DE3840175A1 - Modifizierte cellulose fuer biocompatible dialysemembranen - Google Patents
Modifizierte cellulose fuer biocompatible dialysemembranenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Cellulosederivate, die durch homogene
Umsetzung in Dimethylacetamid und Lithiumchlorid herstellbar
sind.
Aus der US-PS 42 78 790 sind Celluloselösungen unter Verwendung
von Lithiumchlorid und Dimethylacetamid als Lösungsmittel
bekannt. Die Lösungen können bis zu 8% Lithiumchlorid
und bis zu etwa 3% Cellulose enthalten. In diesen Celluloselösungen
können auch Cellulosederivate hergestellt werden.
Gemäß der US-Patentschrift werden die Lösungen in der Weise
hergestellt, daß in ein Gemisch von Dimethylacetamid und
Lithiumchlorid Cellulose eingetragen und zunächst für eine
längere Zeit auf etwa 150°C erhitzt wird. Später wird die
dann gebildete Lösung unter Rühren auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Außerdem sind aus der DE-OS 33 12 022 sowie der
DE-OS 32 46 417 wasserunlösliche Fasern aus Celluloseestern
bekannt. Sie weisen ein extrem hohes Adsorptionsvermögen für
Wasser und physiologische Flüssigkeiten auf. Das mag für
manche Einsatzgebiete ein Vorteil sein, für viele ist es
jedoch ein Nachteil.
Aus der DE-PS 27 05 735 ist eine Dialysemembran für die
Hämodialyse mit daran chemisch gebundenen antithrombogenen
Verbindungen bekannt, wobei die Dialysemembran aus zwei oder
mehreren Schichten einer aus Cuoxamcelluloselösungen regenerierten
Cellulose besteht, die jeweils aus getrennt gespeisten
Schlitzen einer Spinndüse erhalten worden ist, die
antithrombogene Wirkstoffe chemisch gebunden enthält.
Es ist aber auch bereits in der DE-OS 17 20 087
vorgeschlagen worden, dadurch daß das Polymermaterial der
Membran mit einem Alkylhalogenid umgesetzt und danach das
erhaltene Material mit einem Alkalisalz einer antithrombogenen
Verbindung mit kationischem Rest (z. B. Heparin oder eine
Heparinoidverbindung) umgesetzt wird, die Gefahr der Gerinnung
des Blutes zu verringern. Zu den möglichen Alkylhalogeniden
werden dabei auch Halogenalkyldialkylamine gerechnet.
Auch Cellulose, jedoch im wesentlichen Celluloseacetat,
zählt zu den möglichen Polymeren.
Eine antithrombogene Wirkung dieser bekannten Dialysemembranen
wird nur beobachtet, wenn der Substitutionsgrad der
modifizierten Cellulose hoch ist, d. h. größer als mindestens
0,1 und in einem gesonderten Schritt eine Vorheparinisierung
mit relativ hoher Heparinkonzentration (0,1 bis 1gew.-%ige
Lösungen) durchgeführt wird.
Aus der DE-OS 35 24 596 ist bereits eine Dialysemembran mit
verbesserter Biocompatibilität bekannt, die sich dadurch
auszeichnet, daß der mittlere Substitutionsgrad einer
modifizierten Cellulose 0,02 bis 0,07 beträgt. Vorzugsweise
enthält die bekannte Dialysemembran aus modifizierter
Cellulose solche modifizierte Cellulose, die eine durch die
Formel
Cellulose-R′-X-Y
wiedergegebene Struktur aufweist, wobei
X für -NR″- und/oder -N⊕R″2- und/oder -S-
und/oder -SO- und/oder -SO2- und/oder
und/oder -CO-O- und/oder -O-,
Y für -R und/oder -NR2 und/oder -Si(OR″)3 und/oder -SO3H und/oder -COOH und/oder -PO3H2 und/oder -N⊕HR2 bzw. deren Salze,
R′ für eine Alkylengruppe und/oder Cycloalkylengruppe und/oder Arylengruppe mit insgesamt 1 bis 25 C-Atomen,
R″ für ein Wasserstoffatom oder R und
R für eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen und/oder eine Cycloalkylgruppe und/oder Arylgruppe steht.
Y für -R und/oder -NR2 und/oder -Si(OR″)3 und/oder -SO3H und/oder -COOH und/oder -PO3H2 und/oder -N⊕HR2 bzw. deren Salze,
R′ für eine Alkylengruppe und/oder Cycloalkylengruppe und/oder Arylengruppe mit insgesamt 1 bis 25 C-Atomen,
R″ für ein Wasserstoffatom oder R und
R für eine Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen und/oder eine Cycloalkylgruppe und/oder Arylgruppe steht.
Diese bekannte Dialysemembran war bereits in der Lage,
Blutgerinnung, Leucopenie und Komplementaktivierung in
erheblichem Umfange zu reduzieren. Eine Adsorption von
Beta-2-Mikroglobulin konnte jedoch in nennenswertem Umfange
nicht festgestellt werden.
In der deutschen Patentanmeldung P 37 23 897.3 sind Cellulosederivate
beschrieben mit der allgemeinen Formel
worin -Z- einen gegebenenfalls substituierten Alkylen-,
Alkenylen-, Alkinylen-, Cycloalkylen- oder
Benzylen- oder Xylylenrest,
X -H, -NR2, -N⊕R3, -CN, -COOH, -SO3H, -PO(OR)2, -CONR2 oder -Si(OR)3 bedeutet,
wobei R ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 25 C-Atomen, Cycloalkyl-, Toluyl- oder Phenylgruppe bedeutet und
Y eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinylgruppe mit 1 bis 36 C-Atomen, eine Cycloalkylgruppe oder eine Phenyl-, Toluyl- oder Benzylgruppe oder ein
X -H, -NR2, -N⊕R3, -CN, -COOH, -SO3H, -PO(OR)2, -CONR2 oder -Si(OR)3 bedeutet,
wobei R ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 25 C-Atomen, Cycloalkyl-, Toluyl- oder Phenylgruppe bedeutet und
Y eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinylgruppe mit 1 bis 36 C-Atomen, eine Cycloalkylgruppe oder eine Phenyl-, Toluyl- oder Benzylgruppe oder ein
oder (-CH=CH-COOH) oder NH-R-Rest ist und
R die gleiche Bedeutung hat
und
r = 1-20
m = 0-2,5
n = 0,2 bis 2,95
mit der Maßgabe, daß bei m = 0 n 1,55 ist, wenn Y ein Alkyl-Rest mit 1-5 C-Atomen, ein -(CH2) r -COOH-Rest mit r = 0, 1 oder 2 oder ein Rest der Phthalsäure ist,
sowie der Polymerisationsgrad mehr als 400 beträgt und herstellbar ist durch homogene Umsetzung in einem Gemisch von Dimethylacetamid und/oder N-Methylpyrrolidon mit LiCl nach Aktivierung des Celluloseausgangsproduktes ohne Anwesenheit von LiCl,
m = 0-2,5
n = 0,2 bis 2,95
mit der Maßgabe, daß bei m = 0 n 1,55 ist, wenn Y ein Alkyl-Rest mit 1-5 C-Atomen, ein -(CH2) r -COOH-Rest mit r = 0, 1 oder 2 oder ein Rest der Phthalsäure ist,
sowie der Polymerisationsgrad mehr als 400 beträgt und herstellbar ist durch homogene Umsetzung in einem Gemisch von Dimethylacetamid und/oder N-Methylpyrrolidon mit LiCl nach Aktivierung des Celluloseausgangsproduktes ohne Anwesenheit von LiCl,
deren Herstellung und deren Verwendung zu Membranen und
Fasern.
Neben dem Umstand, daß Dialysemembranen aus synthetischen
bzw. natürlichen Polymeren bei ihrem Einsatz in künstlichen
Nieren sehr leicht eine Gerinnung des Blutes hervorrufen
können, die durch entsprechende medikamentöse Behandlung
weitgehend verhindert wird, tritt bei Dialysemembranen aus
regenerierter Cellulose häufig bei der Behandlung eines
Nierenkranken mit Dialysatoren mit Cellulose-Membranen in
der ersten Zeit der Dialysebehandlung ein vorübergehender
Leukozytenabfall auf. Dieser Effekt wird als Leukopenie
bezeichnet.
Leukopenie ist eine Erniedrigung der Leukozytenzahl (weiße
Blutkörper) im Blutkreislauf. Die Zahl der weißen Blutkörper
beim Menschen beträgt ca. 400 bis 12 000 Zellen/mm3.
Die Leukopenie bei der Dialyse ist am stärksten ausgeprägt
15 bis 20 Min. nach Beginn, wobei die Neutrophilen (das sind
die mit neutralen oder gleichzeitig mit sauren und basischen
Farbstoffen anfärbbaren Leukozyten) fast vollständig verschwinden
können. Danach erholt sich die Zahl der Leukozyten
innerhalb etwa einer Stunde wieder auf fast den Ausgangswert
oder übersteigt diesen.
Wird nach Erholung der Leukozyten ein neuer Dialysator
angeschlossen, tritt wieder Leukopenie im gleichen Ausmaß
ein.
Cellulose-Membranen verursachen eine ausgeprägte Leukopenie.
Auch wenn die klinische Bedeutung der Leukopenie wissenschaftlich
nicht geklärt ist, besteht doch der Wunsch nach
einer Dialysemembran für die Hämodialyse, die den Effekt der
Leukopenie nicht zeigt, ohne daß dadurch die anderen sehr
erwünschten Eigenschaften von Dialysemembranen aus regenerierter
Cellulose beeinträchtigt werden.
Bei der Hämodialyse mittels Membranen aus regenerierter
Cellulose hat man neben der Leukopenie auch eine deutliche
Komplement-Aktivierung festgestellt. Das Komplement-System
innerhalb des Blutserums ist ein komplexes, aus vielen
Komponenten bestehendes Plasmaenzym-System, das auf verschiedene
Weise der Abwehr von Schädigungen durch eindringende
fremde Zellen (Bakterien u. a.) dient. Wenn Antikörper
gegen den eindringenden Organismus vorhanden sind, kann
komplementspezifisch durch den Komplex der Antikörper mit
antigenen Strukturen der Fremdzellen aktiviert werden,
anderenfalls erfolgt auf einem Alternativ-Weg durch besondere
Oberflächenmerkmale der Fremdzellen die Komplement-Aktivierung.
Das Komplement-System beruht auf einer Vielzahl
von Plasma-Proteinen. Nach Aktivierung reagieren diese
Proteine spezifisch in einer bestimmter Reihenfolge miteinander
und am Ende wird ein zellschädigender Komplex gebildet,
der die Fremdzelle zerstört.
Aus einzelnen Komponenten werden Peptide freigesetzt, die
Entzündungserscheinungen auslösen und gelegentlich auch
unerwünschte pathologische Folgen für den Organismus haben
können. Es wird angenommen, daß die Aktivierung bei Hämodialysemembranen
aus regenerierter Cellulose über den alternativen
Weg erfolgt. Objektiv festgestellt werden diese
Komplement-Aktivierungen durch eine Bestimmung der Komplement-
Fragmente C3a und C5a.
In diesem Zusammenhang wird auf folgende Arbeiten hingewiesen:
D. E. Chenoweth et al., Kidney International Vol. 24,
Seite 764 ff, 1983 und D. E. Chenoweth, Asaio-Journal Vol. 7,
Seite 44 ff, 1984.
Das Carpal-Tunnel-Syndrom wird durch modifizierte Cellulosederivate
beeinflußt. Es besteht aber ein erhebliches Bedürfnis
nach weiteren Modifizierungen der Cellulose, um auch
dieses Phänomen möglichst weitgehend auszuschalten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, modifizierte
Cellulose zur Verfügung zu stellen, die hinsichtlich der
Leukopenie, der Komplementaktivierung und der Blutgerinnung
Membranen optimale Eigenschaften verleiht und darüber hinaus
das für den Carpal-Tunnel-Effekt verantwortliche Beta-2-
Microglobulin in erheblichem Umfange zu adsorbieren in der
Lage ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine modifizierte Cellulose,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß die modifizierte
Cellulose eine durch die Formel
wiedergegebene Struktur aufweist, worin Cell das Gerüst
des unmodifizierten Cellulosemoleküls oder des Chitinmoleküls
jeweils ohne Hydroxylgruppen, Z ein Stickstoff-
oder Schwefelatom ist und für den Fall, daß Z ein
Stickstoffatom ist, T und Z zusammen eine Acylamid- oder
Harnstoffgruppe und Q die Bedeutung (X′-Y′) und/oder
zusammen mit dem O einer Ester- und/oder zusammen mit
dem O einer Carbamatgruppe haben und für den Fall, daß Z
ein Schwefelatom ist, T entfällt und Q zusammen mit dem
O eine Ester- und/oder zusammen mit dem O eine
Carbamatgruppe und gegebenenfalls (X′-Y′) bedeuten,
wobei 0 < n < m und 0 < s < m gilt und (n + s) den
mittleren Substitutionsgrad angibt und m beim unmodifizierten
Cellulosemolekül 3 und beim Chitinmolekül 2
beträgt und worin gegebenenfalls -X- entfallen kann
oder
-X- und -X′- einen gegebenenfalls substituierten
Alkylen-, Alkenylen-, Alkinylen-Rest
(gerad-kettig und/oder verzweigt, wobei die
Kohlenstoffkette auch durch Heteroatome wie
O, S, N, P, Si
sowie CO-, CONR- oder COO-Gruppen unterbrochen
sein kann) und/oder Cycloalkylen-
(ggf. mit Heteroatomen und/oder
substituiert) und/oder Arylen- und/oder
Arylalkylen- und/oder Arylalkenylen-
und/oder Arylalkinylen- (ggf. mit Heteroatomen
und/oder substituiert) und/oder
Bisarylalkylen- und/oder Bisarylen-Rest
(ggf. substituiert) und/oder Rest einer
kondensierten aromatischen Verbindung (ggf.
substituiert) und/oder Rest einer
heterocyclischen Verbindung (ggf. substituiert)
-Y und -Y′ -H, und/oder -NR2 und/oder -N⊕R3 und/oder -COOH auch als Salz und/oder -COOR und/oder -CONR2 und/oder -CO-R und/oder -CS-R und/oder -CSOH auch als Salz und/oder -CSOR und/oder -CSNR2 und/oder -SO3H auch als Salz und/oder -SO3R und/oder -SO2-R und/oder -SO2NR2 und/oder -SR und/oder -SOR und/oder -SONR2 und/oder -PO3H2 auch als Salz und/oder -PO(OR)2 und/oder -PO2H(NR2) und/oder -PO(NR2)2 und/oder PO2H2 und/oder -POH(OR) und/oder -CN und/oder -NO2 und/oder -OR und/oder Halogen und/oder -Si(OR)3 bedeuten,
wobei R ein Wasserstoffatom und/oder eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinylgruppe mit 1 bis 36 C-Atomen (gerad-kettig und/oder verzweigt, wobei die Kohlenstoffkette auch durch Heteroatome wie O, S, N, P, Si sowie CO-, CONR- oder COO-Gruppen unterbrochen sein kann) und/oder Cycloalkyl- (ggf. mit Heteroatomen und/oder substituiert) und/oder Aryl- und/oder Arylalkyl- und/oder Arylalkenyl- und/oder Arylalkinyl- (ggf. mit Heteroatomen und/oder substituiert) und/oder Bisarylalkyl- und/oder Bisaryl-Rest (ggf. substituiert) und/oder Rest einer kondensierten aromatischen Verbindung (ggf. substituiert) und/oder Rest einer heterocyclischen Verbindung (ggf. substituiert) bedeutet
-Y und -Y′ -H, und/oder -NR2 und/oder -N⊕R3 und/oder -COOH auch als Salz und/oder -COOR und/oder -CONR2 und/oder -CO-R und/oder -CS-R und/oder -CSOH auch als Salz und/oder -CSOR und/oder -CSNR2 und/oder -SO3H auch als Salz und/oder -SO3R und/oder -SO2-R und/oder -SO2NR2 und/oder -SR und/oder -SOR und/oder -SONR2 und/oder -PO3H2 auch als Salz und/oder -PO(OR)2 und/oder -PO2H(NR2) und/oder -PO(NR2)2 und/oder PO2H2 und/oder -POH(OR) und/oder -CN und/oder -NO2 und/oder -OR und/oder Halogen und/oder -Si(OR)3 bedeuten,
wobei R ein Wasserstoffatom und/oder eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinylgruppe mit 1 bis 36 C-Atomen (gerad-kettig und/oder verzweigt, wobei die Kohlenstoffkette auch durch Heteroatome wie O, S, N, P, Si sowie CO-, CONR- oder COO-Gruppen unterbrochen sein kann) und/oder Cycloalkyl- (ggf. mit Heteroatomen und/oder substituiert) und/oder Aryl- und/oder Arylalkyl- und/oder Arylalkenyl- und/oder Arylalkinyl- (ggf. mit Heteroatomen und/oder substituiert) und/oder Bisarylalkyl- und/oder Bisaryl-Rest (ggf. substituiert) und/oder Rest einer kondensierten aromatischen Verbindung (ggf. substituiert) und/oder Rest einer heterocyclischen Verbindung (ggf. substituiert) bedeutet
und X gleich oder verschieden von X′ und Y gleich oder
verschieden von Y′ ist und in dem Falle, daß Q zusammen
mit dem O eine Ester- und/oder Carbamatgruppe ist,
Q die nachfolgende Bedeutung hat:
und/oder -CO-(C2R′4)-COOH und/oder -CO-CR′=CR′-COOH
und/oder -CO-CH=CH-COOH-Rest und/oder -CO-NR2′ und/oder
-CO-NHR′ und/oder -CO-NHSO2R′ und/oder -CO-R′ und/oder
-CS-R′ und/oder -CO-OR′ und/oder -CSNH-R′ und/oder
-CSNR′2 und/oder -SO2OR′ und/oder -SO2-R′ und/oder
-SO2NR′2 und/oder -SO-R′ und/oder -SONR′2 und/oder
-PO3H2 (Salz) und/oder -PO2R′2 und/oder -POR′2 und/oder
-PO(OR′)2,
und r 1 bis 20 beträgt und R′ die gleiche Bedeutung wie R und/oder Y bzw. Y′ hat.
und r 1 bis 20 beträgt und R′ die gleiche Bedeutung wie R und/oder Y bzw. Y′ hat.
Während unmodifizierte Cellulose 3 für eine Substitution zur
Verfügung stehende Hydroxylgruppen enthält, ist bei Chitin
bereits eine Hydroxylgruppe durch Acetamidgruppen substituiert.
Diese Substitution wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung beim mittleren Substitutionsgrad nicht mehr
berücksichtigt, sofern modifizierte Cellulosen auf der Basis
des Chitinmolekül-Gerüstes eingesetzt werden.
Wenn Z ein Stickstoffatom ist, beträgt s vorzugsweise 0 bis
0,5 · n. Wenn Z ein Schwefelatom ist, beträgt s vorzugsweise
0,25 · n bis n.
Dialysemembranen mit den erfindungsgemäßen Cellulosederivaten
lassen sich aus substituierter Cellulose im Gemisch mit
unmodifizierter Cellulose auf den gewünschten Substitutionsgrad
einstellen. Die Substitution zum Zwischenprodukt
erfolgt nach an sich bekannten Verfahren und anschließender
Umsetzung dieses Zwischenproduktes mit Säureanhydriden,
Säurechloriden oder Isocyanaten, beispielsweise in
Dimethylacetamid/LiCl-Lösung.
Das in der US-PS 37 02 754 beschriebene Verfahren ist zur
Herstellung der Zwischenprodukte geeignet, wenn darauf
geachtet wird, daß der Abbau begrenzt bleibt. Sofern bei
diesem Verfahren eine Vernetzung eintritt, sind die Produkte
zum Teil unlöslich, so daß sie dann ungeeignet sind.
Andere bekannte Verfahren haben sich jedoch als besser
geeignet zur Herstellung des Zwischenproduktes erwiesen.
Beispielsweise kann hierzu auf Journal of Polymer
Science - Part C, No. 11, (1965), Seiten 107-118 oder
J. Am. Chem. Soc. Febr. 1950, Seiten 670-674 und auf
"Cellulose and Cellulose Derivatives" Part II, herausgegeben
von Ott, Spurlin und Grafflin, Interscience Publishers,
Inc., New York, 2. Auflage, 1954, Seite 822 verwiesen
werden. Bei diesen Verfahren wird der Substitutionsgrad
beliebig hoch eingestellt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde die Komplement-
Aktivierung anhand der Fragmente C3a oder C5a beurteilt.
Dazu wurden in vitro 300 ml heparinisiertes Blutplasma über
einen Zeitraum von 4 Std. mit einem Plasmafluß von
100 ml/min durch einen Dialysator mit 1 m2 effektiver
Austauschfläche rezirkuliert. In dem Plasma wurden die
C3a-Fragmente mit Hilfe der RIA-Methode (Upjohn-Test)
bestimmt. Die relative Komplement-Aktivierung für den
jeweiligen Meßzeitpunkt wurde durch Bildung des
Verhältnisses der Konzentration zum Zeitpunkt der Probenahme
mit dem Anfangswert in Prozent errechnet. Zur Bewertung
wurde der Meßwert nach 4 Std. Rezirkulationszeit
herangezogen. Flachmembranen werden mit heparinisiertem
Blutplasma 3 Stunden inkubiert und anschließend die
C3a-Fragmente bestimmt. Die C5a-Fragmente wurden analog
bestimmt.
Die Erhöhung des beta-2-Mikroglobulinspiegels bei Langzeit-
Dialysepatienten wird nach Verwendung von Membranen aus
regenerierter Cellulose beobachtet und wird darauf zurückgeführt,
daß diese Membranen für Stoffe im Molekularbereich
von 1000 bis 20 000 weniger durchlässig sind und letztere
deshalb bei der Dialyse nicht in ausreichendem Maße entfernt
werden. An die üblichen Membranen aus regenerierter
Cellulose adsorbiert sich das beta-2-Mikroglobulin nicht in
nennenswertem Umfang. Hierzu aber können in unerwarteter
Weise die erfindungsgemäßen Cellulosederivate beitragen.
Gemessen wird im Rahmen der Erfindung der beta-2-Mikroglobulingehalt,
der an die Membran adsorbiert wird, auf folgende
Weise:
In je 500 mg Substanz (Dialysemembran) werden 10 ml Humanblutplasma
gegeben und 30 min bei 37°C inkubiert. Das
Humanblutplasma hat einen Gehalt an beta-2-Mikroglobulin von
13,67 mg/l. Die Probe wird bei 3000 UpM 15 min zentrifugiert.
Im Überstand wird der Gehalt an beta-2-Mikroglobulin
festgestellt. Anschließend wird die Probe 2× mit je
10 ml Phosphat-buffer-saline gewaschen. In den Waschflüssigkeiten
wird der Mikroglobulingehalt ebenfalls festgestellt.
Aus der Differenz zwischen ursprünglichem und nicht
absorbiertem beta-2-Mikroglobulin läßt sich die prozentuale
Menge an absorbiertem beta-2-Mikroglobulin errechnen.
Der Durchschnittspolymerisationsgrad DP wurde in einer
Cuen-Lösung nach DIN 54 270 bestimmt.
Der Verätherungsgrad und/oder Veresterungsgrad wurden anhand
der Analysenergebnisse bestimmt, die für die Substituenten
bekannt und typisch sind, beispielsweise Stickstoff nach
Kjeldahl, Schwefel nach Schöniger oder Phosphor nach der
Molybdatmethode, gegebenenfalls aus der Differenz vor und
nach einer Verseifung.
Gut geeignete Dialysemembranen ergeben sich bei modifizierten
Cellulosen, sofern gegebenenfalls von substituierten X-
bzw. X′-Molekülresten ausgegangen wird, wenn X bzw. X′ mit
den Molekülresten Y bzw. Y′ substituiert sind.
Im allgemeinen sind modifizierte Cellulosen bevorzugt, bei
denen die Substituenten Y bzw. Y′ sekundäre, tertiäre oder
quaternäre Aminogruppen und/oder Carboxygruppen und/oder
Sulfogruppen und/oder Phosphonatgruppen und/oder
Silicatgruppen sind.
Gute Ergebnisse hinsichtlich der angestrebten Biocompatibilität
erhält man mit Dialysemembranen, die modifizierte
Cellulose enthalten, bei denen in der angegebenen Strukturformel
-[XY] Dialkylaminoalkylen und/oder Carboxyalkylen
und/oder Carboxyarylalkylen und/oder Sulfoalkylen und/oder
Sulfoarylalkylen und/oder Phosphonatalkylen und/oder
Phosphonatarylalkylen bedeutet.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ergibt sich
dadurch, daß -[XY] Silicatopropylen bedeutet.
Alkylreste für R sind vorzugsweise Methylgruppen und/oder
Äthylgruppen und/oder Propylgruppen.
Im Rahmen der Erfindung ist es ohne Einschränkung möglich,
die Regeneration beispielsweise aus Dimethylacetamid/LiCl
durchzuführen, während die erfindungsgemäßen modifizierten
Cellulosen, beispielsweise wegen ihrer Unlöslichkeit, für
die Regeneration aus Cuoxamlösungen nicht geeignet sind.
In einem 2-l-Dreihalskolben wurden 83,175 g (0,50 Mol)
Methylaminocellulose (n = 0,15) in 1006,4 g (11,57 Mol)
Dimethylacetamid suspendiert und bei 145°C 30 Minuten lang
unter Stickstoff aktiviert. Nach dem Abkühlen auf 100°C
wurden 95,8 g (2,25 Mol) LiCl zugesetzt, wobei die Temperatur
um 5-10°C anstieg; anschließend wurde rasch auf
Raumtemperatur (RT stets 20-25°C) abgekühlt und über
Nacht gerührt. Zur klaren Viskose-Lösung wurden 2 g
(0,02 Mol) Kaliumacetat und 14,7 g (0,15 Mol) Maleinsäureanhydrid
zugesetzt.
Zur Vervollständigung der Reaktion wurde das Reaktionsgemisch
6 Stunden bei 65°C und 15 Stunden bei Raumtemperatur
weitergerührt. Die erhaltene Reaktionslösung wurde filtriert,
entlüftet und zu Hohlfäden versponnen.
Als Lumenfüllung wurde i-Propylmyristat verwendet.
Die auf diese Weise erhaltenen Methylaminocellulosemaleinat-
Membran wiesen folgende Eigenschaften auf:
mittlerer Substitutionsgrad | |
(n + s): | 0,28 |
Wanddicke: | 14 µm |
Innendurchmesser: | 200 μm |
Ultrafiltrationsrate: | 4,0 ml/h · m2 · mm Hg bei 37°C |
Vitamin-B12-Permeabilität: | 4,8 · 10-3 cm/min bei 37°C |
Beta-2-Mikroglobulinadsorption: | 50% |
Die obengenannte Cellulosederivatmembran weist im Vergleich
zu unmodifizierten Cellulose-Membranen eine geringere
Komplementaktivierung auf. Gegenüber der unmodifizierten
Cellulosemembran beträgt die C3a-Reduzierung 98%.
In einem 2-l-Dreihalskolben wurden 81 g (0,5 Mol) Cellulose
in 1006,4 g (11,57 Mol) Dimethylacetamid suspendiert und bei
145°C 30 Minuten lang unter Stickstoff aktiviert. Nach dem
Abkühlen auf 100°C wurden 95,8 g (2,25 Mol) LiCl zugesetzt,
wobei die Temperatur um 5-10°C anstieg; anschließend
wurde rasch auf Raumtemperatur (RT stets 20-25°C) abgekühlt
und über Nacht gerührt. Zur klaren, viskosen Lösung
wurden zunächst 40,4 g (0,4 Mol) Triäthylamin und nach
Homogenisierung 47,625 g (0,25 Mol) p-Toluolsulfonsäurechlorid
hinzugefügt, und zur Vervollständigung der Reaktion
das Gemisch 24 Stunden bei 70°C gerührt. Die Analyse einer
kleinen Probemenge ergab einen Veresterungsgrad von 0,35.
Zum Reaktionsgemisch wurden 151,5 g (1,50 Mol) Hexylamin
zugesetzt. Zur Vervollständigung der Reaktion wurde das
Gemisch 24 Stunden bei 80°C weitergerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde mit Wasser ausgefällt, zunächst mit
Wasser chloridfrei, dann mit Äthanol gewaschen und im
Vakuum-Trockenschrank bei 65°C getrocknet. Dabei wurden
92 g eines Produktes mit einem Stickstoffgehalt von 2,19%,
entsprechend einem Substitutionsgrad DS (n) von 0,30
erhalten.
Analog dem Beispiel 1 wurde das Reaktionsprodukt in
DMAc/LiCl mit Dodecylbernsteinsäureanhydrid umgesetzt und zu
Kapillar-Membranen verarbeitet. Die Kapillarmembranen wiesen
folgende Eigenschaften auf:
Mittlerer Substitutionsgrad | |
(n + s): | 0,38 |
Wanddicke: | 12 µm |
Innendurchmesser: | 200 µm |
Ultrafiltrationsrate: | 3,8 ml/h · m2 · mm Hg bei 37°C |
Vitamin-B12-Permeabilität: | 4,1 · 10-3 cm/min bei 37°C |
Beta-2-Mikroglobulinadsorption: | 28% |
Gegenüber der unmodifizierten Cellulosemembran beträgt die
C3a-Reduktion 99%.
Durch Veresterung von Carboxymethylthiocellulose (n = 0,12)
mit Essigsäureanhydrid nach bekannter Verfahrensweise wurde
ein Produkt mit einem Veresterungsgrad von s = 2,2 erhalten.
Das Produkt wurde in
Ameisensäure-Polyethylenglykol-Wasser-Gemisch (82 : 11 : 7
Gewichtsteile) gelöst und zu Flachmembranen verarbeitet.
Im Vergleich zu unmodifizierter Cellulose beträgt die
C5a-Reduktion 92%.
Analog dem Beispiel 1, 2 oder 3 wurden die in der Tabelle
aufgeführten Derivate synthetisiert, zu Flachmembranen
verarbeitet und ihre Komplementaktivierung anhand der
Fragmente C5a bestimmt.
Claims (8)
1. Modifizierte Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß die
modifizierte Cellulose eine durch die Formel
wiedergegebene Struktur aufweist, worin Cell das Gerüst
des unmodifizierten Cellulosemoleküls oder des Chitinmoleküls
jeweils ohne Hydroxylgruppen, Z ein Stickstoff-
oder Schwefelatom ist und für den Fall, daß Z ein
Stickstoffatom ist, T und Z zusammen eine Acylamid- oder
Harnstoffgruppe und Q die Bedeutung (X′-Y′) und/oder
zusammen mit dem O einer Ester- und/oder zusammen mit
dem O einer Carbamatgruppe haben und für den Fall, daß Z
ein Schwefelatom ist, T entfällt und Q zusammen mit dem
O eine Ester- und/oder zusammen mit dem O eine
Carbamatgruppe und gegebenenfalls (X′-Y′) bedeuten,
wobei 0 < n < m und 0 < s < m gilt und (n + s) den
mittleren Substitutionsgrad angibt und m beim unmodifizierten
Cellulosemolekül 3 und beim Chitinmolekül 2
beträgt und worin gegebenenfalls -X- entfallen kann
oder-X- und -X′- einen gegebenenfalls substituierten
Alkylen-, Alkenylen-, Alkinylen-Rest
(gerad-kettig und/oder verzweigt, wobei die
Kohlenstoffkette auch durch Heteroatome wie
O, S, N, P, Si
sowie CO-, CONR- oder COO-Gruppen unterbrochen
sein kann) und/oder Cycloalkylen-
(ggf. mit Heteroatomen und/oder
substituiert) und/oder Arylen- und/oder
Arylalkylen- und/oder Arylalkenylen-
und/oder Arylalkinylen- (ggf. mit Heteroatomen
und/oder substituiert) und/oder
Bisarylalkylen- und/oder Bisarylen-Rest
(ggf. substituiert) und/oder Rest einer
kondensierten aromatischen Verbindung (ggf.
substituiert) und/oder Rest einer
heterocyclischen Verbindung (ggf. substituiert),
-Y und -Y′ -H, und/oder -NR2 und/oder -N⊕R3 und/oder -COOH auch als Salz und/oder -COOR und/oder -CONR2 und/oder -CO-R und/oder -CS-R und/oder -CSOH auch als Salz und/oder -CSOR und/oder -CSNR2 und/oder -SO3H auch als Salz und/oder -SO3R und/oder -SO2-R und/oder -SO2NR2 und/oder -SR und/oder -SOR und/oder -SONR2 und/oder -PO3H2 auch als Salz und/oder -PO(OR)2 und/oder -PO2H(NR2) und/oder -PO(NR2)2 und/oder -PO2H2 und/oder -POH(OR) und/oder -CN und/oder -NO2 und/oder -OR und/oder Halogen und/oder -Si(OR)3 bedeuten,
wobei R ein Wasserstoffatom und/oder eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinylgruppe mit 1 bis 36 C-Atomen (gerad-kettig und/oder verzweigt, wobei die Kohlenstoffkette auch durch Heteroatome wie O, S, N, P, Si sowie CO-, CONR- oder COO-Gruppen unterbrochen sein kann) und/oder Cycloalkyl- (ggf. mit Heteroatomen und/oder substituiert) und/oder Aryl- und/oder Arylalkyl- und/oder Arylalkenyl- und/oder Arylalkinyl- (ggf. mit Heteroatomen und/oder substituiert) und/oder Bisarylalkyl- und/oder Bisaryl-Rest (ggf. substituiert) und/oder Rest einer kondensierten aromatischen Verbindung (ggf. substituiert) und/oder Rest einer heterocyclischen Verbindung (ggf. substituiert) bedeutet.und X gleich oder verschieden von X′ und Y gleich oder verschieden von Y′ ist und in dem Falle, daß Q zusammen mit dem O eine Ester- und/oder Carbamatgruppe ist, Q die nachfolgende Bedeutung hat: und/oder -CO-(C2R′4)-COOH und/oder -CO-CR′=CR′-COOH und/oder -CO-CH=CH-COOH und/oder -CO-NR2′ und/oder -CO-NHR′ und/oder -CO-NHSO2R′ und/oder -CO-R′ und/oder
-CS-R′ und/oder -CO-OR′ und/oder -CSNH-R′ und/oder -CSNR′2 und/oder -SO2-OR′ und/oder -SO2R′ und/oder -SO2NR′2 und/oder -SO-R′ und/oder -SONR′2 und/oder -PO3H2 (Salz) und/oder -PO2R′2 und/oder -POR′2 und/oder -PO(OR′)2,
und r 1 bis 20 beträgt und R′ die gleiche Bedeutung wie R und/oder Y bzw. Y′ hat.
-Y und -Y′ -H, und/oder -NR2 und/oder -N⊕R3 und/oder -COOH auch als Salz und/oder -COOR und/oder -CONR2 und/oder -CO-R und/oder -CS-R und/oder -CSOH auch als Salz und/oder -CSOR und/oder -CSNR2 und/oder -SO3H auch als Salz und/oder -SO3R und/oder -SO2-R und/oder -SO2NR2 und/oder -SR und/oder -SOR und/oder -SONR2 und/oder -PO3H2 auch als Salz und/oder -PO(OR)2 und/oder -PO2H(NR2) und/oder -PO(NR2)2 und/oder -PO2H2 und/oder -POH(OR) und/oder -CN und/oder -NO2 und/oder -OR und/oder Halogen und/oder -Si(OR)3 bedeuten,
wobei R ein Wasserstoffatom und/oder eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinylgruppe mit 1 bis 36 C-Atomen (gerad-kettig und/oder verzweigt, wobei die Kohlenstoffkette auch durch Heteroatome wie O, S, N, P, Si sowie CO-, CONR- oder COO-Gruppen unterbrochen sein kann) und/oder Cycloalkyl- (ggf. mit Heteroatomen und/oder substituiert) und/oder Aryl- und/oder Arylalkyl- und/oder Arylalkenyl- und/oder Arylalkinyl- (ggf. mit Heteroatomen und/oder substituiert) und/oder Bisarylalkyl- und/oder Bisaryl-Rest (ggf. substituiert) und/oder Rest einer kondensierten aromatischen Verbindung (ggf. substituiert) und/oder Rest einer heterocyclischen Verbindung (ggf. substituiert) bedeutet.und X gleich oder verschieden von X′ und Y gleich oder verschieden von Y′ ist und in dem Falle, daß Q zusammen mit dem O eine Ester- und/oder Carbamatgruppe ist, Q die nachfolgende Bedeutung hat: und/oder -CO-(C2R′4)-COOH und/oder -CO-CR′=CR′-COOH und/oder -CO-CH=CH-COOH und/oder -CO-NR2′ und/oder -CO-NHR′ und/oder -CO-NHSO2R′ und/oder -CO-R′ und/oder
-CS-R′ und/oder -CO-OR′ und/oder -CSNH-R′ und/oder -CSNR′2 und/oder -SO2-OR′ und/oder -SO2R′ und/oder -SO2NR′2 und/oder -SO-R′ und/oder -SONR′2 und/oder -PO3H2 (Salz) und/oder -PO2R′2 und/oder -POR′2 und/oder -PO(OR′)2,
und r 1 bis 20 beträgt und R′ die gleiche Bedeutung wie R und/oder Y bzw. Y′ hat.
2. Modifizierte Cellulose nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Z ein Stickstoffatom ist und s = 0
bis 0,5 · n beträgt.
3. Modifizierte Cellulose nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Z ein Schwefelatom ist und s = 0,25 · n
bis n beträgt.
4. Modifizierte Cellulose nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß X bzw. X′ mit den Molekülresten
Y bzw. Y′ substituiert ist.
5. Modifizierte Cellulose nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
modifizierte Cellulose im Substituenten sekundäre,
tertiäre, quaternäre Aminogruppen und/oder
Carboxygruppen und/oder Sulfogruppen und/oder
Phosphonatgruppen und/oder Silicatgruppen enthält.
6. Modifizierte Cellulose nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß -[XY] Dialkylaminoalkylen und/oder
Carboxyalkylen und/oder Carboxyarylalkylen und/oder
Sulfoalkylen und/oder Sulfoarylalkylen und/oder Phosphonatalkylen
und/oder Phosphonatarylalkylen bedeutet.
7. Modifizierte Cellulose nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß -[XY]
Silicatopropylen bedeutet.
8. Modifizierte Cellulose nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Alkylgruppen im Substituenten Methylgruppen und/oder
Äthylgruppen und/oder Propylengruppen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883840175 DE3840175A1 (de) | 1987-12-11 | 1988-11-29 | Modifizierte cellulose fuer biocompatible dialysemembranen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3742071 | 1987-12-11 | ||
DE19883840175 DE3840175A1 (de) | 1987-12-11 | 1988-11-29 | Modifizierte cellulose fuer biocompatible dialysemembranen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3840175A1 true DE3840175A1 (de) | 1989-06-22 |
Family
ID=25862690
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19883840175 Withdrawn DE3840175A1 (de) | 1987-12-11 | 1988-11-29 | Modifizierte cellulose fuer biocompatible dialysemembranen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3840175A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3929883A1 (de) * | 1989-09-08 | 1991-03-14 | Akzo Gmbh | Verfahren zur herstellung von desoxycellulosevervindungen |
US5360636A (en) * | 1992-01-07 | 1994-11-01 | Akzo Nv | Method for coating cellulosic membranes |
DE19750527A1 (de) * | 1997-11-14 | 1999-05-27 | Akzo Nobel Nv | Cellulosische Trennmembran |
-
1988
- 1988-11-29 DE DE19883840175 patent/DE3840175A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5360636A (en) * | 1992-01-07 | 1994-11-01 | Akzo Nv | Method for coating cellulosic membranes |
DE19750527A1 (de) * | 1997-11-14 | 1999-05-27 | Akzo Nobel Nv | Cellulosische Trennmembran |
DE19750527C2 (de) * | 1997-11-14 | 1999-11-18 | Akzo Nobel Nv | Cellulosische Trennmembran |
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