DE3909265C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine druckmittelbetätigbare Reibschei
benkupplung oder -bremse nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
In der DE-AS 12 75 242 ist eine gattungsgemäße Scheibenrei
bungskupplung beschrieben, bei der ein Kolben zum Ein- oder
Ausrücken von Reibscheiben in beiden Richtungen durch Druck
fluid betätigbar ist.
Bei dieser Reibscheibenkupplung wird eine bezüglich des Kol
bens ausrückseitige Druckmittelkammer durch einen axialen Ka
nal in der angetriebenen Welle ständig mit Druckmittel nie
drigen Druckes versorgt. Zum Ein- oder Ausrücken der Kupp
lung wird eine beaufschlagungsseitige Kammer mit Hochdrucköl
gefüllt bzw. aus der Beaufschlagungskammer abgelassen. Die
Steuerung hierfür erfolgt drehzahlabhängig durch je miteinan
der ausrichtbare radiale Zu- und Abführkanäle in der An
triebswelle und in dem Stirnblock des Kupplungsgehäuses, in
dem die Antriebswelle und das Kupplungsgehäuse zwischen zwei
Endwinkelstellungen gegeneinander verdrehbar sind. In einer
Endwinkelstellung sind die Zuführkanäle und in der anderen
die Abführkanäle miteinander ausgerichtet und die jeweils
anderen Kanäle den Durchfluß absperrend gegeneinander ver
setzt.
Dabei können, wie in der DE-AS 12 75 242 angegeben wird, die
Reibscheiben in Eingriff kommen, wenn der Drehzahlunter
schied zwischen den Wellen relativ groß ist. Dadurch entste
hen dann unerwünschte Stoßbelastungen.
Ähnliche Kupplungsmechanismen sind aus der DE-PS 8 89 852 und
der DE-AS 27 05 196 bekannt, wobei gemäß letzterer ein Druck
ausgleich des infolge der Drehung in der Beaufschlagungskam
mer entstehenden Druckes über die Ausrückkammer beim Ausrüc
ken der Kupplung vorgesehen ist.
Es ist bekannt, daß in einem druckmittelbetätigbaren Reib
scheibenmechanismus, wie einer Kupplungs- oder Bremsanord
nung, Richtungsempfindlichkeit für Drehmomente geschaffen
werden kann, damit eine Drehmomentumkehr z. B. während eines
Gangwechselvorganges in einem Leistungsgetriebe erfaßt wer
den kann. Während eines Gangwechsels wird Drehmoment von
einem sich lösenden Reibelement zu einem fassenden Reibele
ment übertragen. Da sich die Drehmomentkapazität bei dem fas
senden Reibelement erhöht, tritt bei dem sich lösenden Reib
element eine Abnahme der Drehmomentübertragung auf, und es
wird ein negatives Drehmoment oder eine Drehmomentumkehr er
fahren, wenn es nicht rechtzeitig gelöst wird. Falls der ge
wünschte Schaltungs-Zeitablauf nicht eingehalten wird, d. h.
wenn eine Drehmomentumkehr auftritt, tritt auch eine Über
gangskraft auf, die "Schaltstoß" (shift shock) genannt wird.
Ein geeigneter Schaltungs-Zeitablauf kann durch die Verwen
dung von aus Automatikgetrieben bekannten unidirektionalen
Mechanismen erreicht werden, die so ausgelegt sind, daß sie
Drehmoment nur in einer Richtung übertragen. Derartige Gerä
te erhöhen jedoch die Kosten, die Größe und die Kompliziert
heit des Getriebes.
Wenn während eines Über- oder Untersetzungswechsels, ein
Bremselement das lösende Gerät ist, ist es möglich, Band
bremsen, insbesondere mit mehrfach umschlungenen Bändern zu
benutzen, um eine Richtungsempfindlichkeit bei Drehmoment
übertragung zu bewirken. Diese Geräte weisen bauart- und
betriebsbedingte Grenzen auf, so daß sie keine idealen Lösun
gen darstellen. Diese Art von Richtungsempfindlichkeit für
Drehmoment ist festgelegt und nicht last- oder drehzahlabhän
gig.
Bei rotierenden Kupplungen wurde vorgeschlagen, ein rich
tungsempfindliches Ventilteil zu verwenden, das betätigbar
ist, um die Beaufschlagungskammer der Kupplung bei einer
Drehmomentumkehr zu leeren. Diese Art von Geräten wurde für
Drehmomentwandler-Kupplungsmechanismen vorgesehen, um ein
Lösen der Drehmomentwandlerkupplung zuzulassen, wenn die Be
dienungsperson von einem Antriebs- zu einem Mitlauf- oder
Schiebe-Betrieb wechselt. Geräte dieser Art sind in US-PS
37 34 251 und 34 10 378 beschrieben.
In der DE-AS 11 44 067 und der DE-PS 7 26 652 sind druckmit
telbetätigbare Reibungskupplungen bekannt, bei denen eine Be
tätigung der Kupplung infolge der Relativbewegung in Umfangs
richtung der miteinander gekuppelten Teile erfolgt. Das Aus
rücken der Kupplung wird hierbei durch Abbau des Beaufschla
gungsdruckes erreicht.
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, einen druckmittel
betätigbaren Reibscheibenmechanismus zu schaffen, bei dem
Schaltstöße beim Ausrücken der Reibscheiben vermieden wer
den.
Ein erfindungsgemäßer druckmittelbetätigbarer Reibscheibenme
chanismus zeichnet sich durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 aus.
Somit wird die Drehmomentkapazität diesem druckmittelbetä
tigbaren Reibscheibenmechanismus während einer Drehmomentum
kehr durch das Übertragungsgerät (Getriebe) reduziert. Wie
erwähnt, kann eine Drehmomentumkehr auftreten, wenn der
Betrieb des Fahrzeuges von Antriebs- zu Schiebezustand geän
dert wird, oder bei einem Gangwechsel im Getriebe. Die Dreh
momentumkehr während einer Übersetzungsänderung (eines Gang
wechsels) kann Drehmomentspitzen oder Übergangs-Drehmomentla
sten in dem Übertragungsgetriebe schaffen, falls das sich
lösende Reibgerät nicht rechtzeitig gelöst wird.
Der erfindungsgemäße druckmittelbetätigbare Reibscheibenme
chanismus, wie eine Kupplung oder eine Bremse, weist eine
variable Kapazität zum Ausgleich sowohl der Drehmomentbela
stung als auch der Drehzahl auf. Dieses Gerät erlaubt bei
Verwendung mit einer Kupplung eine größere Überdeckung bei
Gangwechselvorgängen bei hohen Drehzahlen und Drehmomenten,
um eine Lebensdauerverlängerung der Kupplung zu erreichen,
während es die Empfindlichkeit gegen Schaltungs-Zeitablauf
fehler reduziert.
Bei geringen Drehzahlen und kleinen Drehmomentbelastungen,
wenn ein Schaltablauffehler am ehesten bemerkt wird, schafft
die vorliegende Erfindung eine erhöhte Richtungsempfindlich
keit für genauere Überdeckungssteuerung, um den Ablauf eines
Gangwechsels über eine Reduzierung des Schaltstoßes zu ver
bessern.
Die vorliegende Erfindung erweist sich als besonders vorteil
haft beim Herunterschalten während eines Schiebevorganges
mit geschlossener Drosselklappe oder beim Hochschalten bei
Gasrücknahme und geringer Fahrzeuggeschwindigkeit. Unter die
sen Bedingungen ergibt die vorliegende Erfindung eine gute
Richtungsempfindlichkeit mit einem Verhalten, das dem eines
unidirektionalen Gerätes gleichkommt, wobei aber in dem er
findungsgemäßen Reibscheibenmechanismus nicht wie bei einem
unidirektionalen Gerät die Abgabeseite völlig gelöst wird.
Der erfindungsgemäße druckmittelbetätigbare Reibscheibenme
chanismus enthält Ventilmittel, wie beispielsweise ein Dreh
ventilelement, das auf die Richtung der Drehmomentübertra
gung anspricht. Die Ausrück- oder Ausgleichskammer ist wäh
rend Normalbetrieb bei eingerückten Reibscheiben zu einer
Niederdruck-Fluidquelle, wie einem Schmierkreislauf, offen
und schafft eine Zentrifugal-Druckkraft, die mindestens
einen Teil des Zentrifugaldruckes in der Beaufschlagungskam
mer ausgleicht, wenn eine Änderung der Richtung der Drehmo
mentübertragung auftritt.
Um eine Lastempfindlichkeit oder Richtungsempfindlichkeit zu
schaffen, ist die Ausrückkammer durch das Drehventilelement
an dem Geräte-Beaufschlagungsdruck angeschlossen, der allge
mein ein lastabhängiger Druck ist. Damit ist die Ausgleichs
kraft proportional dem Pegel des übertragenen Drehmomentes.
Die Ausrückkammer ist in einer Richtung der Drehmomentüber
tragung mit unter niedrigerem Druck stehendem Öl gefüllt, um
einen Zentrifugalausgleich zu schaffen, und wird bei Drehmo
mentumkehr durch Betätigen der Ventilmittel mit einem Fluid
hohen Druckes gefüllt, um mindestens teilweise den hohen
Druck in der Beaufschlagungskammer auszugleichen.
Die vorliegende Erfindung ist bei Dreh-Kupplungen, wie sie
im Gegenwellen- oder Planet-Kraftfahrzeug-Wechselgetrieben
benutzt werden, vorteilhaft einzusetzen.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der
Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt
Fig. 1 eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht einer
rotierenden Kupplung erfindungsgemäßer Art;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung nach Linie 2-2 der Fig. 1,
und
Fig. 3 ein Diagramm des Kapazitätsverhältnisses über der
Drehzahl für erfindungsgemäße Geräte.
In der Zeichnung ist in Fig. 1 eine druckmittelbetätigbare
Reibscheibenkupplung dargestellt. Die Kupplung 10 enthält
ein treibendes Gehäuse 12, ein getriebenes Nabenelement 14 und eine
Vielzahl von mit dem Gehäuse 12 verbundenen Reibscheiben 16
sowie mit dem Nabenelement 14 verbundenen Reibscheiben 18. Das Gehäu
se 12 besitzt einen inneren Nabenabschnitt 20, der antriebs
mäßig über eine Keilverbindung 22 mit einer rotierenden Wel
le 24 als Drehmomentübertragungsmittel verbunden ist. Das
Gehäuse 12 und der innere Nabenabschnitt 20 bestimmen ein
Nabenelement. An der rotierenden Welle 24 ist ein Drehventil
26 als Ventilmittel und ein Zahnradelement 28 ausgebildet.
Der innere Nabenabschnitt 20 besitzt eine Vielzahl von Spei
sedurchlässen 32 und Durchlässen 34. Die Speisedurchlässe 32
sind in Fluidverbindung mit einer Beaufschlagungskammer 36,
die zwischen dem Gehäuse 12 und einem Betätigungskol
ben 38 ausgebildet ist, der gleitbar innerhalb des Ge
häuses 12 angeordnet ist. Die Beaufschlagungskammer 36 ist
gegen Leckverluste an die Umgebung durch zwei Ringdichtungen
40 und 42 abgedichtet.
Die Durchlässe 34 sind in Fluidverbindung mit einer Ausrück
kammer 44, die zwischen dem Betätigungskolben 38 und einem
Wandelement 46 ausgebildet ist. Das Wandelement 46 ist an
seinem Außenumfang gegen Lecks zur Umgebung durch eine Ring
dichtung 48 abgedichtet, während der Innenumfang dichtend am
inneren Nabenabschnitt 20 angeordnet ist. Eine Kupplungsrück
holfeder 50 ist ebenfalls in der Ausrückkammer 44 angeordnet
und so betätigbar, daß der Betätigungskolben 38 in die in
Fig. 1 dargestellte Lösestellung gedrückt und das Wandele
ment 46 zum Anschlag mit einem Stellring 51 gebracht wird.
Das Nabenelement 14 ist vorzugsweise mit einem weiteren Zahnradele
ment, das nicht dargestellt ist, verbunden. Das Zahnradele
ment 28 ist in Kämmeingriff mit einem anderen, nicht gezeig
ten, an einer ebenfalls nicht dargestellten Parallelwelle an
geordneten Zahnrad. Soweit wäre das ein üblicher Aufbau in
einem Gegenwellen-Getriebe mit Benutzung von fluidbetätigten
Kupplungen zur Erzielung und Steuerung der Gangverbindungen
zwischen der Gegenwelle und der Abgabewelle solcher Getrie
be.
Das Drehventilelement 26 enthält eine Nut 52, die in Fluid
verbindung mit einem Druckdurchlaß 54 zur Kupplungsbeauf
schlagung steht. Der Druckdurchlaß 54 und die Nut 52 sind in
fortgesetzter Fluidverbindung mit den Speisedurchlässen 32
und somit mit der Beaufschlagungskammer 36. Der Druckdurch
laß 54 wird wahlweise durch eine übliche nicht dargestellte
Getriebesteuerung unter Druck gesetzt, um eine Beaufschla
gung der rotierenden Kupplung 10 herbeizuführen, indem der
Betätigungskolben 38 in Eingriff mit einer der Reibscheiben
16 bewegt wird, die dadurch selbst in Reibeingriff mit den
Reibscheiben 18 kommt. In diesem Zustand wird Drehmoment zwi
schen dem Zahnradelement 28 und dem Nabenelement 14 übertra
gen.
Das Drehventilelement 26 besitzt eine Vielzahl von Speise
nuten 56 als erste Fluiddurchlässe, die zur Nut 52 hin offen
sind, und eine Vielzahl von Ablaßnuten 58 als zweite Fluid
durchlässe, die zu einer Ablaßnut 60 hin offen sind. Die
Speise- und Ablaßnuten 56 bzw. 58 können wahlweise mit den
Durchlässen 34 so ausgerichtet werden, daß die Ausrückkammer
44 in Fluidverbindung mit dem Druck in dem Druckdurchlaß 54
oder mit der Ablaßnut 60 gesetzt werden kann. Eine Verbin
dung mit dem Durchlaß 34 wird durch die Winkellage des Dreh
ventilelementes 26 relativ zum inneren Nabenabschnitt 20
bestimmt. Diese Winkelstellung wird durch die Keilverbindung
22 bewirkt.
Wie in Fig. 2 gezeigt, besitzt die Drehwelle 24 eine Viel
zahl von Zähnen oder Keilen 62, welche in breite, zwischen
an dem inneren Nabenabschnitt 20 angeordneten Zähnen oder
Keilen 66 ausgebildeten Ausnehmungen 64 eingreifen. Wenn die
Drehwelle 24 nach Fig. 2 im Uhrzeigersinn gedreht wird, d. h.
wenn eine Vorwärts-Drehmomentübertragung stattfindet,
wird der gezeigte Zustand der Antriebsflächen der einzelnen
Zähne eingenommen. In diesem Zustand sind die Ablaßnuten 58
in Fluidverbindung mit den Durchlässen 34, so daß die Aus
rückkammer 44 mit einer Niederdruck-Ölquelle verbunden ist.
Die Ablaßnut 60 ist zu den Ausnehmungen 64 hin offen, die in
bekannter Weise mit Schmieröl überschwemmt oder anderweitig
verbunden sind. Falls Drehmoment von dem Nabenelement 14 durch
die Drehkupplung 10 zu der Drehwelle 24 übertragen wird, än
dert sich die Winkellage der Keile bzw. Zähne 62 und 64 so,
daß die Speisenuten 56 mit den Durchlässen 34 ausgerichtet
werden und die Ausrückkammer 44 für den Druck in der Nut 52
offen ist. Dabei sind die Ablaßnuten 58 gegen die Durchlässe
34 abgeschlossen.
Während des Normalbetriebs bei betätigter Drehkupplung 10
und von dem Zahnradelement 28 zum Nabenelement 14 übertragenen
Drehmoment wird die Ausrückkammer 44 mit Schmieröl gefüllt.
Da die Drehkupplung 10 sich dreht, werden Zentrifugalkräfte
auf das Fluid in der Ausrückkammer 44 entgegengesetzt zum
Druck in der Beaufschlagungskammer 36 wirken. Dadurch wird
in gewissem Maße die Zentrifugalkomponente des Drucks in der
Beaufschlagungskammer 36 ausgeglichen.
Wenn ein Schaltsignal gegeben wird, wird ein anderes, nicht
dargestelltes Zahnrad innerhalb des Getriebes durch sein zu
geordnetes Kupplungselement in Wirkung gebracht. Während das
sich nun einschaltende Zahnrad in die Lage versetzt wird,
Drehmomentübertragung anzunehmen, erfolgt eine Drehmomentre
duzierung am Zahnradelement 28, und es tritt eventuell eine
Drehmomentumkehr am Zahnradelement 28 auf, wodurch sich die
Winkelstellung des Drehventilelementes 26 relativ zum inne
ren Nabenabschnitt 20 ändert. Wenn dies erfolgt, wird die
Ausrückkammer 44 mit Fluid bei einem Druckpegel gefüllt, der
gleich dem Druckpegel in der Beaufschlagungskammer 36 ist,
wodurch die Drehmomentkapazität der Drehkupplung 10 in hohem
Maße reduziert und ein Schaltungsstoß, der sonst auftreten
könnte, im wesentlichen beseitigt bzw. vermieden wird. Der
Druck in dem Druckdurchlaß 54 wird bei Vollendung des Gang
wechselvorgangs abgelassen oder auf sonstige Weise gesteu
ert.
Bei den meisten Getriebebauarten nimmt während des Gangwech
sels der Druck in dem Durchlaß 54 ab, während sich das Dreh
zahlverhältnis ändert, wobei sich gleichzeitig der Druck in
der nicht gezeigten, in Eingriff kommenden Kupplung zunimmt.
Jedoch erfolgt bei der Reibscheibenkupplung zum Zeitpunkt
einer Drehmomentumkehr durch die Drehkupplung 10 ein Aus
gleich sowohl des Kupplungsbeaufschlagungsdruckes wie auch
des zentrifugal erzeugten Druckes, um die Drehmomentkapazi
tät der Drehkupplung 10 auf einen Pegel abzusenken, der kei
ne Übergangsdrehmomente hervorruft.
Die Drehzahl- und Lastabhängigkeit bei einem derartigen
druckmittelbetätigbaren Reibscheibenmechanismus ist in Fig.
3 dargestellt. Es ist zu sehen, daß das Übertragungskapazi
täts-Verhältnis (Vorwärtsdrehung gegenüber Rückwärtsdrehung)
abnimmt, während die Drehzahl und die Last (Drehmoment) zu
nehmen. Bei hoher Drehzahl und hoher Last nähert sich das
Kapazitätsverhältnis dem eines doppelt geschlungenen Brems
bandes, wie durch Linie DB gezeigt. Das Kapazitätsverhältnis
des Bandes DB ist konstant und höher als das Kapazitätsver
hältnis eines einfach geschlungenen Bandes SB.
Die Lastlinien stellen zunehmende Druckwerte in dem Fluid
dar, das für Beaufschlagung des Reibelementes verfügbar ist.
Kapazitätsverhältnisse im Bereich von 7,5 bis 3,5 wurden bei
Systemen mit Kupplungsdrehzahlen im Bereich von Null (0) bis
6000 U/min und einem Leitungsdruckbereich zwischen 4,14 und
8,27 bar (60 bis 120 psi) erreicht.
Der druckmittelbetätigbare Reibscheibenmechanismus kann
nicht nur, wie anhand des obigen Ausführungsbeispieles ge
zeigt, bei Drehkupplungen genutzt werden, sondern ist auch
bei Scheibenbremsen anzuwenden. Im allgemeinen ist ein Zen
trifugaldruckausgleich bei diesen Scheibenbremsen nicht er
forderlich, jedoch kann ein Beaufschlagungsdruck-Ausgleich
wünschenswert sein.
Die Scheibenbremsen werden mit Planetengetrieben verwendet,
bei denen die Eingangs- und die Ausgangselemente koaxial an
geordnet sind. Bei einer solchen Anordnung wird allgemein
erreicht, daß das Gehäuse 12 stationär und das
Nabenelement 14 mit einem Zahnradelement verbunden ist. Bei einer
solchen baulichen Anordnung ist die Beaufschlagungskammer 36
keiner Rotation unterworfen, so daß kein Zentrifugalaus
gleich erforderlich ist. Jedoch tritt eine Drehmomentumkehr
durch die Bremse so auf, daß in der Ausrückkammer der glei
che Fluiddruck wie in der Beaufschlagungskammer aufgebaut
wird. Dadurch wird die Drehmomentüberdeckung während eines
Gangwechsels reduziert, um eine glatte und sanfte Kupplungs
betätigung zu erreichen.
Claims (2)
1. Druckmittelbetätigbare Reibscheibenkupplung oder -bremse
mit einer drehbaren Welle (24) mit daran in Umfangsrich
tung im wesentlichen in gleichen Abständen angebrachten
Zähnen (62), die mit an einem treibenden Gehäuseelement (12, 20) in
Umfangsrichtung im wesentlichen in gleichen Abständen an
gebrachten, radial einwärts gerichteten Zähnen (66) in
Eingriff sind und von letzteren Abstände aufweisen, um
eine relative Winkelverdrehung in begrenztem Ausmaß zwi
schen der drehbaren Welle (24) und dem Gehäuseelement (12,
20) zuzulassen,
einer Vielzahl von zwischen dem Gehäuseelement (12, 20) und
einem getriebenen Nabenelement (14) angeordneten Reibscheiben
(16, 18), die abwechselnd zum Antrieb mit dem Gehäuseele
ment (12, 20) bzw. dem Nabenelement (14) verbunden sind,
einem innerhalb des Gehäuseelements (12, 20) gleitend angeordneten
Betätigungskolben (38), dessen radialer Wandungsabschnitt
auf der dem Gehäuseelement (12, 20) zugewandten Seite eine
Wandung einer Beaufschlagungskammer (36) und auf der den
Reibscheiben (16, 18) zugewandten Seite eine Wandung
einer gegenüberliegenden Ausrückkammer (44) bestimmt, und
erste (56) und zweite Fluiddurchlässe (58), die über Ven
tilmittel (26) wahlweise mit der Beaufschlagungskammer
(36) und der Ausrückkammer (44) verbindbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß ein gesondertes Wandelement (46) an dem Gehäuseele ment (12, 20) so angeordnet ist, daß der Betätigungs kolben (38) und das Wandelement (46) zusammenwirkend an der der Beaufschlagungskammer (36) gegenüberliegen den Seite des Betätigungskolbens (38) die Ausrückkam mer (44) bilden, die eine kleinere effektive, mit Fluiddruck beaufschlagbare Fläche als die Beaufschla gungskammer (36) besitzt,
- b) daß die ersten (56) und zweiten Fluiddurchlässe (58) in der drehbaren Welle (24) ausgebildet sind, die
- c) mit zugehörigen Durchlässen (32, 34) im Nabenelement (12, 20) korrespondieren, daß
- d) durch die Ventilmittel (26) die ersten Fluiddurchlässe (56) sowohl mit der Beaufschlagungs- (36) als auch mit der Ausrückkammer (44) verbunden sind, wenn die drehba re Welle (24) und das Gehäuseelement (12, 20) eine End stellung der zugelassenen relativen Winkelverdrehung einnehmen, und
- e) die ersten Fluiddurchlässe (56) mit der Beaufschla gungskammer (36) und die zweiten Fluiddurchlässe (58) mit der Ausrückkammer (44) in Verbindung stehen, wenn die drehbare Welle (24) und das Gehäuseelement (12, 20) die andere Endstellung der zugelassenen relativen Win kelverdrehung einnehmen.
2. Druckmittelbetätigbarer Reibscheibenmechanismus nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils eine Vielzahl von Zähnen (62 bzw. 66) an der
drehbaren Welle (24) und an dem Gehäuseelement (12, 20) vor
gesehen sind.
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