DE3027473A1

DE3027473A1 - Goldhaltiges praeparat zum ueberziehen metallischer teile

Info

Publication number: DE3027473A1
Application number: DE19803027473
Authority: DE
Inventors: Jürgen Dr. 6456 Langenselbold Haußelt; Klaus Dipl.-Chem. Dr. 6458 Rodenbach Lutz; Harry 7536 Isperingen Schiwiora; Manfred Dr. 7530 Pforzheim Stümke
Original assignee: Degussa GmbH
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1980-07-19
Filing date: 1980-07-19
Publication date: 1982-02-25
Also published as: CH652918A5; US4468251A; JPS5741382A; JPH0238642B2; DE3027473C2

Description

D e g u s s a Aktiengesellschaft 6OOO Frankfurt am Main

]O Goldhaltiges Präparat zum Überziehen metallischer Teile (il)

Die Erfindung betrifft ein goldhaltiges Präparat zum Überziehen metallischer Teile, insbesondere zum Überziehen von Aufbrennlegierungen in der Dentaltechnik vor dem Verblenden mit keramischen Massen, bestehend aus Goldpulver, einem Haftmittel und einem bei Raumtemperatur flüssigen, bei Brenntemperatur sich verflüchtigenden oder verbrennenden Bindemittel aus einem oder mehreren Harzbestandteilen.

Seit vielen Jahren ist in der Dentaltechnik das Verblenden von Kronen und Brücken aus Aufbrennlegierungen mit keramischen Massen bekannt. Hauptsächlich aus ästhetischen Gründen wird dabei das metallische Kronen— oder Brückengerüst ganz oder teilweise mit einer oder mehreren zahnfarbenen Keramikschichten überzogen. Ebenfalls primär aus ästhetischen Gründen werden goldreiche Zwischenschichten verwendet, die dem leicht durchscheinenden Dentalporzellan einen wärmeren Farb-

hintergrund verleihen, als es die meist metallischweißen üblichen Aufbrennlegierungen zu tun vermögen.

Die bisher bekannten goldhaltigen Zwischenschichtpräparate führen zu sehr glatten Oberflächen und können ~_ς vom Zahntechniker praktisch nicht beeinflußt werden.

Die Ausbildung manchmal erwünschter rillen— oder reliefartiger Höhenunterschiede auf den Oberflächen der Kronen und Brücken ist so nicht möglich. Die bisherigen bekannten Goldpräparate -werden entweder aufgeschmolzen oder aufgesintert und enthalten Goldpulver oder kugelförmige Goldteilchen (DE-AS 28 51 429), die zu einer gleichmäßigen Schichtdicke und einer sehr glatten Oberfläche führen.

Andererseits ist seit langem auch die Bedeutung einer hinreichenden Verzahnung zwischen den metallischen Aufbrennlegierungen und der Dentalkeramik für einen guten Verbund bekannt. Gerade der Anteil der sogenannten

]5 physikalischen Bindung hängt sehr stark von der Größe, der Gestaltung und der Rauhigkeit der mit der Keramik zu verbindenden Oberfläche ab.

Außerdem besitzen alle bisher bekannten Präparate für Zwischenschichten den Nachteil, daß sie wegen der nur ^v sehr schwer möglichen Beeinflussung der Schichtdicke einen relativ hohen Geldbedarf zur Folge haben.

Es war daher Aufgabe .der Erfindung, ein goldhaltiges Präparat zum überziehen metallischer Teile zu finden, insbesondere zum Überziehen von Aufbrennlegierungen in der. Dentaltechnik vor dem Verblenden mit keramischen Massen, bestehend aus Goldpulver, einem bei Raumtemperatur flüssigen, bei Brenntemperatur sich verflüchtigenden oder verbrennenden Bindemittel und gegebenenfalls einem Haftmittel, das eine gute Verzahnung mit der Dentalkeramik gewährleistet, eine strukturierte Oberfläche und einen sparsamen Goldverbrauch ermöglicht.

Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Präparate aus 6O bis 95 Gew $ Goldpulver, welches mindestens 50 i° plättchenförmige Teilchen enthält, und 5 bis kO Gew °f> Bindemittel besteht.

Vorzugsweise haben die plattchenförmigen Goldteilchen eine Längen- und Breitenausdehnung von weniger als c 50 /um und eine Dicke von weniger als 2 /um, insbesondere weniger als 10 /um bzw. weniger als 0,5 /um.

Vorteilhaft ist es, wenn man dem Goldpräparat als Haftmittel bis zu 20 Gew °/o eines Metall- und/oder anorganischen Nichtmetallpulvers zumischt, dessen Teilchen— größe zwischen 10 und 100 /um und dessen Schmelzpunkt oberhalb IO63 liegt, dem Schmelzpunkt des Goldes.

Vorzugsireise enthält das goldhalitge Präparat 75 bis 85 Gew °/o Goldpulver, I5 bis 25 Gev °/o Bindemittel und

1 bis 10 ⁰Jo Haftmittelpulver.
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Das Bindemittel besteht im allgemeinen aus 60 bis 90 %,

insbesondere 65 bis 80 ⁰Jo eines organischen Lösungsmittels, wie Glycol, Glycoläther, Glycolester, Terpenkohlenwasserstoffe oder hochsiedende aliphatische 2Q Kohlenwasserstoffe und 10 bis k0 °/o, insbesondere 20 bis 35 °k eines Harzbestandteiles, wie Acrylatharz, Methacrylaten, Nitrozellulose, Äthylzellulose oder natürliche oder künstliche Kautschuke.

Als Haftmittelpulver haben sich vor allem Palladium, Palladiumlegierungen, Goldlegierungen, Kobalt, Nickel und deren Legierungen, Aluminiumoxid, Siliziumdioxid, Zinndioxid, Indiumoxid, Ceroxid, Ytriumoxid, Titandioxid und Titannitrid bewährt. Vorzugsweise enthalten die Legierungspulver solche Legierungselemente, die auch in den zu überziehenden metallischen Teilen als Legierungsbestandteile enthalten sind. Die erfindungsgemäßen Präparate, die überwiegend aus plättchenförmigen Gold bestehen, lassen sich in sehr dünnen Schichten und damit außerordentlich sparsam auf die zu überziehenden Teile, wie Kronen und Brücken, auftragen. Überraschenderweise hat sich jedoch gezeigt, daß

diese Präparate mit Hilfe der gebrauch.lich.eix Auftragungstechnik mit feinen Pinseln eine gezielte Struktur!erung der Oberfläche erlauben, die mit den bisher bekannten Präparaten nicht erreicht werden konnten. Die. Modulation der Oberfläche kann in praktisch, jeder, dem Zahntechniker zur Verbesserung der Verankerung und Abstützung der späteren Keramiksch.ich.ten geeignet erscheinenden

ig Art, wie z.B. in Form von Rillen, Reliefs oder Schachbrettmustern vorgenommen werden. Diese Oberflächenstrukturen bleiben auch nach dem Aufbrennen der Präparate erhalten, wenn die Aufbrenntemperatur unterhalb der Schmelztemperatur des Goldes liegt. Bewährt haben sich

]5 dabei Aufbrenntemperaturen zwischen 600 und 1O4o C und Aufbrennzeiten Zwischen 1 und 10 min. Die GoIdschichten verbinden sich unter diesen Bedingungen mit allen bekannten Aufbrennlegierungen auf der Basis von Gold- Platin- Palladium- Silber-, Gold- Palladium-Silber, Palladium- Silber, Gold- Palladium, Nickel-Chrom und Kobalt- Chrom zu einem haltbaren und unlösbaren Verbund. Die erfindungsgemäßen Präparate sind daher für alle edelmetallhaltigen und edelmetallfreien Legierungen geeignet.

·" Des weiteren hat sich herausgestellt, daß der genannten, durch die Auftragungstechnik einstellbaren Oberflächenstuktui* überlagert werden kann, wenn man dem Goldpräparat pulverförmige Zusätze aus Metallen und/oder Nichtmetallen beimischt, welche bei der Aufbrenntemperatur

^ow noch im festen, d.h. nicht aufgeschmolzenen Zustand vorliegen und welche gröber sind als die verwendeten Goldteilchen bzw. -plättchen. Bewährt haben sich keramische Zusätze von Al₀O , SiO , SnO₀, In₀O₀, Y₀O-,

_ TiO , TiN sowie metallische Zugaben, welche Teilchen-D

- 7 * eine zusätzliche Oberflächenstruktur

größen oberhalb 10 /um aufweisen, jedoch nicht größer als ca. 100 /um sind. Obwohl die "grobe Oberflächenmodulation' in den reinen Goldzwischenschichten als auch die Überlagerung der "groben" und der "feinen" Oberflächenstrukturen in den mit Zusätzen versehenen Präparaten bewirken eine ausgezeichnete Verankerung der Keramikschicht mit dem metallischen Kronen- oder

"IQ Brückenteil.

So haben Untersuchungen von keramikverblendeten Legierungsblechen, welche vorher mit den erfindungsgemäßen Präparaten überzogen worden waren, gezeigt, daß bei gewaltsamem Absprengen der Keramik der Bruch ausnahmslos in der Keramik erfolgt. Eine Trennung der Zwischenschicht von der Legierung bzw. eine Trennung der Keramik von der Zwische . :,icht konnte in keinem Fall beobachtet werden.

Die folgenden Beispiele zeigen die Zusammensetzung --" einiger erfindungsgemäßer Präparate:

Präparat ':

80 Gew % Au-Pulver, plättchenförmig, <10/um 16 Gew ⁰Jo 3utyldiglycolacetat '

k Gew ^ci'o Nitrozellulose

Präparat 2;

60 Gew °p Au-Pulver, plättchenf örmig, «<.10/um 20 Gew °/o Au-Pulver, kristallin, <10/um ' 16 Gew ^c/o Butyldxglycolacetat ' h Gew ⁰Jo Polymethylmethacrylat

ο« Präparat ~)i

75 Gew ⁰Jo Au-Pulver, plättchenf örmig, -ϋ10 /um 5 Gew ^c/o AIpO -Pulver <:37 /um '

15 Gew io Terpineol '
5 Gew ⁰Jo Äthylzellulose

BAD ORIGINAL

Präparat 4:

75 Gew 56 Aü-Pulver, plattcbenförmig <5 /um

5 Gew ia AuPdIOPt5Sn3ln2-Pulver, <37 /Uta

12 Gew °jo Hoch.sieden.der . aliph.atisch.er^Koh.lenwasserstoff

5 Gew <$ Polyisobutylen

Präparat 5 ϊ

70 Gew $ Au-Pulver., plättchenförmig, -c5 /um

5 Gew # PdAu20Sn5-Pulver, <20 ,tun ^/ 18 Gew $> Butyldigiycolacetat ' 7 Gew 5^ PolymettLylmetiiacrylat

Präparat 6:

75 Gew ia Au-Pulver, plättclienförmig, «ilO/ 5 Gew ?έ C ο-Pulver, <2O/Um '

16 Gew 56 Butyldiglycolafeetat 4 Gew ia Äthylzellulose

Claims

SO 2OS DT

Degussa Aktiengesellschaft 6000 Frankfurt am Main

PATENTANS PRÜCHE

/l.J Goldhaltiges Präparat zum Überziehen metallischer Teile, ■—^ insbesondere zum überziehen von Aufbrennlegierungen in der Dentaltechnik vor dem Verblenden mit keramischen Massen, bestehend aus Goldpulver, einem bei Raumteraperatur flüssigen, bei Brenntemperatur sich verflüchtenden oder verbrennenden Bindemittel aus einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln und einem oder mehreren Harzbestandteilen und gegebenenfalls Haftmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 60 bis 95 Gev $> Goldpulver, welches mindestens 50 % plättehenförmige Teilchen enthält, und aus 5-^0 Gev % Bindemittel besteht.

2. Goldhaltiges Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Goldplättchen eine Längen- und Brei-

^ tenausdehnung kleiner 50 pm und eine Dicke kleiner 2 um besitzen.

3. Goldhaltiges Präparat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Goldplättchen eine Längen- und

^OJ Breitenausdehnung von kleiner 10 um und eine Dicke von veniger als 0,5 p³ besitzen.

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h. Goldhaltiges Präparat nach Anspruch 1 Ms 3> dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich his zu 20 Gew fc eines Metall- und/oder anorganischen Nichtinetallpulvers als Haftmittel enthält, dessen Teilchengröße zwischen 10 und ±00 pm und dessen Schmelzpunkt oberhalb IO63 C liegt.

5. Goldhaltiges Präparat nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es 75 bis S3 Gew ^s Goldpulver, 15 - 25 Gew fc Bindemittel und 1-10 Gew fc Haftmittelpulver enthält.

6. Goldhaltiges Präparat nach Anspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß als Haftmittelpulver Palladium, PalladiuEilegierungen, Goldlegierungen, Kobalt, Nickel und deren Legierungen, Aluminiumoxid, Siliziumdioxid, Zinndioxid, Indiumoxid, Cerdioxid, Yttriumoxid, Titandioxid oder Titannitrid verwendet werden.

7. Goldhaltiges Präparat nach Anspruch 1 bis 6, dadurch

gekennzeichnetj daß die Metallegierungspulver Legierungselemente enthalten, die auch als Legierungselemente in den zu überziehenden metallischen Teilen enthalten sind.

S. Goldhaltiges Präparat nach Anspruch 1 bis 7, dadurch *5 gekennzeichnet, daß es als Bindemittel i0 bis 40 Gew % Harz und 60 bis 90 Gew % Lösungsmittel enthält.

- 3 BAD ORIGINAL