DE3907728A1 - Fluessiggaspumpe - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flüssiggaspumpe, insbesondere eine
fahrzeugtaugliche Flüssiggaspumpe für kryogenen Wasserstoff,
umfassend ein Zylindergehäuse und einen Kolben, welcher mit
den, Zylindergehäuse einen ersten Kompressionsraum für die
kryogene Flüssigkeit bildet und welcher mit einem an
den ersten Kompressionsraum anschließenden ersten Kolbenab
schnitt durch einen Gasfilm im Zylindergehäuse gelagert ist.
Bei fahrzeugtauglichen Flüssiggaspumpen wird in der Regel
mit Fördermengen in der Größenordnung von 3 l/Min. gearbeitet,
woraus bereits wesentlich kleinere Abmessungen als bei bisher
bekannten üblichen Flüssiggaspumpen resultieren, deren För
dermenge ungefähr das Zehnfache der fahrzeugtauglichen Flüs
sigkeitspumpen beträgt.
Dies zieht eine Vielzahl von Problemen nach sich. Insbeson
dere können die bisher üblichen Arten der Abdichtung zwischen
dem Kolben und dem Zylindergehäuse nicht auf derartige fahr
zeugtauglichen Flüssiggaspumpen übertragen werden.
Die beispielsweise übliche Verwendung von Kolbenmanschetten
mit Trockenlaufeigenschaften hat den Nachteil, daß Reibungs
wärme erzeugt wird, die zu einer verstärkten Dampfbildung
während des Betriebs der Flüssigkeitspumpe führt, was sich
bei den kleinen Fördermengen sehr schädlich auswirkt. Es
sind zwar Pumpen bekannt, deren Kolben durch einen Gasfilm
gelagert sind, so daß keine Reibungswärme mehr auftritt.
Das hierfür notwendige geringe Radialspiel ist jedoch in
den erwünschten engen Grenzen, aufgrund der geringen Kolben
durchmesser, bei fahrzeugtauglichen Pumpen nahezu nicht ein
zuhalten. Darüberhinaus weisen die Flüssigkeitspumpen mit
einem durch einen Gasfilm gelagerten Kolben sehr lang dimen
sionierte Kolben auf, beispielsweise in der Dimension von
700 mm, was dadurch bedingt ist, daß einerseits der Antrieb
des Kolbens auf möglichst hoher Temperatur, beispieisweise
Raumtemperatur, liegen sollte, während der Kompressionsraum
auf der für das Flüssiggas üblichen Temperatur, bei Wasser
stoff in der Größenordnung von 30 K liegen soll und daß
durch den Gasfilm stets eine Abkühlung des Kolbens in einem
erheblichen Bereich seiner Länge erfolgt, so daß die vor
stehend genannten Forderungen nur bei entsprechend lang aus
gebildeten Kolben erfüllt werden können.
Derart lang ausgebildete Kolben sind jedoch bei einer fahr
zeugtauglichen Flüssigkeitspumpe bereits aufgrund der Größe
der dadurch bedingten Pumpe nicht tragbar. Darüberhinaus
sind durch die kleinen Abmessungen, bedingt durch die geringe
Fördermenge, enge Toleranzen für die Dicke des Gasfilms
nicht einhaltbar, so daß bei fahrzeugtauglichen Pumpen
die Abkühlung des Kolbens durch den Gasfilm noch stärker
ist, insbesondere wenn die Flüssiggaspumpe mit Temperaturen
des flüssigen Wasserstoffs arbeiten soll.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Flüssig
gaspumpe der gattungsgemäßen Art derart zu verbessern, daß
diese aufgrund ihrer Abmessungen fahrzeugtauglich gebaut wer
den kann, was bei geringerer Kolbenlänge eine noch geringere
Abkühlung des Kolbens durch den Gasfilm erforderlich macht.
Diese Aufgabe wird bei einer Flüssiggaspumpe der eingangs be
schriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Pumpe einen zweiten Kompressionsraum aufweist, mit welchem
der Gasfilm in Verbindung steht und durch welchen ein Gas
strom im Gasfilm in Richtung des ersten Kompressionsraums
erzeugbar ist.
Durch die erfindungsgemäße Lösung wird die Abkühlung des
Kolbens dadurch reduziert, daß in dem Gasfilm ein Gasstrom
in Richtung des ersten Kompressionsraums erzeugbar ist,
so daß das kalte Flüssiggas nicht mehr im Gasfilm von dem
ersten Kompressionsraum wegströmen und somit den Kolben ab
kühlen kann. Es wird vielmehr der Gasstrom im Gasfilm umge
kehrt, so daß eine Abkühlung des Kolbens nur mit seinen an
den ersten Kompressionsraum angrenzenden Bereichen möglich
ist.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Gasfilm in
seinem dem ersten Kompressionsraum abgewandten Abschnitt
eine Temperatur oberhalb 200 K aufweist. Damit ist sicher
gestellt, daß im Bereich eines Antriebs des Kolbens Um
gebungstemperatur, das heißt beispielsweise Raumtemperatur,
vorliegen kann.
Bei den vorstehend genannten Ausführungsbeispielen wurde
nicht festgelegt, ob der Gasstrom während der Kompression
oder der Expansion des ersten Kompressionsraums erzeugbar
sein soll. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Gasstrom
zumindest während einer Kompression des ersten Kompressions
raums erzeugbar ist, da dann ein Gasstrom in der Phase er
zeugt wird, in welcher in erster Linie ein kühlender Gas
strom im Gasfilm von dem ersten Kompressionsraum weg auf
tritt. Ergänzend hierzu kann es vorteilhaft sein, den Gas
strom auch noch während der Expansion des ersten Kompressions
raums aufrecht zu erhalten.
Bei den vorstehend erwähnten Ausführungsbeispielen kann zur
Ausbildung des zweiten Kompressionsraums grundsätzlich ein
zweites Zylindergehäuse und ein zweiter Kolben vorgesehen
sein.
Für eine komptakte Bauweise der erfindungsgemäßen Flüssig
keitspumpe ist es jedoch am vorteilhaftesten, wenn der Kol
ben einen ersten Kolbenabschnitt zur Bildung des ersten
Kompressionsraums und einen zweiten Kolbenabschnitt zur
Bildung des zweiten Kompressionsraums aufweist.
Am einfachsten läßt sich eine derartige Konzeption dann
verwirklichen, wenn der Kolben als Stufenkolben ausgebil
det ist und das Zylindergehäuse entsprechende Zylinderbohrun
gen aufweist.
Da bei hoher Kolbengeschwindigkeit im Gegensatz zu niedriger
Kolbengeschwindigkeit der Gasstrom im Gasfilm unterschiedlich
groß ist und somit bei hoher Kolbengeschwindigkeit nicht
das gesamte, im zweiten Kompressionsraum komprimierte Gas
über den Gasfilm bei jedem Pumpenzyklus abströmen kann,
ist es vorteilhaft, wenn der Gasfilm mit einem Puffervolumen
versehen ist, in welchem während einer Kompressionsbewegung
des Kolbens ein Druck aufgebaut und während einer Expansions
bewegung abgebaut werden kann.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn das
Puffervolumen von einem den ersten Kolbenabschnitt umgebenden
Ringraum gebildet ist.
Um sicherzustellen, daß der Gasfilm in seinem dem ersten Kom
pressionsraum abgewandten Abschnitt eine ausreichend hohe
Temperatur hat, ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß das
Gas für den Gasfilm erwärmbar ist.
Dies ist am einfachsten dadurch möglich, daß der Gasfilm be
heizbar ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist hierzu vorge
sehen, daß der Gasfilm in seinem dem zweiten Kompressions
raum zugewandten Abschnitt beheizbar ist.
Insbesondere bei Ausführungsbeispielen, bei denen auch noch
ein Puffervolumen vorgesehen ist, ist zweckmäßigerweise
vorgesehen, daß der Gasfilm zwischen dem zweiten Kompres
sionsraum und dem Puffervolumen beheizbar ist, so daß das
Puffervolumen gleichzeitig noch als Wärmepuffer zwischen
dem beheizten und dem nicht beheizten, dem ersten Kompres
sionsraum zugewandt liegenden Abschnitt des Gasfilms dient
und somit der Wärmeeintrag in dem zweiten Kompressionsraum
minimiert ist.
Um in jedem Fall zu verhindern, daß ein Gasstrom im Gasfilm
von dem ersten Kompressionsraum weg auftritt, ist vorge
sehen, daß ein dritter Kompressionsraum als Vorkompressions
raum zu dem zweiten Kompressionsraum vorgesehen ist, so daß
das Gas im zweiten Kompressionsraum stets einen Minimaldruck
aufweist.
Aus Gründen der Kompaktheit ist es auch hierbei vorteilhaft,
wenn der Kolben einen dritten Kolbenabschnitt aufweist, wel
cher mit dem Zylindergehäuse den dritten Kompressionsraum
bildet.
Eine zweckmäßige Möglichkeit der Ausbildung sieht hierzu vor,
daß der erste und zweite Kolbenabschnitt an entgegengesetzten
Enden des Kolbens angeordnet sind.
Um insbesondere auch ein Verkanten des Kolbens zu vermeiden,
hat es sich als äußerst zweckmäßig erwiesen, wenn zwischen
dem ersten und dem dritten Kolbenabschnitt ein Kolbenan
trieb an dem Kolben angreift, so daß der Kolben beidseitig
des Angriffspunktes des Kolbenantriebs gelagert ist. Die
einfachste Möglichseit, den Kolben anzutreiben, sieht vor,
daß der Kolbenantrieb einen Exzenter aufweist.
Um einen Antrieb des Kolbens ohne eine Pleuelstange zu ermög
lichen und somit die erfindungsgemäße Flüssiggaspumpe
möglichst kompakt zu bauen, ist vorteilhafterweise vorge
sehen, daß ein Exenterzapfen in eine sich quer Bewegungs
richtung des Kolbens erstreckende Exzenterausnehmung eingreift.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist der Kolben zumindest in
seinem sich an den ersten Kompensionsraum anschließenden Kolben
abschnitt durch einen Gasfilm gelagert. Eine bevorzugte Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Flüssiggaspumpe sieht
außerdem vor, daß der Kolben zwischen dem zweiten Kompres
sionsraum und dem dritten Kompressionsraum durch einen Gasfilm
gelagert ist, das heißt also, daß der gesamte Kolben durch
einen Gasfilm gelagert ist.
Alternativ dazu ist es aber auch möglich, daß der Kolben zwi
schen dem zweiten und dem dritten Kompressionsraum durch
Kolbenmanschetten mit Trockenlaufeigenschaften gelagert ist,
so daß nur eine Gasfilmlagerung des Kolbens im Anschluß an
den ersten Kompressionsraum erfolgt. Dies ist deshalb möglich,
da der Kolben im Anschluß an den ersten Kompressionsraum
aufgrund des Gasstroms im Gasfilm über eine relativ kurze
Distanz auf einer warmen, für übliche Lager- und Schmiermög
lichkeiten geeigneten Temperatur gehalten werden kann.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand
der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen Dar
stellung einiger Ausführungsbeispiele. In der Zeichnung zei
gen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein erstes Ausführungs
beispiel einer Flüssiggaspumpe und
Fig. 2 einen Schnitt durch ein zweites Ausführungs
beispiel einer Flüssiggaspumpe.
Ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Flüssig
gaspumpe, dargestellt in Fig. 1, umfaßt im einzelnen ein
Zylindergehäuse 10, welches eine durch einen Zylinderboden 12
abgeschlossene erste Zylinderbohrung 14 aufweist, an welche
sich auf der dem Zylinderboden 12 gegenüberliegenden Seite
eine in ihrem Durchmesser gegenüber der ersten Zylinderboh
rung 14 erweiterte koaxiale zweite Zylinderbohrung 16 an
schließt, welche sich bis zu einem Kurbelwellenraum 18 er
streckt.
Ein Übergang von der ersten Zylinderbohrung 14 zu der zweiten
Zylinderbohrung 16 erfolgt über eine sich senkrecht zu einer
Zylinderachse 20 der ersten Zylinderbohrung 14 und der zwei
ten Zylinderbohrung 16 erstreckende Ringfläche 22, welche
von der ersten Zylinderbohrung 14 zur zweiten Zylinderbohrung
16 verläuft.
In der ersten Zylinderbohrung 14 und der zweiten Zylinder
bohrung 16 ist koaxial zur Zylinderachse 20 ein als Ganzes
mit 24 bezeichneter Stufenkolben angeordnet, welcher einen
ersten Kolbenabschnitt 26 aufweist, welcher in die erste
Zylinderbohrung 14 hineinreicht und einen zweiten Kolbenab
schnitt 28, welcher in die zweite Zylinderbohrung 16 hinein
reicht. Eine Stufe zwischen dem ersten Kolbenabschnitt 26
und dem zweiten Kolbenabschnitt 28 wird dabei durch eine
Ringfläche 30 gebildet.
Der Stufenkolben 24 ist so dimensioniert, daß im oberen Tot
punkt desselben der erste Kolbenabschnitt 26 mit seinem dem
zweiten Kolbenabschnitt 28 gegenüberliegenden Kolbenboden 32
in geringem Abstand vom Zylinderboden 12 angeordnet ist und
die Ringfläche 30 des Stufenkolbens 24 in geringem Abstand
von der Ringfläche 22 des Zylindergehäuses 10 steht.
Im unteren Totpunkt, in Fig. 1 gestrichelt angedeutet, hat
der Kolbenboden 32 den maximalen Abstand vom Zylinderboden 12,
desgleichen die Ringfläche 30 von der Ringfläche 22, wobei
der Stufenkolben 24 auch im unteren Totpunkt durch die Zylin
derbohrungen 14 und 16 geführt bleibt.
Eine Führung des Stufenkolbens 24 in den Zylinderbohrungen
14 und 16 erfolgt dabei über einen ersten Gasfilm 34, wel
cher sich zwischen der ersten Zylinderbohrung 14 und einer
Mantelfläche 36 des ersten Kolbenabschnitts 26 ausbildet, so
wie über einen zweiten Gasfilm 40, welcher sich zwischen der
zweiten Zylinderbohrung 16 und einer Mantelfläche 38 des
zweiten Kolbenabschnitts 28 ausbildet. Diese beiden Gasfilme
34 und 40 tragen dabei den Stufenkolben 26 in sämtlichen Stel
lungen, so daß dieser mit den Zylinderbohrungen 14 und 16
des Zylindergehäuses 16 keinerlei Berührung hat.
Von dem Zylinderboden 12, dem sich an diesen bis zum Kolben
boden 32 anschließenden Bereich der ersten Zylinderbohrung 14
und dem Kolbenboden 32 wird ein erster Kompressionsraum 42
gebildet, in welchen nahe beim Zylinderboden 12 eine Zulei
tung 44 für kriogenen Wasserstoff einmündet, die gegenüber
dem ersten Kompressionsraum 42 durch ein Einlaßventil 46 ver
schließbar ist. Ferner führt vom Zylinderboden 12 eine Druck
leitung 47 für den im ersten Kompressionsraum 42 unter Druck
gesetzten kryogenen Wasserstoff weg, welche gegenüber dem
ersten Kompressionsraum 42 mit einem Auslaßventil 48 ver
schließbar ist.
Von der Ringfläche 22, der Ringfläche 30 des Stufenkolbens 24
und den sich zwischen beiden erstreckenden Abschnitten der
Mantelfläche 36 des ersten Kolbenabschnitts 26 sowie der
zweiten Zylinderbohrung 16 wird ein zweiter Kompressions
raum 50 gebildet, in welchen eine von der Zuleitung 44 ab
zweigende Zweigleitung 52, vorzugsweise im Bereich der Ring
fläche 22, einmündet. Die Zweigleitung 52 weist dabei ein
in Strömungsrichtung zum zweiten Kompressionsraum 50 öffnen
des Einwegventil 54 auf.
In den dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sind die
Zuleitung 44 und die Zweigleitung 52 zumindest teilweise
durch Bohrungen im Zylindergehäuse 10 gebildet.
Zur Ausbildung eines Puffervolumens 56 für den ersten Gasfilm
34 ist die erste Zylinderbohrung 14 ungefähr mittig zwischen
der Ringfläche 22 und dem Kolbenboden 12 mit einem sich be
züglich der Zylinderachse 20 radial nach außen in das Zylin
dergehäuse 10 hinein ausdehnenden Ringraum 58 versehen. Vor
zugsweise ist dieser Ringraum so definiert, daß dieser etwa
dem Volumen des ersten Gasfilms 34 entspricht.
Um das sich im ersten Gasfilm 34 bildende Gas zumindest zum
Teil beheizen zu können, ist zwischen dem Ringraum 58 und
der Ringfläche 22 in dem Zylindergehäuse 10 ein Heizmantel
derbohrung 14 zwischen dem Ringraum 58 und der Ringfläche 22
bildenden Wand 62 dient. Vorzugsweise wird der Heizmantel
durch einen im Zylindergehäuse 10 rings um den in Rede stehen
den Teilbereich der ersten Zylinderbohrung 14 umlaufenden
Kanal 64 gebildet, welcher von einem Heizmedium 66, wie bei
spielsweise heißem Wasser, durchströmbar ist, so daß die
Wand 62 auf die Temperatur des Heizmediums 66 aufheizbar ist
und dadurch auch den an dieser anliegenden Teil des ersten
Gasfilms 34 heizt.
Ein Antrieb des Stufenkolbens 24 erfolgt über einen, von einem
zeichnerisch nicht dargestellten Motor angetriebenen Exzen
ter 68 und eine sowohl am Stufenkolben 24 sowie am Exzenter 68
drehbar gelagerte Pleuelstange 70.
Das erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Flussig
gaspumpe funktioniert nun folgendermaßen:
Durch den rotierenden Exzenter 68 führt der durch die Gasfilme
34 und 40 in den Zylinderbohrungen 14 und 16 gelagerte Stufen
kolben 24 linear oszillierende Bewegungen längs der Zylinder
achse 20 zwischen dem oberen Totpunkt und dem unteren Tot
punkt aus. Bei einer Expansionsbewegung des Stufenkolbens 24
erweitert sich der erste Kompressionsraum 42, so daß über
die Zuleitung 44 und das Einlaßventil 46 kryogener Wasserstoff
in den ersten Kompressionsraum 42 einströmt, welcher bei der
Kompressionsbewegung des Stufenkolbens 24 den ersten Kom
pressionsraum 42 über das Auslaßventil 48 und die Druckleitung
47 verläßt. Üblicherweise herrscht dabei in der Zuleitung
ein Druck von 1,5 MPa, welcher vorzugsweise durch einen Vor
kompressor aufrecht erhalten wird. In der Druckleitung wer
den dabei Drucke im Bereich von 10 bis 20 MPa erreicht. Die
Temperatur des kryogenen Wasserstoffs in der Zuleitung 44 be
trägt vorzugsweise ungewähr 35 K in gleicher Weise wie die
Temperatur in der Druckleitung 47.
Bei der Expansionsbewegung des Stufenkolbens 24 wird neben
dem ersten Kompressionsraum 42 auch der zweite Kompressions
raum 50 vergrößert, so daß über die Zweigleitung 52 und das
Einwegventil 54 auch in diesen kryogener Wasserstoff aus der
Zuleitung 44 bei dem dort herrschenden Druck einströmen kann.
Der in den zweiten Kompressionsraum einströmende Wasserstoff
wird dabei auf eine Temperatur in der Größenordnung von 200 K
erwärmt.
Während der Kompressionsbewegung kann nun der Wasserstoff in
dem zweiten Kompressionsraum 50 nicht über die Zweigleitung
52 aufgrund des Einwegventils 54 zur Zuleitung 44 zurückströ
men und wird daher einen Gasstrom in diesem Gasfilter 34 ent
lang der Wand 62 in Richtung des ersten Kompressionsraums 42
bewirken. Während diesem Entlangströmen an der Wand 62 wird
dieser Gasstrom durch die mittels des Heizmantels 60 be
heizte Wand 62 aufgeheizt, kommt in erwärmtem Zustand
in das Puffervolumen 56 des Ringraums 58 und strömt sodann
von dem Puffervolumen 56 unter Bildung eines sich durch
den ersten Gasfilm 34 fortsetzenden Gasstroms bis zum ersten
Kompressionsraum 42.
Durch diesen während der Kompressionsbewegung sich ausbil
denden Gasstrom in Richtung des ersten Kompressionsraums 42
im ersten Gasfilm 34 wird verhindert, daß im ersten Gasfilm 34
ein Strom kalten Gases vom ersten Kompressionsraum 42 weg
auftritt und den ersten Kolbenabschnitt 26 sowie die erste
Zylinderbohrung abkühlt. Es wird im Gegenteil erreicht, daß
der erste Kolbenabschnitt 26und die erste Zylinderbohrung 14
in ihrem vom ersten Kompressionsraum 42 entfernt liegenden
Abschnitten "warm gehalten" werden, so daß eine kurze Bau
länge des ersten Kolbenabschnitts 26 und der entsprechenden
ersten Zylinderbohrung 14 möglich ist und der Kolben 24 an
triebsseitig auf Temperaturen in der Größenordnung von 200
bis 300 K gehalten werden kann. Im Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 wurde dies bei einer Länge des ersten Kolbenabschnitts
26 in der Größenordnung von 70 mm erreicht, wobei der erste
Gasfilm 34 eine Dicke von ungefähr 5 µm hatte.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Flüssigkeitspumpe, dargestellt in Fig. 1, sind insoweit
als dieselben Teile wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
verwendet wurden, dieselben Bezugszeichen verwendet, so daß
bezüglich der Beschreibung dieser Teile auf die Ausführungen
zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen werden kann.
In Abwandlung zum ersten Ausführungsbeispiel ist an den Stu
fenkolben 24 auf seiner den Kurbelwellenraum 18 zugewandten
Seite ein Zwischenstück 72 gehalten, welches eine sich quer
zur Zylinderachse 20 erstreckende Ausnehmung 74 aufweist,
in welche ein Kurbelzapfen 76 einer Kurbelwelle eingreift.
Die Ausnehmung 74 ist dabei mit ihrer Erstreckung quer zur Zy
linderachse 20 so dimensioniert, daß sich der Kurbelzapfen 76
darin ohne Behinderung seiner Bewegung in dieser Querrich
tung frei bewegen kann. In Richtung der Zylinderachse 20
hat die Ausnehmung 74 eine Breite, welche dem Durchmesser
des Kurbelzapfens 76 entspricht, so daß bei rotierender
Kurbelwelle das Zwischenstück 72 in Richtung der Zylinder
achse 20 auf und ab bewegt wird. Auf der dem zweiten Kolben
abschnitt 28 gegenüberliegenden Seite des Zwischenstücks 72
ist ein dritter Kolbenabschnitt 78 vorgesehen, welcher
koaxial zur Zylinderachse 20 ausgerichtet und in einer
dritten Zylinderbohrung 80 auf und ab bewegbar ist, wobei
die dritte Zylinderbohrung 80 ebenfalls in dem Zylindergehäuse
10 vorgesehen ist.
Der dritte Kolbenabschnitt 78 ist mit einem Kolbenboden 82
versehen, welcher senkrecht auf der Zylinderachse 20 steht
und die dritte Zylinderbohrung 80 ist mit einem Zylinder
boden 84 versehen, welcher ebenfalls senkrecht zur Zylin
derachse 20 verläuft. Durch den Zylinderboden 84, den bis
zum Kolbenboden 82 sich erstreckenden Bereich der dritten
Zylinderbohrung 80 und den Kolbenboden 82 wird ein dritter
Kompressionsraum 86 begrenzt. Dieser dritte Kompressions
raum 86 wird entgegengesetzt zu dem ersten und dem zweiten
Kompressionsraum 42 bzw. 50 verkleinert oder vergrößert
und dient als Vorpumpe für den zweiten Kompressionsraum 50.
Um den dritten Kompressionsraum mit Wasserstoffgas zu ver
sorgen, ist von der Zuleitung 44 eine Zweigleitung 88 in
den Kurbelwellenraum 18 geführt und von diesem Kurbelwellen
raum 18 mündet ein Eintrittsspalt 90 in den dritten Kompres
sionsraum 86, wobei dieser Eintrittsspalt 90 so angeordnet
ist, daß ein Einströmen von Wasserstoffgas in den dritten
Kompressionsraum erfolgen kann, wenn der Kolbenboden 82
im oberen Totpunkt steht.
Ferner ist vom Kolbenboden 82 durch den dritten Kolbenab
schnitt 78, das Zwischenstück 72 und den zweiten Kolben
abschnitt 28 hindurch ein Überströmkanal 92 geführt, wel
cher aus dem zweiten Kolbenabschnitt im Bereich der Ring
fläche 30 austritt und mit einem Einströmventil 94 für den
zweiten Kompressionsraum 50 versehen ist. Der Gesamtkolben
96, gebildet aus dem Stufenkolben 24, dem Zwischenstück 72
und dem dritten Kolbenabschnitt 78, ist bei dem zweiten Aus
führungsbeispiel der erfindungsgemäßen Flüssigkeitspumpe
entweder ebenfalls durch den ersten Gasfilm 34 und den
zweiten Gasfilm 40 sowie einen dritten Gasfilm 98 zwischen
der dritten Zylinderbohrung 80 und einer Mantelfläche 100
des dritten Kolbenabschnitts 78 gelagert oder alternativ
dazu durch zwischen der zweiten Zylinderbohrung 16 und der
Mantelfläche 38 sowie der dritten Zylinderbohrung 80 und der
Mantelfläche 100 angeordnete Kolbenmanschetten mit Trocken
laufeigenschaften.
In beiden Fällen ist jedoch der Vorteil des zweiten Ausfüh
rungsbeispiels darin zu sehen, daß der Gesamtkolben 96 auf
beiden dem Zwischenstück 72 und somit dem Angriff des Kurbel
zapfens 76 gegenüberliegenden Seiten gelagert ist und damit
eine geringere Neigung zum Verkanten aufweist.
Darüberhinaus wurde die bezüglich des Angriffs des Kurbel
zapfens 76 beidseitige Lagerung des Gesamtkolbens 76 dazu
ausgenutzt, nochmals eine Vorpumpstufe für den zweiten
Kompressionsraum 50 zu schaffen.
Das zweite Ausführungsbeispiel funktioniert nun so, daß
während der Entspannungsbewegung des Gesamtkolbens 96
Wasserstoffgas im dritten Kompressionsraum 86 kombiniert
wird, durch den Überströmkanal 92 und das Einströmventil 94
unter Druck in dem zweiten Kompressionsraum 50 einströmt,
in diesem während der Kompressionsbewegung des Gesamtkol
bens 96 komprimiert wird und somit der Gasstrom im ersten
Gasfilm 34 entsteht. Gleichzeitig wird während der Kompres
sionsbewegung des Gesamtkolbens 96 ein Unterdruck im drit
ten Kompressionsraum 86 erzeugt, welcher im oberen Tot
punkt des Gesamtkolbens 96 zu einem Zustrom von Wasser
stoffgas durch den Eintrittsspalt 90 aus dem Kurbelwellen
raum 18 führt, wobei der Kurbelwellenraum 18 seinerseits
über die Zweigleitung 88 mit der Zuleitung 44 in Verbin
dung steht und somit stets mit Wasserstoff versorgt wird.
Das zweite Ausführungsbeispiel hat außerdem den Vorteil,
daß durch die Tatsache, daß sowohl die dritte Zylinderboh
rung 80 als auch die zweite Zylinderbohrung 16 in den Kurbel
wellenraum 18 münden, eine in Kauf zu nehmende Leckage
zwischen dem dritten Kompressionsraum 86 und dem zweiten Kom
pressionsraum 50 zum Kurbelwellenraum hin auftreten kann, da
das Wasserstoffgas durch den Eintrittsspalt 90 über die
durch den dritten Kompressionsraum 86 gebildete Vorpumpstufe
stets aus dem Kurbelwellenraum 18 entnommen wird und der
Kurbelwellenraum 18 über die Zweigleitung 88 auf demselben
Druck wie die Zuleitung 44 gehalten wird.
Claims (20)
1. Flüssiggaspumpe, insbesondere fahrzeugtaugliche Flüs
siggaspumpe für kryogenen Wasserstoff, umfassend ein
Zylindergehäuse und einen Kolben, welcher mit dem Zylin
dergehäuse einen ersten Kompressionsraum für die kryogene
Flüssigkeit bildet und welcher mit einem sich an den
ersten Kompressionsraum anschließenden ersten Kolbenab
schnitt durch einen Gasfilm im Zylindergehäuse gelagert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flüssiggaspumpe einen zweiten Kompressionsraum (50)
aufweist, mit welchem der Gasfilm (34) in Verbindung
steht und durch welchen ein Gasstrom im Gasfilm (34) in
Richtung des ersten Kompressionsraums (42) erzeugbar ist.
2. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasfilm (34) in seinem dem ersten Kompressions
raum (42) abgewandten Abschnitt eine Temperatur oberhalb
200 K aufweist.
3. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gasstrom während einer Kompression im
ersten Kompressionsraum (42) erzeugbar ist.
4. Flüssiggaspumpe nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (24) den ersten
Kolbenabschnitt (26) zur Bildung des ersten Kompressions
raums (42) und einen zweiten Kolbenabschnitt (28) zur
Bildung des zweiten Kompressionsraums (50) aufweist.
5. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (24) als Stufenkolben ausgebildet ist.
6. Flüssiggaspumpe nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gasfilm (34) mit einem
Puffervolumen (56) versehen ist.
7. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Puffervolumen (56) durch einen den ersten Kolben
abschnitt (26) umgebenden Ringraum (58) gebildet ist.
8. Flüssiggaspumpe nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gas für den Gasfilm (34)
erwärmbar ist.
9. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasfilm (34) beheizbar ist.
10. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasfilm (34) in seinem dem zweiten Kompressions
raum (50) zugewandten Abschnitt beheizbar ist.
11. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasfilm (34) zwischen dem zweiten Kompressions
raum (50) und dem Puffervolumen (56) beheizbar ist.
12. Flüssiggaspumpe nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein dritter Kompressionsraum
(86) als Vorkompressionsraum für den zweiten Kompressions
raum (50) vorgesehen ist.
13. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte Kompressionsraum (86) im Gegentakt zum
zweiten Kompressionsraum (50) betreibbar ist.
14. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kolben (96) einen dritten Kolbenab
schnitt (78) aufweist, welcher mit dem Zylindergehäuse
(10) den dritten Kompressionsraum (86) bildet.
15. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste und der dritte Kolbenabschnitt (26, 78)
an entgegengesetzten Enden des Kolbens (96) angeordnet
sind.
16. Flüssiggaspumpe nach einem der Ansprüche 12 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen dem ersten und dem
dritten Kolbenabschnitt (26, 78) ein Kolbenantrieb (76)
an dem Kolben (96) angreift.
17. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolbenantrieb einen Exzenter (76) aufweist.
18. Flüssiggaspumpe nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Exzenterzapfen (76) in eine sich quer zur Be
wegungsrichtung (20) des Kolbens (96) erstreckende
Exzenterausnehmung (74) eingreift.
19. Flüssiggaspumpe nach einem der Ansprüche 12 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (96) zwischen
dem zweiten Kompressionsraum (50) und dem dritten Kom
pressionsraum (86) durch einen Gasfilm (40, 98) gela
gert ist.
20. Flüssiggaspumpe nach einem der Ansprüche 12 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (96) zwischen dem
zweiten und dem dritten Kompressionsraum (50, 86) durch
Kolbenmanschetten mit Trockenlaufeigenschaften gelagert
ist.
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