe Meßfähigkit etabliert.
Zur Erläuterung dieser Verfahren soll die Anordnung zunächst noch etwas
verallgemeinert werden, wozu in Bild 2 die Knoten 3 und 4 der Leistungsaufteilung
und der Phasenschieber 7 näher betrachtet werden. Die Funktionen
3 und 7 können oft von einem Bauteil 8 übernommen werden, was im
Hochfrequenzbereich z. B. durch einen Koppler möglicht ist. Es sei darauf
hingewiesen, daß 8 und 4 auch vertauscht werden dürfen, sich damit aber
keine prinzipiellen Unterschiede ergeben, so daß im weiteren immer nur eine
Variante beschrieben werden wird.
Wie die Kombination auch immer gewählt wird, es kann analog zu (5)
eine komplexe Ersatzmeßgröße U(p) gebildet werden, die zur eigentlichen
Meßgröße a in Amplitude und Phase proportional ist,
a∼U₁+pU₂=U(p), (7)
wobei ein eventuell vorhandener Proportionalitätsfaktor wie bereits beschrieben
behandelt wird. Der Wichtungsfaktor p ist, wie bereits erwähnt, a priori
nicht bekannt, so daß die Ersatzmeßgröße U(p), die folglich nur formal gebildet
werden kann, immer in Abhängigkeit von diesem Wichtungsfaktor zu
notieren ist.
In Abwandlung der bisherigen Schaltung kann statt der Signalaufteilung in
8 und der Detektion mit den Mischern 9 und 10 eine zeitlich nicht parallel,
sondern seriell arbeitende Detektionsstelle verwendet werden.
Dazu werde die in Bild 3 dargestellte Anordnung betrachtet. Das zu detektierende
Signal a - oder aber auch hier wieder das Lokaloszillatorsignal
b - wird nun über einen schaltbaren binären Phasenschieber (BSP) 11, der
reproduzierbar zwei verschiedene Zustände annehmen kann, einem Mischer
12 zugeführt. Dabei hat der Phasenschieber im ersten Zustand den Übertragungsfaktor
c₀ und im zweiten kc₀. Auch hier ist |k|≠1 zulässig, was
z. B. durch eine parasitäre Amplitudenmodulation des binären Phasenschalters
hervorgerufen werden kann. Nicht zulässig ist allerdings die Verkopplung
des Phasenschalters mit anderen zeitvarianten Elementen der Meßapparatur,
was einen gewissen Nachteil dieser Variante darstellt.
Die tiefpaßgefilterte Mischerausgangsspannung betrage im ersten Zustand
des Phasenschalters die Spannung U₁ und nach dem Umschalten in zweiten
U₂. Auch hier gilt wieder
Neben den bisher erwähnten Fällen läßt sich die verwendete mathematische
Darstellung auch für prinzipiell andere Anordnungen finden, so daß auch
diese in das Konzept der Erfindung eingepaßt werden können. Dazu sei Bild
4 betrachtet, wo entweder das zu detektierende Signal a - oder aber auch
hier wieder das Lokaloszillatorsignal b - mittels eines Einseitenbandversetzers
(ESB) 13 um die Frequenz f ZF versetzt dem Mischer zugeführt
wird. Das Mischerausgangssignal seinerseits wird mit einem Bandpaß 15 der
Mittenfrequenz f ZF gefiltert, so daß dann ein Zwischenfrequenzsignal, das
idealerweise - wie bei einem heterodynen Mischprozeß - dem zu detektierenden
Signal in Amplitude und Phase proportional ist, zur Verfügung steht.
Die gemessene komplexe Spannung sei mit U ZF bezeichnet, für die
U ZF∼b (9)
gilt, die im Regelfall aber wegen der nur endlich guten Unterdrückung des
Spiegelbandes gestört ist. Das drückt sich darin aus, daß ein dem konjugiert
komplexen Signal proportionaler Störterm existiert,
U ZF∼b + s e b*, (10)
der um so kleiner ist, je kleiner der komplexe Schiefheitsfaktor s e des des Ein
seitenbandvernetzers ist. Durch algebraische Umformungen findet man
so daß auch diese Detektionsweise formal wie die anderen bisher beschriebenen
behandelt werden kann.
Nachdem nun verschiedene Detektionsprinzipien vorgestellt sind, auf die die
folgenden Verfahren angewendet werden können, und für alle eine einheitliche
Beschreibung eingeführt ist, wird im folgenden für alle stellvertretend ein
"komplex messender homodyner Detektor" (KHD) 16 verwendet, der durch
einen Parameter, den Wichtungsfaktor p, gekennzeichnet ist, Bild 5. Dabei
ist zu beachten, daß im allgemeinen jeder Detektor durch einen anderen
Wichtungsfaktor zu kennzeichnen ist. Nur in Sonderfällen, die besonders
erwähnt werden, kann von gleichen Wichtungsfaktoren ausgegangen werden.
Die Etablierung der komplexen Meßfähigkeit ist gleichbedeutend mit der
Bestimmung der die Meßstellen, d. h. die KHD, kennzeichnenden Wichtungsfaktoren.
Wie bereits erwähnt, hat dies in situ zu geschehen und soll
zunächst an einem relativ einfachen, aber recht verbreitet Anwendung findenden
Meßsystem erläutert werden.
Das Meßsystem ist in Bild 6 skizziert und ist Stand der Technik, nicht aber
das erfundene Verfahren der Etablierung der komplexen Meßfähigkeit. Die
von der Quelle 20 gelieferte Energie wird in 21 in ein Meßsignal 22 und
ein Lokaloszillator 23 aufgeteilt. Das Meßsignal wird zum Meßtor 24
geleitet, an dem das Meßobjekt bzw. die Reflexionsstandards 25 angeschlossen
werden. Das dort reflektierte Signal wird durch einen Koppler oder eine
Ähnliches leistende Vorrichtung 26 ausgekoppelt und dem KHD 27 zugeführt,
der, falls der Parameter p korrekt gewählt wurde, die komplexe Ausgangsspannung
gemäß U(p)∼a liefert. Es gilt nun, den Wichtungsfaktor p zu
bestimmen, ohne daß der Aufwand an exakt bekannten Reflexionsstandards
über die Zahl derer hinausgeht, die für die Systemfehlerkalibrierung ohnehin
erforderlich sind. Bei einem Reflektometer sind dies drei Standards [8]. Als
vertretbaren Mehraufwand sind Reflexionsstandards anzusehen, die weder in
Amplitude noch im Winkel bekannt zu sein brauchen, also gänzlich unbekannte
Standards sind. Folglich ist es Ziel, die Bestimmung des Wichtungsfaktors
von der Systemfehlerkorrektur zu trennen und bei ersterer ausschließlich
mit unbekannten Standards zum Ziel zu kommen. Bei der Systemfehlerkorrektur
selbst wird dann analog zu heterodynen Systemen vorgegangen.
Wesentlich für die erzeugte fiktive Ersatzmeßgröße U(p) ist folglich, daß sie
geeignet ist, als Meßgröße zu dienen, mit der das System kalibrierbar ist. Das
bedeutet, daß zwischen der am Meßtor 24 angeschlossenen Reflexion r 25
und der Größe U(p) ein ähnlicher Zusammenhang besteht wie zwischen
r und a, der eigentlichen Meßgröße. D. h., es muß der bekannte bilineare
Zusammenhang
bestehen. Wenn dies gewährleistet ist, gilt auch die als Möbius-Transformation
bezeichnete Beziehung
wobei r₁ . . . r₄ vier verschiedene Reflexionen sind, die an das Meßtor 24 angeschlossen
werden, und die U₁(p) . . . U₄(p) sind die zugehörigen komplexen
Ersatzmeßgrößen.
Werden dieselben Reflexionen als Belastung eines beliebigen, nicht trivialen
Zweitores 28, dessen Eigenschaften nicht bekannt zu sein brauchen, verwendet,
so gilt eine ebensolche Beziehung zwischen denselben Reflexionen
r₁ . . . r₄ und dem Betriebseingangsreflexionsfaktor Γ des Zweitores:
Wird dieses so belastete Zweitor an das Meßtor 24 angeschlossen, kommt es
zu den Spannungen U′₁(p), . . . U′₄(p), und es gilt
und in Verbindung mit (13)
Einsetzen von (7) führt zu einer charakteristischen Gleichung für den Parameter
p, die sich letztlich als Gleichung 4. Grades in p darstellt,
α₄p⁴+α₃p³+α₂p²+α₁p+α₀=0, (17)
worin die Koeffizienten α₀ . . . α₄ ausschließlich aus den gemessenen Spannungen
zusammengesetzt sind und somit reell sind. Demzufolge können entweder
-zwei konjugiert komplexe Lösungspaare oder
-ein konjugiert komplexes Lösungspaar und zwei reelle Lösungen oder
-vier reelle Wurzeln
-ein konjugiert komplexes Lösungspaar und zwei reelle Lösungen oder
-vier reelle Wurzeln
existieren.
Der Fall der vier reellen Wurzeln kann nicht auftreten, da das "richtige" p,
für das Im p ≠ 0 gilt, auch Lösung ist, so daß mindestens eine komplexe
Lösung, dann aber wegen des Fundamentalsatzes der Algebra auch
eine zweite komplexe Wurzel existiert, nämlich die konjugiert komplexe. Es
zeigt sich, daß zwei reelle Lösungen existieren sowie ein konjugiert komplexes
Lösungspaar. Die richtige Lösung ist wie gesagt unter den komplexwertigen
zu suchen. Die Unsicherheit, welche der beiden komplexwertigen Lösungen
die gesuchte ist, ist typisch für derartige Differenzphasenkonzepte und
kann leicht durch eine grobe Konstruktionskenntnis der Detektionsvorrichtung
KHD oder mittels Kausalitätsüberlegungen beseitigt werden.
Mit dem so bestimmten Wichtungsfaktor p läßt sich die fiktive komplexe
Meßgröße U(p) derart bilden, daß (12) gilt und somit das Meßsystem kalibrierbar
und als Meßgerät einsetzbar ist, Anspruch 2 und Anspruch 3.
In Abwandlung dieses Anspruches ist es möglich, für die unbekannten Reflexionen
- oder zumindest für einen Teil derer - die Reflexionsstandards
zu verwenden, die bei der Systemfehlerkorrektur Verwendung finden, so daß
auch die zugehörigen Meßwerte unmittelbar für die Etablierung der komplexen
Meßfähigkeit herangezogen werden können. Damit reduziert sich der
Mehraufwand auf eine unbekannte Reflexion, Anspruch 20.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Wichtungsfaktor zusammen mit
der Systemfehlerkalibrierung mit vier bekannten Reflexionsstandards, also einen
zusätzlichen bekannten Standard für den Wichtungsfaktor, zu bestimmen,
so daß auf das zusätzliche Zweitor verzichtet werden kann, Anspruch
10.
Stand der Technik ist die Möglichkeit, den Wichtungsfaktor mit der Anzahl
von acht - mindestens aber fünf - in ihrer Amplitude unbekannten,
aber identischen (!) und in ihrer Phase unbekannten, aber verschiedenen Re
reflexionsstandards zu bestimmen, [10]. In Abgrenzung dazu arbeitet das hier
vorgeschlagene Verfahren mit weniger Standards, nämlich vier, die außerdem
noch alle völlig unbekannt sein dürfen, was deutlich geringere Anforderungen
an die Herstellung der Standards stellt.
Das soeben beschriebene Verfahren setzt allerdngs voraus, daß die Signalquelle
20 in ihrer Amplitude konstant bleibt. In vielen Fällen kann dies
in hinreichendem Maße durch technische Maßnahmen erreicht werden. Im
Zweifelsfalle oder bei höheren Anforderungen muß jedoch auch jeweils ein
Maß für die auf das Meßobjekt emittierte Welle gewonnen werden.
Dazu sei Bild 7 betrachtet. Ein Sender 30 speist neben dem Lokaloszillatorzweig
31, 32 ein Viertor 33, an das neben dem Meßobjekt 34 zwei KHD 35,
36 angeschlossen sind, welche beliebig fehlangepaßt sein dürfen und deren
Reflexionsfaktoren mit r₃₅ und r₃₆ bezeichnet seien. Das Viertor ist im
Inneren beliebig aufgebaut, allerdings unter der Maßgabe, daß die Meßwerte
der KHD nicht linear voneinander abhängig sind. Naheliegenderweise wird
vorgeschlagen, einen KHD vorwiegend mit hinlaufender und einen KHD vorwiegend
mit reflektierter Welle zu versorgen.
Für das Viertor gilt allgemein
was unter den Randbedingungen
a₃ = rb₃, a₂ = S₃₅ b₂, a₄ = r₃₆ b₄, U₁(p₁)∼b₂, U₂(p₂)∼b₄ (19)
algebraisch umgeformt wird zu
woraus letztlich
gewonnen wird.
Im Falle, daß sowohl U₁(p₁) als auch U₂(p₂) durch Veränderungen der
Reflexion r am Meßtor beeinflußt werden können, besteht die Möglichkeit,
diese zwei Größen getrennt voneinander jeweils wie bei dem Ein-Meßstellen
Reflektometer zu behandeln, Anspruch 4 und Anspruch 5. Anderenfalls wird
mit der Größe Γ (p₁, p₂) analog zu U(p) in (12) verfahren, wobei allerdings
durch vier andere unbekannte Reflexionen oder ein anderes Zweitor weitere
Informationen zur Verfügung zu stellen sind, Ansprüche 6, 7, 8 und 9. Da es
sich hier im wesentlichen um mathematischen Mehraufwand handelt, wird
an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen.
Statt dessen soll ein im Aufwand an Kalibrierstandards erheblich günstigeres
Verfahren näher erläutert werden, Anspruch 11. Zu diesem Zwecke sei die
Anordnung gemäß Bild 8 betrachtet, die durch Einfügung des Zweitores 38
aus der in Bild 7 hervorgeht. Das hinzugekommene Zweitor wird nur zur
Etablierung der komplexen Meßfähigkeit benötigt, kann zwei verschiedene
Zustände annehmen, braucht aber nicht reproduzierbar zu arbeiten.
Im Zustand I dieses Zweitores werden bei einer ersten beliebigen Reflexion
am Meßtor 37 an den Detektoren 35 und 36 die Spannungen U₁(p₁) und
U₂(p₂) gemessen, im Zustand II sind es U′₁(p₁) und U′₂(p₂). Da das Umschalten
bewirkt, daß sich alle Wellengrößen im Viertor um einen unbekannten,
aber gemeinsamen Faktor t ändern, was wegen der Proportionalität
gemäß (7) auch für die Ersatzgrößen U₁(p₁) und U₂(p₂) gilt, bestehen die
Zusammenhänge
Durch Quotientenbildung wird eine charakteristische Gleichung gewonnen:
→U₁(p₁)U′₂(p₂)-U′₁(p₁)U₂(p₂) = O. (24)
Da es sich um zwei komplexe Unbekannte handelt, die zu bestimmen sind,
muß eine zweite derartige Gleichung bereitgestellt werden, was durch das
Anbringen einer anderen, aber ebenso beliebigen und unbekannten Reflexion
an das Meßtor 37 geschieht.
Elimination von z. B. p₂ führt auf eine quadratische Gleichung zur Bestimmung
von p₁:
a₂p²₁+a₁p₁+a₀=0. (25)
Da die Koeffizienten ausschließlich aus den reellwertigen Mischerausgangsspannungen
bestehen, wird unter Berücksichtigung der Erläuterungen von
oben nur konjugiert komplexes Lösungspaar als Wurzeln in Frage kommen.
Die Wahl zwischen diesen beiden Lösungen ist in der bereits beschriebenen
Weise zu treffen. Mit dem so bestimmten p₁ kann via (24) p₂ berechnet
werden, so daß die Größen U₁(p₁) und U₂(p₂) tatsächlich gebildet werden
können.
Damit ist die komplexe Meßfähigkeit etabliert, Anspruch 11.
Auch hier besteht wieder die Möglichkeit, als konkrete Realisierung der beliebigen
unbekannten Reflexionen die ohnehin für die Systemfehlerkalibrierung
erforderlichen Standards zu verwenden, Anspruch 20.
In allen Fällen kann das Zweitor 38 für den weiteren Betrieb der
Meßvorrichtung in einem beliebigen Zustand verharren oder auch entfernt
werden.
Zur Erläuterung von Anspruch 12 werde eine allgemeinere Meßvorrichtung
betrachtet.
Den Ausführungen liege Bild 9 zu Grunde. Die Quelle 30 speise über das
Zweitor 38, das in zwei verschiedene Zustände versetzt werden kann, die
nicht näher bekannt und nicht reproduzierbar zu sein brauchen, ein Gebilde
mit sechs Toren 39, von denen vier mit den Mischern 40, 41, 42 und 43 als
Detektoren beschaltet sind und eines das Meßtor 44 sei, an das verschiedene
Reflexionen 45 u. a. auch das Meßobjekt anzuschließen sind. In diesem
allgemeinen Fall, der beliebige Verkopplungen der innerhalb des Sechstores
zuläßt, ist die Beschreibung der KHD nicht mehr mit nur einem komplexen
Wichtungsfaktor möglich. Daher muß hier das bisher verwendete Konzept
der KHD verlassen und eine neue Beschreibung verwendet werden.
Das Sechstor kann intern beliebig aufgebaut sein unter der Bedingung, daß
die vier Meßwerte, die die Mischer liefern, nicht linear voneinander abhängig
sind. Damit besteht eine gewisse Ähnlichkeit zu dem sogenannten Sechstor
verfahren [4], die sich aber auf diese selbstverständliche Bedingungen beschränkt.
Die Meßprozedur und das Detektionsprinzip unterscheiden sich
erheblich und - so wird sich noch zeigen - übertreffen sowohl in der gelieferten
Information als auch in der Meßdynamik das dort vorgeschlagene
Verfahren.
Das physikalisch vorliegende Sechstor, die Fehlanpassungen und die Wirkungsgrade
der Detektoren werden ohne Beschränkung der Allgemeinheit
gedanklich analog zu (18)-(20) zu einem neuen fiktiven Sechstor zusammengefaßt.
Dann gilt für die Wellengrößen an den Toren des fiktiven Sechstores
a₁=a₂=a₃=a₄=0, und zwischen den von null verschiedenen
Wellengrößen besteht dann der Zusammenhang
der sich durch algebraische Umformungen auf den Sachverhalt
konzentrieren läßt, wobei die Koeffizienten γ ÿ ausschließlich von den Parametern
des Sechstores und der Detektoren abhängen, also charakteristisch
für die Meßanordnung sind.
Da es sich bei der Detektion der Wellengrößen b₁ . . . b₄ um einen kohärenten
Mischprozeß handelt, sind lediglich reellwertige Meßgrößen verfügbar, und
zwar gemäß den Vorüberlegungen zu (2) und (4)
U₁=Reb₁, U₂=Reb₂, U₃=Reb₃, U₄=Reb₄. (28)
Die Verbindung von (27) mit (28) liefert
Reb₃=Re{γ₁₁b₁ + q₁₂b₂}=Re{γ₁₁b₁}+Re{γ₁ ₂b₂}
=Reγ₁₁ Reb₁-Imγ₁₁ Imb₁ +Reγ₁₂ Reb₂-Imγ₁₂ Imγ₁₂ Imb₂, (29)
=Reγ₁₁ Reb₁-Imγ₁₁ Imb₁ +Reγ₁₂ Reb₂-Imγ₁₂ Imγ₁₂ Imb₂, (29)
Reb₄=Re{γ₂₁b₁ + q₂₂b₂}=Re{γ₂₁b₁}+Re{γ₂₂b₂}
=Reγ₂₁ Reb₁-Imγ₂₁ Imb₁ +Reγ₂₂ Reb₂-Imγ₂₂ Imb₂, (29)
=Reγ₂₁ Reb₁-Imγ₂₁ Imb₁ +Reγ₂₂ Reb₂-Imγ₂₂ Imb₂, (29)
was durch algebraische Umformungen übergeht in
worin die α i , β i reelle, ausschließlich von den Parametern des Sechstores
und der Detektoren abhängende, unbekannte Konstanten des Meßsystemes
sind und die U i die gemessenen reellwertigen Spannungen sind.
Formal werden damit die Wellen b₁ und b₂ gemäß
rekonstruiert.
Durch Änderung des Zustandes des Zweitores 38 wird wieder bewirkt, daß
sich alle Wellengrößen im Sechstorgebilde um einen unbekannten, aber gemeinsamen
Faktor t verändern, der in erster Linie von den Eigenschaften
des Zweitores abhängt, aber auch von den Parametern des Sechstores und
der Detektoren, ja sogar von der jeweils aktuell am Meßtor angeschlossenen
Reflexion beeinflußt wird.
Analog zu (33) und (34) wird
notiert, wobei die U′ i die in diesem Zustand meßbaren reellwertigen Mischer
ausgangsspannungen sind.
Durch Division wird eine charakteristische Gleichung hergeleitet:
Da diese Gleichung komplexwertig ist, werden zur Bestimmung der acht reellen
Konstanten α i , β i vier Gleichungen dieses Typs benötigt, die durch
das Anschließen von vier verschiedenen unbekannten Reflexionsstandards zur
Verfügung gestellt werden.
Dieses Gleichungssystem hat als Lösungen zwei Sätze von α i , β i ,
{a 1,1, α 1,2, α 1,3, α 1,4, β 1,1, β 1,2, b 1,3, β 1,4} (41)
und
{α 2,1, α 2,2, α 2,3, α 2,4, β 2,1, β 2,2, β 2,3, β 2,4} (42)
wobei diese durch Multiplikation mit -1 ineinander übergehen,
α 1,i =-α 2,i , β 1,i =-β 2,i , i = 1, 2, 3, 4. (43)
Zur Auswahl des richtigen Satzes werden beide in (33) und (35) (bzw. (34)
und (36)) eingesetzt, so daß der Faktor t durch Quotientenbildung
rekonstruiert werden kann, wobei sich natürlich zwei verschiedene Werte ergeben.
Hierbei gilt wegen (43)
t₁=t*₂, (46)
was eine Doppeldeutigkeit im weiter oben bereits diskutierten Sinne ist, die
wieder mit denselben Überlegungen beseitigt wird.
Somit stehen die Parameter α i , β i zur Rekonstruktion der komplexen Wellengrößen
b₁ und b₂ mittels (33) und (34) zur Verfügung, so daß die
komplexe Meßbarkeit etabliert ist.
Mit den zwei komplexen Wellengrößen b₁ und b₂ wird - wie noch gezeigt
werden wird - in die nachfolgende Systemfehlerkalibrierung eingestiegen,
wenn die beschriebene Schaltung Teil einer Zweitormeßvorrichtung ist. Lediglich
beim Betrieb der Vorrichtung als einzelnes Reflektometer wird noch
die Ersatzgröße
gebildet, die dann als Meßgröße für die nachfolgende Systemfehlerkalibrierung
dient. Soweit die Erläuterung zu Anspruch 12.
An dieser Stelle sei auf einen wesentlichen Unterschied zum Stand der Technik,
dem konventionellen Sechstorverfahren mit Leistungsmessern, hingewiesen:
Mit den erfundenen Verfahren gelingt es, zwei Wellengrößen separat zu rekonstruieren,
nämlich z. B. b₁ und b₂, während das dortige nur eine,
nämlich den Quotienten Γ = b₁/b₂, liefert. Dieser Vorteil hat bei der
Verschaltung zweier solcher Reflektometer zu einem für Mehrtormessungen
geeigneten Doppelreflektometer weitreichende Konsequenzen. Darauf und
auf weitere entscheidende Vorteile wird am Ende der Erläuterungen weiter
eingegangen.
Nachdem bisher Reflektometerschaltungen erläutert wurden, soll nun zu
Doppelreflektometeranordnungen übergegangen werden. Diese bestehen aus
zwei einzelnen Reflektometern, so daß Zweitore oder auch Mehrtore vermessen
werden können.
Zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit kann zum einen jedes der Re
flektometer einzeln betrachtet werden. Es ergeben sich in diesem Falle keine
Änderungen gegenüber dem bisher Gesagten. Ferner können die bekannten
oder unbekannten Reflexionen durch bekannte oder unbekannte Zweitore
ersetzt werden. Das erspart Arbeitsaufwand und unter Umständen auch Rechenaufwand,
bedeutet aber auch keinen grundsätzlichen Unterschied. Daher
werden die Erläuterungen der Doppelreflektometeranordnungen auf qualitativ
andersartige Vorgehensweisen beschränkt.
Um einen Einstieg in die Problematik zu ermöglichen, sei zunächst nochmals
auf den Teil der Vorrichtung eingegangen, in dem komplexwertige Signale
existieren. Vor diesem Hintergrund werden dann die für homodyne Systeme
charakteristischen Zusammenhänge erläutert.
Den Ausführungen liege ein Modell nach Bild 10 zu Grunde. Die Signalquelle
50 speist ein Dreitor 51, welches die Energie auf die beiden Meßzweige aufteilt.
Das Dreitor hat zwei Umstände unterschiedlicher Signalaufteilung, die
z. B. durch einen Umschalter realisiert werden können. Alternativ dazu sei
auf die Möglichkeit hingewiesen, daß das Dreitor 51, die zwei verschiedenen
Zustände auch zeitlich parallel realisiert. Dazu versieht es die zwei Ausgangssignale
mit verschiedenen Modulationen, so daß die zu den zwei Zuständen
gehörigen Informationen nun gleichzeitig zur Verfügung stehen. Bei vielen
Anwendungen ist es aber nicht zulässig, das Meßobjekt 54 mit modulierten
Signalen zu beaufschlagen, so daß alle Erläuterungen auf der Grundlage der
zeitseriellen Realisierung vorgenommen werden.
Zwischen Dreitor 51 und den von außen zugänglichen Meßtoren 55 und 56,
an die das Meßobjekt 54 angeschlossen wird, ist jeweils ein Viertor 57 und
58 angeordnet. An Tor 2 und Tor 4 der Viertore 57 bzw. 58 werden nach
Betrag und Phase messende Signaldetektoren 59 und 60 bzw. 61 und 62
angeschlossen, welche fehlangepaßt sein dürfen.
Das Viertor 57, das Meßtor 55 und die Detektoren 59 und 60 werden gedanklich
ohne Einschränkung der Allgemeinheit durch Verlagerung der Bezugsebenen
als ein die Unzulänglichkeiten von 55, 59 und 60 mit einschließendes
Viertor und zwei ideal arbeitende Detektoren interpretiert. Zwischen den
komplexen Wellenamplituden an den Toren dieses Viertores bestehen dann
die Zusammenhänge (vgl. (18)-(20))
b 1A = S 11A a1A + S 13A a3A (48)
b 2A = S 21A a1A + S 23A a3A (49)
b 3A = S 31A a1A + S 33A a3A (50)
b 4A = S 41A a1A + S 43A a3A (51)
b 2A = S 21A a1A + S 23A a3A (49)
b 3A = S 31A a1A + S 33A a3A (50)
b 4A = S 41A a1A + S 43A a3A (51)
die auf die Form
gebracht werden.
Bei der Beschreibung des aus 56, 58, 61 und 62 bestehenden Teiles der
Meßvorrichtung wird analog zu oben vorgegangen. Die Zusammenhänge zwischen
den komplexen Wellenamplituden an den Toren des dabei entstehenden
Viertores
b 1B = S 11B a1B + S 13B a3B (53)
b 2B = S 21B a1B + S 23B a3B (54)
b 3B = S 31B a1B + S 33B a3B (55)
b 4B = S 41B a1B + S 43B a3B (56)
b 2B = S 21B a1B + S 23B a3B (54)
b 3B = S 31B a1B + S 33B a3B (55)
b 4B = S 41B a1B + S 43B a3B (56)
werden auf die Form
gebracht.
Zur Beschreibung des Zusammenwirkens der bisher beschriebenen Teilsysteme
betrachte man ein zwischen die Meßtore 55 und 56 geschaltetes Zweitor
mit der Transmissionsparametermatrix T,
das aufgrund der Randbedingungen
b₁ = a 3A , a₁ = b 3A , a₂ = b 1B und b₂ = a 1B (58)
unter Verwendung von (52) und (57) zu
führt.
Gleichung (60) beschreibt die Anordnung in dem ersten der beiden Zustände,
die das Dreitor 51 annehmen kann. Die Kenngrößen beider Zustände dürfen
vollständig unbekannt sein, es muß lediglich gewährleistet sein, daß sie zu
linear unabhängigen Meßwerten führen. Der Betrieb der Meßvorrichtung in
ihrem zweiten Zustand zieht geänderte Meßwerte nach sich, die ein ′ zur
Kennzeichnung tragen sollen, so daß analog zu (60) nun
gilt. Die Vereinigung der zwei Vektorgleichungen führt zur Matrixgleichung
die als
M = A T B -1 (63)
geschrieben wird, worin
sich aus Meßwerten zusammensetzt und
bedeuten.
Sind die Elemente der Matrizen A und B bekannt, lassen sich aus den
Meßwerten
MX = A NX B -1 (66)
zu einem unbekannten Meßobjekt mit der Transmissionsmatrix NX die
Parameter des Meßobjektes über
NX = A -1 MX B (67)
bestimmen. Die Ermittlung der Matrizen A und B ist die Aufgabe
einer Systemfehlerkorrektur, also nicht Gegenstand dieser Erläuterungen.
Hier kann davon ausgegangen werden, daß sie nötigenfalls bestimmbar
sind, z. B. mit Verfahren gemäß [2], [3], [4], [6]. Gegenstand des vorliegenden
Antrages sind Verfahren zur Bereitstellung geeigneter komplexwertiger
Meßwertmatrizen mit homodyn arbeitenden Meßapparaturen.
Zur Erläuterung dieser Verfahren wird auf verschiedene Fälle eingegangen, die
bei homodyn arbeitenden Anordnungen eintreten können. Dazu werden die
interessierenden Signale, b 2A , b 4A , b 2B , b 4B , komplex messenden homodynen
Detektoren (KHD) zugeführt. Das heißt, daß die komplexen Meßstellen 59,
60, 61 und 62 durch KHDs ersetzt werden. Diese sind jeweils durch einen
unbekannten Wichtungsfaktor gekennzeichnet, die im allgemeinen verschieden
voneinander sind und im Wichtungsvektor p = (p₁, p₂, p₃, p₄) formal
notiert seien.
Analog zu (60)-(62) kann
und damit über die Vereinigung der zwei Vektorgleichungen die Matrixgleichung
bzw.
M A(p) = A T B -1 M B(p)→M A(p) M B(p)-1 = M(p) = A -T B -1 (71)
formuliert werden, womit eine Darstellung gefunden ist, die dem komplexwertigen
Problem gleicht, allerdings in parametrisierter Form.
Es werden nun zwei beliebige, aber verschiedene Zweitore mit den unbekannten
Transmissionsmatrizen N 1 und N 2 vermessen, deren zugehörige
Meßwerte in
M 1 (p) = A N 1 B -1 (72)
M 2 (p) = A N 2 B -1 (73)
M 2 (p) = A N 2 B -1 (73)
in Abhängigkeit von dem noch unbekannten Wichtungsvektor p notiert
seien, womit
Q(p) = (M 2 A (p) M 2 B (p)-1) (M 1 A (p) M 1 -B (p)-1)-1 (74)
gebildet wird. Für die Determinante von Q(p) gilt
Ferner läßt sich über det Q(p) eine weitere Aussage machen, nämlich
Sind nun N 1 und N 2 zu reziproken Netzwerken gehörende Transmissionsmatrizen,
dann gilt
det N 1 = det N 2 = 1, (77)
und es kann
bzw.
det M 2 A (p) det M 1 B (p)-det M 2 B (p) det M 1 A (-p) 0 (79)
gefordert werden.
Reziprozität ist eine physikalische Grundeigenschaft, die mit elementaren
Forderungen gesichert werden kann. So sind z. B. passive Gebilde aus isotropen
Materialien immer reziprok, unabhängig von der konkreten Ausführung
und der Komplexität des Gebildes. Das heißt, daß die Reziprozität und damit
die Gültigkeit von (77) ohne technischen Aufwand immer gesichert werden
kann.
Nun zu einigen Spezialfällen.
Durch konstruktive Maßnahmen läßt sich (näherungsweise) erreichen, daß
alle KHD durch ein und denselben Wichtungsfaktor gekennzeichnet sind,
p i = p, i = 1,2,3,4. Das kann z. B. dadurch erreicht werden, daß die Phasenschalter
der KHD im Lokaloszillatorzweig angeordnet werden und nicht jeder
KHD über einen separaten Phasenschalter verfügt, sondern diese Funktion
von einem einzigen Phasenschalter möglichst geringer parasitärer Amplituden
modulation für alle gemeinsam wahrgenommen wird. Inwieweit die Annahme
der identischen Wichtungsfaktoren in der Tat erfüllt ist, kann notfalls
durch die ebenfalls erfundenen allgemeineren Verfahren nachgeprüft werden.
Zur Bestimmung des gemeinsamen Wichtungsfaktors p wird aus (79) durch
algebraische Umformungen die charakteristische Gleichung
a₄p⁴ + a₃p³ + a₂p² + a₁p + a₀ = 0 (80)
hergeleitet, deren reelle Koeffizienten a i sich ausschließlich aus den gemessenen
Spannungen zusammensetzen. Die Gleichung (80) ist durch geeignete
Verfahren zu lösen. Gute Ergebnisse sind z. B. mit der Müller-Methode [11]
zu erzielen.
Es kann jedoch auch alternativ ein linearer Weg beschritten werden, der
auf Kosten eines weiteren Kalibrierstandards eine einfachere mathematische
Vorgehensweise ermöglicht.
Mit dem so bestimmten Wichtungsvektor p werden gemäß (70)-(71)
die komplexen Signale und Meßwertmatrizen rekonstruiert, so daß wie im
komplexen Fall fortgeschritten werden kann, Anspruch 13.
In Abwandlung von Anspruch 12 werden für die zwei bzw. drei benötigten
Zweitore jene genommen, die durch die erforderlichen Messungen für die System
fehlerkorrektur ohnehin benötigt werden. Dann sind mit den herkömmlichen
Kalibriermessung bereits alle Daten für die Bestimmung des Wichtungsfaktors
vorhanden, ohne daß ein Zusatzaufwand eintritt, Anspruch 20.
In der Praxis haben Phasenmodulatoren oft eine parasitäre Amplitudenmodulation.
Ab einem gewissen Ausmaß dieser Erscheinung wird es nicht
mehr zulässig sein, die oben verwendete Lösung für das Einzel-p-Verfahren
anzuwenden, da der Phasenmodulator im nichtlinearen Zweig der Mischer
angeordnet ist. Denn wegen der nicht exakt gleichen Abhängigkeit der Konversions
eigenschaften der Mischer von der Pumpleistung wäre jeder Mischer
durch einen anderen Wichtungsfaktor zu kennzeichnen. Um in diesem Fall
trotzdem zum Ziel zu kommen, sind verschiedene Vorgehensweisen denkbar,
die zu verschiedenen Konsequenzen führen.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß zu seiner Beschreibung
zwei verschiedene Wichtungsfaktoren erforderlich sind und ausreichen. Beispielsweise
kann ein solcher Fall dadurch eintreten, daß der Phasenschalter
im linearen Zweig des Mischers, also in dem Signalzweig angeordnet wird.
D. h. in Bild 10 wird der binäre Phasenschalter 63 eingeführt, der für alle
KHD gemeinsam den jeweiligen Phasenschalter 11 ersetzt. Die sich mit der
Schalterstellung ändernde Eingangsimpedanz des Schalters führt zu einer von
der Schalterstellung abhängigen effektiven Phasenverschiebung des Phasenschalters
und damit zu einem schalterstellungsabhängigen Wichtungsfaktor.
Es ist also p = (p₁, p₁, p₂, p₂) anzusetzen, wobei p₁ zu Schaltzustand I
und p₂ zu Schaltzustand II des Dreitores 51 gehört.
Eine zu (75)-(78) analoge Vorgehensweise stellt die Bedingung
det M 2 A (p₁, p₂) det M 1 B (p₁, p₂)-det M 2 B (p₁, p₂) det M 1 A (p₁, p₂) 0 (82)
zur Verfügung, was zu einer charakteristischen Gleichung des Typs
führt. Das im Einzel-p-Verfahren nur im Interesse der einfacheren Lösbarkeit
hinzugezogene dritte Zweitor wird hier immer benötigt, da für zwei Unbekannte
mindestens zwei Gleichungen bereitzustellen sind. Somit steht das
Gleichungssystem
zur Verfügung.
Drei reziproke, ansonsten gänzlich unbekannte Zweitore reichen aus, um die
zu zwei verschiedenen effektiven Phasenverschiebungen gehörigen Wichtungsfaktoren
zu bestimmen.
Neben dieser direkten Lösung besteht auch hier die Möglichkeit, durch Hinzunehmen
weiterer Zweitore zu einem linearen Lösungsweg zu kommen. In
diesem Fall sind fünf verschiedene, unbekannte, reziproke Zweitore zu nehmen.
Für dieses Verfahren besteht dann Notwendigkeit, wenn es nicht gelingt,
eine Beschreibung der Vorrichtung zu finden, die eine Darstellung nach dem
Einzel-p- oder Doppel-b-Verfahren ermöglicht. Das kann z. B. der Fall sein,
wenn der Phasenschalter im L.O-Zweig belassen und in Kauf genommen
wird, daß nun jede Meßstelle durch einen anderen Wichtungsfaktor zu kennzeichnen
ist. In diesem Fall gilt
Wiederum analoge Vorgehensweise führt auf ein System charakteristischer
Gleichungen:
Da es sich um vier Unbekannte handelt, enthält das System vier,
i = 1,2,3,4, Gleichungen. Wenn N die Zahl der verschiedenen, unbekannten,
reziproken Kalibrierzweitore ist, muß
gelten, da jeweils zwei Messungen miteinander verknüpft eine Gleichung liefern.
Daraus folgt, daß vier derartige Zweitore genügen, dann sogar sechs
Gleichungen bereitstehen.
Das Gleichungssystem (86) kann wie in den bisherigen Fällen numerisch
gelöst werden, aber wiederum auch durch einen Mehraufwand an Kalibrierzweitoren
einer linearen Lösung zugeführt werden.
Nachdem nun der (die) Wichtungsfaktor(en) bestimmt sind, können die
mit den gemessenen reellen Spannungen zusammenhängenden komplexen
Meßwerte rekonstruiert werden, so daß das System im weiteren wie jedes
komplex messende behandelt werden kann.
Nach diesen Erläuterungen, die sich mit Verfahren beschäftigen, die immer
eine gewisse Anzahl (unbekannter) Kalibrierzweitore benötigen, sei im folgenden
auf ein Verfahren eingegangen, das ohne jeglichen Standard arbeitet.
Dazu wird die Verschaltung der Reflektometeranordnung gemäß Bild 8 zu
einem Doppelreflektometer gemäß Bild 10 betrachtet. Das Zweitor 38 ist
hier analog zum Phasenschalter 63 anzuordnen.
Neben der bereits erwähnten Möglichkeit, jedes der beiden Reflektometer
getrennt zu behandeln, oder der Möglichkeit, die Reflexionsstandards gegen
Zweitorstandards (ebenfalls unbekannt, auch nichtreziprok) auszutauschen,
kann ein weiteres Verfahren angewendet werden. Dazu werden die beiden
Meßtore beliebig miteinander verbunden, was im speziellen auch eine direkte
Verbindung der beiden Tore sein kann. Zur Bestimmung der Wichtungsfaktoren
wird für (22) der Zustand I und der Zustand II durch entsprechende
Steuerung des Zweitores 38 erzeugt. Die erforderliche zweite Gleichung wird
nun nicht durch Anschluß eines anderen Standards an die Meßtore, sondern
durch das Schalten des Dreitores 51 in seinen zweiten Zustand bereitgestellt.
Damit stehen genügend Informationen zur Bestimmung der Wichtungsfaktoren
zur Verfügung, so daß die komplexe Meßfähigkeit ohne einen einzigen
Standard erfolgen kann, Anspruch 14 und Anspruch 15.
Werden Reflektometer des Typs aus Bild 9 in derselben Weise verschaltet,
wird neben der ersten beliebigen Verbindung der beiden Meßtore eine weitere,
sich von der ersten unterscheidende Verbindung benötigt, die aber wiederum
unbekannt und nichtreziprok sein darf, Anspruch 16 und Anspruch 17.
Nach diesen Erläuterungen sei noch einmal auf die wesentlichen Unterschiede
zum konventionellen Sechstorverfahren hingewiesen, welches mit Leistungsmessern
statt mit Mischern arbeitet und z. B. in [4] und [12] beschrieben wird.
Mit den erfindungsgemäßen Verfahren gelingt in allen Fällen für jedes der
Reflektometer die Rekonstruktion zweier verschiedener Wellengrößen, welche
als Eingangsdaten für (60)-(62) dienen, so daß unmittelbar in die komplexe
Systemfehlerkorrektur eingestiegen werden kann. Demgegenüber liefert das
konventionelle Verfahren lediglich eine komplexwertige Information - vgl.
Anmerkungen zu (49) -, so daß ein solcher Einstieg nicht möglich ist, was
weitreichende Konsequenzen hat:
Während das konventionelle Verfahren zur Vermessung reziproker Meßobjekte
Messungen unter drei verschiedenen Bedingungen durchführen muß [12],
welche dort durch zwei schaltbare Dämpfungsglieder und einen schaltbaren
Phasenschieber erzeugt werden, genügen bei dem erfundenen Verfahren bereits
zwei verschiedene Zustände, die hier durch das Dreitor 51 erzeugt werden,
welches z. B. einfach durch einen Schalter realisiert werden kann. Der
Vorteil wird noch größer bei nichtreziproken Meßobjekten. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren tritt kein Mehraufwand ein, beim konventionellen Verfahren
müssen jedoch drei weitere Kalibriermessungen vorgenommen werden,
die darüber hinaus Reproduzierbarkeit bei Schaltungselementen voraussetzten,
bei denen das im erfindungsgemäßen Verfahren nicht erforderlich ist.
Ferner hat die Mischerdetektion auf Grund der linearen Konversion einen um
Größenordnungen höheren Dynamikumfang als die quadratische Leistungsdetektion.
Außerdem sei darauf hingewiesen, daß an das Zweitor 38 noch nicht einmal
Reproduzierbarkeitsanforderungen zu stellen sind.
Als Sonderfall der bisher beschriebenen Vorrichtungen ist die Transmissions
meßvorrichtung gemäß Bild 11 zu betrachten. Die Quelle 50 speist (über
das Meßobjekt 54 und) über das Zweitor 38 einen Verzweigungspunkt 67, an
dem ein KHD 68 direkt und ein weiterer KHD 68 über das Zweitor 64 angeschlossen
ist. Das Zweitor 64 ist vom Typ des Zweitores 38, muß aber nicht
dieselben Daten aufweisen und darf ebenfalls in seinen Eigenschaften unbekannt
sein. Die Vorgehensweise zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit
ist identisch mit dem Formalismus, der mit den Formeln (22)-(25) verbunden
ist, wobei hier die zweite Gleichung nicht durch eine zweite Reflexion,
sondern durch den zweiten Zustand des Zweitores 64 erzeugt wird. Dabei sind
die Meßtore 65 und 66 beliebig zu verbinden, Anspruch 18 und Anspruch 19.
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Claims (20)
1. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit homodyn arbeitender
Netzwerkanalysevorrichtungen, gekennzeichnet durch das Vermessen
von bekannten oder unbekannten Kalibrierstandards.
2. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit eines homodynen
Reflektometers mit einer Meßstelle, gekennzeichnet durch das Vermessen
von vier verschiedenen, bekannten oder unbekannten Reflexionen, die
jeweils über zwei verschiedene, in ihren Eigenschaften bekannte oder
unbekannte Zweitore an das Meßtor angebracht werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Realisierung eines
der Zweitore als eine Durchverbindung.
4. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit eines homodynen
Reflektometers mit zwei Meßstellen, gekennzeichnet durch das Vorgehen
gemäß Anspruch 2.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Realisierung eines
der Zweitore als eine Durchverbindung.
6. Verfahren gemäß Anspruch 2, hier jedoch gekennzeichnet durch die Verwendung
von acht statt vier Reflexionsstandards.
7. Verfahren gemäß Anspruch 3, hier jedoch gekennzeichnet durch die Verwendung
von acht statt vier Reflexionsstandards.
8. Verfahren gemäß Anspruch 2, hier jedoch gekennzeichnet durch die Verwendung
von drei statt zwei Zweitoren.
9. Verfahren gemäß Anspruch 3, hier jedoch gekennzeichnet durch die Verwendung
von drei statt zwei Zweitoren.
10. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit und gleichzeitiger
Systemfehlerkalibrierung eines homodynen Reflektometers mit einer
Meßstelle, gekennzeichnet durch das Vermessen von vier verschiedenen
bekannten Reflexionsstandards.
11. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit eines homodynen
Reflektometers mit zwei Meßstellen, bei dem in dem Signalzweig ein
Zweitor angeordnet ist, das in zwei verschiedene, bekannte oder unbekannte
Zustände versetzt werden kann, gekennzeichnet durch das Vermessen
von zwei verschiedenen, bekannten oder unbekannten Reflexionen.
12. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit einer beliebigen
sechstorigen Vorrichtung, bei der vier Tore mit homodyn arbeitenden,
linearen Mischern beschaltet sind, gekennzeichnet durch das Vermessen
von vier verschiedenen, bekannten oder unbekannten Reflexionen.
13. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit eines homodyn
arbeitenden Doppelreflektometers (Netzwerkanalysator), gekennzeichnet
durch das Vermessen von mindestens zwei verschiedenen, bekannten
oder unbekannten, reziproken Kalibrierzweitoren.
14. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit eines homodyn
arbeitenden Doppelreflektometers (Netzwerkanalysator), bei dem
in dem Signalzweig ein Zweitor angeordnet ist, das in zwei verschiedene,
bekannte oder unbekannte Zustände versetzt werden kann, gekennzeichnet
durch das Vermessen eines beliebigen, bekannten oder unbekannten,
reziproken oder nichtreziproken Kalibrierzweitores.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, gekennzeichnet durch die Realisierung
eines der Zweitore als unmittelbare Verbindung der beiden Meßtore.
16. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit eines homodyn
arbeitenden Doppelreflektometers gemäß Anspruch 14, jedoch aufgebaut
aus Reflektometern gemäß Anspruch 12, gekennzeichnet durch das Vermessen
von zwei verschiedenen, bekannten oder unbekannten, reziproken
oder nichtreziproken Kalibrierzweitoren.
17. Verfahren gemäß Anspruch 16, gekennzeichnet durch die Realisierung
eines der Zweitore als unmittelbare Verbindung der beiden Meßtore.
18. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit einer homodynen
Transmissionsmeßvorrichtung mit zwei Meßstellen, bei dem in dem
Signalzweig, der beiden Meßstellen gemeinsam ist, ein Zweitor angeordnet
ist, das in zwei verschiedene, bekannte oder unbekannte Zustände
versetzt werden kann, und bei dem in dem Signalzweig einer Meßstelle
ein weiteres Zweitor angeordnet ist, das in zwei verschiedene, bekannte
oder unbekannte Zustände versetzt werden kann, gekennzeichnet durch
das Vermessen eines beliebigen, bekannten oder unbekannten, reziproken
oder nichtreziproken Kalibrierzweitores.
19. Verfahren gemäß Anspruch 18, gekennzeichnet durch die Realisierung
des Zweitores als unmittelbare Verbindung der beiden Meßtore.
20. Verfahren zur Etablierung der komplexen Meßfähigkeit homodyn arbeitender
Reflektometer oder Doppelreflektometer gemäß den Ansprüchen
1 bis 19, diese jeweils zusätzlich dadurch gekennzeichnet, daß die zur
Etablierung der komplexen Meßfähigkeit erforderlichen Messungen teilweise
(je nach Anzahl und Art des Systemfehlerkalibrierverfahrens auch
vollständig) durch jene Messungen ersetzt werden, die für die Systemfehlerkorrektur
durchzuführen sind.
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