DE3837936A1 - Lateral substituierte mesogene seitenkettenpolymere - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Flüssigkristallphasen aufweisende
Polymermaterialien auf Basis von Seitenkettenpolymeren,
die in Richtung ihrer Moleküllängsachse an das Polymergerüst
kovalent gebundene mesogene Gruppen enthalten,
wobei die mesogenen Gruppen lateral durch mindestens
einen substituierten oder unsubstituierten Alkylrest
mit 2-20 C-Atomen substituiert sind.
Eine Reihe von flüssigkristallinen Seitenkettenpolymeren
sind bereits bekannt.
H. Finkelmann in "Critical Reports on Applied Chemistry,
Vol. 22 - Thermotropic Liquid Crystals, herausgegeben von
G. W. Gray, John Wiley & Sons Chichester, New York 1987",
beschreibt eine Vielzahl solcher Systeme.
Beispielsweise werden in der DE-OS 29 44 591 und der
EP-PS 00 60 335 Organopolysiloxane und in der
DE-OS 28 31 909 und bei Springer und Weigelt, Makromol.
Chem. 184 (1983), 1489, Polymethacrylate mit mesogenen
Seitengruppen beschrieben.
Weiterhin sind Polymethacrylate in der EP-OS 02 20 463
beschrieben, wobei jedoch die mesogenen Gruppen lateral
an das Polymergerüst, also senkrecht zu deren Moleküllängsachse,
kovalent gebunden sind. K. Naikwadi et al.
in Makromol. Chem. 187, 1407 (1986), beschreiben Polymere
mit nematischen enantiotropen Eigenschaften und deren
Verwendung in der Gaschromatographie. Die nematischen
Phasenbereiche liegen ausnahmslos zwischen 95° und 210°C.
P. A. Gemmell et al. in Mol. Cryst. Liq. Cryst. 122, 205
(1985), beschreiben Polysiloxane und deren Eigenschaften
in Abhängigkeit von der Spacerlänge und von einer
lateralen Methylgruppe gegenüber einem lateralen Wasserstoffatom.
Die Polymere weisen fast ausschließlich smektische
Phasen auf.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, flüssigkristalline
Seitenkettenpolymere bereitzustellen, die den Anforderungen
an eine gewerbliche Anwendbarkeit gerecht werden.
Materialien mit vorteilhaften Eigenschaften sind insbesondere
solche, die eine niedrige Viskosität besitzen,
womit schnellere Schaltzeiten im Display und bessere
Handhabbarkeit z. B. beim Einfüllen in eine Flüssigkristallzelle
verbunden sind.
Diese Eigenschaften besitzen zum überwiegenden Teil nur
Materialien, die breite nematische und keine oder nur
zu einem geringen Teil smektische Phasen ausbilden.
Ein weiterer Vorteil liegt in der relativ leichten Orientierbarkeit
der nematischen Flüssigkristalle durch mechanische
Kräfte oder Oberflächeneffekte gegenüber den smektischen
Materialien.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß flüssigkristalline
Seitenkettenpolymere mit terminaler Verknüpfung
der mesogenen Gruppen an das Polymergerüst,
die lateral durch einen Alkylrest substituiert sind,
die erwähnten Nachteile nicht oder nur noch in geringem
Umfang besitzen.
Gegenstand der Erfindung sind somit Flüssigkristallphasen
aufweisende Polymermaterialien auf Basis von Seitenkettenpolymeren,
die in Richtung ihrer Moleküllängsachse an das
Polymergerüst kovalent gebundene mesogene Gruppen enthalten,
dadurch gekennzeichnet, daß die mesogenen Gruppen
lateral durch mindestens einen substituierten oder unsubstituierten
Alkylrest mit 2-20 C-Atomen substituiert sind.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung der
erfindungsgemäßen Materialien in optischen Bauelementen.
Gegenstand der Erfindung sind auch optische Bauelemente,
die die erfindungsgemäßen Materialien enthalten sowie
deren Verwendung in optischen Speichern, optischen Anzeigeelementen
und in der optischen Nachrichtentechnik.
Die erfindungsgemäßen Materialien besitzen nematische
Phasenbereiche, die außerdem unter 100°C liegen. Damit
sind sie anwendungstechnisch von großem Interesse.
Von den erfindungsgemäßen Seitenkettenpolymeren sind
solche bevorzugt, die als Seitenketten Struktureinheiten
der Formel I
-(Sp) n -(A¹-Z¹) m -A²-R¹ (I)
enthalten,
worin
Sp einen Spacer,
n 0 oder 1,
A¹ und A² jeweils unabhängig voneinander einen
worin
Sp einen Spacer,
n 0 oder 1,
A¹ und A² jeweils unabhängig voneinander einen
- a) 1,4-Cyclohexylenrest,
worin eine oder zwei nicht benachbarte CH₂- Gruppen durch O- und/oder S-Atome ersetzt sein können, - b) 1,4-Phenylenrest,
worin eine oder mehrere CH-Gruppen durch N ersetzt sein können, - c) Rest aus der Gruppe 1,4-Cyclohexenylen,
Piperidin-1,4-diyl, Bicyclo(2,2,2)octylen,
Naphthalin-2,6-diyl, Decahydronaphthalin-
2,6-diyl oder 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin,
wobei der Rest b) ein- oder zweifach durch
F, Cl und/oder -CH₃ substituiert sein kann,
und wobei mindestens einer der Reste, ausgewählt aus der Gruppe a), b) und c), ein- oder mehrfach durch R² substituiert ist,
Z¹ jeweils unabhängig voneinander -CO-O-, -O-CO-,
-CH₂CH₂-, -CH₂-O-, -OCH₂-, -C≡C- oder eine
Einfachbindung,
m 1, 2, 3 oder 4,
R¹ F, CN oder ein unsubstituierter oder durch mindestens ein Halogenatom substituierter Alkyl- oder Alkenylenrest mit jeweils 1-15 C-Atomen, worin eine oder zwei nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch O- und/oder S-Atome und/oder durch -CO-, -O-CO- und/oder -CO-O- Gruppen ersetzt sein können,
R² einen Alkyl- oder Alkenylrest mit jeweils 2-20 C-Atomen, worin eine oder mehrere nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch O- und/oder S-Atome und/ oder -CO-, -O-CO- und/oder -CO-O-Gruppen ersetzt sein können,
bedeuten.
m 1, 2, 3 oder 4,
R¹ F, CN oder ein unsubstituierter oder durch mindestens ein Halogenatom substituierter Alkyl- oder Alkenylenrest mit jeweils 1-15 C-Atomen, worin eine oder zwei nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch O- und/oder S-Atome und/oder durch -CO-, -O-CO- und/oder -CO-O- Gruppen ersetzt sein können,
R² einen Alkyl- oder Alkenylrest mit jeweils 2-20 C-Atomen, worin eine oder mehrere nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch O- und/oder S-Atome und/ oder -CO-, -O-CO- und/oder -CO-O-Gruppen ersetzt sein können,
bedeuten.
Als Polymergerüst kommen prinzipiell alle Polymere in
Frage, deren Ketten eine Flexibilität aufweisen. Sie
können lineare, verzweigte oder cyclische Polymerketten
besitzen.
Vorzugsweise werden Polymere mit C-C-Hauptketten, insbesondere
Polyacrylate, -methacrylate, -a-halogenacrylate,
-α-cyanacrylate, -acrylamide, -acrylnitrile oder -methylenmalonate
eingesetzt. Weiterhin bevorzugt sind auch
Polymere mit Heteroatomen in der Hauptkette, beispielsweise
Polyether, -ester, -amide, -imide oder -urethane
oder insbesondere Polysiloxane.
Die mesogenen Gruppen können über einen Spacer Sp oder
direkt kovalent an das Polymergerüst gebunden sein.
Vorzugsweise sind sie über einen Spacer gebunden.
Als Spacer kommen vor allem Alkylengruppen mit 2 bis
20 C-Atomen in Betracht, die linear oder verzweigt und
in denen eine oder mehrere CH₂-Gruppen durch -O-, -S-
und/oder -NR¹- ersetzt sein können.
Beispielsweise kommen als Spacer in Betracht:
Ethylen, Propylen, Butylen, Pentylen, Hexylen, Octylen, Decylen, Undecylen, Dodecylen, Octadecylen, Ethylenoxyethylen, Methylenoxybutylen, Ethylenthioethylen, Ethylen-N-methyliminoethylen oder 1-Methylalkylen.
Ethylen, Propylen, Butylen, Pentylen, Hexylen, Octylen, Decylen, Undecylen, Dodecylen, Octadecylen, Ethylenoxyethylen, Methylenoxybutylen, Ethylenthioethylen, Ethylen-N-methyliminoethylen oder 1-Methylalkylen.
A¹ und A² bedeuten jeweils unabhängig voneinander vorzugsweise
einen 1,4-Cyclohexylen- (Cyc), 2,5-Dioxandiyl- (Dio),
1,4-Phenylen- (Phe), Pyridindiyl- (Pyd), Pyrimidindiyl-
(Pyr), Piperidindiyl- (Pip), Bicyclo(2,2,2)-octylen- (Bco)
oder einen Naphthalindiylrest (Nap). Die Reste Phe, Pyd,
Pyr und Pip können auch durch F, Cl oder CH₃ substituiert
sein. Wenn sie substituiert sind, dann sind sie vorzugsweise
ein- oder zweifach durch F oder CH₃ substituiert.
Insbesondere sind von den Resten A¹ und A² unsubstituiertes
oder in angegebener Weise substituiertes Cyc, Dio,
Phe, Pyd und Pyr bevorzugt.
Z¹ bedeutet jeweils unabhängig voneinander vorzugsweise
eine Einfachbindung, -CO-O-, -O-CO-, -CH₂O-, -OCH₂- und
-CH₂CH₂-, insbesondere eine Einfachbindung, -CO-O-,
-O-CO-, -CH₂O- oder -OCH₂-.
R¹ bedeutet vorzugsweise F, CN einen Alkyl-, Alkoxy-,
Oxaalkyl- oder Alkenylrest mit bis zu 15 C-Atomen, worin
auch eine oder zwei CH₂-Gruppen durch -CO-, -O-CO- oder
-CO-O-Gruppen so ersetzt sind, daß Heteroatome nicht
direkt miteinander verknüpft sind.
Falls R¹ einen Alkylyrest und/oder einen Alkoxyrest bedeutet,
so kann dieser geradkettig oder verzweigt sein.
Vorzugsweise ist er geradkettig, hat 1-15 C-Atome und
bedeutet demnach bevorzugt Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl,
Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl,
Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl, Methoxy,
Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentoxy, Hexoxy, Heptoxy, Octoxy,
Nonoxy, Decoxy, Undecoxy, Dodecoxy, Tridecoxy oder Tetradecoxy.
Oxaalkyl bedeutet vorzugsweise geradkettiges 2-Oxapropyl
(= Methoxymethyl), 2- (= Ethoxymethyl) oder 3-Oxabutyl
(= 2-Methoxyethyl), 2-, 3- oder 4-Oxapentyl, 2-, 3-, 4-
oder 5-Oxahexyl, 2-, 3-, 4-, 5- oder 6-Oxaheptyl, 2-,
3-, 4-, 5-, 6- oder 7-Oxaoctyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-
oder 8-Oxanonyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder 9-Oxadecyl.
Falls R¹ einen Alkylrest bedeutet, in dem eine CH₂-Gruppe
durch -CH≡CH- ersetzt ist, so kann dieser geradkettig
oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig
und hat 2 bis 10 C-Atome. Er bedeutet demnach besonders
Vinyl, Prop-1- oder Prop-2-enyl, But-1-, 2- oder But-3-
enyl, Pent-1-, 2-, 3- oder Pent-4-enyl, Hex-1-, 2-, 3-,
4- oder Hex-5-enyl, Hept-1-, 2-, 3-, 4-, 5- oder Hept-6-
enyl, Oct-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder Oct-7-enyl, Non-1-,
2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder Non-8-enyl, Dec-1-, 2-, 3-,
4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder Dec-9-enyl.
Falls R¹ einen Alkylrest bedeutet, in dem eine CH₂-Gruppe
durch -O- und eine -CO- ersetzt ist, so sind diese
bevorzugt benachbart. Somit beinhalten diese eine
Acyloxygruppe -CO-O- oder eine Oxycarbonylgruppe -O-CO-.
Vorzugsweise sind diese geradkettig und haben 2 bis 6
C-Atome. Sie bedeuten demnach besonders
Acetyloxy,
Propionyloxy, Butyryloxy, Pentanoyloxy, Hexanoyloxy,
Acetyloxymethyl, Propionyloxymetyl, Butyryloxymethyl,
Pentanoyloxymethyl, 2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyloxyethyl,
2-Butyryloxyethyl, 3-Acetyloxypropyl, 3-Propionyloxypropyl,
4-Acetyloxybutyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl,
Propoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, Pentoxycarbonyl,
Methoxycarbonylmethyl, Ethoxycarbonylmethyl,
Propoxycarbonylmethyl, Butoxycarbonylmethyl, 2-(Methoxycarbonyl)ethyl,
2-(Ethoxacarbonyl)ethyl, 2-(Propoxycarbonyl)ethyl,
3-(Methoxycarbonyl)propyl, 3-(Ethoxycarbonyl)propyl,
4-(Methoxycarbonyl)-butyl.
Falls R² einen Alkylrest und/oder einen Alkoxyrest
bedeutet, so kann dieser geradkettig oder verzweigt sein.
Vorzugsweise ist er geradkettig, hat 2-20 C-Atome und
bedeutet insbesondere bevorzugt Ethyl, Propyl, Butyl,
Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl,
Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl, Ethoxy,
Propoxy, Butoxy, Pentoxy, Hexoxy, Heptoxy, Octoxy,
Nonoxy, Decoxy, Undecoxy, Dodecoxy, Tridecoxy oder
Tetradecoxy.
Oxaalkyl bedeutet vorzugsweise geradkettiges 2-Oxapropyl
(= Methoxymethyl), 2- (= Ethoxymethyl) oder 3-Oxabutyl
(= 2-Methoxyethyl), 2-, 3- oder 4-Oxapentyl, 2-, 3-, 4-
oder 5-Oxahexyl, 2-, 3-, 4-, 5- oder 6-Oxaheptyl, 2-,
3-, 4-, 5-, 6- oder 7-Oxaoctyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-
oder 8-Oxanonyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder 9-Oxadecyl.
Falls R² einen Alkylrest bedeutet, in dem eine CH₂-Gruppe
durch -CH=CH- ersetzt ist, so kann dieser geradkettig
oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig
und hat 2 bis 10 C-Atome. Er bedeutet demnach besonders
Vinyl, Prop-1- oder Prop-2-enyl, But-1-, 2- oder But-3-
enyl, Pent-1-, 2-, 3- oder Pent-4-enyl, Hex-1-, 2-, 3-,
4- oder Hex-5-enyl, Hept-1-, 2-, 3-, 4-, 5- oder Hept-6-
enyl, Oct-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder Oct-7-enyl, Non-1-,
2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder Non-8-enyl, Dec-1-, 2-, 3-,
4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder Dec-9-enyl.
Bevorzugte mesogene Gruppen entsprechen den Formeln I1
bis I4
-A¹-Z¹-A²-R¹ (I1)
-A¹-Z¹-A¹-Z¹-A²-R¹ (I2)
-A¹-Z¹-A¹-Z¹-A¹-Z¹-A²-R¹ (I3)
-A¹-Z¹-A¹-Z¹-A¹-Z¹-A¹-Z¹-A²-R¹ (I4)
Ganz besonders bevorzugte mesogene Gruppen sind diejenigen,
die den Formeln I1, I2 und I3 entsprechen.
Unter den bevorzugten mesogenen Gruppen der Formel I1
sind die der Unterformeln I1a bis I1l ganz besonders
bevorzugt. Hier und im folgenden bedeutet X Ein- oder
Mehrfachsubstitution durch R².
-Phe-Z¹-PheX-R¹ (I1a)
-PheX-Z¹-Phe-R¹ (I1b)
-Cyc-Z¹-CycX-R¹ (I1c)
-CycX-Z¹-Cyc-R¹ (I1d)
-Phe-Z¹-CycX-R¹ (I1e)
-PheX-Z¹-Cyc-R¹ (I1f)
-CycX-Z¹-Phe-R¹ (I1g)
-Cyc-Z¹-PheX-R¹ (I1h)
-A¹-Z¹-PheX-R¹ (I1i)
-A¹X-Z¹-Phe-R¹ (I1j)
-Phe-Z¹-A¹X-R¹ (I1k)
-PheX-Z¹-A¹-R¹ (I1l)
Unter den bevorzugten mesogenen Gruppen der Formel I2
sind diejenigen, die den Unterformeln I2a bis I2l entsprechen,
ganz besonders bevorzugt.
-Phe-Z¹-Phe-Z¹-PheX-R¹ (I2a)
-Phe-Z¹-PheX-Z¹-Phe-R¹ (I2b)
-PheX-Z¹-Phe-Z¹-Phe-R¹ (I2c)
-Phe-Z¹-A¹X-Z¹-A¹-R¹ (I2d)
-Phe-Z¹-A¹-Z¹-A²X-R¹ (I2e)
-PheX-Z¹-A¹-Z¹-A²-R¹ (I2f)
-A¹-Z¹-Phe-Z¹-A²X-R¹ (I2g)
-A¹-Z¹-PheX-Z¹-A²-R¹ (I2h)
-A¹X-Z¹-Phe-Z¹-A²-R¹ (I2i)
-A¹-Z¹-A¹-Z¹-PheX-R¹ (I2j)
-A¹-Z¹-A¹X-Z¹-Phe-R¹ (I2k)
-A¹X-Z¹-A¹-Z¹-Phe-R¹ (I2l)
Ganz besonders bevorzugte mesogene Gruppen der Formel I3
sind diejenigen, die den Unterformeln I3a bis I3t entsprechen.
-Phe-Z¹-Phe-Z¹-Phe-Z¹-PheX-R¹ (I3a)
-Phe-Z¹-Phe-Z¹-PheX-Z¹-Phe-R¹ (I3b)
-Phe-Z¹-PheX-Z¹-Phe-Z¹-Phe-R¹ (I3c)
-PheX-Z¹-Phe-Z¹-Phe-Z¹-Phe-R¹ (I3d)
-Phe-Z¹-A¹-Z¹-A¹-Z¹-A²X-R¹ (I3e)
-Phe-Z¹-A¹-Z¹-A¹X-Z¹-A¹-R¹ (I3f)
-Phe-Z¹-A¹X-Z¹-A¹-Z¹-A²-R¹ (I3g)
-PheX-Z¹-A¹-Z¹-A¹-Z¹-A²-R¹ (I3h)
-A¹-Z¹-Phe-Z¹-A¹-Z¹-A²X-R¹ (I3i)
-A¹-Z¹-Phe-Z¹-A¹X-Z¹-A²-R¹ (I3j)
-A¹-Z¹-PheX-Z¹-A¹-Z¹-A²-R¹ (I3k)
-A¹X-Z¹-Phe-Z¹-A¹-Z¹-A²-R¹ (I3l)
-A¹-Z¹-A¹-Z¹-Phe-Z¹-A²X-R¹ (I3m)
-A¹-Z¹-A¹-Z¹-PheX-Z¹-A²-R¹ (I3n)
-A¹-Z¹-A¹X-Z¹-Phe-Z¹-A²-R¹ (I3o)
-A¹X-Z¹-A¹-Z¹-Phe-Z¹-A²-R¹ (I3p)
-A¹-Z¹-A¹-Z¹-A¹-Z¹-PheX-R¹ (I3q)
-A¹-Z¹-A¹-Z¹-A¹X-Z¹-Phe-R¹ (I3r)
-A¹-Z¹-A¹X-Z¹-A¹-Z¹-Phe-R¹ (I3s)
-A¹X-Z¹-A¹-Z¹-A¹-Z¹-PheX-R¹ (I3t)
Die erfindungsgemäßen Polymermaterialien können aus
Verbindungen der Formel I′
Y-(Sp) n -(A¹-Z¹) m -A²-R¹ (I′)
worin Sp, n, A¹, Z¹, m, A² und R¹ die angegebenen
Bedeutungen besitzen und Y eine Hydroxy-, Amino-,
Mercapto-, Epoxid- oder Carboxygruppe oder einen ihrer
reaktionsfähigen Abkömmlinge oder eine zur Polymerisation
befähigte Monomereinheit, wie z. B. eine Vinyl-,
eine (Meth)-acryloyloxy- oder eine Styrylgruppe bedeutet,
auch durch Copolymerisation mit weiteren olefinisch
ungesättigten Monomeren hergestellt werden. Als Comonomere
eignen sich beispielsweise C₁-C₂₀-Alkylester der
Acryl- und/oder der Methacrylsäure, Styrol, α-Methylstyrol,
4-Methylstyrol, Acrylnitril, Methacrylnitril
sowie Methylenmalonester. Die neuen Verbindungen der
Formel I′ sind ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
Sofern Y in Formel I′ eine Vinylgruppe bedeutet, erfolgt
die Polymerisation in an sich bekannter Weise durch
Einwirkung von Strahlungs-, Wärme- oder elektrischer
Energie sowie durch Einwirkung radikalischer oder
ionischer Katalysatoren wie z. B. beschrieben in Ocian,
Prinziples of Polymerization, McGraw-Hill, New York oder
die Polymerisation erfolgt als Gruppentransferpolymerisation
mit Silylketenacetalen als Initiator und
Lewis-Basen als Co-Initiator (z. B. beschrieben von
O. W. Webster et al., J. Am. Chem. Soc. 1983, 105,
5706-5708).
Als Strahlungsenergie eignen sich UV-, Laser-, Röntgen-
und radioaktive Strahlen. Elektrische Energie kann beispielsweise
durch Elektrolyseverfahren erzeugt werden.
Beispiele für radikalische Katalysatoren sind Kaliumpersulfat,
Dibenzoylperoxid, Azo-bisisobutyronitril,
Di-tert-butyl-peroxid und Cyclohexanonperoxid. Ionische
Katalysatoren sind alkali-organische Verbindungen wie
Phenyllithium und Naphthalinnatrium oder Lewissäuren
wie BF₃, AlCl₃, SnCl₄ und TiCl₄ oder Metallkomplexe
in Form von Aluminium- oder Titanverbindungen. Die Monomeren
können in Lösung, Suspension, Emulsion oder Substanz
polymerisiert werden.
Je nach der Struktur von Y können somit die Verbindungen
der Formel I′ entweder polymerisiert bzw. polykondensiert
werden oder aber auch auf ein polymeres Rückgrat aufgepfropft
werden.
Besonders bevorzugt bedeutet hierbei Y OH, NH₂, COOH
oder einen reaktionsfähigen Abkömmling oder eine zur
Polymerisation befähigte Monomereneinheit. Die Aufpfropfungsreaktion
kann nach an sich bekannten Methoden,
wie z. B. Veresterung, Amidierung, Umesterung, Umamidierung,
Acetalisierung oder Veretherung erfolgen, die in
der Literatur beschrieben sind (z. B. in Standardwerken
wie Houben-Weyl, Methoden der Org. Chemie, Georg-Thieme-
Verlag, Stuttgart oder C. M. Paleos et al., J. Polym.
Sci. Polym. Chem. 19 [1981], 1427).
Eine bevorzugte Aufpfropfungsreaktion besteht in der
Umsetzung von Verbindungen der Formel I′ mit Organopolysiloxanen.
Hierzu werden, wie z. B. in EP-PS 00 60 335
beschrieben, lineare oder cyclische Organowasserstoffpolysiloxane
mit ethylenisch ungesättigten Verbindungen
der Formel I′ in etwa äquimolaren Mengen, bezogen auf
die Menge Siloxan-Wasserstoff, in Gegenwart eines die
Addition von Silan-Wasserstoff an aliphatische Mehrfachbindungen
fördernden Katalysators umgesetzt.
Die erfindungsgemäßen, flüssigkristalline Phasen aufweisenden
Polymerzusammensetzungen weisen vorzugsweise
20-100% an mesogenen Gruppen der Formel I auf. Insbesondere
bevorzugt ist ein Gehalt an 50-100%.
Die Verbindungen der Formel I′ können nach an sich
bekannten Methoden hergestellt werden, wie sie in der
Literatur (z. B. in den Standardwerken wie Houben-Weyl,
Methoden der organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart) beschrieben sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen,
die für die genannten Umsetzungen bekannt
und geeignet sind. Dabei kann man auch von an sich
bekannten, hier nicht näher erwähnten Varianten Gebrauch
machen.
So können Verbindungen der Formel I′ mit den reaktionsfähigen
Gruppen dadurch erhalten werden, daß man z. B.
in Verbindungen, die ansonsten der Formel I′ entsprechen,
eine Alkylgruppe zur Vinylgruppe dehydriert, oder eine
Carboxylgruppe zur Hydroxygruppe reduziert, oder ein
Nitril zur Aminogruppe umsetzt. Epoxidgruppen erhält man
durch Epoxidierung der entsprechenden olefinischen
Derivate nach Standardverfahren.
Verbindungen der Formel I′, worin Y einen (Meth)acryloyloxyrest
bedeutet, können z. B. hergestellt werden, in dem
man Verbindungen der Formel I′, worin Y OH bedeutet, mit
(Meth)acrylsäure oder ihren reaktiven Derivaten verestert.
Diese Herstellungsverfahren sind bekannte Methoden, die
in der Literatur (z. B. in Standardwerken wie Houben-Weyl,
Methoden der organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart) beschrieben sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen,
die für die genannten Umsetzungen bekannt und
geeignet sind. Dabei kann man auch von an sich bekannten,
hier nicht näher erwähnten Varianten Gebrauch machen.
Die Verbindungen der Formel I′ können auch hergestellt
werden, indem man eine Verbindung, die sonst der Formel I′
entspricht, aber an Stelle von H-Atomen eine oder mehrere
reduzierbare Gruppen und/oder C-C-Bindungen enthält,
reduziert.
Als reduzierbare Gruppen kommen vorzugsweise -CH=CH-Gruppen
in Betracht, ferner z. B. freie oder veresterte Hydroxygruppen,
aromatisch gebundene Halogenatome oder Carbonylgruppen.
Bevorzugte Ausgangsstoffe für die Reduktion entsprechen
der Formel I′, können aber an Stelle einer
-CH₂CH₂-Gruppe eine -CH=CH-Gruppe und/oder an Stelle
einer -CH₂-Gruppe eine -CO-Gruppe und/oder an Stelle
eines H-Atoms eine freie oder eine funktionell (z. B.
in Form ihres p-Toluolsulfonats) abgewandelte OH-Gruppe
enthalten.
Die Reduktion kann z. B. erfolgen durch katalytische
Hydrierung bei Temperaturen zwischen etwa 0° und etwa
200° sowie Drücken zwischen etwa 1 und 200 bar in einem
inerten Lösungsmittel, z. B. einem Alkohol wie Methanol,
Ethanol oder Isopropanol, einem Ether wie Tetrahydrofuran
(THF) oder Dioxan, einem Ester wie Ethylacetat,
einer Carbonsäure wie Essigsäure oder einem Kohlenwasserstoff
wie Cyclohexan. Als Katalysatoren eignen sich
zweckmäßig Edelmetalle wie Pt oder Pd, die in Form von
Oxiden (z. B. PtO₂, PdO), auf einem Träger (z. B. Pd auf
Kohle, Calciumcarbonat oder Strontiumcarbonat) oder in
feinverteilter Form eingesetzt werden können.
Ketone können auch nach den Methoden von Clemmensen (mit
Zink, amalgamiertem Zink oder Zinn und Salzsäure, zweckmäßig
in wäßrig-alkoholischer Lösung oder in heterogener
Phase mit Wasser/Toluol bei Temperaturen zwischen etwa
80 und 120°) oder Wolff-Kishner (mit Hydrazin, zweckmäßig
in Gegenwart von Alkali wie KOH oder NaOH in einem hochsiedenden
Lösungsmittel wie Diethylenglykol oder Triethylenglykol
bei Temperaturen zwischen etwa 100 und
200°) zu den entsprechenden Verbindungen der Formel I′,
die Alkylgruppen und/oder -CH₂CH₂-Brücken enthalten,
reduziert werden.
Weiterhin sind Reduktionen mit komplexen Hydriden möglich.
Beispielsweise können Arylsulfonyloxygruppen mit LiAlH₄
reduktiv entfernt werden, insbesondere p-Toluolsulfonyloxymethylgruppen
zu Methylgruppen reduziert werden, zweckmäßig
in einem inerten Lösungsmittel wie Diethylether
oder THF bei Temperaturen zwischen etwa 0 und 100°.
Doppelbindungen können (auch in Gegenwart von CN-Gruppen!)
mit NaBH₄ oder Tributylzinnhydrid in Methanol hydriert
werden.
Ester der Formel I′ können auch durch Veresterung entsprechender
Carbonsäuren (oder ihrer reaktionsfähigen
Derivate) mit Alkoholen bzw. Phenolen (oder ihren
reaktionsfähigen Derivaten) oder nach der DCC-Methode
(DCC = Dicyclohexylcarbodiimid) erhalten werden.
Als reaktionsfähige Derivate der genannten Carbonsäuren
eignen sich insbesondere die Säurehalogenide, vor allem
die Chloride und Bromide, ferner die Anhydride, z. B.
auch gemischte Anhydride, Azide oder Ester, insbesondere
Alkylester mit 1-4 C-Atomen in der Alkylgruppe.
Als reaktionsfähige Derivate der genannten Alkohole bzw.
Phenole kommen insbesondere die entsprechenden Metallalkoholate
bzw. Phenolate, vorzugsweise eines Alkalimetalls
wie Na oder K, in Betracht.
Die Veresterung wird vorteilhaft in Gegenwart eines
inerten Lösungsmittels durchgeführt. Gut geeignet sind
insbesondere Ether wie Diethylether, Di-n-butylether,
THF, Dioxan oder Anisol, Ketone wie Aceton, Butanon oder
Cyclohexanon, Amide wie DMF oder Phosphorsäurehexamethyltriamid,
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol oder Xylol,
Halogenkohlenwasserstoffe wie Tetrachlorkohlenstoff oder
Tetrachlorethylen und Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid oder
Sulfolan. Mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel können
gleichzeitig vorteilhaft zum azeotropen Abdestillieren
des bei der Veresterung gebildeten Wassers verwendet
werden. Gelegentlich kann auch ein Überschuß einer
organischen Base, z. B. Pyridin, Chinolin oder Triethylamin,
als Lösungsmittel für die Veresterung angewandt
werden. Die Veresterung kann auch in Anwesenheit eines
Lösungsmittels, z. B. durch einfaches Erhitzen der Komponenten
in Gegenwart von Natriumacetat, durchgeführt
werden. Die Reaktionstemperatur liegt gewöhnlich zwischen
-50° und +250°, vorzugsweise zwischen -20° und +80°. Bei
diesen Temperaturen sind die Veresterungsreaktionen in
der Regel nach 15 Minuten bis 48 Stunden beendet.
Im einzelnen hängen die Reaktionsbedingungen für die
Veresterung weitgehend von der Natur der verwendeten
Ausgangsstoffe ab. So wird eine freie Carbonsäure mit
einem freien Alkohol oder Phenol in der Regel in Gegenwart
einer starken Säure, beispielsweise einer Mineralsäure
wie Salzsäure oder Schwefelsäure, umgesetzt.
Möglich ist auch eine Veresterung in Gegenwart von
Dicyclohexylcarbodiimid, evtl. unter Zusatz einer Base
wie z. B. 4-Dimethylaminopyridin. Eine bevorzugte Reaktionsweise
ist die Umsetzung eines Säureanhydrids oder
insbesondere eines Säurechlorids mit einem Alkohol,
vorzugsweise in einem basischen Milieu, wobei als Basen
insbesondere Alkalimetallhydroxide wie Natrium- oder
Kaliumhydroxid, Alkalimetallcarbonate bzw. -hydrogencarbonate
wie Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat oder
Kaliumhydrogencarbonat, Alkalimetallacetate wie Natrium-
oder Kaliumacetat, Erdalkalimetallhydoxide wie Calciumhydroxid
oder organische Basen wie Trietylamin, Pyridin,
Lutidin, Collidin oder Chinolin von Bedeutung sind. Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der Veresterung besteht
darin, daß man den Alkohol bzw. das Phenol zunächst in
das Natrium- oder Kaliumalkoholat bzw. -phenolat überführt,
z. B. durch Behandlung mit ethanolischer Natron-
oder Kalilauge, dieses isoliert und zusammen mit Natriumhydrogencarbonat
oder Kaliumcarbonat unter Rühren in
Aceton oder Diethylether suspendiert und diese Suspension
mit einer Lösung des Säurechlorids oder Anhydrids in
Diethylether, Aceton oder DMF versetzt, zweckmäßig bei
Temperaturen zwischen etwa -25° und +20°.
Dioxan- bzw. Dithianderivate der Formel I′ werden zweckmäßig
durch Reaktion eines entsprechenden Aldehyds (oder
eines seiner reaktionsfähigen Derivate) mit einem entsprechenden
1,3-Diol (oder einem ihrer reaktionsfähigen
Derivate) bzw. einem entsprechenden 1,3-Dithiol hergestellt,
vorzugsweise in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels
wie Benzol oder Toluol und/oder eines Katalysators,
z. B. einer starken Säure wie Schwefelsäure, Benzol- oder
p-Toluolsulfonsäure, bei Temperaturen zwischen 20° und
etwa 150°, vorzugsweise zwischen 80° und 120°. Als reaktionsfähige
Derivate der Ausgangsstoffe eignen sich in
erster Linie Acetale.
Die genannten Aldehyde und 1,3-Diole bzw. 1,3-Dithiole
sowie ihre reaktionsfähigen Derivate sind zum Teil
bekannt, alle können ohne Schwierigkeiten nach Standardverfahren
der organischen Chemie aus literaturbekannten
Verbindungen hergestellt werden. Beispielsweise sind die
Aldehyde durch Oxidation entsprechender Alkohole oder
durch Reduktion entsprechender Carbonsäuren oder ihrer
Derivate, die Diole durch Reduktion entsprechender
Diester und die Dithiole durch Umsetzung entsprechender
Dihalogenide mit NaSH erhältlich.
Zur Herstellung von Nitrilen der Formel I′ können entsprechende
Säureamide, z. B. solche, in denen an Stelle des
Restes X eine CONH₂-Gruppe steht, dehydratisiert werden.
Die Amide sind z. B. aus entsprechenden Estern oder Säurehalogeniden
durch Umsetzung mit Ammoniak erhältlich. Als
wasserabspaltende Mittel eignen sich beispielsweise
anorganische Säurechloride wie SOCl₂, PCl₃, PCl₅, POCl₃,
SO₂Cl₂, COCl₂, ferner P₂O₅, P₂S₅, AlCl₃ (z. B. als Doppelverbindungen
mit NaCl), aromatische Sulfonsäuren und
Sulfonsäurehalogenide. Man kann dabei in Gegenwart oder
Abwesenheit eines inerten Lösungsmittels bei Temperaturen
zwischen etwa 0° und 150° arbeiten; als Lösungsmittel
kommen z. B. Basen wie Pyridin oder Triethylamin, aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, oder Xylol
oder Amide wie DMF in Betracht.
Zur Herstellung der vorstehend genannten Nitrile der
Formel I′ kann man auch entsprechende Säurehalogenide,
vorzugsweise die Chloride, mit Sulfamid umsetzen, zweckmäßig
in einem inerten Lösungsmittel wie Tetramethylensulfon
bei Temperaturen zwischen etwa 80° und 150°,
vorzugsweise bei 120°. Nach üblicher Aufarbeitung kann
man direkt die Nitrile isolieren.
Ether der Formel I′ sind durch Veretherung entsprechender
Hydroxyverbindungen, vorzugsweise entsprechender Phenole,
erhältlich, wobei die Hydroxyverbindung zweckmäßig
zunächst in ein entsprechendes Metallderivat, z. B. durch
Behandeln mit NaH, NaNH₂, NaOH, KOH, NaHCO₃, Na₂CO₃ oder
K₂CO₃ in das entsprechende Alkalimetallalkoholat oder
Alkalimetallphenolat übergeführt wird. Dieses kann dann
mit dem entsprechenden Alkylhalogenid, -sulfonat oder
Dialkylsulfat umgesetzt werden, zweckmäßig in einem
inerten Lösungsmittel wie Aceton, 1,2-Dimethoxyethan,
Dimethylaminopropylenharnstoff (DMPH), Dimethylaminoethylenharnstoff
(DMEH), DMF oder Dimethylsulfoxid oder
auch einem Überschuß an wäßriger oder wäßrig-alkoholischer
NaOH oder KOH bei Temperaturen zwischen etwa 20° und 100°.
Zur Herstellung von Nitrilen der Formel I′ können auch
entsprechende Chlor- oder Bromverbindungen der Formel I′
mit einem Cyanid umgesetzt werden, zweckmäßig mit einem
Metallcyanid wie NaCN, KCN oder Cu₂(CN)₂, z. B. in Gegenwart
von Pyridin in einem inerten Lösungsmittel wie DMF
oder N-Methylpyrrolidon bei Temperaturen zwischen 20°
und 200°.
Die niedermolekularen Verbindungen der Formel I′ weisen
teilweise breite Mesophasenbereiche auf. Verbindungen
der Formel I′, die keine Mesophasen aufweisen, sind
jedoch auch zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Polymermaterialien geeignet.
Die Herstellung von Homo- oder Copolymeren aus den polymerisationsfähigen
Verbindungen der Formel I′ oder deren
polymerisationsfähigen Derivaten erfolgt vorzugsweise
durch radikalische Polymerisation. Die Reaktion wird
beispielsweise durch UV-Bestrahlung oder Radikalbildner
gestartet. Die Monomeren können in Lösung oder in
Substanz polymerisiert werden.
Erfindungsgemäße flüssigkristalline Phasen aufweisende
Copolymermaterialien werden durch Copolymerisation von
polymerisationsfähigen Verbindungen der Formel I′ oder
deren polymerisationsfähigen Derivaten mit Monomeren
erhalten, die keine mesogenen Reste tragen, die andere
mesogene Reste tragen, die chirale Reste tragen oder
die Farbstoffreste (DE-OS 32 11 400) tragen.
Die Copolymerisation mit solchen Monomeren führt, ausgehend
von einer Monomerenmischung mit der Konzentration
X₁, nur dann zu einem Copolymerisat mit dem Einbauverhältnis
entsprechend der Monomerkonzentration X₁, wenn
die Copolymerisationsparameter der Monomerkomponenten von
vergleichbarer Größenordnung sind. Das ist besonders dann
von Bedeutung, wenn problemlos, z. B. ohne Berücksichtigung
der Reaktionskinetik, ein Copolymer bestimmter
Zusammensetzung hergestellt werden soll. Deshalb wählt
man vorzugsweise Monomerkomponenten, die vergleichbare
Copolymerisationsparameter aufweisen, etwa Acrylsäure-
oder Methacrylsäurealkylester, die sich in erster Linie
durch den Substituenten der Alkyloxykette unterscheiden.
Die Copolymerisation mit Monomeren, die keinen mesogenen
Rest tragen, führt im allgemeinen zu einer Erniedrigung
der Glastemperatur und des Klärpunktes. Durch geeignete
Auswahl des Spacers ist es oftmals möglich, den Mesophasenbereich
in den für den jeweiligen Anwendungszweck
geeigneten Temperaturbereich zu bringen.
Als Monomere mit chiralem Rest können prinzipiell alle
derartigen Verbindungen mit asymmetrischen C-Atomen
verwendet werden. Das asymmetrische C-Atom kann dabei
entweder in der Flügelgruppe, zwischen zwei Ringen oder
in der Spacer-Gruppe oder in der Seitengruppe R² des
mesogenen Restes sitzen.
Die Copolymerisation mit Monomeren, die eine vernetzbare
freie OH, NH₂ oder SH-Gruppe tragen, führt zu Copolymerisaten,
die durch geeignete Vernetzer zu Elastomeren
vernetzt werden können.
Im allgemeinen wird bei erfindungsgemäßen Polymeren der
nematische Phasenbereich (N) gegenüber dem smektischen (S)
begünstigt, wenn der laterale Substituent vergrößert wird.
Dies gilt auch für die Verkürzung des Spacers bei gleich
großem lateralen Substituenten.
Anhand eines Beispiels für eine ausgewählte Gruppe von
erfindungsgemäßen Methacrylatpolymeren läßt sich dies
für den Fall der Vergrößerung des lateralen Substituenten
zeigen (Tabelle 1).
Wie aus Fig. 1 zu entnehmen ist, wird der nematische
Phasenbereich mit wachsendem lateralen Substituenten
(n) größer. Die Phasenbereiche werden dabei zu tieferen
Temperaturen verschoben. Dies ist anwendungstechnisch
von großem Vorteil.
Schließlich ergeben sich zahlreiche weitere Variationsmöglichkeiten
wegen des Umstandes, daß die erfindungsgemäßen
Verbindungen flüssigkristalline Eigenschaften mit
typischen Polymereigenschaften, wie Fähigkeiten zur Schicht-,
Folien- und Faserbildung, leichte Verformbarkeit usw.,
vereinigen. Diese Eigenschaften können in an sich bekannter
Weise durch Copolymerisation oder Vermischen mit weiteren
Komponenten, durch Variation der Molekulargewichte, durch
Zusätze der verschiedensten anorganischen oder organischen
Additive und Metalle, durch Vernetzen, z. B. zu einem
Elastomer, und durch viele weitere, dem Polymerfachmann
geläufige Behandlungen modifiziert werden.
Die erfindungsgemäßen Polymermaterialien lassen sich
als Ausgangsmaterial zur Herstellung von organischen
Gläsern mit in breiten Bereichen modifizierbaren anisotropen
Eigenschaften verwenden.
Derartige Anwendungen ergeben sich beispielsweise auf
dem Sektor von Licht- und Sonnenkollektoren oder bei
organischen phototropen Gläsern. Ein wichtiges Anwendungsfeld
eröffnet sich ferner auf dem Gebiet der
optischen Speicher und der elektrooptischen Anzeigeelemente.
Insbesondere eignen sich die erfindungsgemäßen Materialien
selbst als Materialien mit nichtlinear optischen Eigenschaften
oder auch als Matrix für Substanzen mit nichtlinear
optischen Eigenschaften zur Herstellung von nichtlinear-
optischen Bauelementen z. B. in elektrooptischen
Schaltern.
Zur Erläuterung der Erfindung dienen die folgenden
Beispiele.
K bedeutet kristallin, n nematisch, 1c flüssigkristallin,
i isotrop, SC smektisch C, SA smektisch A und g Glasübergangstemperatur.
Die Temperaturen sind in Grad Celsius
angegeben.
Zu einer Mischung aus 15,5 g (70 mmol) 2-Octylhydrochinon
und 2,14 ml (15,4 mmol) Triethylamin in 30 ml absolutem
Tetrahydrofuran (THF) werden bei Raumtemperatur langsam
3,76 g (14 mmol) 4-Octyloxybenzoesäurechlorid in 20 ml
abs. THF getropft. Nach 4 h wird das Lösungsmittel am
Rotationsverdampfer abdestilliert und das Reaktionsgemisch
in 100 ml Methylenchlorid gelöst. Bei 0°C kristallisiert
der größte Teil des überschüssigen Hydrochinonderivates
aus. Es wird abfiltriert. Die Lösung des verbliebenen
Produktgemisches wird eingeengt und durch Chromatographie
über Kieselgel mit einer Mischung von Methylenchlorid/
Methanol (100 : 1) aufgetrennt. Das Produkt wird anschließend
je einmal aus Petrolether (40/80) und einer Mischung
Methanol/Wasser (10 : 1) umkristallisiert.
Schmelzpunkt: 8°C.
Schmelzpunkt: 8°C.
- a) 4-(Methacryloyloxyoctamethylenoxy)benzoesäure-4′-
(4′′-(octyloxy)phenylcarbonyloxy)-2′/3′-octyl-phenylester
Bei 0°C werden 1,28 g (3,63 mmol) 4-(Methacryloyloxyoctamethylenoxy)benzoesäurechlorid (erhältlich durch Umsetzung von p-Hydroxymethylbenzoat mit 8-Chloroctanol, anschließender Verseifung, Veresterung mit Methacrylsäure und Umsetzung mit Thionylchlorid) in 10 ml absolutem Methylenchlorid zu einer Mischung aus 1,5 g (3,3 mmol) der Verbindung aus Beispiel 1 und 0,367 ml (3,63 mmol) Triethylamin in 15 ml abs. Methylenchlorid zugetropft. Danach wird die Kühlung entfernt und das Reaktionsgemisch weitere 4 h gerührt. Das Reaktionsgemisch wird über Kieselgel mit Methylenchlorid als Laufmittel chromatographiert. Das Produkt wird anschließend aus einer geeigneten Mischung von Ethanol und THF (ca. 5%) bei 0°C umkristallisiert.
K 48 n 57 i.
Analog werden hergestellt
- b) 4-(Methacryloyloxy)-benzoesäure-4′-(4′′-(octyloxy)- phenylcarbonyloxy)-2′/3′-octyl-phenylester
- c) 4-(Methacryloyloxyoctamethylenoxy)-benzoesäure-4′-
(4′′-(octyloxy)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′-pentyl-
phenylester
K 47 n 61,5 i - d) 4-(Methacryloyloxytetramethylenoxy)-benzoesäure-4′- (4′′-(octyloxy)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′-hexyl- phenylester
- e) 4-(Methacryloyloxyoctamethylenoxy)-benzoesäure-4′-
(4′′-(octyloxy)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′-undecyl-
phenylester
K 51,3 n 51 i - f) 4-(Methacryloyloxyhexadecamethylenoxy)-benzoesäure- 4′-4′′-(butyloxy)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′-octyl- phenylester
- g) 4-(Methacryloyloxyhexamethylenoxy)-benzoesäure-4′- (4′′-(hex-1-enyl)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′-(2-oxaoctyl)- phenylester
- h) 4-(Methacryloyloxyhexamethylenoxy)-benzoesäure-4′- (4′′-(hexyl)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′-(hex-1-enyl)- phenylester
- i) 2-Fluor-4-(methacryloyloxyoctamethylenoxy)-benzoesäure- 4′-(4′′-(tetradecyloxy)-phenylcarbonyloxy)- 2′/3′-hexyl-phenylester
- k) 4-(Methacryloyloxyoctamethylenoxy)-benzoesäure-4′-
(4′′-(cyano)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′-undecyl-
phenylester
K 51 n 50 i - l) 4-(Methacryloyloxytetramethylenoxy)-benzoesäure-4′-
(4′′-(cyano)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′-undecyl-
phenylester
K 62 n 48,5 i - m) 4-(Methacryloyloxyoctamethylenoxy)-benzoesäure-4′- (4′′-(fluoro)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′-octyl- phenylester
- n) 2-Chlor-4-(methacryloyloxyoctamethylenoxy)-benzoesäure- 4′-(4′′-(decyloxy)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′- octyl-phenylester
- o) 4-(Methacryloyloxyoctamethylenoxy)-benzoesäure-4′- (3′′-methyl-4′′-(octyloxy)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′- undecyl-phenylester
- o) 4-(Methacryloyloxyoctamethylenoxy)-benzoesäure-4′- (3′′-methyl-4′′-(octyloxy)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′- undecyl-phenylester
- p) 4-(Methacryloyloxyoctamethylenoxy)-benzoesäure-4′- (4′′-(octyloxy)-phenylcarbonyloxy)-2′/3′-pentyl- phenylester
Die Verbindungen aus Beispiel 2 werden wie folgt polymerisiert.
Eine 0,25molare Lösung des Monomers in Benzol
wird 12-20 Stunden bei 60°C mit 0,3 mol-% AIBN (Azobisisobutyronitril)
gerührt. Nach dem Abziehen des Solvens
wird das Polymer durch Umfällen oder präparative Gelpermeationschromatographie
gereinigt.
Aus den Monomeren erhält man folgende Polymere mit entsprechender
Numerierung:
3a) g 4 sA 82 n 87 i, 3b), 3c) g 8 sA 90 n 91 i, 3d),
3e) g -7 sA 71 n 79,5 i, 3f), 3g), 3h), 3i), 3k) g 17
n 87 i, 3l), 3m), 3n), 3o), 3p g 8 sA 90 n 91 i
Analog Beispiel 1 wird ein lateral unsubstituiertes Monomer,
welches ansonsten mit der Struktur 2a), 2c), 2e)
bzw. 2p) identisch ist, hergestellt:
4-(Methacryloyloxyoctamethylenoxy)-benzoesäure-4′-(4′′-
(octyloxy)-phenylcarbonyloxy)-phenylester.
K 86 SC 109 n 163 i.
Bei dem daraus hergestellten Polymer wird im Unterschied
zu den lateral substituierten Polmyeren (Beispiel 3) ein
breiter smektischer Phasenbereich beobachtet:
K 59 SC 153 SA 215 n 228,5 i.
12,5 g (89,2 mmol) 2,5-Dihydroxy-p-benzochinon werden
unter Erwärmung in 200 ml 1-Butanol gelöst. Die Lösung
wird mit Eis schnell abgekühlt, um eine feine Suspension
des Chinons zu erhalten. Dann werden 10 ml
konz. Schwefelsäure zugegeben. Die Temperatur steigt
von 20 auf ca. 35°C an. Nachdem die exotherme Reaktion
nachgelassen hat, wird für ca. 15 min auf 70°C
aufgeheizt. Bei Raumtemperatur kristallisiert das
Produkt aus, wird abfiltriert, mit 1-Butanol gewaschen
und anschließend aus Methanol umkristallisiert. Nach
dem Trocknen erhält man das Produkt als gelbe Nadeln.
Schmelzpunkt: 167°C.
25 g (0,1 mol) 2,5-Dibutoxy-p-benzochinon werden in
350 ml Methylenchlorid gelöst und mit einer Lösung
von 80 g (0,4 mol) Natriumdithionit in 400 ml Wasser
1,5 h unter Stickstoff-Atmosphäre stark gerührt. Die
Methylenchloridphase wird zweimal mit nahezu gesättigter
NaCl-Lösung gewaschen. Nach Aufdampfen des
Lösungsmittels wird das Produkt mit 75 ml Diethylether
aufgeschlämmt. Es wird filtriert und getrocknet.
Schmelzpunkt: 103°C.
2,5 g (100 mmol) Octyloxybenzoesäure werden mit
Thionylchlorid zum Säurechlorid umgesetzt. Das
Produkt wird in 10 ml abs. Tetrahydrofuran gelöst
und einer Lösung von 11 g (43,3 mmol) 2,5-Dibutoxy-
p-benzochinon und 1,4 ml (10 mmol) Triethylamin
in 50 ml abs. Tetrahydrofuran bei Raumtemperatur
zugetropft. Nach 12 h Rühren bei 20°C wird das
entstandene Triethylammoniumchlorid abfiltriert
und das Lösungsmittel abdestilliert. Der Rückstand
wird in 70 ml Diethylester gerührt, wobei der größte
Teil des überschüssigen 2,5-Dibutoxyhydrochinons
ungelöst bleibt und abfiltriert werden kann. Nach
Abdestillieren des Diethylethers wird das Produktgemisch
aus einer Mischung von Methanol und Wasser
(95 : 5), sowie aus Petrolether (Siedebereich 40-80°C)
umkristallisiert und anschließend über Kieselgel mit
einer Mischung aus Methylenchlorid und Toluol (7 : 3)
chromatographiert.
Schmelzpunkt: 102°C.
Bei 0°C werden 2 g (5,7 mmol) 4-(Methacryloyloxyoctamethylenoxy)benzoesäurechlorid
in 10 ml absolutem
Tetrahydrofuran zu einer Mischung aus 2,7 g (5,5 mmol)
Verbindung c) und 0,9 ml Triethylamin getropft. Man
läßt die Temperatur langsam auf Raumtemperatur ansteigen
und rührt weitere 12 h. Nach dem Abfiltrieren
des entstandenen Triethylammoniumchlorids und Abdampfen
des Lösungsmittels wird das Produktgemisch
über Kieselgel mit Methylenchlorid als Laufmittel
chromatographiert, das Produkt wird anschließend aus
einer Mischung von Ethanol und Tetrahydrofuran (3 : 1)
umkristallisiert.
k 102 i.
k 102 i.
Zur Polymerisation des Monomers 5d) werden 0,5 g
(0,62 mmol) dieser Verbindung in 2,5 ml absolutem Benzol
gelöst (0,25 molare Lsg.) und mit 0,51 mg (3,11 µmol/
0,5 mol-%) AIBN versetzt. Durch die Lösung wird 5 min lang
Argon geströmt, anschließend wird das Polymerisationsgefäß
verschlossen. Der Polymerisationsansatz wird 20 h bei
60°C gerührt. Danach wird die Polymerlösung mit Benzol
auf die Hälfte verdünnt und langsam in 300 ml einer
Mischung aus Methanol und Diethylether (3 : 1) getropft.
Das ausgefallene Polymer wird abfiltriert, in Tetrahydrofuran
gelöst und durch Eintropfen der Lösung in eine
Mischung aus Methanol und Diethylether wieder ausgefällt.
Auf diese Weise wird das Polymer weitere zweimal umgefällt
und danach in Benzol gelöst, filtriert und gefriergetrocknet.
g 20 1c 57 i.
g 20 1c 57 i.
22,5 g (0,576 mol) Kalium werden in 500 ml 1-Butanol
zu Kaliumbutanolat umgesetzt. Der Lösung werden in
mehreren Portionen insgesamt 35,4 g (0,144 mol)
Chloranil (Tetrachlor-p-benzochinon) zugegeben.
Danach wird das Reaktionsgemisch auf 70°C aufgeheizt
und 2 Tage bei dieser Temperatur gerührt. Das überschüssige
1-Butanol wird im Vakuum abdestilliert und
das Produktgemisch über Kieselgel mit Methylenchlorid
als Laufmittel chromatographiert. Man erhält die
Verbindung a) als dunkelrotes Öl.
Die Reduktion von a) zum Tetrabutoxyhydrochinon verläuft
analog Beispiel 5b). Man erhält ein nahezu
farbloses Öl. Die Synthesen zum Monoester und zum
Diester werden analog Beispiel 5c) und 5d) durchgeführt.
Die Polymerisation des Monomers 7b) wird analog Beispiel 6
durchgeführt.
Das Beispiel beschreibt die Anwendung des flüssigkristallinen
Polymers 3k) als elektrooptischer Schalter in
einem Display. Die Flüssigkristallzelle ist wie folgt
konstruiert:
Die Zelle besteht aus zwei Glasplatten, die mit einer
leitenden ITO-Schicht (Flächenwiderstand 200 Ω/ versehen
sind. Auf die Oberfläche wird eine Polyimidschicht
mit einer Dicke von 40 mm aufgeschleudert, anschließend
ausgehärtet und mit einem Samttuch in einer Richtung
gerieben. Danach werden die Glasplatten - mit der
leitenden Schicht nach innen - aufeinandergelegt; durch
Einbringen von Glasabstandshaltern wird der Abstand der
Glasplatten zu 8 µm eingestellt. Mit einem Epoxy-Kleber
werden die Glasplatten in diesem Abstand fixiert.
Vor dem Einfüllen in die Zelle wird das Polymer im Vakuumofen
für 4 Stunden auf einer Temperatur von 120°C gehalten,
um Luftblasen aus der Polymerschmelze zu entfernen.
Anschließend wird die Zelle ebenfalls im Vakuum in die
Polymerschmelze (Temperatur 100°C) getaucht; durch
Kapillarkräfte füllt sich die Zelle, die Polymerschmelze
in der Zelle ist blasenfrei.
Das Polymer wird nun langsam (0,5 K/min) in die nematische
Phase auf eine Temperatur von 25°C abgekühlt. Das Polymer
ist homogen orientiert, was durch Drehen der Probe
zwischen gekreuzten Polarisatoren im Mikroskop beobachtet
werden kann: Maximale Transmission ist zu beobachten,
wenn die Reiberichtung der Orientierungsschicht einen
Winkel von 45° mit den Polarisatoren bildet.
Um das Polymer zu schalten, wird an die Elektroden
(senkrecht zur Ebene der Polymerschicht) ein elektrisches
Wechselfeld (Spannung 80 V, Frequenz 60 Hz) angelegt.
4 Sekunden nach Anlegen des Feldes fällt die Transmission
auf einen Wert nahe Null. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß die mesogenen Gruppen des flüssigkristallinen Polymers
sich homeotrop, d. h. senkrecht zur Zellebene,
orientiert haben.
Claims (6)
1. Flüssigkristallphasen aufweisende Polymermaterialien
auf Basis von Seitenkettenpolymeren, die in Richtung
ihrer Moleküllängsachse an das Polymergerüst kovalent
gebundene mesogene Gruppen enthalten, dadurch gekennzeichnet,
daß die mesogenen Gruppen lateral durch
mindestens einen substituierten oder unsubstituierten
Alkylrest mit 2-20 C-Atomen substituiert sind.
2. Polymermaterialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Seitenketten mit Struktureinheiten
der Formel I
-(Sp) n -(A¹-Z¹) m -A¹-R¹ (I)enthalten,
worin
Sp einen Spacer,
n 0 oder 1,
A¹ und A² jeweils unabhängig voneinander einen
worin
Sp einen Spacer,
n 0 oder 1,
A¹ und A² jeweils unabhängig voneinander einen
- a) 1,4-Cyclohexylenrest,
worin eine oder zwei nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch O- und/oder S-Atome ersetzt sein können, - b) 1,4-Phenylenrest,
worin eine oder mehrere CH-Gruppen durch N ersetzt sein können, - c) Rest aus der Gruppe 1,4-Cyclohexenylen,
Piperidin-1,4-diyl, Bicyclo(2,2,2)octylen,
Naphthalin-2,6-diyl, Decahydronaphthalin-
2,6-diyl oder 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin,
wobei der Rest b) ein- oder zweifach durch
F, Cl und/oder CH₃ substituiert sein kann,
und wobei mindestens einer der Reste, ausgewählt aus der Gruppe a), b) und c), ein- oder mehrfach durch R² substituiert ist,
Z¹ jeweils unabhängig voneinander -CO-O-,
-O-CO-, -CH₂CH₂-, -CH₂-O-, -OCH₂-, -C≡C-
oder eine Einfachbindung,
m 1, 2, 3 oder 4,
R¹ F, CN oder ein unsubstituierter oder durch mindestens ein Halogenatom substituierter Alkyl- oder Alkenylenrest mit jeweils 1-15 C-Atomen, worin eine oder zwei nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch O- und/oder S-Atome und/oder durch -CO-, -O-CO- und/oder -CO-O- Gruppen ersetzt sein können,
R² einen Alkyl- oder Alkenylrest mit jeweils 2-20 C-Atomen, worin eine oder mehrere nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch O und/ oder S-Atome und/oder -CO-, -O-CO- und/ oder -CO-O-Gruppen ersetzt sein können,
bedeuten.
m 1, 2, 3 oder 4,
R¹ F, CN oder ein unsubstituierter oder durch mindestens ein Halogenatom substituierter Alkyl- oder Alkenylenrest mit jeweils 1-15 C-Atomen, worin eine oder zwei nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch O- und/oder S-Atome und/oder durch -CO-, -O-CO- und/oder -CO-O- Gruppen ersetzt sein können,
R² einen Alkyl- oder Alkenylrest mit jeweils 2-20 C-Atomen, worin eine oder mehrere nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch O und/ oder S-Atome und/oder -CO-, -O-CO- und/ oder -CO-O-Gruppen ersetzt sein können,
bedeuten.
3. Verwendung der Polymermaterialien nach Anspruch 1
oder 2 in optischen Bauelementen.
4. Optisches Bauelement, enthaltend Polymermaterialien
nach Anspruch 1 oder 2.
5. Verwendung von optischen Bauelementen nach Anspruch 4
in optischen Speichern, optischen Anzeigeelementen
und in der optischen Nachrichtentechnik.
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---|---|---|---|
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ID=6366765
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
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- 1988-11-09 DE DE19883837936 patent/DE3837936A1/de not_active Withdrawn
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---|---|---|---|
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