DE3842061A1 - Verfahren zur feststellung mechanischer defekte in sproedstoff-formteilen, insbesondere keramiksubstratplatten - Google Patents
Verfahren zur feststellung mechanischer defekte in sproedstoff-formteilen, insbesondere keramiksubstratplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Feststellung
mechanischer Defekte in Sprödstoff-Formteilen, insbe
sondere Keramiksubstratplatten in Dick- oder Dünnfilm
technik für elektronische Schaltungen.
Für elektronische Schaltungen werden in der Dick- und
Dünnfilmtechnik zunehmend Substratplatten verwendet.
Diese Keramiken werden gebrannt bzw. gesintert, wobei
einerseits größere Defekte (Lunker, Blasen u. dgl.) ,
andererseits Risse, insbesondere Mikrorisse auftreten
können. Mikrorisse können sich auch beim Laser-
Ritzen bilden.
Solche Defekte können einerseits die Herstellung der
elektronischen Schaltung stören; andererseits können
sie kurz- oder langfristig zum Ausfall der erzeugten
elektronischen Schaltung führen. Dies muß jedoch
nicht stets der Fall sein; vielmehr können, abhängig
von ihrer Art und ihrem Umfang, solche Defekte bis zu
einem gewissen Grad durchaus akzeptiert werden.
Es ist daher notwendig, Keramiksubstratplatten für
elektronische Schaltungen möglichst schon vor Ferti
gungsbeginn der Schaltung daraufhin zu überprüfen, ob
sie in unzulässigem Ausmaß Defekte aufweisen. Anderen
falls kommt es zu Störungen im Produktionsprozeß, zu
Ausschuß und zu späteren Reklamationen. Hierfür fehlt
es aber bislang an einem geeigneten Prüfverfahren.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, das eine einfache
und unaufwendige Aussonderung von Sprödstoff-Formtei
len, insbesondere Keramiksubstratplatten gestattet,
die in unzulässigem Ausmaß mechanische Defekte aufweisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem eingangs ge
nannten Verfahren das Formteil, beispielsweise die zu
prüfende Keramiksubstratplatte, zu einer mechanischen
Eigenfrequenzschwingung angeregt und die Ist-Resonanz
frequenz dieser Schwingung mit einer Soll-Resonanzfre
quenz der mechanischen Eigenfrequenzschwingung we
nigstens eines ausreichend defektarmen, ähnlichen Be
zugs-Formteils (beispielsweise einer Bezugs-Keramik
substratplatte) verglichen.
Dieses Verfahren ist denkbar unaufwendig und einfach.
Beispielsweise werden eine oder mehrere Keramiksub
stratplatten, die sich als ausreichend defektarm er
wiesen haben, zu einer mechanischen Eigenfrequenz
schwingung angeregt, deren Resonanzfrequenz gemessen
wird. So wird eine Soll-Resonanzfrequenz bzw. ein ent
sprechendes Frequenzband ermittelt. Nachfolgend müs
sen die zu prüfenden Keramiksubstratplatten nur noch
ebenfalls zu einer mechanischen Eigenfrequenzschwin
gung angeregt und deren Frequenz gemessen werden; die
dabei jeweils gemessene Ist-Resonanzfrequenz kann in
einfachster Weise daraufhin überprüft werden, ob sie
noch in zulässiger Weise mit der Soll-Resonanzfre
quenz übereinstimmt oder nicht. Weicht die Ist-Reso
nanzfrequenz der zu prüfenden Platte allzu sehr ab
(das ist meist eine Abweichung zu niedrigeren Reso
nanzfrequenzen hin), dann wird die entsprechende Plat
te ausgesondert.
Es versteht sich, daß für jeden Typ Keramiksubstrat
platte (hinsichtlich Schichtdicke, Material, Abmessun
gen usw.) eine Soll-Resonanzfrequenz bzw. ein entspre
chendes Frequenzband gemessen werden muß, jedoch ist
dieser Aufwand ohne weiteres vertretbar, denn in der
Fertigung elektronischer Schaltungen werden durchweg
große Serien von Platten gleichen Typs verarbeitet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen definiert.
Insbesondere wird als Eigenfrequenzschwingung eine un
gebremste, harmonische Schwingung des Formteils ge
nutzt. Das Formteil wird dazu mit Vorteil an nur ei
ner Stelle, insbesondere einer Kante oder einer Ecke
gehalten, beispielsweise in eine einfache Klemmvor
richtung eingespannt.
Die Anregung der Schwingung kann auf verschiedene Wei
se unmittelbar oder mittelbar erfolgen. Die Messung
der Resonanzfrequenz erfolgt vorzugsweise akustisch
oder optisch.
Vorzugsweise wird man für die Messung der Soll-Reso
nanzfrequenz das gleiche Anregungs- und Meßverfahren
anwenden, das dann nachfolgend auch für die Messung
der Ist-Resonanzfrequenz eingesetzt wird.
Der Vergleich von Ist- und Soll-Resonanzfrequenz kann
elektronisch erfolgen. Die Zuführung von zu prüfenden
Formteilen, die Anregung der Ist-Resonanzfrequenz und
deren Messung sowie der Vergleich und die nachfolgen
de Zuordnung des gemessenen Formteils (anforderungsge
mäß oder aber auszusondern) kann vollautomatisch
durchgeführt werden.
Dies macht es insbesondere mit großem Vorteil mög
lich, die Prüfung noch unbearbeiteter Keramiksubstrat
platten bei der Eingangskontrolle der weitergehenden
Fertigung automatisiert durchzuführen.
Es versteht sich, daß sich das erfindungsgemäße Ver
fahren zur Feststellung mechanischer Defekte auch in
anderen Sprödstoff-Formteilen eignet, z.B. in der Ke
ramik- bzw. Porzellanindustrie.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an
einem Ausführungsbeispiel erläutert, für das die bei
gefügte Zeichnung eine Prinzipskizze darstellt.
Beim Ausführungsbeispiel ist das erfindungsgemäße Ver
fahren in einer Prüfvorrichtung 10 für Keramiksub
stratplatten implementiert. Die Prüfvorrichtung 10 um
faßt eine Sendeeinrichtung mit einem Sendekopf 12,
der mit einem Sender 14 verbunden ist und eine akusti
sche Anregungsschwingung abstrahlen kann.
Dem Sendekopf 12 gegenüber liegt ein Empfangskopf 16,
der mit einem Empfänger 18 verbunden ist. Der Emp
fangskopf 16 kann eine hinreichend bemessene Bandbrei
te von akustischen Schwingungen aufnehmen und dem Emp
fänger 18 zuleiten, der sie in ein entsprechendes Si
gnal umsetzt.
Vom Empfänger 18 wird das der empfangenen Schwingung
entsprechende Signal einem Meßauswerter 20 zugelei
tet, der eine Vergleichsschaltung enthält. Außerdem
enthält der Meßauswerter 20 eine Speichervorrichtung
für ein der Soll-Resonanzfrequenz entsprechendes
Signal. Der Meßauswerter 20 hat im Ausführungsbei
spiel zwei Ausgänge 22, 24, die je nach Ergebnis des
Vergleichs von der Vergleichsschaltung alternativ an
gesteuert wird.
An der Strecke zwischen Sendekopf 12 und Empfangskopf
16 ist eine Haltevorrichtung 28 vorgesehen, in die
die zu messenden Keramiksubstratplatten so einge
spannt werden können, daß sie bei Anregung durch den
Sendekopf 12 eine ungebremste, harmonische Eigenfre
quenzschwingung ausführen können. Zu diesem Zweck wer
den die Keramiksubstratplatten 30 mit einer Ecke in
die Haltevorrichtung 28 eingeführt und so von der Hal
tevorrichtung 28 an einem Einklemmpunkt 26 gehalten.
In dieser Meßstellung liegt die Keramiksubstratplatte
30, wie die Figur veranschaulicht, zwischen Sendekopf
12 und Empfangskopf 16, und zwar so, daß eine gerade
Linie vom Sendekopf 12 zum Empfangskopf 16 etwa durch
die Hauptebenen-Mitte der Keramiksubstratplatte 30
verlaufen würde.
In dieser Konfiguration wird die Prüfvorrichtung so
wohl zur Messung der Soll-Resonanzfrequenz an einer
bekanntermaßen ausreichend defektarmen Bezugs-Keramik
substratplatte eingesetzt, wie auch zur nachfolgenden
Prüfung der anderen Platten. Die an der Bezugs-Platte
bzw. den Bezugs-Platten gemessenen Soll-Resonanzfre
quenzen werden im Meßauswerter 20 gespeichert; nach
folgend vergleicht der Meßauswerter 20 die jeweils ge
messenen Ist-Resonanzfrequenzen mit diesen Sollwerten
und gibt ein Signal entweder auf Ausgang 22 oder auf
Ausgang 24, je nachdem ob eine zu große Abweichung
beim Vergleich ermittelt wird oder nicht. Je nach An
stehen des Signals an einem der beiden Ausgänge kann
die zugeordnete Platte dann weiterverarbeitet oder
aber ausgesondert werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Feststellung mechanischer Defekte in
Sprödstoff-Formteilen, insbesondere Keramiksubstrat
platten in Dick- oder Dünnfilmtechnik für elektroni
sche Schaltungen,
dadurch gekennzeichnet, daß das zu prüfende Formteil
zu einer mechanischen Eigenfrequenzschwingung ange
regt und die Ist-Resonanzfrequenz dieser Schwingung
mit einer Soll-Resonanzfrequenz der mechanischen Ei
genfrequenzschwingung wenigstens eines ausreichend de
fektarmen, ähnlichen Bezugs-Formteils verglichen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine ungebremste, harmoni
sche Eigenfrequenzschwingung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das zu prüfende Formteil
an einer Stelle, insbesondere einer Kante oder Ecke
gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ist-Resonanzfrequenz
daraufhin überprüft wird, ob sie in ein Band von
Soll-Resonanzfrequenzen fällt, daß an verschiedenen,
ähnlichen und jeweils ausreichend defektarmen Be
zugs-Formteilen gemessen wurde.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anregung der Eigenfre
quenzschwingung bei dem zu prüfenden Formteil durch
unmittelbare mechanische Einwirkung auf das Formteil,
beispielsweise durch Anschlagen oder Anzupfen er
folgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anregung der Eigenfre
quenzschwingung bei dem zu prüfenden Formteil aku
stisch erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anregung der Eigenfre
quenz bei dem zu prüfenden Formteil durch Laserbe
strahlung o. dgl. erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der Ist-Reso
nanzfrequenz akustisch erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der lst-Reso
nanzfrequenz optisch erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleich von
Ist- und Soll-Resonanzfrequenz elektronisch durchge
führt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren Teil der
Eingangskontrolle für die Fertigung elektronischer
Schaltungen in Dickfilm- oder Dünnfilmtechnik ist.
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DE3842061C2 DE3842061C2 (de) | 1991-10-24 |
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