DE3844192A1 - Verfahren und vorrichtung zur steuerung der verdichtung und/oder zur erzeugung einer hoeher verdichteten randzone mit verbesserter oberflaeche beim strangpressen von kleinteilen, insbesondere pflanzlichen kleinteilen mit bindemitteln - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur steuerung der verdichtung und/oder zur erzeugung einer hoeher verdichteten randzone mit verbesserter oberflaeche beim strangpressen von kleinteilen, insbesondere pflanzlichen kleinteilen mit bindemittelnInfo
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Description
Die Erfindung beschäftigt sich mit einem Verfahren und einer
Vorrichtung zur Steuerung der Verdichtung und/oder zur Er
zeugung einer höher verdichteten Randzone mit verbesserter
Oberfläche beim Strangpressen von Kleinteilen, insbesondere
pflanzlichen Kleinteilen mit Bindemitteln.
Bei derartigen Vorrichtungen werden die Kleinteile durch die
Kraft des einen Preßstempels einer Strangpresse auf die ge
wünschte Dichte - meist 0,5 bis 0,8 kg/dm3 - teilweise ver
dichtet. Die zur Verdichtung notwendige Gegenkraft wird durch
die Reibung zwischen dem mit den vorherigen Preßhüben erzeug
ten Strang und den Wänden eines sich an den Preßraum anschlie
ßenden Aushärtekanales erzeugt.
Um die Dichte des Stranges zu bestimmen und einzustellen bzw.
zu verändern, verwendet man ein aktives oder passives System
zur Steuerung der Reibung.
Bei einem passiven System benutzt man beim Strangrohrpressen
die Haftreibung zwischen dem bereits erzeugten Strangteil und
einem mitlaufendem Dorn, beim Strangpressen eine oder mehrere
Wände.
Sobald der Preßstempel den Strang auf das gewünschte Maß ver
dichtet hat, läßt man den Dorn bzw. eine oder mehrere den
Strang begrenzende Wände bis zur vorderen Endstellung des Preß
stempels mitlaufen. Anschließend werden der Dorn und/oder die
Wände in ihre Ausgangsstellung bewegt, ebenso der Preßstempel.
Dieses passive System bedingt einen eigenen Arbeitsgang, um
besagten Dorn bzw. die Wände zurückzuziehen. Die anderen Wän
de des Aushärtekanales können starr oder anstellbar ausgebil
det sein.
Unter aktiven Systemen versteht man solche, bei denen die Wän
de des sich an die Strangpresse anschließenden Aushärtekanales
mit einer während des Preßhubes wählbaren und veränderlichen
Kraft gegen den Strang gepreßt werden.
Durch die Größe dieser Kraft, sie wird meist durch Spannele
mente erzeugt, während des Preßhubes, soll die Verdichtung ge
regelt werden.
Die Kleinteile, insbesondere pflanzliche Kleinteile, verhalten
sich zwar nicht wie eine hydraulische Flüssigkeit, die den
Druck des Preßstempels nach allen Seiten gleichmäßig weiter
geben würde, aber ein Teil dieser Kraft richtet sich gegen
die Wände des Preßraumes.
Die gegen die Aushärtekanalwände gerichtete Kraft ist dabei
unmittelbar nach der Presse so groß, daß man gezwungen ist,
den ersten Teil dieses Kanales starr auszubilden.
Gestaltet man die Wände dieses ersten Aushärtekanalteiles pa
rallel zueinander, kann er nur sehr kurz gebaut werden, da
sonst die Reibkräfte die Kraft des Preßstempels übersteigen
und die Presse klemmt.
Es wird deshalb gelehrt, den ersten starren Teil des Heizganges
keilförmig sich erweiternd zu gestalten, um dadurch die Reib
kräfte soweit zu verringern, daß die Anstellkraft der Wände
des beweglichen Teiles des Aushärtekanales die Verdichtung
steuern kann.
Der Winkel der keilförmigen Erweiterung ist jedoch sehr klein
und muß genauestens an die Art, die Größe und insbesondere die
Feuchtigkeit der Kleinteile angepaßt werden.
Keinesfalls darf er aber den Verdichtungswinkel der Presse
übersteigen, da das Material sich sonst überschiebt.
Ändert sich die Art, Größe oder insbesondere die Feuchtigkeit
der Kleinteile auch nur geringfügig, ändert sich auch sofort
- und dies überproportional - die Verdichtungskennlinie der
Kleinteile.
Da systembedingt einerseits der Antrieb der steuerbaren Rei
bung relativ gering ist, andererseits der Winkel der Erweite
rung nicht verändert werden kann, ist die Strangpresse nur
sehr bedingt und wenig genau steuerbar.
Nachteilig ist weiter der Verschleiß im Preßraum und in be
sagtem ersten starren Teil des Aushärtekanales, durch welchen
sich die Geometrie dieser Teile ebenfalls verändert.
Bedingt durch diese nachteiligen Merkmale lassen sich auf der
artigen Vorrichtungen nur wenig anspruchsvolle Bauteile wie
z. B. Palettenklötze herstellen.
Weiter kann dem stetem Wunsch der Verwender dieser Strangpreß
erzeugnisse nach einer glatten Oberfläche und einer höher ver
dichteten Randzone, die beispielsweise wasserabweisend ist,
nicht entsprochen werden, da dies ein besseres Anliegen des
Stranges an die Wände des ersten starren Teiles des Aushärte
kanales erfordern würde, was bedingt durch die beschriebenen
Reibkräfte verhindert werden muß.
Der Erfindung ist deshalb die Aufgabe gestellt, ein Verfahren
und eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches auf
zuzeigen.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß pflanzliche
Kleinteile, insbesondere Holzkleinteile, einen gewissen Zeit
raum, nachdem sie auf ein gewünschtes Maß verdichtet worden
sind, keinen nennenswerten Widerstand gegen die erfolgte Ver
dichtung mehr entgegenstellen. Quasi bricht also die Kraft, die
die Verdichtung wieder rückgängig machen will, nach besagtem
Zeitraum zusammen.
Diese Zeit, nach der diese Widerstandskraft zusammenbricht,
kann aber durch Temperatur und Feuchtigkeit, also durch das
Einbringen von heißem Dampf, verkürzt und genau bestimmt werden.
Die Erfindung benutzt zur Lösung ihrer Aufgabe aber noch eine
weitere Erkenntnis:
Die vom Preßstempel in die Kleinteile eingebrachte Kraft wird
abhängig von der Feuchtigkeit der Kleinteile verschieden stark
nach außen projeziert.
Hierbei ändert sich die projezierte Kraft nicht linear zur Ver
änderung der Feuchtigkeit.
Vielmehr gilt:
Trockenere Holzkleinteile, z. B. solche unter 10% Feuchte, sind
für das Strangpressen zu starr, sie projezieren einen großen
Teil der in sie eingebrachten Verdichtungskraft nach außen,
quer zur Strangpreßrichtung.
Feuchtere Späne, z. B. solche mit mehr als 15% Feuchte, sind
relativ plastisch und legen sich flächig an die Begrenzungs
wände des Preßraumes bzw. des Aushärtekanales an und bewirken
ebenfalls eine zum Strangpressen zu große Reibung.
Die vorbekannten Strangpreßverfahren für pflanzliche Klein
teile, insbesondere Holzkleinteile, sind deshalb nur dann
durchführbar, wenn die Kleinteile, z. B. Holzspäne, eine ihrer
Größe und Art genau entsprechende Feuchtigkeit, z. B. 14% Atr.
aufweisen, der zudem einem genauen Öffnungswinkel des starren
ersten Teiles des Aushärtekanales entsprechen muß.
Die beschriebenen Erkenntnisse und die für die vorbekannten
Strangpreßverfahren nachteiligen Eigenschaften der Kleinteile
nutzt die Erfindung jedoch vorteilhaft zur Lösung ihrer Auf
gabe aus.
Sie benutzt zur Durchführung des Verfahrens trockenere Klein
teile als vorbekannte Verfahren, z. B. von 10%.
Diese werden in an sich bekannter Weise in den Füll- und Preß
raum einer Strangpresse eingebracht, hierin durch den Strang
preßstempel verdichtet und in diesem Zustand in einen sich
daran anschließenden erfindungsgemäßen Reaktor transportiert.
Dessen Innenprofil entspricht weitgehend dem des Strangprofiles,
ist beheizt und weist geeignete Eintrittsöffnungen für Wasser
oder Wasserdampf auf. Seine Temperatur liegt über dem Druck
des Reaktionswassers zugehörigen Siedepunktes oder entspricht
der Aushärtetemperatur des Aushärtekanales.
Unter einem Überdruck wird durch die Eintrittsöffnungen des
Innenprofiles in Preßrichtung an eine oder mehrere Stellen
Dampf oder Wasser in den Strang eingebracht.
Die Menge des eingebrachten Dampfes oder Wassers ist so bemes
sen, daß lediglich die Außenzone des Stranges in einer ge
wünschten Dichte, beispielsweise 2 mm, auf eine höhere Feuch
tigkeit, beispielsweise 20%, gebracht wird.
Der Abstand der ersten quer zum Strangprofil liegenden Ein
trittsöffnung soll gößer sein als die Länge eines Preßhubes.
Besonders günstig ist es, wenn das Einbringen des Dampfes
oder Wassers in die Außenzone des Stranges taktweise, während
der Strang angepreßt wird, erfolgt.
Besonders gleichmäßig wird die Feuchtigkeit der Randzone des
Stranges dann erhöht, wenn das Wasser oder der Dampf in mehre
ren hintreinander quer zum Strang liegenden Ebenen im Reaktor
erfolgt. Je mehr Eintrittsöffnungen in Preßrichtung das Reak
tionsmittel in den Strang einbringen, desto besser und gleich
mäßiger ist das Ergebnis. Umgekehrt werden, da die zuzufüh
rende Gesamtmenge sehr gering ist, die Anforderungen an die
Mengen- und Zeitregelung immer größer.
Als günstig und leicht durchführbar hat es sich z. B. erwiesen,
bei einem Strang von etwa 100 mm ⌀ 5 Eintrittsebenen hinterein
ander anzuordnen, wobei der Abstand von der ersten bis zur
letzten Ebene der vierfachen Länge des Preßhubes des Stranges
entspricht. Dies kann natürlich für jeden Anwendungsfall ver
ändert werden.
Der Abstand der ersten Ebene der Eintrittsöffnungen des Reak
tionsmittels im Reaktor zum Ende des Stranges ist abhängig
von der Taktgeschwindigkeit der Strangpresse.
Prinzipiell sollte der Abstand größer sein als die Länge eines
Preßhubes. Hierdurch wird vermieden, daß Wasserdampf in den
Füll- und Preßraum gelangt.
Erfindungsgemäß reagiert das für vorbekannte Verfahren zu
trockene Gemenge aus Kleinteilen wie folgt:
Die trockenen Kleinteile sind sehr starr und projezieren einen
relativ großen Teil der Kraft des Preßstempels gegen die Innen
wände des Reaktors. Dabei verringert sich diese Kraft aller
dings sofort, wenn die starren Kleinteile nur um ein sehr ge
ringes Maß nach außen ausweichen können. Genau diese Ausweich
möglichkeit wird ihnen durch das Einbringen des Reaktionsmittels
in die Außenzone gegeben.
Die sich in dieser Zone befindlichen Kleinteile verlieren durch
das sie benetzende Reaktionsmittel, als Wasser oder Dampf, so
fort ihre Starrheit und legen sich ohne großen Druck dicht an
dicht aneinander. Sie benötigen also einen geringeren Raum,
womit die nicht durch das Reaktionsmittel benetzten starren
Kleinteile um das gewünschte Maß ausweichen können.
Je mehr oder je tiefer in den Strang das Reaktionsmittel ein
dringt, desto geringer wird folglich die Reibung des Stranges
im Reaktor.
Die Steuerung zum Einbringen des Reaktionsmittels ist sowohl
sehr genau als auch sehr schnell und einfach über den Druck
(Druckventile), Menge (Druckflußventile) und Zeit (Sperrven
tile) möglich.
Damit läßt sich der Reaktor sehr lang ausbilden. Jedenfalls der
art lang, daß das Bindemittel im Strang, wenn er den Reaktor
verläßt, durch dessen Heizung soweit abgebunden hat, daß die
innere Formstabilität genügend groß ist, damit im sich daran
anschließenden Aushärtekanal der Strang quasi nur mehr geführt
und endgültig ausgehärtet werden muß.
Der Querschnitt des Reaktors kann nun den spezifischen Anfor
derungen entsprechend ausgebildet werden.
Es ist gleicherart möglich, in mit parallelen Seitenwänden,
sich in Preßrichtung verringernd oder erweiternd zu gestalten.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt auch darin, daß
die Geometrie der gesamten Strangpreßanlage weiniger genau aus
geführt werden muß, da entsprechende Ausgleichsmöglichkeiten
durch das Reaktionsmittel gegeben sind.
Durch das sich dicht an dicht Liegen der Kleinteile in der
Außenzone ergibt sich eine besonders glatte und z. B. wasser
abweisende Außenfläche.
Die besagte höher verdichtete Außenschicht kann in ihrer Dich
te durch die Menge und die Eindringtiefe des Reaktionsmittels
relativ frei bestimmt werden. Da diese Schicht wiederum eine
größere Festigkeit besitzt, können erfindungsgemäß hergestell
te Stränge nicht nur als druckfeste Distanzkörper, sondern als
besonders zug-, druck- und torsionsfeste Träger oder Balken
verwendet werden.
Da das Reaktionsmittel sofort reagiert, ist die Steuerung der
Wichte feinfühlig und genau.
Die Gleichmäßigkeit der Verdichtung ist deutlich besser als
bei aufgezeigten vorbekannten aktiven Systemen.
Im Gegensatz zu den beschriebenen passiven Systemen entfällt
vorteilhafterweise der Arbeitsgang des Ausziehens der Dorne
bzw. Wände.
Die Vorteile der Erfindung sind dadurch jedoch noch nicht er
schöpft.
Für ganz besonders hoch beanspruchte Bauteile läßt sich auch die
Eintrittsöffnung des Reaktors anstelle von Wasser oder Wasser
dampf auch durch zusätzliches Bindemittel in flüssiger oder
dampfförmiger Form zuführen, was wiederum die Festigkeit des
Stranges zusätzlich verbessert.
Selbstredend kann durch die Eintrittsöffnungen des Reaktors
gleichzeitig Wasser/Dampf oder Bindemittel oder auch nur Teile
des Bindemittels, z. B. Härter oder NH₃ oder Harnsäure, einge
bracht werden.
Die Anwendungsmöglichkeit der Erfindung ist also derart viel
fältig.
So ist es möglich, zum Zwecke eines besonderen Ergebnisses,
die Erfindung mit anderen Lehren zur Steuerung der Verdichtung
vorteilhaft zu kombinieren.
Allerdings ist der eingebrachte Dampf bzw. das Wasser keines
wegs als Prozeßdampf zu betrachten, durch den das Abbinden des
Bindemittels erfolgen soll. Hierzu sind die Mengen an Dampf
oder Wasser, die bei der Erfindung verwendet werden, viel zu
gering.
Für verschiedene Strangprofile ist es denkbar, den Reaktor in
einer derartigen Länge auszubilden, daß in ihm die gesamte Aus
härtung erfolgt.
Bei dieser Ausführung ist es nicht mehr notwendig, im Anschluß
an den Reaktor einen Aushärtekanal anzubringen.
Allerdings ist es für diese Gestaltungsarten erfindungsgemäß
zweckmäßig und gegebenenfalls vorteilhaft, den Reaktor ganz
oder teilweise mit beweglichen anstellbaren Seitenwänden zu
versehen.
Einzelheiten sind beispielsweise und schematisch in den Zeich
nungen dargestellt:
Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Strangpresse.
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Reaktor auf der Linie
I-I gem. Fig. 1.
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Reaktor.
Fig. 4 ein Strangprofil.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Strangpreßvorrich
tung 1.
Hierbei ist der Füll- und Preßraum 2 mit dem Schließschieber
3 und dem Einlaufschacht 4 für das Gemenge 5 aus Kleinteilen
mit Bindemitteln gem. der noch nicht vorveröffentlichten An
meldung P38 ausgebildet. Die Stirnfläche 6 des Preß
stempels 7 hat die Stellung inne, in der Abstand 8 zum Ende
9 des Füll- und Preßraumes 2 gleich der Länge des verdich
teten Stranges 10 ist.
An den Füll- und Preßraum 2 schließt sich der Reaktor 11 an.
Im Ausführungsbeispiel ist sein Innenprofil zylinderisch
ausgebildet.
Die erste von hier 6 Eintrittsöffnungen 13 für das Reaktions
mittel, im Ausführungsbeispiel Dampf, weist zum Ende 9 des
Füll- und Preßraumes 2 und ist im Abstand 14 im Reaktor 11
gefertigt. Dieser Abstand 14 ist größer als die Länge des
verdichteten Strangteiles, die dem Abstand 8 entspricht.
Die Länge 15 zwischen der ersten Eintrittsöffnung 13 und der
letzten Eintrittsöffnung 16 für das Reaktionsmittel beträgt
im Beispiel etwa das Fünffache des Abstandes 8. Dadurch, daß
die dazwischenliegenden Eintrittsöffnungen gleichmäßig über
die Länge 15 verteilt sind, aber die Abstände nicht der
Länge 8 entsprechen, ergibt sich, daß das Bindemittel beson
ders gleichmäßig eingetragen wird.
In einem Dampfkessel 17 wird Wasserdampf als Reaktionsmittel
erzeugt, der die Feuchte der Außenschicht des Stranges 18
erhöht.
Die Durchflußmenge des Reaktionsdampfes wird durch das Mengen
regelventil 20 geregelt. Der Dampfdruck wird von einer Rege
lung durch das Druckmiderventil 21 und nicht über den Druck
im Dampfkessel 17 eingestellt.
Die Zeit des Dampfeintrittes bestimmt den Sperrwinkel 22,
das entsprechend der Stellung des Preßstempels 7 während des
Auspressens des Stranges 10 in Öffnungsstellung steht, an
sonsten in Sperrstellung.
Dieses Ventil kann beispielsweise über Endschalter geschal
tet werden. Um zu verhindern, daß örtlich zuviel Dampf in
den Reaktor 11 gelangt, kann das Sperrventil ggf. zusätzlich
kürzer oder auch länger als der Strang in Bewegung in Be
wegung ist, in Öffnungsstellung geschaltet sein.
Die vorstehend beschriebene Art der Steuerung ermöglicht eine
besonders genaue und gleichmäßige Bestimmung sowohl der Wich
te des Stranges 18 als auch der Eindringtiefe des Dampfes
in die Außenzone des Stranges 18.
Es läßt sich also auch die Festigkeit des Stranges 18 genau
estens bestimmen.
Ändert sich nun aus allfälligen Gründen die Art, die Zusammen
setzung, die Größe oder die Feuchte des in die Strangpresse
eingefüllten Gemenges 5, kann durch eine einfache Änderung
der Einstellung der Ventile 20, 21 oder 22 die Reaktion des
Stranges 18 im Reaktor 11 derart angepaßt werden, daß trotzdem
ein Strang 18 mit den gewünschten Eigenschaften erzeugt wird.
In jedem Fall ergibt sich mit der Erfindung eine besonders
gute Oberfläche und je nach Einstellung der Ventile 20, 21,
22 eine, wie erforderlich mehr oder weniger, die höher ver
dichtete Außenschicht.
Da der Reaktor 11, im Ausführungsbeispiel durch Heizmanschet
ten 23 beheizt ist, verdampft das eingebrachte Reaktions
mittel ohne weiter nachteilig in Erscheinung zu treten.
Bedingt durch die geringe Menge des eingebrachten Dampfes,
sind auch keine Dampfspannungen im Bindemittel oder gar
Dampfrisse im Strang 18 zu befürchten.
Wie beschrieben kann selbstverständlich anstelle des Dampfes
auch Wasser oder zusätzliches flüssiges oder dampfförmiges
Bindemittel über den Reaktor 11 in den Strang 18 eingebracht
werden.
Selbstredend können Dampf, Wasser und Bindemittel auch mit
einander vermischt werden.
Da der Reaktor 11 sehr lang ausgeführt werden kann, wird der
sich an ihn anschließende Aushärtekanal entsprechend kurz ge
halten werden oder sogar ganz entfallen.
Die Wände 25, 26 des Aushärtekanales 24 brauchen, da der
Strang 18 durch die Länge des Reaktors 11 bereits teilweise
abgebunden hat und eine ausreichende innere Festigkeit und
Formstabilität besitzt, nur noch dergestalt an den Strang an
gelehnt werden, daß aus ihnen die Wärme zum endgültigen Aus
härten des Stranges 18 ohne größere Spaltverluste in diesen
eingetragen werden kann.
Wie beschrieben, ist es selbstverständlich möglich, die Er
findung, also den Reaktor, in einer Kombination mit anderen
Systemen zur Steuerung der Wichte der Stränge zu verwenden.
Denkbar ist als Kombination die Lehre DE- 29 32 256.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch einen Reaktor auf der
Linie I-I gem. Fig. 1.
Das Ausführungsbeispiel verwendet hier einen Reaktorquer
schnitt für einen kreisrunden Strang.
In den Reaktormantel 27 ist eine ringförmige Dampfeintritts
öffnung 28 eingearbeitet. Das Reaktionsmittel gelangt aus
den Schlauch 29 über die Bohrung 30 in die Dampfeintritts
öffnung 28. Um eine Ansammlung von Kondenswasser zu verhin
dern, ist die Bohrung 30 an der Unterseite der Dampfein
trittsöffnung 28 angebracht. Dadurch kann Kondenswasser über
den Schlauch 29 ggf. zurückfließen.
Um den Reaktormantel ist ein Heizmantel 31 gelegt. Dieser
kann beispielsweise als El.Widerstandsheizung ausgebildet
werden.
Es sind aber auch alle anderen Heizsysteme denkbar und möglich.
Fig. 3 stellt ebenfalls einen Querschnitt durch einen Reaktor
dar, hier für einen rechteckigen Strang mit mit abgeschrägten
Ecken.
Die Erfindung verwendet in diesem Ausführungsbeispiel einen
umlaufenden Kanal 32, aus welchem das Reaktionsmittel, hier
Wasser, welches von der Motorpumpe 33 über die Leitung 34
zugeführt wird und durch die Temperatur im Reaktor verdampft
und über die auf den Umfang der Reaktorinnenfläche 35 lie
genden Eintrittsdüsen 36 in den Strang unter Überdruck ein
dringt. Entsprechend der Menge des zugeführten Wassers und
Druck des sich im Reaktionsmittel 37 bildenden Wasserdampfes
ist die Eindringtiefe des Wasserdampfes bis dieser wieder
im Strang zu Wasser kondensiert.
Auch bei diesem System können die bereits beschriebenen Ven
tile 20, 21 und 22 Verwendung finden.
Sie werden in die Leitung 34 eingebaut.
Fig. 4 schließlich zeigt ein quadratisches Strangprofil.
Hier ist des Reaktionsmittel entsprechend dem Tiefenmaß
38 in den Strang eingedrungen. Der Strang weist eine höher
verdichtete Außenzone 39 auf mit einer besonders glatten
und ebenen Oberfläche 40.
Diese glatte Oberfläche 40 schützt den Strang gegen Beschä
digungen. Zugleich ist die höher verdichtete Randzone be
sonders groß zug- und druckbelastbar, während die nieder
verdichtete innere Strangzone 41, in der die Formteile ihre
Form weitgehend behalten haben - also nicht ganz dicht an
dicht liegen - dem Strang eine gewisse Elastizität verleiht
und beispielsweise gute Nagelverbindungen ermöglicht.
Bei dieser Erfindung kann die Tiefe 39 und die Festigkeit
des Stranges weitgehend frei und auf eine einfache Art und
Weise dem Anwendungsfall gerecht bestimmt werden.
Claims (23)
1. Verfahren zur Steuerung der Verdichtung und/oder zur Er
zeugung einer höher verdichteten Randzone mit verbesserter
Oberfläche beim Strangpressen von Kleinteilen, insbesondere
Holzkleinteilen mit Bindemitteln, bei dem das Gemenge im Preß
raum einer Strangpresse verdichtet wird, dadurch gekennzeich
net, daß das eine wesentlich geringe Feuchte aufweisende
verdichtete Gemenge in einem sich an die Strangpresse anschlie
ßendem Reaktor transportiert wird, in welchem die Randzone
des Stranges durch Wasser, Wasserdampf oder zusätzliches
flüssiges oder dampfförmiges Bindemittel auf eine deutlich
höhere Feuchtigkeit gebracht wird, wodurch
- a) die Kleinteile der Randzone ihre innere Festigkeit ver lieren und sich mit geringerer Kraft dicht an dicht legen,
- b) wodurch den Kleinteilen der Randzone die Möglichkeit ge geben wird, ihre Lage im Strang derart zu verändern, daß sich der Druck auf die Innenwände des Reaktors verringert,
- c) wodurch sich im Strang eine höher verdichtete Randzone mit einer besonders glatten Oberfläche bildet und sich
- d) die Verdichtung und Wichte über die Menge, Temperatur und Eindringtiefe des Reaktionsmittels in die Randzone steuern, einstellen und genau bestimmen läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Festigkeit der Randzone des Stranges durch das Einbringen
eines zusätzlichen gleichen oder andersartigen Bindemittels in
flüssiger oder dampfförmiger Form erhöht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Reaktionsmittel ein die Reibung veränderndes Gleit
mittel - Wachs oder dergleichen - in flüssigem oder dampf
förmigem Zustand beigegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kombination mit anderen die Verdichtung des Gemenges
steuernden Vorrichtung erfolgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenprofil des Reaktors
etwa dem Strangprofil entspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenflächen des Reaktors in Preßrichtung parallel zuein
ander verlaufen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenflächen des Reaktors in Preßrichtung keilförmig verrin
gernd oder erweiternd zueinander stehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reaktionsmittel in einer Ebene quer zur Preßrichtung an
die Randzone des Stranges eingebracht wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reaktionsmittel an zwei oder mehreren Ebenen in Preß
richtung hintereinander in die Randzone des Stranges einge
bracht wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die erste Ebene zur Strangpresse hin in einem grö
ßeren Abstand steht als die Länge eines jeden mit einem Preß
hub gebildeten Strangteiles.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ebenen im Reaktor einen anderen Abstand zueinander be
sitzen als die Länge des mit jedem Preßhub gebildeten Strang
teiles.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Reaktor beheizt ist und seine Tempera
tur höher ist als die Siedetemperatur des Reaktionsmittels.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reaktor derartig lang ausgebildet ist, daß die gesamte
Aushärtung in ihm erfolgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aushärtung des Stranges nur teilweise im Reaktor erfolgt
und diesem ein Aushärtekanal in an sich bekannter Bauart
nachgeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß in die Ebenen quer zur Preßrichtung im Reaktor, aus
denen das Reaktionsmittel in den Strang eindringt als um
den Strang umlaufende zum Strang hin offene Schlitze ausge
bildet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
in den genannten Ebenen Düsen angeordnet sind, durch welche
das Reaktionsmittel in den Strang eintritt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsen nicht in einzelnen Ebenen, sondern über einen Teil
der Länge des Reaktors im Reaktor verteilt sind, derart, daß
das Reaktionsmittel weitestgehend gleichmäßig in die Rand
zone des Stranges eindringt.
18. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Reaktionsmittel Wasser verwendet wird,
das im Reaktor verdampft und im Druck in der Menge und in
dem Preßtakt gesteuert in den Strang eindringt.
19. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Reaktionsmittel Dampf verwen
det wird, der druck-, mengen- und zeitgeregelt in den Strang
eindringt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeich
net, daß als Reaktionsmittel ein zusätzliches Bindemittel
oder die Reibung beeinflussendes Mittel, z. B. Wachs, in
flüssiger oder dampfförmiger Form alleine oder vermischt mit
Wasser oder Dampf verwendet wird.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
eine einzelne oder mehrere Komponenten des Bindemittels durch
den Reaktor in den Strang eingebracht werden.
22. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeich
net, daß das Reaktionsmittel über die Zeit gleichmäßig nur
druck-, mengen- und/oder temperaturgesteuert in die Randzone
des Stranges eindringt.
23. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß aus einem Behälter unter Druck,
bei Dampf z. B. einem Dampfkessel, gesteuert über eine Ven
tilkombination (Mengen- Druck- Sperrventil) über den Reak
tor in die Randzone des Stranges eingebracht wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3844192A DE3844192A1 (de) | 1988-12-29 | 1988-12-29 | Verfahren und vorrichtung zur steuerung der verdichtung und/oder zur erzeugung einer hoeher verdichteten randzone mit verbesserter oberflaeche beim strangpressen von kleinteilen, insbesondere pflanzlichen kleinteilen mit bindemitteln |
DE58908594T DE58908594D1 (de) | 1988-12-29 | 1989-12-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Verdichtung und/oder zur Erzeugung einer höher verdichteten Randzone mit verbesserter Oberfläche beim Strangpressen von Kleinteilen, insbesondere pflanzlichen Kleinteilen mit Bindemitteln. |
EP89123711A EP0376175B1 (de) | 1988-12-29 | 1989-12-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Verdichtung und/oder zur Erzeugung einer höher verdichteten Randzone mit verbesserter Oberfläche beim Strangpressen von Kleinteilen, insbesondere pflanzlichen Kleinteilen mit Bindemitteln |
AT89123711T ATE113521T1 (de) | 1988-12-29 | 1989-12-21 | Verfahren und vorrichtung zur steuerung der verdichtung und/oder zur erzeugung einer höher verdichteten randzone mit verbesserter oberfläche beim strangpressen von kleinteilen, insbesondere pflanzlichen kleinteilen mit bindemitteln. |
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