DE4332335C2 - Goldhaltiges Präparat - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Präparat zum Überziehen von mit Dentalkeramik zu
verblendendem metallischem Zahnersatz, das Gold-Pulver, Keramik-Pulver und ein
organisches Bindemittel enthält.
Die Verblendung metallischer Gerüste mit zahnfarbener Dentalkeramik ermöglicht
die Herstellung von ästhetisch ansprechendem Zahnersatz, besonders von Kronen
und Brücken. Die Dentalkeramik wird meist als in einer Flüssigkeit dispergier
tes Pulver auf das metallische Gerüst aufgetragen und eingebrannt. Bei der
Auswahl der Dentalkeramik ist daher nicht nur der Wärmeausdehnungskoeffizient,
sondern auch der Schmelzpunkt der das metallische Gerüst bildenden Aufbrennle
gierungen von Bedeutung. Die Brenntemperatur der Dentalkeramik sollte um min
destens 100°C niedriger sein als der Schmelzpunkt der Aufbrennlegierungen, so
daß für niedrigschmelzende Aufbrennlegierungen Dentalkeramiken mit niedriger
Brenntemperatur erforderlich sind.
Aus EP 0 478 937 A1 ist ein zum Verblenden von metallischem Zahnersatz aus
niedrigschmelzenden Gold-Legierungen und Titan geeigneter keramischer Werk
stoff, der eine Brenntemperatur von 770°C ± 70°C und einen einstellbaren
Wärmeausdehnungskoeffzienten (8×10-6 bis 17,5x10-6K-1 im Bereich
zwischen 20 und 500°C) aufweist, bekannt. Seine Hauptkomponenten sind SiO₂,
Al₂O₃, K₂O und Na₂O.
Üblicherweise wird das metallische Gerüst vor dem eigentlichen Verblenden mit
der Dentalkeramik mit einer goldhaltigen Schicht überzogen. Dazu wird ein
meist in Pastenform vorliegendes Gold enthaltendes Präparat in dünner Schicht
auf das metallische Gerüst aufgetragen und eingebrannt. Die so erzeugten gold
haltigen Zwischenschichten bewirken eine bessere Verbundfestigkeit zwischen
Metall und Keramik und verleihen dem metallischen Gerüst einen der leicht
durchscheinenden Dentalkeramik besser angepaßten Farbhintergrund als die häu
fig weißlich-graue Oberfläche der Aufbrennlegierungen.
Aus DE 28 51 729 C2 ist ein als Blendgold bezeichnetes pastenförmiges Präparat
aus 75-95% kugelförmigem Gold-Pulver mit einer mittleren Teilchengröße von
0,8-1,2 Mikrometer und organischem Bindemittel aus Terpineol und Äthylcellu
lose bekannt. Es wird beim Verblenden gegossener und gesinterter metallischer
Zahnprothesen und Zahnprothesenteile eingesetzt und kann bei Temperaturen von
950-1070°C aufgebrannt werden, wobei es eine dichte, gleichmäßige Goldschicht
bildet. Die anschließend aufgebrachte Dentalkeramik ist fest mit der so herge
stellten Goldschicht verbunden.
Ein weiteres goldhaltiges Präparat zum Überziehen von metallischen Teilen,
besonders von Aufbrennlegierungen in der Dentaltechnik vor dem Verblenden mit
keramischen Massen, wird in DE 30 27 472 C2 beschrieben. Es enthält neben
Gold-Pulver mit einer unter 30 Mikrometer liegenden Teilchengröße und flüssi
gem, bei Brenntemperatur sich verflüchtigendem oder verbrennendem Bindemittel
aus organischem Lösungsmittel und Harz 1-20 Gewichts-% eines als Haftmittel
wirkenden gröberen Metall-Pulvers (Palladium, Kobalt, Nickel, Legierungen
dieser Metalle, Gold-Legierungen) und wird bei Temperaturen zwischen 600 und
1100°C aufgebrannt. Bedingt durch das gröbere Metall-Pulver, entsteht auf dem
metallischen Teil eine rauhe Oberfläche, die eine sehr gute Verankerung der
Keramik bewirkt.
Das aus der EP 0 016 315 B1 bekannte Mittel zum unzerbrechlichen Verbinden von
Dentalmetallteilen mit Dentalkeramik enthält ein oder mehrere Edelmetallhalo
genide, zum Beispiel Silberchlorid und Goldfluorid. Die gegebenenfalls außer
dem vorhandene feinteilige Edelmetallkomponente kann neben Gold noch bis zu
5 Gewichts-% eines oder mehrerer der Unedelmetalle Kupfer, Zink, Eisen, Zinn,
Cadmium, Mangan, Germanium, Magnesium, Kobalt und Nickel enthalten. Das Mittel
wird auf das Dentalmetallteil und/oder die Dentalkeramik aufgebracht und bei
870-1080°C gesintert.
In DE 31 44 859 A1 wird vorgeschlagen, die Haftfestigkeit von Metall-Keramik-
Verbundteilen dadurch zu verbessern, daß auf die Oberfläche der Metalle feine
Keramik-Partikel enthaltende metallische Haft-Zwischenschichten aufgebracht
werden. Vorzugsweise soll dabei die Zusammensetzung der Keramik-Partikel mit
der der Verbund-Keramik übereinstimmen. Geeignet sind auch Aluminiumoxid,
Siliciumdioxid, Magnesiumoxid, Titandioxid, Mischungen daraus und Keramik-
Materialien, die diese als Hauptkomponenten enthalten. Die Teilchengröße der
Keramik-Partikel liegt im Bereich von 5-100 Mikrometer.
Diese bekannten Präparate sorgen bei der Verblendung von zum Beispiel Kronen
und Brücken aus Aufbrennlegierungen mit Dentalkeramik für einen guten Verbund
zwischen Legierung und Keramik. Es hat sich jedoch gezeigt, daß trotz der
Anwendung dieser Präparate bei mit Keramik verblendetem Zahnersatz aus nie
drigschmelzenden Gold-Aufbrennlegierungen Verfärbungen der Keramik durch in
den Legierungen enthaltene Metalle, besonders Silber und Kupfer, auftreten
können.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Präparat der eingangs charakteri
sierten Art zum Überziehen von mit Dentalkeramik zu verblendenden metallischen
Gerüsten aus niedrigschmelzenden, einen hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisenden Aufbrennlegierungen zu finden, das zu einem zuverlässigen Verbund
zwischen den Aufbrennlegierungen und der Dentalkeramik führt und eine uner
wünschte Verfärbung der Dentalkeramik durch Bestandteile der Aufbrennlegie
rungen verhindert.
Das die Lösung der Aufgabe darstellende Präparat ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß es zusätzlich das Pulver aus einer Gold-Zinn-Legierung aus 70-90 Gewichts-% Gold und
10-30 Gewichts-% Zinn enthält.
Bewährt hat sich das Präparat, wenn es aus 40-70 Gewichts-% Gold-Pulver,
5-45 Gewichts-% Pulver aus der Gold-Zinn-Legierung, 5-15 Gewichts-% Keramik-
Pulver und organischem Bindemittel als Rest besteht.
Als besonders geeignet hat sich das Präparat erwiesen, wenn eine Gold-Zinn-Legie
rung aus 80 Gewichts-% Gold und 20 Gewichts-% Zinn benutzt wird und wenn die mittlere Tellchengröße
des Gold-Pulvers 0,6-1 Mikrometer, des Legierungs-Pulvers 10-30 Mikrometer und
des Keramik-Pulvers 20-60 Mikrometer beträgt.
Das Keramik-Pulver kann aus der zum Verblenden benutzten Dentalkeramik, aus
den die Dentalkeramik bildenden Hauptkomponenten oder aus Mischungen daraus
bestehen. Es bewirkt die sehr gute Verbundfestigkeit zwischen der durch Ein
brennen des goldhaltigen Präparats erzeugten goldhaltigen Zwischenschicht und
der Dentalkeramik-Verblendung.
Als organisches Bindemittel ist jedes für diesen Zweck bekannte Bindemittel
geeignet, wie zum Beispiel das Gemisch aus Terpineol und Äthylcellulose
(DE 28 51 729 C2).
Das erfindungsgemäße goldhaltige Präparat wird durch homogenes Vermischen
seiner Bestandteile hergestellt, wobei innerhalb der vorgegebenen Bereiche die
Mengen der Bestandteile so gewählt werden, daß das Präparat nach dem Mischen
als gut streichfähige Paste vorliegt.
Das pastenförmige Präparat kann in an sich bekannter Weise in dünner, jedoch
deckender Schicht (Dicke etwa 5-30 Mikrometer) auf das aus einer Aufbrennle
gierung mit niedrigem Schmelzpunkt und hohem Wärmeausdehnungskoeffizienten
gebildete metallische Gerüst aufgetragen und unter Bildung einer guthaftenden,
zusammenhängenden Schicht eingebrannt werden.
Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen, zunächst eine dünne
Schicht der zum Verblenden bestimmten Dentalkeramik auf das metallische Gerüst
aufzutragen und einzubrennen und erst dann das goldhaltige Präparat aufzu
bringen und ebenfalls einzubrennen.
Die Einbrenntemperatur für das erfindungsgemäße goldhaltige Präparat liegt bei
760-850°C.
Das goldhaltige Präparat läßt sich gleichmäßig und auch in dünner Schicht
stärke gut deckend auftragen und bildet beim Einbrennen festhaftende und dich
te Schichten, die in dem nach dem Verblenden vorliegenden Verbund Aufbrennle
gierung/Dentalkeramik als Zwischenschichten die Verbundfestigkeit zwischen dem
metallischen und dem keramischen Teil bewirken. Verfärbungen der Dentalkeramik
durch in den niedrigschmelzenden Aufbrennlegierungen enthaltene Metalle (Sil
ber, Kupfer) treten nicht auf.
Zur näheren Erläuterung wird die Zusammensetzung von zwei beispielhaften gold
haltigen Präparaten gemäß der Erfindung (Beispiele 1 und 2) und - zum Ver
gleich dazu - die von kein Legierungs-Pulver und/oder Keramik-Pulver enthal
tenden Präparaten (Beispiele 3, 4 und 5) in der Tabelle angegeben (Au-Pulver):
mittlere Teilchengröße 0,8 Mikrometer, AuSn20-Pulver: mittlere Teilchengröße
30 Mikrometer, Keramik-Pulver: mittlere Teilchengröße 50 Mikrometer).
Die Präparate werden mit dem Pinsel in dünner Schicht auf aus einer
silber- und kupferhaltigen niedrigschmelzenden Gold-Aufbrennlegierung
bestehende metallische Gerüste aufgetragen und bei 800°C eingebrannt.
Anschließend erfolgt die Verblendung mit niedrigschmelzender Dental
keramik.
Zur Prüfung der Verbundfestigkeit der so hergestellten Metall/Keramik-Verbund
körper wird in Scherversuchen nach Entwurf DIN 13 927 die mittlere Scherspan
nung bestimmt. Die Farbe der Keramik-Verblendung wird mit der eines Plättchens
aus der Dentalkeramik visuell verglichen.
Die unter Anwendung der erfindungsgemäßen Präparate hergestellten Verbundkör
per zeichnen sich durch eine hohe Verbundfestigkeit und durch eine verfär
bungsfreie Keramik-Verblendung aus.
Claims (9)
1. Präparat zum Überziehen von mit Dentalkeramik zu verblendendem metallischem Zahn
ersatz, das Gold-Pulver, Keramik-Pulver und ein organisches Bindemittel enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß es zusätzlich das Pulver aus einer Gold-Zinn-Legierung aus
70-90 Gewichts-% Gold und 10-30 Gewichts-% Zinn enthält.
2. Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 40-70 Gewichts-%
Gold-Pulver, 5-45 Gewichts-% Pulver aus der Gold-Zinn-Legierung, 5-15 Gewichts-%
Keramik-Pulver und organischem Bindemittel als Rest besteht.
3. Präparat nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch das Pulver aus einer Gold-Zinn-
Legierung aus 80 Gewichts-% Gold und 20 Gewichts-% Zinn.
4. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere
Teilchengröße des Gold-Pulvers 0,6-1 Mikrometer beträgt.
5. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere
Teilchengröße des Legierungs-Pulvers 10-30 Mikrometer beträgt.
6. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere
Teilchengröße des Keramik-Pulvers 20-60 Mikrometer beträgt.
7. Verwendung des Präparats nach einem der Ansprüche 1 bis 6 bei der Herstellung von
Zahnersatz aus mit Dentalkeramik verblendeter niedrigschmelzender Aufbrennlegierung
zur Erzeugung einer goldhaltigen Zwischenschicht zwischen der Dentalkeramik und der
Aufbrennlegierung.
8. Verwendung des Präparats nach Anspruch 7 für den dort angegebenen Zweck, dadurch
gekennzeichnet, daß die goldhaltige Zwischenschicht auf der Aufbrennlegierung erzeugt
wird.
9. Verwendung des Präparats nach Anspruch 7 für den dort angegebenen Zweck, dadurch
gekennzeichnet, daß die goldhaltige Zwischenschicht auf einer auf der Aufbrennlegierung
befindlichen Keramik-Schicht erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4332335A DE4332335C2 (de) | 1993-09-23 | 1993-09-23 | Goldhaltiges Präparat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4332335A DE4332335C2 (de) | 1993-09-23 | 1993-09-23 | Goldhaltiges Präparat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4332335A1 DE4332335A1 (de) | 1995-03-30 |
DE4332335C2 true DE4332335C2 (de) | 1995-11-30 |
Family
ID=6498389
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4332335A Expired - Fee Related DE4332335C2 (de) | 1993-09-23 | 1993-09-23 | Goldhaltiges Präparat |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4332335C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA1107584A (en) * | 1977-10-27 | 1981-08-25 | William V. Youdelis | Process for surface coating alloys to enhance corrosion resistance |
DE3027473C2 (de) * | 1980-07-19 | 1985-12-05 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Goldhaltiges Präparat zum Überziehen metallischer Teile (II) |
-
1993
- 1993-09-23 DE DE4332335A patent/DE4332335C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE4332335A1 (de) | 1995-03-30 |
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