DE3842471A1 - Verfahren zur herstellung einer oel-in-wasser emulsion eines polyorganosiloxans - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer oel-in-wasser emulsion eines polyorganosiloxansInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf wäßrige Emulsionen von Polyorganosiloxanen,
und sie betrifft insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung solcher Emulsionen, bei denen die mittlere
Teilchengröße des Polyorganosiloxans in der emulgierten Form
weniger als etwa 0,3 µm beträgt. Ferner gehört zur Erfindung
auch ein Konzentrat aus einem Polyorganosiloxanöl und einem
oberflächenaktiven Mittel, das sich beim obigen Verfahren verwenden
läßt.
Emulsionen von Polyorganosiloxanen sind bereits seit vielen
Jahren bekannt und werden weitverbreitet bei Anwendungen eingesetzt,
wie als Entschäumungsmittel, zur Behandlung von
Textilien, um diese wasserabweisend zu machen oder ihnen
einen weichen Griff zu verleihen, als Formtrennmittel und
bei Körperpflegeprodukten, beispielsweise bei Handlotionen.
Solche Emulsionen enthalten gewöhnlich ein Polyorganosiloxan,
Wasser und eines oder mehrere oberflächenaktive Mittel und
weisen ein milchartiges und opakes Aussehen auf, das von
der Teilchengröße der Ölphase und dem Unterschied in den
Brechungsindices der Ölphase und der wäßrigen Phase herrührt.
Die verhältnismäßig große Teilchengröße bringt jedoch den
Nachteil mit sich, daß sich diese Emulsionen während ihrer
Lagerung gerne in die Ölphase und die Wasserphase auftrennen.
Die Emulsion läßt sich transluzent machen und bezüglich ihrer
Lagerungsstabilität verbessern, wenn der Anteil der
Wasserphase im Vergleich zur Ölphase verhältnismäßig groß
ist. Dies hat jedoch den Nachteil, daß große Volumina an
Wasser gelagert und transportiert werden müssen, was natürlich
unzweckmäßig ist.
Gemäß GB-A14 41 424 lassen sich transparente Emulsionen
(sogenannte Mikroemulsionen) von Organosiliciumverbindungen
durch Verwendung eines oberflächenaktiven Mittels herstellen,
das bestimmte Mengen von (a) wenigstens einem n-Alkylmonoether
eines Polyethylenglykols, (b) einem Natriumdialkylsulfosuccinat,
(c) wenigstens einer der Säuren Ölsäure,
Linolsäure, Linolinsäure und Ricinolsäure und (d) wenigstens
einem der Amine Triethanolamin und N-Hydroxyethylmorpholin
enthält.
Gemäß EP-A 01 38 192 lassen sich bestimmte Mikroemulsionen
von Polyorganosiloxanen dadurch herstellen, daß ein Polyorganosiloxan
und ein oberflächenaktives Mittel vermischt
wird, das Gemisch unter Bildung eines transluzenten Ölkonzentrats
mit Wasser versetzt wird und das transluzente Ölkonzentrat
dann rasch in Wasser unter Bildung einer Emulsion
dispergiert wird, in welcher das Polyorganosiloxan eine
mittlere Teilchengröße von weniger als etwa 0,3 µm hat.
Das in EP-A 01 38 192 beschriebene Verfahren läßt sich zwar
mit Erfolg auf die Herstellung stabiler Mikroemulsionen anwenden,
wobei die Stabilität der Emulsion gelegentlich jedoch
unter den Erwartungen liegt. Der genaue Grund für diese
Erscheinung ist zwar nicht bekannt, doch wird angenommen,
daß dies eine Folge der von Ansatz zu Ansatz gegebenen kleinen
Abweichungen in der Art und Reinheit der handelsüblichen
Rohmaterialien ist, wie der zur Herstellung der Emulsionen
angewandten oberflächenaktiven Mittel. In einem solchen
Fall könnte dem sich hierdurch ergebenden Nachteil abgeholfen
werden, indem die fertigen Emulsionen oder die
Rohmaterialien vor der Akzeptanz oder Anwendung entsprechend
selektiert werden. Dies erfordert jedoch zeitraubende
Untersuchungen und ist auch mit einem Materialverlust
verbunden.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich stabile
Mikroemulsionen, die bestimmte Arten an oberflächenaktiven
Mitteln enthalten, durch eine Abwandlung des in EP-A 01 38 192
beschriebenen Verfahrens herstellen lassen. Diese Verfahrensabwandlung
hat den Vorteil, daß sie leicht vorgenommen werden
kann und ohne die Nachteile auskommt, welche mit der
oben erwähnten Möglichkeit einer Selektion und Prüfung verbunden
sind.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung
einer Öl-in-Wasser Emulsion eines Polyorganosiloxans
durch
- (A) Bildung eines transluzenten oder transparenten Ölkonzentrats
aus
- (1) einem Polyorganosiloxan, das wenigstens eine über eine ≡SiC-Brücke an Silicium gebundene polare Gruppe und/oder wenigstens eine Silanolgruppe aufweist und bei der Temperatur des Vermischens flüssig ist,
- (2) einem oder mehreren oberflächenaktiven Mitteln, die ausgewählt sind aus ethoxylierten Alkoholen, ethoxylierten Alkylphenolen, ethoxylierten Fettsäuren und ethoxylierten Fettsäureestern, wobei wenigstens eines dieser oberflächenaktiven Mittel bei der Temperatur des Vermischens im Polyorganosiloxan (1) unlöslich ist, und
- (3) Wasser in einer zur Bildung eines transluzenten oder transparenten Ölkonzentrats ausreichenden Menge und
- (B) rasche Dispergierung des transluzenten oder transparenten Ölkonzentrats (A) in Wasser unter Bildung einer Öl-in-Wasser Emulsion des Polyorganosiloxans, wobei die mittlere Größe der Polyorganosiloxanteilchen in der Emulsion weniger als 0,3 µm beträgt,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Ölkonzentrat als
Komponente (4) einen aliphatischen einwertigen Alkohol mit
5 bis 18 Kohlenstoffatomen enthält.
Die Polyorganosiloxane (1), die unter Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens emulgiert werden können, enthalten
wenigstens eine polare Gruppe, welche über eine Silicium-Kohlenstoff-Brücke
an Silicium gebunden ist. Beispiele für
polare Gruppen, die im Polyorganosiloxan vorhanden sein können,
sind organische Gruppen, die durch Amingruppen, Aminsalzgruppen,
Amidgruppen, Carboxylgruppen, Carbonsäuresalzgruppen,
Carbinolgruppen, phenolische Gruppen, Sulfonatsalzgruppen
und Sulfatsalzgruppen substituiert sind. Ferner eignen
sich auch Polyorganosiloxane, welche eine oder mehrere
Silanolgruppen (SiOH) enthalten und in denen zusätzlich
auch noch die erwähnten polaren organischen Gruppen vorhanden
sein können.
Die Polyorganosiloxane (1) lassen sich als Verbindungen definieren,
die wenigstens eine Einheit der allgemeinen Formel
enthalten, worin jeder Rest R eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
oder eine nichtpolare einwertige substituierte
Kohlenwasserstoffgruppe bedeutet, Q eine über eine Silicium-Kohlenstoff-Brücke
an Silicium gebundene einwertige polare
organische Gruppe oder eine Hydroxylgruppe ist und a einen
Wert von 1 oder 2 hat, wobei die in einem solchen Polyorganosiloxan
gegebenenfalls vorhandenen sonstigen Einheiten der
allgemeinen Formel
entsprechen, worin jeder der Reste R′ der oben für die Reste
R angegebenen Definition entspricht und b für 1, 2 oder 3
steht. In den allgemeinen Formeln (a) und (b) können die
Reste R und R′ jeweils beispielsweise Alkylgruppen, wie
Methyl, Ethyl, Butyl, Cyclohexyl, n-Octyl, Trimethylphenyl,
Decyl oder Octadecyl, Alkenylgruppen, wie Vinyl, Allyl,
Hexenyl oder Cyclohexenyl, Arylgruppen, Alkarylgruppen oder
Aralkylgruppen, wie Phenyl, Naphthyl, Tolyl, Benzyl oder
2-Phenylethyl, oder substituierte Kohlenwasserstoffgruppen,
wie Chlorpropyl, 3,3,3-Trifluorpropyl, Chlorphenyl oder
Mercaptopropyl, bedeuten. Beim Großteil der Anwendungen enthalten
die Substituenten R und R′ vorzugsweise weniger als
8 Kohlenstoffatome. Insbesondere sind wenigstens 50% der
gesamten Gruppen R und R′ Methyl, wobei die eventuellen
restlichen Gruppen Vinyl und/oder Phenyl bedeuten. Ist die
Gruppe Q eine polare organische Gruppe, dann kann es sich
hierbei um einen Rest der Formel -R′′X handeln, worin R′′
eine über eine Silicium-Kohlenstoff-Brücke gebundene zweiwertige
organische Brückengruppe ist und X einen polaren Rest
bedeutet. Die Gruppe R′′ kann lediglich aus Kohlenstoff- und
Wasserstoffatomen zusammengesetzt sein oder es kann sich dabei
auch um aus Kohlenstoffatomen und Wasserstoffatomen bestehende
Ketten handeln, die durch Heteroatome unterbrochen
oder abgeschlossen sind, wie durch Sauerstoff oder Schwefel.
Beispiele für Gruppen R′′ sind
Ist das Polyorganosiloxan aminfunktional, dann hat der polare
Rest X vorzugsweise die allgemeine Formel -NHR², worin
R² für H, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
-CH₂CH₂NH₂, -(CH₂)₄NH₂ oder -CH₂CH₂NHCH₂CH₂NH₂ steht. Der
Rest X kann auch ein Salz des Amins sein, wie ein Caboxylatsalz
oder ein Halogenidsalz.
Der Substituent X kann auch für andere polare Gruppen stehen,
wie für Carbinol -O(C₂H₄O) x (C₃H₆₀O) y H, worin x und y jeweils
0 oder eine ganze Zahl sein können, Carboxyl -COOH oder ein
Carboxylsalz, wie -CO · ONa oder COOK, oder Phenol, wie
C₆H₄OH oder -C₆H₃CH₃OH.
Für eine Emulgierung unter Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens eignen sich vor allem Polyorganosiloxane, deren
polare Gruppe wenigstens einen Amidosubstituenten enthält,
nämlich Polyorganosiloxane, bei denen X beispielsweise für
Reste der Formeln
steht, worin R³ eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeutet und die Substituenten R⁴ jeweils Wasserstoff,
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
eine Gruppe der Formel
bedeuten. Beispiele für solche Amidreste X sind
In diesem Fall kann die polare Gruppe R′′X als eine Gruppe angesehen
werden, die entweder sowohl eine Aminofunktion als
auch eine Amidofunktion enthält, oder auch als eine amidofunktionale
polare Gruppe bezeichnet werden, bei der die
Kohlenstoffkette der Brückengruppe R′′ durch ein Heteroatom
(N) unterbrochen ist.
Die Polyorganosiloxane können, sofern sie bei der Temperatur
flüssig sind, bei welcher sie mit dem oberflächenaktiven Mittel
vermischt werden, Homopolymere sein, die lediglich
aus Einheiten (a) zusammengesetzt sind, oder es kann sich
dabei auch um Copolymere handeln, die sowohl aus Einheiten
(a) als auch aus Einheiten (b) bestehen. Die polaren
Gruppen (Q) können daher an endständige und/oder nicht endständige
Siliciumatome im Molekül gebunden sein. Die Polyorganosiloxane
können flüssige und verzweigte Homopolymere
und Copolymere sein, stellen jedoch vorzugsweise
sogenannte lineare Polydiorganosiloxane dar, bei denen das
Verhältnis von organischen Substituenten zu Siliciumatomen
etwa 2 beträgt und im allgemeinen zwischen etwa 1,9 und
etwa 2,3 liegt. Aus wirtschaftlichen Gründen sind die Polyorganosiloxane
vorzugsweise auch Copolymere, bei denen
die Einheiten (a) nicht mehr als etwa 30% und vorzugsweise
0,5 bis 10% der Gesamtmenge aus den Einheiten (a) und (b)
im Copolymer ausmachen. Die bevorzugten Polydiorganosiloxane
haben die allgemeine Formel
R(3-p) Q p Si(R′₂SiO) q (RQSiO) r SiQ s R(3-s) ,
worin R, R′ und Q wie oben definiert sind und p sowie s
0 oder 1 bedeuten. Die Werte von q und r können jeweils von 0
bis 800 oder darüber reichen, sofern die Summe von p + r + s
wenigstens 1 beträgt und das jeweilige Polyorganosiloxan bei
der Mischungstemperatur eine Flüssigkeit ist. Die Summe von
q + r ergibt vorzugsweise einen Wert von unter 600, da sich in
einem solchen Fall das Ölkonzentrat leichter in Wasser dispergieren
läßt. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ist es ferner
erwünscht, den Anteil an polaren Substituenten auf das Minimum
zu begrenzen, das bei Verwendung der Emulsion den gewünschten
Effekt ergibt. Der Wert von r soll im allgemeinen vorzugsweise
daher nicht über 30% der Summe von q + r hinausgehen und insbesondere
im Bereich von
liegen.
Polyorganosiloxane, die keine polaren Gruppen enthalten, lassen
sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in Gegenwart
von polare Gruppen enthaltenden Polyorganosiloxanen emulgieren.
Polyorganosiloxane ohne polare Gruppen sollen allerdings
gleichzeitig mit den polaren Gruppen enthaltenden Organosiloxanen
in die Emulsion eingearbeitet werden, und der Anteil
solcher Polyorganosiloxane ohne polare Gruppen soll
nicht über etwa 30 Gewichtsprozent der Gesamtmenge an Polyorganosiloxanen
hinausgehen.
Als oberflächenaktives Mittel (2) werden ein oder mehrere
oberflächenaktive Mittel verwendet, die ausgewählt sind aus
ethoxylierten Alkoholen, ethoxylierten Alkylphenolen,
ethoxylierten Fettsäuren und ethoxylierten Fettsäureestern.
Wenigstens eines dieser oberflächenaktiven Mittel muß im
Polyorganosiloxan unlöslich sein. Das Verfahren zur Bestimmung
der Unlöslichkeit und zur Auswahl geeigneter oberflächenaktiver
Mittel, die mit den polaren Polyorganosiloxanen
angewendet werden, wird in EP-A 01 38 192 beschrieben. Beispiele
für geeignete oberflächenaktive Mittel sind ethoxylierter
Laurylalkohol, ethoxyliertes Tridecanol, ethoxylierter
Stearylalkohol, ethoxylierte sekundäre Alkohole mit
12 bis 15 Kohlenstoffatomen, Trimethylnonylether von Polyethylenglykol,
ethoxyliertes Nonylphenol, ethoxyliertes
Octylphenol, ethoxyliertes Dodecylphenol, ethoxyliertes
Stearylphenol, ethoxylierte Stearinsäure, ethoxylierte
Laurinsäure, ethoxyliertes Sorbitanmonolaurat und ethoxyliertes
Sorbitanmonopalmitat. Diese oberflächenaktiven Mittel
sind wohlbekannte Materialien, die im allgemeinen unter den
Warenzeichen Triton, Tergitol, Trycol und Dobanol im Handel
erhältlich sind. Sie lassen sich herstellen durch Kondensation
der entsprechenden Alkohole, Säuren, Alkylphenole oder
Ester mit Ethylenoxid oder Polyethylenglykolen und können
unterschiedliche Mengen an Ethylenoxideinheiten enthalten,
die gewöhnlich von etwa 2 bis etwa 30 reichen. Die Menge an
oberflächenaktivem Mittel, die zur Bildung einer Emulsion
mit der gewünschten Teilchengröße und Stabilität erforderlich
ist, schwankt in Abhängigkeit von der Art des Polyorganosiloxans
und den jeweiligen oberflächenaktiven Mitteln.
Je kleiner die Teilchengröße sein soll, umso größer
ist im allgemeinen die Menge an erforderlichem oberflächenaktivem
Mittel. Das oberflächenaktive Mittel wird gewöhnlich
in einer Menge von 10 bis 200 Gewichtsteilen, vorzugsweise
von 20 bis 50 Gewichtsteilen, auf 100 Gewichtsteile des
Polyorganosiloxans angewandt.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden aliphatischen
einwertigen Alkohole enthalten 5 bis 18 Kohlenstoffatome.
Zur Stabilisierung der Mikroemulsionen eignen sich
zwar auch die unteren Vertreter solcher Alkohole, wie Pentanol
und Hexanol, wobei sich die besten Ergebnisse jedoch
mit den höheren Alkoholen erzielen lassen, und insbesondere
unter Anwendung von Alkoholen, die 8 bis 16 Kohlenstoffatome
enthalten. Die Alkohole sind in verhältnismäßig kleinen
Mengen wirksam und werden vorzugsweise in Mengen von etwa
0,1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Polyorganosiloxans,
angewandt. Gewünschtenfalls kann die Alkoholmenge
auch mehr als 5% ausmachen, doch dürfte dies mit
keinen zusätzlichen Vorteilen mehr verbunden sein.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zuerst
das Ölkonzentrat gebildet, indem das Polyorganosiloxan,
eines oder mehrere der angegebenen oberflächenaktiven Mittel,
der Alkohol und eine solche Menge Wasser miteinander vermischt
werden, daß sich ein transluzentes oder transparentes
Gemisch ergibt. Vorzugsweise vermischt man das Polyorganosiloxan,
das oberflächenaktive Mittel und den Alkohol zuerst
und gibt dann die zur Bildung der gewünschten Transluzenz
oder Transparenz für das Konzentrat erforderliche Wassermenge
zu. Sobald die für eine besondere Kombination an
Polyorganosiloxan, oberflächenaktivem Mittel und Alkohol benötigte
Wassermenge einmal ermittelt ist, kann das Konzentrat
leicht durch einfaches Vermischen der Bestandteile hergestellt
werden. Die zur Bildung einer Transluzenz oder
Transparenz erforderliche Wassermenge macht im allgemeinen
etwa 4 bis etwa 40 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile Polyorganosiloxan
aus. Zur Erfindung gehören auch transluzente
oder transparente Ölkonzentrate aus den Komponenten (1),
(2), (3) und (4).
Die Stufe (B) des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in
einer raschen Dispergierung des Ölkonzentrats in Wasser.
Diese zweite Stufe kann unmittelbar im Anschluß an die Stufe
(A) durchgeführt werden. In vielen Fällen ist das Konzentrat
jedoch bereits mehrere Tage bis zu mehreren Monaten
lagerungsstabil. Hier kann die Durchführung der Stufe (B)
dann gewünschtenfalls hinausgeschoben werden. Zur Herstellung
kleiner Mengen der fertigen Mikroemulsion kann die
erforderliche rasche Dispergierung einfach durch Schütteln
oder in anderer manueller Weise durchgeführt werden. Für eine
großtechnische Produktion werden vorzugsweise jedoch mechanische
Mittel zur Dispergierung angewandt, wie Mischer, Kolloidmühlen
oder Rührvorrichtungen, wobei die Emulsionen entweder
absatzweise oder kontinuierlich hergestellt werden können.
In der bereits erwähnten GB-A 14 41 424 wird ausgeführt, daß
die Eintrübung, zu der es während der Emulgierung des Gemisches
aus oberflächenaktivem Mittel und Polyorganosiloxan
kommen kann, durch Zugabe sukzessiver Mengen eines Alkohols
während des Verlaufs der Emulgierung zum Verschwinden gebracht
werden kann. Beim erfindungsgemäßen Verfahren muß
das Alkanol im Konzentrat vor der abschließenden Stufe der
Emulgierung vorhanden sein, damit sich eine Emulsion mit
der gewünschten Stabilität ergibt.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Mikroemulsionen können
überall dort angewandt werden, wo auch die herkömmlichen
Emulsionen zum Einsatz gelangen, wie zur Behandlung von Textilien,
als Formtrennmittel oder in Mittel zur Körperpflege,
beispielsweise für die Formulierung von Schutzlotionen und
Kosmetika.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen weiter
beschrieben. Alle darin enthaltenen Teilangaben sind als
Gewichtsangaben zu versehen.
Ein 100 ml fassender Glasbehälter wird mit folgenden Bestandteilen
beschickt:
Die Bestandteile werden gründlich manuell durchmischt, und
das gebildete opake Gemisch wird dann unter Rühren zu 5,8
Teilen Wasser gegeben, wodurch man eine viskose transparente
(wasserweiße) Zusammensetzung erhält. Diese Zusammensetzung
wird dann unter gründlichem Rühren nach jeder Zugabe zuerst
mit 10,5 Teilen Wasser und dann mit 57,7 Teilen Wasser versetzt.
Die so erhaltene transluzente Mikroemulsion ist länger
als 3 Monate stabil und enthält etwa 15 Gewichtsprozent
Polyorganosiloxan.
Unter Verwendung der gleichen Bestandteile in den gleichen
Mengen werden in ähnlicher Weise zwei weitere Zusammensetzungen
hergestellt, wobei jedoch in einem Fall das Tridecanol
weggelassen wird und im anderen Fall das Tridecanol erst nach
Bildung der fertigen Emulsion zugesetzt wird. Auch hierdurch
ergibt sich jeweils eine transluzente Mikroemulsion, welche
sich jedoch schon nach weniger als 24 Stunden in eine Ölphase
und eine Wasserphase aufzutrennen beginnt.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wird eine
Mikroemulsion hergestellt, wobei hier das Tridecanol jedoch
durch eine gleiche Menge an n-Pentanol ersetzt wird. Die erhaltene
Emulsion ist etwa 2 Tage stabil. Diese Stabilitätsdauer
ist länger als bei einer Emulsion ohne Pentanol, jedoch
wesentlich kürzer als bei einer Emulsion, die unter Verwendung
von Tridecanol hergestellt worden ist.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird mit der Ausnahme wiederholt,
daß das Tridecanol durch eine gleiche Menge an Dobanol 23
(einem synthetischen Alkohol mit 12 bis 13 Kohlenstoffatomen)
ersetzt wird. Die so gebildete transluzente Emulsion ist mehr
als 3 Monate stabil.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer Öl-in-Wasser Emulsion eines
Polyorganosiloxans durch
- (A) Bildung eines transluzenten oder transparenten Ölkonzentrats
aus
- (1) einem Polyorganosiloxan, das wenigstens eine über eine ≡SiC-Brücke an Silicium gebundene polare Gruppe und/oder wenigstens eine Silanolgruppe aufweist und bei der Temperatur des Vermischens flüssig ist,
- (2) einem oder mehreren oberflächenaktiven Mitteln, die ausgewählt sind aus ethoxylierten Alkoholen, ethoxylierten Alkylphenolen, ethoxylierten Fettsäuren und ethoxylierten Fettsäureestern, wobei wenigstens eines dieser oberflächenaktiven Mittel bei der Temperatur des Vermischens im Polyorganosiloxan (1) unlöslich ist, und
- (3) Wasser in einer zur Bildung eines transluzenten oder transparenten Ölkonzentrats ausreichenden Menge und
- (B) rasche Dispergierung des transluzenten oder transparenten Ölkonzentrats (A) in Wasser unter Bildung einer Öl-in-Wasser Emulsion des Polyorganosiloxans, wobei die mittlere Größe der Polyorganosiloxanteilchen in der Emulsion weniger als 0,3 µm beträgt.
dadurch gekennzeichnet, daß das Ölkonzentrat als Komponente
(4) einen aliphatischen einwertigen Alkohol mit
5 bis 18 Kohlenstoffatomen enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der aliphatische einwertige Alkohol (4) 8 bis 16 Kohlenstoffatome
enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die polare Gruppe im Polyorganosiloxan wenigstens
einen Amidosubstituenten umfaßt.
4. Transluzentes oder transparentes Ölkonzentrat aus (1)
einem flüssigen Polyorganosiloxan, das wenigstens eine
über eine ≡SiC-Brücke an Silicium gebundene polare
Gruppe und/oder wenigstens eine Silanolgruppe aufweist,
(2) einen oder mehreren oberflächenaktiven Mitteln,
die ausgewählt sind aus ethoxylierten Alkoholen, ethoxylierten
Alkylphenolen, ethoxylierten Fettsäuren und
ethoxylierten Fettsäureestern, wobei wenigstens eines
dieser oberflächenaktiven Mitteln im Polyorganosiloxan (1)
unlöslich ist, und (3) Wasser, dadurch gekennzeichnet,
daß das Konzentrat als Komponente (4) einen aliphatischen
einwertigen Alkohol mit 5 bis 18 Kohlenstoffatomen
enthält.
5. Transluzentes oder transparentes Ölkonzentrat nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol (4)
in einer Menge von 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gewicht des Polyorganosiloxans, vorhanden ist.
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