DE388800C - Verfahren zur Herstellung von Naehrmitteln fuer die Mikroorganismen des Bodens - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Naehrmitteln fuer die Mikroorganismen des Bodens

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DE388800C DEH75092D DEH0075092D DE388800C DE 388800 C DE388800 C DE 388800C DE H75092 D DEH75092 D DE H75092D DE H0075092 D DEH0075092 D DE H0075092D DE 388800 C DE388800 C DE 388800C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Soil Conditioners And Soil-Stabilizing Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Nährmitteln für die Mikroorganismen des Hodens. Bekanntlich bedürfen die Kleinlebewesen des Bodens, insbesondere die stickstoffsammelnden, leicht aufnehmbarerorganischer Substanzen zu ihrem Gedeihen.
  • Die neueren Forschungen auf dem Gebiete der Bodenkunde und Pflanzenernährung haben gezeigt, daß für die Erzielung guter Ernten das Vorhandensein einer reichen Flora von Mikroorganismen von äußerster Wichtigkeit ist. Diese Mikroorganismen (Bakterien, Schimmelpilze o. dgl.) stellen aber für ihre Entwicklung gewisse Ansprüche an die chemische und physikalische Beschaffenheit des Bodens. Während man schon lange die günstigen physikalischen Bedingungen empirisch erkannt hatte und durch geeignete Bodenbearbeitung herbeizuführen suchte, haben erst neuere Arbeiten sich auch mehr derFräge der chemischen Bodenbeschaffenheit zugewendet, soweit diese für das Gedeihen der Bodenmikroorganismen von Bedeutung ist. Neben einer günstigen physikalischen Beschaffenheit des Bodens ist es für das Gedeihen der Bodenmikroorganismen von äußerster Wichtigkeit, daß sie die genügenden Nährstoffe im Boden vorfinden, die ihnen eine starke Entwicklung und damit eine, wirksame Tätigkeit in bezug auf .das Sammeln des Stickstoffs aus der Luft, die Entwicklung von Kohlensäure, Aufschließung gewisser an sich für die Pflanzen unzugänglicher Stoffe im Boden usw. ermöglichen.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß die in der Natur in großen Mengen vorkommenden organischen Ablagerungen, wie Torf und Braunkohle, vorzügliche Nährböden für die Boden-Mikroorganismen sind, sofern sie in eine gewisse Form gebracht sind, die den Mikroorganismen zusagt, während Torf und Braunkohle in ihrer natürlichen Form in der Regel die Tätigkeit der Bodenbakterien eher schädigen -als unterstützen. Es ist bekannt, daß im Hochmoor an sich nur wenig Bodenbakterien vorkommen (Chemiker-Zeitung 1921, SS.'51:4, Aufsatz von Prof. Dr. Franz Fischer). Die unter dem Sammelnamen »Humus« bekannten Körper dienen in erster Linie der Bakterienernährung. Nun enthalten Torf und Braunkohle zwar Humuskörper in reichlicher Menge, jedoch in einer Form, die es den Bak- . terien nicht gestattet, sie als Nahrungsmittel aufzunehmen. Versuche, diese Humuskörper in leicht assimilierbare Form zu bringen, sind zahlreich gemacht worden, z. B. durch Aufschluß mit Alkalien. Diese Produkte haben aber die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllt, da sie infolge ihrer stark alkalischen Natur die Ackerkrume verkrusten und dadurch schädlich wirken.
  • Nach der Erfindung sollen Torf und Braunkohle mit Mineralsäuren bei erhöhter Temperatur und gewöhnlichem oder erhöhtem Druck in Gegenwart kleiner Mengen oxydierender Substanzen, z. B. Salpetersäure, behandelt werden. Hierdurch werden die Torf- und Braunkohlenmassen so verändert, daß sie nunmehr beim Einbringen in den Ackerboden den stets darin vorhandenen Bakterien und Schimmelpilzen als Nahrung dienen können.
  • Vorteilhaft verwendet man zum Aufschluß der genannten Substanzen Mineralsäuren, die gleichzeitig kleine Mengen von Salpetersäuren der Sprengstoffindustrie enthalten.
  • Es ist bekannt, stickstoffhaltige organische Substanzen, wie Horn, Leder, Haare, Fleisch usw., durch Erhitzen mit Säuren in hoch stickstoffhaltige Düngemittel überzuführen, die als Stickstoffdünger den Pflanzen unmittelbar zugute kommen. Es ist weiter bekannt, organische Substanzen, insbesondere Torf, mit Schwefelsäure in der Kälte zu behandeln und die dabei angeblich entstehenden Humussäuren mit der noch vorhandenen Schwefelsäure zusammen mit Kalk im Überschuß zu versetzen, worauf Kaliumsulfat der Masse zugesetzt wurde, um lösliche Verbindungen des Kaliums mit den Humussäuren herzustellen, die dann düngend wirken sollten. Auch bei Benutzung dieser Düngemittel ist die Gefahr der Verkrustung des Ackers vorhanden, ähnlich wie es bei den Erzeugnissen der Aufschließung von Humuskörpern mit Alkali der Fall und oben erwähnt worden ist. Außerdem ist festgestellt worden, daß humussaure Alkalien die Tätigkeit der Bakterien des Ackers schädigen, obwohl diese Salze als Düngemittel anzusprechen sind.
  • Das Erzeugnis des vorliegenden Verfahrens kann als Düngemittel im üblichen Sinne nicht angesprochen werden, weil es die sonst bei Düngemitteln geschätzten Pflanzennährstoffe (Stickstoff. Kali, Phosphorsäure) in zu geringen Mengen enthält. Das Erzeugnis de, Verfahrens ist vielmehr, wie eingangs schon erwähnt, ein Nährmittel. für die Bodenbakterien, das diesen eine besonders lebhafte Entwicklung ermöglicht, so daß die großen Vorteile dieser lebhaften Bakterienflora (starkes Sammeln von Stickstoff aus der Luft, lebhafte Kohlensäureentwicklung, Zersetzung schwer assimilierbarer, im Boden vorhandener Stoffe usw.) im Boden zur vollen Geltung kommen, die ein lebhaftes Wachstum der Nutzpflanzen und damit starke Ernten herbeiführen.
  • Als Ausführungsbeispiele des Verfahrens nach der Erfindung seien folgende genannt: x. zoo kg Torf werden lufttrocken mit einer 5prozentigen Abfallschwefelsäure mit einem Gehalt an Salpetersäure bzw. nitrosen Verbindungen eine halbe Stunde bei Siedehitze behandelt, ausgepreßt und dann auf Haufen geworfen, wo eine starke Nachwirkung stattfindet.
  • 2. Torf -in großen Soden wird mit einer 5 prozentigen . Abfallschwefelsäure, von der Sprengstoffabrikation herrührend, die kleine Mengen von Salpetersäure enthält, getränkt und nach dem Abtropfen in einen Härteofen eingebracht, wie solche bei der Kalksandsteinfabrikation gebräuchlich sind. Der Härteofen wird geschlossen und überhitzter Dampf eingeleitet. Die Temperatur und der Druck steigen allmählich an bis auf etwa 2oo° C und ro Atmosphären. Die Dauer der Gesamtbehandlung kann etwa eine Stunde betragen. Darauf wird der Dampf abgeblasen, der Härteofen geöffnet und die behandelte Masse auf Haufen gebracht, wo, wie oben angegeben, eine Nachwirkung noch stattfindet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Nährmitteln für die Mikroorganismen des Bodens, dadurch gekennzeichnet, daß Torf oder Braunkohle bei erhöhter Temperatur unter gewöhnlichem oder erhöhtem Druck mit Mineralsäuren behandelt werden, die kleine Mengen oxydierender Substanzen, wie z. B. Salpetersäure, enthalten.
DEH75092D 1918-08-29 1918-08-29 Verfahren zur Herstellung von Naehrmitteln fuer die Mikroorganismen des Bodens Expired DE388800C (de)

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