DE3839153A1 - Verfahren zur entgiftung der prozessabgase beim plasmachemischen aetzen - Google Patents
Verfahren zur entgiftung der prozessabgase beim plasmachemischen aetzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein chemisches Verfahren zur Reinigung
von Abgasen, welche kovalente Halogenide bzw. Hydride
der Elemente der III-, IV-, V-, VI- und VII-Hauptgruppe
enthalten, insbesondere zur Reinigung der Abgase von Anlagen,
welche zum plasmachemischen Ätzen von Halbleitermaterialien
eingesetzt werden.
Das Verfahren hat somit sein Hauptanwendungsgebiet in der
Halbleitertechnologie bei den Elementhalbleitern Silizium
und Germanium sowie den Verbindungshalbleitern der III-V-
Materialsysteme (Al, Ga, In), (P, As, Sb) und (II-VI)-Material
systeme (Zn, Cd, Hg), (S, Se, Te).
In dieser Technologie werden zur Erzeugung elektronischer
bzw. optoelektronischer Bauelemente Einkristallscheiben
(Wafer) der obengenannten Materialsysteme, teilweise auch
versehen mit epitaxial abgeschiedenen Kristallschichten
gleicher oder unterschiedlicher Zusammensetzung, jedoch
mit unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften, einem
Ätzprozeß im elektrischen Plasmafeld unterworfen.
Zusätzlich können die zu ätzenden Wafer mit Isolatorschichten
aus Siliziumnitid, Siliziumdioxid und Indium-
Zinn-Oxid beschichtet sein, was zur Bildung von Silizium
halogeniden führt.
Als Ätzgase werden vorwiegend Halogenkohlenwasserstoffe
und in selteneren Fällen Stickstofftrihalogenide (speziell
Stickstofftrifluorid) oder Bortrihalogenide eingesetzt.
Die eingesetzten Halogenkohlenwasserstoffe werden während
des plasmachemischen Ätzprozesses jedoch nicht quantitativ
zersetzt und gelangen somit ebenfalls in das Abgas. Da für
diese Gase noch kein Waschprozeß existiert, müssen sie
über Aktivkohlefilter absorbiert werden.
Die Halogenkohlenwasserstoffe werden im elektrischen Plasmafeld
homolytisch aufgespalten, wobei sich freie Halogenradikale
bilden, welche den eigentlichen Ätzprozeß verur
sachen.
Da bei diesem Prozeß neben Argon als Trägergas auch
teilweise Sauerstoff zur Vermeidung von polymerer
Ablagerungen eingesetzt wird, ist mit der Bildung von
halogenierten Carbonylderivaten (Phosgen) zu rechnen.
In anderen Anwendungsfällen wird Wasserstoff dem Prozeßgas
hinzugegeben, wodurch die hochtoxischen kovalenten Hydride
wie Arsin, Phosphin, Schwefelwasserstoff, Selenwasserstoff
und Tellurwasserstoff sich bilden können.
Wenn Stickstoff mit im Prozeßgas enthalten ist, dann kann
auch Blausäure, Dicyan und Halogencyan im Plasmafeld ent
stehen.
Von dem als Ätzgas eingesetzten Halogenkohlenwasserstoffen
gelangt ebenfalls ein hoher Anteil unzersetzt in das Ab
gas.
Durch die schnelle Entwicklung der Mikroelektronik ist in
zunehmenden Maße eine Steigerung der Produktion von Halb
leiterbauelementen erforderlich, womit es notwendig wird,
die anfallenden Abgase zu entgiften, um Schäden für Mensch
und Umwelt zu vermeiden.
Von den sauren Bestandteilen Chlorwasserstoff und Fluorwasserstoff
ist bekannt, daß diese sich sehr leicht mit
alkalisch betriebenen Gaswaschtürmen entfernen lassen. Für
Phosgen beschrieb Kistner et al.; Journal of the Air Polution
Control Association, 1978, 28, 673-676, ein sehr
wirksames Entsorgungsverfahren, in dem ein Waschturm mit
3-8%iger Natronlauge betrieben wurde und einen Abreicherungsgrad
von 99,9993% erreichte. Aus "Gmelins Handbuch
der Anorganischen Chemie", 8. Auflage, Springer Verlag,
1971, unter "Kohlenstoff D1", Seite 241 ist bekannt, daß
Blausäure mit alkalischer Permanganatlösung aufoxidiert
wird.
Nach Jola, Galvanotechnik, 1970, 61, 1003-1008, kann man
Dicyan und Blausäure mit Natriumhypochlorid oder Chlor zu
Cyanat oder Kohlendioxid überführen. Die kovalenten Hydride
der Elemente Phosphor, Arsen, Schwefel und Selen, lassen
sich nach Fabian et. al., DE 33 42 816 C2, mit Iodsäure
oder angesäuerten Iodatlösungen, quantitativ in ihre korrospondierenden
Oxosäuren überführen. Nach Lee et. al.;
Sol Cells, 1986, 18, 41-54 ist bekannt, daß diese Gase
auch mit Kaliumpermanganat zu ihren entsprechenden Sauerstoffsäuren
aufoxidiert werden. Aus "Gmelins Handbuch der
Anorganischen Chemie", 8. Auflage, Verlag Chemie, 1959, unter
"Silizium Teil B", Seiten 629-631 ist bekannt, daß Siliziumtetrafluorid
mit Alkali- und Erdalkalifluoriden Komplexsalze
bildet. Ebenso wird berichtet, daß Siliziumtetrafluorid
mit feuchtem Soda schon bei Raumtemperatur
reagiert. Weiterhin ist bekannt, daß die Hydrolyse mit
Wasserdampf zwischen 30 und 80°C, nicht oder nur sehr
langsam erfolgt. Zur Entsorgung der Abgase von Anlagen zum
plasmachemischen Ätzen in der Halbleitertechnologie
berichtete Tiller et. al., Eur. Pat. O 1 66 846 A2, über
ein thermisches Reinigungsverfahren, welches darauf
basiert, daß leichtflüchtige halogenhaltige Verbindungen
bei erhöhter Temperatur mit metallischem Eisen zu festen
Eisen(II)halogeniden reagieren.
Das Ziel der Erfindung bestand darin, einen Prozeß für ein
Gasreinigungssystem zu entwickeln, welcher alle toxischen
Komponenten gleichzeitig aus dem Abgas entfernt. Zur
Durchführung der Experimente wurde eine Anlage entsprechend
Abb. 1 aufgebaut. Diese besteht im wesentlichen
aus einem Flüssigkeitstank 1 (Volumen ca. 30 l), welcher
mit einem Absorberturm 2 (Länge=0,8 m, Durchmesser=0,15 m)
versehen ist. Der Absorberturm wird zur besseren Durchmischung
der Gas-Flüssigkeits-Phasen mit Hochleistungsfüllkörpern
3 aus Polypropylen gefüllt. Die zur Entsorgung
eingesetzte Reaktionslösung wird aus dem Flüssigkeitstank
1 kontinuierlich über die magnetgekoppelte Kreiselpumpe 4
angesaugt und über ein T-Stück in die zwei Teilströme 5
und 6 aufgespalten. Strom 5 der Reaktionslösung wird direkt
auf den Kolonnenkopf 7 des Absorberturmes 2 geleitet.
Der zweite Teilstrom 6 dient als Treibmittel für den Venturi
8, welcher das zu entsorgende Abgas 9 ansaugt und somit
dieses zusammen mit dem Teilstrom 5 in den Flüssigkeitstank
1 einleitet. Die Reaktionslösung wird damit kontinuierlich
im Kreislauf geführt.
Das zu reinigende Abgas gelangt von der Plasmaätzanlage
über die Diffusionssperre 10, welche mit Vakuumpumpenöl
gefüllt ist, in das Abgasreinigungssystem. Von dort wird
es über den Venturi 8 in den Flüssigkeitstank 1 gepumpt
und durchtritt den Absorberturm 2. Dieser wird laufend mit
der Reaktionslösung berieselt und über die Hochleistungsfüllkörper
3 kommt es, bedingt durch die große Phasengrenzfläche
zwischen Gas und Flüssigkeit zu einer ausreichend
schnellen Entgiftungsreaktion. Das dem Kolonnenkopf 7
entweichende Gas strömt anschließend über den Kühler 11,
welcher durch einen Kältethermostaten 12 auf +1°C konstant
gehalten wird. Zusätzlich ist hinter dem Kühler 11 ein
Wasserabscheider 13 (Demistor) angebracht, welcher den
mitgeführten und kondensierten Wasserdampf in den Flüssigkeitstank
1 zurückführt. Diese Anordnung erwies sich als
zweckmäßig, um den nachgeschalteten Aktivkohlefilter 13
vor einer unnötigen Wasserdampfbeladung zu schützen. Das
Gas gelangt anschließend über Filter 13 und den Ventilator
14 über ein Abluftsystem in das Freie. Im Filter 13 werden
die nicht auswaschbaren Halogenkohlenwasserstoffe physikalisch
absorbiert.
Zur experimentellen Überprüfung des Verfahrens wurden folgende
Meßpunkte angebracht:
- Meßpunkt 15: Am Ort nachdem das Gas 9 die Diffusionssperre 11 verlassen hat.
- Meßpunkt 16: Am Ort wo das Abgas 9 durch den Absorberturm 2 gereinigt wurde.
- Meßpunkt 17: Nach Verlassen des Abgasreinigungssystems hinter Filter 13.
- Meßpunkt 15: Am Ort nachdem das Gas 9 die Diffusionssperre 11 verlassen hat.
- Meßpunkt 16: Am Ort wo das Abgas 9 durch den Absorberturm 2 gereinigt wurde.
- Meßpunkt 17: Nach Verlassen des Abgasreinigungssystems hinter Filter 13.
Zur Durchführung der Messung wurden die drei Meßpunkte 15-17
umschaltbar über Ventile mit einem Quadrupol-Massenspektrometer
der Fa. Balzers Typ QMS 311 verbunden.
Es wurden folgende Versuchsreihen durchgeführt:
Der Flüssigkeitstank 1 wurde mit einer Lösung von 2 kg
Natriumhydroxid und 2 kg Kaliumpermanganat in 30 l deionisierten
Wasser gefüllt und die Anlage in Betrieb gesetzt.
Der Filter 13 war mit normal erhältlicher Aktivkohle gefüllt.
Zur Erzeugung der Meßgase wurde eine Reaktiv-Ionenstrahl-
Ätzapparatur der Fa. Metals Research Typ MIC 710
eingesetzt. Mit dieser Anlage konnten als Prüfgase Chlorwasserstoff,
5% verdünnt in Helium und 100%iges Trifluormethan,
durch elektronisch geregelte mass flow controler,
in einstellbare Volumenströme auf den Gaswäscher geschickt
werden. Der eingesetzte und in den Wäscher eingeleitete
Prüfgasstrom betrug jeweils 200 sccm/min bei einem
Trägergasstrom von 5 sl/min (Ballast). Der zum Quadrupol-
Massenspektrometer abgeleitete Gasstrom betrug
20 sccm/min.
Siliziumtetrafluorid wurde durch einen Ätzprozeß angewandt,
auf ein Silizium-Wafer, erzeugt und am Meßpunkt 15
bzw. 17 gemessen. Bei Siliziumtetrafluorid läßt sich keine
Absolutmenge angeben.
Trifluormethan wurde quantitativ auf massenspektroskopischen
Weg über seine Massenzahlen 51 und 69 bestimmt.
Chlorwasserstoff wurde an Hand der Chlorisotopen mit den
Massenzahlen 35 und 37 sowie den entsprechenden Chlorwasserstoffverbindungen
mit den Massenzahlen 36 und 38 mengenmäßig
erfaßt. Siliziumtetrafluorid wurde mittels des
Siliziumtrifluorradikal-Peaks mit der Massenzahl 85 detektiert
und daraus die Abreicherungsrate ermittelt.
Wie die Meßprotokolle auf Zeichnung 2 für Trifluormethanradikale
und auf Zeichnung 3 für Siliziumtetrafluorid
zeigen, war mit dieser Anordnung und den hierzu eingesetzten
Chemikaliensatz für beide Substanzen keine meßbare
Abreicherung zu erreichen.
Chlorwasserstoff wurde durch die eingesetzte Lauge zu ca.
99% abgereichert (siehe Zeichnung 3).
Weiterhin ist zu bemerken, daß im Laufe des kontinuierlichen
Betriebs, sich sehr viel Braunstein (MnO₂) bildete,
welcher sich auf den Innenflächen des Reinigungssystems
absetzte und somit sich während einer Einschaltzeit von
ein bis zwei Monaten die Konzentration an Kaliumpermanganat
stark reduzierte.
Bei dieser Messung wurde in Filter 13 die Aktivkohle durch
eine speziell für Halogenkohlenwasserstoff aktivierte Form
ausgewechselt.
Als Reaktionslösung wurde eine Mischung von 500 g Natriumfluorid
(NaF), 1 kg Kaliumcarbonat (K₂CO₃), 300 g Natrium
peroxodisulfat (Na₂S₂O₈) und 2 kg Kaliumhydroxid (KOH)
in 25 l deionisiertem Wasser eingesetzt.
Natriumperoxodisulfat wurde als Oxidationsmittel an Stelle
von Kaliumpermanganat gewählt, da dieses ein etwas höheres
Redoxpotential besitzt und sich bei ihm keine festen Ablagerungen
bilden können.
Als Testgas wurden Bortrichlorid, Trifluormethan und Siliziumtetrafluorid
unter den gleichen Flußbedingungen wie
bei Versuchsreihe 1 eingesetzt. Der eingesetzte Gesamtfluß
für Bortrichlorid betrug 400 sccm/min in 10%iger Form.
Gemessen wurde Bortrichlorid durch seine Massenpeaks
zwischen 80 und 85 atomaren Masseneinheiten.
Die erhaltenen Abreicherungsraten für die drei Testgase
sind aus Tabelle 1 ersichtlich:
Die Meßprotokolle für Siliziumtetrafluorid und Trifluormethan
sind aus Zeichnung 4 ersichtlich und das Reaktionsverhalten
von Bortrichlorid ist in Zeichnung 5 dokumen
tiert.
Wie die erhaltenen Protokolle zeigen, lassen sich die
sauren toxischen Gaskomponenten mit einer Abreicherungsrate
von über 99% aus dem Abgas entfernen. Die umweltschädlichen
Halogenkohlenwasserstoffe (FCKWs) werden durch
speziell aktivierte Aktivkohle ebenfalls auf über 99%
abgereichert.
Eine Tankfüllung entsprechend Versuchsreihe 2 muß etwa
einmal jährlich gewechselt werden.
Bei plasmachemischen Ätzprozessen, vorwiegend in der Halbleitertechnologie
angewandt, können je nach Prozeßführung
toxische Gase aus den Verbindungsklassen der Carbonylhalogenide
(Phosgen) bzw. der Pseudohalogenide (Blausäure und
Dicyan) entstehen. Weiterhin ist neben der Existenz saurer
Gase wie Chlorwasserstoff und Fluorwasserstoff, mit dem
Vorhandensein von Pniktidhalogeniden und Chalkogenidhalogeniden
sowie Arsen(III)chlorid zu rechnen. Da beim plasmachemischen
Ätzen in der Halbleitertechnologie, auch
Wasserstoff als Trägergas eingesetzt wird, können sich
unter ungünstigen Bedingungen hochtoxische kovalente
Hydride wie Phosphorwasserstoff und Arsenwasserstoff
bilden.
Das vorgestellte Reinigungsverfahren beschreibt einen
einstufigen Gaswaschprozeß, welcher durch alkalische
Oxidation alle neutralisierbaren und oxidierbaren toxischen
Gaskomponenten aus dem Abgas entfernt. Schwer hydrolisierbare
Siliziumhalogenide werden simultan durch
Komplexbildung mittels Alkali- bzw. Erdalkali-Halogeniden
in schwerflüchtige Hexahalogenosilikate überführt.
Verbleibende Halogenkohlenwasserstoffe werden mittels
Adsorption auf speziell aktivierter Aktivkohle entfernt.
Claims (12)
1. Verfahren zur simultanen Entfernung von Schadstoffen
aus Prozeßabgasen, insbesondere von Carbonylhalogeniden
(Phosgenderivate), Blausäure, Dicyan und kovalenten Halogeniden
der Elemente der vierten, fünften und sechsten
Hauptgruppe sowie Borhalogenide, welche während des Plasma
ätzprozesses zur Erzeugung von Mikrostrukturen von Halbleiter
bauelementen der Systeme der Element- und Verbindungs-Halbleiter
entstehen können,
dadurch gekennzeichnet, daß die
sauren Bestandteile durch alkalische Lösungen neutralisiert,
die oxidierbaren Komponenten wie Blausäure und Dicyan
durch Oxidation in alkalischer Lösung zu Carbonaten
überführt, sowie kovalente Hydride (teilweise auch partiell
halogeniert) der Elemente der vierten, fünften und
sechsten Hauptgruppe - teilweise - zu ihren korrospondierenden
Oxosäuren überführt und nicht hydrolisierbare Elementhalogenide
der vierten, fünften und sechsten Hauptgruppe,
durch Komplexbildung in schwerflüchtige Salze überführt
werden, wobei der Prozeß gleichzeitig in einer Gasreinigungsstufe
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur
Neutralisation der sauren Bestandteile Hydroxidlösungen
der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle sowie Thallium(I)hydroxid
eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Oxidationsmittel für Blausäure, Dicyan und der Hydride der
Elemente der vierten, fünften und sechsten Hauptgruppe,
welche auch teilweise halogeniert sein können, Salze der
Permangansäure (HMnO₄), Iodsäure (HIO₃), Periodsäure
(HIO₄ · 2 H₂O) oder Salze der Peroxodischwefelsäure (H₂S₂O₈)
eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Komplexbildner für die nicht hydrolisierbaren Elementhalogenide,
der vierten, fünften und sechsten Hauptgruppe,
Alkali- bzw. Erdalkali-Halogenide eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zur
Komplexbildung der Halogenide der Elemente der vierten
Hauptgruppe, insbesondere Siliziumhalogenide und zur Erhöhung
der Reaktionsgeschwindigkeit wasserlösliche Alkalicarbonate
in die Reaktionslösung hinzugefügt werden, wobei
diese zusammen mit Alkali- bzw. Erdalkali-Halogeniden die
Komplexbildung zu den Hexahalogeno-(IV)-Hauptgruppen-Koor
dinationskomplexen begünstigen.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das
beschriebene Abgasreinigungssystem in der Halbleitertechnologie,
insbesondere bei den Elementhalbleitern Silizium
und Germanium, sowie bei den III/V-Verbindungshalbleitern
z. B. Indiumphosphid und Galliumarsenid, deren Mischkristallsystemen
und ebenso ihrer mit Stickstoff und/oder mit
Antimon substituierter Homologen eingesetzt wird, sowie
bei halbleitertechnologischen Prozessen im Materialsystem
der II/VI-Halbleiter, insbesondere aus dem Mischkristallsystem
(Zn, Cd, Hg), (O, S, Se, Te), wobei auch die einzelnen binären
Verbindungen mit eingeschlossen sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren zur Entgiftung von Prozessen eingesetzt wird,
bei welchem Halogenide oder Hydride, der Elemente Silizium,
Germanium und Zinn, sowie deren gemischten Homologen,
anfallen.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren zur Entgiftung von Prozessen eingesetzt wird,
bei welchem Hydride der Pniktide (N, P, As, Sb und Bi)
bzw. der Chalkogenide (O, S, Se, Te und Po), teilweise
auch in partiell halogenierter Form oder auch als reine
Halogenide anfallen.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren zur Entsorgung von Halogenwasserstoffen, insbesondere
Chlorwasserstoff und Fluorwasserstoff, sowie zur
Entgiftung von halogenierten Carbonylderivaten, insbesondere
von Phosgen eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren zur Entsorgung von Blausäure, Cyanhalogeniden
und Dicyan eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren zur Entsorgung von Borwasserstoffverbindungen,
Borhalogeniden oder deren gemischten Homologen eingesetzt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die aus
dem Verfahren entweichenden Halogenkohlenwasserstoffe bzw.
die reinen Kohlenwasserstoffe oder die vollständig halogenierten
Kohlenstoffhomologen, über einen nachgeschalteten,
speziell aktivierten Kohlefilter absorbiert werden.
Priority Applications (1)
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DE19883839153 DE3839153C2 (de) | 1988-11-17 | 1988-11-17 | Verfahren zur Entgiftung der Prozeßabgase beim plasmachemischen Ätzen |
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DE (1) | DE3839153C2 (de) |
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1988
- 1988-11-17 DE DE19883839153 patent/DE3839153C2/de not_active Expired - Fee Related
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