DE3884323T2 - Fiberoptische Systeme mit Mehrkomponenten-Halogenidglasfasern. - Google Patents

Fiberoptische Systeme mit Mehrkomponenten-Halogenidglasfasern.

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DE3884323T2
DE3884323T2 DE88308146T DE3884323T DE3884323T2 DE 3884323 T2 DE3884323 T2 DE 3884323T2 DE 88308146 T DE88308146 T DE 88308146T DE 3884323 T DE3884323 T DE 3884323T DE 3884323 T2 DE3884323 T2 DE 3884323T2
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Description

    Hintergrund der Erfindung 1. Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft optische Systeme im allgemeinen und ein Verfahren zum Bestimmen der Betriebswellenlänge eines Kommunikationssystems im besonderen.
  • 2. Hintergrund des technischen Gebietes
  • Optische Fasern als Transmissionsmedien einsetzende optische Systeme werden derzeit weithin verwendet oder wurden für eine breite Vielfalt von Verwendungen vorgeschlagen, einschließlich Kommunikation, Abtasten und optischer Leistungsübertragung. Diese Systeme enthalten typischerweise eine Quelle elektromagnetischer Strahlung, z.B. einen Laser, sowie eine optische Faser, die dazu dient, wenigstens einen Anteil der durch die Quelle emittierten Strahlung zu einem Körper zu übertragen, auf welchen die Strahlung einfallen soll, z.B. zu einem optischen Detektor.
  • Ein beachtlicher Faktor für die Konstruktion optischer Fasersysteme besteht in dem durch die optische Faser erzeugten optischen Leistungsverlust. Dieser Verlust wird üblicherweise gemessen durch in Beziehungsetzen der optischen Eingangsleistung Pi mit der optischen Ausgangsleistung po durch die Gleichung
  • Po/Pi = 10-αL/10, (1)
  • wobei α der Verlustkoeffizient der Faser in Dezibel pro Einheitslänge ist, z.B. pro Kilometer an Faser (dB/km) und L die Länge der Faser in entsprechenden Längeneinheiten ist.
  • Im Falle von beispielsweise optischen Faserkommunikationssystemen dämpft der durch die Faser erzeugte optische Leistungsverlust die durch die Faser übertragenen optischen Signale. Als Folge werden Einrichtungen, die auch als Verstärker bzw. Repeater bezeichnet werden, mit regelmäßigen Abständen entlang der Länge der Faser angeordnet, um die gedämpften optischen Signale zu regenerieren. Der Verlustkoeffizient α der Faser bestimmt in großem Maße die maximale Beabstandung zwischen den Verstärkern. Derzeit sind die in derartigen Systemen eingesetzten Fasern Fasern aus hochgereinigtem Silikatglas (SiO&sub2;) bzw. sind Quarzglasfasern, die einen minimalen Verlust von ungefähr 0,2 dB/km bei einer Wellenlänge von ungefähr 1,55 Micrometern (um) aufweisen. Dieser Wert minimalen Verlustes beschränkt den maximalen Abstand zwischen den Verstärkern auf nicht mehr als ungefähr 100 km.
  • In der Hoffnung auf das Erreichen geringerer optischer Verluste und somit beispielsweise größerer Verstärkerabstände, wurden optische Systeme vorgeschlagen, die Mehrkomponenten-Halogenidglasfasern einsetzen. (Ein Mehrkomponenten-Halogenidglas ist ein Glas, das beispielsweise aus einer Schmelze erhalten wird, die Bestandteile enthält, die zwei oder mehr Halogenide enthält.) Diese Vorschläge basieren auf der Annahme, daß Mehrkomponenten-Halogenidgläser Minima in ihren intrinsischen Verlusten (Verluste aufgrund von Faktoren, die nicht Verunreinigungen, Zusammensetzungsänderungen oder Defekte sind), bei Wellenlängen zwischen ungefähr 2um und ungefähr 10 um aufweisen, die weit niedriger sind als die durch Quarzglas erzeugten Verluste.
  • Heutige Herstellungstechniken führten zu Mehrkomponenten- Halogenidgläsern mit Verunreinigungspegeln, die relativ große optische Verluste in verschiedenen Wellenlängenbereichen, einschl. der wichtigen Wellenlängenbereiche des elektromagnetischen Spektrums, in welchen von Mehrfachkomponenten-Halogenidgläsern erwartet wird, daß diese ihre minimalen intrinsischen Verluste erreichen, erzeugen. Als Folge werden die minimalen intrinsischen Verlust (Vakuum)-Wellenlängen λmin und die entsprechenden Verlustkoeffizienten αmin bei diesen Gläsern verdeckt, d.h. sind (derzeit) nicht direkt meßbar.
  • In der Erwartung, daß neue Herstellungs- und Reinigungstechniken in Kürze die unerwünschten Verunreinigungen (und Defekte) eliminieren werden, sind optische Systemkonstrukteure gerade dabei, optische Fasersysteme zu konstruieren, die Mehrkomponenten-Halogenidglasfasern einsetzen. Diese Konstruktionen basieren auf λmin und αmin Werten, die unter Verwendung von Extrapolationsverfahren erhalten werden, die ursprünglich für Einzelkomponenten-Gläser entwickelt wurden und auf Einzelkomponenten-Gläser anwendbar sind. Dies bedeutet, wie in Fig. 1 dargestellt, die eine halblogarithmische Kurve von α als Funktion von 1/λ für ein ideal reinen, defektfreien Einzelkomponenten-Glaskörper darstellt, daß der gesamte (intrinsische) optische Verlust für einen derartigen Körper die Summe von drei Beiträgen ist. Der erste von diesen umfaßt die Absorption einfallender Photonen durch Valenzbandelektronen, was die Elektronen in das Leitungsband hebt (die Energien der absorbierten Photonen sind im wesentlichen gleich oder größer als die Energielücke zwischen den Valenz- und Leitungsbändern) . Diese Absorption ist im ultravioletten Bereich des Spektrums typischerweise resonant (maximal), nimmt in den sichtbaren und nahe infraroten Bereichen in einer exponentiellen Weise ab, die als Urbach-Kante (siehe Fig. 1) bekannt ist. Als Ergebnis gilt,
  • α(Urbach) = C e c/λ, (2)
  • wobei C und c positive Größen sind, die angenähert von der (Vakuum)Wellenlänge λ unabhängig sind. (Bezüglich der Urbach-Kante siehe z.B. V.Sa-Yakanit et al, Comments on Condensed Matter Physics, Band 13, Seiten 35-48 (1987).)
  • Der zweite Beitrag zu den intrinsischen Verlusten ist durch Absorptionen begründet, die polare optische Phononen anregen, d.h. ionische Vibrationen, die die Erzeugung elektrischer Dipole umfaßt. Dieser zweite Absorptionstyp ist typischerweise im Bereich ferner Infrarotwellenlängen resonant, nimmt in das nahe Infrarot und den sichtbaren Bereich in einer im wesentlichen exponentiellen Weise ab, die als die Multiphononen-Kante bezeichnet wird (siehe Fig. 1). Somit gilt
  • α(Multiphonon) = Ae-a/λ, (3)
  • wobei A und a positive, im wesentlichen u-unabhängige Materialparameter sind. (Bezüglich Multiphononen siehe H.G.Lipson et al, Physical Review B, Band 13, Seiten 2614-2619 (1976).)
  • Der dritte Beitrag zu den intrinsischen Verlusten ist durch Lichtstreuung durch Brechungsindexänderungen, die dem Material innewohnen, begründet, einschließlich: (1) sich ausbreitende Brechungsindexänderungen, die durch akustische Phononen (ionische Vibrationsanregungen, die sich in Schallwellen zeigen), erzeugt werden, (2) sich ausbreitende Brechungsindexänderungen, die durch optische Phononen erzeugt werden, und (3) statische Brechungsindexveränderungen aufgrund von Dichteschwankungen, die in der Schmelze aufgrund von thermischem Diffusionsgleichgewicht waren, aber beim Verfestigen in dem Glas eingefroren wurden. Obwohl die Streumechanismen in (1) und (2) gestreute Strahlung erzeugen, die in der Wellenlänge von der einfallenden (Vakuum-)Wellenlänge λ verschoben ist, sind diese Verschiebungen klein (im Vergleich zu λ). Als Folge wird der zur Summe der drei intrinsischen Streumechanismen (diese Summe ist in Fig. 1 dargestellt) gehörende Verlustkoeffizient durch die (sogenannte Rayleigh- Gleichung)
  • α(Streuung) = B/λ&sup4;
  • gut angenähert, wobei B ein von λ unabhängiger Materialparameter ist. (Bezüglich dieser Streuverluste siehe M.E. Lines, Journal of Applied Physics, Band 55, Seiten 4052-4057 und 4058-4063 (1984).)
  • Aus Gleichung (2) - (4) folgt, daß der Verlustkoeffizient α für ein ideal reines, defektfreies Einzelkomponenten-Glas gegeben ist durch
  • α = Ae-a/λ + B/λ&sup4; + Cec/λ. (5)
  • Wie in Fig. 1 dargestellt definieren die drei Terme in Gleichung (5) ein optisches Fenster relativ niedriger Dämpfung, d.h. einen Bereich von Wellenlängen, in welchem α relativ klein ist. Offensichtlich ist der absolut minimale Verlustkoeffizient αmin innerhalb des optischen Fensters bei einer Vakuumwellenlänge λmin angeordnet, bei welcher der vorherrschende Verlust (Rayleigh) Streuung und Multiphononen umfaßt, d.h. der Urbach-Term ist in Gleichung (5) vernachlässigbar gering. Folgerichtig wird zum Zwecke der Vorhersage von λmin und αmin der intrinsische Verlustkoeffizient α lediglich durch die Summe der Multiphononen und Streuterme angenähert, d.h.
  • α = Ae-a/λ + B/λ&sup4;. (6)
  • Differenzieren von Gleichung (6) nach λ und Gleichsetzen des Ergebnisses zu null ergibt λmin und amin als die Lösung für
  • λ³min exp(-a/λmin) = 4B/Aa (7)
  • und
  • αmin = (B/λ&sup4;min) (1 + 4 λmin/a). (8)
  • Beim Abschätzen von Werten von λmin und αmin für Mehrkomponenten- Halogenidgläser haben optische Systemkonstrukteure unter Verwendung halblogarithmischer Kurven gemessener Werte von α als Funktion von λ&supmin;¹ (wobei λmin und αmin durch extrinsische Verluste verdeckt sind) Techniken verwendet, die exakt den auf Einzelkomponentengläser anwendbaren gleichen. Dies bedeutet, diese Konstrukteure nahmen an, daß eine einfache exponentielle Kurve und somit ein einzelner Wert des Exponenten a ausreichend ist, um die Mehrphononenkante für beliebige Mehrkomponenten- Halogenidgläser sowohl in den nichtverdeckten als auch in den verdeckten Bereichen der gemessenen Kurve von a als Funktion von λ&supmin;¹ zu definieren. Basierend auf dieser Annahme haben diese Konstrukteure einen einzelnen Exponenten an die unverdeckten Daten angepaßt und haben diesen Exponenten in den verdeckten Bereich erweitert. Zusätzlich haben Systemkonstrukteure unter Verwendung von Lichtstreutechniken zum Definieren des Wertes des Parameters B den Bereich der Verlustkurve, der klar der (Rayleigh-)Streuung in dem verdeckten Bereich zuzuordnen ist, erweitert. Der Schnittpunkt dieser beiden Kurven wurde verwendet, um λmin und αmin zu definieren, was im wesentlichen zu dem vorstehend beschriebenen Differenzierungsverfahren äquivalent ist.
  • Auf diese Weise haben die bei der Konstruktion und Entwicklung optischer Fasersysteme, die Mehrkomponenten-Halogenidglasfasern einsetzen, Beteiligten nach verbesserten Techniken zum Bestimmen von λmin und αmin gesucht und fahren mit der Suchefort.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein in Anspruch 1 definiertes Verfahren zur Verfügung gestellt.
  • Die Erfindung umfaßt das Ergebnis, daß die Mehrphononenkante für ein Mehrkomponenten-Halogenidglas im allgemeinen nicht durch einen einzelnen Exponenten dargestellt ist. Als Folge sind frühere Abschätzungen für λmin und αmin für Mehrkomponenten-Halogenidgläser, die unter Verwendung konventioneller Extrapolationsverfahren erhalten wurden, um deutliche Beträge falsch.
  • Die Erfindung umfaßt ebenfalls das Ergebnis, daß die Mehrphononenkante für ein beliebiges Mehrkomponenten-Halogenidglas gleichförmiger Zusammensetzung, in welchem die Halogenide das gleiche Halogen enthalten, durch eine gewichtete Summe von Exponenten dargestellt wird, wobei jeder Exponent die Mehrphononenabsorption eines individuellen Halogenids darstellt und wobei jede Gewichtung gleich dem entsprechenden Halogenidmolbruchteil entspricht. Addieren des Ausdrucks für Rayleigh- Streuung zu diesem neuen Ausdruck für Mehrphononenabsorption, Differenzieren nach λ und Setzen des Ergebnis gleich null führt zu Gleichungen, deren Lösungen viel genauere Werte für λmin und αmin ergeben.
  • Figurenbeschreibung
  • Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, in welchen
  • Fig. 1 eine halblogarithmische Kurve des Verlustkoeffizienten α als Funktion des Inversen der Vakuumwellenlänge, 1/λ, für einen ideal reinen defektfreien Einzelkomponenten-Glaskörper zeigt,
  • Fig. 2 und 3 jeweils schematische Darstellungen einer ersten und zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen optischen Fasersystems zeigen, und
  • Fig. 4 Kurven der partiellen Abnahme von Bindungspolarisierbarkeiten mit partiellem Anstieg der Dichte Λi für Einzelkomponenten-Halogenidide der Klasse I als Funktion des Verhältnis des des Radius des entsprechenden Halogenidid-Kations zum Radius des entsprechenden Halogenidid-Anions RC/RA.
  • Detaillierte Beschreibung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Betriebswellenlänge eines optischen Fasersystems, wobei deren Ausführungsformen unter anderem ein optisches Faserkommunikationssystem, ein optisches Faserabtastsystem und ein optisches Faser-(optisches-) Leistungsübertragungsystem.
  • Das optische Fasersystem 10 enthält in allen seinen Ausführungsformen (von welchen zwei in Fig. 2 und 3 dargestellt sind) eine Quelle 20 elektromagnetischer Strahlung, z.B. einen Laser. Zusätzlich umfaßt das System eine optische Faser 30, die mit der Quelle 20 optisch kommuniziert und derart dazu dient, wenigstens einen Anteil der von der Quelle emittierten elektromagnetischen Strahlung zu übertragen.
  • Die verschiedenen Ausführungsformen des optischen Fasersystems 10 umfassen oft zusätzliche Komponenten. Beispielsweise enthält die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform, die ein optisches Faserkommunikationssystem ist, ebenfalls einen optischen Detektor 40, der mit der optischen Faser 30 in optischer Kommunikation steht. Vermöge dieser Kommunikation empfängt der Detektor 40 wenigstens einen Anteil der durch die Quelle 20 emittierten und durch die Faser 30 übertragenen elektromagnetischen Strahlung.
  • Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform ist ein optisches Faserabtastsystem. Zusätzlich zu der Quelle 20 und der Faser 30 umfaßt diese Ausführungsform einen Sensor 50, d.h. einen Aufnehmer bzw. Wandler 50, der optisch mit einem optischen Detektor 60 entweder durch die Faser 30 (wie in Fig. 3 dargestellt) oder durch eine zweite optische Faser kommuniziert. In jedem Falle wird während des Betriebs wenigstens ein Anteil der durch die Quelle 20 emittierten und durch die Faser 30 übertragenen Strahlung entweder durch den Sensor 50 zurück in die Faser 30 reflektiert oder wird durch den Sensor 50 in die zweite optische Faser reflektiert oder übertragen und somit zu dem optischen Detektor 60 übertragen. Falls eine geeignete externe Stimulierung auf den Sensor 50 einwirkt, ändert der Sensor (eine Aufnehmer- bzw. Wandlereinrichtung) dann eine Eigenschaft, z.B. die Intensität, Phase und/oder Polarisation des zu dem Detektor 60 übertragenen Lichtes. (Bezüglich derartiger Aufnehmer- bzw. Wandlereinrichtungen siehe z.B. Proceedings of the SPIE Conference on Fiber Optic and Laser Sensors, IV, Band 718, 22. - 24. September 1986, Cambridge, Massachusetts.)
  • Die in dem System 10 verwendete optische Faser 30 ist eine Mehrkomponenten-Halogenidid-Glasfaser, d.h. eine Glasfaser mit einer Zusammensetzung, die zwei oder mehr Halogenidide (Fluoride, Chloride, Bromide oder Jodide) enthält. In bedeutender Weise umfaßt diese Faser wenigstens einen Materialbereich, in welchem jeder Halogenidid das gleiche Halogen enthält (Fluor, Chlor, Brom oder Jod). Aus Gründen der Zweckmäßigkeit ist jeder derartige Halogenid nachstehend durch die Formeleinheit MXZ dargestellt, wobei M das Halogenid-Kation bezeichnet, X das Halogenid-Anion bezeichnet und Z die formelle Valenz des Kations bezeichnet. (Zum Zwecke der Erfindung und gemäß konventioneller Verwendung ist die formelle Valenz eine positive ganze Zahl, welche die Anzahl an Halogenen pro Kation in der Halogenid-Formeleinheit bezeichnet.) Eine derartige Mehrkomponenten-Halogenid-Glasfaser ist z.B. aus einem aus einer Schmelze mit Bestandteilen, welche die zwei oder mehr Halogenide enthalten, (unter Verwendung konventioneller Techniken) erhaltenen Glaskörper einfach herstellbar.
  • Das erfindungsgemäße optische Fasersystem 10 unterscheidet sich von früheren derartigen Systemen dadurch, daß im Kontext des erfindungsgemäßen Systems die optische Faser 30 deutlich geringere intrinsische optische Verluste aufweist als bei der Verwendung in derartigen vorherigen Systemen. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Quelle 20 in Bezug auf die Zusammensetzung der Faser 30 derart gewählt wird, daß die Wellenlänge wenigstens eines Anteils der durch die Quelle emittierten elektromagnetischen Strahlung im wesentlichen gleich λmin ist, der Wellenlänge minimalen intrinsischen Verlustes für die Faser, die unter Verwendung des neuen, nachstehend beschriebenen korrekteren Verfahrens bestimmt wird. (Zum Zwecke der Erfindung ist eine Wellenlänge im wesentlichen = λmin unter der Voraussetzung, daß der absolute Wert der Differenz zwischen der Wellenlänge und λmin geringer oder gleich 10% ist und vorzugsweise geringer oder gleich 5% von λmin ist.)
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bestimmen von λmin umfaßt das Ergebnis, daß der Anteil des Verlustkoeffizienten, der der Mehrfachphononabsorption zugerechnet werden kann, für ein beliebiges Mehrkomponentenhalogenidglas von gleichförmiger Zusammensetzung, in dem die Halogenide das gleiche Halogen enthalten, nicht im allgemeinen durch einen einzelnen Exponenten dargestellt wird. Stattdessen wurde herausgefunden, daß dieser Anteil durch eine gewichtete Summe von Exponenten angegeben wird, wobei jeder Exponent die Mehrfachphononabsorption von einem der individuellen Halogenide darstellt und wobei jede Wichtung der molare Bruchteil des entsprechenden Halogenids ist. Zusätzlich wurde herausgefunden, daß die intrinsischen Streubeiträge zum Verlustkoeffizienten eines Mehrkomponenten-Halogenidglases (von gleichförmiger Zusammensetzung) durch einen (wie vorhergehend angenommen) einzelnen Term von Rayleigh-Form dargestellt ist. Ferner wurde bestätigt, daß die Mehrphononen- und Streuterme den Verlustkoeffizienten in den Wellenlängen beherrschen, in welchen die Mehrkomponenten-Halogenidgläser ihre minimalen intrinsischen Verluste aufweisen. Somit ist in einem derartigen Wellenlängenbereich der Verlustkoeffizient α für ein beliebiges Mehrkomponenten-Halogenidglas gleichförmiger Zusammensetzung, bei welchem die Halogenide das gleiche Halogen enthalten, gegeben ist durch
  • wobei der tiefgestellte Index i (i = 1, ..., n) verwendet wird, um die individuellen Halogenide zu bezeichnen, n (n ≥ 2) die Anzahl der Halogenide beschreibt und xi den Molbruchteil des iten Halogenides beschreibt. (MXZ)i.
  • In bedeutender Weise wurde mit lediglich einer nachstehend beschriebenen Ausnahme herausgefunden, daß die Ai'S für alle Halogenide Konstanten sind, deren Werte von der formellen Valenz des Halogenid-Kations abhängen und mit dieser ansteigen. Das bedeutet, für Halogenide mit (formell) einwertigen, zweiwertigen, dreiwertigen und vierwertigen Kationen wurde herausgefunden, daß das entsprechende Ai jeweils 0,5 x 10¹&sup0;dB/km, 2x10¹&sup0;dB/km, 4x10¹&sup0;dB/km und 7x10¹&sup0;dB/km ist. Die eine Ausnahme betrifft Halogenide, bei welchen das Kation das Beryllium-Ion ist, für welches Ai 5x10¹¹dB/km ist.
  • In gleichsam bedeutender Weise wurde herausgefunden, daß physikalisch jedes ai in Gleichung (9) proportional zu Inversen einer mittleren Frequenz des polaren optischen Phonons ist, das zu dem in Frage stehenden Halogenid gehört. In entsprechender Weise wurde in mathematischen Ausdrücken herausgefunden, daß bei dem Darstellen in Micrometereinheiten (um) ai gegeben ist durch
  • ai = 12,0 (uVM/SZ1/2)i1/2, (10)
  • wobei VMi das molare Volumen des iten Halogenides in Einheiten von Kubikzentimetern (cm³) beschreibt, Si(=Z+1) die Anzahl an Ionen in der Formel des iten Halogenids angibt und Zi die formelle Valenz des Kations in dem iten Halogenid beschreibt. (Das molare Volumen eines Halogenids ist gerade das Verhältnis des molekularen Gewichtes des Halogenids zur Dichte des Halogenids, das in Referenzveröffentlichungen aufgeführt ist, wie z.B. im CRC Handbook of Chemistry and Physics, herausgegeben von R.C. Weast (CRC Press, Boca Raton, Florida, 1986), Band 67.) Zusätzlich beschreibt ui die reduzierte Masse des iten Halogenids während der polaren Vibrationen, d.h. Vibrationen welche die Kationen des iten Halogenids in Oszillation außer Phase zu den Anionen des iten Halogenids umfaßen. Wenn somit die Kationen und Anionen jeweils Massen mM und mX ausgedrückt in Einheiten atomarer Massenzahlen haben, dann ist ui gegebene durch
  • ui = (mM mX)i/ [mM + ZmX]i. (11)
  • Unter Verwendung der Formeln aus Gleichungen (10) und (11) wurden die Werte für die a's für eine große Anzahl von Einkomponenten-Halogenide berechnet und in Tabelle 1 aufgeführt.
  • In bedeutender Weise können die Streuparameter B in Gleichung (9) in manchen Fällen gemessen werden. Dies bedeutet, es sind Techniken für die Messung von Lichtstreuung aus Glaskörpern verfügbar. (Bezüglich dieser Techniken siehe z.B. D.C. Tran et al, Electronic Letters, Band 22, Seiten 117-118 (1986).) Falls die Streuung durch intrinsische Streuungen dominiert wird und somit von Rayleigh-Form ist, kann leicht auf B geschlossen werden. Falls jedoch die Streuung nicht von Rayleigh-Form ist, die Streuung wird z.B. durch extrinsische Streuung von Nicht-Rayleigh-Form beherrscht, dann muß B berechnet werden. In dieser Hinsicht ist es bekannt, daß die vorherrschende intrinsische Streuung in einem beliebigen Mehrkorponenten- Halogenidglas durch statische Dichtefluktuationen (und somit statische Brechungsindexveränderungen) begründet ist, die in der Schmelze in thermischem Gleichgewicht waren, aber bei der Verglasung in dem Glas eingefroren wurden. Dieses Wissen führte andere zu dem Schluß, daß
  • B = 5,0 x 10&supmin;&sup5;no&sup8; P²TFKT(TF). (12)
  • In Gleichung (12) bezeichnet no den Brechungsindex (einen dimensionslosen Parameter, der schwach von der Wellenlänge abhängt) des Mehrkomponenten- Halogenidglases, der bei λ = λmin berechnet wurde. Zusätzlich bezeichnet P die elasto-optischen Koeffizienten (ebenfalls dimensionslos und ebenfalls schwach von der Wellenlänge abhängig) des Glases bei λ = λmin , d.h.
  • P = [(p/ε²) (δε/δp)]λ = λmin, (13)
  • wobei p die Dichte des Glases bezeichnet und ε (= no²) die elektronische Dielektrizitätskonstante des Glases bezeichnet. Weiterhin bezeichnen TF die Fixierungstemperatur des Mehrkomponenten-Halogenidglases, d.h. die Temperatur, bei welcher Dichtefluktuationen in der Schmelze in dem Glas eingefroren werden. Ferner bezeichnet KT (TF) die isotherme statische Kompressibilität (oder in äquivalenter Weise das Reziproke des Kompressionsmoduls) des Glases bei TF, d.h.,
  • KT(TF)= (1/p) (δp/δp)T = TF, (14)
  • wobei p den Druck bezeichnet. Falls B Einheiten von dB (um)&sup4;/km in Gleichung (12) hat, dann sollte TF in Grad Kelvin (K) und KT in Einheiten von 10&supmin;¹²cm²/dyne angegeben sein (Bezüglich Gleichung (12) siehe z.B. D.A. Pinnow et al, Applied Physics Letters, Band 22, Seiten 527-529 (1973).)
  • Obwohl Gleichung (12) es prinzipiell erlaubt, B zu berechnen, erfordert dies, neben anderem, genaue Werte für den elasto-optischen Koeffizienten P, der gemessen werden muß. Unglücklicherweise wurden diese Messungen nur für wenige Mehrkomponenten-Halogenidgläser durchgeführt. Darüber hinaus steht die Reproduzierbarkeit dieser Messungen teilweise in Frage und somit bestehen einige Fragen bezüglich der Genauigkeit der entsprechenden Werte für B. Folgerichtig wurde eine neue Formulierung für den Streuparameter B entwickelt. Diese neue Formulierung umfaßt das Ergebnis, daß
  • no&sup4;P = (no²-1) (1-Λ), (15)
  • wobei Λ die teilweise Änderung in der Anionen-Kationen- Bindungspolarisierbarkeit b bezeichnet mit teilweiser Änderung der Dichte p des Mehrkomponenten-Halogenidglases, berechnet bei λ = λmin, d.h.
  • Λ = [(p/ b)(δ b/δp)]λ = λmin. (16)
  • Als Folge kann Gleichung (12) umgeschrieben werden als
  • B = 5,0 x 10&supmin;&sup5;(no²-1)²(1-Λ)²TFKT(TF). (17)
  • In bedeutender Weise wird, wie vorstehend erläutert, der Parameter Λ für beliebige Mehrkomponenten-Halogenidgläser gleichförmiger Zusammensetzung einfach bestimmt.
  • Unabhängig davon, ob Gleichung (12) oder Gleichung (17) zur Berechnung von B verwendet wird, müssen bestimmte gemeinsame Parameter bekannt sein oder gemessen sein, bevor eine derartige Berechnung möglich ist. Unter diesen befindet sich der Brechungsindex des Mehrkomponenten Halogenidglases, no(berechnet bei λ = λmin). Diesbezüglich wurde herausgefunden, daß die Berechnung von no bei sichtbaren Wellenlängen, d.h. bei Wellenlängen, die von ungefähr 4000 bis zu ungefähr 7000 Angström reichen, anstatt diejenigen bei λ = λmin für die Zwecke der Erfindung ausreichen. Darüber hinaus sind es in vielen Fällen genau diese Werte no, die gemessen und publiziert wurden (siehe z.B. M.G. Drexhage, Treatise on Material Science and Tochnology, Band 26, herausgegeben durch M. Tomozawa et al (Academic Press, New York, 1985), Seiten 151-243). Jedoch wurden in anderen Fällen nur die Brechungsindizes der individuellen Halogenide ni gemessen (bei sichtbaren Wellenlängen). (Im allgemeinen sind die individuellen Halogenide keine guten Glasbildner und sind typischerweise von kristalliner Natur. Als Folge, wie hier und in der Literatur verwendet, beschreibt der Brechungsindex eines individuellen Halogenids ni das Mittel der Brechungsindizes entlang der drei kristallinen Hauptachsen. Bezüglich der gemessenen Brechungsindizes von Einzelkomponenten-Halogeniden siehe z.B. CRC Handbook, a.a.o. und S. Kondo et al, Journal of the Physical Society of Japan, Band 50, Seiten 3047-3053 (1981).) Unter diesen Umständen ist bekannt, daß
  • wobei xi die bruchteilige molare Konzentration des iten Halogenids angibt.
  • Da die Differenz zwischen den beiden im allgemeinen sehr gering ist, kann die Glasübergangstemperatur Tg, für die Fixierungstemperatur TF in Gleichung (12) und (17) für ein beliebiges Mehrkomponenten-Halogenidglas ersetzt werden. Zusätzlich werden Werte von Tg in der Literatur leicht gefunden. (Bezüglich publizierter Werte von Tg siehe z.B. Drexhage, a.a.o.).
  • Typischerweise sind die isothermischen statischen Kompressibilitäten bei TF der Mehrkomponenten-Halogenidgläser KT(TF) derzeit nicht bekannt. Zusätzlich wären, da die individuellen Halogenide bei den Fixierungstemperaturen der Mehrkomponenten-Halogenidgläser keine Flüssigkeiten sind, selbst die isothermen statischen Kompressibilitäten, welche die individuellen Halogenide aufweisen würden, falls diese bei T = TF, d.h. KTi(T = TF) Flüssigkeiten wären, nicht bekannt. Für viele individuelle Chloride, Bromide und Jodide wurden die isothermen Kompressibilitäten in der Schmelze und insbesondere bei der Schmelztemperatur Tmi, d.h. KTi(Tmi) gemessen und publiziert und sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Zusätzlich wurden im Falle vieler individueller Fluoride die elastischen Compliancen sij(i,j = 1,2,3), wobei i, j die Hauptmaterialachsen bezeichnen, gemessen und publiziert. Dies ist wichtig, da im Falle dieser Fluoride die adiabatischen (kristallinen) Kompressibilitäten bei Raumtemperatur (300 K) gleich einer bekannten speziellen Summe der elastischen Kompliancen bei Raumtemperatur sind. Darüber hinaus und für Festkörper wie diese (kristallinen) Fluoride sind die isothermen Kompressibilitäten im wesentlichen gleich den adiabatischen Kompressibilitäten. Demzufolge sind die isothermen Kompresibilitäten bei Raumtemperatur, d.h. KTi(300K) dieser Fluoride durch die spezielle Summe der elastischen Kompliancen bei Raumtemperatur gegeben, d.h.
  • KTi(300K) = [s&sub1;&sub1; + s&sub2;&sub2; + s&sub3;&sub3; + 2(s&sub1;&sub2; + s&sub2;&sub3;+ s&sub1;&sub3;)]i. (19)
  • (Bezüglich der publizierten Werte von KTi(Tm) und sij, siehe z.B. G.J. Janz, Molten Solids Handbook (Academic Press, New York, 1967) und Landolt- Bornstein, Band III/11, herausgegeben von K.H. Hellweger et al (Springer- Verlag, Berlin, 1978).)
  • In bedeutender Weise wurde herausgefunden, daß die isotherme Kompressibilität bei TF eines beliebigen Mehrkomponenten-Halogenidglases mit den isothermen Kompressibilitäten, welche die individuellen Halogenide aufweisen würden, falls diese bei T = TF Flüssigkeiten wären, durch die Formel in Beziehung steht
  • Zusätzlich wurde herausgefunden, daß
  • KT(TF) 0,6 KT(Tm), (21)
  • KTi(T = TF) 0,6 KTi(Tm), (22)
  • KT(TF) 3,5 KTi(300K), (23)
  • und
  • KTi(T = TF) 3,5 KTi(300K). (24)
  • Somit wird unter Verwendung der Gleichungen (22) und (24) zusammen mit Gleichung (19) und den publizierten Werten von KTi(Tm) in Gleichung (20) KT(GTF) leicht berechnet.
  • Falls beispielsweise Gleichung (17) verwendet wird, um B zu berechnen, muß Λ bestimmt werden. Es wurde herausgefunden, daß dies unter Verwendung des nachfolgenden Verfahrens in einfacher Weise erreicht wird. Dies bedeutet, es wurde herausgefunden, daß der Wert von Λ für ein beliebiges Mehrkomponenten-Halogenidglas gleichförmiger Zusammensetzung mit den entsprechenden Werten die Bestandteile der Einzelkomponenten Halogenide Λi durch die Gleichung in Beziehung steht
  • Zusätzlich wurde herausgefunden, daß in Termen der Λi's drei Klassen von Einzelkomponenten-Halogeniden bestehen, wobei die erste Klasse (Klasse I) alle Fluoride mit der Ausnahme von BeF&sub2;, alle Alkali-Halogenide, CaCl&sub2;, CaBr&sub2; und SrCl&sub2; umfaßt, die zweite Klasse (Klasse II) gerade BeF&sub2;, ZnCL&sub2; und ZnBr&sub2; umfaßt und die dritte Klasse (Klasse III) alle verbleibenden Halogenide umfaßt. In bedeutsamer Weise wurde im Falle der Einzelkomponenten-Halogenide der Klasse I herausgefunden, daß die Λi's eine Funktion des Verhältnis des Radius des entsprechenden Halogenid-Kations RC zum Radius des entsprechenden Halogenid-Anions RA, d.h. von RC/RA sind und mit diesem abnehmen. Dieses Verhältnis wurde in Fig. 4 für jeden Typ eines Halogenides der Klasse I, d.h. für die Fluoride, Chloride, Bromide und Jodide, die durch Klasse I umfaßt werden, gezeigt. Somit wird bei gegebenem Wert von RC/RA für einen beliebigen derartigen Einzelkomponenten-Halogenid der Klasse I der entsprechende Wert von Λi aus Gleichung 4 in einfacher Weise bestimmt. (Bezüglich der Werte von RC/RA für eine breite Vielfalt von Einzelkomponenten-Halogeniden der Klasse I siehe z.B. CRC Handbook, a.a.o.) Im Falle der Halogenide der Klasse II wurde herausgefunden, daß alle Λi's gleich +0,1 sind, während für die Halogenide der Klasse III die Λi's gleich -0,4 sind. Folgerichtig wird der Wert von Λ für ein beliebiges Mehrkomponenten-Halogenidglas nun in einfacher Weise durch Gleichung (25) bestimmt.
  • Da die Parameter ai, Ai und B in einfacher Weise bestimmt sind, oder wie vorstehend beschrieben bestimmt wurden, werden spezielle Werte von α in dem Bereich niedrigen intrinsischen Verlustes durch Gleichung (9) in einfacher Weise berechnet. Darüber hinaus ergibt das Differenzieren von Gleichung (9) in Bezug auf λ und Setzen des Ergebnis gleich null Gleichungen, deren Lösungen viel genauere Werte von λmin und αmin für ein beliebiges Mehrkomponenten-Halogenidglas ergeben, wobei die Halogenide das gleich Halogen enthalten. Diese Gleichungen sind
  • und
  • Unter Verwendung von Gleichungen (26) und (27) werden die Werte von λmin und αmin für ein beliebiges Mehrkomponenten-Halogenidglas gleichförmiger Zusammensetzung, in welchem die Halogenide das gleiche Halogen enthalten, in einfacher Weise berechnet (wie in den vorstehenden Beispielen demonstriert).
  • In bedeutender Weise wurde festgestellt, daß das erfindungsgemäße Verfahren zum Bestimmen von λmin und αmin nicht nur auf ein Mehrkomponenten-Halogenidglas gleichförmiger Zusammensetzung anwendbar ist, sondern ebenfalls direkt auf ein beliebiges Mehrkomponenten-Halogenidglas mit einer Zusammensetzung, die nur im wesentlichen gleichförmig ist., d.h. das Glas enthält Bereiche mit verschiedenen relativen (ungleich null) Beträgen der gleichen Bestandteile. (Unter diesen Umständen ergibt die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die verschiedenen Bereiche Werte von λmin, die nur geringfügig abweichen.)
  • Falls das Glas nicht von im wesentlichen gleichförmiger Zusammensetzung ist, d.h. das Glas enthält Bereiche mit verschiedenen Bestandteilen, aber die optische Leistung ist größtenteils nur auf einen Bereich beschränkt, der von im wesentlichen gleichförmiger Zusammensetzung ist, dann ist das erfindungsgemäße Verfahren zum Bestimmen von λmin und αmin direkt auf diesen einen Bereich anwendbar.
  • Falls das Glas Bereiche enthält, die verschiedene Bestandteile haben (und die optische Leistung nicht größtenteils auf einen von diesen beschränkt ist), dann sind die Werte von λmin für diese Bereiche of deutlich verschieden. Jedoch ermöglichen die vorstehenden Ergebnisse die genaue Bestimmung einer Wellenlänge, welche die optischen Verluste für das Glas insgesamt minimieren. Dies bedeutet, falls das orthogonale Koordinatensystem (ξ,η, ) verwendet wird, um die Position eines Punktes innerhalb des Glases zu definieren, und falls die einfallende elektromagnetische Strahlung auf eine Oberfläche des Glases S eintrifft, die bei = 0 angeordnet ist, wobei die Intensität I(ξ,η,0) ist, dann ist die optische Eingangsleistung Pi für das Glas gerade
  • Falls das Glas ein Zylinder von im wesentlichen gleichförmigem (aber nicht notwendigerweise kreisförmigem) Querschnitt ist mit seiner Symmetrieachse entlang der -Achse, ist die optische Ausgangsleistung Po, falls die einfallende Strahlung das Glas in der -Richtung durchläuft, falls das zylindrische Glas von der Länge L ist und falls die Zusammensetzung (und somit der Verlustkoeffizient des Glases) sich mit der Position in bekannter Weise ändert, dann gegeben durch
  • Aus Analogie zu Gleichung (1) ist der mittlere Verlustkoeffizient für das Glas α gerade
  • Po/Pi = 10-αL/10. (30)
  • Mit dem Einsetzen von Gleichungen (28) und (29) in Gleichung (30) folgt, daß
  • Differenzieren vorstehender Formel für α in Bezug auf λ (Wobei α durch Gleichung (9) gegeben ist und die Parameter xi, Ai, ai und B alle Funktionen von ξ, η und sind) und Setzen des Ergebnis gleich null, führt zu Formeln (analog zu Gleichungen (26) und (27)), für die erwünschten λmin und αmin.
  • Beispiel 1
  • Es wird das Mehrkomponenten-Fluoridglas 0,57 ZrF&sub4; - 0,36 BaF&sub2; - 0,03 LaF&sub3; - 0,04 AlF&sub3; betrachtet, wobei die numerischen Koeffizienten 0,57, 0,36, 0,03 und 0,04 die Molbruchteile der Bestandteile der Einzelkomponenten-Halogenide der Klasse I bezeichnen. Dies ist ein Mitglied einer stark untersuchten Klasse von Fluoridgläsern, auf die üblicherweise unter der Abkürzung ZBLA Bezug genommen wird. Aus Tabelle 1 ergeben sich die ai-Werte für die Bestandteile, Einzelkomponenten-Fluoride, nach ansteigender Größe geordnet, zu a(AlF&sub3;) = 61, a(ZrF&sub4;) = 75, a(LaF&sub3;) = 96 und a(BaF&sub2;) = 135. Da die Kationen in AlF&sub3;, ZrF&sub4;, LaF&sub3; und BaF&sub2; jeweils formelle Valenzen von +3, +4, +3 und +2 haben, folgt, daß die entsprechenden Ai-Werte 4x10¹&sup0;, 7x10¹&sup0;, 4x10¹&sup0; und 2x10¹&sup0; dB/km sind. Folgerichtig folgt aus Gleichung (9), daß
  • Aus Gleichung (17) folgt, daß no, TF, KT(TF) und A bekannt sein müssen, um B zu berechnen. Die ersten beiden Parameter sind bekannt (siehe z.B. Tabelle 2 von Drexhage, a.a.o.), d.h. no = 1,516 und TF = Tg = 583K. Im Gegensatz dazu sind die letzten zwei Parameter nicht bekannt. Jedoch ist die isothermische statische Kompressibilität von diesem ZBLA-Glas bei Raumtemperatur bekannt, d.h. KT(300K) = 2,08x10&supmin;¹²cm²/dyne (siehe Tabelle VIII von Drexhage, a.a.o.). Folgerichtig folgt aus Gleichung (23), daß KT(TF) 3,5 KT(300K) = 7,3x10&supmin;¹²cm²/dyne. Zusätzlich sind die Werte von RC/RA für jeden der Einzelkomponenten-Fluoride der Klasse I aus der Literatur verfügbar (siehe CRC Handbook, a.a.o.), d.h. RC/RA(AlF&sub3;) = 0,38, RC/RA(ZrF&sub4;) = 0,59, RC/RA(LaF&sub3;) = 0,80 und RC/RA(BaF&sub2;) = 1,01. Aus Fig. 4 folgt, daß die entsprechenden Λi-Werte Λ(AlF&sub3;)= 0,7, Λ(ZrF&sub4;) = 0,5, Λ (LaF&sub3;) = 0,3 und Λ(BaF&sub2;) = 0,1 sind.
  • Somit ist
  • Bei Einsetzen der vorstehenden Werte von no, TF, KT(TF) und Λ in Gleichung (17) folgt, daß B = 0,15 (dB/km) (um)&sup4; ist. Daher ist
  • Differenzieren der vorstehenden Funktion in von (α nach λ und Setzen des Ergebnis gleich null führt zu dem Ergebnis, daß λmin = 2,17 um und αmin = 0,008 dB/km ist.
  • Beispiel 2
  • Betrachtet wird das Mehrkomponenten-Chloridglas 0,5 CdCl&sub2; - 0,4 BaCl&sub2; - 0,1KCl. Aus Tabelle 1 ergeben sich die ai-Werte für die Bestandteile, Einzelkomponenten-Chloride, nach ansteigender Größe geordnet zu a(CdCl&sub2;) = 183, a(BaCl&sub2;) = 207 und a(KCl) = 224. Da die Kationen in CDCl&sub2;, BaCl&sub2; und KCl formelle Valenzen von jeweils +2, +2 und +1 haben, folgt, daß die entsprechenden Ai-Werte 2x10¹&sup0;, 2x10¹&sup0; und 0,5 x 10¹&sup0; dB/km sind. Folgerichtig folgt aus Gleichung (9), daß
  • Aus Gleichung (17) müssen no, TF, KT(TF) und Λ bekannt sein, um B zu berechnen. Von diesen vier Parametern ist nur TF bekannt, d,h, TF Tg = 454K (siehe M. Poulain et al, Materials Research Bulletin, Band 18, Seiten 631-636 (1983).) Zusätzlich sind die Brechungsindizes für die individuellen Chloride bekannt, d.h. no(CDCl&sub2;) = 1,76, no(BACl&sub2;) = 1,73 und no(KCl) = 1,49 (siehe CRTC Handbook, a.a.o. und S. Kondo a.a.o.). Aus Gleichung (18) folgt, daß der Brechungsindex für das Mehrkomponenten-Chloridglas no = 1,72 ist. Darüber hinaus sind die isothermen Kompressibilitäten bei T=Tm der individuellen Chloride bekannt und in Tabelle 2 enthalten, das heißt KT(CdCl&sub2;) (T=Tm) = 29x2&supmin;¹²cm²/dyne, KT(BaCl&sub2;) (T=Tm) = 14 x 10x¹²cm²/dyne und KT(KCl) (T=Tm) = 37x10&supmin;¹²cm²/dyne. Somit folgt aus Gleichungen (22) und (20), daß KT(TF) = 14x10&supmin;¹²cm²/dyne ist. Da KCl ein Halogenid der Klasse I ist, hängt das entsprechende Λi von RC/RA ab, das aus der Literatur erhältlich ist (siehe CRC Handbook, a.a.o.), d.h. RC/RA(KCl) = 0,73. Aus Fig. 4 ist dieser Λi-Wert Λ(KCl) = 0,2. Kristallines CdCl&sub2; und amorphes BaCl&sub2; sind Halogenide der Klasse III und deshalb sind die entsprechenden Λi Werte Λ(CdCl&sub2;) = -0,4 und Λ(BaCl&sub2;) = -0,4. Somit folgt aus Gleichung (25), daß für das Mehrkomponenten-Chloridglas Λ = -0,34 ist. Beim Einsetzen der vorstehenden Werte von no, TF, KT(TF) und A in Gleichung (17) folgt, daß B = 2,2 (dB/km) (um)&sup4; ist. Deshalb gilt
  • Differenzieren der vorstehenden Funktion von (α nach λ und Setzen des Ergebnis gleich null führt zu dem Ergebnis, daß λmin = 5,83 um und αmin = 0,0021 dB/km ist. TABELLE 1 Der Mehrfachphononenexponent "α" in um wie aus Gleichung (10) berechnet für eine recht vollständige Liste von Halogeniden. TABELLE 1 (Fortgesetzt) - zeigt an, daß das Material bei Raumtemperatur nicht in fester Form existiert. ? gibt an, daß das molare Volumen VM für das Einsetzen in Gleichung (10) nicht verfügbar ist. TABELLE 2 Isotherme Kompressibilitäten der Halogenidschmelze KT (in Einheiten von 10&supmin;¹² cm²/dyne) bei der Schmelztemperatur Tm wie der Literatur entnommen oder aus der Literatur extrapoliert. Halogenide

Claims (3)

1. Verfahren zum Bestimmen der Betriebswellenlänge für ein Kommunikationssystem mit einem optischen Glaskörper, der wenigstens einen Materialbereich enthält, der eine Zusammensetzung hat, die wenigstens zwei Halogenide enthält, wobei jeder Halogenid das gleiche Halogen enthält, gekennzeichnet durch Bestimmen der Wellenlänge λmin bei welcher der optische Verlustkoeffizient α ein Minimum hat, mittels der Gleichung
wobei der tiefgestellte Index i (i=1, ..., n) die individuellen Halogenide bezeichnet, n (n≥2) die Anzahl der Halogenide bezeichnet und xi den Molbruchteil des iten Halogenid bezeichnet und wobei die Ai's für alle Halogenide Konstanten sind, deren Werte von der formellen Valenz des Halogenid-Kations abhängen und mit dieser ansteigen, und wobei jedes a&sub1; zu dem Inversen einer mittleren Frequenz des polaren optischen Phonons, das zu dem in Frage stehenden Halogenid gehört, proportional ist und wobei B ein von λ unabhängiger Materialparameter ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem der Glaskörper eine optische Faser umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem das Kommunikationssystem ferner einen Detektor oder einen Sensor elektromagnetischer Strahlung in optischer Kommunikation mit dem Glaskörper enthält.
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