DE3837960C2 - Schmelzmulde für das Erschmelzen von Metall - Google Patents
Schmelzmulde für das Erschmelzen von MetallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schmelz-Mulde für das Erschmelzen von Metall
mittels einer Flamme in einer Senke, die einen trichterförmigen Auslauf
aufweist, der in mindestens einen während des Schmelzens des Metalls nicht
verschlossenen kapillaren Gießkanal mündet.
Die Schmelz-Mulde kann sich einerseits in einem auf eine Gießform aufsetzbaren
Tiegel befinden, andererseits ist es auch möglich, diese Mulde durch die Ein
bettmasse in der Gießform selbst auszubilden.
Aus der DE-OS 30 11 098 ist ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Her
stellung von Präzisionsgüssen, insbesondere zum statischen Gießen von dentalen
Metallkörpern bekannt, wobei eine Gußform mit einem der gewünschten Körperform
entsprechenden Gußhohlraum und einem zu diesem von der äußeren Einfüllstelle
führenden Gießkanal verwendet wird; der Gußhohlraum ist an einen Entlüftungskanal
angeschlossen, über den im Gußhohlraum schlagartig ein Vakuum herge
stellt werden kann, wodurch die Kräfte der Oberflächenspannung der sich im
Eingußtrichter haltenden verflüssigten Gießmasse überwunden werden und die
Gießmasse über den Gießkanal in den Gußhohlraum gesaugt wird. Der Querschnitt
des Entlüftungskanals ist so eng, daß er nicht von der Gießmasse durchflossen
wird.
Aus der DE-AS 10 54 735 ist es bekannt, in die Wand eines Schmelzbehälters
einen mit einer Schutzvorrichtung versehenen Temperaturfühler fest einzu
setzen, dessen Einführungskanal vollständig unterhalb des Spiegels der
Schmelze liegt. Zur sicheren Temperaturerfassung ragt der Temperaturfühler in
die Schmelze hinein, wobei er von einer gut wärmeleitenden Schutzhülse umgeben
ist.
Weiterhin ist aus der DE-PS 12 62 521 eine Gießvorrichtung für eine Anlage zum
Schmelzen und Gießen von Metallen mit einem Schmelztiegel mit Bodenabstich
bekannt, bei der die Tiegelöffnung mit einem Ausgußteil zwischen Tiegelboden
und Gießform versehen ist; das Ausgußteil weist in seinem oberen Teil einen
den Gießstrahl aufteilenden Einsatz in Form einer Lochplatte, eines Loch
tiegels oder von Trennwänden auf und ist in seinem unteren Teil trichterförmig
ausgebildet. Eine Seitenwand das Schmelztiegels ist zur Überwachung des
Schmelzprozesses mit einer Temperaturmeßeinrichtung ausgerüstet, die jedoch
nicht in das Schmelzgut hineinragt. Der Schmelzvorgang erfolgt unter Vakuum,
wobei Schmelztiegel, Ausgußteil und Hilfsform in einer Vakuumkammer angeordnet
sind.
Die bekannten Verfahren bzw. Vorrichtungen sind verhältnismäßig aufwendig und
für größere Chargen von Schmelzgut vorgesehen.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Schmelz-Mulde für das Erschmelzen
kleiner Metallmengen mittels Flamme anzugeben, wobei eine exakte, ohne Ver
zögerungen arbeitende Temperaturmessung des Schmelzgutes erfolgen soll. Dabei
soll die Schmelz-Mulde so konzipiert werden, daß auch kleine Schmelz-Mengen
den Thermosensor von allen Seiten vollständig umschließen, um die Gieß
temperatur der jeweiligen Schmelze exakt zu bestimmen. Weiterhin soll jede
Reaktion bzw. Teilreaktion der Schmelze mit dem Material der Schmelz-Mulde
bzw. dem Schutzrohr des Thermosensors vermieden werden.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Der kapillare Gießkanal verhindert während des Schmelzvorganges aufgrund der
Oberflächenspannung einen Durchtritt des erschmolzenen Materials durch die
Gießkanäle. Die Oberflächenspannung wird anschließend durch auf die Schmelze
einwirkendes Druckgas überwunden.
Als besonders vorteilhaft erweist sich der Einsatz von gepreßtem Oxidkeramik
material für die Schmelz-Mulde, wobei keinerlei Reaktionen zwischen Schmelzgut
und Schmelz-Mulde während des Erhitzens mittels Flamme zu beobachten sind. Das
gleiche trifft auch für den in einem Keramikschutzrohr befindlichen Thermo
sensor zu. Somit ist eine wiederholte Verwendbarkeit von Schmelz-Mulde und
Thermosensor gegeben, wobei keinerlei Verunreinigungen aufgrund vorangegange
ner Schmelzvorgänge zu befürchten sind. Da der Thermosensor mit seiner Meß
spitze in die Schmelze eintaucht, ist eine exakte Erfassung der Schmelz
temperatur möglich. Als Thermosensor wird vorteilhafterweise ein Thermoelement
eingesetzt.
Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung anhand der Fig. 1a, 1b, 1c,
1d, 1e, 1f näher erläutert. Die Fig. 1a, 1b, 1c stellen einen Schmelz-Mul
denaufsatz für Druckgießgeräte aus Graphit oder Keramik in zwei zueinander
senkrechten Längsschnitten sowie in Draufsicht dar, wobei der Eintritt der
Schmelze in den Gießkanal in vertikaler Richtung entsprechend der Gravita
tionskraft erfolgt. In den Fig. 1d, 1e, 1f ist in entsprechenden Längs
schnitten sowie einer Draufsicht eine Schmelz-Mulde dargestellt, die durch die
Einbettmasse in der Gießform gebildet wird, wobei das für die Einführung des
Temperatursensors vorgesehene Schutzrohr durch die Einbettmasse in seiner
korrekten Position fixiert ist.
Gemäß Fig. 1a ist die Schmelz-Mulde 1 so ausgestaltet, daß das durch eine
Öffnung 8 in der Muldenwand ragende Schutzrohr 3 unmittelbar oberhalb der
Öffnungen der kapillaren Gießkanäle 2 angeordnet ist. Auf diese Weise ist eine
exakte und verzögerungsfreie Temperaturmessung des Schmelzgutes möglich. Der
Abstand des Temperatursensors 3 beträgt maximal 2 mm vom Gießkanal 2 bzw. von
der Innenwand der trichterförmig ausgestalteten Gießmulde 1. Der Gießkanal 2
ist vertikal ausgerichtet, so daß beim Gießvorgang neben der Druckgasatmo
sphäre auch die Gravitationskraft zur Wirkung gelangt. Dabei ist es für eine
optimale gerichtete Erstarrung der Gußobjekte wesentlich, daß die kapillaren
Gießkanäle in ihrer Längsrichtung eine Ausdehnung zwischen 1 und 20 mm aufwei
sen. Der von der Oberflächenspannung des Schmelzgutes abhängige Durchmesser
der Kapillare ist variabel, er liegt vorzugsweise zwischen 0,5 und 1,5 mm. Die
Gießkanäle 2 können als Bohrungen oder in Form von eingesetzten Kapillar
röhrchen ausgeführt sein. Unterhalb der kapillaren Gießkanäle schließt sich
ein rohrförmiger Gußkanal bzw. schließen sich je nach Größe des Gußobjektes
mehrere rohrförmige Gußkanäle an. Jeder Gußkanal ist mit wenigstens zwei
kapillaren Gießkanälen 2 verbunden. Die Gußkanäle gehören zur eigentlichen
Gußform, die in der Praxis als sogenannte "verlorene Form" ausgeführt ist. Die
Austrittsrichtungen der kapillaren Gießkanäle 2 sind symbolisch durch die Achsen 7 darge
stellt. Wie anhand der Fig. 1a erkennbar ist, verläuft der innere Querschnitt
des inneren Hohlraumes der Schmelz-Mulde bis zu den Gießkanälen nahezu trichter
förmig, während der Querschnitt entlang der Durchführungen der Gießkanäle 2
gemäß Fig. 1b einen prismatischen Innenraum, dessen Seitenflächen als Paral
lelogramme ausgebildet sind, erkennen läßt. In der Praxis hat sich ein als
Teil einer Hohlkugel ausgebildeter sphärischer Querschnitt als besonders
zweckmäßig erwiesen. Die Draufsicht gemäß Fig. 1c zeigt neben dem äußeren
umlaufenden Rand 4 die kegelstumpfartig ausgebildete Einfüllöffnung 5 sowie
den Teil vom Schmelzraum, der als Senke 6 ausgebildet ist. Das Schutzrohr 3
des Thermosensors ragt über sämtliche Öffnungen der Gießkanäle 2. Das Schutz
rohr 3 kann innerhalb der Öffnung 8 der Muldenwand verschiebbar angeordnet
sein, so daß der Thermosensor nach dem Gießvorgang zusammen mit seinem Schutz
mantel herausgezogen werden kann.
Die in den Fig. 1d, 1e, 1f dargestellte Vorrichtung entspricht in ihrer
prinzipiellen Arbeitsweise dem anhand der Fig. 1a, 1b, 1c erläuterten Aus
führungsbeispiel, wobei allerdings auch die Schmelz-Mulde 1 zusammen mit den
kapillaren Gießkanälen zur Einbettmasse der Gußform gehören, d. h. die bis
herige zweiteilige Ausführungsform wird durch eine einteilige Gußform ersetzt,
die ebenfalls als sogenannte "verlorene Form" ausgeführt sein kann. Entspre
chend den beiden Längsschnitten in Fig. 1d und 1e schließt sich an die
kapillaren Gießkanäle 2 jeweils ein Gußkanal 9 an, der zur eigentlichen Guß
form führt.
Das Schutzrohr 3 ist in die Öffnung 8 fest eingefügt, während der eigentliche
Thermosensor eingeschoben und nach dem Gießvorgang wieder herausgezogen werden
kann.
Die Draufsicht gemäß Fig. 1f entspricht dabei der in Fig. 1c dargestellten
zweiteiligen Form.
Als besonders vorteilhaft hat sich der Einsatz von gepreßter Keramik, insbe
sondere von Tonerde mit hohem Anteil an Aluminiumoxid als Keramikmaterial
für die Schmelz-Mulde erwiesen. Da keinerlei Restbestände übrig bleiben, ist
eine wiederholte Verwendung der Schmelz-Mulde ohne irgendwelche Verunreini
gungen möglich, sofern die Schmelz-Mulde nicht Bestandteil einer verlorenen
Form gemäß Fig. 1d bis 1f ist. Als Material des Schutzrohres für den Thermo
sensor hat sich ebenfalls gepreßte Aluminiumoxidkeramik bewährt. Es ist jedoch
auch möglich, andere Materialien, wie beispielsweise Graphit, einzusetzen.
Claims (4)
1. Schmelz-Mulde für das Erschmelzen von Metall mittels einer Flamme in einer
Senke, die einen trichterförmigen Auslauf aufweist, der in mindestens
einen während des Schmelzens des Metalls nicht verschlossenen kapillaren
Gießkanal mündet, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere kapillare Gieß
kanäle (2) aufweist, die unterhalb des Auslaufs angeordnet sind und daß
sich unmittelbar oberhalb der Öffnungen der Gießkanäle ein mit Schutzrohr
versehener Thermosensor (3) mit seiner Meßspitze berührungslos erstreckt,
der alle Gießkanäle (2) überdeckt.
2. Schmelz-Mulde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Teil
einer Gußform durch die Einbettmasse ausgebildet ist.
3. Schmelz-Mulde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus
gepreßter Keramik besteht.
4. Schmelz-Mulde nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Tonerde
besteht.
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: HERAEUS KULZER GMBH, 63450 HANAU, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
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