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Die vorliegende Erfindung betrifft das Zentrifugengebiet und
bezieht sich näherhin auf einen Zentrifugenrotor zur
Trennung von Teilchen nach dem als Zentrifugalelutriation
bekannten Verfahren.
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Die Zentrifugalelutriation beinhaltet die Trennung von
Zellen oder anderen Teilchen, indem man diese innerhalb
einer Trennkammer zwei entgegengesetzten Kräften unterwirft. Die
beiden Kräfte, denen die Teilchen ausgesetzt werden, sind: a)
das durch einen umlaufenden Rotor erzeugte Zentrifugalfeld und
b) eine viskose Mitführung eines in der entgegengesetzten
(zentripetalen) Richtung strömenden Strömungsmittels.
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Die beiden Kräfte werden gegeneinander ins Gleichgewicht
gesetzt, um die Teilchen zu trennen. Jedes Teilchen tendiert
jeweils dazu, in eine Zone zu wandern, wo seine
Sedimentationsgeschwindigkeit durch die Strömungsgeschwindigkeit
des Strömungsmittels durch die Trennkammer ausgeglichen wird. Da
die Kammer aufgrund ihrer Geometrie einen Gradienten von
Strömungsgeschwindigkeiten vom einen Ende der Kammer zu ihrem
anderen Ende erzeugt, können Zellen innerhalb eines weiten
Bereichs voneinander verschiedener
Sedimentationsgeschwindigkeiten in Suspension gehalten werden.
Indem man die Strömungsgeschwindigkeit des
Elutriationsströmungsmittels in Stufen erhöht, oder die
Rotordrehzahl verringert, können aufeinanderfolgende
Populationen von relativ homogenen Zellabmessungen aus der
Kammer herausgewaschen werden. Jede Population besitzt dabei
jeweils Zellen oder Teilchen, die größer oder dichter (d. h.
schneller sedimentierend) als die der vorhergehenden Fraktion
sind. Die Prinzipien der Zentrifugalelutriation sind bekannt;
ihre Diskussion findet sich beispielsweise in einer Publikation
der Firma Beckman Instruments, Inc., Spinco Division, P O Box
10200, Palo Alto, CA 94304, mit dem Titel "Centrifugal
Elutriation of Living cells and Annotated Bibliography". Die
vorstehende Veröffentlichung wird hier unter ausdrücklicher
Inbezugnahme in die vorliegende Beschreibung aufgenommen.
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Es gibt einen reichhaltigen Stand der Technik, der verschiedene
Typen von Rotoren zur Verwendung in Zentrifugen beschreibt.
Beispielsweise beschreiben die US-Patentschrift 4670002
(Koreeda) und die US-Patentschrift 4350283 (Leonian) Rotoren für
Zentrifugen. Die in diesen Patenten gezeigten Rotoren umfassen
eine oder mehrere Elutriationskammern und eine Rotationsdichtung
zum Durchtritt von Strömungsmittel zu und von den Rotoren. Die
Elutriationskammern bilden einen integralen Teil des Rotors,
derart, daß das Rotoraggregat ziemlich schwer ist. Bei Rotoren
des in diesen Patentschriften gezeigten Typs muß man daher, wenn
ein Separationslauf abgeschlossen ist und die Kammer
sterilisiert werden soll, den ganzen Rotor aus der Maschine
entnehmen und in die Autoklaven-Sterilisiereinheit einbringen.
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Die japanische Patentschrift Nr. 60-172368 beschreibt einen
Rotor für eine Zentrifuge, wobei der Rotor eine Trennkammer
8 und eine Zählkammer 9 besitzt. Die Kammern werden in einen
Rotorkörper 6 eingesetzt und durch Festziehen einer Klammer
12 und einer Schraube 19 in ihrer Lage fixiert.
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Es sind auch andere Zentrifugalelutriations-Rotoren bekannt,
bei welchen die Sammelkammern von dem Rotor getrennt und in
einen Autoklaven eingebracht werden können, ohne den ganzen
Rotor in den Autoklaven zu bringen. Jedoch ist in derartigen
Einheiten die Rotationsdichtung Teil des grundlegenden
Rotoraggregats, und zur Reinigung der Rotationsdichtung muß
man den gesamten Rotor in den Autoklaven einbringen.
Zwecke und Ziele der Erfindung
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Ein Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines
verbesserten Rotoraggregats für die Zentrifugalelutriation.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die
Schaffung eines Zentrifugalelutriations-Rotors, der eine
verhältnismäßig große Menge von teilchenhaltigem Strömungsmittel
verarbeiten kann.
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Ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
eines Zentrifugalelutriations-Rotors, der in einfacher Weise zur
Verwendung mit einer oder mit zwei Trennkammern adaptiert werden
kann.
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Ein weiterer Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
eines Rotors hohen Volumens, der verhältnismäßig niedrigen
aerodynamischen Widerstand besitzt.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
eines Zentrifugalelutriations-Rotors, bei welchem die
Sammelkammern und die Drehdichtungen ohne Entnahme des
Grundrotoraggregats aus der Einheit entnommen werden können.
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Ein weiterer Zweck der vorliegenden Erf indung ist die
Schaffung eines Rotoraggregats, das in einfacher Weise zur
Aufnahme von einer oder einer Mehrheit von Trennkammern
adaptiert werden kann.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Rotor
für eine Zentrifuge vorgesehen, umfassend ein
Scheibenaggregat, ein Trennkammeraggregat und einen lösbaren
Mechanismus zur Verriegelung des Trennkammeraggregats an dem
Scheibenaggregat, dadurch gekennzeichnet, daß der lösbare
Mechanismus ein Schnellfreigabemechanismus mit einem mit dem
Scheibenaggregat gekuppelten Riegel und einer Feder zur
Vorspannung des Riegels im Sinne einer Sicherung des
Trennkammeraggregats in einer Schließstellung ist, wobei die
Trennkammer durch Entriegeln des Riegels gegen die
Federvorspannung schnell von dem Scheibenaggregat gelöst
werden kann, und wobei das Trennkammeraggregat wenigstens
eine Trennkammer und eine Rotations-Strömungsmitteldichtung
sowie Leitungen zum Durchtritt von Strömungsmittel von und
zu der genannten Trennkammer aufweist.
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Dies hat den Vorteil, daß die Trennkammer und die rotierende
Strömungsmitteldichtung für Reinigungszwecke aus der Einheit
entnommen werden können, ohne das Basisrotationsaggregat
entnehmen zu müssen.
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Im folgenden wird eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung mit Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen und
wie in diesen gezeigt beschrieben; in der Zeichnung zeigen:
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Rotors im
zusammengebauten Zustand,
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Fig. 2 eine Explosionsansicht zur Veranschaulichung, wie
das Kammeraggregat von dem Scheibenaggregat getrennt werden
kann,
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Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Rotoraggregats,
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Fig. 4 eine Draufsicht auf das Gesamtaggregat,
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Fig. 5 eine allgemeine Schnittansicht des
Gesamtaggregats,
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Fig. 6 eine vergrößerte Schnittansicht zur
Veranschaulichung der Strömungsmittel-Strömungswege,
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Fig. 7A und 7B die Strömungswege des
Strömungsmittelflusses,
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Fig. 8 eine Schnittansicht einer der
Schnellfreigabemechanismen.
Detaillierte Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
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Eine Gesamtansicht des Rotors ist in Fig. 1 dargestellt. Die
Einheit besteht aus einer Scheibe 1, einem Trennaggregat 2,
einem Schnellfreigabemechanismus 3 und einer Drehdichtung 4.
Fig. 2 zeigt das Trennaggregat 2 im von der Scheibe 1
abgenommenen Zustand.
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Das Trennaggregat 2 besitzt zwei Trennkammern 2A und 2B, die
durch starre Röhren 52 miteinander verbunden sind. Eine der
beiden Kammern 2A oder 2B kann eine Blindkammer oder ein
Gegengewicht sein, wie weiter unten beschrieben wird. Die
Rohre 52 sind über eine herkömmliche Drehdichtung 4 mit
Öffnungen 11 und 12 verbunden. Die Röhren 52 und ihre
Verbindungen und Anschlüsse werden weiter unten im einzelnen
beschrieben. Die Trennkammern 2A und 2B sind mittels Bolzen
13A, 13B, 13C und 13D an einer Nabe 14 befestigt.
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Die in Fig. 3 im einzelnen gezeigte Scheibe 1 besitzt zwei
zur Aufnahme der Trennkammern 2A und 2B ausgebildete
Öffnungen bzw. Ausnehmungen 1A und 1B und zwei lediglich zur
Gewichtsverringerung der Scheibe dienende Öffnungen bzw.
Ausnehmungen
1C und 1D. Eine herkömmliche Nabe 32 verbindet den
Rotor mit der Drehspindel der (nicht dargestellten) Zentrifuge.
Der hier beschriebene Rotor kann beispielsweise mit einer
herkömmlichen gekühlten Standard-Zentrifuge vom Typ J-6
verwendet werden, die von der Firma Beckman Instruments
Corporation, Spinco Division, Palo Alto, CA, im Handel verfügbar
ist.
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Einer der wesentlichen Vorteile der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß das Kammeraggregat 2 von der Scheibe 1
abnehmbar ist. Das Aggregat 2 ist wesentlich leichter als
die Scheibe 1, da die Scheibe 1 der baulich-konstruktive
Teil ist, welcher die im Betriebszustand der Zentrifuge
erzeugten Zentrifugalkräfte aushalten muß. Das
Trennkammernaggregat 2 kann wesentlich einfacher und
leichter in einen Autoklaven zur Sterilisierung verbracht
werden, als dies für das Kammeraggregat 2 und die Scheibe 1
zusammen möglich wäre.
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Die Scheibe 1 ist so ausgelegt, daß sie der
Zentrifugalkraft, welcher der Rotor unterworfen ist, standhält. Sie ist
in herkömmlicher Weise aus einer Aluminiumplatte
hergestellt. In dem hier beschriebenen speziellen
Ausführungsbeispiel besitzt der Rotor einen Durchmesser von
41,91 cm (16 1/2 Zoll), ihre Dicke beträgt 5,08 cm (2 Zoll) und
ihr Gewicht 14,97 kg (33 US-Pfund). Die Materialstärke
zwischen der Außenkante der Ausnehmungen 1A bis 1D und dem
Rotorumf ang beträgt 3,175 cm (1 1/4 Zoll). Die Ausnehmungen 1A
und 1B haben einen Durchmesser von 12,75 cm (5 Zoll) und die
Ausnehmungen 1C und 1D einen Durchmesser von 10,16 cm
(4 Zoll). Natürlich versteht es sich, daß es sich hierbei
nur um die Abmessungen eines bestimmten speziellen
Ausführungsbeispiels der Erfindung handelt, und daß
anderweitige Abmessungen Anwendung finden können.
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Zwischen der Trennkammer 2A und der Scheibe 1 ist ein
Preßkissen l9A, und zwischen der Trennkammer 2B und der
Scheibe 1 ein Preßkissen 19B angeordnet. Diese Kissen
stützen die Trennkammern 2A bzw. 2B gegen eine Auswärtsbewegung.
Die Preßkissen 19A und 19B sind aus einem biegsamen Material wie
beispielsweise Kunststoff oder Kautschuk hergestellt.
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Beispielsweise kann hochdichtes Polyphylen (HDPE) verwendet
werden. Da die Kissen 19A und 19B wesentlich flexibler als
sowohl die Aluminiumscheibe 1 oder die Kunststoffkammern 2A und
2B sind, kompensieren die Kissen jegliche
Abmessungs-Unregelmäßigkeiten zwischen den Kammern 2A und 2B und den
Wandungen der Ausnehmungen in der Scheibe 1.
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Wie in Fig. 4 gezeigt, passen die Bolzen 13A bis 13D in
Schlitze in der Nabe 14, derart, daß sie die Trenneinheiten
2A und 2B nicht gegen eine Einwärts- oder Auswärtsbewegung
haltern. Somit wird jegliche Zentrifugalkraft zwischen der
Scheibe 1 und den Trenneinheiten 2A und 2B über die
Preßkissen 19A und 19B übertragen.
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Die Rotorscheibe 1 ist an der Nabe 32 mittels Bolzen 501 und
einer Feder-Beilagscheibe 502 (siehe Fig. 5) befestigt. Die
Anlagefläche 503 der Nabe 32 ist mit einem herkömmlichen
reibungsarmen und verschleißfesten Material überzogen. Die
Bolzen 501 sind mit einem geeigneten Drehmoment beaufschlagt,
damit die Spaltnabe der Rotorscheibe 1 sich bei Beanspruchung
mit hohen Rotationsdrehzahlen radial rechtwinklig zu dem Spalt
35 verbiegen kann. Sie ist relativ bezüglich der Oberfläche der
Nabe 32 an der Grenzfläche 503 verschieblich. Ein typischer
Drehmomentwert für die Bolzen ist 6,78 Nm (60 Zoll-Pfund). Ein
Beispiel eines reibungsarmen Materials, das sich für die
Grenzfläche 503 eignet, ist eine Kunststoffolie oder Microseal
100-1 auf Graphitbasis, das im Handel erhältlich ist.
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Der schnell ver- und entriegelbare Verriegelungsmechanismus
3 ist in Fig. 8 im einzelnen dargestellt. Er umfaßt eine
Feder 712, welche den Riegel in der Schließstellung hält. Im
Rotationsbetriebszustand des Aggregats trägt die
Zentrifugalkraft ebenfalls dazu bei, den Riegel in seiner
Schließstellung zu halten. Der Verriegelungsmechanismus 3 wird
von Hand durch Drücken auf den Kopf 711 betätigt. Der Kopf 711
ist zum leichteren Einbau des Kammeraggregats 2 abgeschrägt.
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Zwei Beilagscheiben 714 und 715 verhindern einen übermäßigen
Verschleiß innerhalb des Rotorkörpers 1 im Betrieb der
Vorrichtung. Mit der Welle 716 ist ein Bolzen 713
verschraubt. Die Geometrie der miteinander zusammenwirkenden
Flächen und die Richtung der Federkraft bewirken, daß der
Riegel 713 in eine zur Oberfläche des Rotors rechtwinklige
Stellung zurückgestellt wird, falls er zum Lösen des
Aggregats 2 von der Scheibe 1 aus der Vertikalen verstellt
würde. Eine nach außen gerichtete Radialverstellung wird
durch einen vergrößerten Abschnitt der Welle 716 begrenzt.
Die Lage der Ausnehmung 717 in der Oberfläche der Platte 14
ist so gewählt, daß der Kopf 711 nur dann durch die
Ausnehmung hindurchtreten kann, wenn die Feder 712 unter
Spannung ist. Dies verhindert eine zufällige unbeabsichtigte
Entriegelung während des Zentrifugenlaufs.
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Es sei betont, daß der Verriegelungsmechanismus 3 lediglich
dazu dient, das Trennkammeraggregat 2 in der Scheibe 1 zu
halten. Der Verriegelungsmechanismus 3 überträgt keinerlei
tangentiale oder radiale Kräfte auf die Einheit 2. Die Kraft
zur Drehung der Einheit 2 kommt von den Wandungen der
Ausnehmungen 1A und 1B.
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Fig. 5 zeigt die Einzelheiten der Befestigung der
Trennkammern 2A und 2B an der Nabe 32. Die Trennkammerkörper
527 bzw. 528 sind mit Kopf- bzw. Verteilerstücken 21A bzw.
21B über Gummi- oder Kunststoffdichtungen 529A und 529B
verbunden. Die Kopf- bzw. Verteilerstücke 21A und 21B
besitzen Ausnehmungen, welche einen Strömungsfluß von den
Rohrleitungen 518, 519 usw. zu den Kammern 2A und 2B
gestatten. Wie anhand der Fig. 7A und 7B noch erläutert
wird, ist die Ausrichtung der Kopf- bzw. Verteilerstücke 21A
und 21B relativ bezüglich den Trennkammern 2A und 2B
veränderbar, um von einem Einkammer-Betrieb zu einem
Zweikammer-Betrieb wechseln zu können.
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Die Trennkammeraggregate 2A und 2B können beliebige Werte
der Hohlraumabmessungen und -formgebungen aus einer Vielzahl
derartiger Werte besitzen, oder eine Kombination hiervon,
wie für den jeweiligen Anwendungszweck geeignet.
Beispielsweise können sie den in der US-Patentschrift
4350283 (Leonian) gezeigten Hohlraumtyp besitzen. In dem
hier beschriebenen besonderen Ausführungsbeispiel haben die
Trennkammern die gleiche Form wie die Trennkammern in der
US-Patentschrift 4350283 (Leonian), haben jedoch größere
Abmessung. Die genaue Form und Größe der Kammern sind für
die vorliegende Erfindung nicht relevant, abgesehen davon,
daß die Erfindung die Anwendung größerer Kammern ohne
Entstehung eines nennenswerten Luftwiderstands gestattet, da
die Kammern in die Ausnehmungen in der Scheibe 1 passen.
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Die Trennkammern 2A und 2B können aus einer Vielzahl von
Werkstoffen wie beispielsweise Kunststoff oder Metall
hergestellt werden. Sie können nach verschiedenartigen
Verfahren wie beispielsweise Gießen, Spritzformung oder
Fräsen hergestellt werden. Die hier beschriebene
Ausführungsform verwendet maximal zwei Kammern; jedoch
könnte das Ausführungsbeispiel unschwer zur Anwendung von
mehr als zwei Kammern modifiziert werden.
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Die Verbindungsrohrleitungen 518, 519 und 520 können aus
Metall, Kunststoff, starr oder halbstarr, ausgebildet sein,
vorausgesetzt, daß sie dem maximalen Zentrifugalfeld, dem
Strömungsmitteldruck und den chemischen Eigenschaften der
verwendeten Strömungsmittel standzuhalten vermögen. Wie in
den Fig. 7A und 7B gezeigt, bestehen einige der Rohrelemente
aus Vollmaterial. Diese Voll-Rohre dienen lediglich dazu,
einige der Ausnehmungen zu blockieren.
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Die Trennkammeraggregate 2A und 2B können in Reihe betrieben
werden, indem man die in den Fig. 5, 6 und 7A gezeigte
Konfiguration wählt, oder es kann nur eine Trennkammer
verwendet werden, indem man die in Fig. 7B gezeigte
alternative Konfiguration wählt. Bei der in den Fig. 5, 6
und 7A gezeigten Reihenschaltung der Kammern tritt
Strömungsmittel in das hintere Ende der Kammer 2A über die
Leitung 518 ein. Nach der Trennung in der Kammer 2A gelangt
das Strömungsmittel durch die Leitung 520 an das hintere
Ende der Kammer 2B. Sie tritt aus der Kammer 2B über die
Leitung 519 aus. Die Leitung 521 besteht aus Vollmaterial
und dient lediglich zum Verschluß der Öffnung bzw. des
Kanals 521A.
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Zum Betrieb mit nur einer Kammer wird die Kammer 2A durch
ein Gegengewicht von gleicher Form und Abmessung wie eine
volle Kammer ersetzt, und die Verbindungsleitungen werden
wie in Fig. 7B veranschaulicht ausgebildet. Bei der in Fig.
7B gezeigten Ausführungsform tritt Strömungsmittel in die
Kammer 2B über die Leitung 721 ein und verläßt sie über die
Leitung 719. Die Rohrleitungen 718 und 720 bestehen aus
Vollmaterial, um die Auslässe bzw. Kanäle, mit denen sie
verbunden sind, zu verschließen.
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Das Material für die Dichtungen 529A und 529B sowie ihre
spezielle konstruktive Gestaltung sind herkömmlich. Das
Material für die Dichtung soll so gewählt werden, daß es
eine zuverlässige vollständige Dichtungswirkung ohne
Zubruchgehen oder schädliche Dauerverformung gewährleistet.
Das Material sollte so gewählt werden, daß die Dichtungen
immer wieder verwendet werden können und wiederholten
Arbeitszyklen ebenso wie wiederholten Autoklavenbehandlungen
unterworfen werden können, ohne daß hierfür die Grenzfläche
der Trennkammern 2A und 2B gelöst oder in anderer Weise
gestört zu werden brauchen.
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Der Strömungsweg von der Eingangsöffnung 530 zur Austritts-
oder Ausflußöffnung 533 ist in Fig. 6 veranschaulicht. Das
Dichtungslageraggregat 554 besitzt eine
Strömungsmittel-Eintrittsöffnung 530 an dem stationären Lagergestell bzw.
der Lagerschale 531. Das Strömungsmittel bewegt sich abwärts
durch den von der Mittelausnehmung in dem Element 531 und
der Außenwandung des Austrittsrohrs 532 gebildeten Ringraum,
durch die statische Hälfte 533 der Dichtung, dann durch die
dynamische Hälfte 534 der Dichtung, das Dichtungsgehäuse
526, die Rohrleitung 518 und in die Kammer 2A. Von dort
verläuft das Strömungsmittel weiter durch die Leitung 520 in
die Kammer 2B und sodann zurück durch die Leitung 519, das
Dichtungsgehäuse 526, die Mittelöffnungen der Dichtung 534
und der Dichtung 533 und durch die Austrittsleitung 532 und
Austrittsöffnung 535 nach außen. Die stationäre Halterung
531 ist mit der dynamischen Halterung 536 durch Lager 537
und Sicherungsringe 538 und 539 gekuppelt. Eine Federscheibe
540 liefert die erforderliche Lagervorspannung, während eine
Schraubfeder 541 die erforderliche Dichtungskraft für die
dynamische Flächendichtung liefert. Die Austrittsleitung 532
ist mit einer Platte 542, Schrauben 543 und einem Haltering
544 festgeklemmt. Das Dichtungsgehäuse 526 und das
Lagergehäuse 536 sind mittels mehrerer (nicht gezeigter)
Schrauben gegen die Halterungsplatte 554 festgeklemmt.
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O-Ringe 544, 545, 546, 547 und 548 gewährleisten die
geeignete Abdichtung. Es sei darauf hingewiesen, daß im
Gegensatz zu den bekannten Systemen nach dem Stande der
Technik die Austrittsleitung 532 für Reinigungszwecke in
einfacher Weise abnehmbar ist und die Lager 537 oberhalb des
Dichtungsaggregats angeordnet sind und damit entfernt von
potentieller Verunreinigung durch biologische Flüssigkeiten,
die ihre Wirkungsweise beeinträchtigen könnten. Des weiteren
wird jegliche Leckflüssigkeit aus der Grenzfläche der
Dichtungsaggregate 533 und 534 in eine Ringnut 549
zentrifugiert und von dort auswärts durch mehrere radiale
Kanäle 550 in einen Hohlraum 551, wo sie sich zur Abfuhr
nach Beendigung des Zentrifugationslaufs sammelt.
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Das Lecksammelsystem 549, 550 und 551 gestattet der
Bedienungsperson in einfacher Weise die Feststellung jeglicher
Lecks. Die Bedienungsperson kann vor und während eines
Zentrifugationslaufs eine Prüfung auf Lecks vornehmen. Dieses
Leck-Nachweissystem gestattet der Bedienungsperson des Systems
auch die Überwachung und Aufdeckung von Lecks in der rotierenden
Drehdichtung. Sollte die Leckage das Aufnahmevermögen des
Hohlraums 550 übersteigen, kann sie kontinuierlich während des
Betriebslaufs unter Verwendung einer (nicht dargestellten)
Absaugvorrichtung entleert werden.
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Die Dichtungsschraube an der Öffnung 552 ist zur Inspektion
wie auch zur zwangsweisen Entfernung der Dichtung 534 durch
Verwendung einer langen, als (nicht dargestellte)
Mitnahmeschraube dienenden Schraube vorgesehen. Wie in Fig. 6
gezeigt, ist die Nabe 32 an der Instrumentspindel 32A mit einem
durch die Nabe 32 führenden Bolzen 553 befestigt. Die
Befestigung der Nabe 32 an der Spindel 32A ist konventionell.
Für den Routinebetrieb ist ihre Entnahme nicht erforderlich.
Falls sterile Bedingungen erfordert werden, ist die
Scheibeneinheit 1 in einfacher Weise als intaktes Aggregat
abnehmbar und im Autoklaven behandelbar.
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Die Art der Befestigung des Scheibenaggregats 1 an der Nabe
32 ist neuartig und in dem US-Patent 4 822 330 geschützt.
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Die Scheibe 1 besitzt eine Öffnung 35, welche die Scheibe in
zwei Hälften trennt und die Ausbildung von
Beanspruchungsrissen in dem Nabenbereich verhindert. Die gesamte
Zentrifugalkraft wird durch den Rand der Scheibe 1
aufgenommen. Dies ergibt eine sehr zuverlässige Scheibe
hoher Lebensdauer. Zweck und Funktion der Öffnung 35 sind
mit näheren Einzelheiten in der US-Patentschrift 4 822 330
beschrieben.
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Es sei betont, daß die Tatsache, daß die Trennkammern in
Ausnehmungen in der Scheibe 1 liegen, einen Rotor mit sehr
niedrigem aerodynamischem Widerstand ergibt, was einen
Betrieb der Vorrichtung bei verhältnismäßig hohen Drehzahlen
mit verhältnismäßig niedriger Antriebsleistung gestattet.
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Vorstehend wurde eine spezielle Ausführungsform der
Erfindung beschrieben und beansprucht, selbstverständlich
ist jedoch die Erfindung nicht auf das hier gezeigte
spezielle Ausführungsbeispiel beschränkt.