DE3905940A1 - Vorrichtung zum durchfuehren eines fadenansetzens an einer spinnstelle einer spinnmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum durchfuehren eines fadenansetzens an einer spinnstelle einer spinnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchführen eines
Fadenansetzens an einer Spinnstelle einer Spinnmaschine, mit
Mitteln zum Übernehmen eines Endes eines auf eine Spule gewic
kelten alten Fadens, mit Mitteln zum Übernehmen eines von der
Spinnstelle produzierten neuen Fadens, mit Mitteln zum Verbin
den des alten und des neuen Fadens, mit Mitteln zum Zwischen
speichern der während des Verbindens produzierten Fadenlänge
des neuen Fadens und mit Mitteln zum Aufwickeln des verbundenen
Fadens auf die Spule, die einen Antrieb enthalten, der gesteu
ert von einer Steuerung bis zum Aufbrauchen der zwischengespei
cherten Fadenlänge auf einer gegenüber der Betriebsgeschwindig
keit erhöhten Geschwindigkeit gehalten ist.
Eine Vorrichtung dieser Art ist Gegenstand der älteren, nicht
vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 38 29 151.7. Es
wird angestrebt, nach dem Herstellen der Fadenverbindung den
Zwischenspeicher möglichst schnell zu entleeren, damit die be
treffende Spinnstelle möglichst schnell ihren Betriebszustand
wieder einnehmen kann. Dies ist insbesondere bei einer verfahr
baren, einer Vielzahl von Spinnstellen zugeordneten Vorrichtung
sinnvoll, damit die Vorrichtung möglichst schnell wieder für
einen Ansetzvorgang an einer anderen Spinnstelle bereit ist.
Zum anderen muß sichergestellt werden, daß bei dem Entleeren
des Zwischenspeichers keine zu hohen Fadenbelastungen auftret
ten, die insbesondere bei einem Faden mit geringer Reißfestig
keit sonst zu einem Fadenbruch führen könnten. Ein besonders
kritischer Zeitpunkt besteht dabei am Ende des Aufbrauchens der
zwischengespeicherten Fadenlänge, da spätestens dann nicht mehr
mit der hohen Aufwickelgeschwindigkeit abgezogen werden kann,
da sonst eine zu einer Zerstörung des Fadens führende Span
nungsspitze auftreten kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß einerseits eine
schnelle Entleerung des Zwischenspeichers möglich ist und an
dererseits Spannungsspitzen weitgehend vermieden werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Steuerung an einer
Einrichtung zum Ermitteln des zu erwartenden Zeitpunkts des
Aufbrauchens der zwischengespeicherten Fadenlänge angeschlossen
ist und davon abhängig das Reduzieren der Geschwindigkeit der
Mittel zum Aufwickeln steuert.
Durch diese Ausgestaltung wird dem Umstand Rechnung getragen,
daß der Aufwickelvorgang bei dem Entleeren des Zwischenspei
chers mit sehr unterschiedlichen Bedingungen und mit sehr un
terschiedlichen Geschwindigkeiten erfolgen kann. Die Spulen
können sehr unterschiedliche Durchmesser aufweisen und/oder
auch Unterschiede in der Dichte der Wicklung und damit in der
Härte ihrer Oberfläche, so daß sich sehr unterschiedliche Be
schleunigungsverhalten ergeben, mit denen die Spulen zu der er
höhten Aufwickelgeschwindigkeit hoch beschleunigt werden. Dabei
ist auch zu beachten, daß der Faden auf keinen Fall zu locker
auf die Spule aufgewickelt werden darf, da sich sonst Schwie
rigkeiten bei der Weiterverarbeitung ergeben können. Diesen un
terschiedlichen Verhältnissen, die zu einem unterschiedlichen
Schlupf zwischen einem Antriebselement und einer Spule führen,
wird dadurch Rechnung getragen, daß das Aufwickeln überwacht
und der Zeitpunkt ermittelt wird, zu welchem das Aufbrauchen
der zwischengespeicherten Fadenlänge erwartet wird. Entsprechend
wird die Geschwindigkeit der Spule gesteuert, so daß Spannungs
spitzen vermieden werden. Es ist damit möglich, die Geschwin
digkeiten sowohl beim Beginn als auch beim Ende des Aufwickelns
mit erhöhter Geschwindigkeit genau zu steuern, so daß sanfte
Übergänge erhalten werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
die Steuerung einen die für das Aufbrauchen verbleibende Zeit
spanne ermittelnden Rechner enthält, dem eine ein für eine noch
aufzuwickelnde Fadenlänge repräsentatives Signal erzeugende
Signalgebereinrichtung zugeordnet ist. Der Antrieb wird dann
abhängig von den tatsächlichen Gegebenheiten gesteuert, so daß
alle sich aufgrund unterschiedlicher Schlupfbedingungen zwi
schen Antriebselement und Spule ergebenenden Fehlerquellen kom
pensiert werden.
Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird vorgesehen,
daß die Signalgebereinrichtung Mittel zum Erfassen der Länge
einer in dem Zwischenspeicher aufgenommenen Fadenschlaufe ent
hält. Durch ein kontinuierliches Überwachen der zwischenge
speicherten Fadenlänge läßt sich somit das Entleeren des Zwi
schenspeichers sehr genau steuern.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird vorgese
hen, daß die Signalgebereinrichtung an dem Zwischenspeicher an
geordnete Mittel zum Erfassen des Zeitpunktes enthält, zu wel
chem die gespeicherte Fadenschlaufe während des Entleerens eine
vorgegebene Restgröße aufweist. Der Zeitpunkt des Erreichens
dieser Restgröße einer Fadenschlaufe ist ein genügend genaues
Signal, aus welchem sich das zu erwartende Ende des Aufbrau
chens der zwischengespeicherten Fadenlänge ermitteln läßt.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgese
hen, daß dem Zwischenspeicher ein eine definierte Fadenlänge
aufnehmender Zusatzspeicher vorgeschaltet ist, und daß die Sig
nalgebereinrichtung Mittel zum Erfassen des Fadens zum Zeit
punkt des Verlassens des Zwischenspeichers enthält. Bei diesen
Ausführungsformen spielt es auch keine Rolle, welche Länge an
Faden tatsächlich in dem Zwischenspeicher gespeichert wurde.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird vorgese
hen, daß die Signalgebereinrichtung Mittel zum Erfassen des
Verlaufs der Aufwickelgeschwindigkeit nach dem Verbinden des
alten und neuen Fadens enthält. Diese Ausführungsform geht da
von aus, daß mit ausreichender Genauigkeit festliegt, welche
Fadenlänge in dem Zwischenspeicher gespeichert ist, so daß über
den Verlauf der Aufwickelgeschwindigkeit der Zeitpunkt des Auf
brauchens an Fadenlänge festgestellt werden kann. Bei einer an
deren Ausführungsform wird unter den gleichen Voraussetzungen
vorgesehen, daß die Signalgebereinrichtung Mittel zum Erfassen
der nach dem Verbinden aus dem Zwischenspeicher abgezogenen
Fadenlänge enthält. Auch hier wird vorausgesetzt, daß die abzu
ziehende Fadenlänge mit ausreichender Genauigkeit bekannt ist.
Da diese von der Liefergeschwindigkeit der Spinnstelle abhängig
ist, an der das Fadenansetzen durchgeführt wird, ist dies mit
ausreichender Genauigkeit gegeben.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsformen.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung während des Verbindens eines alten
und eines neuen Fadens und des Füllens eines Zwischen
speichers,
Fig. 2 die Ausführungsform nach Fig. 1 zu einem späteren
Zeitpunkt, nämlich nach dem Herstellen der Fadenver
bindung und während des Aufwickelns der zwischenge
speicherten Fadenlänge,
Fig. 3 die Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 nach Beendigung
des Fadenansetzens und Entleeren des Zwischen
speichers,
Fig. 4 eine Vorrichtung ähnlich Fig. 1 bis 3 nach dem Durch
führen einer Fadenverbindung und während des Abziehens
des Fadens aus einem Zwischenspeicher mit einer die
abgezogene Fadenlänge oder den Verlauf des Abziehens
ermitteltenden Signalgebereinrichtung und
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der Erfindung ähnlich
Fig. 1 mit einem eine Fadenschlaufe mit definierter
Länge aufnehmenden Zusatzspeicher während des Ent
leerens des Zwischenspeichers.
In den Zeichnungen ist von einer einzelnen Spinnstelle einer
Spinnmaschine nur eine Liefereinrichtung (1) dargestellt, die
aus zwei Lieferwalzen (2 und 3) gebildet ist. Diese Lieferwal
zen (2 und 3), die in Pfeilrichtung (A) drehen, liefern einen
Faden (4) in Richtung des Pfeiles (B). Wie mit einer gepunkte
ten Linie in Fig. 1 angedeutet ist, läuft der gelieferte Faden
(5) in Pfeilrichtung (D) zu einer Aufwickeleinrichtung, die ei
ne sich in Pfeilrichtung (C) drehende Wickelwalze (6) enthält.
Die Wickelwalze (6) treibt eine in nicht näher dargestellter
Weise mit einem Spulenrahmen gehaltene Spule (7) an, die sich
während des Betriebes in der gestrichelt dargestellten Position
(8) befindet. Wenn ein Faden (5) mit nur relativ geringer Reiß
festigkeit aufgewickelt werden soll, beispielsweise ein aus
zwei durch pneumatisches Falschdrallspinnen nur vorverfestigten
Fadenkomponenten gebildeter Doppelfaden (5), so ist die Auf
wickelgeschwindigkeit nur geringfügig größer als die Lieferge
schwindigkeit. Die Geschwindigkeitsdifferenz soll nur sicher
stellen, daß eine ausreichende Fadenspannung zum Erzielen eines
korrekten Spulenaufbaus erhalten wird.
Nach einem Fadenbruch muß an der Spinnstelle ein Ansetzen
durchgeführt werden. Dies geschieht im Prinzip so, daß von der
Spule (7), die dann von der Wickelwalze (6) abgehoben ist, der
alte Faden (10) abgezogen wird, der mit einem durch Einschalten
der Spinnstelle wieder gelieferten neuen Faden (20) verbunden
wird. Dieses Verbinden geschieht beispielsweise mittels einer
pneumatischen Spleißvorrichtung (9), in die der alte Faden (10)
und der neue Faden (20) eingelegt werden. Die Spleißvorrichtung
(9), die auf einem vorzugsweise der Spinnstelle zustellbaren
Arm (16) einer verfahrbaren Wartungsvorrichtung angeordnet ist,
enthält einen Spleißkanal (11), in welchem die Fäden (10, 20)
eingelegt werden. Dieser Spleißkanal (11) ist über eine Druck
luftdüse (14) mit einer Druckluftversorgungsleitung (15) ver
bunden, die in bekannter Weise über ein Ventil an eine Druck
luftquelle angeschlossen ist.
Die Spleißvorrichtung (9) enthält in üblicher Weise Fadenklem
men (12, 13), die nur angedeutet sind. Während des Herstellens
der Spleißverbindung werden die beiden Fäden (10, 20) geklemmt
gehalten. Die während dieser Zeit von der Liefereinrichtung (1)
weiter gelieferte Länge des Fadens (20) wird in einem Zwischen
speicher (17) aufgenommen.
Wie bereits angedeutet wurde, ist die das Fadenansetzen durch
führende, entlang einer Spinnmaschine verfahrbare und den ein
zelnen Spinnstellen zustellbare Wartungsvorrichtung nur schema
tisch und auch nicht vollständig dargestellt. Diese Wartungs
vorrichtung enthält nicht dargestellte Sauggreifer, die den al
ten Faden (10) an der Spule (7) aufnehmen und in die Spleißvor
richtung (9) einlegen. Dabei wird die Spule (7) mittels einer
Hilfswickelwalze (27) angetrieben, die um einen Arm (28) ver
schwenkbar ist und die einen nur schematisch dargestellten An
trieb (26) aufweist, durch den die Hilfswickelwalze (27) in
beiden Drehrichtungen antreibbar ist. Ebenso enthält die War
tungsvorrichtung einen Sauggreifer, die den neu ersponnenen Fa
den an der Liefereinrichtung (1) aufnimmt und in die Spleißvor
richtung (9) einlegt.
Sobald die Spleißverbindung zwischen dem alten Faden (10) und
dem neuen Faden (20) hergestellt ist, wird die Spleißvorrich
tung (9) geöffnet, so daß der angesetzte Faden (29) freigegeben
wird (Fig. 2). Die Hilfswickelwalze (27) wird in Aufwickelrich
tung (Pfeilrichtung H) eingeschaltet, so daß die Spule (7) in
Aufwickelrichtung (Pfeilrichtung I) angetrieben wird. Der ange
setzte Faden (29) wird in Pfeilrichtung (K) abgezogen und auf
die Spule (7) aufgewickelt.
Der angesetzte Faden (29) wird in Pfeilrichtung (G) aus dem Zwi
schenspeicher (17) abgezogen, während andererseits gleichzeitig
noch in Pfeilrichtung (E) weiter Faden in den Zwischenspeicher
(17) einläuft. Der Zwischenspeicher (17) besteht beispielsweise
aus einem einseitig offenen, mit dem offenen Ende dem Fadenlauf
zustellbaren Rohr, das an eine Saugluftquelle angeschlossen
ist, so daß ein Saugzug in Richtung (F) entsteht, der den neu
produzierten Faden in Form einer Fadenschlaufe (18) in dem Zwi
schenspeicher (17) gespannt hält. Um den Zwischenspeicher (17)
zu entleeren, muß die Wickelgeschwindigkeit (Bewegung in Pfeil
richtung G) größer als die Liefergeschwindigkeit (Pfeilrichtung
E) sein. Um den Zwischenspeicher (17) möglichst schnell zu ent
leeren, wird die Spule (7) hierzu mit einer möglichst hohen
Wickelgeschwindigkeit angetrieben. Wenn die zwischengespeicher
te Fadenlänge aufgebraucht ist und der Faden im wesentlichen
den betriebsmäßigen Verlauf (gestrichelte Linie 5 in Fig. 1)
wieder einnimmt, muß die Wickelgeschwindigkeit wieder an die
Liefergeschwindigkeit der Liefereinrichtung (1) angepaßt sein,
damit keine Spannungsspitze entsteht, die zu einem Zerreißen
des Fadens führen könnte, und damit die Spule wieder an die
Wickelwalze (6) übergeben werden kann (Position 8 in Fig. 1).
Um hier rechtzeitig einen sanften Übergang von der hohen Auf
wickelgeschwindigkeit auf die geringere betriebsmäßige Wickel
geschwindigkeit zu ermöglichen, wird der Antrieb (26) der
Hilfswickelwalze (27) über eine Verbindung (25) an eine einen
Rechner enthaltende Steuerung (24) angeschlossen, die die Ge
schwindigkeit der Hilfswickelwalze (27) steuert. Die Steuerung
(24) ist über eine Verbindungsleitung (23) mit einem Detektor
(21, 22) beispielsweise einer Lichtschranke, verbunden, die an
den Zwischenspeicher (17) angeschlossen ist. Dieser Detektor
(21, 22) erfaßt den Zeitpunkt, zu welchem die Fadenschlaufe
(18) eine Restgröße erreicht hat und den Bereich des Detektors
(21, 22) verläßt. Der Rechner der Steuerung (24) errechnet dar
aus die noch verbleibende Zeitspanne bis zu dem Zeitpunkt, zu
welchem die Fadenüberlänge vollständig aufgebraucht und der Fa
den der betriebsmäßigen Position (gestrichelte Linie 5 in Fig. 1)
erreichen wird. Entsprechend steuert die Steuerung (24) den
Antrieb (26) derart, daß die hohe Aufwickelgeschwindigkeit in
der verbleibenden Zeitspanne auf die geringere betriebsmäßige
Aufwickelgeschwindigkeit reduziert wird. Anschließend wird dann
die Spule (7) der Wickelwalze (6) der Spinnstelle wieder über
geben (Position 8 in Fig. 1), siehe auch Fig. 3. Dabei kann
vorgesehen werden, daß die Hilfswickelwalze (27) der Spule (7)
folgt, so daß die Spule (7) (in der Position 8) kurzzeitig so
wohl von der Hilfswickelwalze (27) sowie von der Wickelwalze
(6) angetrieben wird, bis mit Sicherheit eine ausreichende Mit
nahme zwischen der Wickelwalze (6) und der Spule (7) erreicht
ist.
Bei einer abweichenden Ausführungsform, die in Fig. 3 darge
stellt ist, verläßt die Spule (7) die Hilfswickelwalze (27)
während der Übergabe. Die Spule (7) besitzt einen Spulenrahmen
(31), der die Spulenhülse (30) der Spule (7) hält. Dieser Spu
lenrahmen (31) ist um eine maschinenfeste Achse (32) ver
schwenkbar. Bei der Übergabe in die Betriebsposition bringt die
Wartungseinrichtung eine Zusatzbelastung (P) auf den Spulenrah
men (31) auf, so daß die Spule (7) mit erhöhter Kraft gegen die
Wickelwalze (6) angedrückt wird. Dadurch wird ein möglicher
Schlupf zwischen der Wickelwalze (6) und der Spule (7) verrin
gert.
Bei den nachfolgend noch erläuterten Ausführungsbeispielen nach
Fig. 4 und 5 werden für die Spinnstelle und die Wartungsvor
richtung die gleichen Bezugszeichen verwendet, soweit es sich
um entsprechende Elemente handelt. Diese Elemente werden nicht
noch einmal erläutert.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 wird in den Lauf des ver
bundenen Fadens (29) ein Meßrad (33) der Wartungsvorrichtung
gebracht. Dieses Meßrad (33) ist möglichst leichtgängig gela
gert und möglichst trägheitslos ausgeführt. Dem Meßrad (33) ist
eine Bremse zugeordnet, die aus einem um eine Achse (35) zwi
schen den Positionen (34 und 36) verschwenkbaren Bremshebel be
steht, der normalerweise an dem Meßrad (33) anliegt und der
durch einen Magneten (37) abgehoben wird, der mit der Steuerung
(24) über eine Leitung (38) verbunden ist. Diese Bremse wird
mit Beginn des von der Hilfswickelwalze (27) gestarteten Auf
wickelvorgangs gelöst, so daß das Meßrad (33) mitgenommen wird.
Das Meßrad (33) ist mit einer oder mehreren Markierungen (39)
versehen, denen gegenüber ein Signalaufnehmer (40) angeordnet
ist, der über eine Leitung (41) an die einen Rechner enthalten
de Steuerung (24) angeschlossen ist. Das Meßrad (33) mißt die
abgezogene Fadenlänge und gibt entsprechende Signale an den
Rechner der Steuerung (24). Dieser Rechner errechnet daraus den
zu erwartenden Zeitpunkt, zu welchem die zwischengespeicherte
Fadenlänge abgezogen und der Fadenlauf des angesetzten Fadens
im wesentlichen dem betriebsmäßigen Fadenlauf entsprechen wird.
Entsprechend wird vorher die erhöhte Aufwickelgeschwindigkeit
mit einem sanften Übergang auf die betriebsmäßige Aufwickelge
schwindigkeit reduziert, wonach die Spule (7) an die Wickelwal
ze (6) der Spinnmaschine übergeben wird.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird das Meßrad (33)
der Spule (7) zugestellt, so daß es die tatsächliche Wickelge
schwindigkeit an dem Umfang der Spule (7) mißt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist einem Zwischenspeicher
(43) ein Zusatzspeicher (44) vorgeschaltet. Der Zwischenspei
cher (43) ist an eine Saugluftquelle (F 1) angeschlossen. Er be
sitzt ebenfalls eine rohrförmige, zum Fadenlauf hin offene Ge
stalt. In entsprechender Weise besitzt auch der Zusatzspeicher
(44) eine rohrförmige, zum Fadenlauf hin offene Gestalt, die an
eine Saugluftquelle (F 2) anschließbar ist. Während des Herstel
lens der Fadenverbindung in der Spleißvorrichtung (9) ist nur
der Zwischenspeicher (43) aktiviert. Nach dem Herstellen der
Fadenverbindung wird der verbundene Faden (29) durch Antreiben
der Hilfswickelwalze (27) in Aufwickelrichtung abgezogen.
Der Zwischenspeicher (43) ist mit einem der Fadenschlaufe (45)
zugeordneten Detektor (48) ausgerüstet, der über eine Leitung
(49) an die Steuerung (24) angeschlossen ist. Sobald die Faden
schlaufe (45) eine Restgröße erreicht und den Bereich des De
tektors (48) verläßt, wird von der Steuerung (24) der Zusatz
speicher (44) an die Saugquelle (F 2) angeschlossen. Der an
schließend von der Liefereinrichtung (1) gelieferte Faden läuft
in Richtung des Pfeiles (E) in den Zusatzspeicher (44) ein und
wird dort in Form einer Schlaufe (51) gehalten. Erst wenn der
Zwischenspeicher (43) durch Abziehen in Richtung des Pfeiles
(G) entleert ist, beginnt die Entleerung des Zusatzspeichers
(44). Der Zusatzspeicher (44) ist mit wenigstens einem Detektor
(54) ausgerüstet, der über eine Leitung (57) an die Steuerung
(24) angeschlossen ist. Wenn die Schlaufe (51) aus dem Bereich
dieses Detektors (54) gelangt, errechnet der Rechner der Steu
erung (24) die verbleibende Restzeit bis zum Aufbrauchen der
vollen zwischengespeicherten Länge und steuert den Antrieb (26)
der Hilfswickelwalze (27) entsprechend, d.h. mit einer sanften
Reduzierung von der hohen Aufwickelgeschwindigkeit auf die be
triebsmäßige Wickelgeschwindigkeit.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist zusätzlich ein zweiter
Detektor (56) in axialem Abstand des Zusatzspeichers (44) zu
dem Detektor (54) angeordnet. Dieser Detektor (56) ist über
eine Verbindungsleitung (55) ebenfalls an die Steuerung (24)
angeschlossen. Es wird dadurch ermöglicht, das Entleeren des
Zusatzspeichers (54) zu zwei Zeitpunkten zu überwachen, d.h.
auch den Verlauf des Reduzierens der Aufwickelgeschwindigkeit
der Spule. Aufgrund des Signales des zuerst ansprechenden De
tektors (56) ermittelt der Rechner der Steuerung (24) die ver
bleibende Restzeit bis zum völligen Aufbrauchen der zwischenge
speicherten Fadenlänge. Aufgrund des Signals des Detektors
(54), das ebenfalls dem Rechner zugeführt wird, kann dieser er
mitteln, ob die beabsichtigte Geschwindigkeitsreduzierung in
der gewünschten Weise erfolgt oder nicht. Notfalls kann hier
noch eine Korrektur vorgenommen werden.
In Abwandlung der Ausführungsform nach Fig. 5 kann vorgesehen
werden, daß der Zusatzspeicher (44) Bestandteil der Spinnma
schine ist, d.h. an jeder Spinnstelle angeordnet ist. In diesem
Fall kann die Wartungsvorrichtung bereits nach Entleeren des
Zwischenspeichers (43) die Spule (7) an die Wickelwalze (6)
übergeben, wonach dann die Wartungsvorrichtung weiterfahren
kann. Die Entleerung des Zusatzspeichers (44) erfolgt dann über
eine größere Zeitspanne an der betreffenden Spinnstelle selbst.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Durchführen eines Fadenansetzens an ei
ner Spinnstelle einer Spinnmaschine, mit Mitteln zum Übernehmen
eines Endes eines auf eine Spule gewickelten alten Fadens, mit
Mitteln zum Übernehmen eines von der Spinnstelle produzierten
neuen Fadens, mit Mitteln zum Verbinden des alten und des neuen
Fadens, mit Mitteln zum Zwischenspeichern der während des Ver
bindens produzierten Fadenlänge des neuen Fadens und mit Mit
teln zum Aufwickeln des verbundenen Fadens auf die Spule, die
einen Antrieb enthalten, der gesteuert von einer Steuerung bis
zum Aufbrauchen der zwischengespeicherten Fadenlänge auf einer
gegenüber der Betriebsgeschwindigkeit erhöhten Geschwindigkeit
gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (24) an
eine Einrichtung (21, 22; 33, 39, 40; 48, 54, 56) zum Ermitteln des
zu erwartenden Zeitpunktes des Aufbrauchens der zwischengespei
cherten Fadenlänge angeschlossen ist und davon abhängig das Re
duzieren der Geschwindigkeit der Mittel (27) zum Aufwickeln
steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung (24) einen die für das Aufbrauchen verblei
bende Zeitspanne ermittelnden Rechner enthält, dem eine ein für
eine noch aufzuwickelnde Fadenlänge repräsentatives Signal er
zeugende Signalgebereinrichtung (21, 22; 33, 39, 40; 48, 54, 56) zu
geordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Signalgebereinrichtung Mittel zum Erfassen
der Länge einer in dem Zwischenspeicher (17) aufgenommenen Fa
denschlaufe (18) enthält.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Signalgebereinrichtung an dem Zwischen
speicher (17) angeordnete Mittel (21, 22; 48, 54, 56) zum Erfassen
des Zeitpunktes enthält, zu welchem die gespeicherte Faden
schlaufe (18; 45, 51) während des Entleerens eine vorgegebene
Restgröße aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Zwischenspeicher (43) ein eine defi
nierte Fadenlänge aufnehmender Zusatzspeicher (44) vorgeschal
tet ist, und daß die Signalgebereinrichtung Mittel (48) zum Er
fassen des Fadens zum Zeitpunkt des Verlassens des Zwischen
speichers (43) enthält.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Signalgebereinrichtung Mittel (33, 39,
40) zum Erfassen des Verlaufs der Aufwickelgeschwindigkeit nach
dem Verbinden des alten und des neuen Fadens enthält.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Signalgebereinrichtung Mittel (33, 39,
40) zum Erfassen der nach dem Verbinden aus dem Zwischenspei
cher (17) abgezogenen Fadenlänge enthält.
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE3905940A1 true DE3905940A1 (de) | 1990-08-30 |
Family
ID=6374951
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893905940 Withdrawn DE3905940A1 (de) | 1988-08-27 | 1989-02-25 | Vorrichtung zum durchfuehren eines fadenansetzens an einer spinnstelle einer spinnmaschine |
Country Status (3)
Country | Link |
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JP (1) | JPH02229232A (de) |
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DE4223956A1 (de) * | 1991-07-25 | 1993-04-08 | Rieter Ag Maschf | Verfahren zur steuerung der arbeitsablaeufe zwischen einem bedienungsautomaten und einer spinnstelle einer textilmaschine |
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DE102020106127A1 (de) | 2020-03-06 | 2021-09-09 | Maschinenfabrik Rieter Ag | Verfahren zum Betreiben einer Spinn- oder Spulmaschine sowie Spinn- oder Spulmaschine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH02229232A (ja) | 1990-09-12 |
CH680068A5 (de) | 1992-06-15 |
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