DE3906060A1 - Azofarbstoffe, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung - Google Patents
Azofarbstoffe, verfahren zu deren herstellung und deren verwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Azofarbstoffe, Verfahren zu deren
Herstellung und die Verwendung dieser Farbstoffe zum Färben und Bedrucken
von Fasermaterialien, insbesondere textilen Fasermaterialien.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Azofarbstoffe der Formel
worin R₁ -CH, -CON(R₆)R₇, -COR₈, -COOR₉, -CONHNHR₁₀ oder -SO₂R₁₁, R₂
Wasserstoff, Halogen oder gegebenenfalls substituiertes C₁-C₁₀-Alkyl,
C₁-C₁₀-Alkoxy oder Phenoxy, R₃ gegebenenfalls substituiertes C₁-C₁₀-
Alkyl, Phenyl oder Naphthyl oder gegebenenfalls durch C₁-C₁₀-Alkyl
ein- oder zweifach substituiertes Amino, R₄ gegebenenfalls substituiertes
C₁-C₁₀-Alkyl, R₅ eine wasserlöslichmachende Gruppe, R₆, R₇, R₉ und R₁₀
unabhängig voneinander Wasserstoff oder gegebenenfalls substituiertes
C₁-C₁₀-Alkyl, C₅-C₇-Cycloalkyl, Phenyl oder Naphthyl, R₈ und R₁₁ gegebenenfalls
substituiertes C₁-C₁₀-Alkyl, C₅-C₇-Cycloalkyl, Phenyl oder
Naphthyl und n die Zahl 1, 2, 3, 4 oder 5 ist, und worin der Ring A
weitersubstituiert sein kann.
Als C₁-C₁₀-Alkyl kommt für R₂, R₃, R₄, R₆, R₇, R₈, R₉, R₁₀ und R₁₁ in
Formel (1) z. B. in Betracht: Methyl, Aethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl,
Isobutyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Hexyl, Octyl oder Decyl, sowie
die entsprechenden Reste, die z. B. durch Hydroxy, Alkoxy mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen, Phenyl, Sulfo, Sulfato, Thiosulfato, Cyan oder Halogen
substituiert sind, z. B. β-Hydroxyäthyl, β-Methoxyäthyl, β-Chloräthyl,
Benzyl, β-Sulfatoäthyl, γ-Methoxypropyl.
Als C₅-C₇-Cycloalkyl kommt für R₆, R₇, R₈, R₉, R₁₀ und R₁₁ in Formel (1)
z. B. in Betracht: Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl, sowie die
entsprechenden Reste, z. B. durch Halogen, wie Fluor, Chlor oder
Brom, C₁-C₄-Alkyl, wie Methyl, Aethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl,
sek.-Butyl und tert.-Butyl, C₁-C₄-Alkoxy, wie Methoxy, Aethoxy,
Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy, sek.-Butoxy und tert.-Butoxy
substituiert sind. Als Beispiel sei der Methylcyclohexylrest genannt.
Als gegebenenfalls substituiertes Phenyl oder Naphthyl kommt für R₃, R₆,
R₇, R₈, R₉, R₁₀ und R₁₁ in Formel (1) neben unsubstituierten Phenyl oder
Naphthyl auch durch C₁-C₄-Alkyl, wie Methyl, Aethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl und tert.-Butyl, C₁-C₄-Alkoxy, wie Methoxy,
Aethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy, sek.-Butoxy und
tert.-Butoxy, Halogen, wie Fluor, Chlor und Brom, C₂-C₄-Alkanoylamino,
wie Acetylamino und Propionylamino, Benzoylamino oder Sulfo substituiertes
Phenyl oder Naphthyl in Betracht.
Als C₁-C₁₀-Alkoxy kommt für R₂ in Formel (1) z. B. in Betracht: Methoxy,
Aethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, sek.-Butoxy, Isobutoxy, tert.-
Butoxy, Pentyloxy, Hexyloxy, Octyloxy oder Decyloxy, sowie die entsprechenden
Reste, die z. B. durch Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy, Phenyl oder Halogen
substituiert sind, z. B. β-Aethoxyäthoxy.
Als Halogen kommt für R₂ in Formel (1) z. B. in Betracht: Fluor, Brom oder
insbesondere Chlor.
Als Phenoxy kommt für R₂ in Formel (1) unsubstituiertes oder durch
C₁-C₄-Alkyl wie Methyl, Aethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl,
sek.-Butyl und tert.-Butyl, C₁-C₄-Alkoxy, wie Methoxy, Aethoxy, Propoxy,
Isopropox, Butoxy, Isobutoxy, sek.-Butoxy und tert.-Butoxy, Halogen, wie
Fluor, Chlor und Brom, C₂-C₄-Alkanoylamino, wie Acetylamino und Propionylamino,
Benzoylamino oder Sulfo substituiertes Phenoxy oder Naphthoxy in
Betracht.
Als Substituenten des Ringes A kommen z. B. in Betracht: gegebenenfalls
substituiertes C₁-C₁₀-Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl wie
oben z. B. für R₃ angegeben.
Als -NH-C₁-C₁₀-Alkyl oder -N(C₁-C₁₀-Alkyl)₂ kommen für R₃ in Formel (1)
z. B. in Betracht: -NHCH₃, -N(CH₃)₂, -NH-C₂H₅, -N(C₂H₅)₂.
Bevorzugt sind Azofarbstoffe der Formel (1), worin entweder
- - nur die Kupplungskomponente eine wasserlöslichmachende Gruppe enthält; oder
- - die Diazo- und die Kupplungskomponente je eine wasserlöslichmachende Gruppe enthalten.
Als wasserlöslichmachende Gruppen kommen insbesondere die Sulfonsäure-,
Sulfato- und Thiosulfato-Gruppen in Betracht. Vorzugsweise enthalten die
Azofarbstoffe der Formel (1) 1 bis 2 Gruppen der Formeln -SO₃H, -OSO₃H
oder -SSO₃H, die an der Kupplungskomponente oder an die Diazokomponente
und an die Kupplungskomponente gebunden sind.
Bevorzugt sind die Azofarbstoffe der Formel
worin R₁, R₂, R₃, R₄, R₅ und n die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen
haben, R₁₂ und R₁₃ unabhängig voneinander Wasserstoff, gegebenenfalls
substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder Phenyl und R₁₄ Wasserstoff oder
gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl ist.
Die Azofarbstoffe der Formeln (1) und (2) enthalten insbesondere nur eine
wasserlöslichmachende Gruppe, die durch R₅ dargestellt ist. Vorzugsweise
ist R₅ in den Formeln (1) und (2) ein Sulfo- oder Sulfatorest.
Besonders bevorzugt sind die Azofarbstoffe der Formel (1) und insbesondere
die der Formel (2), worin R₁ -CN oder -COOR₉, R₂ Wasserstoff,
Halogen, C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy, R₃ C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Halogenalkyl,
Phenyl oder -N(C₁-C₄-Alkyl)₂, R₄ C₁-C₄-Alkyl oder Benzyl, R₉
C₁-C₄-Alkyl oder Phenyl und n die Zahl 2 oder 3 ist.
Ganz besonders bevorzugt sind die Azofarbstoffe der Formel
worin R′₂ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkoxy, R′₄ C₁-C₄-Alkyl oder Benzyl,
R′₁₄ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist, und n die Zahl 2 ist.
Ebenfalls ganz besonders bevorzugt sind die Azofarbstoffe der Formel
worin R′₂ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkoxy, R′₄ C₁-C₄-Alkyl oder Benzyl,
R′₁₂ und R′₁₃ je C₁-C₄-Alkyl ist, und n die Zahl 2 ist.
Besonders wichtige Azofarbstoffe entsprechen der Formel (3), worin R′₂
Wasserstoff oder Methoxy, R′₄ Aethyl, Isopropyl oder Benzyl und R′₁₄
Wasserstoff oder Methyl ist.
Ebenfalls besonders wichtige Azofarbstoffe entsprechen der Formel (4),
worin R′₂ Wasserstoff oder Methoxy, R′₄ Aethyl, Isopropyl oder Benzyl
und R′₁₂ und R′₁₃ Methyl ist.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung der
Azofarbstoffe der Formel (1), welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
man ein Amin der Formel
worin R₁ und A die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen haben,
diazotiert und auf eine Kupplungskomponente der Formel
worin R₂, R₃, R₄, R₅ und n die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen
haben, kuppelt.
Die Diazotierung der Diazokomponente der Formel (5) erfolgt in der Regel
durch Einwirken salpetriger Säure in wäßrig-mineralsaurer Lösung bei
tiefer Temperatur, die Kupplung auf die Kupplungskomponente der Formel
(6) bei sauren, neutralen bis alkalischen pH-Werten.
Gegebenenfalls kann eine freie Aminogruppe nach der Kupplung mit einem
Acylierungs- oder Alkylierungsmittel in eine Acylamino- oder Alkylaminogruppe
umgewandelt werden, und ebenso kann eine Hydroxygruppe durch
Acylierung oder Alkylierung in eine Acyloxy- oder Alkoxygruppe übergeführt
werden.
Ferner kann eine freie Hydroxygruppe in eine wasserlöslichmachende
Gruppe, wie z. B. durch Sulfatierung in eine Sulfatogruppe, übergeführt
werden.
Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
dadurch gekennzeichnet, daß man entweder
- - eine Kupplungskomponente der Formel (6) verwendet, die eine wasserlöslichmachende Gruppe enthält; oder
- - eine Diazokomponente der Formel (5) und eine Kupplungskomponente der Formel (6) verwendet, die je eine wasserlöslichmachende Gruppe ent halten.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
der bevorzugten Azofarbstoffe der Formel (2) ist dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Amin der Formel
worin R₁, R₁₂, R₁₃ und R₁₄ die unter Formel (2) angegebenen Bedeutungen
haben, diazotiert und auf eine Kupplungskomponente der Formel (6)
kuppelt.
Insbesondere werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren Diazo- und
Kupplungskomponenten verwendet, die zu einem Azofarbstoff führen, welcher
nur eine wasserlöslichmachende Gruppe enthält. Vorzugsweise bedeutet R₅
in der Kupplungskomponente der Formel (6) bei der Herstellung der
Azofarbstoffe der Formeln (1) und (2) ein Sulfo- oder Sufatorest.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung der Azofarbstoffe der Formel (2) ist dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Amin der Formel (7), worin R₁ -CN oder
-COOR₉ ist, wobei R₉ C₁-C₄-Alkyl oder Phenyl bedeuten, diazotiert und auf
eine Kupplungskomponente der Formel (6), worin R₂ Wasserstoff, Halogen,
C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy, R₃ C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Halogenalkyl, Phenyl
oder -N(C₁-C₄-Alkyl)₂, R₄ C₁-C₄-Alkyl oder Benzyl, und n die Zahl 2
oder 3 ist und R₅ die unter Formel (6) angegebene Bedeutung hat,
insbesondere ein Sulfo- oder Sulfatorest ist, kuppelt.
Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung der Azofarbstoffe der Formel (3) ist dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Amin der Formel
worin R′₁₄ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist, diazotiert und auf eine
Kupplungskomponente der Formel
worin R′₂, R′₄ und n die unter Formel (3) angegebenen Bedeutungen
haben, kuppelt.
Eine ebenfalls ganz besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein Amin der
Formel
worin R₁₂ und R₁₃ C₁-C₄-Alkyl ist, diazotiert und auf eine Kupplungskomponente
der Formel (9) kuppelt.
Die besonders wichtigen Azofarbstoffe der Formel (3) werden hergestellt,
indem man ein Amin der Formel (8), worin R′₁₄ Wasserstoff oder Methyl
ist, diazotiert und auf eine Kupplungskomponente der Formel (9), worin
R′₂ Wasserstoff oder Methoxy und R′₄ Aethyl, Isopropyl oder Benzyl ist,
kuppelt.
Die ebenfalls besonders wichtigen Azofarbstoffe der Formel (4) werden
hergestellt, indem man ein Amin der Formel (10), worin R₁₂ und R₁₃ je
Methyl ist, diazotiert und auf eine Kupplungskomponente der Formel (9),
worin R′₂ Wasserstoff oder Methoxy und R′₄ Aethyl, Isopropyl oder
Benzyl ist, kuppelt.
Aus der großen Zahl möglicher Kupplungskomponenten der Formel (6) seien
die folgenden als Beispiel genannt:
3-N-Benzyl-N-β-sulfoäthyl-amino-4-methoxyacetanilid,
3-N-Isopropyl-N-β-sulfoäthyl-amino-4-methoxyacetanilid,
3-N-Aethyl-N-β-sulfoäthylaminoacetanilid,
3-N-Isopropyl-N-β-sulfoäthylaminoacetanilid.
3-N-Isopropyl-N-β-sulfoäthyl-amino-4-methoxyacetanilid,
3-N-Aethyl-N-β-sulfoäthylaminoacetanilid,
3-N-Isopropyl-N-β-sulfoäthylaminoacetanilid.
Die Kupplungskomponenten der Formel (6) sind an sich bekannt oder können
in Analogie zu bekannten Verbindungen hergestellt werden.
So kann zum Beispiel ein Anilin-Derivat der Formel
worin R₂, R₃ und R₄ die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen haben,
in organischer Phase, z. B. Dimethylformamid, und in Gegenwart eines
säurebindenden Mittels, wie z. B. Natriumcarbonat, mit einer Verbindung
der Formel
X - (CH₂) n - R₅ (12),
worin X ein abspaltbarer Rest, z. B. ein Bromatom, ist und n und R₅ die
unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen haben, zu einer Verbindung der
Formel (6) umgesetzt werden. Die Umsetzung erfolgt in der Regel bei
Temperaturen über 100°C, z. B. 105 bis 170°C.
Die Amine der Formel (5) sind an sich bekannt oder können in Analogie zu
bekannten Aminen hergestellt werden.
Die Verbindungen der Formel (5) werden z. B. hergestellt, indem man eine
Verbindung der Formel
worin R₁ und A die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen haben und Z
eine Schutzgruppe, wie z. B. der Acetylrest, ist, in Gegenwart von
Kaliumdichromat oxidiert zu einer Verbindung der Formel
worin R₁, A und Z die unter Formel (13) angegebenen Bedeutungen haben,
und anschließend die Schutzgruppe Z in basischem Medium, wie z. B.
Kaliumhydroxid in Methanol oder Aethanol oder Natriummethanolat in
Methanol, abspaltet.
Die Verbindungen der Formel (13) sind an sich bekannt oder können in
Analogie zu bekannten Methoden hergestellt werden. Die Herstellung der
Verbindungen der Formel (14) kann in Analogie zu der im Journal of
Chemistry of Heterocyclic Compounds, Band 20 (1984), Seiten 1335 bis 1342
angegebenen Methode erfolgen.
Als Beispiel für Verbindungen der Formel (5) sei genannt:
7-Oxo-2-amino-3-methoxycarbonyl-4,5,6,7-tetrahydrobenzo[b]thiophen.
7-Oxo-2-amino-3-methoxycarbonyl-6-methyl-4,5,6,7-tetrahydrobenzo[b] thiophen.
7-Oxo-2-amino-3-methoxycarbonyl-4,5,6,7-tetrahydrobenzo[b]thiophen.
7-Oxo-2-amino-3-methoxycarbonyl-6-methyl-4,5,6,7-tetrahydrobenzo[b] thiophen.
Als Verbindung der Formel (13) sei genannt:
2-Acetylamino-3-methoxycarbonyl-4,5,6,7-tetrahydrobenzo[b]thiophen.
2-Acetylamino-3-methoxycarbonyl-6-methyl-4,5,6,7-tetrahydrobenzo[b] thiophen.
2-Acetylamino-3-methoxycarbonyl-4,5,6,7-tetrahydrobenzo[b]thiophen.
2-Acetylamino-3-methoxycarbonyl-6-methyl-4,5,6,7-tetrahydrobenzo[b] thiophen.
Die Farbstoffe der Formel (1), welche mindestens eine wasserlöslichmachende
Gruppe enthalten, liegen entweder in der Form ihrer freien Säure
oder vorzugsweise als deren Salze vor.
Als Salze kommen beispielsweise die Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze
oder die Salze eines organischen Amins in Betracht. Als Beispiele
seien die Natrium-, Lithium-, Kalium- oder Ammoniumsalze oder das Salz
des Triäthanolamins genannt.
Die erfindungsgemäßen Azofarbstoffe der Formel (1) eignen sich zum
Färben und Bedrucken, insbesondere von stickstoffhaltigen oder hydroxygruppenhaltigen
Fasermaterialien, wie z. B. textilen Fasermaterialien aus
Cellulose, Seide und insbesondere Wolle und synthetischen Polyamiden. Man
erhält egale Färbungen in violetten bis blauen Tönen mit guten Allgemeinechtheiten,
insbesondere guter Reib-, Naß-, Naßreib- und Lichtechtheit.
Ferner sind die erfindungsgemäßen Farbstoffe sehr gut mit anderen
Säurefarbstoffen kombinierbar. Das oben genannte Textilmaterial kann in
den verschiedensten Verarbeitungsformen vorliegen, wie z. B. als Faser,
Garn, Gewebe oder Gewirke. Insbesondere eignen sich die Azofarbstoffe der
Formel (1) zum Färben und Bedrucken von natürlichen oder synthetischen
Polyamidfasermaterialien.
In den folgenden Beispielen stehen Teile für Gewichtsteile. Die Temperaturen
sind Celsiusgrade. Die Beziehung zwischen Gewichtsteilen und
Volumenteilen ist dieselbe wie diejenige zwischen Gramm und Kubikzenti
meter.
In eine Lösung bestehend aus 19 Teilen Eisessig und 9 Teilen Salzsäure
(32%) werden bei einer Innentemperatur von ca. 10° 1,79 Teile 2-Amino-
3-carbomethoxy-6-methyl-7-oxotetrahydrobenzo[b]thiophen auf einmal
eingetragen. Man kühlt auf 0° ab und diazotiert bei 0-2° mit 0,55 Teilen
NaNO₂ in 3 Teilen Wasser. Man rührt 15 Minuten bei 0-2° nach, gibt 1 Teil
Sulfaminsäure zu, rührt nochmals 2 Minuten nach und gibt danach
3,26 Teile 3-N-Ethyl-N-β-sulfoethylamino-acetanilid als Na-Salz in
ca. 1 Minute zu. Innerhalb 30 Minuten werden dann 16 Teile Natriumacetat
in 4 Portionen zugegeben und weitere 30 Minuten bei 0-2° gerührt.
Innerhalb von 60 Minuten wird dann eine Lösung bestehend aus 4 Teilen
Natriumacetat, 2 Teilen Natriumcarbonat und 18 Teilen Wasser kontinuierlich
bei einer max. Innentemperatur von 3° zugetropft. Man saugt danach
ab, wäscht mit 75 Teilen 10%iger wäßriger NaCl-Lösung nach und trocknet
im Vakuumtrockenschrank bei 50°. Man erhält 4,3 Teile des Farbstoffs der
Formel (101) als schwarzes Pulver. Der Farbstoff der Formel (101) färbt
Polyamidfasermaterial in stark rotstichig blauen Tönen.
Wenn man wie angegeben verfährt, jedoch gegebenenfalls
anstelle 1,79 Teile 2-Amino-3-methoxycarbonyl-6-methyl-7-oxotetra
hydrobenzo[b]thiophen eine äquimolare Menge 2-Amino-3-methoxycarbonyl-7-
oxotetrahydrobenzo[b]thiophen und gegebenenfalls anstelle von 3,26 Teilen
3-N-Aethyl-N-β-sulfoäthylaminoacetanilid eine äquimolare Menge einer
der in Tabelle 1 in Spalte 2 angegebenen Kupplungskomponenten verwendet,
so erhält man die in Spalte 3 in Form der freien Säuren angegebenen
Azofarbstoffe, die Polyamid in den in Spalte 4 angegebenen Farbtönen
anfärben.
Bei ca. 0° werden 1,7 Teile 2-Amino-3-cyano-5,5-dimethyl-7-oxotetrahydro
benzo[b]thiophen (94%) in eine Lösung bestehend aus 10 Teilen Propionsäure,
10 Teilen Eisessig und 1,5 Teilen 98%iger Schwefelsäure auf
einmal unter gutem Rühren eingetragen. Danach wird auf -10° abgekühlt und
mit 2,5 Teilen Nitrosylschwefelsäure (40%) bei einer Temperatur von -8°
bis -10° diazotiert. Es wird 2 Stunden bei minus 8-10° nachgerührt,
danach gibt man 1 Teil Sulfaminsäure zu, rührt kurz nach und gibt danach
innerhalb von ca. 2 Minuten 4,55 Teile 3-N-Benzyl-N-β-sulfoethylamino-4-
methoxy-acetanilid-Natriumsalz (66%) zu. Unter gutem Rühren dosiert man
danach innerhalb von 20 Minuten 16 Teile Natriumacetat in 4 Portionen so
zu, daß die Innentemperatur -5° nicht übersteigt. Man rührt noch
30 Minuten nach und tropft dann bei einer Innentemperatur von ca. -5°
eine Lösung bestehend aus 4 Teilen Natriumacetat, 2 Teilen Natriumcarbonat
und 18 Teilen Wasser innerhalb von 45 Minuten kontinuierlich zu.
Danach läßt man das Reaktionsgemisch auf 10° erwärmen und isoliert den
Farbstoff der Formel (III) durch Filtration. Der Farbstoff der
Formel (III) färbt Polyamid in blauen Tönen.
Wenn man wie oben angegeben verfährt, jedoch
anstelle von 4,55 Teilen 3-N-Benzyl-N-β-sulfoäthylamino-4-methoxyacetanilid
eine äquimolare Menge einer der in Tabelle 2 in Spalte 2
angegebenen Kupplungskomponenten verwendet, so erhält man die in Spalte 3
in Form der freien Säuren angegebenen Azofarbstoffe, die Polyamid in den
in Spalte 4 angegebenen Farbtönen anfärben.
Man färbt 10 Teile Polyamid-6,6-Trikot (Helanca) in 500 Teilen einer
wässerigen Flotte, die 2 g/l Ammonacetat enthält und mit Essigsäure auf
pH 5 eingestellt wird. Der Anteil des Farbstoffes gemäß Beispiel 1
beträgt 0,7% bezogen auf das Fasergewicht. Die Färbedauer bei einer
Temperatur von 98° beträgt 30 bis 90 Minuten. Das gefärbte Trikotstück
wird anschließend herausgenommen und wie üblich gewaschen und ge
trocknet.
Man erhält ein stark rotstichig blau gefärbtes Trikotstück, das eine
reine Nuance und gute Gesamtechtheiten aufweist.
Man färbt 10 Teile Polyamid-6,6-Trikot (Helanca) in 500 Teilen einer
wässerigen Flotte, die 1 g/l Mononatriumphosphat enthält und mit Dinatriumphosphat
auf pH 6 eingestellt wird. Der Anteil des Farbstoffes
gemäß Beispiel 11 beträgt 0,7%, bezogen auf das Fasergewicht. Die
Färbedauer bei einer Temperatur von 98° beträgt 60 Minuten. Das gefärbte
Trikotstück wird anschließend herausgenommen und wie üblich gewaschen
und getrocknet.
Man erhält ein blau gefärbtes Trikotstück, das eine reine Nuance und gute
Gesamtechtheiten aufweist.
Man färbt 10 Teile Wollstück in 500 Teilen einer wässerigen Flotte.
Bezogen auf das Fasergewicht enthält sie 0,7% des Farbstoffs gemäß
Beispiel 1, 5% Glaubersalz kalz. und 2% 80%iger Essigsäure. Die
Färbedauer bei einer Temperatur von 98° beträgt 60 Minuten. Das stark
rotstichig blau gefärbte, wie üblich gewaschene und getrocknete Wollstück
weist sehr gute Allgemeinechtheiten auf.
Claims (11)
1. Azofarbstoffe der Formel
worin R₁ -CH, -CON(R₆)R₇, -COR₈, -COOR₉, -CONHNHR₁₀ oder -SO₂R₁₁, R₂
Wasserstoff, Halogen oder gegebenenfalls substituiertes C₁-C₁₀-Alkyl,
C₁-C₁₀-Alkoxy oder Phenoxy, R₃ gegebenenfalls substituiertes C₁-C₁₀-
Alkyl, Phenyl oder Naphthyl oder gegebenenfalls durch C₁-C₁₀-Alkyl
ein- oder zweifach substituiertes Amino, R₄ gegebenenfalls substituiertes
C₁-C₁₀-Alkyl, R₅ eine wasserlöslichmachende Gruppe, R₆, R₇, R₉ und R₁₀
unabhängig voneinander Wasserstoff oder gegebenenfalls substituiertes
C₁-C₁₀-Alkyl, C₅-C₇-Cycloalkyl, Phenyl oder Naphthyl, R₈ und R₁₁ gegebenenfalls
substituiertes C₁-C₁₀-Alkyl, C₅-C₇-Cycloalkyl, Phenyl oder
Naphthyl und n die Zahl 1, 2, 3, 4 oder 5 ist, und worin der Ring A
weitersubstituiert sein kann.
2. Azofarbstoffe gemäß Anspruch 1 der Formel
worin R₁, R₂, R₃, R₄, R₅ und n die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen
haben, R₁₂ und R₁₃ unabhängig voneinander Wasserstoff, gegebenenfalls
substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder Phenyl und R₁₄ Wasserstoff oder gegebenenfalls
substituiertes C₁-C₄-Alkyl ist.
3. Azofarbstoff gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß R₅ ein Sulfo- oder Sulfatorest ist.
4. Azofarbstoffe gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichet,
daß R₁ -CN oder -COOR₉, R₂ Wasserstoff, Halogen, C₁-C₄-Alkyl oder
C₁-C₄-Alkoxy, R₃ C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Halogenalkyl, Phenyl oder -N(C₁-C₄-
Alkyl)₂, R₄ C₁-C₄-Alkyl oder Benzyl, R₉ C₁-C₄-Alkyl oder Phenyl und n die
Zahl 2 oder 3 ist.
5. Azofarbstoffe gemäß Anspruch 4 der Formel
worin R′₂ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkoxy, R′₄ C₁-C₄-Alkyl oder Benzyl,
R′₁₄ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist, und n die Zahl 2 ist.
6. Azofarbstoffe gemäß Anspruch 5, worinR′₂ Wasserstoff oder Methoxy,
R′₄ Aethyl, Isopropyl oder Benzyl und R′₁₄ Wasserstoff oder Methyl
ist.
7. Azofarbstoffe gemäß Anspruch 4 der Formel
worin R′₂ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkoxy, R′₄ C₁-C₄-Alkyl oder Benzyl,
R′₁₂ und R′₁₃ C₁-C₄-Alkyl und n die Zahl 2 ist.
8. Azofarbstoffe gemäß Anspruch 7, worin R′₂ Wasserstoff oder Methoxy,
R′₄ Aethyl, Isopropyl oder Benzyl und R′₁₂ und R′₁₂ Methyl ist.
9. Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Amin der Formel
worin R₁ und A die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben,
diazotiert und auf eine Kupplungskomponente der Formel
worin R₂, R₃, R₄, R₅ und n die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen
haben, kuppelt.
10. Verwendung der Azofarbstoffe gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, bzw.
der gemäß Anspruch 9 erhaltenen Azofarbstoffe zum Färben und Bedrucken.
11. Verwendung gemäß Anspruch 10 zum Färben und Bedrucken von natürlichen
oder synthetischen Polyamidfasermaterialien.
Applications Claiming Priority (1)
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CH76488 | 1988-03-01 |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19893906060 Withdrawn DE3906060A1 (de) | 1988-03-01 | 1989-02-27 | Azofarbstoffe, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung |
Country Status (1)
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-
1989
- 1989-02-27 DE DE19893906060 patent/DE3906060A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |