DE3844160C2 - - Google Patents
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D5/00—Electroplating characterised by the process; Pretreatment or after-treatment of workpieces
- C25D5/48—After-treatment of electroplated surfaces
- C25D5/50—After-treatment of electroplated surfaces by heat-treatment
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- Metallurgy (AREA)
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- Other Surface Treatments For Metallic Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen eines metallischen
Überzuges auf metallische, unter hoher Flächenpressung stehende
Dichtungs- und/oder Gewindebereiche von Stahlrohren.
Stahlrohre für die Erdöl- und Erdgasgewinnung werden zu Rohrsträngen
miteinander verschraubt, wobei die Verbindungen hohen mechanischen
Belastungen ausgesetzt sind. Darüber hinaus müssen sie unter der
Belastung auch noch verschraubbar, mehrfach verschraubbar und - je nach
Gewinde-Typ - gasdicht sein. Stahlrohrwerkstoffe neigen hierbei zum
Kaltverschweißen, dem sogenannten Fressen an den aufeinander gleitenden
Flächen. Es ist deswegen schon mehrfach vorgeschlagen worden, die
aufeinander gleitenden Flächen im Gewinde und am metallischen Dichtsitz
mit einem Nichteisenmetall, wie Kupfer oder Zinn zu beschichten (DE-OS
31 47 967). Wichtig dabei ist die Auswahl der bestgeeigneten
Nichteisenmetalle und ihrer Haftfähigkeit auf dem Rohrwerkstoff, sowie
ihre Duktilität. Dazu ist auch vorgeschlagen worden, auf den
Dichtungs- und/oder Gewindebereichen eine Schicht aus Blei, Zink,
Kadmium oder Wismut aufzubringen, wobei diese Schicht aus ca. 1 bis 10%
Zinn besteht und ca. 3 bis 20 µm dick ist (EP-OS 2 46 387). Nachteilig
bei diesem Vorschlag ist die nicht ausreichende Haftfähigkeit der
aufgebrachten Schicht, so daß sie beim Verschraubvorgang auftretende
Schubkräfte nicht aufnehmen kann.
Aus der DE 14 96 835 A1 ist schließlich ein elektrolytisches
Verzinnungsverfahren zur Erzielung einer höheren Korrosions
fähigkeit von Blechen bekannt, bei dem zunächst eine dünne
Vorplattierung aus Zinn auf das Stahlblech aufgebracht und
diese Schicht vor dem Aufbringen einer weiteren Schicht
verflüssigt wird. Die Wiederverflüssigungstemperatur
soll dabei zwischen 288 und 454 Grad Celsius, vorzugsweise
oberhalb 371 Grad Celsius liegen. Diese Temperatur ist für
den dort angegebenen Zweck, d. h. die Erreichung einer
bestimmten Struktur wesentlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Aufbringen
eines metallischen Überzuges auf den Dichtungs- und/oder
Gewindebereich von Stahlrohren für die Erdöl- und Erd
gasgewinnung anzugeben, mit dem bei
einer fettfreien Verschraubung auch bei Mehrfachverschraubung
zuverlässig Fressen verhindert wird und dessen Dichtwirkung optimiert
ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren nach Anspruch 1.
Der Unteranspruch 2 eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 1.
Im Anspruch 3 ist der Aufbau eines
nach dem Verfahren des Hauptanspruches hergestellten metallischen
Überzuges festgelegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die Grund
schicht, die entweder aus reinem Zinn oder einer Zinn enthaltenden
Pseudolegierung besteht nach einer kurzzeitigen Wärmebehandlung im
Bereich zwischen 1 bis 10 Sekunden bei einer Temperatur bis 50 K
oberhalb des Schmelzpunktes von Zinn fest auf dem Grundwerkstoff
haftet. Die Haftwirkung wird dadurch erzielt, daß durch das
Aufschmelzen des Zinns dieses in den Grundwerkstoff diffundiert und eine
intermetallische Reaktionsschicht bildet. Diese Reaktionsschicht
verbindet den Grundwerkstoff mit der elektrolytisch abgeschiedenen
Grundschicht. Ohne eine solche Verbindung würde die elektrolytisch
abgeschiedene Schicht infolge der der bei der Verschraubung auftretenden
Schubkräfte vom Grundwerkstoff weggeschoben.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich
dadurch, daß gegenüber der bereits bekannten Verzinnung der Dichtungs-
und/oder Gewindebereiche von Stahlrohren auf einer solch festhaltenden
Grundschicht ein Element aus der Gruppe der duktilen Nichteisenmetalle
elektrolytisch abgeschieden wird. Besonders vorteilhaft ist dabei das
Element Blei, das gegenüber Zinn noch weitergehende günstige
Eigenschaften aufweist. Alternativ zur Abscheidung von reinem Blei wird
weiterhin vorgeschlagen, statt dessen eine Blei-Zinn-Pseudolegierung
eletrolytisch abzuscheiden und diese Schicht durch die bereits
beschriebene Wärmebehandlung fest mit dem Grundwerkstoff zu
verbinden.
Der erfindungsgemäße metallische Überzug zeigt unter hoher
Flächenpressung im Gewindebereich keinerlei Verschweißung bei
gegebenenfalls gleichzeitiger Dichtwirkung. Die Verschraubung erfolgt
ohne Schmiermittel, wodurch das Verschrauben vereinfacht und
kostengünstig ist. Wegen der ausgezeichneten Haftung der elektrolytisch
abgeschiedenen Schicht auf dem Grundwerkstoff erweist sich ein solcher
metallischer Überzug als besonders geeignet, zum Beispiel für
Gestängerohre und Schwerstangen, die mit relativ grobem Gewinde versehen
ist und vielmals verschraubt und entschraubt werden. Dieser Überzug
ermöglicht auch eine hermetische Abdichtung von der Art Metall auf
Metall, wenn nur eine der beiden Dichtflächen mit einem solchen
Überzug versehen ist. Deshalb empfiehlt sich ein solcher metallischer
Überzug auch für Futterrohre. Weil beide vorgenannten Eigenschaften
gleichzeitig vorliegen, ist der metallische Überzug auch besonders für
Steigrohre bei der Erdgasversorgung hervorragend geeignet.
Die Anwendung des Verfahrens wird beispielhaft an der Beschichtung von
Muffengewinden näher erläutert.
Das Ausgangsprodukt sind Rohrabschnitte, die auf die gewünschte
mechanische Festigkeit vergütet bzw. kaltverformt und auf die
endgültige Form der Muffe spanabhebend bearbeitet, insbesondere mit
Gewinde versehen werden. Die Muffe wird in folgender Reihenfolge, ohne
die dazwischen erforderlichen Spül- und Trocknungsvorgänge im einzelnen
aufzuzählen, alkalisch heiß entfettet, mit einem verdünnten
Salzsäure-Salpetersäure-Gemisch Oberflächen-aktiviert und übergangslos
in einem Nickelionen-enthaltenen Bad mit einer bis zu 1 µm dicken
Nickelschicht versehen, was in Abhängigkeit von der Bad-Konzentration
in einer Tauchzeit von einigen Sekunden erfolgt. Bei unlegierten
Stählen kann diese Vernickelung entfallen.
Die anschließende innenseitige elektrolytische Abscheidung der
Grundschicht und der Deckschicht erfolgt in besonderen
Galvanisierungsbädern. Es wird angestrebt, bei kurzer Tauchzeit mit
hoher Stromausbeute zu arbeiten und in wenigen Sekunden die
angestrebten Auflagen abzuscheiden. Die Muffe wird dann ca. 150
Grad Celsius etwa 1 bis 2 Stunden an Luft ausgelagert, damit
absorbierter Wasserstoff effundieren kann. Zum Aufschmelzen des
Zinnanteils der Grundschicht wird die Muffe auf etwa 200 bis 210 Grad
Celsius vorgewärmt und von dieser Vorwärmung für z. B. 10 s auf etwa
250 Grad Celsius oder für 5 s auf etwa 280 Grad Celsius erhitzt und
danach mindestens unter den Schmelzpunkt des Zinns rasch abgekühlt. Für
das Vorwärmen, das Erhitzen und das Abschrecken wird die Muffe in
Flüssigkeitsbäder, z. B. Salzbäder getaucht.
Bei Verschraubversuchen zeigen derartig mit Metallüberzügen
beschichtete Muffen bei mehr als 10facher Ver- und Entschraubung nur
mit Öl-Zugabe und ohne Anwendung üblicher API-Fette keinerlei
Freßerscheinungen.
Claims (3)
1. Verfahren zum Aufbringen eines metallischen Überzuges
auf metallische, unter hoher Flächenpressung stehende
Dichtungs- und/oder Gewindebereiche von Stahlrohren, bei dem die
zu beschichtenden Oberflächen
einer aus einer Reinigung und Entfettung bestehenden
Vorbehandlung unterzogen werden, nach der Vorbehandlung
eine Zinn oder Zinn enthaltende Schicht elektrolytisch abgeschieden wird,
daraufhin eine erste Wärmebehandlung bei einer Temperatur zwischen
150 bis 200 Grad Celsius und einer zweiten kurzzeitigen
Wärmebehandlung bei 50 K oberhalb des Schmelzpunktes von Zinn mit
nachfolgender Abkühlung unter Bildung einer gepfropften Grundschicht erfolgt,
und anschließend darauf zur
Bildung einer Deckschicht wahlweise Blei, Indium, Silber,
Wismut oder eine Blei-Zinn-Pseudolegierung elektrolytisch
abgeschieden wird und der so behandelte Bereich
anschließend für ein bis zehn Sekunden bei einer Temperatur
bis 50 K über dem Schmelzpunkt des Zinns erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu beschichtenden Flächen von Rohren aus
legiertem und hochlegiertem Stahl vor der Beschichtung elektrolytisch
aktiviert und mit einer Nickel
schicht bis zu einer Dicke von etwa 1 µm
versehen werden.
3. Metallischer Überzug hergestellt nach dem Verfahren
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zinn- oder die Zinn enthaltende
Grundschicht eine Zinnauflage im Bereich zwischen
5 bis 50 g/m² aufweist und die Gesamtschichtdicke mit der
darüberliegenden Deckschicht maximal 50 µm beträgt.
Priority Applications (4)
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Family Applications (1)
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