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Abdrucklöffel, insbesondere für zahnärztliche Zwecke. Die bisher bekannt
gewordenen Abdrucklöffel entsprechen deshalb nicht den Anforderungen der Praxis,
weil sie den anatomischen Verhältnissen der Urnschla-falte und Mundhöhle nicht genügend
Rechnung tragen.
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So wird z. B. infolge der unzweckmäßigen Randausbildung bekannter
Abdrucklöffel beim Abdrucknehmen stets ein Druck gegen Teile des Kiefers ausgeübt,
wodurch ein nicht unerheblicher Schmerz bei dem Patienten ausgelöst wird, der in
den meisten Fällen eine unerwünschte Kopfbewegung des Patienten bedingt, die naturgemäß
die Güte des Ab-
drucks stark beeinträchtigt.
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Auch benötigen diese bekannten Löffel für den Abdruck erhebliche Mengen
von Ab-
druckmasse wodurch ersichtlich die Gefahr der Verla-#run- der Masse
nach dem weichen b k5
Gaumendache zu und somit der Eintritt des Brechreizes
unvermeidlich ist.
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Auch bieten diese bekannten Löffel kein genügendes Übersichtsfeld
bezüglich der kosmetischen Verhältnisse der vorderen Alveolaransätze.
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Alle diese Nachteile werden durch den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung dadurch beseitigt, (laß die Kante des Löffelrandes für den Oberkiefer
in der Gegend des Eckzahnes hoch ansteigt und sich hierauf unter Berücksichtigung
des Antrumbodens und des breiten Ansatzes des Muscultis buccinatoritis senkt und
mit einer Börtelung die Tuberositas bzw. die Gegend derselben umfaßt. Der Rand des
Unterkieferlöffiels greift je-
doch in der Gegend des Eckzahnes tief hinab
und hebt sich hierauf unter Berücksichtigung der breiten Auflage des Musculus buccinatorius.
An seinem hinteren Ende ist er mit dem Boden des Löffels abgebogen, um sich der
Form des aufsteigenden Kieferastes anzupassen. Der innere Rand des Löffels -ist
soweit herabgezogen, daß er die Gegend der Linea mvlohyoidea umfaßt.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung sowohl für Ober-
als auch für Unterkiefer in beispielsweiser Ausführungsform dargestellt.
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Abb. i zeigt einen AbdrucklÖffel für Oberkiefer in Seitenansicht,
Abb. 2, in Vorderansicht und Abb. 3 in Draufsicht.
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Abb. 4 ist eine Ansicht von unten, Abb. 5 eine Vorderansicht
und Abb. 6 eine Seitenansicht des Abdrucklöffels für Unterkiefer.
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Wie bei den bekannten Abdrucklöffeln bestehen auch die Ausführungsbeispiele
gemäß der Erfindung aus einem die Abdruckmasse aufnehmenden Teile i und einem Handgriff
2, und zwar wird der Teil i aus einem Boden 3,
welcher innerhalb der Kiefer
entsprechend der Gestalt des Gaumens eine muldenartige Ausbuchtung 4 besitzt, und
den in die Umschlagfalte hineingreifenden Rand 5 gebildet.
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Unterschiedlich gegenüber den bekannten Abdrucklöffeln ist, daß die
kurvenförmige
Ausgestaltung des Löffelrandes 5 gemäß der
Erlindung den anatoinischen Verhältnissen der Unischlagfalte und der Mundhöhle besser
entspricht, und zwar setzt der Löffelrand 5 von der Mitte des Abdrucklöff
els unter Berücksichtigung des Lippenbändchens mit einer Auissparung 6 tief
an (vgl. Abb. 2), steigt hierauf in der Gegend des Eckzahnes hoch an, iiiii tief
in die U-inschlagfalte des Mundes hineingreifen zu können. wodurch gleichzeitig
ein gutes Übersichtsfeld bezüglich der kosmetisehen Mundverhältnisse erreicht wird.
Dann verläuft der Rand 5 unter Berücksichtigung des Antrumbodens und des
breiten Ansatzes des 'Musculus bucciiiatorius in absteigender Richtung, um die Tuberositas
bzw. die Ge-(reild derselben relativ hoch und in weiterem Verlauf durch Hochziehen
des hinteren kandes 7 inuldenförmig zu umfassen.
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Hierauf tritt der hintere Rand 7 entsprechend dem Verlauf der
Grenze zwischen hartem und weichem Gaumendach zurück. Der ganze hintere Rand
7 ist hochgezogen, wodurch erreicht wird, daß eine Verlagerung der Abdruckmasse
nach dem weichen Gaumen zu unterbunden ist, und somit unter Berücksichtigung des
Randverlaufes entsprechend der Grenze zwischen hartem und weichem Gaumen der lästige
Brechreiz, welcher von keinem der bekannten Abdrucklöffel vermieden werden kann,
unter allen Umständen beseitigt ist.
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Naturgemäß verläuft der Rand nach der anderen Seite des Abdrucklöffels
gleiebarti-, falls es sich nicht uni einen Löffel für einseitigen Kieferabdruck
handelt, wie auch die Kurvenführung des Randes sowohl für den bezahnten als auch
für den unbezahnten Kiefer in Frage kommt.
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Zweckmäßig ist es, den Abdrucklöffel mit einem sich der Form des Daumens
anpassenden Griff :2 zu versehen, der vorn am Rande des Löffels nahe dem Boden
5 befestigt ist und zwecks Auf hängens eine Ausnehmung 8
besitzt.
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Der in Abb. 4 bis 6 dargestellte Abdrucklöffel ist für den
Unterkiefer bestimmt, und unterscheidet sich von dein eben beschri-ebenen dadurch,
daß hier die gewölbeartigge, Ausbuchtung4 fortfällt, um das freie Spiel der Zunge
während des Abdrucknehmens nicht zu verhindern.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, sind auch für den Unterkieferlöffel
die gegebenen anatomischen Verhältnisse voll und ganz berücksichtigt, und zwar ist
dein Ansatz des Lippenbändchens durch die Ausnehmung 6
und der breiten Auflage
des Musculus buccinatorius Rechnung getragen, d. h. der Löffelrand
5 verläuft in seinem hinteren Teile entsprechend der Gestaltung der Umschlagfalte
abgeflacht aus, umgreift die Gegend des aufsteigenden Kieferastes, wobei es zweckmäßig
ist, auch den Boden 3 der Form des aufsteigenden Kieferastes anzupassen.
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Der hintere Rand 7 ist, wie aus Abb. 0 ersichtlich,
tief heruntergezogen, um die Gegend der Linea mvloh#-o(-liea zu umfassen, was besonders
für den unbezahnten Unterkiefer wichtig ist, da gerade hier einer der wenigen Momente
für die sichere Fixation der unteren Prothese gegeben ist. Im weiteren Verlaufe
endet der Rand 7 in aufsteigender Linie und in einer Aussparung
9, um das Zungenbändchen zu umgreifen. Andererseits verläuft die Kurve wie
eben beschrieben und ist besonders bei der Formgebung für den Unterkieferlöffel
darauf Rücksicht genommen, daß der bezahnte Kiefer in der Gegend des zweiten Praemolaren
zugrunde gelegt ist, um auf jeden Fall einen genauen Übergang vom bezahnten zum
unbezahnten Kiefer zu sichern.
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Die so ausgebildeten Abdrucklöffel geben die Möglichkeit, allen Anforderungen
der Praxis gerecht zu werden, und zwar ist es möglich, mit einem Satz von etwa 14
Löffeln für die Praxis auszukommen, was keinem der bisher bekanntgewordenen Löffel
eigentümlich ist.