DE3836663A1

DE3836663A1 - Fallschirm-herstellungsverfahren

Info

Publication number: DE3836663A1
Application number: DE3836663A
Authority: DE
Inventors: Hubert Dipl Ing Noehren
Original assignee: Autoflug GmbH
Current assignee: Autoflug GmbH
Priority date: 1988-10-27
Filing date: 1988-10-27
Publication date: 1990-05-03
Also published as: DE3836663C2

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fallschirmes mit hoher Maßgenauigkeit aus einzelnen Gewebezuschnitten, gegebenenfalls unter Aufbringen von Verstärkungsbändern.

Bei der Herstellung von bestimmten Fallschirmtypen ist die Einhaltung von vorgegebenen Maßgenauigkeiten der einzelnen Gewebeteilzuschnitte und ihrer Zusammen fügung im Hinblick auf die Funktionstüchtigkeit der Fallschirme von großer Bedeutung und insbesondere bei der Herstellung großer Stückzahlen in Serie bisher kaum zu gewährleisten. Soweit die einzelnen Gewebe zuschnitte in gleicher Weise beide aus einem schmelzen den Material wie beispielsweise Polyamid oder Polyester bestehen, ist es bekannt, die Gewebeteile nach ihrem Aufeinanderfügen punktförmig durch entsprechende Wärmezufuhr miteinander zu verschmelzen, so daß sich eine Vorheftung der Gewebeteile für den sich anschließen den Nähvorgang ergibt. Diese Verfahrensweise muß jedoch versagen, wenn einer der aufeinanderzufügenden Gewebeteile aus einem nicht schmelzenden Material besteht.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Fallschirmes mit hoher Maßgenauigkeit aus Gewebezuschnitten anzugeben, welches eine maßgenaue und einfach handhabbare Serien fertigung von Fallschirmen mit Gewebeteilen aus einem nicht schmelzenden Material gestattet.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung vorangestellt sind.

Die Erfindung macht sich den Grundgedanken zu eigen, daß zur Erzielung einer Heftung der Gewebezuschnitte vor deren Vernähung wenigstens ein Gewebeteil mit einer Klebeschicht versehen, die Gewebeteile paßgenau aufeinandergefügt und in der durch die wirksame Klebe schicht vorgehefteten Form miteinander vernäht werden. Hierdurch ist der Vorteil erreicht, daß die einmal aufeinandergefügten Gewebeteile ihre gegenseitige Zuordnung beim Nähvorgang nicht mehr verlieren, so daß der Nähvorgang entsprechend beschleunigt werden kann, ohne Einbußen bei der Funktionstüchtigkeit der Fallschirme aufgrund einer schlechteren Maßge nauigkeit bei der Herstellung hinzunehmen.

Nach Ausführungsbeispielen der Erfindung ist vorge sehen, daß wenigstens eines der beiden Gewebeteile, vorzugsweise das Gewebeteil aus dem nicht schmelzen den Material, mit einer Schicht aus einem selbst klebenden Material versehen wird, wobei sich hierzu sogenannte Doppelklebebänder anbieten, die auf ihrer einen Seite mit dem Gewebeteil aus dem nicht schmelzenden Material verklebt werden, so daß sich die andere Klebeseite beim Aufeinanderfügen der Gewebeteile mit dem hinzukommenden Gewebeteil verbindet.

Es ist alternativ auch vorgesehen, daß auf dem vorzugs weise aus dem nicht schmelzenden Material bestehenden Gewebeteil eine Schicht aus einem Heißkleber aufgebracht und diese Klebeschicht nach dem Aufeinanderfügen der Gewebeteile durch eine entsprechende Hitzebehandlung aktiviert wird, wobei die Wärmebehandlung durch das Gewebeteil aus dem nicht schmelzenden Material hindurch erfolgen kann. Vorzugsweise kann diese aufzubringende Schicht aus schmelzendem Material wie Polyamid oder Polyester bestehen.

Alternativ ist gemäß der Erfindung auch eine Beschichtung des Gewebeteils aus dem nicht schmelzenden Material mit Polyurethan vorgesehen, so daß nach dem Aufeinander fügen der Gewebeteile eine Heftung mittels HF-Schweißung erfolgen kann. Soweit der jeweils andere Gewebeteil für eine HF-Verschweißung nicht geeignet ist, kann auch vorgesehen sein, entsprechend beide aufeinander zufügende Gewebeteile mit einer entsprechenden Schicht aus Polyurethan zu versehen.

Im Hinblick auf die Vernähung der Gewebeteile ist nach der Erfindung vorgesehen, daß die Breite der Klebeschicht bzw. Klebebahn längs der Gewebezuschnitte um 3 bis 6 mm schmaler gewählt wird als der Überlappungs bereich der aufeinanderzufügenden Gewebezuschnitte, so daß die Nähte zu beiden Seiten der Klebebahn die zusammen zufügenden Gewebeteile verbinden; auf diese Weise ist gewährleistet, daß der Nähprozeß durch die Klebe schicht nicht beeinträchtigt wird, weil die Nadel nicht durch den verklebten Gewebebereich hindurchge führt werden muß.

Je nach Ausführung des Nähvorgangs kann es dabei ausreichend sein, über die Länge der zu vernähenden Gewebeteile auch nur eine abschnittsweise Heftung durch ein Aufbringen einer Klebeschicht zu verwirklichen.

Das Verfahren ist besonders vorteilhaft anzuwenden, wenn Verstärkungsbänder aus Kevlar paß- und formgenau unter Einhaltung enger Toleranzgrenzen auf einer Fallschirmkappe aufgenäht werden sollen.

So ergibt sich eine besondere Verbesserung des Ver fahrens auch dadurch, daß nicht nur das auf dem Fall schirmgewebe aufzunähende Gewebeteil in Form bei spielsweise eines Verstärkungsbandes mit dem Kappen zuschnitt verheftet wird, sondern daß auch der Kappen zuschnitt seinerseits auf einer Unterlage so fest gelegt wird, daß auch während des Aufheftens der Verstärkungsbänder sich eine Verschiebung des als unteren Gewebeteils anzunehmenden Kappenzuschnitts nicht ergibt. Dies wird nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in vorteilhafter Weise dadurch verwirklicht, daß die für die Herstellung des Kappenzuschnittes zu verwendende Gewebebahn auf eine Unterlage mit haftfähiger Oberfläche, beispielsweise in Form einer Platte aus Glas oder einem geeigneten Kunststoff, aufgelegt und sodann der Kappenzuschnitt aus der Gewebebahn mit Heißschnitt herausgeschnitten wird, so daß die Gewebebahn mit der Unterlage an den Schnitt kanten leicht verschmilzt, so daß die ausgeschnittene Kappenfläche aufgrund der so erzeugten Resthaftung an der Schnittlinie auf der Unterlage rutschfest positioniert ist. Im Anschluß daran können die Ver stärkungsbänder aus Kevlar, welche in erfindungsgemäßer Weise mit einer Klebeschicht versehen sind, auf den Kappenzuschnitt aufgeheftet und alsdann die Gewebeteile miteinander vernäht werden.

Alternativ kann die Gewebebahn auch auf eine mit auszuschneidende Kunststoffolie als Unterlage aufge legt werden, wobei die Kunststoffolie nach Abschluß des Haftungsvorganges, wenn die Maßgenauigkeit des Zuschnittes sichergestellt ist, abgelöst wird.

Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentan sprüchen und der Zusammenfassung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren ver schiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung eines Fallschirmes mit hoher Maßgenauigkeit aus Gewebezuschnitten, von denen wenigstens ein Gewebeteil aus einem nicht schmelzenden Material besteht, bei welchem zur Erzielung einer Heftung der Gewebezuschnitte vor deren Vernähung wenigstens ein Gewebeteil mit einer Klebeschicht versehen, die Gewebeteile paßgenau aufeinandergefügt und in der durch die wirksame Klebeschicht vorgehefteten Form miteinander vernäht werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf das wenigstens eine Gewebeteil eine Schicht aus einem selbstklebenden Material aufgebracht wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem wenigstens einen Gewebeteil eine Schicht aus einem Heißkleber aufgebracht und die Klebeschicht nach dem Aufeinanderfügen der Gewebeteile durch Hitzebehandlung aktiviert wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Gewebezuschnitt aus dem nicht schmelzen den Material eine Vorbeschichtung aus einem unter Wärmezufuhr schmelzenden Material aufgebracht und nach dem Aufeinanderfügen der Gewebezuschnitte eine Wärmebehandlung des nicht schmelzenden Materials erfolgt.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Beschichtung aus Polyamid oder Polyester aufgebracht wird.

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewebezuschnitt aus dem nicht schmelzenden Material mit Polyurethan beschichtet wird und nach dem Aufeinanderfügen der Gewebeteile eine HF-Schweißung in dem Beschichtungsbereich erfolgt.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß beide zusammenzufügenden Gewebeteile mit einer Beschichtung aus Polyurethan versehen werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsbahn eine um etwa 3 bis 6 mm geringere Breite aufweist als der Überlappungsbereich der miteinander zu vernähenden Gewebezuschnitte.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß längs der anzubringenden Naht die Klebeschicht über abschnittsweise Teil stücke aufgebracht wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht schmelzenden Gewebe teile aus Kevlar bestehen.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht mit einer Klebeschicht versehene Gewebeteil auf einer Kunst stoffolie als Unterlage aufliegend heiß zuge schnitten wird, wobei der Zuschnitt auch die Unterlage mitumfaßt.

12. Verfahren zur Herstellung eines Rotationsschirmes mit hoher Maßgenauigkeit, bei welchem die gesamte Kappe aus einer auf eine Unterlage mit haftfähiger Oberfläche aufgelegten Gewebebahn als Einheit heiß zugeschnitten und die Kappenausschnitte und -öffnungen aus dem Kappenzuschnitt heiß ausge schnitten werden und anschließend die mit einer Klebeschicht versehenen Verstärkungsbänder aus Kevlar maßgenau auf den Kappenzuschnitt aufgelegt und aufgeheftet und in der gehefteten Form vernäht werden.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebebahn auf eine Kunststoffplatte als Arbeitsunterlage aufgelegt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebebahn auf eine Glasplatte als Arbeits unterlage aufgelegt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebebahn auf eine Kunststoffolie als Unterlage aufgelegt und die Unterlage mitgeschnitten wird.