Anwendungsgebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur langsamen
Freigabe einer flüssigen aktiven Substanz, die in der Lage
ist, eine flüssige aktive Substanz mit einer im
wesentlichen konstanten kontrollierten Geschwindigkeit über einen
langen Zeitraum hinweg als Gas (Dampf) freizusetzen und
auch visuell die praktische Beendigung der Freisetzung der
flüssigen aktiven Substanz anzuzeigen.
Hintergrund der Erfindung
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Für die Freisetzung einer aktiven Substanz in die
umgebende Atmosphäre unter kontrollierten Bedingungen sind
bereits verschiedene Arten von Vorrichtungen für die
langsame Freisetzung bekannt. So gibt es beispielsweise
Vorrichtungen für die Einkapselung einer aktiven Substanz in
Mikrokapseln, wie in den US-Patenten 4 286 020 und 4 353
962 beschrieben, und Vorrichtungen, in denen eine aktive
Substanz in Rohren oder Kapillaren eingeschlossen ist, wie
in JP-A-52-55 969 und 57-45 101 (der hier verwendete
Ausdruck "JP-A" steht für eine "ungeprüfte publizierte
japanische Patentanmeldung) und in dem US-Patent 4 017 030
beschrieben. Außerdem wurde auch bereits eine Vorrichtung
zum Imprägnieren eines porösen Harzformkörpers mit
durchgehenden Perforationen mit einer aktiven Substanz
vorgeschlagen, wie in JP-A-59-13 701 beschrieben. In dem
US-Patent 3 784 488 ist eine einen Film bildende
Lösungszusammensetzung beschrieben. Die Zusammensetzung
wird hergestellt durch Dispergieren eines Überschusses an
Ölkomponenten in einer weichen Polymerstruktur und sie
wird aufgetragen auf die menschliche Haut unter Bildung
eines Films, wodurch der Effekt eines Sonnenschutzöls
aufrechterhalten wird. In dem US-Patent 4 138 344 ist eine
Vorrichtung beschrieben, in der eine feste aktive Substanz
in einer Polymermatrix dispergiert ist, die sich in einem
lebenden Körper zersetzen kann, und in dem Maße, wie sich
das Polymer auflöst, wird die aktive Substanz allmählich
freigesetzt.
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In diesen Vorrichtungen für die langsame Freisetzung einer
aktiven Substanz wird jedoch die aktive Substanz im
allgemeinen über einen langen Zeitraum freigesetzt und nachdem
ein Zeitraum verstrichen ist, innerhalb dessen die aktive
Substanz wirksam freigesetzt werden kann, nimmt die
Freisetzungsrate der aktiven Substanz ab und schließlich
verschwindet ihre Aktivität, wobei es bisher jedoch schwierig
war, den verminderten Effekt der aktiven Substanz deutlich
anzuzeigen.
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Da die Freisetzungsrate einer aktiven Substanz aus einer
solchen Vorrichtung für die langsame Freisetzung außerdem
stark schwankt je nach den
Umgebungsatmosphärenbedingungen, wie Temperatur, Feuchtigkeit und dgl., ist die
Zeitspanne der wirksamen Freisetzung der aktiven Substanz,
d.h. die Lebensdauer der aktiven Substanz, nicht immer
konstant und die an der Vorrichtung angezeigte wirksame
Zeitdauer ist nur ein einfach geschätztes Kriterium und
kein sehr zuverlässiger Wert. Daher werden die
konventionellen Vorrichtungen mit langsamer Freisetzung häufig auch
dann noch verwendet, wenn die Aktivität der aktiven
Substanz bereits verschwunden ist oder sie werden häufig
weggeworfen als Vorrichtungen mit verschwundener Aktivität,
obgleich sie ihre Aktivität noch behalten haben.
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Um die obengenannten Probleme der konventionellen
Vorrichtungen für die langsame Freisetzung einer aktiven Substanz
zu lösen, wurde eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei der
eine feste aktive Substanz in Form von feinen
Feststoffteilchen in einem im wesentlichen transparenten und
inaktiven Harz in einer Menge dispergiert ist, die größer ist
als die Sättigungslöslichkeit, wie in JP-A-U-57-31 067
beschrieben (der hier verwendete Ausdruck "JP-A-U" steht für
eine ungeprüfte publizierte japanische
Gebrauchsmusteranmeldung). Bei dieser Vorrichtung kann, da sie
undurchsichtig (opak) ist, wenn eine ausreichende Menge der aktiven
Substanz in dem Formkörper in einer ausreichenden Menge
vorliegt, der Harzformkörper jedoch im wesentlichen
transparent wird, wenn der größere Teil der aktiven Substanz
verdampft ist (sich verflüchtigt hat) oder aus dem
Formkörper herausgelöst worden ist und die noch vorhandene
Menge desselben in dem Harzkörper die
Sättigungslöslichkeit erreicht, das Verschwinden der Aktivität der
Vorrichtung visuell festgestellt werden. In dem US-Patent 4 279
213 ist ein Harz-Formprodukt mit kontrollierter
Freisetzung beschrieben, das ein flüchtiges oder eluierbares
aktives Agens, dispergiert in einem im wesentlichen
transparenten und inerten Harzformmaterial, enthält, das umfaßt
ein gefärbtes Material, das im Innern oder auf der
rückwärtigen Oberfläche des geformten Produkts angeordnet ist,
das bei den Anfangskonzentrationen des aktiven Agens durch
das Produkt hindurch nicht sichtbar ist, das jedoch durch
das Harzprodukt hindurch sichtbar wird bei Konzentrationen
des aktiven Agens, bei denen die Aktivität des Produkts im
wesentlichen erloschen ist.
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Andererseits wurde als Vorrichtung für die langsame
Freisetzung eines aktiven Materials, das bei Normaltemperatur
flüssig ist, eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei der ein
flüssiges aktives Material mit einer begrenzten
Löslichkeit für ein Polymer in einer Schicht des Polymers in
einer
der Löslichkeit entsprechenden Menge in Form von
einzelnen feinen Tröpfchen eingeschlossen ist, wie in JP-A-
59-59 733 beschrieben. Da jedoch in einer solchen
Vorrichtung der Polymerformkörper oder die Polymerschicht die
voneinander unabhängigen feinen Poren beibehält und eine
poröse Struktur hat nach der Freisetzung der flüssigen
aktiven Substanz, die verschieden ist von dem obengenannten
Falle, in dem die aktive Substanz fest ist, wird die
Vorrichtung nicht transparent und sie ist unduchsichtig
(opak), so daß das Verschwinden der Aktivität nicht
visuell festgestellt werden kann.
Zusammenfassung der Erfindung
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Als Ergebnis verschiedener Untersuchungen mit dem Ziel,
das obengenannte Problem bei der Vorrichtung für die
langsame Freisetzung einer flüssigen aktiven Substanz,
insbesondere das Problem der Bestätigung oder Anzeige des
Verschwindens der Aktivität einer flüssigen aktiven Substanz
zu lösen, haben die Erfinder gefunden, daß dann, wenn ein
thermoplastisches Polyesterharz mit einem definierten
Glasumwandlungspunkt als Matrix oder Träger für eine flüssige
aktive Substanz verwendet wird, das Harz in unerwarteter
Weise im wesentlichen transparent wird und somit eine
Vorrichtung erhalten werden kann, die in der Lage ist, das
Verschwinden der Aktivität visuell anzuzeigen, und auf der
Basis dieser Entdeckung sind sie zu der vorliegenden
Erfindung gelangt.
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Gegenstand der Erfindung ist somit eine Vorrichtung zur
langsamen Freisetzung einer flüssigen aktiven Substanz,
die umfaßt ein thermoplastisches Polyesterharz und eine
verdampfbare (sich verflüchtigende) aktive Substanz, wobei
die Vorrichtung ein undurchsichtiger (opaker)
Harzformkörper aus einem thermoplastischen Harz ist, in dem die
aktive Substanz in einer Menge oberhalb der
Sättigungslöslichkeit dispergiert ist und die im wesentlichen
transparent
wird, wenn die Menge der aktiven Substanz in dem
Harzformkörper vermindert wird, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß das thermoplastische Harz einen
Glasumwandlungspunkt von 5 bis 80ºC aufweist, daß die verdampfbare bzw.
flüchtige aktive Substanz eine flüssige aktive Substanz
mit einer begrenzten Löslichkeit in dem obengenannten
thermoplastischen Harz ist und die flüssige aktive
Substanz in dem thermoplasischen Harz in Form von feinen
Tröpfchen dispergiert ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Figur 1 zeigt ein Diagramm, das die restlichen
(zurückbleibenden) Mengen an aktiver Substanz in den
erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur langsamen Freisetzung
einer flüssigen aktiven Substanz und in den Vorrichtungen
zur langsamen Freisetzung einer flüssigen aktiven Substanz
in den Vergleichsbeispielen beim Stehenlassen dieser
Vorrichtungen bei Normaltemperatur zeigt;
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Figur 2 zeigt eine Elektronenmikrographie (bei 2000-facher
Vergrößerung), welche die Änderung des Zustandes des
Querschnitts der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Richtung der
Dicke der Harzschicht direkt nach der Herstellung
derselben mit dem Ablauf der Zeit zeigt;
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Figur 3 stellt eine Elektronenmikrographie dar, welche den
Zustand wie oben nach etwa 3 Monaten seit der Herstellung
zeigt; und
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Figur 4 stellt eine Elektronenmikrographie dar, die den
Zustand wie oben nach mehr als 10 Monaten seit der
Herstellung zeigt.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Erfindungsgemäß steht der Ausdruck "flüssige aktive
Substanz" für eine Substanz, die bei Normaltemperatur flüssig
ist und in die umgebende Atmosphäre verdampft, in der sie
eine chemische oder physiologische Aktivität entwickelt,
wie z.B. eine anziehende Aktivität, eine pestizide
Aktivität, eine abstoßende Aktivität und eine aromatische
Aktivität. Praktische Beispiele dafür sind anziehende aktive
Substanzen, wie Z-11-Tetradecenylacetat,
Z-9-Tetradecenylacetat, E-11-Tetradecenylacetat, Z-9-Dodecenylacetat,
10-Methyldodecylacetat, Z-13-Octadecenal,
Z-11-Hexadecenal, F-11-Hexadecenal oder Z-9-Hexadecenal; pestizide
aktive Substanzen, wie Naled, Diazinon, Sumithion oder
Verbindungen der Pyrethroid-Reihe (Insektizide) und auch
β-Propiolacton (Pestizide); abstoßende aktive Substanzen,
wie Triethylenglycolmonohexyläther oder
N,N-Diethyl-m-toluamid; und aromatische aktive Substanzen, wie Farnesol,
Farnesen, Limonen, Benzylalkohol und Ester, Äther und
Aldehyde, die von Kohlenwasserstoffen mit 6 bis 16
Kohlenstoffatomen abstammen.
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In der erfindungsgemäßen Vorrichtung für die langsame
Freisetzung einer flüssigen aktiven Substanz wird als
Harz, das die Matrix aufbaut oder als Träger desselben ein
thermoplastisches Polyesterharz mit einem
Glasumwandlungspunkt von 5 bis 80ºC und insbesondere von 40 bis 80ºC
verwendet. Wenn der Glasumwandlungspunkt eines
thermoplastischen Polyesterharzes unter 5ºC liegt, wird eine aktive
Substanz aus dem Harzformkörper innerhalb eines kurzen
Zeitraums freigesetzt, so daß es unmöglich ist, die aktive
Substanz über einen langen Zeitraum hinweg freizusetzen
und, obgleich der Grund dafür noch nicht aufgeklärt worden
ist, der Harzformkörper mit einer in Form von feinen
Tröpfchen darin dispergierten flüssigen aktiven Substanz
stets transparent ist, ungeachtet der Menge an der in dem
Harz dispergierten aktiven Substanz.
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Andererseits ändert sich durch die Verwendung eines
thermoplastischen Polyesterharzes mit einem
Glasumwandlungspunkt von 5 bis 80ºC als Matrix oder Träger gemäß der
vorliegenden Erfindung der Harzformkörper von undurchsichtig
(opak) in im wesentlichen transparent, wenn die
Konzentration der aktiven Substanz in dem Formkörper etwa die
Sättigungslöslichkeit erreicht und aufgrund des Übergangs in
einen transparenten Zustand kann das Verschwinden der
Aktivität der Vorrichtung zur langsamen Freisetzung visuell
wahrgenommen oder angezeigt werden.
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Der Grund dafür, warum durch Verwendung des
thermoplastischen Polyesterharzes mit einem Glasumwandlungspunkt von 5
bis 80ºC als Matrix oder Träger der Harzformkörper im
wesentlichen transparent wird, wenn die Menge der in dem
Harzformkörper enthaltenen aktiven Substanz herabgesetzt
wird, wurde noch nicht geklärt, als Phänomen hat sich
jedoch bestätigt, daß mit der Auflösung der in dem Harz in
Form von flüssigen Tröpfchen dispergierten flüssigen
aktiven Substanz in dem Harz die aktive Substanz das Harz
passiert und in die umgebende Atmosphäre freigesetzt wird,
wodurch die Größe der unabhängigen feinen Poren, welche
die Flüssigkeitströpfchen enthalten, vermindert wird als
Folge der Freisetzung der Flüssigkeitströpfchen, so daß
ein homogener Harzkörper erhalten wird, der keine feinen
Poren enthält.
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Bei Verwendung eines konventionellen Harzes, das als
Matrix oder Träger für eine solche Vorrichtung für die
langsame Freisetzung verwendet wird, beispielsweise des in JP-
A-59-59 733 beschriebenen Polysulfonharzes, weist das Harz
einen hohen Glasumwandlungspunkt auf und wenn die Menge an
aktiver Substanz, die in dem Harzformkörper in Form von
feinen Flüssigkeitströpfchen dispergiert ist, herabgesetzt
wird und fast die Sättigungslöslichkeit für das Harz
erreicht, kann das Harz der Verkleinerung der
Flüssigkeitströpfchen nicht folgen und behält die poröse
Struktur mit den anfänglichen feinen Poren bei, so daß der
Harzformkörper als undurchsichtiger (opaker) Formkörper
zurückbleibt.
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Außerdem ist es erfindungsgemäß erforderlich, daß das
thermoplasische Polyesterharz eine begrenze Löslichkeit
für die flüssige aktive Substanz besitzt. Das heißt, es
ist bevorzugt, daß das Harz die flüssige aktive Substanz
in dem Bereich von nur weniger als 20 Gew.-Teilen,
insbesondere in dem Bereich von 0,001 bis 5 Gew.-Teilen auf 100
Gew.-Teile des Harzes löst.
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Wenn die Form der erfindungsgemäßen Vorrichtung die einer
Folie oder eines Films ist, wird die Vorrichtung
hergestellt durch Auflösen des obengenannten thermoplasischen
Polyesterharzes und der aktiven Substanz, die bei
Normaltemperatur flüssig ist, in einem organischen
Lösungsmittel, das sowohl das Harz als auch die aktive Substanz
lösen kann und leichter flüchtig ist als die aktive
Substanz, das Aufbringen der Lösung in Form einer Schicht auf
einen geeigneten Träger und das Verdampfenlassen des
Lösungsmittels unter Bildung eines einheitlichen
Harzformkörpers (einer einheitlichen Harzschicht) mit vielen
voneinander unabhängigen feinen Poren und auch zum
Einschließen der flüssigen aktiven Substanz in den feinen Poren in
Form von Flüssigkeitströpfchen. Es ist bevorzugt, daß die
erfindungsgemäße Vorrichtung in Form einer dünnen Folie
oder in Form eines Films vorliegt für die deutliche
Wahrnehmung des Verschwindens der Aktivität durch Übergang des
Formkörpers in einen transparenten Zustand.
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Außerdem kann die erfindungsgemäße Vorrichtung in Form
eines Blockes, einer Folie bzw. Platte oder Films
hergestellt werden durch Verkneten des obengenannten
thermoplasischen Polyesterharzes und der aktiven Substanz, die bei
Normaltemperatur flüssig ist, mit einem organischen
Lösungsmittel, das sowohl das Harz als auch die aktive
Substanz
lösen kann und leichter flüchtig ist als die aktive
Substanz, Formen der verkneteten Mischung zu einem Block,
einer Folie bzw. Platte oder einem Film und
Verdampfenlassen des Lösungsmittels zur Bildung eines einheitlichen
Harzformkörpers mit vielen voneinander unabhängigen feinen
Poren und zum Einschließen der flüssigen aktiven Substanz
in den feinen Poren in Form von Flüssigkeitströpfchen.
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In dem obengenannten Verfahren wird die obengenannte
flüssige aktive Substanz in einer Menge oberhalb der
Sättigungslöslichkeit des verwendeten Harzes verwendet, so daß
die aktive Substanz aus dem erhaltenen Harzformkörper mit
einer im wesentlichen definierten Rate in die umgebende
Atmosphäre freigesetzt wird und in dem Harz in Form von
feinen Flüssigkeitströpfchen dispergiert werden kann.
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Das obengenannte organische Lösungsmittel muß
Eigenschaften haben, die es befähigen, sowohl die flüssige aktive
Substanz als auch das verwendete thermoplastische
Polyesterharz zu lösen, und es muß darüber hinaus leichter
flüchtig sein als die flüssige aktive Substanz und es muß
auch einen niedrigen Siedepunkt haben. Das organische
Lösungsmittel wird in geeigneter Weise ausgewählt in
Abhängigkeit von der verwendeten aktiven Substanz. Spezifische
Beispiele für das organische Lösungsmittel sind
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol oder Xylol;
halogenierte niedere aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie
Methylenchlorid, Chloroform, Tolycrene oder
Propylendichlorid; niedere Dialkylketone, wie Aceton,
Methylethylketon oder Methylisobutylketon; Ester, wie Methylacetat,
Ethylacetat, Butylacetat oder Cellosolveacetat;
Cyclohexanon, Dioxan und Tetrahydrofuran. Sie können auch in Form
einer Mischung derselben verwendet werden.
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Die Temperatur für die Verdampfung des organischen
Lösungsmittels beträgt in der Regel 0 bis 100ºC,
vorzugsweise liegt sie in dem Bereich von 15 bis 70ºC, und sie
liegt unterhalb des Siedepunkts des Lösungsmittels. Die
Verdampfung des Lösungsmittels kann somit in der Regel bei
Normaltemperatur durchgeführt werden, erforderlichenfalls
kann sie aber auch durch Erhitzen auf eine Temperatur
unterhalb des Siedepunkts des Lösungsmittels durchgeführt
werden. Das organische Lösungsmittel kann auch unter
vermindertem Druck verdampft werden.
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Da die flüssige aktive Substanz eine begrenzte Löslichkeit
für das thermoplasische Polyesterharz aufweist und dem
Harz in einer Menge oberhalb der Sättigungslöslichkeit für
das Harz einverleibt wird, tritt eine Phasentrennung
zwischen der aktiven Substanz und dem Harz mit dem Verdampfen
des organischen Lösungsmittels auf und die feinen
Flüssigkeitströpfchen der aktiven Substanz werden in der
Harzmatrix gleichmäßig dispergiert, wodurch das Harz ein poröses
Material mit vielen voneinander unabhängigen feinen Poren
bildet und die flüssige aktive Substanz in den feinen
Poren in Form von feinen Flüssigkeitströpfchen
eingeschlossen wird.
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Die so erhaltene erfindungsgemäße Vorrichtung zur
langsamen Freisetzung einer flüssigen aktiven Substanz weist
somit viele voneinander unabhängige feine Poren mit
Porengrößen in der Regel von 0,1 bis 5 um auf und die feinen
Poren sind durch dünne Wände mit einer Dicke von 0,1 bis 5
um gegeneinander isoliert. Die flüssige aktive Substanz
ist in den feinen Poren eingeschlossen und auf diese Weise
in der Harzschicht oder in dem Harzformkörper dispergiert.
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Es besteht keine spezielle Beschränkung in bezug auf die
Dicke der Harzschicht oder des Harzformkörpers, falls er
nach der Freisetzung der flüssigen aktiven Substanz
transparent wird, wie oben angegeben, liegt jedoch die
Harzschicht oder der Harzformkörper vorzugsweise in Form einer
dünnen Folie oder eines dünnen Films vor und dabei handelt
es sich besonders bevorzugt um eine dünne Folie oder einen
Film mit einer Dicke von 10 bis 500 um. Die Hohlräume
desselben betragen ferner in der Regel etwa 30 bis 80 %.
Daher weist in der erfindungsgemäßen Vorrichtung die
Harzschicht oder der Harzformkörper sehr große Hohlräume auf
und er kann somit eine flüssige aktive Substanz in einer
Menge von bis zu etwa 70 Gew.-% enthalten. In der Praxis
ist jedoch ein geeigneter Maximalgehalt ein solcher von
etwa 50 Gew.-%. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
in der Regel eine Folie, d.h. eine Unterlagenschicht
(Rückschicht) auf die hintere Oberfläche der Harzschicht
oder des Harzformkörpers aufgebracht, um eine Permeation
der aktiven Substanz zu vehindern. Als eine solche
Unterlagenschicht (Rückschicht) werden verwendet eine Folie
oder eine dünne Schicht aus einem Metall, wie Aluminium,
eine dünne Schicht oder ein Film aus einem Harz, wie
Polyethylenterephthalat, Polyethylen, Polypropylen oder
Polyvinylchlorid, ein Harzfilm mit einer durch Aufdampfen
aufgebrachten Metallschicht, ein mit einer Metallfolie
laminiertes Papier oder ein mit einer Metallfolie laminierter
Harzfilm.
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Außerdem liegt zwischen der Harzschicht oder dem
Harzformkörper und der Rückschicht (Unterlagenschicht) eine
Botschaft, wie z.B. "ENDE" vor, die gelesen werden kann, wenn
der Formkörper transparent wird, wodurch das Verlorengehen
(Verschwinden) der Aktivität besser wahrgenommen werden
kann. Eine solche Botschaft kann auf die Unterlagenschicht
(Rückschicht) aufgedruckt sein. Die Unterlagenschicht
(Rückschicht) mit oder ohne die Botschaft kann gefärbt
sein.
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Außerdem kann erforderlichenfalls eine Kontrollschicht aus
einem Polymerfilm auf die Oberfläche der Schicht als
Träger zur Kontrolle der Freisetzung der aktiven Substanz aus
dem Träger aufgebracht sein. Beispiele für das Polymer für
die Kontrollschicht sind vorzugsweise Polyethylenfilme,
Polypropylenfilme und Polyethylenterephthalatfilme.
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Wie vorstehend angegeben, besteht die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur langsamen Freisetzung einer flüssigen
aktiven Substanz aus einem thermoplasischen Polyesterharz
mit einem begrenzten Glasumwandlungspunkt als Matrix oder
Träger desselben und eine flüssige aktive Substanz, die
darin eine sehr geringe Löslichkeit aufweist, ist in dem
Harz dispergiert in Form von voneinander unabhängigen
feinen Flüssigkeitströpfchen in einer Menge oberhalb der
Sättigungslöslichkeit desselben. Auf diese Weise wird in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung die Diffusion der flüssigen
aktiven Substanz in den feinen Poren in das Trägerharz gut
kontolliert (gesteuert) und die aktive Substanz wird in
die umgebende Atmosphäre mit einer im wesentlichen
konstanten kontrollierten Rate über einen sehr langen
Zeitraum hinweg freigesetzt.
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Außerdem wird in der erfindungsgemäßen Vorrichtung der
Harzformkörper oder die Harzschicht im wesentlichen
transparent, wenn die Menge der aktiven Substanz in dem Harz
nahezu die Sättigungslöslichkeit erreicht, trotz der
Tatsache, daß die aktive Substanz flüssig ist und dadurch
kann das Verlorengehen bzw. Verschwinden der Aktivität der
Vorrichtung eindeutig visuell wahrgenommen oder bestätigt
werden.
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In der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind darüber hinaus
die feinen Poren der porösen Trägerschicht oder des
Formkörpers unabhängig voneinander im Gegensatz zu einer
konventionellen Vorrichtung, die aus einem porösen Material
mit Perforationen besteht, die einfach mit einer flüssigen
aktiven Substanz imprägniert sind, und deshalb kann die
Vorrichtung auf die gewünschten Dimensionen oder Formen
zugeschnitten werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist
außerdem flexibel und ihre Form kann daher je nach
Verwendungszweck frei geändert werden.
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Die folgenden Beispiele dienen der praktischen Erläuterung
der Erfindung, ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
Beispiel 1
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Nach dem Auflösen von 5 g einer thermoplasischen
Polyesterharzes (Vylon 200, Handelsname für ein Produkt der
Firma Toyobo Co., Ltd., Glasumwandlungspunkt 67ºC,
ermittelt durch thermische Differentialanalyse) in 30 ml
Methylenchlorid wurde 1 g eines Insekten anziehenden Agens, Z-
11-Tetradecenylacetat, darin gelöst zur Herstellung einer
homogenen Lösung.
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Die Lösung wurde in Form einer Schicht auf einen
Polyethylenterephthalatfilm mit einer darauf aufgedampften
Aluminiumschicht in einer Dicke von 500 um bei Raumtemperatur
aufgebracht und das Methylenchlorid wurde bei 40ºC
verdampfen gelassen, wobei man eine erfindungsgemäße
Vorrichtung mit langsamer Freisetzung einer Flüssigkeit erhielt,
die etwa 15 Gew. -% des Insekten anziehenden Mittels
enthielt und eine Dicke von etwa 70 um aufwies.
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Die Vorrichtung wurde bei 30ºC an der freien Luft stehen
gelassen und die restliche (verbleibende) Menge an aktiver
Substanz in der Vorrichtung wurde durch Gaschromatographie
gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Figur 1
dargestellt. In der nachfolgenden Tabelle ist auch die
Änderung der Transparenz der Vorrichtung mit dem Ablauf der
Zeit dargestellt.
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Die Änderung des Querschnitts der Harzschicht in Richtung
ihrer Dicke nach der Herstellung der Vorrichtung mit dem
Ablauf der Zeit ist in den Figuren 2 bis 4 anhand von
Elektronenmikrographien (bei 2000-facher Vergrößerung)
dargestellt. Die Figur 2 zeigt den Querschnitt unmittelbar
nach der Herstellung der Vorrichtung, wobei die poröse
Struktur der Harzschicht klar erkennbar ist. Die Figur 3
zeigt den Quershnitt der Vorrichtung nach 3 Monaten, wobei
das Verschwinden der porösen Struktur in der Teilschicht
der Harzschicht erkennbar ist. Die Figur 4 zeigt den
Querschnitt nach 10 Monaten, wobei das Verschwinden der
anfänglichen porösen Struktur in Richtung der Dicke der
Harzschicht und die Bildung einer nahezu homogenen
Struktur erkennbar sind.
Beispiel 2
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Nach dem Auflösen von 5 g eines thermoplasischen
Polyesterharzes (Polyester TP-217, Handelsname für ein Produkt
der Firma The Nippon Synthetic Chemical Industry Co.,
Ltd., Glasumwandlungspunkt 40ºC) in 30 ml Methylenchlorid
wurde 1 g Z-11-Tetradecenylacetat darin gelöst zur
Herstellung einer homogenen Lösung.
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Die Lösung wurde in Form einer Schicht auf einen
Polyethylenterephthalatfilm in einer Dicke von 500 um bei
Raumtemperatur aufgebracht und das Methylenchlorid wurde bei 40ºC
verdampfen gelassen zur Herstellung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung mit langsamer Freisetzung einer flüssigen
aktiven Substanz, die etwa 15 Gew.-% des Insekten
anziehenden Mittels enthielt und eine Dicke von etwa 70 um
aufwies.
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Die Vorrichtung wurde an der freien Luft bei 30ºC stehen
gelassen und dann wurde die restliche (verbleibende) Menge
an aktiver Substanz in der Vorrichtung anhand des
Gewichtsverlustes gemessen. Das Ergebnis ist in der Fig. 1
dargestellt. In der folgenden Tabelle 1 ist auch die
Änderung der Transparenz der Vorrichtung mit dem Ablauf der
Zeit angegeben.
Beispiel 3
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Nach dem Auflösen von 5 g eines thermoplasischen
Polyesterharzes (Polyester TP-236, hergestellt von der Firma
Nippon Synthetic Chemical Industry Co., Ltd.,
Glasumwandlungspunkt 60ºC) und 30 ml Methylenchlorid wurde 1 g
Farnesol als Parfüm darin gelöst zur Herstellung einer
homogenen Lösung.
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Die Farnesol enthaltende Harzlösung wurde in Form einer
Schicht auf einen Polyethylenterephthalatfilm mit der
Botschaft "ENDE", die auf die Oberfläche desselben
aufgedruckt war, in einer Dicke von 500 um bei Raumtemperatur
aufgebracht und das Methylenchlorid wurde bei 40ºC
verdampfen gelassen zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung für die langsame Freisetzung einer flüssigen
aktiven Substanz, die etwa 15 Gew.-% des Parfüms enthielt
und eine Dicke von etwa 70 um aufwies.
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Die Vorrichtung wurde stehen gelassen und die restliche
(verbliebene) Menge an aktiver Substanz in der Vorrichtung
wurde anhand des Gewichtsverlustes der Vorrichtung
gemessen. Das erzielte Ergebnis ist in der Figur 1 dargestellt.
In der nachstehenden Tabelle 1 ist auch die Änderung der
Transparenz der Vorrichtung mit dem Ablauf der Zeit
angegeben.
Vergleichsbeispiel 1
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Nach dem Auflösen von 5 g eines thermoplastischen
Polyesterharzes (Vylon 500, Handelsname für ein Produkt der
Firma Toyoba Co., Ltd., Glasumwandlungspunkt 4ºC) in 30 ml
Methylenchlorid wurde 1 g Z-11-Tetradecenylacetat darin
gelöst unter Bildung einer homogenen Lösung.
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Die Lösung wurde in Form einer Schicht auf einen
Polyethylenterephthalatfilm mit einer aufgedampften
Aluminiumschicht in einer Dicke von 500 um bei Raumtemperatur
aufgebracht und das Methylenchlorid wurde verdampfen gelassen
zur Herstellung einer Vorrichtung für die langsame
Freisetzung einer flüssigen aktiven Substanz, die etwa 15
Gew.-% des Insekten anziehenden Mittels enthielt und eine
Dicke von etwa 70 um aufwies.
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Die Vorrichtung wurde bei 30ºC stehen gelassen und die
restliche (verbleibende) Menge an aktiver Substanz in der
Vorrichtung wurde anhand des Gewichtsverlustes der
Vorrichtung gemessen. Das Ergebnis ist in der Figur 1
dargestellt. In der nachstehenden Tabelle 1 ist auch die
Änderung der Transparenz der Vorrichtung angegeben.
Vergleichsbeispiel 2
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Nach dem Auflösen von 5 g eines thermoplasischen
Polysulfonharzes (Udel Polysulfon P-1700, Handelsname für ein
Produkt der Firma Nissan Chemical Industries, Ltd.,
Glasumwandlungspunkt 190ºC) und 30 ml Methylenchlorid wurde 1
g Z-11-Tetradecenylacetat darin gelöst unter Bildung einer
homogenen Lösung.
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Die Lösung wurde in Form einer Schicht auf einen
Polyethylenterephthalatfilm mit einer aufgedampften
Aluminiumschicht in einer Dicke von 500 um bei Raumtemperatur
aufgebracht und das Methylenchlorid wurde bei 40ºC verdampfen
gelassen zur Herstellung einer Vorrichtung für die
langsame Freisetzung einer flüssigen aktiven Substanz, die
etwa 15 Gew.-% des Insekten anziehenden Mittels enthielt
und eine Dicke von etwa 70 um aufwies.
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Die Vorrichtung wurde bei 30ºC an der freien Luft stehen
gelassen und die restliche (verbliebene) Menge an aktiver
Substanz in der Vorrichtung wurde anhand des
Gewichtsverlustes der Vorrichtung gemessen. Das Ergebnis ist in der
figur 1 dargestellt. In der nachstehenden Tabelle 1 ist
auch die Änderung der Transparenz der Vorrichtung mit dem
Ablauf der Zeit angegeben.
Tabelle 1
direkt nach der Herstellung
nach 2 Monaten
nach 3 Monaten
nach 10 Monaten
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3
Vergleichsbeispiel 1
Vergleichsbeispiel 2
Fußnote: + steht für undurchsichtig (opak)
- steht für transparent
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Aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zu ersehen, daß
der Harzformkörper, der anfänglich undurchsichtig (opak)
ist, mit der Freisetzung der darin enthaltenen aktiven
Substanz transparent wird, wodurch das Ende der
Freisetzung der aktiven Substanz angezeigt wird.
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Die Erfindung wurde zwar vorstehend anhand spezifischer
Ausführungsformen derselben im Detail beschrieben, es ist
jedoch für den Fachmann auf diesem Gebiet klar, daß auch
verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen
werden können, ohne daß dadurch der Rahmen der
vorliegenden Erfindung, wie er in den Ansprüchen definiert ist,
verlassen wird.