DE3910788A1 - Kunststoffschloss - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kunststoffschloß zur Verbin­ dung zweier Kunststoffabdichtungsbahnen in Erdschlit­ zen, bestehend aus zwei Profilen, die ineinander ge­ schoben werden, wobei jedes Profil mit einem Bahnenrand verschweißt ist und das eine Profil nach dem Ineinan­ derschieben das andere Profil umfaßt und wobei eines der Profile mit einem Kanal versehen ist.

Erdschlitze dienen üblicherweise zur Vertikalabdichtung im Erdreich. Die Erdschlitze werden z. B. mit Baggern oder mit Fräsen erstellt, wobei zugleich Bentonit oder ähnliches als Stützmasse eingefüllt wird. Bei größeren Teufen soll das ein Einbrechen der Schlitzwandung verhindern.

Bekannt sind aber auch sogenannte Schmalwände. Schmal­ wände sind besonders schmale Erdschlitze. Solche schma­ len Erdschlitze werden für geringere Teufen im sandigen oder ähnlichem Boden angewendet. Statt des Aushubes findet dann eine Verdrängung des Erdreiches durch Einrütteln geeigneter Profile statt. Die Profile werden nach dem Einrütteln wieder gezogen. Zugleich wird der entstandene Erdspalt mit Bentonit verfüllt.

In die Bentonitstützmasse werden Abdichtungsbahnen ein­ gezogen. Die Technik des Einziehens wird beherrscht. In der Regel geschieht das Einziehen mit Hilfe spundboh­ lenartiger Werkzeuge, auf denen die Abdichtungsbahnen gespannt werden.

Problematisch ist bislang die Abdichtung zwischen den einzelnen Abdichtungsbahnen. Teilweise wird die Auffas­ sung vertreten, eine Abdichtung erübrigt sich. Ausrei­ chend sei eine Überlappung der Bahnenränder. Das mag zutreffen für Abdichtungssysteme, bei denen eine gewisse Leckströmung unerheblich ist. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Abdichtungsproblemen, die Leckströ­ mungen nicht zulassen. Für solche Abdichtungssysteme ist nach einem älteren Vorschlag vorgesehen, die Bah­ nenränder miteinander zu verschweißen. Für das Ver­ schweißen sind im wesentlichen zwei Entwicklungsrich­ tungen vorgeschlagen worden. Der eine Weg sieht vor, daß der Überlappungsbereich der Bahnenränder einge­ haust, von Bentonitsuspension geleert und dann mit üblichen Schweißtechniken wie beispielsweise einer Heizkeilverschweißung die Bahnenrandverschweißung durchgeführt wird. Das Einhausen und die Anwendung üblicher Schweißtechniken erfordert einen relativ gro­ ßen Raumbedarf. Deshalb kann dieser Lösungsvorschlag nur bei Schlitzwänden mit beträchtlicher Breite Anwen­ dung finden. Bei Schlitzwänden mit geringer Breite, insbesondere Schmalwänden ist man auf eine andere Schweißtechnik bzw. Verbindungstechnik angewiesen. Diese andere Entwicklungsrichtung sieht vor, daß die Bahnenränder mit Profilen versehen sind. Die Profile werden ineinander geschoben und bilden in diesem Zustand Schlösser. Durch den Dichtspalt der Schlösser wird dann eine Schweißpatrone gezogen. Mit Hilfe der Schweißpatrone wird der Dichtspalt verschweißt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vorteil­ haftes Profil für eine Verschweißung im Schloß zu schaffen. Dabei geht die Erfindung davon aus, daß Profile bekannt sind, die mit einem Kanal versehen sind. Der Kanal dient bei den älteren Profilen zum Verpressen des Dichtspaltes mit Kunstharz. Nach der Erfindung wird ein solcher Kanal mit einer Öffnungs­ weite versehen, die der Schweißpatrone angepaßt ist. Bei einem Schweißpatronendurchmesser von 4 bis 15 mm ergibt sich ein gleicher Durchmesser bzw. einem noch nachfolgend erläuterten Untermaß.

Der Kanal hat den Vorteil, daß er von Suspensionen freigehalten werden kann.

Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht allein auf den Kanal, sondern ist damit in Verbindung zu sehen, daß das Profil im Bereich des Kanals zum anderen Profil hin eine Auflösungswandstärke besitzt. Diese Wandstärke ist je nach Heizleistung bzw. Schweißleistung der Heizpatrone so bemessen, daß an dieser Stelle das Profil durchschweißt wird. Das Durchschweißen ist beim Verschweißen dünner Abdichtungen als Fehlschweißung bekannt. Dünne Abdichtungsbahnen bzw. Folien erhalten beim Durchschweißen Löcher. Die Schweißnaht ist im Falle des Durchschweißens Ausschuß. Entweder muß dann die Abdichtung entfernt werden oder ein Flicken auf die durchgeschweißte Stelle gesetzt werden oder die Schweißnaht vollständig herausgetrennt werden.

Nach der Erfindung wird dieser Vorgang zu einem ord­ nungsgemäßen Verschweißen der Profile genutzt. Das erfindungsgemäße Durchschweißen dient dazu, die Schweißpatrone in den Dichtspalt zwischen die beiden Schloßprofile zu bringen. Erst dadurch kann der Dicht­ spalt verschweißt werden. Zum Durchschweißen ist die Wandstärke vorzugsweise von einer Dicke von 0,2 bis 1 mm. Vor dem Durchschweißen legt sich dieser Bereich dicht an das korrespondierende Schloßprofil. Dadurch wird die im Dichtspalt befindliche Suspension ver­ drängt. Der Schweißvorgang kann dann nicht mehr durch Feuchtigkeit aus der Bentonitsuspension gestört werden. Soweit nach dem Schließen des Dichtspaltes noch Schmutzpartikel auf den Dichtflächen verbleiben, werden diese beim Durchschweißen abgeräumt und mit der entste­ henden plastischen Kunststoffmasse vermengt.

Der Vorgang des Dichtspaltschließens kann dadurch gefördert werden, daß der Kanal für die Schweißpatronen ein geringfügiges Untermaß besitzt. Dann ist ein defi­ niertes Aufwölben des Steges gegeben, der anschließend durchschweißt wird. Dabei ist das Untermaß dem Schweiß­ vorgang nicht hinderlich, weil der Kunststoff sich unter Erwärmung schnell plastifiziert und nachgibt. Zugleich ist das Untermaß eine beträchtliche Schweiß­ hilfe, weil die Schweißpatrone mit Hilfe des Widerstan­ des im Kanal steuerbar ist. D. h. solange keine ausreichende Schweißtemperatur vorliegt ist zum Durch­ ziehen der Schweißpatronen ein erheblicher Kraftaufwand erforderlich. Der Kraftaufwand läßt nach, wenn die Schweißtemperatur erreicht ist und der das Untermaß bestimmende Steg durchschweißt wird. Infolgedes­ sen läßt sich der Schweißvorgang nach dem Durchzieh- Widerstand bzw. nach der zum Durchziehen erforderlichen Kraft regeln.

Wahlweise wird der Kanal für das Durchziehen der Schweißpatrone beim Extrudieren der erfindungsgemäßen Schloßprofile eingeformt. Wahlweise wird der Kanal auch durch Einkleben oder Einschweißen einer Folie erzeugt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin­ dung dargestellt. Das dargestellte Kunststoffschloß besteht aus zwei Extrusionsprofilen. Das eine Profil besteht aus einem Steg 1 und einem Kopf 3. Der Steg 1 wird mit einem Abdichtungsbahnenrand verschweißt.

Das andere Extrusionsprofil besteht aus einem Steg 2 und einem Kopf 4. Der Steg 2 wird mit einem anderen Bahnenrand verschweißt.

In der Praxis werden zur Baustelle Rollen aus Abdich­ tungsbahnen geliefert, wobei die Abdichtungsbahnen am einen Rand mit dem einen Profil mit dem Steg 1 und dem anderen Rand mit dem anderen Profil mit dem Steg 2 verschweißt ist. Diese vorbereiteten Abdichtungsbahnen werden von der Rolle entsprechend der Schlitzwandtiefe abgelenkt und die einzelnen Abschnitte nacheinander in den Erdschlitz eingezogen. Dabei werden die Schloßpro­ file ineinander geschoben.

Der Kopf 4 des einen Schloßprofiles umfaßt mit Seiten­ wangen 5 den Kopf 3 des anderen Schloßprofiles. Die Umfassung hat nur vorläufigen Charakter und kann daher relativ schwach ausgelegt sein. Die eigentliche Verbin­ dung zwischen den Schloßprofilen wird durch eine nach­ folgende Verschweißung erzeugt. Darüber hinaus werden die Schloßprofile durch Verfestigung des Bentonits in ihrer Verbindungsstellung gehalten.

Die Verschweißung wird mit Hilfe einer nicht darge­ stellten Schweißpatrone erreicht, die durch einen Kanal 6 im Kopf 4 gezogen wird. Dabei wölbt sich der Steg 8 des Kopfes 4, der dem Kopf 3 des anderen Profiles zugewandt ist, gegen dieses aus. Der Dichtspalt 7 wird geschlossen.

Beim Durchziehen der Schweißpatrone schmilzt der Steg 8 auf und wird die korrespondierende Oberfläche des Kopfes 3 angeschmolzen.

Nach einem älteren Vorschlag schließt sich an diese erste Stufe des Schweißvorganges eine weitere Stufe an, bei der weiteres Material plastifiziert und zu Verbin­ dungsstegen zwischen den Köpfen 3 und 4 geformt wird. Diese zweistufige Verfahrensweise wird normalerweise dadurch erzeugt, daß die Schweißpatrone zweistufig ausgelegt ist. D. h. ein erster, vorderer Teil dient dem Durchschweißen des Steges 8 und Anschmelzen der gegenüberliegenden Oberfläche des Kopfes 3. Ein weite­ rer entsprechend geformter Teil bewirkt dann die wei­ tere Plastifizierung von Material und Formung der Verbindungsstege.

Claims (2)

1. Kunststoffschloß zur Verbindung zweier Kunststoffab­ dichtungsbahnen im Erdschlitz, bestehend aus zwei Profilen, die ineinander geschoben werden, wobei jedes Profil mit einem Bahnenrand verschweißt ist und das eine Profil nach dem Ineinanderschieben das andere Profil umfaßt und wobei eines der Profile mit einem Kanal versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (6) eine Schweißpatronenöffnungsweite besitzt und zum anderen Profil hin ein Steg (8) vorgesehen ist, der durchschweißt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (6) durch eine aufgeklebte oder aufgeschweißte Folie gebildet wird.