DE3905354C2 - Vorrichtung zum Zerkleinern von Liposomen - Google Patents
Vorrichtung zum Zerkleinern von LiposomenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerkleinern von
Liposomen, bei der eine Liposomen-Dispersion unter hohem
Druck in ein Kammergehäuse strömt, das zumindest einen den
Liposomenstrom leitenden Kanal aufweist.
Insbesondere für kosmetische Zwecke ist es bekannt, Wirk
stoffe unterschiedlichster Art und zu unterschiedlichsten
Anwendungen in Liposomen zum einzukapseln und die Wirkstoffe
mittels der Liposome Zielort zu schleusen. Beispiels
weise ist es in der Haarkosmetik üblich, Wirkstoffe wie
Schwefelderivate, Aminosäuren, Vitamine, Durchblutungsver
besserer und Pflanzenextrakte in Liposomen einzukapseln und
diese hydrophilen, normalerweise nur schwer in die lipo
philen Bereiche von Haarwurzeln eindringenden Wirkstoffe
dennoch an ihren Zielort zu bringen und somit deren Wirkung
zu verbessern. Als Liposomenbildner dienen beispielsweise
Lecithin oder Glykolipide allein oder in Kombination mit
Cholesterin und/oder Cethylphosphat. Als problematisch ha
ben sich die großen Liposomen herausgestellt; sie verhin
dern, daß die Liposome und damit die Wirkstoffe in tiefen
Hautschichten eindringen.
Durch die US 46 21 023 ist eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art bekanntgeworden, mit der sich Liposome bis zu
einer Größe von wenigen hundert Nanometern dadurch zer
kleinern lassen, daß eine Liposomen-Dispersion von einer
Pumpe angesaugt und anschließend unter hohem Druck über
zwei enge Kanäle in zwei Sammelkammern gedrückt wird. Die
Kammern sind durch eine gegen den Liposomenstrom gerich
tete, keilförmig in einen Strömungsdurchgang ragende Wand
voneinander getrennt. Zwischen den Keilflächen der Trenn
wand und Begrenzungswänden des Strömungsdurchgangs befinden
sich die gegenüber dem Strömungsdurchgang im Querschnitt
engeren, zu den Sammelkammern führenden Zweigkanäle. Die
Liposome der einströmenden Dispersion sind größer als der
Querschnitt der Zweigkanäle, so daß die Liposome beim Ein
tritt in die Kanäle und auf ihrem Weg zu den nachgeschal
teten Sammelkammern zerkleinert werden, wobei aufgrund der
Querschnittsverengung Scherkräfte auf die Liposome einwir
ken. Allerdings hat es sich herausgestellt, daß sich auf
diese Weise die Liposome nur begrenzt zerkleinern lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum besseren bzw. weitergehenden zerkleinern von Liposomen
zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art die Mündung
des Kanals auf eine Prallwand gerichtet ist. Die im Kanal,
insbesondere in einer im Durchmesser verkleinerten Mündung
des Kanals zusammengepreßten Liposome zerplatzen dann näm
lich nicht nur beim Austritt aus der Mündung, sondern
treffen außerdem noch auf die das Zerkleinern der Liposome
unterstützende Prallwand.
Bei einer bevorzugten Ausführung sind Mündungen von Zweig
kanälen einander gegenüberliegend angeordnet. Der Haupt-
Liposomenstrom wird aufgrund der Abzweigungen somit unter
teilt und damit erreicht, daß die Liposome der Abzweigströ
me nach dem Austritt aus den Mündungen zunächst zerplatzen,
dann aufeinandertreffen und sich bedingt durch ihr aufgrund
der Druckerhöhung von beispielsweise 7 bis 10 bar auf ca.
1000 bar gewonnenes kinetisches Potential somit außerdem
gegenseitig zerteilen; anschließend fügen sie sich in sehr
kleine Vesikelgrößen wieder zusammen. Auf einfache Weise,
beispielsweise durch Schieber oder Einführen von Verschluß
stiften, lassen sich bis auf einen Zweigkanal alle anderen
Abzweigkanäle sperren bzw. stillsetzen; es kann dann nach
dem Prallwandprinzip gearbeitet werden.
Zur Druckerhöhung läßt sich beispielsweise eine bekannte
Lufthydraulikpumpe verwenden, die stufenlos regelbar ist
und mit Druckluft von 0,5 bis 10 bar an der Niederdrucksei
te einen Hydraulikdruck von 500 bar und mehr an der Hoch
druckseite erzeugt. Eine selche Pumpe besteht an der Luft
seite aus einem Luftzylinder mit großflächigem Luftkolben,
einem Luftsteuerungsventil, einem Auslaßschalldämpfer so
wie einem Luftregelventil mit einem Manometer. An der Hy
draulik- bzw. Hochdruckseite besitzt sie einen Hochdruckzy
linder mit Kolben und ein Ein- und Auslaß-Rückschlagventil.
Die Arbeitsweise basiert auf des Druckübersetzer-Prinzip.
Der Luftkolben wird wechselseitig mit Druckluft beauf
schlagt und nimmt den mit ihm starr verbundenen Hochdruck-
Kolben mit, und zwar abwechselnd ansaugend und drückend,
bis der auf der Luftseite vorgewählte Hydraulikdruck er
reicht und ohne weiteren Energieverbrauch beliebig lange
gehalten wird.
Wenn sich vorzugsweise das Durchlaß-Volumen der Mündungen
der Zweigkanäle zum Austrittsende hin verringert, läßt sich
das Zerkleinern der aufeinandertreffenden Liposome optimie
ren. Es stellt sich dann nämlich im engsten Querschnitt der
Mündung ein Druckrückgang, d. h. ein Unterdruck ein, der die
vorher zusammengepreßten Liposome beim Ausströmen aus den
Mündungen der Zweigkanäle aufgrund des zwangsläufigen Druck
anstieges explosionsartig auseinanderplatzen läßt, ver
gleichbar dem Auseinanderplatzen einer Seifenblase. Das Aus
einanderplatzen der Liposome in Kombination mit ihrem durch
die Anordnung der Mündungen erreichten Aufeinandertreffen
oder Auftreffen auf eine Prallwand ergibt Liposomengrößen
von unterhalb 200 Nanometer, wie Versuche bestätigt haben.
Das Kammergehäuse kann aus einem massiven Block bestehen,
der mit die Zweigkanäle bildenden, von außen vorzugsweise
mittels Stopfen verschlossenen Quer- und Längsbohrungen ver
sehen ist. Die den Liposomenstrom zu- und ableitenden Haupt
kanäle und die Zweigkanäle lassen sich somit durch Aufboh
ren des massiven, insbesondere aus Edelstahl bestehenden
Blockes einfach herstellen. Die Stopfenverschlüsse der Boh
rungen ermöglichen ein einfaches Reinigen des Kammergehäu
ses beim Übergang von dem einen auf den anderen Liposomen
typ; es können nach dem Entfernen der Stopfen die Bohrungen
nämlich einfach mit Wasser und/oder Reinigungsmitteln durch
spült werden. Der massive, lediglich mit den Bohrungen
durchsetzte Block besitzt somit keine Einzel-Bauteile, die
aufgrund der großen Beanspruchung durch die hohen Drücke
und großen Geschwindigkeiten der hindurchgeförderten Lipo
somen-Dispersion mechanisch beeinträchtigt werden könnten.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläu
tert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 das Schema einer Vorrichtung zum Zerkleinern von
Liposomen;
Fig. 2 eine Kammer mit einander gegenüberliegenden Mün
dungen von Zweigkanälen, schematisch dargestellt,
und
Fig. 3 eine Seitenansicht der Kammer gemäß Fig. 2.
Die Vorrichtung zum Zerkleinern von Liposomen besteht aus
einem Vorratsbehälter 1 sowie einer sich daran in Strömungs
richtung der Liposomen-Dispersion gemäß Pfeil 2 anschlie
ßenden Pumpe 3, einem Kammergehäuse 4 und einem Sammelgefäß
5 für die im Kammergehäuse 4 zerkleinerten Liposome. Die
einzelnen Bauteile sind durch eine Leitung 6 miteinander
verbunden, bzw. die Leitung 6 mündet auslaßseitig über dem
Sammelgefäß 5. Die Pumpe 3 saugt aus dem Vorratsbehälter 1
einen Liposomenstrom an und drückt diesen unter hohem Druck
durch das Kammergehäuse 4.
Das Kammergehäuse 4 ist mit je zwei Quer- und Längsboh
rungen 7, 8 versehen, die das Kammergehäuse durchdringen
und endseitig, d. h. von außen mittels Stopfen 9 verschlos
sen sind. Die in Strömungsrichtung 2 vordere Querbohrung 7
kreuzt sowohl die Längsbohrungen 8 als auch einen Haupt-
Strömungskanal 10 einer demgegenüber in ihrem Querschnitt
sehr viel größeren Zuströmkammer 11; zwar kreuzt die in
Strömungsrichtung 2 hintere Querbohrung 7 ebenfalls die
Längsbohrungen 8, nicht jedoch den Haupt-Strömungskanal 12
einer sich anschließenden Abströmkammer 13. Die sich im
Gehäuse 4 in dem Bereich zwischen der Zuström- und der
Abströmkammer 11, 13 aufgrund der sich kreuzenden Quer- und
Längsbohrungen 7, 8 ergebenden Zweigkanäle 14, 15 besitzen
in Strömungsrichtung, d. h. zum Austrittsende hin ein verrin
gertes Durchlaß-Volumen 16, 17. Die Mündungen 16, 17 liegen
sich vor der Abströmkammer 13 mit einem vom Durchmesser des
Haupt-Strömungskanals 12 bestimmten Abstand gegenüber.
Der von der Pumpe 3 angesaugte und in die Zuströmkammer 11
gedrückte Förderstrom mit Liposomen 18 gelangt in den
Haupt-Strömungskanal 10, wird an dessen Ende unterteilt und
über die beiden Zweigkanäle 14, 15 den Mündungen 16, 17
zugeleitet. Auf ihrem Weg bis zu den Mündungen 16, 17
werden die Liposome 18 zusammengepreßt und aufgrund der
Geschwindigkeitszunahme des Liposomenstroms im Bereich der
Durchlaßverengung einem Unterdruck ausgesetzt; beides führt
dazu, daß die Liposome 18 nach ihrem Austritt aus den
Mündungen 16, 17, d. h. in dem der Abströmkammer 13 vorge
schalteten Strömungskanal 12 explosionsartig zerplatzen. Da
die Mündungen 16, 17 einander mit Abstand genau gegenüber
liegen, treffen die Liposome 18 außerdem aufeinander und
zerlegen sich gegenseitig. Die auf diese Weise anfallenden,
über die Abströmkammer 13 und die Leitung 6 in das Sammelge
fäß 5 strömenden Liposome 18 sind somit erheblich kleiner
als die eingangsseitig des Gehäuses über die Zuströmkammer
11 eingeleiteten Liposomen. Falls entweder die Zuströmung
zu dem Zweigkanal 14 oder dem Zweigkanal 15 gesperrt wird,
beispielsweise durch Entfernen der Stopfen 9 und Einsetzen
von Verschlußstiften in die Querbohrung 7, bildet jeweils
die entweder der Mündung 16 des Zweigkanals 15 oder der
Mündung 17 des Zweigkanals 14 gegenüberliegende Wand des
Hauptkanals 12 eine Prallwand 19, 20, auf die der Liposomen
strom auftrifft.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Zerkleinern von Liposomen, bei der
eine Liposomen-Dispersion unter hohem Druck in ein
Kammergehäuse strömt, das zumindest einen den Liposo
menstrom leitenden Kanal aufweist, dadurch gekennzeich
net, daß die Mündung (16; 17) des Kanals (14; 15) auf
eine Prallwand (19; 20) gerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich Mündungen (16; 17) von Zweigkanälen (14; 15)
einander gegenüberliegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich das Durchlaßvolumen der Mündungen
(16, 17) zum Austrittsende hin vermindert.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kammergehäuse
(4) aus einem massiven Block mit Quer- und Längsbohrun
gen (7, 8) besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die
Bohrungen (7, 8) von außen verschließende Stopfen (9).
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DE19626246A1 (de) * | 1996-06-29 | 1998-01-08 | Buehler Ag | Spaltmühle |
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1989-02-22 DE DE19893905354 patent/DE3905354C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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