DE3837433A1 - Beatmungs-tubus fuer die notfallbeatmung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Tubus, der für die Not­ fall-Beatmung von Bewußtlosen konzipiert worden ist. Bewußtlose, z.B. in Folge von Unfällen, sind häufig nur durch sofortige Mund-zu-Mund-Beatmung zu retten. Obgleich die Tech­ nik dieser Notfall-Beatmung in den Erste-Hilfe-Kursen vermit­ telt wird, scheitert ihre Anwendung häufig zum einen an der sog. Ekelschwelle, die Hilfswillige nicht zu überwinden ver­ mögen, zum anderen an der Furcht, sich durch aus dem Mund blu­ tende Verletzte oder Kontakt mit deren Speichel zu infizieren (Aids, Hepatitis, TB). Die gleiche Ansteckungsgefahr besteht für den Verletzten durch mit der Atemluft des Spenders über­ tragenen Speichel oder Blut.

Versucht wird, dem mit verschiedenartigen Beatmungshilfen zu begegnen, u.a. durch die Verwendung von Beatmungs-Tuben. Mit einem Tubus, der, wie der hier verwendete, über einen ge­ bogenen Ansatz verfügt, der im Mund des Bewußtlosen die Zunge zurück- und damit die Luftröhre freihält, der mit einer ana­ tomisch geformten Abdeckplatte versehen ist, die den Mund des Atemempfängers abdeckt und damit ein nutzloses Entweichen der Atemluft des Spenders verhindert und der schließlich auf der Spenderseite über einen Normkonus sowie ein adaptierbares Mundstück verfügt, werden zwar die Ekelschwelle überwunden, erhebliche Nachteile anderer Beatmungshilfen beseitigt und die Gefahr der gegenseitigen Ansteckung vermindert.

Nicht sichergestellt ist indessen, daß bei der Beatmung Blut und Speichel des Verletzten in den Mund des Spenders oder Blut und Speichel des Spenders mit der Atemluft in den Mund des Ver­ letzten gelangt mit der Gefahr der Übertragung von Krankheits­ erregern.

Bekannt ist der Einbau von Einweg-Ventilen in Beatmungs-Tuben, die jedoch nur einseitig verhindern, daß Blut und Speichel des Verletzten unmittelbar in den Mund des Spenders gelangen kön­ nen, nicht aber umgekehrt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, unter gleichzeiti­ ger Nutzung der bereits beschriebenen Vorzüge des verwendeten Beatmungs-Tubus durch eine in der Herstellung einfache Vor­ richtung, die die Beatmung durch hohe Durchlässigkeit nicht erschwert, zu erreichen, daß für die Dauer der Mund-zu-Mund- Beatmung sichergestellt wird, daß Blut und Speichel in bei­ den Richtungen gleichermaßen zurückgehalten werden. Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in das adaptierbare Mundstück des Beatmungs-Tubus ein hydropho­ ber Filter mit einem Durchmesser von 28 mm in Ultraschall- Schweißtechnik fest eingearbeitet wird, der beidseitig Blut und Speichel für eine Dauer von mindestens fünf Minuten bei einem Atemdruck Δ p von maximal fünf mbar und einer rela­ tiven Luftfeuchte von 100% sicher zurückhält.

Ein Ausführungsbeispiel ist im Längsschnitt zeichnerisch dar­ gestellt und wird nachfolgend beschrieben.

Der Tubus besteht aus dem gebogenen Ansatz (Ziffer 1), der in den Mund des Bewußtlosen geschoben wird sowie dem adaptier­ baren Mundstück (Ziffer 2).

Er verfügt auf der Empfängerseite über eine anatomisch geform­ te Abdeckplatte (Ziffer 3) sowie einen 15 mm Normkonus für den Anschluß sowohl des Mundstücks als auch handelsüblicher Beat­ mungsbeutel.

In das Mundstück ist in Ultraschall-Schweißtechnik fest einge­ arbeitet ein hydrophober Filter mit einem Durchmesser von 28 mm (Ziffer 5).

Claims (1)

1. Notfall-Beatmungs-Tubus, bestehend aus einem gebo­ genen Ansatz mit anatomisch geformter Mund-Abdeck­ platte und einem 15 mm Normkonus an der Spendersei­ te sowie einem adaptierbaren Mundstück, dadurch gekennzeichnet, daß in das Mundstück ein hydrophober Filter mit ei­ nem Durchmesser von 28 mm in Ultraschall-Schweiß­ technik fest eingearbeitet, der bei ungehinderter Durchlässigkeit der Atemluft beidseitig Blut und Speichel für eine Dauer von mindestens 5 Minuten bei einem Atemdruck von maximal 5 mbar und einer Luftfeuchte von 100% sicher zurückhält.