DE3903427C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D19/00—Casting in, on, or around objects which form part of the product
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Herstellen eines
zahntechnisch-prothetischen Geschiebeankers oder eines
zahntechnisch-prothetischen Riegels nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 und umfaßt keramische Isoliermassen nach den
Patentansprüchen 13 und 14.
Riegel und Geschiebeanker können zur Befestigung partiellen
Zahnersatzes im Munde dienen. Die Ausführungsformen sind sehr
vielgestaltig (siehe z. B. GEIGER; G.: Geschiebetechnik, Verlag Neuer
Merkur, 1982; PREISKEL, H. W.: Präzisionsverankerungen in der
zahnärztlichen Prothetik. Quintessenz-Verlag, Berlin 1983), allgemein
ist jedoch ein Aufbau aus zwei reversibel ineinander greifenden Teilen,
von denen einer (Primärteil) in die Ersatzkrone eines Ankerzahnes, der
andere (Sekundärteil) in die herausnehmbare Prothese integriert ist. Je
nach Konstruktion wird der Zusammenhalt der Teile, und damit der sichere
Prothesensitz, durch definierte Gleit- oder Haftreibung zwischen Primär-
und Sekundärteilen des Geschiebes vermittelt (friktives bzw.
Haftprinzip). Konus- und Teleskopkrone sind Geschiebe-Sonderformen: eine
zirkulär gefräste, dem Ankerzahn fest aufsitzenden Metallhülse (Primär-
oder Innenkrone) wird vollständig umfaßt von einer anatomisch
ausgeformten, dieser Primärkrone aufsitzenden zweiten Außenkrone
(Sekundärkrone). An der Sekundärkrone ist der herausnehmbare
Prothesenteil befestigt.
Wird die Primärkrone parallelwandig gestaltet, so ergibt sich die
friktiv haltende Teleskopkrone; ist die Primärkrone kegelstumpfförmig,
so erhält man die haftend sitzende Konuskrone. Die zirkulär umfassende,
meist gedeckelte Konstruktion im Verein mit der erforderlichen großen
Präzision machen die technische Ausführung dieser Kronenarten
vergleichsweise sehr schwierig.
Riegel werden eingesetzt, um Prothesenteile im Mund für den Patienten
lösbar zu verbinden. Dabei folgt der Riegelmechanismus dem
Schlüssel-Schloß-Prinzip; der Riegelanker ist meist um eine Achse dreh-
bzw. schwenkbar.
Traditionell werden Geschiebe indirekt, d. h. über einen z. B.
Silikonmasse-Abdruck der Primärstruktur gefertigt, nach welchem ein
feuerfestes Modell derselben entsteht. Dieses Modell kann dann mit einer
Dentallegierung abgegossen werden. Methodisch bedingt treten bei diesem
Verfahren aber nicht vermeidbare Übertragungsfehler auf, welche die
Präzision des Verfahrens einschränken. Deshalb bietet sich die
übertragungsfreie Aufgußtechnik zur Verbesserung der Präzision und
zugleich Rationalisierung mit Zeit- und Kostenersparnis an. Auch ein
Riegel kann nach Vorbohren der für die Bewegung erforderlichen
Bolzenlager, sowie nach Vorbereitung des Lagers für den Riegelanker
mittels der Aufgußtechnik hergestellt werden. Bolzen- und Ankerlager
können umgekehrt auch durch Eingießen eines vorgegebenen Riegels
gebildet werden.
Bei der Aufgußtechnik wird die Primärstruktur des Geschiebes selbst in
die Gußform des Sekundärteiles hineingegeben, so daß der Guß der
Sekundärstruktur direkt auf die Oberfläche des Primärteiles erfolgt. Die
Problematik der Aufgußtechnik (vgl. LINDIGKEIT, J. Phillip Journal 9,
Seiten 283-289, 1985; LENZ, I., Die Quintessenz der Zahntechnik, 11,
Seiten 1219-1230, 1987) liegt in einer ausreichenden Isolierung von
Primär- und Sekundärteil sowie der Trennbarkeit beider Strukturen nach
dem Guß. Von den verschiedenen Arbeitsmethoden, die bei goldfreien
Legierungen, insbesondere den dentalen Cobalt- und
Nickelbasis-Legierungen anwendbar sind, führt bei Fertigung der
Primärstruktur aus Goldlegierungen bis z. Zt. alleine der Auftrag einer
isolierenden, jedoch nicht durch Sintern verfestigungsfähigen Schicht
aus Chromoxid und einer Anmischflüssigkeit
("PGA"-Präzisions-Geschiebe-Aufgußtechnik der Fa. Bredent, Senden bei
Ulm; Literatur: GRÄPEL, U. und NIETHAMMER, W.: Dental-Labor 36, Seiten
285-290, 1988) zum Ziel.
Der Wegfall der übrigen bekannten Methoden ist durch die chemischen und
physikalischen, wie metallurgischen Kenndaten der meisten dentalen
Goldlegierungen (Literatur: "Übersicht über die
Dental-Edelmetallegierungen und . . . in der BRD", Forsch. Inst.
zahnärztl. Versorgung (FZV), Köln 1986) bedingt. Auch die vom selben
Erfinder mit Patentantrag vom 28. 12. 1988 unter dem Aktenzeichen P 38 44 151.9
angemeldete Methode der Fremdmetalldotierung von
Primärteiloberflächen ist wegen der hohen Reaktionstemperatur bei
Dotierung und Carbonitrierung nur bei einigen Goldlegierungen zur
Isolation anwendbar.
Die marktübliche Isoliermasse (PGA-Masse, s. o.) ist nach dem
Auftrocknen jedoch berührungsempfindlich und neigt zum Abplatzen. Sie
muß relativ dickflüssig aufgetragen werden, so daß Pinsel oder Sprühen
störende Strukturen hinterlassen. Der Auftrag kann insbesondere an den
Kanten leicht ungleichmäßig dick werden. Besonders von hierher vermag
das einfließende Sekundärmetall Partikel abzulösen und in den Guß zu
verschleppen, so daß neben der Lunkerbildung an den metallisch
freigelegten Stellen Verklebungen zwischen Primär- und Sekundärteil
resultieren können. Insbesondere zirkulär umfassende und gedeckelte
Strukturen, wie Teleskop- und Konuskrone sind nur schwierig, oft gar
nicht voneinander trennbar. Da mit der Chromoxid-Isoliermasse nach
erfolgter Zerlegung eine doch erhebliche Schichtdicke abgetragen werden
muß, ist die Passung z. B. der in dieser Hinsicht besonders
empfindlichen Zylinderteleskope oft unzureichend.
Die Erfindung hat daher zur Aufgabe, ein Verfahren und eine keramische
Isoliermasse anzugeben, welche dazu dienen, zahntechnisch-prothetische
Geschiebeanker und Riegel beliebiger Form aus dentalen Goldlegierungen
mit möglichst präziser Passung von Primär- und Sekundärteil zu schaffen.
Die Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die im Patentanspruch
1 und hinsichtlich der keramischen Isolierschicht durch die in den
Patentansprüchen 13 und 14 angegebenen Merkmale gelöst. Besondere
Ausführungsarten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die beiden Teile eines Geschiebeankers werden als Primär- und
Sekundärteil bezeichnet. Dabei ist das Primärteil das zuerst
angefertigte, das Sekundärteil das jeweils auf-, oder auch in einen
durch das Primärteil vorgegebenen Hohlraum eingegossene zweite Teil des
Geschiebes oder des Riegelmechanismus.
Beim Verfahren wird eine gegen die Metallschmelze des Sekundärgusses
isolierende, dünne Keramikschicht auf die Oberfläche des Primärteils
aufgesintert. Anhand der folgenden Ausführungen soll die Erfindung
näher erläutert werden.
Zirkoniumdioxid kann von vielen flüssigen Metallen nicht benetzt werden
(vgl. NEUMÜLLER, O.A.: Römpps Chemie-Lexikon, Bd. 6, pg. 4727, 1988). Es
ist daher zum Aufbau der lsolierschicht besonders geeignet. Der hohe
Schmelzpunkt von mehr als 2700°C macht jedoch ein direktes
Aufschmelzen bzw. Aufsintern auf die Primärteile aus Goldgußlegierungen
unmöglich. Einige der dentalen Goldgußlegierungen liegen mit ihrem
Soliduspunkt schon im Bereich von 850°C, die meisten der nicht für die
"Aufbrennkeramik" geeigneten bei 900-950°C, die sog.
"Aufbrennlegierungen" zwischen 1000 und 1100°C. Es ist also ein
Haftvermittler erforderlich, der bereits bei solch niedrigen
Temperaturen das Zirkoniumdioxid ausreichend sicher auf den Primärteilen
zu fixieren vermag. Dabei ist je nach Soliduspunkt der Primärlegierung
ein Hoch- oder Niedertemperaturvorgehen zu unterscheiden.
Hochtemperaturmethode (Soliduspunkt über 1000°C): Wird
Zirkoniumdioxidpulver mit einer Korngröße von 1-3 µ (Fa. Ventron) in
wässerigem Kieselsäuresol suspendiert, so bildet diese Mischung
bereits beim Auftrocknen unter Raumtemperatur gegen Kratzen und
Wassereinwirkung recht beständige Schichten. Auf vorbereiteten
Goldgrund aufgetragen nach Trocknen bei 900°C für ca. 5 min ge
brannt (Vakuum zweckmäßig, aber nicht Bedingung), sintert die
Zirkoniumdioxid-Kieselsäuremischung zu einer durchscheinenden
Schicht von etwa ein bis wenigen Mikrometern Dicke zusammen,
welche sich mit den autogenen Oxiden der Legierung verbindet,
sehr fest haftet, bei nachfolgenden Arbeitsgängen nicht ohne
weiteres verletzt wird, bis weit über die notwendigen Arbeitstem
peraturen hinaus stabil ist und gut gegen den Sekundärguß iso
liert. Da das Haftvermögen auf blankem Metall ungenügend ist, muß
vor Auftrag mit Mikrokorund-Strahlmittel von ca. 25 µ Korngröße
bei schwachem Luftdruck (2 bar) die glatte Metalloberfläche
gerade eben für das Auge wahrnehmbar angerauht werden. Keinesfalls
darf die Rauhtiefe so groß sein, wie bei anderen Methoden.
Strahlmittelüberreste entfernt man aus der Metalloberfläche durch
Abblasen mit gespanntem Wasserdampf von ca. 140°C, nachfolgendem
Ultraschallbad in Aqua dest. von 70°C für 5 min, wonach man
erneut kurz abdampft. Der Auftrag der Zirkoniumdioxidsuspension
muß sehr sparsam, nur lasierend erfolgen, so daß der Untergrund
deutlich durchscheint. Der Auftrag darf nicht verlaufen und
Pfützen bilden; Strukturen, die der Pinsel oder der Aufsprühvor
gang hinterlassen sollten, sind sofort durch Vibration mit einem
feinen Riffelinstrument zu verteilen. Angetrocknete Schichten
sind durch Befeuchten nicht wieder erweichbar und lassen sich nur
durch Abstrahlen oder Abdampfen entfernen. Gebrannt wird nach
augenscheinlichem Abtrocknen des Auftrags, nach Abkühlen verarbei
tet man den Primärteil, wie üblich, weiter.
Niedertemperaturmethode: Soll auch der Primärteil aus einer
Legierung mit Solidustemperatur nahe oder unterhalb 900°C gegos
sen werden, so muß die Sintertemperatur der Isoliermasse noch
weiter gesenkt werden: man sintert das Zirkoniumdioxid mit Kiesel
säure unter Zugabe einer flüssigen Phase aus Vanadiumpentoxid und
Lithiumfluorid. Der niedrige Schmelzpunkt dieser Verbindungen von
690°C (V2O5) bzw. 842°C (LiF) und der noch niedrigere ihrer Mi
schung erlaubt den Einsatz als Flußmittel.
Zusätze von jeweils 5% (Masse) zum Zirkoniumdioxid sind ausrei
chend, um bei einer Temperatur von 750°C sintern zu können. Der
Aufbau des keramischen Systems entspricht damit der in der kera
mischen Praxis oft geübten Methode, das an sich schlecht zu hand
habende Zirkoniumdioxid durch Zugabe von Silikaten und einer
flüssigen Phase zu sintern (vgl. SALMANG, H., SCHOLZE, H., Kera
mik, Teil II, pg. 179; Springer Verlag, Berlin, 1983). Als flüs
sige Phase wurde hier Vanadiumpentoxid gewählt, da es zum einen
ein günstiges Haftmittel für die Aufbrennkeramik ist (DIETZEL,
A. H.: Emaillierung, pg. 150. Springer Verlag, Berlin, 1981),
und zum anderen beim Erhitzen einen Teil seines Sauerstoffs
abgibt, um sich partiell in niedere Oxide mit weitaus höheren
Schmelzpunkten (knapp unterhalb 2000°C) umzuwandeln. Dies Ver
halten läßt die Erweichungstemperatur der isolierenden Sinter
schicht ebenfalls ansteigen, wodurch eine keramische Verklebung
zwischen Primär- und Sekundärteil verhindert wird.
Nach dem Aufgießen wird das äußerlich versäuberte Geschiebe
erhitzt und in Wasser abgeschreckt, bzw. bei Konus- und Teleskop
kronen die Außenkrone unter Kühlung der Innenkrone rasch aufge
heizt, um die Gußteile voneinander zu lösen. Die eigentliche
Zerlegung erfolgt mit dem pneumatischen Meißel. Über große Frik
tions- und Haftflächen in Kontakt stehende Doppelkronen können
trotz einwandfreier Ablösung der Teile voneinander so fest auf
einander halten, daß der Schlagimpuls des Meißels bei der gerin
gen Innenkronenmasse zur mechanischen Zerlegung nicht ausreicht.
Vor einem erneuten Trennversuch wird dann die Innenkrone zur
Massevergrößerung mit leichtschmelzendem Metall (z. B. WOODsches
Metall) ausgegossen, bzw. der entstehende Gußkörper mit "Sekun
denkleber" in die Innenkrone eingeklebt, oder es wird mit einem
kontrastfarbigen Edelmetallot von niedrigem Schmelzpunkt eine
Abzughilfe in die Innenkrone eingelötet. Nach Geschiebezerlegung
lötet man diese wieder aus; die Lotreste werden unter Sichtkon
trolle im Punktstrahlgerät entfernt.
Eine wichtige Voraussetzung der Zerlegbarkeit von Teleskopkronen
und sinngemäßen Strukturen besteht darin, daß die Sekundärlegie
rung eine geringere Wärmeschrumpfung als die Primärlegierung
hat. Die Außenkrone erleidet beim Erstarren und Abkühlen infolge
des Phasensprunges von flüssig zu fest einen wesentlich stärkeren
Volumenverlust, als die Innenkrone, so daß es bei Verwendung z. B.
derselben Legierung für Primär- und Sekundärkrone zu unlösba
ren Verklemmungen durch Aufschrumpfen kommen kann. Beim Einguß
in vorgegeben Hohlformen liegen die Schrumpfungsverhältnisse
umgekehrt und sind dementsprechend zu berücksichtigen. Auch
sollen sich die Schmelzintervalle von Primär- und Sekundärlegie
rung nach Möglichkeit nicht überlappen. Es besteht sonst die
Gefahr einer Erweichung und Aufrauhung der Innenkrone, wodurch
die Partner mikroverschlüsselt werden und nicht oder nur unter
Präzisionsverlust getrennt werden können. Zur Endbearbeitung
wird die Isolierschicht mit 25 µ-Korundpulver zart abgestrahlt
und nur mit Filzscheibe und Diamantpast poliert.
Die Methode wie auch das keramische Isoliermittel wurden speziell
auf das zahntechnisch-prothetische Aufgußverfahren mit dentalen
Goldlegierungen eingestellt. Grundsätzlich ist die Hochtempera
turversion auch mit gutem Erfolg auf Palladium- und Nickel-,
sowie Kobaltbasislegierungen anwendbar. Obwohl für die letzteren
Legierungen die vom selben Erfinder in einem früheren Verfahren
(unter dem Aktenzeichen P 38 44 151.9 am 28. 12. 1988 als Antrag
eingereicht) beschriebene Methode der Fremdmetall-Dotierung (Al,
Ti, Zr) der Primäroberfläche präzisere Ergebnisse liefert, hat
die Zirkoniumdioxidkeramik-Methode ihre Berechtigung. Für viele
der dentalen Goldlegierungen sind die Reaktionsbedingungen der
Dotierungsmethoden so ungünstig, daß diese nicht angewandt werden
können. Insbesondere sind die hohen Arbeitstemperaturen inkompa
tibel.
Bei Kobalt- und Nickelbasislegierungen erlaubt die Zirkoniumdi
oxidisolierung auch dem Techniklabor mit geringerem Ausstattungs
standard eine routinesichere Aufgußtechnik mit einer Präzision,
die derjenigen der Dotierungsmethode recht nahe kommt, denn die
beim Zirkoniumdioxidkeramik-Verfahren aufgetragene Isolierschicht
ist im Vergleich zum "PGA"-Verfahren sehr viel dünner. Es sind
nur Schichtdicken von 10-20% der herkömmlichen "PGA"-Auftrags
stärke erforderlich. Für nicht mit Fremdmetallen dotierungsfähige
Goldgußlegierungen ist damit die Zirkoniumdioxidkeramik-Methode
der Aufgußtechnik z. Zt. diejenige Methode, die am genauesten
arbeitet. Dies insbesondere im Vergleich zu den indirekten Her
stellungsverfahren von Geschieben und Riegeln. Die sonst übli
chen, Kosten verursachenden Friktionshilfen können entfallen.
Als weiterer wichtiger Vorteil gegenüber der "PGA"-Technik ist
die unproblematische Handhabung der Zirkoniumdioxidkeramik zu
nennen. Derartige Sinterschichten sind gegen Berührung vollkommen
unempfindlich und weitgehend kratzfest. Abplatzungen während des
Sekundärgusses sind bislang nicht vorgekommen. Die Trenn- und
Zerlegbarkeit nach dem Guß ist weitaus besser.
Da die Funktionsflächen der aufgegossenen Geschiebe wesentlich
großflächiger tragen, als diejenigen der indirekt hergestellten,
können selbst Konuskronen, die nach dieser Methode aufgegossen
wurden, wegen ihres unverspannten Sitzes gefahrlos keramisch
verblendet werden. Hierin ist durch die geringere Auftragstärke
der keramischen zahnfarbigen Verblendmassen gegenüber denjenigen
aus Kunststoff für die Klinik eine ganz wesentliche Erleich
terung bei der Anfertigung ästhetisch einwandfreier kleindimen
sionierter Doppelkronen gegeben.
Claims (16)
1. Verfahren zum Herstellen eines zahntechnisch-prothetischen
Geschiebeankers oder eines zahntechnisch-prothetischen Riegels aus einer
dentalen Gußlegierung nach der Aufgußmethode, bei der zur Trennbarkeit
von Primär- und Sekundärteil des Geschiebeankers oder des Riegels auf
die gereinigte Oberfläche des Primärteils durch Aufpinseln oder Sprühen
eine sinterbare keramische Masse aufgebracht wird, welche zu einer gegen
die Metallschmelze des Sekundärgusses isolierenden und nach Zerlegung
der Gußteile wieder zu entfernenden Trennschicht von wenigen Mikron
Dicke gebrannt wird, und bei der insbesondere als Geschiebeanker eine
Konus- und Teleskopkrone und als Gußlegierung eine Goldlegierung
verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennschicht eine
mittels eines Sinterhilfsstoffes gesinterte Keramik aus
Zirkoniumdioxidteilchen aufgebracht wird, daß der Sinterhilfsstoff zu
einem keramischen Verbund der Zirkoniumdioxidteilchen untereinander
sowie mit dem unterliegenden Primärteil bereits bei einer
Aufbrenntemperatur unterhalb des Schmelzintervalls einer
Primärteillegierung führt, derart, daß die Trennschicht trotz ihrer
niedrigen Sintertemperatur nach Ende des Sinterprozesses durch die
Metallschmelze des Sekundärgusses nicht erweichbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Zirkoniumdioxidpulver in wässerigem Kieselsäuresol suspendiert und auf
die durch Abstrahlen und mit gespanntem Dampf gereinigte Oberfläche des
Primärteils aufpinselt oder aufsprüht, und daß die Kieselsäure ein
Sinterhilfsstoff ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die
die Zirkoniumdioxid-Kieselsäure-Suspension nach Antrocknen auf der
Oberfläche des Primärteils bei 900-950°C sintert.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem
Zirkoniumdioxid Lithiumfluorid und Vanadiumpentoxid als
Sinterhilfsstoff zugibt, so daß beim Aufbrennen bereits bei einer
niedrigen Erweichungstemperatur des Vanadiumpentoxids von etwa 690°C der
keramische Verbund gebildet wird, wobei während des Aufbrennens die
Erweichungstemperatur des keramischen Verbundes durch eine chemische
Umwandlung des Vanadiumpentoxid in niedere Vanadiumoxide über den
Bereich der Arbeitstemperaturen der erfindungsgemäßen Legierungen hinaus
ansteigt, so daß ein thermisches Erweichen der gesinterten Trennschicht
durch die Sekundärmetallschmelze nicht mehr möglich ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man dem
Zirkoniumdioxid, Lithiumfluorid und Vanadiumpentoxid jeweils zu 5
Massenprozenten als Sinterhilfsstoff zugibt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
Zirkoniumdioxid, Lithiumfluorid und Vanadiumpentoxid in wässerigem
Kieselsäuresol suspendiert, auf die Oberfläche des Primärteils aufbringt
und nach Trocknen bei 700-750°C sintert.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Sekundärteile aus einer dentalen Gußlegierung gießt, deren
Liquiduspunkt möglichst dicht beim oder unterhalb des Soliduspunktes der
Primärlegierung liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Guß
eines Sekundärteils mit Matrizenfunktion eine dentale Gußlegierung mit
geringerer Wärmeausdehnung als derjenigen des zugehörigen Primärteils
verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man Primär-
und Sekundärgeschiebe zum Auftrennen gemeinsam erhitzt und abschreckt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man zum
Ablösen die Patrize von innen kühlt und die Matrize von außen rasch
aufheizt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man bei
einem schwer zerlegbaren Aufgußobjekt vor einem Zerlegen mit einem
pneumatischen Hammer eine Abzughilfe mit leichtfließendem,
kontrastfarbigen Edelmetallot an- oder bei Konus- und Teleskopkronen in
die Primärkrone innen einlötet oder anderenfalls diese zur Vergrößerung
ihrer trägen Masse innen mit einem leicht schmelzenden Metall ausfüllt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man nach
dem Zerlegen des Aufgußobjektes die Abzughilfe wieder ablötet und die
Lotreste unter Sichtkontrolle vom Geschiebe bzw. aus der Primärkrone
wieder mit dem Punktstrahlgerät entfernt.
13. Verfahren nach Anspruch 10 oder nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß man nach dem Zerlegen von Primär- und Sekundärteil
die anhaftende Trennschicht durch Abstrahlen mit Korundpulver von 25
Mikron und etwa 2 bar Strahldruck wieder entfernt und die
Passungsflächen mit Filzscheibe und Diamantpaste poliert.
14. Keramische Isoliermasse für die Aufgußtechnik, die für einen
Primärteil aus einer hochschmelzenden dentalen Gußlegierung verwendet
wird, gekennzeichnet als eine Suspension von Zirkoniumdioxidpulver in
wässerigem Kieselsäuresol, die nach Auftrag und Auftrocknen auf der
Primärteiloberfläche bei 900-950°C gesintert wird.
15. Keramische Isoliermasse für die Aufgußtechnik, die für einen
Primärteil aus einer niedrig schmelzenden dentalen Goldlegierung
verwendet wird, gekennzeichnet als eine Suspension von
Zirkoniumdioxidpulver mit Vanadiumpentoxid und Lithiumfluorid in
wässerigem Kieselsäuresol, die nach Auftrag und Auftrocknen auf der
Primärteiloberfläche bei 700-750°C gesintert wird.
16. Keramische Isoliermasse nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß Vanadiumpentoxid und Lithiumfluorid zu jeweils 5 Masseprozenten
zugegeben wird.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893903427 DE3903427A1 (de) | 1989-02-06 | 1989-02-06 | Zahntechnisch-prothetisches aufgussverfahren zur herstellung eines geschiebeankers, insbesondere einer konus- oder teleskopkrone, bzw. eines riegels aus einer dentalen gusslegierung, insbesondere einer goldlegierung, sowie ein keramisches isoliermittel zu diesem aufgussverfahren |
DE4001057A DE4001057C2 (de) | 1989-02-06 | 1990-01-16 | Verfahren zur Trennschichtbildung in der Aufgußtechnik |
PCT/DE1990/000077 WO1990008609A2 (de) | 1989-02-06 | 1990-02-06 | Verfahren zur herstellung eines aus einem primärteil und einem sekundärteil bestehenden gussstückes nach der aufgusstechnik und hierfür geeignete keramische isoliermasse |
US07/743,349 US5255730A (en) | 1989-02-06 | 1990-02-06 | Process for producing a casting consisting of a primary piece and a secondary piece using the casting-on technique and a ceramic insulating compound suitable for this |
HU901511A HUT64885A (en) | 1989-02-06 | 1990-02-06 | Method for manufacturing castings consistiong of a primary and a secondary part, this latter made as riser as well as ceramic material serving for this method |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893903427 DE3903427A1 (de) | 1989-02-06 | 1989-02-06 | Zahntechnisch-prothetisches aufgussverfahren zur herstellung eines geschiebeankers, insbesondere einer konus- oder teleskopkrone, bzw. eines riegels aus einer dentalen gusslegierung, insbesondere einer goldlegierung, sowie ein keramisches isoliermittel zu diesem aufgussverfahren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3903427A1 DE3903427A1 (de) | 1990-08-09 |
DE3903427C2 true DE3903427C2 (de) | 1992-11-05 |
Family
ID=6373488
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893903427 Granted DE3903427A1 (de) | 1989-02-06 | 1989-02-06 | Zahntechnisch-prothetisches aufgussverfahren zur herstellung eines geschiebeankers, insbesondere einer konus- oder teleskopkrone, bzw. eines riegels aus einer dentalen gusslegierung, insbesondere einer goldlegierung, sowie ein keramisches isoliermittel zu diesem aufgussverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3903427A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19714759B4 (de) * | 1997-04-10 | 2007-01-04 | Nobel Biocare Ab | Zahnersatz, insbesondere Zahnkrone oder Brücke sowie Verfahren zu dessen Herstellung |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3046334A1 (de) * | 1980-12-09 | 1982-07-22 | Etablissement Dentaire Ivoclar, Schaan | Aufsinterbare grundmasse zur herstellung einer zwischenschicht zwischen einer hochschmelzenden dentalmetall-legierung und zahnporzellan |
-
1989
- 1989-02-06 DE DE19893903427 patent/DE3903427A1/de active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19714759B4 (de) * | 1997-04-10 | 2007-01-04 | Nobel Biocare Ab | Zahnersatz, insbesondere Zahnkrone oder Brücke sowie Verfahren zu dessen Herstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3903427A1 (de) | 1990-08-09 |
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