DE3884541T2

DE3884541T2 - Kraftfahrzeugisolierverglasung mit einer vergrösserten Austauschoberfläche der feuchtigkeitsaufsaugenden Schnur.

Info

Publication number: DE3884541T2
Application number: DE88402178T
Authority: DE
Inventors: Hans Ohlenforst; Dieter Peetz; Hans-Peter Siemonsen
Original assignee: Vegla Vereinigte Glaswerke GmbH
Current assignee: Saint Gobain Sekurit Deutschland GmbH and Co KG
Priority date: 1987-08-31
Filing date: 1988-08-30
Publication date: 1994-03-31
Anticipated expiration: 2008-08-31
Also published as: ES2046320T3; DE3729036A1; US5120584A; DE3884541D1; ATE95121T1; EP0307280B1; EP0307280A3; EP0307280A2

Description

Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugscheibe, insbesondere eine höhenverstellbare Türfensterscheibe, aus einem Isolierglas geringer Dicke, bei der zwei Einzelglasscheiben durch einen Zwischenrahmen aus einem ein feuchtigkeitsabsorbierendes Mittel enthaltenden Kunststoffstrang miteinander verbunden sind.
Es ist bekannt, Isolierglasscheiben als Fahrzeugscheiben zu benutzen. Die in diesem Fall vorgesehenen Isolierglasscheiben bestehen im allgemeinen aus zwei verhältnismäßig dünnen Einzelglasscheiben mit einer Dicke von 2 bis 3 mm, damit das Gewicht der Isolierglasscheibe beschränkt bleibt. Außerdem ist es wünschenswert, wegen des "Designs" der Automobilkarosserie beziehungsweise des Fensterrahmens, den Luftzwischenraum zwischen den Glasscheiben möglichst dünn zu halten. Aus diesen Gründen hat der Luftzwischenraum selbst eine Dicke von lediglich 2 bis 4 mm. Dies führt dazu, daß der Zwischenrahmen auch nur diese Dicke hat. Unter diesen Umständen ist es nicht möglich, einen Zwischenrahmen aus einem metallischen Hohlprofil zu benutzen, in dessen Hohlraum feuchtigkeitsabsorbierendes Material eingebracht werden kann, wie es bei Isolierglasscheiben mit einem größeren Luftzwischenraum üblich ist. Deshalb wird bei Isolierglasscheiben mit einem sehr dünnen Luftzwischenraum ein Kunststoffstrang, der ein feuchtigkeitsabsorbierendes Mittel enthält, als Zwischenrahmen entlang dem Scheibenumfang verwendet.
Isolierglasfenster für Fahrzeuge sind zum Beispiel aus der Patentanmeldung DE-A 35 17 581 A1 bekannt. Die Verwendung eines Kunststoffstrangs, der das feuchtigkeitsabsorbierende Mittel enthält und der den Zwischenrahmen von Isolierglasscheiben bildet, ist in den Patentschriften FR- A 2 294 313 und FR-A 2 294 314 im einzelnen beschrieben.
Die Konzentration des feuchtigkeitsabsorbierenden Mittels im Kunststoffstrang läßt sich nicht beliebig erhöhen, denn der Kunststoffstrang muß seine Funktion als Kleber zum Verbinden der beiden Glasscheiben und als Abdichtung zum Verhindern des Eindringens beziehungsweise Hindurchdiffundierens von Feuchtigkeit ausüben. Da aber im Fall von sehr dünnen Isolierglasscheiben der Querschnitt des von dem Kunststoffstrang gebildeten Rahmens sehr gering ist, bleibt die Gesamtmenge des Trockenmittels klein. Es besteht daher die Gefahr, daß die Lebensdauer derartiger Isolierglasscheiben begrenzt ist, weil die Menge des verfügbaren Trockenmittels selbst auch begrenzt ist. Diese Gefahr ist bei Autoscheiben besonders groß, weil diese wechselnden äußeren Luftdrücken unterworfen sind, wodurch die Diffusionsvorgänge durch den Zwischenrahmen und die Klebeschichten begünstigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Isolierglasscheibe für Fahrzeuge so zu verbessern, daß die Gefahr der Sättigung des Trockenmittels vermindert und damit die Lebensdauer der Isolierglasscheibe verlängert wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Fahrzeugscheibe und insbesondere höhenverstellbare Türgfensterscheibe aus einem Isolierglas geringer Dicke, bei der zwei Glasscheiben durch einen Zwischenrahmen aus wenigstens einem ein feuchtigkeitsabsorbierendes Mittel enthaltenden Kunststoffstrang miteinander verbunden sind, die dadurch gekennzeichnet ist, daß auf einem Teil des Scheibenumfangs, insbesondere entlang ihres unteren, im Türschacht verborgenen Randbereichs, ein ein feuchtigkeitsabsorbierendes Material enthaltender Kunststoffstrang angeordnet ist, dessen Volumen bezogen auf das allein für das mechanische Verhalten notwendige Volumen vergrößert ist, und dessen in Kontakt mit dem Luftzwischenraum stehende Oberfläche mindestens doppelt so groß ist wie die Oberfläche, die sich aus dem Produkt der Dickenabmessung des Luftzwischenraums und der Länge des Teils des Scheibenumfangs ergibt, auf dem der Kunststoffstrang angeordnet ist.
Nach einer Variante der Erfindung umfaßt der entlang des unteren Randbereichs der Glasscheibe angeordnete Kunststoffstrang außer dem als Zwischenkörper dienenden Kunststoffstrang einen im Vergleich zum Luftzwischenraum des Isolierglases dünneren Kunststoffstreifen, der einen Spalt für das Eindringen der Luft des Isolierglases bildet.
Gemäß einer anderen Variante der Erfindung bildet der Kunststoffstrang mit vergrößertem Volumen ganz oder teilweise den Zwischenrahmen der Isolierglasscheibe und besitzt gegen den Luftzwischenraum gerichtete Zähne. Dieser Strang ist vorzugsweise durch Ablage eines in Mäanderform extrudierten Kunststoffstrangs hergestellt.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und andere Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung verschiedener Ausführungsformen, die anhand der Zeichnungen beschrieben werden.
Die Zeichnungen zeigen nacheinander:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch ein höhenverstellbares Seitenfenster;
Fig. 2 eine erste Ausführungsform für die Ausbildung der Isolierglasscheibe in ihrem unteren Bereich in einer perspektivischen, vergrößerten Ausschnittszeichnung, und
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der Isolierglasscheibe in ihrem unteren Randbereich in einer perspektivischen, vergrößerten Ausschnittszeichnung.
Die Isolierglasscheibe 1 ist als eine höhenverstellbare Seitenscheibe in einer Fahrzeugtür 2 dargestellt. Die Fahrzeugtür 2 umfaßt den Türkörper 3, der den Türschacht 4 umgibt, und oberhalb dieses Türkörpers den Fensterrahmen 5. Die entlang des Fensterrahmens 5 angeordnete Dichtung 6 dichtet diesen gegen die Karosserie ab. Die im Türkörper 3 angeordneten Dichtungen 7 und 8 sorgen für die Abdichtung des Hohlraums der Fahrzeugtür 4, indem sie an der Türfensterscheibe 1 anliegen, und die im Fensterrahmen 5 angebrachte Dichtung 9 trennt den Fensterrahmen von der Isolierglasscheibe 1.
Die Isolierglasscheibe 1 besteht aus den beiden Glasscheiben 11 und 12, die den Luftzwischenraum 13 einschließen. Die Glasscheiben 11 und 12 haben eine Dicke von ungefähr 3 mm und bestehen aus vorgespanntem Sicherheitsglas. Der Luftzwischenraum 13 hat ebenfalls eine Dicke von ungefähr 3 mm. Die Verbindung der beiden Glasscheiben 11 und 12 an ihrem Rand erfolgt über ein doppeltes System, nämlich einerseits mit Hilfe eines als Zwischenrahmen wirkenden Kunststoffstrangs 15 von ungefähr 3 mm Dicke, und andererseits außerhalb dieses Kunststoffstrangs 15 mit einer Dichtmasse 16. Der Kunststoffstrang 15 besteht beispielsweise aus Butylkautschuk, dem etwa 20 Gew.-% Molekularsieb als Trockenmittel beigemischt sind. Die Dichtmasse 16 besteht vorzugsweise aus Polysulfid.
Im dargestellten Fall ist die innere Glasscheibe 11 der Isolierglasscheibe 1 größer als die äußere Glascheibe 12. Daher erhält man eine stufenförmige Isolierglasscheibe. Diese Ausführungsform ermöglicht es, ein aerodynamisches Fahrzeugfenster zu erhalten.
Auf dem unteren Rand 18 der Glasscheibe 11 ist ein Metallprofil 19 montiert, vorzugsweise durch Verkleben. Auf dem Steg 20 des Metallprofils 19 wird der Bewegungsmechanismus zum Anheben oder Absenken der Isolierglasscheibe befestigt.
Ein Beispiel für die Ausführung der Isolierglasscheibe 1 im unteren Bereich ist in Fig. 2 dargestellt. Die beiden, die Isolierglasscheibe bildenden etwa 3 mm dicken Einzelglasscheiben 22 und 23 sind durch einen Luftzwischenraum 13 getrennt. Sie sind auf ihren Außenseiten in ihrem Randbereich mit einer rahmenförmigen, lichtundurchlässigen Schicht 24 versehen. Diese Schicht soll den Kunststoffstrang 15 und die Dichtmasse 16 vor sichtbarer und ultravioletter Strahlung schützen. Vorzugsweise besteht diese Schicht 24 aus einer Einbrennfarbe. In den Strang 15 sind mit mehr oder weniger großem Abstand Formkörper 25 aus inkompressiblem Material eingefügt. Diese Formkörper 25, die beispielsweise aus Kugeln mit 3 mm Durchmeser bestehen können, haben die Aufgabe, während des Zusammenpressens der Isolierglasscheibe nach dem Aufbringen des Kunststoffstrangs 15 auf eine der beiden Glasscheiben auf dem gesamten Scheibenumfang ein ungleichmäßiges Zusammendrücken des Kunststoffstrangs 15 zu vermeiden. Anschließend wird neben dem Kunststoffstrang 15 ein etwa 10 mm breiter und etwa 2 mm dicker Streifen 26 auf der Glasscheibe 22 angeordnet. Dieser Streifen 26 besteht ebenfalls aus einem Butylkautschuk, dem ein Trocknungsmittel beigemischt ist. Es kann sich um das gleiche Material handeln wie bei dem Material, aus dem der Kunststoffstrang 15 besteht, doch ist es gleichermaßen möglich, hierfür eine Kunststoffzusammensetzung zu verwenden, die einen höheren Anteil an Trockenmasse enthält als der Stang 15. Da der Streifen 26 dünner ist als der Luftzwischenraum 13, existiert zwischen dem Streifen 26 und der Glasscheibe 23 ein Spalt 27, so daß der Streifen 26 eine vergrößerte aktive, feuchtigkeitsabsorbierende Oberfläche besitzt.
In Fig. 3 ist ebenfalls eine Ausführungsform dargestellt, bei der die beiden Glasscheiben 30 und 31 der Isolierglasscheibe 1 an ihrem Rand mit einer rahmenartigen Schicht 24 aus einer Einbrennfarbe versehen. Hierbei bildet der das Trockenmittel enthaltende Kunststoffstrang 32 ein gezahntes Profil, bei dem die Zähne 33 zum Luftzwischenraum 13 hin gerichtet sind. Die Höhe dieser Zähne 33 beträgt größenordnungsmäßig 10 mm. In das gezahnte Profil 32 sind ebenfalls Kugeln 25 aus einem inkompressiblen Material eingeführt, die einen gleichbleibenden Abstand zwischen den Einzelglasscheiben garantieren. Zusätzlich zu dem Zahnprofil 32 ist wiederum eine Dichtmasse 16, beispielsweise aus Polysulfid, vorgesehen.
Das Zahnprofil 32 kann aus einem vorgeformten Profil bestehen, das auf eine der beiden Glasscheiben abgelegt wird. Vorteilhafterweise kann man aber einfach den Profilstrang auf einer der Glasscheiben mit Hilfe eines Extrusionskopfes ablegen, der auf der Glasscheibe im Randbereich einen Strang in Form von Mäandern 34 ablegt. Man erhält so die in der Abbildung dargestellte Struktur oder eine ähnliche Konfiguration.

Claims

1. Autoglasscheibe (1), insbesondere höhenverstellbare Türfensterscheibe, aus einem Isolierglas geringer Dicke, bei der zwei Glasscheiben durch einen Zwischenrahmen aus wenigstens einem ein feuchtigkeitsabsorbierendes Mittel enthaltenden Kunststoffstrang (15,26,32) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Teil des Scheibenumfangs, insbesondere entlang ihres unteren, im Türschacht verborgenen Randbereichs, ein ein feuchtigkeitsabsorbierendes Material enthaltender Kunststoffstrang (15,26,32) angeordnet ist, dessen Volumen bezogen auf das allein für das mechanische Verhalten notwendige Volumen vergrößert ist, und dessen in Kontakt mit dem Luftzwischenraum stehende Oberfläche mindestens doppelt so groß ist wie die Oberfläche, die sich aus dem Produkt der Dickenabmessung des Luftzwischenraums (13) und der Länge des Teils des Scheibenumfangs ergibt, auf dem der Kunststoffstrang angeordnet ist.

2. Autoglasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der entlang des unteren Randbereichs der Glasscheibe angeordnete Kunststoffstrang außer dem als Zwischenkörper dienenden Kunststoffstrang (15) einen im Vergleich zum Luftzwischenraum (13) des Isolierglases dünneren Kunststoffstrang umfaßt, der einen Spalt (27) für den Eintritt der Luft des Isolierglases bildet.

3. Autoglasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffstrang mit vergrößertem Volumen ganz oder teilweise den Zwischenrahmen der Isolierglasscheibe bildet und gegen den Luftzwischenraum (13) gerichtete Zähne (33) besitzt.

4. Autoglasscheibe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffstrang, der ganz oder teilweise den Zwischenrahmen der Isolierglasscheibe bildet und gegen den Luftzwischenraum (13) gerichtete Zähne (33) aufweist, durch Ablage eines in Mäanderform (34) extrudierten Kunststoffstrangs hergestellt ist.