DE3906095A1 - Verfahren zur haertung metallischer werkstuecke - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Einstellung des Härtegrades metallischer Werkstücke,
und insbesondere auf ein Verfahren zur Einstellung
des Härtegrades metallischer Werkstücke, beispielsweise
einer Welle, von der ein Teil zäh sein muß
(dieser Abschnitt wird als "zäher" Abschnitt bezeichnet),
beispielsweise ein Gewindeabschnitt, und von der
ein Teil hart sein sollte (dieser wird im folgenden als
harter Abschnitt bezeichnet), beispielsweise ein Lagerabschnitt
der Welle, die einstückig hergestellt ist.
Es gibt zahlreiche Maschinenteile aus metallischen
Werkstücken, beispielsweise Wellen aus Stahl oder legiertem
Stahl, bei denen ein zäher Abschnitt und ein
harter Abschnitt benachbart zueinander ausgebildet
sind. Einen solchen Maschinenteil stellt die Kurbelwelle
für eine Kettensäge dar. Bei Kurbelwelle für
Kettensägen muß der Gewindeabschnitt oder der einen
Sitz bildende Abschnitt zäh ausgebildet werden, und
dieser Abschnitt liegt dicht benachbart zu einem
Lagerabschnitt, der eine hohe Härte erfordert. Üblicherweise
wird die Härte eines metallischen Werkstücks, bei
dem zähe und harte Abschnitte benachbart zueinander liegen,
in der nachstehend beschriebenen Weise eingestellt:
Zunächst wird die Oberfläche eines zähen Abschnitts mit
Kupfer plattiert und dann wird ein harter Abschnitt durch
Aufkohlen gehärtet. Dabei wird der zähe Abschnitt gegen
eine Aufkohlung durch die Kupferschicht geschützt. Danach
wird die Kupferplattierung auf dem zähen Abschnitt entfernt.
Diese herkömmlichen Verfahren zur Härteeinstellung erfordern
mühsame und kostenspielige Prozesse, insbesondere bei
der Kupferplattierung und der Entfernung dieser Kupferschicht,
und das Verfahren ist unwirtschaftlich, da Verbrauchsmaterialien
wie Kupfer benutzt werden müssen.
Außerdem ist es schwierig, ein metallisches Werkstück
automatisch mit diesem Verfahren kontinuierlich zu behandeln.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Einstellung der Härte zu schaffen, welches
die erwähnten Probleme beseitigt und nur einfache Methoden
erfordert, um wirtschaftlich die Härte eines metallischen
Werkstücks einzustellen, bei dem zähe und harte Abschnitte
benachbart zueinander angeordnet sein müssen,
wobei die Eigenschaften der jeweiligen Abschnitte nicht
beeinträchtigt werden.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung ein
Verfahren zur Einstellung der Härte eines metallischen
Werkstücks vor, bei dem zähe und harte Abschnitte
nebeneinander befindlich sind, wobei das Verfahren die
folgenden Schritte umfaßt: Es werden zähe und harte Abschnitte,
die vorher auf eine Härte gebracht wurden, welche
erforderlich ist für den harten Abschnitt, einer Induktionswärmebehandlung
(Temperung) unterworfen, bis die
für den zähen Abschnitt erforderliche Härte erreicht ist;
es wird durch Induktionshärtung dann nur der harte Abschnitt
auf einen Härtegrad gehärtet, der höher ist als
der erforderliche Härtegrad, und es erfolgt dann eine Induktionswärmebehandlung
nur des harten Abschnitts, um
dessen Härte auf einen erforderlichen Wert zu vermindern.
So wird gemäß der Erfindung nur der harte Abschnitt einer
Induktionshärtung und dann einer Induktionstemperung unterworfen,
nachdem zäher und harter Abschnitt zusammen
einer Induktionstemperung ausgesetzt worden sind. Infolgedessen
kann der harte Abschnitt auf die erforderliche
Härte durch Wärmebehandlung gebracht werden, ohne daß ein
die Aufkohlung verhindernder Prozeß, beispielsweise eine
Kupferplattierung, auf dem zähen Abschnitt durchgeführt
zu werden braucht. Hierdurch wird die Zahl der Verfahrensschritte
vermindert und es wird kein Verbrauchsmaterial,
beispielsweise Kupfer, benötigt. Hierdurch wird
wiederum die Möglichkeit geschaffen, die metallischen
Werkstücke schnell mit geringen Kosten zu behandeln, und
das Verfahren kann automatisch durchgeführt werden, wobei
große Materialmengen kontinuierlich behandelt werden können.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnung beschrieben, deren einzige Figur eine
Querschnittsansicht einer Kettensäge darstellt, welche
eine Kurbelwelle besitzt, die auf den erforderlichen
Härtegrad durch das erfindungsgemäße Verfahren eingestellt
wurde.
Die in der Zeichnung dargestellte Kettensäge weist ein
Gehäuse (1) mit einer Brennkraftmaschine (2) als Antrieb
auf. Ein in einem Zylinder (3) der Brennkraftmaschine (2)
laufender Kolben (4) ist mit einer Kurbelwelle (6) über
ein Pleuelstange (5) verbunden. Die Kurbelwelle (6) wird
drehbar von Lagern (7 und 8) abgestützt. Ein Kühlgebläse
(9) und ein Seilzugstarter (10) sind an einem Ende der
Kurbelwelle (6) vorgesehen. Ein Gewindeabschnitt (11),
der den zähen Abschnitt bildet, ist am anderen Ende der
Kurbelwelle (6) vorgesehen. Das Antriebsglied (13) einer
Zentrifugalkupplung ist mit dem Gewindeabschnitt (11)
verschraubt. Ein Sägekettenantriebsritzel (16) wird über
ein Nadellager (15) auf einem Lagerabschnitt (14) der
Kurbelwelle (6) getragen, und dies stellt den harten Abschnitt
der Kurbelwelle dar, der auf der Außenseite des
Gewindeabschnitts (11) benachbart hierzu in Axialrichtung
der Kurbelwelle (6) betrachtet derart liegt, daß eine Relativdrehung
zur Kurbelwelle (6) möglich ist. Ein zäher
Abschnitt (17) außerhalb des Lagerabschnitts (14) in
Axialrichtung benachbart hierzu ist ebenfalls mit Gewinde
versehen, und auf diesem Gewindeabschnitt (17) ist eine
Mutter (18) aufgeschraubt, und durch diese wird das
Kettenrad (16) auf der Kurbelwelle (6) über eine Unterlegscheibe
(19) fixiert. Das Kettenrad (16) ist mit einer
Kupplungstrommel (20) verbunden, die als Abtriebsglied
einer Zentrifugalkupplung (12) wirkt. Im Betrieb bewegt
sich ein Kupplungsschuh (21) der Zentrifugalkupplung (12)
in Radialrichtung unter der Wirkung der Zentrifugalkraft
nach außen und berührt die innere Umfangsfläche der Kupplungstrommel
(20), wodurch die Antriebskraft von der Kurbelwelle
(6) auf die Kupplungstrommel (20) übertragen
wird, um das Kettenrad (16) zu drehen und damit die
(nicht dargestellte) Sägekette anzutreiben, die über das
Kettenrad (16) und ein Führungsschwert (22) geführt wird,
um einen Baum oder dergleichen beschneiden zu können.
Demgemäß sind von den Abschnitten (11, 14 und 17), die
auf der Kurbelwelle (6) benachbart zueinander liegen, die
Abschnitte (11 und 17) mit Gewinde versehen und wirken
mit dem Antriebsglied (13) und der Mutter (18) zusammen
und müssen daher zäh sein. Andererseits trägt der Lagerabschnitt
(14) drehbar das Nadellager (15) und erfordert
deshalb eine größere Härte als die Gewindeabschnitte. Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Einstellung des Härtegrades dieser drei Abschnitte (11,
14 und 17) auf der Kurbelwelle (6).
Gemäß der Erfindung wird ein Werkstück beispielsweise aus
Chrom-Molybdän-Stahl insgesamt aufgekohlt und auf eine
Rockwellhärte von HRc 60 bis 64 gebracht, und dies ist
die Härte, die beispielsweise der Lagerabschnitt (14)
einer Kurbelwelle (6) erfordert. In einem ersten Verfahrensschritt
werden alle drei Abschnitte (11, 14 und 17)
der so vorbereiteten Kurbelwelle (6) einer Induktionstemperung
bei einer Frequenz von 100 kHz und einer Spannung
von etwa 4 bis 6 kV ungefähr 4,0 bis 6,5 Sekunden
lang ausgesetzt, um die Härte auf HRc 40 bis 60 zu vermindern,
die für die Gewindeabschnitte (11 und 17) erforderlich
ist.
Danach wird in einem zweiten Verfahrensschritt nur der
Lagerabschnitt (14) der Kurbelwelle (6) durch Induktionshärtung
auf eine Rockwellhärte von HRc 60 oder darüber
gebracht. Wenn der Lagerabschnitt (14) einen Durchmesser
von etwa 12 mm besitzt, wird er bei 100 kHz und etwa
12 kVA etwa eine Sekunde beandelt und dann in Wasser getaucht,
das ein wasserlösliches Abschreckmittel enthält.
Es kann auch eine Ölhärtung vorgenommen werden, wobei Öl
anstelle von Wasser benutzt wird, um die Kurbelwelle (6)
abzuschrecken.
Dann wird in einem dritten Verfahrensschritt die Kurbelwelle
(6) einer Temperung unterworfen, bei der eine
Wärmebehandlung mit etwa 100°C bis 180°C für etwa
30 Minuten bis 2 Stunden erfolgt, um die Härte auf HRc 60
bis 64 zu vermindern, und dies ist die bevorzugten Härte,
die für den Lagerabschnitt (14) erforderlich ist.
Danach wird das Gewinde auf die zähen Abschnitte (11 und
17) der so präparierten Kurbelwelle (6) aufgeschnitten.
Claims (3)
1. Verfahren zur Einstellung der Härte eines metallischen
Werkstücks, welches zähe und harte Abschnitte benachbart
zueinander aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß zäher und harter Abschnitt,
die auf eine Härte eingestellt sind, die der
harte Abschnitt aufweisen soll, einer Induktions-
Anlaß-Wärmebehandlung unterworfen und dadurch auf die
Härte gebracht werden, die für den zähen Abschnitt
erforderlich ist, daß dann der harte Abschnitt allein
durch Induktionshärtung auf einen Härtegrad gebracht
wird, der höher ist als der für den harten Abschnitt
erforderliche Härtegrad, und daß dann durch Induktions-
Anlaß-Wärmebehandlung der harte Abschnitt
allein auf die für den harten Abschnitt erforderliche
Härte gebracht wird.
2. Verfahren zur Einstellung des Härtegrades einer Kurbelwelle
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zähe Abschnitt
der mit Gewinde zu versehende Abschnitt ist und daß
der harte Abschnitt der Lagerabschnitt ist.
3. Verfahren zur Einstellung des Härtegrades einer Kurbelwelle
nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Kurbelwelle
mit Gewindeabschnitt und Lagerabschnitt einer
Induktionswärmebehandlung bei 100 kHz und etwa 4 bis
6 kV 4,0 bis 6,5 Sekunden ausgesetzt wird, um die
Härte des mit Gewinde zu versehenden Abschnitts auf
etwa HRc 40 bis 60 zu vermindern, und daß der harte
Abschnitt bei Temperaturen zwischen 100°C und
180°C zwischen 30 Minuten und 2 Stunden behandelt
wird, um die Härte des Lagerabschnitts auf HRc 60
bis 64 zu vermindern.
Applications Claiming Priority (1)
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Country | Link |
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JP (1) | JPH01222020A (de) |
DE (1) | DE3906095A1 (de) |
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- 1988-03-02 JP JP63047502A patent/JPH01222020A/ja active Pending
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1989
- 1989-02-27 DE DE3906095A patent/DE3906095A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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